ᐅ Sevilla – Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Andalusiens

Sevilla – Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Andalusiens

Sevilla ist die Hauptstadt des spanisch autonomen Gebietes Andalusien und liegt im Südwesten der Region. Sie hat rund 691.000 Einwohner und wird als schönste Stadt Europas bezeichnet. Die Altstadt ist die größte in ganz Spanien.

Das Klima in Sevilla

Das mediterrane Klima in der Hauptstadt von Andalusien wird stark durch die Nähe zu Afrika und den beiden angrenzenden Meeren geprägt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Sevilla beträgt 16°C.

Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter niederschlagsreich und mild. Die heißesten Monate sind Juli und August.

Im Sommer ist es nicht untypisch, dass die Temperaturen die 40 °C erreichen. Sevilla gilt als eine der heißesten Städte Europas.

Der kälteste Monat ist der Januar, wobei auch hier die 20 °C Marke erreicht werden kann. Städtereisende sollten am besten die Monate Februar bis Juni oder September bis November wählen. Sightseeing kann bei hohen Temperaturen besonders anstrengend werden.

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Im Sommer sucht man in Sevilla oftmals vergeblich nach einer Abkühlung. Bei Temperaturen von mehr als 40°C macht Sightseeing kein Spaß.

Geschichte Sevillas und der Kampf um die Stadt

Die Geschichte der Stadt beginnt mit Handeltreibenden Phöniziern um 800 v. Chr. Die sich dort wegen dem Fluss Guadalquivir niedergelassen haben.

Die Römer eroberten um 200 v. Chr. die Stadt und bauten zum Schutz eine Stadtmauer. Kurz darauf kam es zu einem erbitterten Kampf zwischen Cäsar und Pompejus, den Cäsar 43 v. Chr. gewinnen konnte. Daraufhin wurde Hispalis, das heutige Sevilla, zur Hauptstadt der Baetica (heute Hauptteil Andalusiens) und zur Kolonie Roms ernannt.

Eine große Veränderung folgte im Jahr 711 als die Araber sich im heutigen Andalusien niederließen. Fortan hieß die Hauptstadt Isbilia, woraus später der Name Sevilla abgeleitet wurde. Es entstand eine Mischkultur aus arabischen und andalusischen Einflüssen, die heute noch erkennbar sind.

Die Eroberung durch Ferdinand III.

Im Jahr 1248 wurde die Stadt von Ferdinand III. von Kastilien erobert. Der Name wurde in Sevilla geändert. Seit dem wurde sie nur noch von christlichen Spaniern regiert. Juden, Hebräer und Kastilier zog es zu dieser Zeit nach Sevilla und es entstand das immer noch bedeutungsvolle Judenviertel.

Nach der Eroberung Amerikas erlange Sevilla im 16. /17. Jahrhundert eine hohe Bedeutung als Hauptumschlagplatz im spanischen Seehandel. 1717 verlor Sevilla sein transatlantisches Handelsmonopol an die Stadt Cádiz, da der Fluss Guadalquivir immer mehr versandete. Die Zufahrt für Schiffe war kaum noch möglich.

1992 fand die Expo in Sevilla statt, bei der sich die Stadt hoch verschuldete. Für die Weltausstellung wurden extra Autobahnen gebaut, der Flughafen wurde erweitert und die Stadt wurde an das Bahnnetz der Hochgeschwindigkeitszüge in Richtung Madrid angeschlossen.

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Die Austragung von Stierkämpfen gilt immer noch als wichtige Tradition in ganz Spanien.

Beliebteste Sehenswürdigkeiten Sevillas

Sevilla wurde kulturell stark durch die unterschiedlichen Herrschaften geprägt. Noch heute ist die arabische Kultur an öffentlichen und religiösen Gebäuden zu sehen.

Der Alcázar-Palast ist seit 1248 der Stadtpalast der spanischen Könige und wird noch heute als Residenz der spanischen Königsfamilie genutzt. Damit ist der Palast die älteste noch erhaltene Königsresidenz Europas. Ursprünglich war dieser als Wohnsitz für maurische Sultane gedacht.

Vor allem im Garten ist der Einfluss des Islams erkennbar. Hier erinnert die Architektur jeden Besucher an die Märchen von Aladin oder die Geschichten aus 1001 Nacht.

In Sevilla wurde im 16. Jahrhundert ein weiterer Stadtpalast, Casa de Pilatos, gebaut. Die Architektur ist im Gegensatz zu dem Alcázar-Palast im andalusischen Stil erbaut.
Heute dient der Palast als Grafenresidenz und besitzt ein Museum, das viele schöne Kunstwerke beherbergt.

Eine weitere imposante und wunderschöne Sehenswürdigkeit in Sevilla ist die Kathedrale Santa María de la Sede, die das Wahrzeichen der Stadt ist. Sie ist die drittgrößte Kathedrale der Welt. Seit 1987 ist sie UNESCO Weltkulturerbe und seit 1928 steht sie sogar unter Denkmalschutz.

Auffällig an der Kathedrale ist die Giralda, das Minarett der alten Moschee. Auf der Spitze des Turmes befindet sich die Bronzeskulptur Giraldillo, die den Sieg über die islamische Herrschaft darstellt.

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Der Plaza de España ist wohl der beliebteste Platz der andalusischen Hauptstadt.

Plaza de España

Ein besonderer Publikumsmagnet stellt der Platz Plaza de España dar. Dieser wurde zur Ibero Amerikanischen Ausstellung gebaut.

Es soll das Spiegelbild Spaniens zu der damaligen Zeit darstellen. Das umgebene geschlossene Gebäude stellt Spanien dar und die Öffnung an der Seite des Flusses den Weg zum Atlantik und die dort liegenden spanischen Kolonien.

Ein weiteres Highlight, ist die Plaza de Toros de la Real Maestranza de Caballería. Das Gebäude wurde im hispanischen und maurischen Stil im 18. Jahrhundert erbaut und war lange Zeit der wichtigste Austragungsort der Stierkämpfe im Süden des Landes.

Flamenco-Stadt

Sevilla wird als Hochburg des Flamencos bezeichnet. Flamenco beinhaltet eine Mischung aus Tanz, Gesang und meistens der Instrumental Spiel Gitarre. Der Ursprung liegt in Andalusien.

Seit 1980 finden alle zwei Jahre die Flamenco-Biennale, die größte Flamenco Veranstaltung der Welt, statt. Dabei werden verschiedene Wettbewerbe, an verschiedenen Orten, in Gesang und Tanz ausgetragen.

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Sevilla gilt ebenfalls als Flamenco-Stadt. Hier finden das ganze über verschiedene Flamenco-Auftritte, und Tänze statt.

Feste Sevillas

Es werden zwei große Feste im Jahr gefeiert, das Semana Santa und die Feria de Abril. Diese beiden religiösen Feste spielen die Frömmigkeit und Folklore wieder und begeistern immer mehr Touristen. Die Sevillaner begrüßen dabei jeden Besucher dieser Feste mit ihrer Herzlichkeit.

Die Semana Santa auch Karwoche genannt, beginnt am Palmsonntag und endet am Ostersonntag. In dieser Zeit ziehen Bruderschaften in die Kathedrale von Sevilla ein. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag versammeln sich Millionen in der Hauptstadt Andalusiens, wenn die Bruderschaften ihre Prozession zur Kathedrale antreten.

Die Feria de Abril ist ein Frühlingsfest, das immer am zweiten Montag nach Ostern beginnt. Es dauert eine Woche und ist das größte Frühlingsfest in Andalusien.
In der Stadt werden dann vor allem viele Flamencotänzer und Frauen in den typischen Trachten zu sehen sein. Während der Feste sind die Übernachtungspreise besonders hoch.

Kulinarische Köstlichkeiten

Die wohl bekannteste Köstlichkeit in der Hauptstadt Andalusiens sind die Tapas. Tapa ist spanisch und bedeutet Deckel oder Abdeckung. So sicher wie die Beliebtheit der kleinen Häppchen ist, desto unsicherer ist die Entstehung. Diese beruht auf drei unterschiedliche Legende:

  • Der ersten Geschichte nach, sollen die Tapas nach einer Krankheit des damaligen Königs entstanden sein. Während der Krankheit musste er zwischen den Mahlzeiten Wein und Kleinigkeiten essen. Nach seiner Genesung veranlasste er, dass der Wein nur noch mit Häppchen serviert wurde.
  • Eine andere Legende besagt, dass die Tapas durch ihre ursprüngliche Bezeichnung “Deckel” entstanden sind. So wurde u. a. mit einem Brot das Weinglas abgedeckt, damit Insekten nicht hineinfliegen konnten. Dieser “Deckel” wurde im Laufe der Zeit immer mehr kreativer ausgeweitet, indem eine Olive oder Sardelle auf das Brot gelegt wurde.
  • Andere behaupten das die Häppchen durch die damaligen Bauern und ihren Arbeitern entstanden ist. Aufgrund der körperlich schweren Arbeit in der Hitze Andalusiens haben sie damals so die Zeit bis zu den Hauptmahlzeiten überbrückt.

Traditionell werden die Tapas zu einem Wein oder auch Bier gereicht. Tapas sind Miniportionen die ab 20 Uhr gegessen werden. Wer etwas mehr essen möchte bestellt einfach eine media ración (mittlere Portion) oder eine ración (große Portion).

Die Auswahl ist enorm, aber jeder wird sicherlich etwas finden was er besonders gern mag. In der Stadt gibt es viele Tapas Bars und es werden mittlerweile sogar Tapas Touren angeboten.

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In Sevilla gibt es viele Tapas Bar. Dort genießt man eine Vielfalt an kleinen, leckeren “Häppchen”. In Andalusien isst man meist erst ab 21 oder 22 Uhr zu Abend.

Reisen nach Sevilla

Andalusien kann ganz bequem mit dem Flugzeug erreicht werden. Die meisten Direktflüge aus Deutschland gibt es allerdings nur nach Málaga. Non-Stop-Flüge werden an den größeren Flughäfen, wie Frankfurt, Berlin, München und Hamburg etc. angeboten.

Sevilla besitzt auch einen Flughafen, der allerdings etwas kleiner ist. Die Fluggesellschaft Lufthansa bietet mittlerweile auch Direktflüge in die Hauptstadt Andalusiens an. So kann die Stadt von München oder Frankfurt direkt erreicht werden.

Mit dem Mietwagen anreisen

Möglich ist es, einen Mietwagen in Málaga zu mieten und anschließend die 220 Kilometer mit dem Auto bis nach Sevilla zurückzulegen. Wichtig ist es, sich vorab im Internet zu erkunden, welche Autovermietung die günstigste ist. Eine Buchung vor Ort kann ggf. sehr teuer werden.

Bitte bei der Übergabe auf mögliche Schäden achten und auch wenn die Autobahnen in Andalusien recht neu sind, gibt es hier ein Tempolimit von 120 km/h.

Eine gibt auch eine direkte Zugverbindung zwischen Málaga und Sevilla, die ca. 2 Stunden und 15 Minuten dauert. Das Ticket kann bereits ab 24 Euro erworben werden. Eine günstigere Alternative bieten allerdings Fernbusse an. Ab 9 Euro kannst du ganz bequem in ca. 2 Stunden 45 Minuten Sevilla erreichen.

In Sevilla selbst ist der öffentliche Nahverkehr die beste Alternative der Fortbewegung.

Die Sehenswürdigkeiten sind hier ausgezeichnet an das Netz der U-Bahn, der Straßenbahn und der Stadtbusse angebunden.

Bildquelle:

  • https://pixabay.com/es/photos/espa%C3%B1a-espa%C3%B1ol-fuente-ciudad-hito-890369/
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