Das Kuckucksei
»Es gibt Einfacheres im Leben als eine Tunte zu s ein.
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Originaltitel
Torch Song Trilogy
Cast & Crew
Mutter
Alan
Arnold
Ed
Laurel
David
Ken Page
Murray
Bertha Venation
Axel Vera
Marina Del Rey
Arnold jung
Redaktionskritik
»Es gibt Einfacheres im Leben als eine Tunte zu s ein. Aber was soll ich machen? Ich habe keine andere Wahl: Ich kann keine flachen Schuhe tragen«, meint Arnold (Fierstein), Hauptdarsteller dieses Homosexuellen-Epos, ebenso lakonisch wie direkt von sich selbst. Arnold ist schwul, jüdisch und, geprägt von seiner reservierten bis ablehnenden Umwelt, bisweilen reichlich zickig. Des Nachts arbeitet er als Damenimitator in einem Travestie-Etablissement im Hexenkessel New York. Tagsüber schlägt er sich mit der Männerwelt herum, in der er überwiegend Bettgeschich ten für eine Nacht aufreißt, obwohl er eigentlich auf der Suche nach dem Traumprinzen ist. In Alan (Broderick) findet er ihn, doch ihre Liebe ist nur von kurzer Dauer: Alan wird von einer militanten Straßengang, die Jagd auf Schwule macht, totgeschlagen. Z uvor hatten sich beide um die Adoption von David (Castrodad), einem minderjährigen Homosexuellen, bemüht. Nach Alans Tod steht Arnold plötzlich als Alleinerzieher für seinen Adoptivsohn da. Am Ende macht Arnolds hysterische Mutter (brillant überdreht: die im Juni 2005 gestorbene Bancroft) unverhofft ihre Aufwartung: Der über Jahre aufgestaute Mutter-Sohn-Konflikt – die Dame konnte es zeitlebens nicht verwinden, dass ihr einziger Sohn ohne sie gefragt zu haben schwul geworden ist und ist über den plötzlichen schwulen Enkel alles andere als begeistert – entlädt sich dabei in einem lautstarken Gewitter verbaler Injurien. Harvey Fierstein, Autor und Hauptdarsteller des teilbiografischen Theaterstücks Torch Song Trilogy, das mit über drei Jahren Spielzeit zu den erfolgreichsten Broadway-Produktionen zählte, übernahm auch in der Leinwandversion die Hauptrolle; das Drehbuch stammte ebenfalls von ihm. Der Film gewährt einfühlsam einen authentischen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt von Homosexuellen in einer heterosexuell dominierten Gesellschaft. Durch die entlarvende Selbstironie des Protagonisten und die unspektakuläre Beschreibung des – im Grunde stinknormalen – Schwulen-Alltags verhindert er ein Abgleiten in Richtung Klamotte, obwohl er schwule Klischeebi lder keineswegs ausspart (»Arnold ist wie Doris Day mit Schwanz« – Film Comment ); ihm kommt damit durchaus aufklärerischer Charakter zu.
Film-Bewertung
Fifty Shades of Grey – Befreite Lust (US 2018)
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