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Biografien
Menschen aus Bayern

Hermann Esser Präsident des Bayerischen Landtags, Schriftleiter des 'Völkischen Beobachters', Reichspropagandaleiter

29.07.1900, Röhrmoos, Bezirksamt Dachau
07.02.1981, Holzkirchen

  • Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg
  • Nach dem Krieg zunächst als sozialdemokratischer Journalist tätig
  • 1919 Eintritt in die Deutsche Arbeiterpartei
  • 1920 Schriftleiter des "Völkischen Beobachters"
  • 1923-1925 Reichspropagandaleiter der NSDAP
  • 1923 Teilnahme am Hitler-Putsch und Verurteilung zu drei Monaten Haft
  • 1924-1925 Führer der Großdeutschen Volksgemeinschaft
  • Ab 1926 Hauptschriftleiter des "Illustrierten Beobachters"
  • 1928-1932 Mitglied des Kreistags von Oberbayern
  • Ab 1929 Stadtrat und NSDAP-Fraktionsvorsitzender in München
  • 1933 Ernennung zum Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, im "gleichgeschalteten" Landtag von 1933 Landtagspräsident
  • Bis 1935 Staatsminister für Wirtschaft
  • Ab März 1933 Mitglied des Deutschen Reichstags (Mai 1933 Mandatsverzicht)
  • 1936 Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbands
  • 12.12.1939 Vizepräsident des Reichstags
  • 1939 Staatssekretär für Fremdenverkehr im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
  • Nach 1945 zunächst als "Mitläufer" eingestuft, 1949 jedoch als "Hauptschuldiger" zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt, 1952 entlassen
  • Steuerberater in München
  • "Skrupellosigkeit, Antisemitismus, Demagogie und Korruption kennzeichneten Essers politisches Auftreten und machten ihn neben Max Amann ('Münchner Clique') und Julius Streicher bereits in den 20er Jahren zum Ziel auch innerparteilicher Kritik vor allem in norddeutschen Parteikreisen. Auch wenn er nach 1939 kaum noch in Erscheinung trat, galt er Hitler doch als früher und treuer Weggefährte, der vor allem in den Anfangsjahren der NS-Bewegung viel zu deren Verbreitung über die bayerischen Grenzen hinaus beigetragen hatte." (Weiß, Hermann [Hrsg.], Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. Sonderausgabe Frankfurt a.M. 1999, S.113)