Wasser im Keller: Ursachen, Prävention und Lösungen für Wasserschäden
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Wasser im Keller: Ursachen, Prävention und Lösungen für Wasserschäden

Steht das Wasser erstmal im Keller, ist die Not groß. Mit diesen Tipps verhindern Sie, dass Ihre Kellerwände Feuchtigkeit abbekommen und wissen auch, welche Sofortmaßnahmen Sie bei einer Überschwemmung treffen müssen.


29.01.2024 - 09:57 Uhr
Wasser im Keller

Steht das Wasser erstmal im Keller, ist die Not groß. Wir teilen Tipps welche Sofortmaßnahmen Sie bei einer Überschwemmung treffen müssen.  

Foto: ChiccoDodiFC/ iStock / Getty Images Plus/ gettyimages
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasser kann sowohl durch Starkregen, Überschwemmungen oder auch Rohrbrüchen in den Keller laufen. 
  • Prävention kann Schaden im Keller mindern.
  • Wenn das Wasser abgepumpt und der Schlamm entfernt ist, beginnt die Trocknung der Räume.

Ursachen für Wasser im Keller

Wasser kann während eines Unwetters mit Starkregen und der folgenden Überschwemmung in den Keller laufen. Auch nach einem Rohrbruch können die Räume im Keller unter Wasser stehen. Extremes Hochwasser ist sicher der gravierendste, nicht aber der einzig mögliche Wasserschaden im Keller. Zu Schäden im Keller, durch Feuchtigkeit, kann es auch kommen, wenn der Grundwasserspiegel steigt oder Bodenfeuchtigkeit durch die Wände des Gebäudes dringt. Auch unterirdische Quellen können ein Grund für Wasser im Keller sein.  

Info

Anzeichen für Feuchtigkeitsschäden durch Wasser im Keller sind neben einem modrigen Geruch auch dunkle, feuchte Flecken an der Kellerwand oder auf dem Boden, Salzausblühungen am Mauerwerk sowie abgeplatzter Putz. Wenn Sie diese Hinweise in Ihrem Keller bemerken, sollten Sie rasch einen Experten zu Rate ziehen und den Keller trocknen, sonst riskieren Sie teure Folgeschäden.

Prävention von Wasserschäden im Keller

Um Wasserschäden und Schimmelprobleme im Keller zu vermeiden, gibt es ein paar einfache, generelle Verhaltensregeln, die Sie beachtet sollten. 

  • Häuser in Hanglage sowie Häuser in einer Gegend mit hohem Niederschlag oder mit hohem Grundwasserspiegel benötigen eine Drainage um den Keller.
  • Eine gut geplante Dachentwässerung. Zudem eine regelmäßige Säuberung der Regenrinne, um deren Verstopfung vorzubeugen
  • Tägliches Lüften der Kellerräume, um die Feuchtigkeit abziehen zu lassen. Im heißen Sommer sollten Sie das morgens oder spät abends tun, um zu verhindern, dass warme Luft an der kalten Kellerwand kondensiert,
  • Frischwasser- und Abwasserrohre regelmäßig kontrollieren, um Risse und Ermüdungserscheinungen zu entdecken und defekte Rohre austauschen.

Um Ihr Haus vor Hochwasser richtig zu schützen, gibt es allerdings noch mehr Tipps und Maßnahmen. 

Regelmäßige Wartung und Inspektion der Kellerabdichtung

Die Abdichtung des Kellers schützt vor eindringender Feuchtigkeit und Wasser im Keller. Für die Kellerabdichtung, vor allem gegen Grundwasser und Regenwasser, werden unterschiedliche Materialien und Verfahren benutzt: 

  • Kieselseäureverkieselung 
  • Abdichtungsbahnen aus Kunststoff
  • Bitumen
  • Abdichtung der Bodenplatte

Um sicherzustellen, dass der Keller wirklich dicht ist, sollten Sie regelmäßig die Kellerwände und den Boden von Innen auf Risse überprüfen. Finden Sie einen Riss, müssen Sie diesen so schnell wie möglich vom Fachmann verschließen lassen. 

Installation von Rückstauklappen und Drainagesystemen

Mit einem an Ihr Haus angepassten Drainagesystem wird gezielt Wasser vom Haus weg und in die Kanalisation geleitet. Eine Unterstützung kann die Installation einer Rückstauklappe sein, die es auch im Baumarkt zu kaufen gibt. Sie soll verhindern, dass Abwasser oder Regenwasser bei Starkregen aus der Kanalisation durch das Rohr zurück in den Keller fließt. Das Nachrüsten der Rückstauklappe ist kein Problem und sie kann auch mit einer Pumpe sowie einer Hebeanlage kombiniert werden.

Anhebung der Kellerbodenoberfläche

Muss der Boden neu aufgebaut werden oder handelt es sich um einen Altbau mit Lehmboden, dann müssen Sie den Boden ausheben, um den Kellerboden abzudichten. Das sollten Sie nie tiefer machen, als das Fundament in die Erde reicht. Auf das ausgehobene Loch geben Sie mindestens fünf Zentimeter Magerbeton und darauf drei bis vier Zentimeter Beton. Auf den Beton kommt eine Sperrschicht aus Bitumen oder PE-Folie. Weiter geht es mit der Dämmung, einer weiteren PE-Folie, dem Estrich und dem Bodenbelag. Achten Sie darauf, dass die Raumhöhe nicht zu niedrig wird. 

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Sofortmaßnahmen bei Wassereintritt

Sofortmaßnahmen beziehungsweise Schutzmaßnahmen, die laut des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gegen Wassereintritt in den Keller zu ergreifen sind, lauten 

  • Fenster und Türen mit Silikon abdichten
  • Sandsäcke, Schallbretter oder wasserfeste Sperrholzplatten vor den Fenstern und Türen positionieren und damit auch die Heizöltanks schützen
  • elektrische Geräte ausschalten (Gefriertruhe, Trockner Waschmaschine, sowie die Heizung), um Kurzschluss und Stromschlag vorzubeugen
  • Möbel und andere Gegenstände in höher gelegene Stockwerke des Hauses räumen
  • den Strom am Stromkasten abstellen

Bei steigendem Wasserpegel im Keller sollten Sie umgehend die Feuerwehr anrufen, die das Wasser abpumpen kann. Ganz wichtig: In einem Keller voller Wasser besteht Lebensgefahr. So kann es durch den Wassereintritt zu Kurzschlüssen verschiedener Geräte oder des Stromkastens kommen. Dazu kommen die Gefahren durch Strudel im Hochwasser.

Ist der Grund für das Wasser im Keller jedoch kein Unwetter sondern ein Wasserrohrbruch, dann sollten Sie sofort den Haupthahn abstellen und die Frischwasserzufuhr ins Gebäude unterbrechen. Die nächste Maßnahme ist es, den Strom abzustellen und dann einen Installateur anzurufen, der schnellstmöglich die kaputte Wasserleitung repariert. Wenn Sie möchten, können Sie versuchen, mit Eimern das Wasser aus dem Keller zu schöpfen. Tauchpumpen für den Pool oder den Gartenteich liefern auch gute Hilfe. Steht das Wasser besonders hoch hilft auch hier die Feuerwehr. Entdecken Sie auf der Wasseroberfläche allerdings Ölschlieren ist unter Umständen Heizöl ins Wasser gelangt. Dan sollte das Wasser unbedingt von der Feuerwehr oder einem Fachbetrieb über einen Ölabscheider abgepumpt werden.

Als Mieter müssen Sie natürlich Ihren Vermieter über den Wasserschaden im Keller informieren. In den meisten Fällen liegt die Verantwortung für die schnelle Behebung des Schadens beim Vermieter. Tritt der Schaden allerdings auf, weil der Mieter beispielsweise beim Entlüften der Heizkörper die Ventile nicht richtig schließt, muss der Mieter respektive dessen Versicherung für den Schaden aufkommen. 

Informieren Sie die Versicherung über das Wasser im Keller

Nach dem Abpumpen des Wassers können Sie damit beginnen, die Schäden für Ihre Versicherung zu dokumentieren. Gegebenenfalls schickt Ihre Versicherung auch einen Gutachter. Ihre Hausratversicherung kommt bei Wasserschäden für den sogenannten beweglichen Hausrat auf, also Gegenstände wie Möbel und Teppiche. Aber auch für eine Einbauküche entschädigt Sie die Hausratversicherung im Schadensfall. Wände, Böden und fest installierte Sanitäranlagen wie Toilette oder die Badewanne sind hingegen von der Hausratversicherung ausgenommen. Dafür müssen Sie eine separate Wohngebäudeversicherung abschließen.

Info

Starkregen, Überschwemmung, Rückstau und Hochwasser sind Teil der Elementarschadenversicherung. Sie deckt die Schäden ab, die die Natur an Ihrem Haus verursacht. Die Elementarschadenversicherung beinhalten neben Wasserschäden auch Schäden durch Schneedruck beziehungsweise Lawinen, Erbeben, Erdsenkung sowie Erdrutsche und Lawinenabgänge. 

Nachbehandlung von Wasserschäden

Die Nachbehandlung von Wasserschäden kann sehr langwierig sein und besteht aus zwei, in vielen Fällen sogar drei Phasen:

  1. Trocknung: Nachdem das Wasser aus dem Keller abgepumpt und der Schlamm, der mit den Wassermassen eingespült worden ist, entfernt wurde, müssen alle Kellerwände und der Boden mit speziellen Geräten getrocknet werden. Um die Gefahr von Pilzbefall und Schimmel zu minimieren, muss der Keller in Folge eines Wasserschadens komplett getrocknet werden. Das gilt natürlich auch für eine eventuelle Dämmung.
  2. Sanierung: Anschließend geht es darum, den Keller als Wohn- oder Lagerraum wieder herzustellen. Das schließt den Austausch kaputter Fenster und Türen, das Aufbringen eines neuen Putzes sowie die Beseitigung aller Schäden, die die Wassermassen im Keller hinterlassen haben, ein.
  3. Prophylaxe: Nun sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um einen zukünftigen Wassereinbruch im Keller zu verhindern. Unter diesen Punkt fallen etwa die professionelle Kellerabdichtung oder der Einbau eines Drainagesystems.
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