Eugen Schiffer
1860-1954
- Staatssekretär und Vizekanzler 1918/1919
- Reichsjustizminister 1919/1921
- führte eine umfassende Justizreform durch
Eugen Schiffer kam im November 1918 von der Nationalliberalen Partei des Kaiserreichs zur Deutschen Demokratischen Partei. Der Jurist war Reichstagsmitglied und hoher Verwaltungsbeamter im Justizwesen, ab Oktober 1918 leitender Staatssekretär im Reichsschatzamt. Diese Position behielt er auch nach der Novemberrevolution. Im Kabinett Scheidemann wurde er Vizekanzler und Finanzminister, in den Kabinetten Bauer (1919) und Wirth (1921) wirkte er als Justizminister. Auf seine Initiative hin wurde das Justizwesen reformiert - mit dem Ziel, die Verfahren einfacher und schneller zu machen. Schiffer galt als eine der Schlüsselfiguren bei der Niederschlagung des Kapp-Putsches. 1924 trat er aus der DDP aus und arbeitete wieder als Rechtsanwalt. Nach 1945 beteiligte er sich am Aufbau der LDP in der Sowjetischen Besatzungszone, floh aber letztlich 1950 in die Bundesrepublik.