Ankaufdienste-Vergleich
Alte Technik, DVDs & Co. kann man bei reBuy, Zoxs und mySwoop loswerden. Aber wie gut funktioniert die Abwicklung? Und sind die Preise fair?
Foto: COMPUTER BILD, reBuy, Zoxs, MySwoop
Mein Konto ist leer, aber die Schränke sind voll mit ungenutzter Technik, DVDs und anderem Zeug, von dem ich nur weiß: Ich werde es nie wieder brauchen. Jemand anderes vielleicht schon, und so soll mir ein großer Frühjahrsverkauf wieder etwas Geld in die Kassen spülen. Ein kurzer Check, was ich bei den üblichen Verdächtigen bekommen würde, ernüchtert: Amazon zahlt wenig für meine Schätze von einst, ebenso Ebay, wo ich auch noch Verkaufsgebühren zahlen muss. Bei Ebay Kleinanzeigen gibt es oft nur Frust und Stress mit den Käufern und ihren Anfragen. Zudem kann es lange dauern, bis jemand Interesse zeigt. Danke, nein. Da kommt mir die rettende Idee: Ankaufdienste. Die versprechen in der Werbung eine unkomplizierte Abwicklung, geringe Bearbeitungszeiten und gutes Geld. Das probiere ich einfach mal aus.

reBuy, Zoxs und mySwoop sollen es richten


Schnell sind drei Anbieter herausgesucht, ich versuche es im Internet bei reBuy, Zoxs und mySwoop. Zoxs und reBuy bieten sogar eine eigene App mit einer praktischen Funktion: einem Barcode-Scanner. So kann ich per Handykamera die langen ISBN- oder EAN-Codes von vielen DVDs, CDs und Büchern sehr schnell erfassen. Im Browser am PC muss ich dagegen die Nummern oder Produktnamen eintippen. Bei mySwoop bleibt mir leider nur die zeitaufwendige Tipperei. Neben einem Stapel mit DVDs und Blu-rays möchte ich einen betagten DVD-Player loswerden und die erste Version der PlayStation 4, die ich nach dem Kauf der PS4 Pro eingelagert habe. Dazu eine Xbox One S im „Minecraft“-Look und den Bluetooth-Lautsprecher JBL Flip 3 in Gelb – beides kaum genutzt.

Die besten Blu-ray-Player

Platz 1
Testsieger
Panasonic
Platz 2
Panasonic
DMR-UBC90
Platz 3
Panasonic
Platz 4
Sony
UBP-X700
Platz 5
Sony
UBP-X800M2
Platz 6
Panasonic
DP-UB824
Platz 7
LG
UBK90
Platz 8
Panasonic
Platz 9
Panasonic
DP-UB154
Komplette Liste: Die besten Blu-ray-Player

Vergleichen hilft bei DVDs, CDs & Co.


Ich starte mit den Filmen, das klappt per Scanner im Handumdrehen. Da mySwoop keine DVDs und Blu-rays ankauft, muss ich auch nichts eintippen. Die angezeigten Preise sorgen aber schnell für Ernüchterung: Filme bringen kaum was ein, für die meisten DVDs bieten die Ankäufer zwischen 5 und 50 Cent, Box-Sets bringen je nach Titel ein paar Euro. Bei Blu-rays sind reBuy und Zoxs etwas großzügiger, aber ein Vermögen mache ich so nicht. Zumal der Zustand die Preise kaum beeinflusst, selbst für noch eingeschweißte Blu-rays gibt es nur einen Bruchteil vom ursprünglichen Kaufpreis. Zudem kauft nicht jeder Ankaufdienst jede DVD oder CD – wenn sie genug Exemplare auf Lager haben oder die Nachfrage mager ist, gibt es kein Angebot. Denn da­rauf basiert das Geschäftsmodell von reBuy & Co.: erst günstig ankaufen, die Ware im Zweifel aufbereiten und mit Gewinn wieder unter die Leute bringen. Wer große Mengen an DVDs, Blu-rays, CDs oder auch Büchern loswerden will, bekommt mit der richtigen Strategie aber in relativ kurzer Zeit ein hübsches Sümmchen zusammen: einfach mehrere Browserfenster mit drei bis vier Ankaufdiensten öffnen und den ISBN- oder EAN-Code per Copy&Paste bei allen Diensten eingeben. Der Dienst mit dem besten Preis bekommt dann das jeweilige Produkt, wobei hier auch spezielle Ankaufdienste für Medien wie momox.de infrage kommen.
Ankaufdienste-Vergleich: mySwoop-Scanner
mySwoop bietet wie reBuy und Zoxs einen Barcode-Scanner an. Der findet sich allerdings nur als Beta-Version auf der Website und funktionierte während des Tests nicht.
Foto: COMPUTER BILD

Was zahlen reBuy, Zoxs und mySwoop?


Weiter geht es mit der Technik: In weiser Voraussicht habe ich die Originalverpackungen gebunkert und kann die Barcodes per Handy einscannen. Aber gleich erlebe ich die erste Enttäuschung: Den DVD-Player will keiner haben, der ist wohl einfach zu alt. Bei der PS4 hat reBuy über die EAN keinen passenden Artikel gefunden, also probiere ich es noch einmal per Hand – mit Erfolg. Jetzt muss ich den Zustand angeben: Die Konsole funktioniert noch einwandfrei, obwohl sie schon einige Spielstunden auf dem Buckel hat, für die Optik vergebe ich wegen einiger kleiner Kratzer die Note „gut“. Der Controller ist ein bisschen mitgenommen, das restliche Zubehör aber vollständig und intakt. Das Angebot: knapp 140 Euro. Etwas wenig, denn bei Ebay wird das gleiche Modell in gebrauchtem Zustand für rund 200 Euro gehandelt. Zoxs und mySwoop bieten sogar noch weniger. Also bin ich beim ­Zustand mutiger und gebe „wie neu“ an. Zoxs verspricht nun mit rund 190 Euro den besten Preis, also geht die PS4 dorthin. Der JBL Flip 3 wandert für 54 Euro zu reBuy – geht in Ordnung. Die Xbox One S bekommt mySwoop, das Angebot liegt bei fairen 169 Euro. Den Zustand der Geräte gebe ich wieder als „wie neu“ an, sie waren ja kaum im Gebrauch. Jetzt muss ich mich nur noch bei allen Diensten registrieren, PayPal- oder Girokontodaten hinterlegen und den Verkauf in Auftrag geben – das geht alles ganz einfach. Nach der Ankaufbestätigung kann ich Versandaufkleber nebst Verpackungstipps herunterladen und ausdrucken. Jetzt muss ich meine alten Schätze nur noch wie von den Anbietern beschrieben vorbereiten, einpacken und die Pakete per DHL auf die Reise schicken. Schön: Das Porto zahlen die Ankaufdienste.

Zoxs ist knauserig und lahm


Anschließend ging es ziemlich fix: Bereits vier Tage nach dem Versand quittieren reBuy und mySwoop den Wareneingang per E-Mail. Einen Tag später folgt die Nachricht, dass die Geräte gecheckt würden, 24 Stunden danach die Bestätigung: anstandslos angenommen. Bei beiden Diensten habe ich PayPal für die Bezahlung gewählt, die Überweisung geht ratzfatz. Anders sieht es bei Zoxs aus: Auf der Website weist der Ankäufer auf Verzögerungen hin. Dennoch bestätigt er schnell den Wareneingang und stellt eine Bearbeitung innerhalb von sieben Tagen in Aussicht. Nach fast drei Wochen Funkstille kommt endlich die Antwort: Der Zustand meiner PS4 sei „akzeptabel“, statt 190 bietet Zoxs nur 120 Euro. Das ist mir zu wenig, ich will das Gerät zurückhaben. Doch im Gegensatz zu reBuy und mySwoop ­verlangt Zoxs eine Versandgebühr: 3,95 Euro zahle ich für den Spaß. Ich verkaufe die PS4 jetzt bei Ebay.

Zweiter Versuch mit reBuy


In der Zwischenzeit habe ich noch den JBL-Kopfhörer E55BT gefunden – ein Geschenk, das ich wegen der roten Farbe nie benutzt habe. Weg damit! Zoxs und mySwoop kaufen den Kopfhörer jedoch gar nicht an, bei reBuy finde ich per Eintippen nur die blaue statt der roten Variante. Dafür bietet reBuy rund 35 Euro – das entspricht weniger als dem halben Neupreis. Ich probiere es dennoch, schließlich habe ich gute Erfahrungen mit reBuy gemacht. Sechs Tage nachdem das Paket angekommen ist, bekomme ich eine fehlerhaft formatierte, unleserliche Mail – was wollen die jetzt von mir? Ich weise den Kundenservice auf den Fehler hin, bekomme aber keine Antwort. Fast zwei Wochen später erhalte ich die Nachricht, dass der Verkauf abgeschlossen sei und die Ware an mich zurückgehe. Im Nachhinein kommt dann die Erkenntnis: Ich hätte mich bei reBuy einloggen müssen und dann deren Angebot gesehen: 30 Euro wollte reBuy zahlen. Weil ich nicht zugestimmt hatte, ging der Kopfhörer zurück.
Ankaufdienste-Vergleich: Tabelle
Klasse: reBuy kauft Produkte aus allen abgefragten Produktkategorien an. Zudem ist der Versand schon ab 10 Euro Ankaufswert kostenlos.
Foto: COMPUTER BILD, reBuy, Zoxs, MySwoop

Fazit: reBuy, Zoxs und mySwoop im Vergleich


Das Einscannen und -tippen der zu verkaufenden Produkte funktioniert bei reBuy und Zoxs problemlos. mySwoop fehlt der Scanner, entsprechend länger dauerte die Erfassung. Preislich machen die Dienste einen durchwachsenen Eindruck: Wer mit Medien wie DVDs Kasse machen will, sollte die Angebote der Ankaufdienste vergleichen, denn die Preise unterscheiden sich teilweise deutlich. Bei Technikgeräten hängt es stark von Produkt und Zustand ab, auch hier lohnt ein Vergleich der Angebote. reBuy bietet oft die fairsten Preise. Auch die Abwicklung gefiel mir trotz E-Mail-Patzer dort am besten. Doch wenn ich in Zukunft einstmals teure Hardware aussortieren muss, werde ich wohl doch wieder bei Ebay nach ­einem Käufer suchen.