Chaos, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Chaos · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈkaːɔs]
Worttrennung Cha-os
formal verwandt mitChaotik
Wortbildung
mit ›Chaos‹ als Erstglied:
Chaosforschung
· Chaosphase · Chaostag · Chaostheorie · chaotisch
· mit ›Chaos‹ als Letztglied: Bauchaos · Bildungschaos · Blechchaos · Computerchaos · Datenchaos · Finanzchaos · Gefühlschaos · Kabelchaos · Nachkriegschaos · Organisationschaos · Planungschaos · Preischaos · Rechtschaos · Regierungschaos · Steuerchaos · Umzugschaos · Urchaos · Verkehrschaos · Verwaltungschaos · Weltchaos · Weltenchaos · Wirtschaftschaos · Währungschaos
· mit ›Chaos‹ als Letztglied: Bauchaos · Bildungschaos · Blechchaos · Computerchaos · Datenchaos · Finanzchaos · Gefühlschaos · Kabelchaos · Nachkriegschaos · Organisationschaos · Planungschaos · Preischaos · Rechtschaos · Regierungschaos · Steuerchaos · Umzugschaos · Urchaos · Verkehrschaos · Verwaltungschaos · Weltchaos · Weltenchaos · Wirtschaftschaos · Währungschaos
Herkunft zu cháosgriech (χάος) ‘leerer Raum, Luftraum, Kluft’
eWDG
Bedeutung
völliges Durcheinander, wüste Unordnung
Beispiele:
ein wildes, wüstes, heilloses, rettungsloses, unentwirrbares Chaos
ein Chaos von Stimmen, Tönen
das Chaos des Krieges, einer Schlacht
ein Chaos drohte, brach über sie herein
in ein Chaos Ordnung bringen
das Chaos entwirren, bewältigen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Chaos · chaotisch · Chaot
Chaos n. ‘ungeordneter Urzustand der Welt, völliges Durcheinander’; griech. cháos (χάος) ‘leerer Raum, Luftraum, Kluft’. Chaos ist in dt. Texten (nach einem Einzelbeleg mhd. kaos, 13. Jh.) seit dem Anfang des 16. Jhs. belegt. Es erscheint zuerst als unveränderte Wiedergabe von lat. chaos (Luk. 16, 26), wofür griech. chásma (χάσμα), bei Keisersberg (ca. 1510) im Sinne von ‘Kluft, Spalt’, von Luther mit Kluft übersetzt. Die heute übliche Bedeutung (s. oben) geht zurück auf Vorstellungen der griechischen Kosmogonie, die Chaos im Sinne einer ‘vor allen Dingen vorhandenen klaffenden Leere des Weltraumes’ versteht (Hesiod) oder als ‘ungeordnete Urmasse der Welt’ interpretiert (Platon). Letztere Vorstellung liegt seit der 1. Hälfte des 16. Jhs. der dt. Verwendung von Chaos zugrunde; aus ihr entwickelt sich bereits zu Anfang des 17. Jhs. die allgemeine Bedeutung ‘Durcheinander’. Daneben wird es im 16./17. Jh., ebenfalls nach griech. Vorbild, auch im Sinne von ‘Luft, Äther’ gebraucht. Dazu chaotisch Adj. ‘ungeordnet, wirr’ (1676 Francisci chaotische Massen), das vielleicht eine Bildung nlat. caoticus voraussetzt. Aus dem Adjektiv rückgebildet Chaot m. ‘wer Unruhe, Verwirrung stiftet, radikaler Anarchist’ (20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(wüstes / wildes) Durcheinander ·
Chaos ·
Gewirr ·
Sammelsurium ·
Tohuwabohu ·
Unordnung ·
Verhau ·
Wirrnis ·
Wirrwarr ·
Wust ●
Dschungel fig. ·
Kuddelmuddel ugs. ·
Pelemele geh., franz. ·
Salat ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Chaos (gesellschaftlich) ·
Umbruch ·
Wirren ·
chaotische Zustände
Assoziationen |
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Antonyme |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Chaos‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Chaos‹.
Anarchie
Blutvergießen
Gesetzlosigkeit
Instabilität
Konfusion
Kulturrevolution
Panik
Unordnung
Willkür
angerichtet
anrichten
ausbrechen
befürchten
befürchtet
blank
blutig
brechen
deterministisch
geordnet
heillos
herrschen
kreativ
ordnen
organisatorisch
pur
regieren
stiften
total
unbeschreiblich
verursachen
Verwendungsbeispiele für ›Chaos‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und dann brach plötzlich das Chaos aus da
vorne beim Eingang.
[Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 108]
Schließlich konnte nur sie das träge Chaos,
das sie hervorgebracht hatte, auch einigermaßen in Ordnung
halten.
[Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M.: Europäische Verl.-Anst. 1957 [1955], S. 366]
Diejenigen, denen es immer noch um die Kunst als Kunst ging,
versuchten sich inzwischen in dem Chaos zu
orientieren.
[Beenken, Hermann: Das Neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst, München: Bruckmann 1944, S. 117]
Sie stürzten die Stadt, die sie zu beschützen vorgaben, in ein
unbeschreibliches Chaos.
[Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 354]
Das bedeutet allerdings nicht einfach, eine Art
Chaos aushalten zu können.
[Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
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