Wetter: Langjährige ZDF-Moderatorin verstorben - Hochs und Tiefs tragen wegen ihr Vornamen
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ZDF: Langjährige Wetterfee gestorben - Hochs und Tiefs tragen ihretwegen Vornamen

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Karla Wege im Jahr 2008 neben Donald Bäcker zu Gast im ARD-Morgenmagazin
Karla Wege im Jahr 2008 neben Donald Bäcker zu Gast im ARD-Morgenmagazin. © imago stock&people / Horst Galuschka

Wetter- und TV-Legende Karla Wege ist tot. Sie prägte die Berichterstattung in Deutschland und sorgte dafür, dass Hochs und Tiefs Vornamen tragen.

München - Eine echte TV-Legende ist tot: Dr. Karla Wege ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das berichtet die SZ. Die Meteorologin trug knapp drei Jahrzehnte Lang das Wetter im ZDF vor. An ihr liegt es zudem, dass Hochs und Tiefs bis heute Vornamen tragen.

Karla Wege war bei weitem nicht nur im TV fürs Wetter zuständig, sondern absolute Expertin auf ihrem Gebiet. So schrieb sie ihre Doktorarbeit über die „Messung der atmosphärischen Gegenstrahlung mit dem neuen Oktantenaktinometer“, heißt es im SZ-Nachruf. Gestorben ist sie dem Bericht zufolge in München.

Wetter-Legende Karla Wege ist tot - Ihretwegen tragen Hochs und Tiefs Namen

Die Benennung von Hochs und Tiefs geht bis ins Jahr 1954 zurück. Die damalige Studentin Karla Wege hat seinerzeit am Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin angeregt, Luftdruckgebilden in Mitteleuropa Vornamen zu geben - weibliche für Tiefs, männliche für Hochs.

So blieb es fast ein halbes Jahrhundert, bis 1998 feministische Kritik laut wurde. Tiefdruckgebiete mit meist schlechtem Wetter weiblich und oft sonnige Hochs männlich zu benennen - das sei eine „unsachliche Zweckentfremdung menschlicher Vornamen“. Als Reaktion schufen die Meteorologen einen jährlichen Wechsel. Nun erhalten nur in geraden Jahren wie 2020 Tiefs weibliche und Hochs männliche Namen - in ungeraden wie 2021 ist es umgekehrt.

Wetter-Legende Karla Wege ist tot - Sie prägte die Berichterstattung

Karla Wege konnte zwar das Wetter nicht beeinflussen, aber sie prägte die Berichterstattung und die öffentliche Wahrnehmung. Und wurde zum Gesicht der Wetter-Berichterstattung. Der Spiegel nannte sie einst „Klima-Mutter der Nation, die jahrzehntelang im ZDF das Zeigestöckchen kühler Wissenschaftlichkeit hochhielt“. Medien-Journalist Stefan Niggemeier erinnerte bereits 1999 an ihren Einfluss und schrieb: „Bereits 1969 durfte Dr. Karla Wege im ZDF zunächst vor Pappen auf einer Stafette und später drei drehbaren Tetraedern den Wetterbericht präsentieren – zwei Jahre vor der ersten Nachrichtensprecherin.“

Ein Nutzer schreibt bei Facebook: „Ich habe das ZDF-Wetter damals oft und gerne geschaut. Sie wirkte auf mich sehr kompetent und seriös. RIP.“ In den Sozialen Medien erinnern auch mehrere Nutzer mit obigem YouTube-Video, das aus dem Jahr 1983 stammen soll, an die TV-Legende. Die Zuschauer und Fans mussten kürzlich auch von einem einflussreichen ZDF-Sport-Reporter Abschied nehmen. (lin)

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