Krokus: Blüte, Pflege & Vermehrung - Plantura
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Krokus: Blüte, Pflege & Vermehrung

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Mit ihren vielfältig gefärbten Blütenblättern sind die Krokusse einer der ersten Frühblüher im Jahr, die beispielsweise für Bienen und Hummeln eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.

Krokus-Zwiebel
Krokusse werden im Herbst gepflanzt [Foto: ZhakYaroslav/ Shutterstock.com]

Der Krokus (Crocus sp.) markiert mit seinen bunten Blüten das Ende des grauen Winters und läutet den Beginn des farbenfrohen Frühlings ein. Mit einer Blütezeit, die schon im Februar beginnt, sieht man ihn nicht selten vorsichtig aus den letzten Schneeschichten hervorschauen. Folgend beschreiben wir die Eigenschaften der Krokuspflanze ausführlich und gehen näher auf die Pflege und die Vermehrung der Krokusse ein.

Krokus: Herkunft und Eigenschaften

Die Pflanzengattung der Krokusse gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Andere bekannte Vertreter dieser Familie sind zum Beispiel die Gladiolen (Gladiolus), Montbretien (Crocosmia) und Iris (Iris). Die Pflanzenarten sind in Teilen Europas, Asiens und Nordafrika verbreitet. Im Balkan und in Kleinasien sind die meisten Krokus-Arten verortet. Krokusse sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Sie verfügen über unterirdische Überdauerungsorgane und gehören deshalb zu den Geophyten. Die grundständigen, grünen Krokusblätter sind sehr schmal, ganzrandig und haben in den meisten Fällen einen hellen Mittelnerv. Je nach Art oder Sorte können die Krokuspflanzen eine maximale Wuchshöhe von bis zu 20 cm erreichen. In der Winterhärte unterscheiden sich die Krokus-Arten und -Sorten voneinander, doch meist ist diese ausreichend.

Balkan-Krokus
Der Balkan-Krokus ist in deutschen Gärten sehr beliebt

Krokus-Blüte

Die Krokus-Blüte macht bis zur Bestäubung fast den gesamten oberirdischen Teil der Pflanze aus. Die Bestäubung läutet die Fruchtbildung ein. Erst dann bildet sich ein kurzer Kapselstiel aus, der für die Samenverbreitung wichtig ist. Die einzelnen Blätter der Blüte sind meist in Weiß-, Lila-, oder Gelbtönen gefärbt – es gibt allerdings auch wenige mehrfarbige Sorten. In erster Linie denkt man bei Krokussen an die zierlichen Pflänzchen, die im späten Winter oder Frühjahr mit ihren imposanten Blüten die Welt aus ihrem Winterschlaf zurück ins Leben rufen. Aber auch im Herbst kann man ihr buntes Treiben bewundern. Herbst-Krokusse – wie der Name verrät – stehen im Herbst in voller Blüte. Diese Arten blühen von September bis November. Die Fruchtbildung erfolgt erst im folgenden Frühjahr. Zu ihnen gehört unter anderem der Pracht-Krokus (Crocus speciosus), der Siebenbürger Herbst-Krokus (Crocus banaticus), aber auch der als Gewürz begehrte Safran (Crocus sativus).

Bei den Frühlings-Krokussen beginnt die Blütezeit im Februar und erstreckt sich bei manchen Sorten bis in den April hinein. Sie gehören zu den Frühblühern und sind nicht nur die Vorboten des Frühlings, sondern versorgen auch Hummeln und Bienen in einer noch kargen Umgebung mit wertvollem Nektar und Pollen. Die wichtigsten Zierarten sind: Frühlings-Krokus (Crocus vernus), Balkan-Krokus (Crocus chrysanthus) und Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus).

Krokuszwiebel oder Krokusknolle?

Auch wenn häufig von Krokuszwiebeln die Rede sein mag, handelt es sich eigentlich um ein Knollengewächs. Der Unterschied liegt im Überdauerungsorgan der Pflanzen. Bei den Zwiebelgewächsen dienen verdickte Hüllblätter als Speicherorgane für den Winter. Bei Knollen stellen verdickte, unterirdisch wachsende Stängelteile das Überwinterungsorgan dar. Die Krokusknollen sind einjährig, doch sie bilden im Frühjahr eine oder mehrere Tochterknollen aus. So breiten sich die Pflanzen Jahr für Jahr ganz von selber aus. Die Tochterknollen können Sie im Sommer aus der Erde holen und zur Vermehrung nutzen.

Welche Pflanzen sehen dem Krokus ähnlich? Herbst-Krokusse können insbesondere leicht mit der hochgiftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) und anderen Colchicum-Arten verwechselt werden. Im Gegensatz zum Krokus hat die Herbstzeitlose aber sechs statt drei Staubblätter. Auch der Goldkrokus (Sternbergia lutea) sieht den echten Krokussen zum Verwechseln ähnlich, doch hier gilt dasselbe Unterscheidungsmerkmal – außerdem bildet diese Art Zwiebeln statt Knollen. Ob auch der echte Krokus giftig ist, erfahren Sie in unserem Artikel.

Krokus pflegen

Krokusse nehmen nicht viel Pflege in Anspruch, obwohl sie uns doch so viel zurückgeben. Worauf Sie trotzdem achten können, haben wir folgend aufgeführt.

Krokus schneiden

Das Schneiden des Krokus ist eine Pflegemaßnahme, die Sie sich durchaus sparen können. Ein Rückschnitt wäre unnötig, da sich die Frühblüher wie andere Geophyten nach der Blüte von selbst wieder zurückziehen. Da die kleinen Krokuspflanzen sowieso nicht viel Laubmasse bilden, fallen die verwelkten Pflanzenteile meist nicht negativ auf. Falls Sie sich dennoch daran stören, kann das verwelkte Laub auch abgeschnitten werden. Dabei sollte unbedingt beachtet werden, nur vollständig abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen, denn mit den lebenden Pflanzenteilen sammelt die Krokuspflanze noch Energiereserven für das nächste Jahr.

Hinweis: Während der Welke verlagert der Krokus Nährstoffe für das nächste Jahr aus dem Laub in die Zwiebel. Bei der Pflanzung in Rasenflächen sollte man deshalb auch mit dem ersten Mähen warten, bis die Blumen vollständig verwelkt sind. Ein zu frühes Mähen schwächt die Pflanzen.

Krokus düngen

Den Krokus zu düngen ist in den meisten Fällen ebenfalls nicht notwendig. Das Wachstum der Frühblüher ist am besten, wenn der Boden nicht zu nährstoffreich ist. An besonders mageren Standorten oder an Plätzen, an denen die Pflanzen in direkter Konkurrenz mit anderen Gewächsen stehen, kann eine jährliche Kompostgabe während der Vegetationsphase aber hilfreich sein. Dabei reicht es aus, den Kompost oberflächlich rund um die Krokusse mit einer Handharke einzuarbeiten.

Richtig gießen

Die klassischen Krokus-Arten und -Sorten stehen bevorzugt auf durchlässigen, trockenen bis frischen Böden. Standorte mit länger anhaltender Nässe sollten vermieden werden oder der Boden bei der Pflanzung entsprechend durch Einarbeitung von Sand und Auflockern mit einer Grabegabel verbessert werden. Sogar längere Regenperioden können den Krokuspflanzen schon Schwierigkeiten bereiten. Falls die Krokusknollen an absonnigen oder halbschattigen Plätzen gepflanzt sind, kann oftmals ganz auf eine zusätzliche Bewässerung verzichtet werden. An sonnigen Standorten kann es dagegen durchaus sinnvoll sein, die Krokusse während Trockenphasen zu gießen. Ist die oberste Bodenschicht bereits ganz ausgetrocknet, dann kann eine Wassergabe stattfinden.

Krokus vermehren

Wie bereits erwähnt, breiten die Krokusse sich ganz von selbst aus, indem sie jährlich mehrere Tochterknollen ausbilden. Sie verbreiten sich dabei aber weniger flächig, sondern bilden kleine Grüppchen, die von Jahr zu Jahr größer werden. Wer die Krokuspflanzen also etwas im Garten verteilen möchte, kann sie ganz einfach ausgraben und verpflanzen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist gekommen, sobald die Pflanzenteile verwelkt sind. Dann können die Tochterknollen mithilfe einer Grabegabel oder eines Spatens aus dem Boden gehoben und vereinzelt an den neuen Standorten gepflanzt werden. Die meisten Krokus-Arten wie zum Beispiel der Elfen-Krokus vermehren sich sogar selbst über die Aussaat, wodurch mit der Zeit oftmals teppichartige Bestände entstehen. Doch bei den Sorten handelt es sich oftmals um sterile Züchtungen, weshalb sie sich nicht aussäen.

Wer Wildkrokusse im Garten hat, kann sie auch gezielt über die Aussaat vermehren. Dafür müssen die reifen Kapselfrüchte geerntet werden, bevor sie sich öffnen und die Samen selbst verstreuen. Passend zum natürlichen Kreislauf können die geernteten Samen direkt am gewünschten Standort ausgesät werden. So erhalten sie im Winter automatisch den benötigten Kältereiz zur Keimung. Am besten eignen sich spärlich bewachsene Stellen im Garten oder Beete. Auf dichten Rasenflächen kann es sein, dass die Krokusse nicht zuverlässig keimen. Es reicht aus, das Saatgut oberflächlich leicht in den Boden einzurechen und mit einem Gießaufsatz anzugießen. Nachdem die Krokussamen gekeimt sind, kann es bis zu zwei Jahre dauern, bis die Pflanzen zum ersten Mal blühen.

Sind Krokusse winterhart?

In der Regel sind die bekanntesten Kulturformen der Krokusse hierzulande ausreichend winterhart. Die Winterhärte variiert allerdings etwas je nach Art und Sorte. Der Safran, der Balkan-Krokus und der Frühlings-Krokus sind beispielsweise bis etwa -23 °C winterhart. Der Elfen-Krokus überzeugt sogar mit einer Winterhärte von bis zu -28 °C.

Je nachdem, um welche Krokus-Art es sich handelt, kann es sein, dass sich die Zeitpunkte unterscheiden, zu denen Sie die Krokus pflanzen müssen. Worauf noch geachtet werden muss, erläutern wir ausführlich in unserem Artikel.