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Real Madrid: Carlo Ancelotti bei den Königlichen geliebt und verehrt - Beim FC Bayern einst vom Hof gejagt

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VonEurosport

Publiziert 07/05/2024 um 17:36 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern jagte Carlo Ancelotti dereinst vom Hofe, heute könnten er einen wie ihn gut gebrauchen. Der Italiener ist bei Real Madrid geliebt und noch dazu erfolgreich sonst kaum ein anderer Trainer auf der Welt. Stars wie Toni Kroos oder Jude Bellingham schwärmen von dem 64-Jährigen und dessen Stil. Mittelfeld-Star Kroos verglich ihn einmal mit dem bei den Münchnern verehrten Jupp Heynckes.

Ancelotti schwärmt: "Hatte eine schöne Zeit in München"

Warum die Ära von Carlo Ancelotti beim FC Bayern dereinst nicht mal 14 Monate dauerte, kann heute keiner mehr so richtig nachvollziehen.
Die Trennung jedenfalls erfolgte nach einem 0:3 in der Champions League bei Paris Saint-Germain im September 2017, und es hält sich der Verdacht, Ancelotti habe sie sogar provozieren wollen: Wortführer wie Mats Hummels, Jerome Boateng, Arjen Robben und Franck Ribery spielten nicht von Beginn an.
Ausgerechnet der Spielerversteher Ancelotti hatte es sich offenbar mit den Führungskräften verscherzt, ein Frevel im Spielerverein FC Bayern.
Mit dem "Feind im Bett", ätzte Uli Hoeneß, sei halt nichts zu gewinnen. Weitere Vorwürfen an den Italiener: lasches Training, limitierte Taktik, dazu Vetternwirtschaft im Trainerstab. Und dass Fitness-Coach Giovanni Mauro am Trainingsplatz rauchte, stank vor allem auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Ancelotti will nicht allein Spielerversteher sein

Es scheint, als sei der Ancelotti, der damals in München war, ein anderer, der er jetzt in Madrid ist. Der 64 Jahre alte Bauernsohn aus der Emilia Romana hat den Laden im Griff. Seine Spieler lieben ihn.
"Der beste Trainer, den ich je hatte", lobt ihn etwa Jude Bellingham, den Ancelotti nach dessen Wechsel aus Dortmund auf eine neue Position als hängende Spitze stellte und somit ein neues Niveau hob. So einer soll von Taktik keine Ahnung haben?
Ancelotti lässt in seltenen Momenten durchblicken, dass er sich nicht auf eine Rolle als Spielerversteher reduziert sehen will.
"Alle gestehen mir zu, dass ich phantastisch in der Menschenführung bin", sagte er vor gut einem Jahr vor den beiden Halbfinalspielen in der Champions League gegen Pep Guardiolas Manchester City, betonte dann aber auch: "Da gibt es noch andere Dinge." Real schied trotzdem durch ein 0:4 im Rückspiel aus, ManCity gewann den Titel.

Kroos: Ancelotti wie Heynckes

Nicht mit allen Klubs, bei denen Ancelotti arbeitete, hatte er auch Erfolg. Aber dennoch mehr als andere. Als einziger Trainer hat "Don Carlo" die Champions League gleich viermal gewonnen, mit der AC Mailand (2003 und 2007) sowie mit Real - 2014 während seiner ersten Amtszeit bei den Königlichen, zuletzt vor zwei Jahren zu Beginn seiner zweiten.
Und kein anderer Coach hat die Meistertitel in Italien, England, Frankreich, Spanien und Deutschland vorzuweisen.
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Carlo Ancelotti wurde beim FC Bayern nach 14 Monaten vor die Tür gesetzt

Fotocredit: Getty Images

Auch Toni Kroos betont, dass Ancelotti mehr ist als der Gute-Laune-Onkel, der die Seele seiner Spieler streichelt und ansonsten den Dingen seinen Lauf lässt. Er hat ihn im "ZDF" einst mit Jupp Heynckes verglichen.
"Vielleicht wählen sie oft den fußballerisch einfachsten Weg, aber sie wissen ganz genau, wie ihre Mannschaften spielen, angreifen und verteidigen sollen." Heynckes kam übrigens 2017 nach der Trennung von Ancelotti noch einmal zu den Bayern zurück.

Ancelottis Stab: Ärger in München - In Madrid kein Thema

Die Bayern störten sich damals auch an Ancelottis Stab, seiner "Familie", zu der neben dem rauchenden Mauro auch Sohn Davide gehörte.
Der Vorwurf der Vetternwirtschaft ist in Madrid nicht zu hören, nicht zuletzt, weil der 36 Jahre alte Sohn als Assistent wertvolle Arbeit leistet.
"Er gibt Carlo, was der vom zeitgenössischen Fußball nicht im Griff hat", behauptete der ehemalige Münchner Javi Martínez im Radiosender "Cadena Ser".
Vielleicht hätten sie damals in München nur ein bisschen mehr Geduld haben müssen.
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(SID)
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