Status quo – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Status quo

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GrammatikMehrwortausdruck
Aussprache  [ˌʃtatʊs ˈkvoː]
Hauptbestandteil Status
Häufige Falschschreibung Status Quo
Rechtschreibregel § 55 (3)
Herkunft  status quōlat ‘Zustand, in dem’ < statuslat ‘Stand, Zustand’ + qui, quae, quodlat ‘der, die, das’
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

gegenwärtiger Zustand, aktuelle Situation
siehe auch Status quo ante
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: den Status quo erhalten, bewahren; den Status quo gefährden, riskieren
als Genitivattribut: Beibehaltung, Bewahrung des Status quo
mit Adjektivattribut: der territoriale, gegenwärtige, politische Status quo
in Präpositionalgruppe/-objekt: wenig, nichts ändert sich am Status quo
Beispiele:
Unglücklicherweise gibt sich der Kapitalismus mit dem Status quo nie zufrieden, selbst wenn er perfekt ist. [Die Welt, 06.03.2019]
Wer in der Paulskirche [als Empfänger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels] spricht, in der 1848 das erste deutsche Parlament zusammentrat, hat den aktuellen Status quo des Gemeinwesens zu reflektieren. [Süddeutsche Zeitung, 15.10.2018]
Es geht beiden Seiten nicht darum, eine wirkliche Aussöhnung herbeizuführen und Frieden zu schaffen, sondern vor allem darum, den Status quo zu erhalten. [Die Zeit, 12.12.2017 (online)]
Einige Mitglieder [des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB)] wünschten sich demnach noch stärkere geldpolitische Maßnahmen als die, welche die EZB damals beschloss. Andere plädierten für die Beibehaltung des Status quo. [Die Zeit, 14.01.2016 (online)]
Der Trainer, […] einer der nachgewiesen Besten im Land, scheint mit seinem Fußballlatein am Ende. Gründe für den Einbruch beim 0:1 bei Lazio Rom nach der Pause? »Keine Ahnung!«. Das ist gerade der Status Quo: ein »keine Ahnung«‑Trainer, der seine Mannschaft nicht versteht, und eine Mannschaft, die ihren Trainer nicht versteht. [Frankfurter Rundschau, 16.02.2024] ungültige Schreibung

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Status · Statussymbol · Status quo · gestatten · statthaft
Status m. ‘(Familien)stand, Stellung, Zustand, Vermögensstand, Rechtslage’, mhd. frühnhd. stat m., ‘Stand, Zustand, Gelegenheit, Lebensweise, Würde’; entlehnt aus lat. status ‘das Stehen, Stand, Wuchs, Zustand, Umstände, Lage, Gelegenheit, (durch die Geburt bedingte) Stellung, fester Bestand, Wohlstand’, zu lat. stāre (statum) ‘stehen’. Eine Neuentlehnung in lat. Form (1. Hälfte 16. Jh.) zeigt Status anfangs in einem dem (daraus entlehnten) Wort Staat (s. d.) entsprechenden Sinne (vgl. auch die Fügung nlat. status in statu ‘Staat im Staate’, 18. Jh.), begegnet dann (seit Mitte des 16. Jhs.) vornehmlich in der oben angegebenen Bedeutung und schließlich (18. Jh.) als medizinischer Terminus für ‘Gesundheits- oder Krankheitszustand, Untersuchungsergebnis, klinischer Befund’, vgl. Blutstatus. Statussymbol n. ‘Besitz oder Verhalten, die das soziale Prestige eines Menschen in den Augen seiner Umwelt ausmachen’ (Mitte 20. Jh.), nach amerik.-engl. status symbol; vgl. auch sozialer Status (Ende 19. Jh.). Status quo m. ‘der gegenwärtige (rechtliche) Zustand’ (Anfang 19. Jh.), Schlagwort im Völkerrecht, wörtlich ‘Zustand, in dem’ (ergänze: ‘sich etw. befindet’); nach nlat. in statu quo (ante) ‘im früheren, bisherigen Zustand’ (18. Jh.). In Anschluß an mhd. stat m. (s. oben) gestatten Vb. ‘erlauben’, ahd. gistatōn (9. Jh.), mhd. gestaten ‘Gelegenheit geben, gewähren, erlauben’. statthaft Adj. ‘erlaubt, zulässig’, mhd. statehaft ‘die Gelegenheit zu etw. habend, gerüstet, angesehen, wohlhabend’; vgl. ahd. unstatahaft (8. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(derzeitiger) Status · Ausgangslage · Fallkonstellation · Gegebenheiten · Sachlage · Sachverhalt · Stand der Dinge · gegenwärtiger Zustand  ●  Status quo geh.
Unterbegriffe
Assoziationen
Zitationshilfe
„Status quo“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Status%20quo>.

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