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Film „Der Mann aus der Pfalz“: Walter Kohl kritisiert ZDF scharf
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Der ältere Sohn von Altkanzler Helmut Kohl wehrt sich gegen die Darstellung seiner Eltern im ZDF-Porträt „Der Mann aus der Pfalz“. Vor allem seiner Mutter werde der Film nicht gerecht.

Der 46-Jährige zeigte sich im FOCUS-Interview „regelrecht empört“ darüber, wie der Film die Rolle seiner Mutter Hannelore zeigt. Sie sei stets „eine wichtige, zentrale Ratgeberin“ seines Vaters gewesen. Der Film werte sie jedoch „zur Randfigur herab“. Walter Kohl: „Das ist lächerlich und respektlos.“

Seine 2001 verstorbene Mutter habe auch nicht, wie im Film gezeigt, betroffen und enttäuscht reagiert, als ihr Mann über die Wiedervereinigung hinaus Kanzler bleiben wollte. Im Gegenteil habe sie seinen Vater „massiv darin bestärkt, den Weg zur Wiedervereinigung konsequent zu gehen“ und ihm gesagt: „Mach das. Nur du kriegst das hin.“

Fürsprache für die Verstorbene


Er spreche auch für seinen jüngeren Bruder Peter, so Kohl zu FOCUS. Ihre Mutter könne sich nicht gegen die Darstellung im Film wehren. „Die Toten haben keine Stimme. Aber wir sind die Stimme unserer Mutter.“

Während sich der erste Teil des Films, der Helmut Kohl als aufstrebenden, forschen Jungpolitiker in Rheinland-Pfalz beschreibt, „recht genau“ mit seinen frühen Eindrücken decke, kritisiert der Sohn des Alt-Kanzlers den zweiten Teil des Films scharf: „Mein Vater hätte als wichtigster deutscher Gestalter der Wiedervereinigung eine würdigere Rolle verdient“, sagte Kohl zu FOCUS. Er sei „nie der entrückte Technokrat der Macht“ gewesen, als den ihn die Zuschauer jetzt auf dem Bildschirm sähen. „Völlig inakzeptabel“ ist für Kohl „die sekundenhafte Abfertigung des Nato-Doppelbeschlusses“ im Film. Das Eintreten seines Vaters für den Beschluss sei „die entscheidende Weichenstellung“ für den Einheitsprozess gewesen. Die Passage im Film sei jedoch „kürzer als ein Werbespot“.

Die ZDF-Produktion, die am Dienstag um 20.15 Uhr im ZDF läuft, beschreibt die politische Karriere des Helmut Kohl als Jungpolitiker in den Jahren bis 1969 sowie den Kanzler in der Zeit der deutsch-deutschen Wende 1989.
cst
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