Unternehmensberater: Berufsbild, Verdienst, Arbeitsalltag | CONSULTING.de

Unternehmensberater: Berufsbild, Verdienst, Arbeitsalltag

Erfahren Sie hier, wie sich das Berufsbild des Unternehmensberaters definiert und welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten. Lernen Sie den typischen Arbeitsalltag kennen und informieren Sie sich über den möglichen Verdienst. Inhouse-Consultant oder externer Berater? Wir erläutern Ihnen den Unterschied. Erfahren Sie weiter, warum studentische Unternehmensberatungen auf dem Vormarsch sind.

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(Bild: stock.adobe.com © terovesalainen)

Das Berufsbild: Was macht ein Unternehmensberater?

Eine gesetzliche Definition gibt es in Deutschland für das Berufsbild bisher nicht. Der Begriff des Unternehmensberaters ist gesetzlich nicht geschützt. Berufsverbände, wie der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU), haben eigene Richtlinien für das Berufsbild entwickelt. Die Beratung von Unternehmen in betriebswirtschaftlichen Fragen durch Analyse und Optimierung der Geschäftsabläufe prägen die Tätigkeit des Unternehmensberaters. Dies kann im Wege der Managementberatung, der Personalberatung oder auch der IT-Beratung sowie der Beratung bei Ingenieurleistungen geschehen. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich das Berufsbild des Unternehmensberaters.

Welche Voraussetzungen sollten Sie mitbringen und woran erkennt man einen guten Unternehmensberater?

Eine akademische Ausbildung mit möglichst guten Noten sowie exzellente Kenntnisse der Branche und des Marktes sind die Voraussetzungen. Nur der erfolgreiche Unternehmensberater erzielt einen hohen Verdienst.

Ein betriebswirtschaftliches Studium oder ein ingenieurwissenschaftliches bzw. naturwissenschaftliches Studium mit guten bis sehr guten Abschlüssen werden als notwendige Qualifikationen angesehen. Neben BWLern und Naturwissenschaftlern finden sich auch Juristen ebenso wie Mediziner oder Geisteswissenschaftler in den Unternehmensberatungen. Zusätzliche Qualifikationen, Praktika und ggf. eine Promotion runden das Berufsbild ab.

Die fachlichen Voraussetzungen des Beraters können Unternehmen oft nur eingeschränkt überprüfen und erst im Laufe der Zeit anhand erzielter Ergebnisse beurteilen. Der Unternehmensberater wird also häufig anhand von Ersatzkriterien beurteilt.

Mundpropaganda und Weiterempfehlungen sind für den Erfolg oft entscheidende Voraussetzungen. Der äußere Auftritt und die professionelle Organisation des eigenen Büros sind die Visitenkarten des Unternehmensberaters. Nur ein seriös und professionell auftretender Berater, dessen eigene Organisation, Website und eventuell auch Social-Media-Auftritt den anspruchsvollen Voraussetzungen genügt, wird als guter Unternehmensberater in diesem Berufsbild wahrgenommen.

Gute Umgangsformen, die Fähigkeit zuhören zu können und Sachverhalte zielgruppengerecht darzustellen, zeichnen einen guten Unternehmensberater in diesem Berufsbild ebenso aus wie Termintreue. Immer hat ein Unternehmensberater direkten Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen. Die Fähigkeit mit verschiedensten Persönlichkeiten angemessen umzugehen und der Zielgruppe auf Augenhöhe zu begegnen, sind ebenfalls Voraussetzungen für einen guten Unternehmensberater.

Der Arbeitsalltag des Unternehmensberaters und sein Verdienst

Der Arbeitsalltag des Unternehmensberaters ist abwechslungsreich, vielfältig und anspruchsvoll. Hohe Reisebereitschaft und Belastbarkeit sind Voraussetzungen für Ihren Erfolg in diesem Berufsbild. Ein wesentlicher Teil der eigenen Arbeitswoche spielt sich in dem zu beratenden Unternehmen ab. Nur vor Ort im Unternehmen lernen Sie als Unternehmensberater die Abläufe, die Organisation und die Struktur des Unternehmens kennen. Sie und Ihr Team führen Gespräche mit der Geschäftsleitung, dem mittleren Management und Mitarbeitern. Sie sichten und analysieren Geschäftsunterlagen. 
Der Analyse und Bestandsaufnahme folgen die Protokollierung des Ist-Zustandes und die Ausarbeitung von Empfehlungen und Handlungsvorschlägen zur Erreichung des Soll-Zustandes. Ihre Ergebnisse wiederum präsentieren Sie den Unternehmen sowohl schriftlich als auch mündlich. Professionelle und überzeugende Präsentationen Ihrer Arbeitsergebnisse sind damit ebenfalls integraler Bestandteil Ihres Arbeitstages.

In der Regel sind Sie an vier Arbeitstagen beim Mandanten, oft unterwegs in fremden und interessanten Städten. Am "Office Friday" finden sich die Teams Ihres Arbeitgebers wieder im eigenen Büro ein. Dann stehen die Vor- und Nachbereitung der Woche sowie Meetings mit den Kollegen und der Erfahrungsaustausch auf der Agenda.

Sind Sie selbständig oder Partner einer Beratungsgesellschaft kümmern Sie sich zusätzlich um die Organisation und die Managementaufgaben Ihres eigenen Beratungsunternehmens. Dies beansprucht einen zusätzlichen, oft nicht unerheblichen Anteil Ihrer Arbeitszeit. Eine Arbeitswoche von 50 bis 60 oder sogar 70 bis 80 Wochenstunden ist eher die Regel als die Ausnahme.
Dementsprechend gut ist jedoch auch der Verdienst. Der Verdienst als Berufseinsteiger reicht von durchschnittlich rund 3.500 EUR im unteren Bereich bis rund 8.500 EUR monatlich. In einer der großen Beratungsgesellschaften wird meist mehr gezahlt, als in einer kleineren oder mittleren Gesellschaft. Nach oben sind die Grenzen wie so oft offen. Für die Partner einer gut gehenden Beratungsgesellschaft beträgt der Verdienst je nach Größe oft ein Vielfaches.

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Inhouse Consulting oder externe Unternehmensberatung?

Der Inhouse-Consultant ist ein eigener Mitarbeiter des Unternehmens, der in Voraussetzungen und Aufgaben dem Berufsbild eines externen Unternehmensberater entspricht. Vor allem in größeren Unternehmen und in Konzernstrukturen finden sich häufig Inhouse-Consultants.
Die Vorteile des Inhouse-Consultants sind seine Verfügbarkeit und die Einbindung in die laufenden Geschäftsprozesse des Unternehmens. Durch sein festes Gehalt und einen häufig etwas geringeren Verdienst sind die Kosten berechenbarer als die oft variablen Kosten und der hohe Verdienst externer Berater.
In den Vorteilen liegen aber auch gleichzeitig die Nachteile. Der externe Berater ist vor allem unabhängiger und unterliegt keinen arbeitsrechtlichen Weisungen. Es kann für den externen Berater daher einfacher sein, Veränderungsprozesse in der Management- oder der Strategieberatung anzustoßen.

Warum beauftragen Unternehmen studentische Unternehmensberater?

Zunehmend etablieren sich im Umfeld von Universitäten und Fachhochschulen studentische Unternehmensberatungen. Diese haben den Zweck, Studenten verschiedener Fachrichtungen bereits während des Studiums Erfahrungen als Unternehmensberater zu ermöglichen. Das oft sehr theorielastige akademische Wissen kann so direkt in der Praxis angewandt werden.

Für Unternehmen haben studentische Unternehmensberater den Vorteil, dass der Verdienst geringer ist. Sie sind daher oft kostengünstiger, als bereits etablierte Unternehmensberater. Zudem ist zu erwarten, dass der Wissenstand aktuell ist und neueste betriebswirtschaftliche Kenntnisse in die Beratung einbezogen werden. Insbesondere im Bereich der Startups und neuer Technologien kann dies Vorteile mit sich bringen. Zusätzlich erkennt das jeweilige Unternehmen auch das mögliche Potential eines zukünftigen Mitarbeiters bereits in der Phase der akademischen Ausbildung. Dies kann für beide Seiten zu einer Win-win-Situation führen.

 

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