Mehr als 600 Menschen haben am Samstag Abschied von dem früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU) genommen. Der Vater von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die mit ihrem Mann Heiko an der öffentlichen Trauerfeier teilnahm, war am vergangenen Samstag im Alter von 84 Jahren gestorben. Unter den Trauergästen in Burgdorf bei Hannover waren auch Niedersachsens Ex-Ministerpräsident David McAllister (CDU), der frühere CDU-Schatzmeister und niedersächsische Finanz- und Wirtschaftsminister Walther Leisler Kiep sowie Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe.
Albrecht war von 1976 bis 1990 Ministerpräsident und litt seit Jahren an Alzheimer. In den letzten Jahren lebte er zusammen mit seiner Tochter und deren Familie. Er wollte wie seine 2002 gestorbene Ehefrau Heidi Adele auf dem Familiengut in Beinhorn bei Burgdorf beigesetzt werden. Ein Staatsakt zu Ehren Albrechts ist für den 22. Dezember im Opernhaus in Hannover geplant. Als Redner werden unter anderen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet.
Von der Leyen las Texte aus der Bibel
Der studierte Volkswirt war 1976 mithilfe von Überläufern aus dem SPD-Regierungslager überraschend zum ersten CDU-Ministerpräsidenten Niedersachsens gewählt worden. Bei der Landtagswahl im Mai 1990 unterlag Albrechts CDU dem SPD-Herausforderer Gerhard Schröder.
Der evangelische Pastor Michael Schulze würdigte in seiner Predigt Albrechts Lebenswerk als Beitrag zu einem vereinten Europa in Frieden, Freiheit und Wohlstand. Ministerin von der Leyen sowie ihre Brüder lasen zu Ehren ihres Vaters Texte aus der Bibel. Albrechts Sarg war im Altarraum mit Blumen geschmückt und von Kränzen gesäumt, die unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Joachim Gauck sowie den Spitzen des Landes Niedersachsen und der CDU kamen.