Toni Berger (1921 - 2005) - Volksschauspieler
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Toni Berger (1921 - 2005) - Volksschauspieler

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Münchner Köpfe - Als "Boandlkramer" im "Brandner Kaspar" wird Toni Berger den Münchnern ewig in Erinnerung bleiben. Fast ein Vierteljahrhundert, in mehr als 1000 Vorstellungen, spielte der große bayerische Volksschauspieler den Tod. Eine "unselige Rolle", wie er selbst einmal sagte, weil sie ihm "auf ewig einen Stempel aufdrückte".

Erst wenige Tage vor seinem Tod gelang es ihm, sich vom "Boandlkramer" zu befreien: Mit seiner letzten Rolle als ironischer Biergarten- Opa in "Kein schöner Land" in den Kammerspielen. Toni Berger war ein Spross der Münchner Au. Mit 16 stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Als Statist, für 65 Pfennig Gage pro Abend. Dann kam der Krieg. Als junger Soldat erlebte Berger das Grauen in Russland: Massensterben, eisige Winter, 12 000 Kilometer Fußmarsch. Bei den Bombenangriffen auf München im Juli 1944 verlor Berger seine Mutter, der Vater starb kurz nach Kriegsende. Nach dem Krieg trat Toni Berger zusammen mit Gustl Bayrhammer sein erstes Engagement in Sigmaringen an. Über Bielefeld und Mannheim erreichte er das Berliner Schillertheater. 1972 kehrte er zurück in die Heimat und musste erst das Bairische wieder erlernen. Das Publikum schloss ihn schnell ins Herz - ob in seinem ersten Ludwig-Thoma- Stück oder in den Rollen, die ihm Franz Xaver Bogner in "Zeit genug" oder "Irgendwie und sowieso" auf den Leib schrieb. Als einer der letzten großen Volksschauspieler trat er am 29. Januar 2005 für immer von der Bühne: ein Grandseigneur des bayerischen Komödienspiels. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Münchner Ostfriedhof.

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