Offiziell: Hertha trennt sich von Trainer Schwarz – Dárdai übernimmt zum 3. Mal
Nach dem 2:5 im Kellerduell bei Schalke 04 und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz hat sich Hertha BSC von Trainer Sandro Schwarz getrennt. Auf Berichte u.a. von „Bild“ „Kicker“ und „Sky“ folgte am Sonntagnachmittag die offizielle Bestätigung. Die Berliner blieben unter dem 44-Jährigen zuletzt sechs Spiele ohne Sieg, in 29 Partien unter Schwarz holten die Herthaner im Schnitt nur 0,76 Punkte. Es übernimmt ein alter Bekannter: Pál Dárdai, der das Amt bei seinem Herzensklub schon zweimal innehatte, zuletzt bis Ende November 2021.
„Die Vereinbarung zwischen dem Klub und dem Ungarn gilt bis zum Ende der Saison“, hieß es in der Vereinsmitteilung. Dárdai ist bei Hertha BSC einer der Rekordspieler, in der Bundesliga in dem Ranking sogar vorn. Insgesamt lief er 373-mal für die „Alte Dame“ auf. Als Trainer war er sowohl in der Jugend als auch zweimal für die Profis im Einsatz: zwischen 2015 und 2019 sowie von Januar bis Ende November 2021. Seine damalige Entlassung ging u.a. auf Spannungen zwischen ihm und Sportchef Fredi Bobic zurück, der Ende Januar seinen Hut bei Hertha nehmen musste.
„Ich freue mich sehr, dass Pál uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen. Pál hat bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen kann. Davon sind wir auch jetzt überzeugt“, sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber am Sonntag. Dárdai ergänzte: „Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam. Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass dieser Verein in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf.“
Hertha BSC: Sportdirektor Weber vermied Bekenntnis zu Sandro Schwarz
Schwarz war seit Saisonbeginn Coach der Berliner. Nach der Negativspirale, die in der Klatsche gegen Schalke gipfelte, hatte Weber ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden: „Nach einem 2:5 werden wir hier jetzt keine Personaldiskussion direkt vor Ort machen. Klar ist aber auch, dass wir nach Hause fahren werden und die Situation komplett analysieren werden“, sagte Weber. Man werde „jeden Stein umdrehen“.
Schwarz hatte vor allem das Defensivverhalten für die Niederlage verantwortlich gemacht und zeigte Verständnis für die Haltung seiner Vorgesetzten. „Was das betrifft, habe ich keine Sorge“, sagte der 44-Jährige. „Das ist legitim, das ist auch die Verantwortung des Klubs, dass er sich darüber Gedanken macht.“
Am Sonntag sagte Weber: „Sandro hat mit seinem Trainerteam bis zuletzt Tag für Tag viel Arbeit, Energie und Leidenschaft in die Entwicklung der Mannschaft investiert. Dafür möchten wir uns bei ihm bedanken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Wir haben nach der in der Art und Weise erschreckenden Niederlage in Gelsenkirchen die vergangenen eineinhalb Tage intensiv genutzt, um unsere Situation, auch gemeinsam mit Sandro, zu analysieren und zu bewerten. Wir sind dabei zu dem Entschluss gekommen, für unser Ziel 'Klassenerhalt', der Mannschaft für die wenigen noch ausstehenden Spiele einen neuen Reiz zu setzen.“
Letzte 10 Hertha-Trainer nach Punkteschnitt (vor Dárdais Comeback)
Schwarz meinte: „Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre. Aber ich kann mit Blick auf die Tabelle nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden haben.“
Freigestellter Hertha-Trainer Sandro Schwarz dankt Fans per Brief
Update 16.44 Uhr: Schwarz hat sich nach seiner Freistellung als Trainer von Hertha BSC von den Fans verabschiedet. „Mir ist es wichtig, dass ich mich, bevor sich die Wege trennen, von euch verabschiede. Weil ihr in der Zeit, in der ich hier war, immer hinter der Mannschaft und dem Trainerteam gestanden seid“, schrieb der 44-Jährige in dem Brief auf der Hertha-Webseite, „wir haben eure Rückendeckung gespürt – und sehr geschätzt.“
Der Trainer bedauerte, dass sich der Zusammenhalt nicht in den Ergebnissen widergespiegelt habe. So wünscht Schwarz seinem früheren Verein und seinem Nachfolger viel Erfolg in den letzten sechs Spielen dieser Spielzeit. „Ich gehe nicht im Bösen. Im Gegenteil. Ich drücke die Daumen, dass unser Team in den letzten Spielen noch die Punkte holen kann, die nötig sind, um in der Liga zu bleiben“, schrieb Schwarz und appellierte an die Anhänger: „Dafür wird es weiterhin eure volle Unterstützung brauchen, die immer fantastisch war. Wenn auch zukünftig alle an einem Strang ziehen, ist vieles noch möglich. Auch der Klassenverbleib. Ihr hättet ihn auf jeden Fall verdient.“
Der Artikel erschien in erster Fassung am 16. April um 12.09 Uhr und wurde später nach der Bestätigung durch Hertha BSC aktualisiert.
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