Nach der Verhaftung der Betreiber von kino.to und der Abschaltung der Streaming-Seite stieg Movie2k zum beliebtesten Portal auf, das seinen Besuchern Serien und Filme kostenlos – aber illegal – zur Verfügung stellte. Am 29. Mai 2013 verschwand die Internetseite plötzlich aus dem Netz. Nachdem ein Klon des Dienstes und etliche Spekulationen über die Hintergründe der Abschaltung für Verwirrung sorgten, meldet sich der Dienst zurück.

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Update (14. Juni 2013): Neue Adresse für Movie2k


Unter der Adresse Movie2k.tl melden sich die vermeintlichen Betreiber von Movie2k zurück. In einem kurzem Statement erklären sie den Dienstausfall. Demnach sei die Seite Ziel eines Hacker-Angriffs gewesen, in dessen Zuge alle Sicherungskopien gelöscht wurden. Der zuständige Administrator sei daraufhin aus „Angst“ von der Bildfläche verschwunden. Zuvor habe er allerdings die Seite vom Netz genommen. Gut möglich, dass doch ein Zusammenhang mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden besteht, wie die „Welt“ berichtete. Aus „Sicherheitsgründen“ kündigen die Movie2k-Macher zudem an, vorerst keine englischsprachigen und pornografischen Inhalte mehr anzubieten. Offenbar befürchten die Anbieter besonders von den Rechteinhabern solcher Inhalte Abmahnungen oder Klagen.

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Movie2k-Klon springt ein


Bereits wenige Tage nach dem Verschwinden von Movie2k tauchte unter dem Namen Movie4k eine offensichtliche 1:1-Kopie des Streaming-Portals im Netz auf. In einer Nachricht wenden sich die vermeintlichen Seitenbetreiber an die Öffentlichkeit. Demnach seien Streaming-Portale das Resultat eines kollektiven Bedürfnisses der Menschen nach kostenfreien Medien. Nimmt man eine dieser Seiten vom Netz, „kommen in den nächsten Tagen fünf neue, die deren Platz einnehmen wollen“. Mit einer rhetorischen Frage fordert der anonyme Verfasser außerdem ein Umdenken: „Ist es nicht an der Zeit, etwas an dem aktuellen Geschäftsmodell zu ändern und den Einfluss der neuen Medien zu akzeptieren?“ Einen Grund, warum das Streaming-Portal unter der alten Adresse nicht mehr erreichbar ist, nennen die Betreiber nicht.
Vorsicht! Ansteckungsgefahr

Nach Angaben von Sicherheitsexperten versucht Movie4k, schon beim Besuch der Seite einen Virus auf Ihrem Rechner zu installieren, den zurzeit nicht alle Antivirus-Programme erkennen. Das Programm namens „iehighutil.exe“ tarnt sich als Internet Explorer und richtet zum Glück vorerst keine großen Schäden an. Die Anwendung berechnet für die Betreiber die virtuelle Währung Bitcoins. Im schlimmsten Fall wird der Rechner dadurch langsamer und verbraucht mehr Strom. Bei Google+ hat Stephan Kowalzik diesen Hilfevorschlag für betroffene Nutzer gepostet.

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Staatsanwaltschaft ermittelt


Technische Probleme, Serverumzug oder Razzien der Ermittlungsbehörden: Was die genauen Ursachen für die Abschaltung der Webseite waren, klärt auch das Statement nicht. Auffällig war zudem, dass die Betreiber anders als bisher nicht auf eine Anfrage der Webseite Torrentfreak geantwortet haben. In der „Welt“ spekulierte der Dresdner Oberstaatsanwalt Wolfang Klein, dass Ermittlungen seiner Behörde der Grund für die Abschaltung sein können. Welche konkreten Maßnahmen seiner Behörde dies gewesen sein könnten, wollte er mit Rücksicht auf „laufende Ermittlungen“ nicht verraten.

Uploader verhaftet

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor die Wohnung eines Mannes in Niedersachsen durchsuchen lassen, der 120.000 Filme bei kino.to und zuletzt bei Movie2k beziehungsweise deren Streaming-Partnern hochgeladen haben soll. Dies soll aber nicht die einzige Verbindung zwischen den beiden Webseiten sein, wie Oberstaatsanwalt Klein mitteilte. Seine Behörde ermittelt seit Längerem im Bereich illegaler Streaming-Angebote und war auch bei der Verfolgung der Hintermänner von kino.to federführend. Zuletzt rangierte Movie2k auf Platz 17 der meistbesuchten Webseiten Deutschlands direkt vor Spiegel Online.