Peter Faber | Tatort Wiki | Fandom
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Jeder stirbt für sich alleine. (Faber in „Love is Pain“)

Peter Faber wird in den 1960er Jahren in Dortmund geboren. Dort verbringt er mit Vater und Mutter seine Kindheit, ist oft zu Besuch im Friseursalon von Martin Engel und durchlebt eine fast klischeehaft-typische Ruhrpott-Kindheit. Irgendwann begeht seine schon lange depressive Mutter Suizid. Faber gibt seinem Vater die Schuld an ihrem Tod, was einen Keil zwischen die Vater-Sohn-Beziehung treibt. Fabers Vater steckt ihn danach in ein Heim. Dieser Konflikt kann erst viele Jahre später gelöst werden. 1987 verlässt Faber seine Heimat, zieht nach Lübeck und wird dort später für zehn Jahre Leiter der Mordkommission.

Bevor Faber nach Dortmund zurückkehrt, muss er einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Bei einem Autounfall, der sich später als Mord entpuppt, sterben seine Ehefrau und seine Tochter. Infolgedessen stürzt Faber in eine schwere Depression, aus der er jahrelang nicht herauskommt.

Im Jahr 2012 kehrt er nach Dortmund zurück und wird Teil der Mordkommission. Als Leiter eckt er regelmäßig an, macht sich aber meistens nicht viel daraus. Fabers Fokus liegt auf der Arbeit. Er will die Fälle lösen, gibt sich nicht mit einem „Vielleicht“ zufrieden, nutzt seine Arbeit als Rettungsanker, wenn die Depression Überhand zu gewinnen droht. Für viele Jahre hält ihn die Rachsucht an Markus Graf am Leben, irgendwann ist es seine Liebe zu Bönisch. Doch eine stetige Konstante ist und bleibt der Job.

2023 ist Faber, obwohl Bönisch und Graf tot sind, noch immer Teil der Teams. Lediglich sein Status hat sich verändert: Er ist nicht länger der Chef. Dieser Posten ist (kommissarisch) an Kollegin Herzog übertragen worden.

Faber und sein Team[]

2012 stößt Faber zur Dortmunder Mordkommission hinzu. Zu seiner Kollegin Martina Bönisch spürt er sofort eine besondere Verbundenheit. Die Ermittlungsmethoden – Täter-Opfer-Rollenspiele – sind kontrovers, bringen das Duo aber oft in ihren Ermittlungen weiter und vertiefen ganz nebenbei auch die persönliche Beziehung der beiden. Zu den anderen Kollegen, Dalay und Kossik, ist die Beziehung bei Weitem nicht so innig. Oft gibt es Reibereien, zu Anfang mehr mit Kossik, der Fabers Autorität infrage stellt, später mit Dalay, die mit Fabers Methoden nicht klarkommt. Dennoch liegt Faber etwas an seinen Mitarbeitern, wie er auch selbst sagt. Nur seine Art, dies zu zeigen, versteht nicht jeder.

Team Dortmund

Peter Faber mit seinen aktuellen Kollegen Jan Pawlak und Rosa Herzog in "Love is Pain"

Als später Jan Pawlak Kossik ablöst, kriegen sich auch die beiden Ermittler gelegentlich in die Haare. Vor allem Pawlaks beizeiten verschwiegene, flatterhafte Art (siehe „Gier und Angst“) stört Faber. Nur mit Herzog klickt es ein wenig besser als mit den restlichen Kollegen. Ermitteln die beiden zusammen, läuft es meistens ruhig ab und die Arbeit trägt Früchte.

Dennoch bleibt Faber, sofern er nicht mit Bönisch auf Verbrecherjagd geht, eher ein Einzelgänger, was nicht zuletzt an seinen eigenwilligen Methoden und seiner sperrigen Type liegt. Jörg Hartmann selbst sagt über Faber, dass er niemand ist, den man von Beginn an lieb hat. Aber mit der Zeit wird das „Sackgesicht“ Faber zu einem „sympathischen Sackgesicht“.

Faber und Bönisch[]

Faber und Bönisch[]

2012 werden Peter Faber und Martina Bönisch zu Kollegen. Trotz stetiger Reibereien harmonieren die beiden Ermittler scheinbar von der ersten Sekunde an. Faber und Bönisch sind ein einzigartiges Gespann in der Geschichte des Tatorts. Zehn Jahre tanzen sie um einander herum – ein Schritt nach vorn, dann zwei zurück. Und dann, als das große Glück 2022 endlich greifbar scheint, geht alles ganz gewaltig schief.

Faber Bönisch Masken

Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt)

Faber Bönisch Inferno

Faber und Bönisch beim Rollenspiel in "Inferno"

Eine Connection ist sofort da, wird bei einem gemeinsamen Rollenspiel etabliert. Von Folge zu Folge kommen sich die beiden näher. Schnell wird klar: zwischen dem kantigen Faber und der schroffen Bönisch funkt es. Doch die Beziehung, die nie so richtig eine ist, ist geprägt von herben Rückschlägen, falschen Hoffnungen und düsteren Zeiten. Gefühle werden durch die Blume – oder eher: durch die Maske auf fragwürdigen Pick-up Seminaren gestanden. Mal zeigt Bönisch mehr Interesse, mal (meistens) Faber.

2021, nach dem Tod seines Erzfeinds und Mörder seiner Familie, Markus Graf, scheint Faber einen Weg aus seiner Depression gefunden zu haben. Doch dann taucht Sebastian Haller auf und macht ihm erneut das Leben schwer. Die Beziehung Haller-Bönisch geht zwar schnell in die Brüche, aber das gibt noch lange kein grünes Licht für die Beziehung Faber-Bönisch. In der Episode „Liebe mich!“ (2022) fällt nachts in Bönischs Wohnung der langersehnte Kuss der beiden Protagonisten. Doch der Beigeschmack ist bitter – Haller spielt als toxischer Ex auf und Bönisch scheint bereits die Hoffnung aufgegeben zu haben, dass sie lebend aus der Nummer herauskommt. Am Ende der Folge gipfelt die nie wirklich begonnene Beziehung Faber-Bönisch in einem großen Knall. Während einer Rettungsaktion für die entführte Kollegin Herzog wird Bönisch durch einen Bauchschuss getötet. Sie stirbt in Fabers Armen, lässt ihren Kollegen zurück, mit den Worten „Du bleibst hier. Versprochen?“ und einer erneuten Depression.

Faber ohne Bönisch[]

Du bleibst hier“ lautet nicht nur der Titel der nächsten Folge, die fast ein Jahr nach „Liebe mich!“ über die Bildschirme flimmert – diese drei Worte sind auch der Grund, weshalb sich Faber laut Jörg Hartmann nicht vom nächstbesten Dach stürzt. Tatsächlich stammt dieser Satz nicht aus dem Drehbuch, sondern ist ein Ergebnis des langjährigen Duos Schudt-Hartmann, um Fabers Figur einen Grund zum Weitermachen zu geben.

Fabers Trauer äußert sich nicht nur in seinem heruntergekommenen Erscheinungsbild, sondern auch in der Art des Kommissars. Vom Dienst beurlaubt, rennt er durch Wälder und haust in seinem Manta. Dennoch sucht er die Nähe zu seinen Kollegen Herzog und Pawlak. Zwar gibt es schnell Reibereien zwischen den Dreien – besonders zwischen Faber und Herzog, die sich für Bönischs Tod verantwortlich fühlt -, dennoch trinken die drei letztlich auf ihre verstorbene Kollegin.

Faber dbh

Peter Faber an Martina Bönischs Gedenktafel in "Du bleibst hier"

Sowohl in „Du bleibst hier“ als auch in „Love is Pain“ besucht Faber die Grabeskirche, in der sich Bönischs Gedenktafel befindet. In „Du bleibst hier“ erscheint ihm dort Bönischs "Geist". Der kurze Dialog ist trübsinnig und doch therapierend – nicht nur für Faber. In „Love is Pain“ und "Cash" wird Bönisch zwar weiterhin erwähnt, tritt jedoch nicht mehr auf.

Familie[]

Es ist schwer zu glauben, dass jemand wie Faber außerhalb von Bönisch Familie hat oder eine Beziehung außerhalb seines Jobs, den er leibt und lebt. Doch Faber ist tatsächlich einst verheiratet gewesen. Besonders in den letzten Folgen, als Faber zunehmend "gesundet", fällt es dem Zuschauer leichter sich vorzustellen, dass der verrückte Kommissar einst ein liebevoller Familienvater und Ehemann gewesen ist. Er war verheiratet mit einer Frau unbekannten Namens und hatte eine Tochter namens Leonie. Beide muss er sehr geliebt haben, denn Faber verfällt in eine jahrelange, tiefe Depression, nachdem beide ermordet worden sind.

Peter und josef

Peter Faber und sein Vater Josef Faber in "Du bleibst hier"

Auch seine depressive Mutter, die früh gestorben is, hat Peter Faber wohl sehr geliebt. Jedenfalls scheint Faber ihr in "Du bleibst hier" noch immer ein wenig hinterher zu trauern. Über ihren Tod ist er als Kind vermutlich nie wirklich hinweggekommen. Wie auch, wo es nach ihrem Tod zu einem schweren Missverständnis kommt, das Vater und Sohn jahrelang trennt und verhindert, dass die beiden als Familie gemeinsam trauern? Faber gibt seinem Vater Josef zu Unrecht die Schuld am Tod seiner Mutter, was die Vater-Sohn-Beziehung auch noch Jahre später merklich belastet. Es dauert eine ganze Weile, bis die beiden nach ihrem Aufeinandertreffen 2023 wieder miteinander auskommen. Doch trotz anfänglicher Spannungen ist Faber im Zweifel für seinen dementen Vater da, fühlt sich ihm - obwohl er es leugnet - in gewisser Weise verpflichtet und will sich um ihn kümmern. Die Versöhnung der beiden im Stollen - einem Ort der Erinnerung an den schönen Teil Fabers Kindheit - ist rührend und lässt keinen Zweifel übrig, dass die beiden Männer sich trotz ihrer Differenzen lieb haben.

Persönlichkeit[]

Über Fabers Charakter könnte man wohl eine ganze Enzyklopädie schreiben, denn in jeder Tatort Folge zeigt der Kommissar, der auf den ersten Blick optisch fast immer gleich aussieht, neue Facetten. Schauspieler Jörg Hartmann sagt, dass Faber niemand ist, den man von Anfang an lieb hat wie es andere Tatort Kommissare sind. Soweit so gut. Aber wie ist Faber denn nun?

Faber (3)

Faber beim "fabern"

Manchmal könnte man denken, der Kommissar ist völlig irre. Er zertrümmert Waschbecken, rennt halbnackt durchs Präsidium oder zerschlägt mit einem Baseballschläger einen Gebrauchtwagen. Und damit nicht genug. Es ist keine Seltenheit, dass Faber so laut brüllt, dass man ihn wohl in ganz Dortmund hören könnte. Ist der Kommissar wütend, macht er selten einen Hehl daraus. Anders ist es, wenn es um sein Gefühlsleben geht - da macht er Bönisch gegenüber lieber hundert Andeutungen anstelle einmal die Karten auf den Tisch zu legen. Im nächsten Moment schläft er dann mit einer Kollegin aus einer anderen Abteilung. Ja, so ganz schlau wird man manchmal nicht aus dem kauzigen Kommissar.

Was Fabers Charakter in den früheren Folgen deutlich zeichnet, ist seine Depression. Er geht mit einer "Mir ist eh alles scheißegal"-Einstellung durchs Leben, die oft beunruhigend und abstoßend zugleich ist. Wenn er auf einem Dach steht, muss man eigentlich damit rechnen, dass er im nächsten Moment runterspringt. Halsbrecherische Aktionen stehen für den früheren Faber ebenfalls an der Tagesordnung. Er geht volles Risiko ein für seinen Beruf, der ihm alles bedeutet und gerade in seiner Depression sein Rettungsanker ist. Auf den Rückhalt von Kollegen verlässt er sich dabei nicht. Außer auf den von Bönisch - außer ihr hat er schon alle vergrault.

Faber (2)

Faber und Bönisch in "Masken"

Es dauert, bis Faber gesundet. Der Beginn ist circa in "Heile Welt" zu verorten. Dort ist er so richtig verliebt in Bönisch und beginnt auch, ihr gegenüber offensichtlicher seine Gefühle zu zeigen. Obwohl Haller seine Pläne kreuzt und Faber auf den Senkel geht, ist Faber der Beziehung gegenüber respektvoll - bis er merkt, dass Haller Bönisch schadet. Das löst einen Beschützerinstinkt in ihm aus, der auch den anderen Kollegen gegenüber ein wenig mehr ans Licht kommt. In "Gier und Angst" streicht er dem bewusstlosen Pawlak vorsichtig über die Wange. Ähnliche Fürsorge zeigt er der ohnmächtigen Herzog in "Liebe mich!" gegenüber. Fast väterlich wirken diese kleinen Gesten, die Fabers oft kantige Figur weich werden lassen. In "Cash" gibt er seiner Kollegin den Ritterschlag: er fährt mit ihr zum Schrottplatz, auf dem er einst schon gewütet hat, und zeigt ihr, wie man mit einem Baseballschläger so richtig Dampf ablässt. Das geteilte, gelöste Gelächter danach ist wirklich herzerwärmend. Ebenfalls zu dieser gewissen "Weichheit" und Menschlichkeit, die Faber aufweist, trägt sein trockener Pott-typischer Humor bei.

In der familie

Faber in "In der Familie"

Obwohl Faber ein Einzelgänger ist, ist er nicht gemacht fürs Alleinsein. Letztlich dackelt er immer Bönisch hinterher, die ihn laut Jörg Hartmann vor Rosa Herzog "ja auch jahrelang betreut" hat. Nach deren Tod orientiert er sich ein wenig an Pawlak und vor allem Herzog und seiner Heimat, dem Präsidium. Auch wenn er oft aneckt, ist Faber ein geselliger Mensch. Ein Kumpeltyp, mit dem man doch ganz gern mal ein Pils trinken würde.

Peter Faber ist ein Mensch wie kein zweiter. Er ist gleichzeitig ein soziales Arschloch und ein sympathischer Zyniker, er verpasst manchen Menschen einen Schlag ins Gesicht, anderen leistet er Geburtshilfe, mal besäuft er sich gemeinsam mit den Kollegen, mal schreit er sie an. Es ist schwierig, seinen Charakter auf den Punkt zu bringen. Entweder man hasst ihn dafür oder man liebt ihn. Glücklicherweise tun die meisten Zuschauer letzteres.

Faber und Dortmund[]

Ob nun gehasst oder geliebt - Faber ist Kult. Obwohl dem Kommissar im Parka anfangs eine gewaltige Welle des Hasses entgegenschlug, weil er das Bild der Bürger Dortmunds trüben würde, ist er inzwischen allseits beliebt. Die Dortmunder sind stolz auf ihren Kommissar mit seinen Macken. Anträge, den Dortmunder Tatort abzuschaffen, sind längst Vergangenheit.

Strehlsen und Faber

Der erste schwule Kuss der Tatortgeschichte

Ein weiterer Meilensteil, den Faber erlangt hat, ist der erste schwule Kuss in der Tatortgeschichte. In der ersten Dortmunder Tatortfolge fragt Faber den Verdächtigen, der drauf und dran ist, sich selbst und den Kommissar umzubringen, ob er nicht einen letzten Wunsch freihätte. "Ich möchte einen Kuss. Bitte küssen Sie mich." sagt Faber. Homoerotik oder nur "Fabermanie"?

Wie geht es mit Faber weiter?[]

Die nächste Zeit dürfte für Faber ein wenig stressig werden. Nicht nur gilt es mal wieder einen Mordfall zu lösen, sondern muss sich Faber auch mit einer neuen "Kollegin" vom LKA arrangieren, die Leitungsambitionen hat. Ebenfalls zurück ist seit "Cash" Sebastian Haller. Und dann ist da natürlich noch der Abgang von Jan Pawlak. Ob Faber nun ganz nebenbei auch noch eine trauernde Rosa Herzog trösten muss?

Was jedenfalls feststeht, ist, dass Faber uns noch ein paar Jährchen erhalten bleibt. Jörg Hartmann hat 2024 seinen Vertrag verlängert und sagt auf der "Cash"-Premiere, dass er den Zuschauenden noch mindestens drei Jahre erhalten bleibt. Aber nochmal zehn Jahre, so sagt Jörg Hartmann bei der "Du bleibst hier"-Premiere 2022, wird er wahrscheinlich nicht machen.

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