Raum (Room) - 2015

oder

Raum (2015)

Room

Eine junge Frau, die als Teenagerin von einem Psychopathen entf�hrt und geschw�ngert wurde, setzt alles daran, ihrem f�nfj�hrigen Sohn in der Gefangenschaft ein halbwegs normales Leben zu erm�glichen. Eines Tages will sie allerdings mit seiner Hilfe einen Fluchtplan in die Tat umsetzen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 56 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Im Teenager-Alter wurde Joy (Brie Larson) von einem Psychopathen (Sean Bridgers) entf�hrt, der sie seit nunmehr sieben Jahren in einem schallisolierten Gartenverschlag gefangen h�lt und regelm��ig vergewaltigt. Zur Welt gebracht hat sie hier den kleinen Jack (Jacob Tremblay), der inzwischen seinen f�nften Geburtstag feiert. Ein aufgeweckter Junge, der seine Mutter liebevoll "Ma" nennt und nichts anderes als die wenigen Quadratmeter des Schuppens kennt. Joy hat ihm das Leben in der Gefangenschaft so angenehm wie m�glich gestaltet, doch die Fassade einer heilen Welt l�sst sich immer schwerer aufrechterhalten. Weshalb die junge Frau eines Tages einen Fluchtplan in die Tat umsetzen will, der wenigstens Jack die Freiheit bringen soll.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Wie adaptiert man einen Roman, der aus der Ich-Perspektive eines Kindes erz�hlt ist? Vor dieser Frage standen Drehbuchautorin Emma Donoghue, die auch die Vorlage verfasste, und Regisseur Lenny Abrahamson ("Frank"), als sie beschlossen, den internationalen Bestseller "Raum" auf die gro�e Leinwand zu bringen. Im Film fungiert die Kamera als direkte Vermittlungsinstanz. Und ein fortlaufend subjektiver Blick auf das Geschehen ist �u�erst ungew�hnlich. Dennoch gelingt es Donoghue und Abrahamson, dem Zuschauer ihre Geschichte durch die Augen des kleinen Jack (Jacob Tremblay) zu pr�sentieren. Das meiste, was wir h�ren und sehen, nehmen wir von seinem Standpunkt aus wahr. Und im Grunde gibt es keine Szene, in der der F�nfj�hrige nicht anwesend ist. Unterf�ttert wird dieser Erz�hlansatz mit sporadisch eingeschobenen Voice-Over-Kommentaren, die uns an Jacks Gedankenwelt teilhaben lassen.

Der kleine Junge, der zusammen mit seiner Mutter (Brie Larson) in einem Gartenverschlag haust, steht im Zentrum eines Dramas, das die rei�erischen Aspekte seiner Pr�misse komplett ignoriert. Das Schicksal der Protagonisten erinnert nicht zuf�llig an die grausigen Verbrechen von Josef Fritzl, der seine Tochter Elisabeth jahrelang im Keller einsperrte, sie vielfach vergewaltigte und mehrere Kinder mit ihr zeugte. Eine Inspirationsquelle f�r Emma Donoghue, die sich bei der Recherche zu ihrem Buch mit zahlreichen Entf�hrungsf�llen befasste. Ebenso wie der Roman degradiert der Film allerdings den T�ter (Sean Bridgers) zu einer Randfigur, da der Fokus auf Jack und seiner Mutter liegt. Eingepfercht auf wenigen Quadratmetern, haben die beiden ein unzerst�rbares Band gekn�pft, das schon am Anfang deutlich zu sp�ren ist, als Ma mit ihrem Sohn seinen f�nften Geburtstag feiert.

Abrahamson und Kameramann Danny Cohen fangen die bedr�ckende Enge des Schuppens unverstellt ein. Gleichzeitig l�sst der Film das Gef�ngnis aber auch wie ein kleines Reich erscheinen, in dem es – zumindest f�r den Jungen – vieles zu entdecken gibt. Nicht von ungef�hr betont Jack an einer Stelle, dass ihm die H�tte keineswegs klein vorkommt. Schlie�lich ist der Verschlag alles, was er kennt. Blo� durch ein Oberlicht ist ein klitzekleiner Ausschnitt der Au�enwelt zu sehen. Real sind f�r den Jungen jedoch nur die Gegenst�nde, die sich im Inneren des Schuppens befinden. Dinge, mit denen er spielen kann. Und zu denen er ein pers�nliches, beinahe freundschaftliches Verh�ltnis aufgebaut hat. W�hrend die Gefangenschaft und die regelm��igen Besuche ihres Peinigers aus seiner kindlich-naiven Sicht schlichtweg Alltag sind, vermittelt sich im Verhalten seiner Mutter das Leiden, das ihre schreckliche Lage mit sich bringt. Auch wenn sich Ma aufopferungsvoll bem�ht, ihren Sohn gegen alle Gefahren abzuschirmen, brechen ihre Verzweiflung und ihre Angst immer wieder hervor.

Feinf�hlig und differenziert loten Regie, Drehbuch und Darsteller die widerstreitenden Gef�hle und die besondere Beziehung zwischen den Hauptfiguren aus. Beachtenswert sind dabei nicht nur die Nat�rlichkeit und Ausdruckskraft, die Jungstar Jacob Tremblay an den Tag legt. Auch Brie Larson ist als blasse, zwischen Hoffnung und Depression schwankende Mutter eine Wucht und wurde f�r ihre Leistung verdienterma�en mit einem Oscar ausgezeichnet. Nach einer dramatischen Wendung im Mittelteil entwickelt sich der Film noch nachhaltiger zu einer psychologischen Studie, die neue, spannende Fragen umkreist. Zum Beispiel diese: Wie unheimlich muss einem Menschen unsere Welt erscheinen, wenn er sie zuvor noch nie gesehen hat? Unaufgeregt leuchtet "Raum" seine Figuren weiter aus und schafft es einmal mehr, den Zuschauer zu fesseln. Gro�es Kino, das keine �bertriebenen Gesten braucht!

Fazit: Ber�hrend, ersch�tternd, poetisch, mitrei�end und wunderbar gespielt – wer differenzierte, behutsam erz�hlte Leinwanddramen liebt, sollte sich Lenny Abrahamsons Romanadaption unter keinen Umst�nden entgehen lassen.




FBW-Bewertung zu "Raum"Jurybegr�ndung anzeigen

FBW: besonders wertvollDie FBW-Jury hat dem Film das Pr�dikat besonders wertvoll verliehen.Mit Grausen erinnern wir uns an den Fall Fritzl, der vor einigen Jahren nicht nur�sterreich, sondern die ganze Welt ersch�tterte. �ber viele Jahre hatte der Mann seine eigenen [...mehr]

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Zum Video: Raum

Besetzung & Crew von "Raum"

Land: Irland
Jahr: 2015
Genre: Drama
Originaltitel: Room
L�nge: 118 Minuten
Kinostart: 17.03.2016
Regie: Lenny Abrahamson
Darsteller: Brie Larson als Ma, Jacob Tremblay als Jack, Sean Bridgers als Old Nick, Wendy Crewson als Talk Show Hostess, Sandy McMaster als Veteran
Kamera: Danny Cohen
Verleih: Universal Pictures International

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