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Bundesliga

Austria-Spieler Zlatko Junuzovic hat das schönste Tor in der Bundesliga-Geschichte erzielt. Der mittlerweile 36-jährige ehemalige Teamspieler setzte sich bei einer Wahl unter Fußballfans anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Liga mit einem spektakulären Fallrückzieher durch.

Das Kunststück gelang Junuzovic am 25. April 2010 beim 5:1-Heimsieg der Wiener Austria über den SV Mattersburg. Der 55-fache Internationale wurde im Strafraum mit dem Rücken zum Tor angespielt, gaberlte sich den Ball noch einmal auf und versenkte ihn per Fallrückzieher zum Endstand im Netz.

„Es war damals meine erste Saison bei der Austria, und dieses Tor ist für mich auch irgendwie sinnbildlich für diese Zeit – mit dieser besonderen Mannschaft, in der ich viele Freunde gewonnen habe, mit den Austria-Fans und dem tollen Lauf, den wir damals gehabt haben“, sagte Junuzovic. „Daran denke ich auch heute noch gerne zurück, und jetzt noch die Auszeichnung für dieses Tor zu bekommen, bedeutet mir sehr viel.“

Ein Traumtor für jede Dekade seit BL-Start

Mittels Onlinevoting wurde aus einer Vorauswahl aus 50 Treffern zunächst je ein Sieger aus jedem Jahrzehnt seit Bestehen der Bundesliga gewählt – von den 70ern bis hin zu den 2020ern. Aus diesen sechs Kandidaten konnten die Fans in der finalen Wahl schließlich abermals ihren Favoriten wählen.

Auf Platz zwei hinter Junuzovic landete Sturm-Spieler Ivica Vastic mit einem Weitschuss nach einem Sololauf (1997). Dritter wurde der ehemalige Altacher Lucas Galvao mit einem Seitfallzieher (2010). Dahinter folgen ein Fersler von Guido Burgstaller (Rapid/2022), ein Schupfer von Antonin Panenka (Rapid/1982) sowie ein Solo von Herbert Prohaska (Austria/1980).

Der SK Rapid hat eine weitere Neuverpflichtung fixiert. Abwehrspieler Jakob Schöller wurde von Zweitligist Admira losgeeist und erhielt bei den Wienern einen langfristigen Vertrag über vier Jahre bis zum Sommer 2028, wie der Club am Dienstag mitteilte.

Jakob Schoeller (Admira)
GEPA/Philipp Brem

„Jakob zählt über die Landesgrenzen hinaus zu einem der besten Innenverteidiger seines Jahrgangs“, sagte Sportgeschäftsführer Markus Katzer den 18-Jährigen. „Wir sind von seinem Potenzial absolut überzeugt und freuen uns sehr, ihn trotz zahlreicher internationaler Interessenten für uns gewonnen zu haben.“

Schöller hatte im Saisonfinish eine Fußverletzung erlitten und wird daher erst verspätet ins Mannschaftstraining (Start Ende Juni) einsteigen. Bei Rapid wird er künftig mit der Rückennummer 4 auflaufen.

Fußball-EM

Das öffentliche Training der portugiesischen Fußballnationalmannschaft mit Superstar Cristiano Ronaldo am Freitagabend in Gütersloh ist beinahe so beliebt wie ein Spiel. Die 6.000 Gratistickets für die Einheit im Vorfeld der EM in Deutschland waren innerhalb weniger Minuten vergeben, nun werden einige Eintrittskarten teuer angeboten. Bis zu 800 Euro werden auf Verkaufswebsitea für die Trainingseinheit von Ronaldo und Co. verlangt.

Die Mannschaft von Teamchef Roberto Martinez trifft in der Gruppe F auf Tschechien, die Türkei und Georgien und ist Mitfavorit auf den Titel.

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Der Europäische Fußballverband (UEFA) ehrt vor dem Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in München die in diesem Januar verstorbene deutsche Fußballlegende Franz Beckenbauer. Witwe Heidi wird bei der Eröffnungsfeier am Freitag den Pokal auf das Spielfeld der Münchner Arena tragen, wie die UEFA am Dienstag mitteilte.

Vor der Auftaktpartie der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland (21.00 Uhr) wird sie von Jürgen Klinsmann und Bernard Dietz begleitet. Klinsmann und Dietz waren die Kapitäne bei den EM-Titeln 1996 und 1980.

Franz Beckenbauer war Spielführer beim ersten EM-Triumph Deutschlands 1972. Somit werde bei der Eröffnungsfeier allen drei bisherigen deutschen EM-Titeln Rechnung getragen, hieß es von der UEFA. Beckenbauer war im Jänner im Alter von 78 Jahren gestorben. Beckenbauer wurde unter anderem 1974 als Spieler und 1990 als Trainer der Nationalmannschaft Weltmeister.

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Tennis

Oberpullendorf ist vom 29. Juni bis 7. Juli einmal mehr Schauplatz der österreichischen Tennisstaatsmeisterschaften. Mit am Start wird u. a. der frischgebackene French-Open-Sieger im Junioren-Doppel sowie -Einzel-Finalist Joel Schwärzler sein. Auch Jurij Rodionov, Filip Misolic und der zweifache Titelverteidiger Lukas Neumayer sind dabei. Bei den Frauen hat auch Julia Grabher genannt.

In Oberpullendorf hat man offenbar auch international gesehen einiges vor. Schon im September wurde erstmals die U18-EM ins Burgenland geholt, und zudem ist geplant, einen fixen Centre-Court zu installieren. ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer lobte die jahrelangen Bemühungen von Günter Kurz und seinem Team. Die Bedingungen auf der Anlage samt Unterbringung der Spieler seien bereits in „Challenger-Nähe“. „Man sieht, wo man sich hier hinentwickeln will.“

Leichtathletik

Österreichs Frauen-Staffel über 4 x 100 m hat am Dienstag bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom in 43,84 Sek. einen neuen nationalen Rekord aufgestellt und damit das Ziel erfüllt.

Es liefen Siebenkämpferin Isabel Posch, 100-m-Spezialistin Magdalena Lindner, Hürdensprinterin Karin Strametz sowie Sprinterin Viktoria Willhuber mit ihrem ersten Einsatz in Rom. Gesamt ergab das Rang zwölf unter 16 Teams, acht qualifizierten sich für das Finale.

Frauen-Staffel läuft österreichischen Rekord

Schallmauer von 44 Sekunden durchbrochen

Die Sprinterinnen des Österreichischen Leichtathletikverbands (ÖLV) blieben erstmals unter 44 Sekunden, die nationale Bestmarke wurde um 0,34 Sekunden verbessert. „Wenn man sich die Splitzeiten ansieht, muss ich sagen, es sind alle Mädels wirklich gut gelaufen. Das war von den Einzelleistungen ein großer Schritt nach vorne im Vergleich zu den World Relays auf den Bahamas“, sagte Staffel-Nationaltrainer Philipp Unfried, der sich auch über „wirklich gute Übergaben“ freute.

„Der nächste fixe Staffeleinsatz ist für Ende August in Lausanne geplant. Vielleicht geht es dort noch schneller, das war bisher immer ein gutes Pflaster für uns“, meinte Lindner. „Wir sind wirklich froh, dass alle Übergaben gut geklappt haben, ohne große Steher“, sagte Strametz.

Formel 1

Teenager Andrea Kimi Antonelli wird einem Medienbericht zufolge Nachfolger von Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton bei Mercedes. Der Deal mit dem 17-Jährigen sei beschlossene Sache, berichtete unter anderem die „Bild“-Zeitung.

Andrea Kimi Antonelli
IMAGO/PanoramiC

Hamilton verlässt am Ende dieser Saison Mercedes und fährt künftig für Ferrari. Einer der Wunschfahrer von Teamchef Toto Wolff sei auch Weltmeister Max Verstappen von Red Bull gewesen. Dieser dürfte jedoch nicht willig sein, sein derzeitiges Team zu verlassen.

Hamilton hält den jungen Italiener für einen guten Nachfolger. Er wisse nicht, was die Pläne von Mercedes seien. „Wenn es aber mein Job, wenn es meine Rolle wäre, dann würde ich wahrscheinlich Kimi nehmen“, sagte der 39-Jährige im Mai.

Fußball

WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose wird neuer Trainer beim 1. FC Nürnberg. Das teilte der deutsche Zweitligist am Dienstag mit. Der 46-Jährige wird Nachfolger von Cristian Fiel und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

Der Weltmeister von 2014 war bis vor gut einem Jahr Coach beim Vorarlberger Bundesligisten Cashpoint SCR Altach und will jetzt in Deutschland als Trainer durchstarten.

Der langjährige Nationalspieler Klose sammelte Trainererfahrung bei der U17 des FC Bayern München und als Assistenztrainer der Profis, arbeitete auch beim Deutschen Fußball-Bund mit und war von Juni 2022 bis März 2023 Cheftrainer in Altach.

Eishockey

Die heimischen Eishockeyfans dürfen sich auf eine weitere Österreicherin in der Professional Women’s Hockey League (PWHL) freuen. Am Montag (Ortszeit) wurde ÖEHV-Teamkapitän Anna Meixner in der sechsten Runde als 32. von Ottawa gedraftet. Die 29-Jährige ist nach Theresa Schafzahl die zweite ÖEHV-Legionärin in der Liga.

„Es war eine lange Nacht, zum Schluss bin ich schon nervös geworden, ob es was wird. Jetzt freue ich mich umso mehr“, sagte Meixner, die in Österreich den Draft verfolgte und bei einem Onlinetermin am Dienstagabend mit General Manager Mike Hirshfeld und Cheftrainerin Carla MacLeod die weitere Vorgehensweise bespricht.

Die österreichische Teamkapitänin wird jedenfalls beim Vorbereitungscamp um einen Vertrag bei Ottawa kämpfen, das die Sechserliga auf Platz fünf beendet und das Play-off verpasst hat. „Ottawa ist ein megacooles Team, mit Spielerinnen, die ich schon kenne. Der erste Step ist gemacht“, sagte Meixner.

Zweite Österreicherin in PWHL

In der Saison 2022/23 wurde Meixner in der schwedischen Liga SDHL zur Spielerin des Jahres gewählt. Die Salzburgerin kam in 30 Spielen auf 54 Punkte und erzielte 26 Tore für Brynäs IF. Seit Jahren zählt sie zu den besten Spielerinnen Europas.

Schafzahl hatte in der PWHL ihrerseits den Titel mit Boston nur knapp verpasst. In der „Best of five“-Finalserie unterlag Boston Minnesota mit 2:3. In der Premierensaison der neu gegründeten Liga kam Schafzahl im Grunddurchgang in 20 Spielen auf drei Tore und drei Assists. In acht Play-off-Partien gelangen der Steirerin zudem drei Vorlagen.

ÖFB

Österreichs EM-Teamchef von 2021 ist bei der Endrunde in Deutschland als Fan der heimischen Fußballnationalmannschaft unterwegs. Franco Foda reist zum abschließenden Gruppenspiel der ÖFB-Auswahl am 25. Juni gegen die Niederlande nach Berlin und hofft, dass er an diesem Tag den Achtelfinal-Einzug seiner ehemaligen Schützlinge zu sehen bekommt.

Franco Foda und Ralf Rangnick
GEPA/Hans Oberlaender

Viel Lob vom früheren Sturm-Graz-Meistermacher gab es für seinen Nachfolger Ralf Rangnick. „Er und sein Trainerstab leisten sehr gute Arbeit, alles harmoniert gut. Deshalb kann man bei der EM auch etwas erwarten“, sagte der nunmehrige Teamchef des Kosovo der APA.

Trotz der schwierigen Auslosung sei der Sprung in die K.-o.-Phase machbar. „Die Franzosen sind Gruppenfavorit, man muss davon ausgehen, dass sie den ersten Platz belegen. Aber danach ist alles möglich. Wenn es keine größeren Verletzungen mehr gibt, ist man durchaus in der Lage, Zweiter zu werden. Und wenn man die Gruppe übersteht, ist sehr viel möglich.“

„Mannschaft hat sich gut entwickelt“

Unter Foda schaffte Österreichs Männer-Team erstmals bei einer EM den Aufstieg ins Achtelfinale, wo gegen den späteren Europameister Italien erst nach Verlängerung Endstation war. „Seither hat sich die Mannschaft gut entwickelt, die jüngeren Spieler haben einen Sprung gemacht“, sagte der Deutsche.

Dass seit Rangnicks Amtsantritt oft die Rede davon ist, die Auswahl könne nun angriffsfreudiger agieren, lässt Foda kalt. „So etwas interessiert mich nicht, ich freue mich über die Erfolge der Mannschaft. Außerdem muss man sich nur die Statistiken anschauen – wir waren bei der EM das Team, das die meisten Bälle in der gegnerischen Hälfte erobert hat. Ich habe nie jemanden eingeschränkt, doch es gibt eben Situationen, in denen man nicht hoch pressen kann“, sagte der Coach.

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Handball

Boris Zivkovic wechselt nach dem Titel in der EHF European League mit der SG Flensburg-Handewitt nach Kuwait. Der 32-jährige Handballnationalspieler unterzeichnete einen Einjahresvertrag bei al-Kurain, wie der Club am Dienstag mitteilte.

Tipps holte sich Zivkovic von Janko Bozovic, der seit der Saison 2022/23 für al-Sulaibichat SC im Einsatz ist und vor seiner dritten Spielzeit in Kuwait steht. „Ich hatte im Vorfeld viel Kontakt mit Janko, der mir nur Gutes berichtet hat“, meinte Zivkovic. Sein neuer Verein al-Kurain sei bekannt für seinen schnellen und aggressiven Spielstil.

„In Kuwait sind pro Verein lediglich zwei Legionäre gestattet. Mein Ziel ist es, mit dem Verein etwas zu bewegen“, sagte Zivkovic. Was mit dem European-League-Triumph im Gepäck leichter gehen könnte. „Dieser Titelgewinn war eine unglaubliche Erfahrung. Wie generell die Reise mit Flensburg.“

Radsport

Der Franzose Bryan Coquard hat am Montag die zweite Etappe der Tour de Suisse über 177 km von Vaduz nach Regensdorf gewonnen. Der Cofidis-Profi siegte im Sprint einer größeren Gruppe nach 4:06:39 Stunden vor dem Australier Michael Matthews und dem Belgier Arnaud de Lie. Der Belgier Yves Lampaert (Soudal) behauptete sich als Leader.

Bryan Coquard (FRA) bei seinem Sieg auf der zweiten Etappe der Tour de Suisse
IMAGO/Stefano Sirotti

Felix Gall (Decathlon) landete zeitgleich an 63. Stelle und liegt gesamt an der 51. Stelle (+0:22). Patrick Konrad war am zweiten Tag als 38. bester Österreicher. In der Gesamtwertung liegt der Lidl-Fahrer an der 32. Stelle und zwar fünf Sekunden vor Gall. Der dänische Titelverteidiger und Stallkollege Konrads, Mattias Skjelmose, liegt auf dem zwölften Zwischenrang.

Geprägt wurde das zweite und längste Teilstück dieser Tour von einer Fluchtgruppe mit ursprünglich fünf Fahrern, die schon kurz nach dem Start in Vaduz ausgerissen waren. Aus dem Quintett wurde später ein Quartett, das fast fünf Minuten Vorsprung herausholte, rund zehn Kilometer vor dem Ziel aber eingeholt wurde.

Mit der dritten Etappe erhalten die Sprinter am Dienstag schon die letzte Chance auf einen Tagessieg. Auf den 161,7 km sind drei Bergwertungen der dritten Kategorie zu absolvieren, alle befinden sich im letzten Streckenfünftel. Ab Mittwoch kommen die Berge ins Spiel. Da wird es wohl auch für Tour-de-France-Starter und Kletterspezialist Felix Gall interessant.