Martin Parr

(britisch, geb. 1952)

Martin Parr ist ein zeitgenössischer britischer Fotograf und bekannt als Chronist des modernen Lebens in der englischen Provinz. Parrs oft unkonventionelle und humorvolle Betrachtungen menschlichen Verhaltens halten der Gesellschaft einen Spiegel vor. In anthropologischer und realistischer Manier erforscht der Künstler Themen wie Materialismus, Globalisierung und Klassengesellschaft. Ein Beispiel dafür ist sein richtungsweisendes Fotobuch The Last Resort: Photographs of New Brighton (1986), das Strandurlauber aus der Arbeiterklasse zeigt. Der Titel, ein Wortspiel, kann sowohl „Letzter Ferienort“ als auch „Letzter Ausweg“ bedeuten. Parr fühlt mit seinen Sujets. „Solange es nicht wehtut, solange es keine Verletzlichkeit gibt, wird man keine guten Fotografien bekommen“, merkte Parr einmal an. Geboren am 23. Mai 1952 in der Stadt Epsom in der Grafschaft Surrey im Süden Englands, studierte Parr von 1970 bis 1973 Fotografie an der Hochschule Manchester Polytechnic. Im Jahr 1994 wurde er Mitglied der berühmten Fotografenagentur Magnum Photos. Er hat viele Fotobände veröffentlicht, Dokumentarfilme gedreht und auch Werbeaufträge übernommen. Parrs Arbeiten wurden weltweit in Einzelausstellungen gezeigt, darunter „Signs of the Times“ in der New Yorker Janet Borden Gallery und „Small World“ in der Londoner Photographer’s Gallery. Parr lebt und arbeitet in Bristol, im Südwesten Englands.