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Alkohol, Tabletten – Wie Roy Black wirklich starb

Seit Roy Blacks plötzlichem Tod vor 20 Jahren reißen die Spekulationen über die Ursachen nicht ab. Nun wurden neue Details zum Sterben des Sängers veröffentlicht.

Fast zwei Jahrzehnte spekulierten Fans über die Todesursache von Roy Black, der mit 48 Jahren überraschend verstarb. Der Schlagerstar und Schauspieler wurde am 9. Oktober 1991 leblos in seiner Fischerhütte im bayerischen Heldenstein gefunden, die Angehörigen sprachen damals von Herzversagen und einem natürlichen Tod. Black habe keinen Alkohol im Blut gehabt – und nach zwei Herzoperationen habe er auch gar keinen Alkohol trinken dürfen.

Die "Bild"-Zeitung berichtet nun jedoch, Untersuchungsunterlagen aus Justizkreisen zur Todesursache würden belegen, dass Black sich doch zu Tode getrunken habe: Vier Promille Alkohol im Urin und drei Promille im Blut seien festgestellt worden. Zudem solle der Sänger auch Tabletten eingenommen haben.

Roy Blacks Bruder Walter, der den Toten fand, habe Hausarzt Dr. Fritz Schmidtler gebeten, eine natürliche Todesursache im Totenschein anzugeben, der Arzt habe sich jedoch geweigert.

„Er lag auf dem Bett, ganz starr. Er trug nur ein T-Shirt und Boxershorts. Ich entdeckte auch schon Totenflecke. Ich erklärte seinem Bruder, dass ich nicht einen natürlichen Tod in den Totenschein schreiben konnte. Die Todesursache war schließlich ungeklärt. Das habe ich dann auch in den Totenschein geschrieben und die Polizei gerufen“, sagte Schmidtler zu "Bild".

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Rechtsmediziner Professor Wolfgang Eisenmenger, der Roy Blacks Leiche obduzierte, kommentiert den Promille-Wert in "Bild" mit den Worten: „Es war ein Wert, der üblicherweise nur bei vorliegender Alkoholkrankheit überhaupt erreicht und überlebt wird.“

Fans halten ihrem toten Idol die Treue

Auf zahlreichen Internet-Seiten bekunden Fans noch heute ihre Trauer über den Tod des Sängers, wie etwa im Roy-Black-Gedenkbuch bei promigrab.de .

„Roy, Dich kann man einfach nicht vergessen! Du bleibst immer in unseren Herzen!“, schreibt dort eine begeisterte Anhängerin und spricht vielen Fans aus der Seele. Das Tragische: Als Black starb, ging es nach privaten Enttäuschungen, gesundheitlichen Problemen und musikalischen Flops damals gerade wieder aufwärts.

Roy Black hatte das Zeug zum Star. Er sah gut aus, hatte eine samtige Stimme und besaß Charme. Vor allem Frauen hingen an seinen Lippen, wenn er Erfolgsschlager wie „Ganz in Weiß“ sang oder in Filmen wie „Unser Doktor ist der Beste“ als junger Liebhaber auftrat.

Unvergessen auch seine Auftritte mit Anita aus Norwegen. „Schön ist es auf der Welt zu sein“, trällerten der Schlagerbarde und die damals Zehnjährige 1971 und landeten prompt einen Hit. Heute, 20 Jahre nach Blacks Tod, will das Mädchen von damals an diesen Erfolg anknüpfen. Sie wolle das Lied neu auf den Markt bringen – allerdings als Heavy-Metal-Version, verkündete die heute 50-jährige Anita Hegerland kürzlich.

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Ein Schock für so manchen Schlagerfan – doch möglicherweise ganz im Sinne des Verstorbenen. Als Gerhard Höllerich hatte er Anfang der 1960er Jahre den Augsburgern mit seiner Band „Cannons“ eingeheizt. Rock'n'Roll statt Schlager. Eine Musikrichtung, die er sein ganzes Leben lang schätzte.

Musikalisch ging es für Roy Black immer wieder auf und ab. Hits und Flops wechselten sich ab. Auch privat ging vieles schief. Er trennte sich von seiner Frau, musste mehrmals am Herzen operiert werden und die Alkoholprobleme setzten ihm zu.

Comeback mit "Ein Schloss am Wörthersee"

Große Hallen konnte er nicht mehr füllen, stattdessen tingelte er über Provinzbühnen. Doch 1990 wendet sich das Blatt. Als Hotelerbe in der RTL-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ ist Roy Black auf einmal wieder da – die Zuschauer sind begeistert und verhelfen ihm zu Traumquoten. Auch privat läuft es gut. Wenige Wochen vor Blacks Tod kommt seine Tochter Nathalie zur Welt.

Ein filmreifes Leben und ein tragisches Ende – das bewegte auch seine Fans. Tausende Anhänger strömten zu der Trauerfeier, um ihrem Star die letzte Ehre zu erweisen. Auch sein Grab auf dem Friedhof in seinem Geburtsort Straßberg bei Augsburg entwickelte sich bald zur Pilgerstätte.

Und spätestens im Himmel, so hoffen viele Fans, können sie ihrem Idol wieder ganz nahe sein. Ein Wunsch, den nicht nur „Ursula“ auf promigrab.de hegt: „Es mag kitschig klingen, aber ich freue mich auf „ein Wiedersehen"!“

dpa/mk

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