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Playtime - Tatis Herrliche Zeiten - Digital Remastered
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Genre | Satire, Spielfilm, Komödie |
Contributor | Camille, Valerie, Dennek, Barbara, Lecomte, Jacqueline, Rumilly, France, Tati, Jacques, Delahalle, France See more |
Initial release date | 2015-10-15T00:00:00Z |
Language | German, French |
Runtime | 1 hour and 59 minutes |
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Product description
Monsieur Hulot schlendert verträumt durch das futuristische Paris und wird Zeuge der Monotonie und der Regeln der Moderne. Er ist auf der Suche nach einem Monsieur Giffard, aber durch eine Vielzahl von Missgeschicken verpassen sie sich immer wieder. Monsieur Hulot sucht ihn an den verschiedensten Orten und durchquert dabei einen Flughafen, ein Bürogebäude, eine Wohnung und ein Restaurant. Jede Station erscheint ihm steril und einheitlich; aus Beton, Glas und Stahl.
Bonusmaterial:
Interview; Filmanalyse; Szenen mit Audiokommentar;
Product details
- Aspect Ratio : 16:9 - 1.85:1, 16:9 - 1.77:1
- Rated : No age limitation
- Product Dimensions : 13.6 x 1.4 x 19 cm; 72 Grams
- Manufacturer reference : 505036
- Director : Tati, Jacques
- Run time : 1 hour and 59 minutes
- Release date : 15 Oct. 2015
- Actors : Tati, Jacques, Dennek, Barbara, Lecomte, Jacqueline, Camille, Valerie, Rumilly, France
- Language : German (Dolby Digital Mono), French (Dolby Digital Mono)
- Studio : Studiocanal
- ASIN : B011X2NZC8
- Country of origin : Germany
- Number of discs : 1
- Best Sellers Rank: 38,594 in DVD & Blu-ray (See Top 100 in DVD & Blu-ray)
- 11,883 in Comedy (DVD & Blu-ray)
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Und dann sah ich eines Tages Tatis »Playtime« im TV, und mir wurde schlagartig klar, dass ich Tati vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Hier hatte ich es nicht mit jemandem zu tun, der die Tradition von Chaplin und Keaton bloß für ein paar hübsche Nachzüglerfilme benutzte, sondern mit einem selbstständigen Filmemacher, der das, was Chaplin mit »Moderne Zeiten« (1936) angedeutet hatte, zur Vollendung führen wollte. Und in »Playtime« gelang ihm das auf überragende Weise.
»Playtime« wurde einer der größten Misserfolge der Filmgeschichte. Tati ging bankrott und musste am Ende sogar das Negativ von »Playtime« verkaufen. Was war geschehen? Tati hatte seinen Film größtenteils aus totalen Einstellungen komponiert, die es dem Zuschauer überlassen, die relevanten Aspekte herauszugreifen. Folglich muss man sich schon konzentrieren beim Zuschauen. Aber Tati hatte die Bereitschaft des Publikums, selbstständig und kreativ am Verständnis mitzuwirken, grob überschätzt. Dazu kam, dass Tatis beliebte Figur des Monsieur Hulot (von Tati selbst gespielt) nur am Rande auftaucht, während immer wieder Hulot-Doppelgänger durch die Szenerie spazieren und Verwechslungen provozieren.
Tati war als Filmemacher ein radikaler Demokrat, und »Playtime« ist die reinste Verkörperung seines demokratischen Ansatzes. Niemand hat in diesem Film die Hauptrolle, und jeder könnte Hulot sein. Der erwachsene mündige Bürger spielt eine aktive Rolle im demokratisch regierten Gemeinwesen, und diese aktive Rolle weist Tati auch dem Kinozuschauer zu. In seinem Verständnis fokussiert nicht der Filmemacher im Bild, was für den Zuschauer wichtig sein soll, sondern er überlässt es dem Zuschauer, eine Auswahl zu treffen. Zahlreiche Einstellungen sind wie Wimmelbilder, aus denen man selbst etwas herausgreifen muss. Und weil das so ist, gibt es wohl kaum einen Film, der so sehr danach verlangt, mehrfach gesehen zu werden.
Das Demokratische spiegelt sich allerdings auch im Filmgeschehen: Das moderne Leben, das Tati am Beginn zeigt, zwingt dem Einzelnen ständig die seltsamsten Verhaltensweisen auf und isoliert die Menschen voneinander. Doch in der zweiten Hälfte des Films zeigt Tati, wie die Menschen doch noch zueinander finden, ihre Unbeschwertheit zurückgewinnen und den öffentlichen Raum des modernen Lebens zurückerobern. Dass das nicht ohne gewisse Destruktionen abläuft, versteht sich von selbst. Nicht umsonst zählt Tati zu den Erben des Stummfilm-Slapstick.
Im Jahre 2013 wurde eine aufwändige Restaurierung des Films abgeschlossen, die DVD/Blu-ray liegt jetzt auch auf Deutsch vor. Selten haben eine Restaurierung und der neue digitale Transfer so viel Sinn gemacht wie bei »Playtime«, denn nun erst erhält man die Gelegenheit, wirklich alle die auf sorgfältigste Weise arrangierten Bildelemente auch wahrnehmen zu können. Ein grandioses Filmerlebnis!
Der Film hat keine Handlung - jedenfalls keinen durchgeführt-konsistenten Handlungsablauf. Monsieur Hulot stolpert auf der Suche nach seinem Gesprächspartner durch das moderne Paris wie durch ein Wimmelbuch aus Absurditäten. Die Welt, die er nicht mehr versteht, beobachtet er so wie ein Kleinkind im Kinderwagen die Welt der Erwachsenen beobachtet, ohne sie verstehen und ohne einen Kontakt herstellen zu können (nur andersherum ginge es).
Der zwar mit feinstem Humor gespickte Film wirkt stellenweise bedrückend und offenbart eine angstschaffende Erkenntnis: Der Mensch ist verloren gegangen. Er existiert nur noch als unpersönliche Masse, die in einer modernen Welt im Konformismus erstickt ist. Sie ist geprägt durch kapitalistische Tempel und Vergnügungsorte, die die Schauplätze des Lebens darstellen. Eine Kommunikation gibt es nicht mehr, oder sie ist hohl und menschlich leer, im Film akustisch brilliant verarbeitet.
Besonders beeindruckend ist die dialektische Beziehung beider gesellschaftlichen Entwürfe des modernen Zeitalters, im Film sehr eindrucksvoll herausgearbeitet: Kapitalismus und Sozialismus. Es handelt sich dabei beileibe nicht um zwei gegensätzliche Pole, sondern um gesellschaftliche Extreme, die miteinander verknüpft sind wie kommunizierende Röhren ("kommunizierend" = Kommunikation verarbeitend).
Damit sich der Kapitalismus erfolgreich verwirklichen kann, bedarf er auf der anderen Seite einer sozialistisch-gleichgeschalteten, ent-individuierten Massengesellschaft, die dieses Prinzip schon gar nicht mehr erkennt. So etwas zeigt sich uns allein schon im alltäglichen Sprachgebrauch, z.B. der geläufige (und bevorzugt verwendete) Begriff "Verbraucher", statt: "Mensch".
Die im Film dargestellte Realität mag uns Heutige weitgehend vertraut erscheinen, was ein weiteres Mal bedrückend aufgefasst werden kann. Doch sollte man nicht vergessen: Der Film wurde von 1961-1967 gedreht. Die im Film zu sehenden Wolkenkratzer und Glaspaläste hat Tati am Stadtrand von Paris eigens aufstellen lassen ("Tativille"). Eine derartige visionäre Qualität (sogar ein "PC" kommt im Film vor), erinnert an den Roman "'Paris im Zwanzigsten Jahrhundert"' von Jules Verne, dessen Manuskript erst in den Neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einer verschlossenen Schublade eines Möbelnachlasses aufgefundenen wurde. Verne beschreibt hier 1863 (!) eine moderne Welt aus Glaspalästen, Wolkenkratzern, Hochgeschwindigkeitsszügen und Commuter-Systemen, Internet, Smartphones, globaler Kommunikation etc. in einer furchterregenden gesichtslosen Massengesellschaft: Der Mensch ist dabei zur Masse geworden und hat sich selbst verloren.
Tati zeigt keine Lösungsansätze, doch die Frage ist stets präsent: Was ist der Ausweg, was kann man dem zur Abhilfe entgegen halten? Die Antwort ist vergleichsweise einfach. Man muss der Ent-Individuierung entgegentreten wo man kann, das Individuum wiederentdecken und Raum schaffen für existentielle Vielfalt. Doch will das die 'Masse'?
Dr. Holger Voigt: Tati und seine Weltsicht © 2016
J'aime montrer des choses différentes à mes enfants et les films de Tati sont des classiques qui font toujours rire, bien que les détails soient parfois assez subtils.
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