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Robert Lewandowski in der Kritik beim FC Barcelona: Ex-Spieler vom FC Bayern nicht mehr unantastbar

Thomas Gaber

Update 25/01/2024 um 20:24 GMT+1 Uhr

In seinem ersten Jahr beim FC Barcelona wurde Robert Lewandowski spanischer Meister und Torschützenkönig. Doch in dieser Saison steht der Pole vermehrt in der Kritik. Trainer Xavi faltete Lewandowski vor versammelter Mannschaft zusammen, die Presse schüttet Hohn und Spott über den Ex-Bayern-Stürmer aus. Und seit kurzem muss sich Lewandowski auch noch dem neuen Supertalent aus Brasilien stellen.

Xavi nach Copa-Aus: "Barca hat eine gute Zukunft"

Das stürmische Ende der Copa-del-Rey-Begegnung zwischen Athletic Bilbao und dem FC Barcelona erlebte Robert Lewandowski auf der Ersatzbank. Barça schied dramatisch im Viertelfinale aus nach einem "irren Schlagabtausch" in der Verlängerung, wie die Zeitung "Sport" urteilte.
2:4 hieß es aus Sicht der Katalanen, den Gegentreffern von Iñaki Williams (105.+2), der erst am Morgen des Spiels vom Afrika-Cup zurückgekehrt war, und Nico Williams (120.+1) hatten sie nichts mehr entgegenzusetzen.
Damit hat die Truppe von Trainer Xavi bereits den zweiten Titel in dieser Saison verspielt - bei acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Girona und sieben auf Real Madrid traut Barça niemand mehr die erfolgreiche Titelverteidigung in der Liga zu. Bleibt noch die Champions League, doch da hängen die Trauben bekanntlich besonders hoch, erst recht für eine Mannschaft, die sich im zweiten Jahr unter Xavi eher zurückentwickelt hat.
Die Kritik im von sportlichen Erfolgen verwöhnten Barcelona am Coach nimmt stetig zu, in der Zeitung "El Mundo Deportivo" wurde nach der 1:4-Klatsche im Supercopa-Finale gegen Real Madrid gar über einen Rücktritt des Vereinsidols spekuliert.

Lewandowski "träge wie ein Güterzug"

Die Medien schießen sich zudem vor allem auf einen Spieler ein: Robert Lewandowski. "Ein Schatten seiner selbst" sei der Pole laut "Marca" in dieser Saison, verglichen mit seiner ersten, als der 35-Jährige mit 23 Treffern Torschützenkönig in Spanien wurde. Lewandowski wirke immer öfter "wie ein Fremdkörper oder träge wie ein Güterzug", der sich schlecht bewegt, fahrige Pässe spielt und beste Torchancen leichtfertig vergibt.
Exemplarisch für Letzteres steht eine Szene aus dem Ligaspiel gegen Girona (2:4), als Lewandowski in der Nachspielzeit beim Stand von 2:3 zu einem Kopfball ansetzte, den Ball aber freistehend aus sechs Meter Torentfernung mit der Schulter Richtung Eckfahne beförderte.
Graham Hunter, LaLiga-Reporter von "ESPN", fällte ein vernichtendes Urteil: "Wenn Sie Lewandowski zum ersten Mal sehen würden, würden Sie sich fragen, wie jemand, der so unbeholfen, langsam und ungeschickt ist, für den spanischen Meister spielen kann."
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Robert Lewandowski (FC Barcelona)

Fotocredit: Getty Images

Xavi geht Lewandowski an

In der letzten Saison traf Lewandowski im Schnitt alle 120 Minuten, 2023/24 sind es alle 171 Minuten. Auch die Spielzeit nimmt sukzessive ab - von 82 auf 75 Prozent. Zuletzt wurde der langjährige Torjäger des FC Bayern immer öfter ausgewechselt, auch in engen Spielen. Gegen Betis war beim Stand von 2:2 nach 62 Minuten Schluss.
Wie die katalanische Online-Zeitung "El Nacional" mit durchaus drastischen Worten berichtet, sollen die Barça-Bosse einen "körperlichen Verfall" bei Lewandowski registriert haben, infolgedessen Xavi dem Routinier gezwungenermaßen mehr Pausen als zuvor verordnet. Robert Lewandowski, der sich während seiner Münchner Zeit den Ruf als hart schuftender Modellathlet erarbeitet hatte.
In der Halbzeitpause des Ligaspiels gegen Almeria (3:2) soll Xavi in einem Wutanfall Lewandowski vor versammelter Mannschaft mit den Worten: "Mal schauen, ob du verdammt nochmal zu laufen beginnst" gedemütigt haben.

Neue Konkurrenz für Lewandowski aus Brasilien

Nach acht sehr erfolgreichen Jahren in München wollte Lewandowski 2022 unbedingt einen letzten großen Karriereschritt unternehmen, bei einem Verein, der seiner Meinung nach noch eine Stufe über dem FC Bayern steht. In seinem ersten Jahr musste er jedoch die Erfahrung machen, dass Barça international allenfalls noch die zweite Geige in Europa spielt.
Im zweiten Jahr ist nun auch die persönliche Bilanz nicht im Einklang mit den Erwartungen. Und seit Monatsanfang hat Lewandowski Zuwachs im Konkurrenzkampf bekommen. Der Brasilianer Vitor Roque wurde für 40 Millionen Euro von Athletico Paranaense geholt und mit einem Vertrag bis 2031 ausgestattet. Mit 18 hat Roque bereits für die brasilianische Nationalmannschaft gespielt.
Roque soll zunächst von den etablierten Angreifern in Barcelona lernen, also auch von Lewandowski. Doch der Pole hat derzeit andere Sorgen. Er muss selbst erst mal wieder in die Spur kommen.
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