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Nachruf: Schauspieler Mel Ferrer gestorben
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Im Alter von 90 Jahren ist der US-Schauspieler Mel Ferrer gestorben. Seine Blütezeit liegt zwar fast 50 Jahre zurück. Das größte Aufsehen erzeugte wohl seine Ehe mit Superstar Audrey Hepburn. Aber der Platz in der Kinogeschichte ist ihm sicher.

Die beste Zeit des Schauspielers, Regisseurs und Produzenten Mel Ferrer liegt lange zurück in den fünfziger Jahren. Der Amerikaner, der am Montag im kalifornischen Santa Barbara im Alter von 90 Jahren gestorben ist, hatte damals in Filmen wie „Lili“ (1952) und in der aufwendigen Leinwandfassung von Tolstois Klassiker „Krieg und Frieden“ seine größten Kinoauftritte. Noch berühmter aber machten den großgewachsenen blonden Mann die 1954 erfolgte Eheschließung mit Hollywoods damaligen Superstar Audrey Hepburn.

Ferrer, Sohn eines kubanischen Arztes und einer New Yorkerin, hatte seine Karriere am Theater begonnen, wo er sich auch als Tänzer am Broadway profilierte. Doch die Erkrankung an Kinderlähmung 1940 zwang den jungen Mann, zunächst als Radiosprecher zu arbeiten. 1945 ging er nach Hollywood, wo er rasch ein vielbeschäftigter Regisseur, Drehbuchautor und auch Darsteller wurde. Als letzterer wirkte er zwar immer etwas hölzern, doch er war eine gute Erscheinung, kultiviert und charmant. Hepburn war schon die dritte Ehefrau, zwei weitere sollten noch folgen bis zu seinem Tod. Nicht ganz so erfolgreich wie bei den Frauen war der fünffache Vater auf der Leinwand.

Auch für Fassbinder vor der Kamera

Zwar konnte sich Ferrer bis Anfang der achtziger Jahre über Beschäftigung nicht beklagen. Aber ein wirklich Großer in Hollywood wurde der Mann mit der markanten Zahnlücke nie. Als Schauspieler fehlte es ihm an Charisma, als Regisseur und Autor an jenen Stoffen, aus denen Klassiker werden. Ein Jahr vor der Scheidung von Hepburn produzierte er 1967 mit ihr in der Hauptrolle einer blinden Frau immerhin den spannenden Thriller „"Warte, bis es dunkel ist“. 1981 holte Rainer Werner Fassbinder den Amerikaner bei „Lilli Marleen“ überraschend sogar für eine deutsche Produktion vor die Kamera. Ferrer spielte darin ein jüdisches Familienoberhaupt. Letztmals war er 1995 in der TV-Großproduktion „Katharina die Große“ zu sehen.



In den letzten Jahren seines langen Lebens zog sich der Künstler auf seine Farm in Kalifornien zurück. Audrey Hepburn, die bereits 1993 an Krebs starb, hat er lange überlebt. Von den vielen Filmen seiner Laufbahn werden wohl nur wenige in Erinnerung bleiben. Aber die besten darunter garantieren Mel Ferrer einen Platz in der Kinogeschichte, wenngleich nicht in der Ehrenloge der ganz bedeutenden Gestalten und Gesichter.
AP
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