Virtuosität, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Virtuosität · Nominativ Plural: Virtuositäten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Vir-tu-osi-tät · Vir-tuo-si-tät
Grundformvirtuos
Herkunft virtuos, vgl. virtuositasmlat ‘Tugend, Ehre, Ansehen’, virtuosityengl ‘Bildung, Kunstverstand’
eWDG
Bedeutung
meisterhafte Beherrschung einer bestimmten (künstlerischen) Technik
Beispiele:
er spielt, beherrscht dieses Instrument mit erstaunlicher, unnachahmlicher Virtuosität
die Virtuosität ihres Vortrags, der Wandmalereien
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
virtuos · Virtuos(e) · Virtuosität
virtuos Adj. ‘technisch vollendet, meisterhaft, kunstfertig’ (semantisch dem Substantiv Virtuose folgend, s. unten), entlehnt (2. Hälfte 17. Jh.) aus ital. virtuoso ‘fähig, tüchtig, Wirkungskraft besitzend, tugendhaft, vortrefflich’, dem spätlat. virtuōsus ‘tugendhaft, vortrefflich’ vorausgeht, eine Ableitung von lat. virtūs ‘Tüchtigkeit, Vorzüglichkeit, Wert, (moralische) Vollkommenheit, Tugend’, eigentlich ‘Mannhaftigkeit’; zu lat. vir ‘Mann, Gatte’. – Virtuos(e) m. ‘wer seine Kunst vollendet, meisterhaft beherrscht, hervorragender Künstler’ (um 1700), nach gleichbed. ital. virtuoso (Substantivierung des Adjektivs ital. virtuoso, s. oben), wie dieses meist für Musiker gebraucht mit Bezug auf die technische Brillanz des Vortrags, seit dem 19. Jh. auch mit negativer Wertung (und dann einen Unterschied zum echten Künstler herstellend), daneben gelegentlich in anderen Bereichen für ‘Könner, Meister’ (Ende 18. Jh.); im 18. Jh. außerdem ‘allseitig gebildeter, geistig und moralisch hochstehender Mensch, Kunstkenner, Gelehrter’ (oft in der Form Virtuoso) unter dem Einfluß (besonders durch Shaftesbury) von gleichbed. engl. virtuoso, das ebenfalls aus dem Ital. stammt. Virtuosität f. ‘vollendete Beherrschung einer bestimmten künstlerischen Technik, Brillanz der musikalischen Darbietung, Meisterschaft, Kunstfertigkeit’ (2. Hälfte 18. Jh., manchmal in tadelndem Sinne), latinisierende Bildung entsprechend mlat. virtuositas ‘Tugend, Ehre, Ansehen’, engl. virtuosity ‘Bildung, Kunstverstand’ (vgl. jüngeres frz. virtuosité, ital. virtuosità).
Typische Verbindungen zu ›Virtuosität‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Virtuosität‹.
Feuerwerk
Musikalität
Spielfreude
artistisch
atemberaubend
blendend
blitzend
demonstrieren
erzählerisch
funkelnd
geigerisch
gesanglich
gesangstechnisch
handwerklich
instrumental
inszenatorisch
malerisch
orchestral
pianistisch
schwindelerregend
solistisch
spieltechnisch
sprachlich
staunenswert
stimmlich
stupend
tänzerisch
unaufdringlich
vokal
zeichnerisch
Verwendungsbeispiele für ›Virtuosität‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Allein an der Virtuosität liegt es selten, wenn junge Musiker schnell sehr berühmt werden.
[Die Zeit, 31.12.2012 (online)]
Und dass dies kaum wahrzunehmen ist, gehört zur Virtuosität dazu.
[Die Zeit, 20.09.2006, Nr. 38]
Daß ihm keiner zuhört, hat nichts mit seiner mangelnden Virtuosität zu tun.
[Die Zeit, 27.02.1989, Nr. 09]
Er bietet seine ganze zeichnerische Virtuosität auf, das Entsetzen harmlos zu verpacken.
[Die Zeit, 26.03.1976, Nr. 14]
Dabei ist keines von ihnen im Sinne moderner Virtuosität als besonders schwierig zu bezeichnen.
[Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit, Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 43871]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
virtuos Virtuose Virtuosenstück Virtuosentum Virtuosin |
Virtuoso virulent Virulenz Virus Virusbefall |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)