Buddenbrooks | Entstehung und biografische Bezüge
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Entstehung und biografische Bezüge

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Entstehung

Während einer Reise 1896 nach Rom mit seinem Bruder Heinrich entwickelt Thomas zusammen mit Heinrich die Idee, ein umfassendes Werk zu verfassen, das den Menschen in seinen Entwicklungsstufen und seinen seelischen Zuständen veranschaulichen sollte. Vorher entsteht schon die „Knabennovelle“, in der die Geschichte eines Hanno erzählt wird.

In einem Brief von Manns Verleger Samuel Fischer vom 29. Mai 1887 ist dann die Rede von einem Prosawerk, das gerne auch die Länge eines Romans haben darf, Quelle. Das versteht Thomas Mann als Anregung zur Arbeit an seinem Roman. Im selben Jahr ziehen die beiden Brüder von Rom nach Palestrina um, 30 km entfernt von Rom. Dort beginnt Thomas Mann mit den Vorbereitungen zu den „Buddenbrooks“.

Als Anstoß zur Arbeit an den „Buddenbrooks“ kann sicherlich auch die Herkunft Manns betrachtet werden. Thomas Mann stammt aus einer Lübecker Kaufmannsfamilie. Im Fall von Heinrich und Thomas Mann kann das kaufmännische Erbe aber nicht weitergeführt werden, da es durch die literarischen Ambitionen der Brüder ersetzt wird. Dies wird im endgültigen Text ein wesentliches Merkmal Hannos sein. Er ist eine musische Figur, die keinerlei Interesse an der Weiterführung der kaufmännischen Geschäfte seines Vaters hat.

Grundidee und Ausgangstext für die „Buddenbrooks“ spiegeln demnach die reale Situation des Autors wider. Das ist freilich kein Zufall, denn Thomas Mann will einen Roman mit historischem Gehalt und mit Bezug zur Vergangenheit seiner Familie schreiben. Im Zentrum soll Hanno stehen, mit dem die Tradition einer Kaufmannsfamilie enden soll und der Niedergang einer Familie beschrieben werden soll. Und so beginnt Thomas Mann, die Chronologie des Werkes und die Kapiteleinteilung zu entwickeln. Er erstellt Namenslisten für die Charaktere, legt bestimmte Eigenschaften für die Haupt- und Nebenfiguren fest und fertigt Listen mit Redewendungen und Stichwortsammlungen an. Im Vorfeld hat sich Thomas Mann bereits mit Richard Wagners Schicksalspessimismus und Nietzsches Décadence-Philosophie auseinandergesetzt. Im Zuge der Arbeit an den „Buddenbrooks“ setzt er sich auch mit Schopenhauers Philosophie auseinander und lässt diese in Form des Verfalls von Thomas Buddenbrook in das Werk mit einfließen.  

Da Heinrich und Thomas Mann in dieser Zeit eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft bilden, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden, wie umfänglich Heinrichs Beitrag zu den Buddenbrook ist. Heinrich Mann bestr...

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