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DIE VERTAUSCHTEN KÖPFE. EINE INDISCHE LEGENDE Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1940
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- LesealterAb 1 Jahr
- Seitenzahl der Print-Ausgabe230 Seiten
- Erscheinungstermin1. Januar 1940
Produktinformation
- ASIN : B000Q5UB08
- Gebundene Ausgabe : 230 Seiten
- Lesealter : Ab 1 Jahr
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor
Bis heute gilt er vielen als der Inbegriff der deutschen Literatur: Thomas Mann (1875–1955), der Literaturnobelpreisträger von 1929. Diese höchste Auszeichnung erhielt er für seinen ersten Roman „Die Buddenbrooks“, ein Jahrhundertwerk, das als Schlüsselroman seiner Zeit gilt. Kurz nach diesem Triumph begann für Thomas Mann die Zeit des Exils, zunächst in der Schweiz, unterbrochen von Reisen in die USA, wo ihm 1938 die Ehrendoktorwürde der Columbia University, New York, verliehen wurde. 1941 siedelte er nach Kalifornien über, drei Jahre später wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1952 kehrte Thomas Mann in die Schweiz zurück, wo er 1955 starb. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Der Tod in Venedig“, „Der Zauberberg“ und „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
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„Die vertauschten Köpfe“
66 Seiten
Die vertauschten Köpfe – eine indische Sage
In einem Gespräch über Thomas Mann wurde ich gefragt, ob ich diese Erzählungen gelesen hätte. Ich verneinte und erhielt sogleich eine Aufforderung, der ich Folge leistete.
Natürlich, wie kann es bei einem Thomas-Mann-Sammler anders sein, fand ich diese Erzählungen in einer schon etwas in die Jahre gekommenen, bei Suhrkamp erschienenen Ausgabe „Ausgewählte Erzählungen“ aus dem Jahre 1944, die ich irgendwo einmal antiquarisch erworben habe.
Um in die Geschichte einzusteigen, musste ich die ersten drei Kapitel dreimal lesen, denn TM katapultiert den Leser hier äußerst blumenreich in eine so fremde orientalische Welt, dass es dauert, bis man mit den Gegebenheiten eins wird und sich mit Nanda, dem Schmied, und Schridaman, dem Kaufmann, die aus dem Dorfe „Wohlfahrt der Kühe“ stammen, auf Wanderschaft begeben kann.
Die beiden Freunde brechen im Frühling zu einer längeren Reise auf, um Besorgungen zu erledigen, die ihnen aufgetragen wurden. Im Gepäck haben sie allerlei Tauschwaren. Ihre Rastplätze sind von einzigartiger Schönheit, die sich im Text so grandios widerspiegeln, als säße man mit ihnen beim Mahl.
Nanda und Schridaman trennten sich, und jeder ging seinen Geschäften nach. In drei Tagen wollten sie sich an einem verabredeten Ort wieder treffen.
Nanda war schon da, als er Schridaman aus der Ferne kommen sah. Dieser ging den Gang eines kreisen, müden und kranken Mannes. Sogleich nahm ihm Nanda seine Last ab und lud diese auf den inzwischen erworbenen Esel.
Erst am nächsten Tag begann Schridaman zu sprechen. Er habe eine Krankheit, die zum Tode führt und wünsche sich eine Scheiterhütte, die Nanda für ihn bauen und anzünden möge. Er möchte verbrennen, denn das Feuer könnte nicht schlimmer sein, als das, was in ihm derzeit loderte. Nanda versprach, bot sogar an, mit ihm diesen letzten Weg zu gehen, wollte jetzt aber wissen, was genau passiert sei, seit sie sich getrennt hatten.
Schridaman sprach.
Ihm brenne nach dem Mädchen, welches er zusammen mit Nanda bei der letzten Rast beim Bade erblickt und beobachtet hatte, als diese nackt ins Wasser stieg.
Nanda lachte vor Freude, da Schridaman nur „verliebt“ und nicht sterbenskrank war.
Nanda wollte helfen und als Ehevermittler fungieren.
Sita aus dem Dorfe „Buckelstierheim“, die ihm bereits bekannt war, würde dann, nachdem beide Elternteile ihr Einverständnis erteilt hätten, Schridamans Gemahlin werden.
So kam es.
Sita reiste, inzwischen guter Hoffnung, mit ihrem Gemahl und in Begleitung Nandas zu ihren Eltern.
Unterwegs betrat Schridaman einen Tempel und enthauptete sich. Schridaman konnte nicht länger ertragen, dass Sita Nanda und nicht ihn liebte.
Sita hatte nun schon eine sehr lange Zeit gewartet, und da weder Schridaman noch Nanda zurückkamen, machte nun auch sie sich auf den Weg in den Tempel.
Was sie dort sah, verschlug ihr den Atem. Sie überlegte, wie es hatte geschehen können, dass beide nun ohne Haupt dalagen. Es aber nur ein Schwert gab.
Jetzt konnte nur noch die Göttin helfen, die sich harsch zu Wort meldete. Nach langem und eindringlichem Gespräch wies sie Sita an, ihrem Mann und dessen Freund langsam und bedächtig die Köpfe wieder aufzusetzen und zwar so, dass sie genug Zeit hätte, um das Blut wieder fließen zu lassen.
Sita tat, wie ihr geheißen, machte aber einen Fehler.
Nanda, den sie ja sehr liebte, bekam den Kopf des Schridaman und dieser das Haupt des Nanda.
Zu neuem Leben erweckt, konnten aber beide nicht zurechtkommen und so traten sie zu dritt eine Pilgerreise an, um Buße zu tun. Hernach suchten sie einen Heiligen auf, der als Schiedsmann ihnen sagen solle, wer nun der rechtmäßige Gemahl sei.
Schridaman wurde erwählt, denn der Kopf ist, was zählt, so seine Worte.
So gingen sie des Weges, aber nicht weit, denn Nanda trennte sich von ihnen. Er war bitter. Sita verabschiedete sich, umarmte ihn und tröstete ihn mit den Worten, dass ja ihre Leibesfrucht seinem Leibe entstammte.
Eine Weile lebte sie nun mit Schridaman, dessen Körper beeinflusst durch Nandas Kopf, sich immer mehr veränderte. Langsam nahm er die Gestalt des Freundes an. Aber auch sein Kopf, war nicht mehr der, der er einst war. Diese Veränderung führte dazu, dass es Sita nicht mehr bei ihm aushielt und sich mit ihrem kleinen Söhnchen auf Wanderschaft begab. Nach langer Wegstrecke traf sie auf Nanda, der sie umarmte, herzte und drückte. Lange hatte er auf sie gewartet.
Schridaman, der genau wusste, wo Sita hingegangen war, folgte ihr. Die drei Freunde waren wieder vereint. Da sie aber zu dritt auch nicht leben konnten und wollten, nahmen Nanda ein Schwert zur Hand, ebenso wie Schridmann und es sich gegenseitig in die Herzen. Sita nun Witwe, verbrannte sich.
Das Söhnchen, gebildet in Rede, Grammatik, Astronomie und Denkkunst, studierte und wurde bereits mit zwanzig Jahren Vorleser des Königs von Benares.
Dies ist die längste Erzählung, die Thomas Mann geschrieben hat. Auch in Kurzform spiegelt sie hoffentlich wider, was er dem Leser mit dieser großartigen Sage mitteilen will.
Wer hat nicht schon beim Spiel mit Puppen versucht, sich als Superchirurg zu betätigen und die Gliedmaßen der einen Puppe an den Köper einer anderen Puppe gedrückt? Am Ende es gar mit den Köpfen versucht? (Die Meisterschaft: geschlechterübergreifend. Den Barbie-Kopf an Kens Körper, oder umgekehrt.)
Mit solchen oder ähnlichen Phantasien spielt Thomas Mann in "Die vertauschten Köpfe". Er macht es jedoch ganz anders. Überraschend brutaler. Mystischer. Ernster. Zum Ausgleich setzt er dem einen ironischen Stil entgegen. Spöttisch und gemein. Spitz und voller Hohn. Leicht humorvoll übertrieben. Verpackt in ein Märchen, verfrachtet ins Reich der Maharadschas.
Nanda (der Schmied) und Schridaman (der Kaufmann) sind seit Kinderzeiten dicke Freunde. Sie leben in dem Dorf mit dem indischen Namen, der zurückübersetzt soviel bedeutet wie "Wohlfahrt der Kühe". Beruflich gehen sie auf Reisen. Am Flüsschen "Goldfliege" wird eine Pause eingelegt. Eine Rast im Schatten des angrenzenden Wäldchens. Unweit badet ein Mädchen, "mit jungfräulich starrenden, knospenden Brüsten", Formen und Förmchen, zierlichem Rücken, Lianenarme und sich dunkelnd eröffnenden zarten Achselhöhlen, eine Lieblichkeit mit solchen "wie Lotosblätter langgeschweiften Augen". Kaufmann Schridaman (gescheiter Kopf, normaler Körper) ist von dem Mädchen fasziniert. Schmied Nanda (normaler Kopf, kräftiger Körper) ist es nicht weniger.
Bald lernen unsere Wanderburschen das Mädchen kennen. Nanda lässt Schridaman, der sich unsterblich in das Mädchen Sita verliebte, den Vortritt. Friends will be friends! Es folgen Heirat und Schwangerschaft. - Eine weitere Reise steht an. Großfahrt zu dritt. Verwirrungen und Irrungen, Göttinnendämmerung im indischen Dschungel, Opfer und mysteriöse Selbstenthauptungen. Am Ende liegen sie im Blute, kopflos, die Freunde Schmied und Kaufmann. Und Sita hat die Putscheer.
Nach Sitas Beichte hilft die nahebei wohnende Göttin und Weltenmutter Durga weiter. Sie ordnet die Puppenchirurgie der Kopflosen an, worauf sich Sita gleich ans Werk macht. Doch ganz Barbiepuppentauschaktion verwechselt sie in ihrer "Huschlichkeit" die Köpfe und die Köper von Handwerker und Händler. Es entstehen ein starker und gescheiter Inder sowie ein ganz normaler Mann. Die beiden sind wieder am Leben. Amigos Para Siempre.
Sita, die Gewinnerin der Aktion, hat nun das, wovon sie träumte. Den Kopf ihres Mannes mit dem muskulösen Köper des Freundes. Huschlichkeit und Kuddelmuddel als Freudsche Erfüllung heimlicher Wünsche. - Doch: neues Glück, neue Probleme, neue Fragen. Wer ist der Vater des Kindes, das sich auf gutem Wege ins Licht der Welt befindet? Der Kopf oder der Körper?
Nanda, schon einmal Verzicht geübt, verzieht sich ins Eremitentum: hinter den Engpass der Räuber, hinter Tigerschlucht und das Tal der Vipern. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste das es gibt auf der Welt ...
Dein Köper ist dein Haus mit lebenslangem Wohnrecht. Du bist Eigentümer und Besitzer, gleichzeitig Mieter und Hausmeister. Die Schönheit und Beschaffenheit, Fassade und Funktionen, sind kopfbestimmt. Und so nimmt es nicht Wunder, dass nach einiger Zeit - Sohn Samadhi ward inzwischen geboren - Kopf Schridaman den nunmehr seinigen Körper (ehem.) Nanda vernachlässigte, und Kopf Nanda den nunmehr seinigen (ehem.) Körper Schridaman auf Hochleistung trainierte. Sita sucht und findet Nanda in seinem Weltnaturerbe. Die Liebe, beidseitig lange verdrängt und unterdrückt, bricht sich ihre volle Bahn.
Hollywood und Bollywood. Happy End im Subkontinent. Mitnichten so bei Thomas Mann.
Die Erzählung "Die vertauschten Köpfe" schrieb Thomas Mann Anfang bis Mitte 1940, so zwischenreingeschoben - in einem Artikel von 2001 in DIE WELT, "Vorübergehende Kopflosigkeit", spricht Ulli Kulke von 'Einschaltung' - in sein Großwerk "Joseph und seine Brüder". Mit klaren Worten stellt Kulke in dem genannten Artikel die Frage: Kopf oder Schwanz? Die Entscheidung für den Kopf "war womöglich ein Fehler. Letztlich waren es hier nämlich, nachdem die Verbindung von Kopf und Körper physisch glatt ging, gerade die Identitätsprobleme", die zum zwischenzeitlichen, und möglicherweise endgültigen Ende der Geschichte führten bzw. beitrugen.
Kann den beschriebenen Artikel bestens weiter empfehlen wie auch den Lieferanten.
Bin rundum zufrieden und würde mich wiederum zum Kauf entscheiden.