Bassenge Buchauktion 122: Wertvolle Bücher by Galerie Bassenge - Issuu

Bassenge Buchauktion 122: Wertvolle Bücher

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BASSENGE Wertvolle Bücher Auktion 122 | 10. Oktober 2023 Bassenge Buchauktionen GbR Erdener Straße 5a 14193 Berlin-Grunewald Telefon +49 30 893 80 29-0 Fax +49 30 891 80 25 E-mail: books@bassenge.com . www.bassenge.com

EXPERTEN | SPECIALISTS

Graphik, Zeichnungen und Gemälde des 15.–19. Jahrhunderts

29-22 15th to 19th Century Prints, Drawings and Paintings

Wertvolle Bücher und Handschriften Dr. Markus Brandis – Leitung

(0)30-893 80 29-27 Rare Books and Manuscripts m.brandis@bassenge.com Harald Damaschke

(0)30-893 80 29-24 h.damaschke@bassenge.com

Autographen | Autograph Letters

Logistik Management | Logistics

Verwaltung | Office

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Ralph Schulz +49 (0)30-893 80 29-16 r.schulz@bassenge.com

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Geschäftsführung | Management David Bassenge +49 (0)30-893 80 29-17 david@bassenge.com
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Stephan
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TERMINÜBERSICHT AUKTION 122

DIENSTAG, 10.

2023

WERTVOLLE BÜCHER

590–596

Kunstliteratur und Kunstgewerbe Nr. 597–605

Nachmittag 15.00 Uhr Handschriften, Alte Drucke, Theologie

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia Nr. 1001–1035

Bibeln Nr. 1036–1039

Theologie, Gebet- und Gesangbücher Nr. 1040–1072

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie Nr. 1073–1127 Faksimiles

DAS BUCH ZWISCHEN MITTELALTER UND RENAISSANCE

MITTWOCH, 11. OKTOBER 2023 LITERATUR UND AUTOGRAPHEN

1128–1149

2001–2116

Fore-edge Paintings Nr. 2117–2154 Philosophie und Pädagogik ................................................................................ Nr. 2155–2176 Kinder- und Jugendbücher Nr. 2177–2207 Papierantiquitäten Nr. 2208–2213 Mittag 12.00 Uhr Autographen .......................................................................................................

2301–2510

HISTORISCHE PLAKATE – KATALOG NUR ONLINE Nachmittag 16.00 Uhr Werbung, Tourismus, Politik, Veranstaltungen ..............................................Nr. 2601–2761

DONNERSTAG, 12. OKTOBER 2023 MODERNE LITERATUR

Vormittag 10.00 Uhr Moderne Literatur Teil A–Z Nr. 3001–3401

Nachmittag 14.00 Uhr Aus der Sammlung Albert Spindler Nr. 3402–3577 Splitter, Tentakel, Vieh Guren – Publikationen der DDR-Subkultur Nr. 3578–3624 Exlibris Nr. 3625–3648

Architektur, Design Nr. 3649–3659 Foto, Film Nr. 3660–3706

VORBESICHTIGUNG Dienstag, 3., bis Freitag, 6. Oktober 2023, jeweils 10.00-18.00 Uhr, Samstag, 7. Oktober, 10.00-14.00 Uhr, Montag, 9. Oktober, 10.00-16.00 Uhr, Sonntag geschlossen

OKTOBER
Vormittag 10.00 Uhr Geschichte, Geographie und Reisen Nr. 1-227 12.00 Uhr Varia Medizin ................................................................................................................ Nr. 301–355 Naturwissenschaften Nr. 356–371 Pflanzen- und Tierbücher Nr. 372–401 Haus- und Landwirtschaft, Jagd........................................................................ Nr. 402–411 Technik und Verkehr Nr. 412–421 Asiatica Nr. 422–463 Gastrosophie Nr. 464–466 Genealogie, Heraldik, Sphragistik Nr. 467–472 Numismatik Nr. 473–480 Judaica Nr. 481–490 Kultur- und Sittengeschichte Nr. 491–500 Moden und Kostüme Nr. 501–509 Militaria Nr. 510–523 Musik und Theater Nr. 524–534 Okkulta Nr. 535–539 Politik 20. Jahrhundert Nr. 540–552 Recht, Staat und Wirtschaft Nr. 553–584 Sport und Spiel .................................................................................................... Nr. 585–589 Buchwesen und Lexika Nr.
Nr.
Abend 17.00 Uhr Alte Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts .......................................................Nr. 1201–1526
Nr.
Vormittag 10.00 Uhr Literatur und Buchillustration 17.–19. Jh. Literatur und Buchillustration
Sammlung
Nr.
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Geschichte, Geographie und Reisen

Allgemeines und Atlanten – Afrika – Amerika – Asien – Europa – Deutschland – Berlin, Brandenburg, Preußen und die historisch deutschen Ostgebiete

Allgemeines und Atlanten

1 Allgemeines Reise-Archiv, in Auszügen aus ungedruckten und den größeren bisher erschienenen Reisewerken. Zur unterhaltenden Belehrung in der LänderVölker und Naturkunde. X, 404 S. Mit 3 (davon 1 koloriert) Kupfertafeln und gefalteter Kupferstichkarte. 19,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, hinteres Gelenk angeplatzt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild

Leipzig, C. Salfeld, 1810. 300

Einziger Band der vermutlich als Reihe konzipierten Sammlung von Reisebeschreibungen in deutscher Übersetzung. Enthält: C. B. Madström. Reise von Stockholm durch Dänemark, Deutschland und Frankreich nach den Senegal-Ländern in Afrika in den Jahren 1787 und 1778. - D. Mac-Kinnen. Reise nach den brittischen Inseln in Westindien, und besonders nach den Bahama-Inseln in den Jahren 1802 und 1803. - J. C. v. Hoffmansegg. Reise durch Schlesien, Böhmen, Mähren und Ungarn bis an die türkische Gränze in den Jahren 1793 und 1794. - Le Gentil. Reise nach Ostindien, den philippinischen Inseln, Madagaskar, Ile de France und Bourbon, in den Jahren 1760 bis 1769. - Jacob Dallaway. Gemälde von Konstantinopel und Reise in der Levante. Die Karte zeigt einen Plan von Konstantinopel. – Etwas braun- und stockfleckig, sonst wohlerhalten. Innenspiegel mit montiertem Exlibris.Selten.

Abbildung

2 Anville, Jean Baptiste Bourguignon de. Géographie ancienne abrégée. 3 Bände. Mit gestochenem Frontispiz von Simonet nach Gravelot und 9 mehrfach gefalteten Kupferstichkarten. 16,5 x 9,5 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (berieben und bestoßen und Gelenke mit Einrissen) mit reicher RVergoldung und je 2 goldgeprägten RSchildern. Paris, Merlin, 1768.

240

Geographisches Werk mit Karten und Erläuterungen zu Spanien, Italien, Griechenland, Ägypten, Asien etc. – Teils leicht stockfleckig. Bemerkenswert hübsch gebunden.

3 (Baumgarten, Siegmund Jacob). Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie die in Engeland durch eine Geselschaft von Gelehrten ausgefertiget worden. Nebst den Anmerkungen der holländischen Uebersetzung. 75 Bände (alles Erschienene). Titel in Schwarz und Rot. Mit zahlreichen gestochenen Frontispices, Titel- und Textvignetten, Portraittafeln und Kupfertafeln. 26 x 21 cm.

Spätere schlichte Halbleinenbände (etwas fleckig und berieben, teils bestoßen, 2 Rücken lädiert) mit goldgeprägtem RTitel. Halle, Johann Justinus Gebauer, 1744-1814. 4.500

Alle erschienenen Bände dieser monumentalen Publikation, die durch den langen Erscheinungszeitraum meist nur in Teilstücken oder Einzelbänden aufzufinden ist. Vorhanden ist das komplette Grundwerk mit Band I bis LXVI (Band 46 in 3 Bänden, Band 49 in 4 Bänden, Band 52 in 3 Bänden) in 72 Bänden sowie die 6 Supplementbände (Samlung von Erleuterungsschriften und Zusätzen) in 3 Bänden. Vorbild war die im Titel erwähnte, in ähnlichem Umfang in London erschienene Universal History, die in mehrere europäische Sprachen übersetzt wurde. Bis

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1

Band XVII wurde die Weltgeschichte von Baumgarten herausgegeben („Von Voltaire die Krone deutscher Gelehrten genannt“, ADB II, 161), ab Band XVIII setzte Johann Salomom Semler die Reihe fort bis einschließlich Band XXX; dann folgten verschiedene Herausgeber einzelner oder mehrerer Bände wie J. Ch. Gatterer, J. G. Meusel, J. F. le Bret, M. C. Sprengel, L. A. Gebhardi und F. Rühs. – Nicht kollationiert, augenscheinlich komplett. Vereinzelt etwas fleckig, sonst innen wohlerhaltenes und unbeschnittenes Exemplar aus der „Fürstlich Löwenstein-Wertheim- Freudenberg‘schen Bibliothek“, mit entsprechendem Exlibris auf den Innenspiegeln.

4 (Beauvau, Henri de. Relation journaliere du voyage du Levant faict & descrit). Titel fehlt, 2 (von 3) Bl., 181 S. mit 49 Textkupfern von Jean Appier-Hanzelet. 22,5 x 17,5 cm. Marmorietes Leder des 18. Jahrhunderts (fleckig, bestoßen, unteres VDeckelgelenk gebrochen, Rücken etwas brüchig) mit goldgeprägtem RSchild, floraler RVerzierung und Rotschnitt. (Nancy, Jacob Garnich, 1605 oder 1619).

3.500

Atabey 85. BM 17th cent. French Books B 470. Blackmer 106 Anm. Gay 37. Tobler 90. Zacharakis 136-53. – Die erste oder zweite illustrierte Ausgabe des französischen Generals und Diplomaten Henri de Beauvau (um 1550-1650). Er beschreibt seine 1604 unternommene Reise durch Städte in Südeuropa, Westasien und Nordafrika, die durch Kupferstiche von Jean Appier-Hanzelet (1596-1647) in Karten und Plänen dargestellt wird. Darunter Cypern, Famagusta, Jerusalem, Kairo, Kreta, Malta, Neapel, Nicosia, Istanbul und Venedig mit Häusern, Moscheen, Stadtmauern und Burgen. – Ohne den Titel und das erste Blatt, Seite 82 kleiner Riss im Kupfer, Blatt 1,2 und Seite 1 mit Hinterlegungen (minimaler Textverlust). Mit blindgeprägtem Exlibrisstempel und hs. Besitzvermerk im Vorsatz. Etwas fleckig, schön erhaltenes Exemplar, selten. Abbildung

5 Büsching, (Anton Friedrich). Geographie de. Abrègè dans les objets les moins intéressans. Retouchèe par-tout ... par Mr. Berenger. Band I-XII (alles Erschienene). Mit 2 (von 3) typografischen Falttabellen. 18,5 x 11 cm. Leder d. Z. (Gelenke teils etwas brüchig, Band I und XI

6 Geschichte, Geographie und Reisen
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mit kleiner Fehlstelle am oberem Rücken) mit je einem goldgeprägtem RSchild und goldgeprägten RFileten. Lausanne, la société typographique, 1776-1782.

Erste Ausgabe des Werks von Anton Friedrich Büsching (1724-1793), deutscher Theologe und Geograph, das ins Französische übersetzt und überarbeitet wurde. Eine ausführliche Reihe über die Geschichte weltweiter Staaten, darunter Bayern, China, Frankreich, Grönland, Island, Japan, Norwegen, Russland und Ungarn. – Band I, S. 549-568 mit Hinterlegungen, dadurch teils Textverlust und längerer Notiz zu allen Bänden auf dem Vorsatz, jeder Band auf dem Vor- oder Titel mit Bibilotheksstempel der Bibilothek Haltenbergstetten. Kaum fleckig, dekorative Exemplare.

6 Büsching, A(nton) F(riedrich). Große Erdbeschreibung. 24 Bände. 16,5 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (schwach berieben, Rückenbezüge teil mit kleinen Wurmlöchern, unteres Kapital von Band II etwas lädiert, VDekkel mit Bibliotheksschild) mit dezenter RVergoldung und je 2 goldgeprägten farbigen RSchildern. Troppau, Joseph Georg Traßler, 1784-1787.

750

ADB III, 645. NDB III, 3. – Komplette Reihe des Grundweks ohne die vier Registerbände. Büsching „wagte es zuerst, genauere Nachrichten über den Zustand mancher Länder bekannt zu machen, die bisher als Staatsgeheimnisse verborgen gehalten wurden“ (ADB). – Einige Bände im Schnitt mit kräftigem, in den Block gelaufenem, teils unschönem Tintenfleck (Bände VI und XXIV sogar entstellend). Dekorativ gebundenes Exemplar aus der Piaristen-Bibliothek in Krems mit entsprechenden Signaturen und Schildchen. Abbildung

7 Clüver, Philipp. Mundus chartaceus, sive nova & emendata geographiae Cluverianae epitome. Das ist: Kur tze, jedoch gründliche und genaue Beschreibung des gantzen Erdkreyses. In dieser vierten Edition um ein merckliches verbessert. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 701 S., 47 Bl.; 114 S., 3 Bl. (l. w.). Mit gestochenem Frontispiz, 25 gesto -

chenen Faltkarten und 9 gefalteten Kupfertafeln. 13,5 x 8 cm. Leder d. Z. mit (oxidierter) RVergoldung und und Papierrückenschild. Nürnberg, Johann Ernst Adelbulner für Johann Leonhard Buggel, 1704-1705. 600

7 Geschichte, Geographie und Reisen
450
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Geschichte, Geographie und Reisen

Späterer Druck der aus dem Nachlass herausgegebenen ausführlichen Beschreibung der Kontinente mit zahlreichen Karten, die Tafeln in Teil II mit Darstellungen zur Kartographie (Windrosen, Gradnetze, Projektionen etc.). Philipp Klüver (1580-1622) gilt als Begründer der wissenschaftlichen historischen Geographie). Der Teil II mit eigenem Titelblatt (Geographia generalis oder: Gründliche Beschreibung der ErdKugel ) – Etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten. Abbildung Seite 7

8 Cook, James. Dritte und letzte Reise, oder Geschichte einer Entdeckungsreise nach dem stillen Ocean, welche ... zu genauerer Erforschung der nördlichen Halbkugel unternommen. Eine Übersetzung nach der zwoten großen englischen Ausgabe ... von Johann Ludwig Wetzel. 5 Bände. Mit gestochenem Portrait, 1 (statt 2) gefalteten Kupferkarten, 49 (1 gefaltet) Kupfertafeln und typographischer Falttafel. 20,5 x 13 cm. Pappbände d. Z. (stark fleckig und berieben, Kanten beschabt, Ecken und Kapitale bestoßen; Gebrauchsspuren) mit goldgeprägtem RSchild (das von Band V farblich abweichend). Ansbach, Auf Kosten des Übersetzers, 1787-1812.

1.500

Du Rietz 213 (nur Bände I-IV). Beddie 1567. Vgl. Cox II, 27. – Erste deutsche Ausgabe, hier mit dem seltenen, erst 25 Jahre später erschienenen Band V. Der Text nach der englischen Quartausgabe, die Kupfer nach der englischen Oktavausgabe. Die Faltkarte zeigt die SandwichInseln, das heutige Hawaii, die Falttafel in Band V ist eine „Vergleichende Tafel der Zahlwörter zur Darstellung des Umfangs und der Übereinkunft der Sprache ...“. Die übrigen Tafeln mit Darstellung der indigenen Bevölkerung und ihren Riten und Gebräuchen etc. – Es fehlt die großformatige Generalkarte. Titelblätter mit ausradiertem Stempel und hs. Besitzeintrag. Etwas braun- oder fingerfleckig, Band III anfangs etwas wasserrandig. Abbildungen

9 Cook, James. Dritte Entdeckungs-Reise, welche derselbe ... in das stille Meer und nach dem Nordpol hinauf unternommen und mit den Schiffen Resolution und Discovery während der Jahre 1776 bis 1780 ausgeführt hat. Aus dem Englischen übersetzt von Georg Forster. Band I (von 2). 3 Bl. (statt 6), XVI, 114, 504 S., 1 Bl. Mit 16 Kupfertafeln, 2 gefalteten gestochenen Karten mehrfach gefalteter Kupferstichkarte. 25 x 21 cm. Kalbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Haude und Spener, 1787. 500

Forbes 125. Goedeke VI, 247, 26. Cox II, 27. Du Rietz 211 und 212. Fiedler 112. Beddie 1569 (ungenau). Vgl. Kershaw 1154. – Seltene erste Ausgabe des offiziellen Berichts über James Cooks (1728-1779) dritte und letzte Reise in der Übersetzung Forsters. „To this version Forster added not only numerous footnotes and a preface, but also a long introduction, ‚Cook der Entdecker. Versuch eines Denkmals‘, forming one of the earliest and most important biographies of Cook“ (Du Rietz). Die schönen Kupfertafeln mit Porträts, Trachten und Wohnräumen von Indigenen sind nach Zeichnungen von John Webber gefertigt, der

Cook auf dieser letzten Reise begleitete, bei der der große Weltumsegler auf Hawaii den Tod fand. Am Schluss des ersten Bandes mit der häufig fehlenden „Nachricht der Verleger“ und einer BuchbinderAnweisung. – Es fehlen das gestochene Portrait Cooks und drei Blatt der Vorstücke. Titel feuchtrandig und mit Blattabschnitt im oberen Rand (etwas Textverlust), die beiden Widmungsblatt auch feuchtrandig und mit Randeinriss, einige Textblatt und Tafeln etwas ausgebunden. Die mehrfach gefaltete Weltkarte etwas fleckig und mit größerem geschlossenem Riss.

10 Delaporte, (Joseph). Reisen eines Franzosen, oder Beschreibung der vornehmsten Reiche in der Welt, nach ihrer ehemaligen und itzigen Beschaffenheit; in Briefen an ein Frauenzimmer abgefasset. 36 Bände (alles Erschienene). 15 x 9 cm. Halbleder d. Z. (berieben, einige Kapitale etwas bestoßen, Bände I und XXVIII mit stärkeren Gebrauchsspuren, Band XXVIII ohne VDeckel).

Leipzig, Breitkopf, 1768-1792.

600

Fromm IV, 14263. Vgl. Sabin 19359. Hoefer XXIX, 559. Boucher de la Richarderie I, 95. – Erste deutsche Ausgabe. In Briefform gegossene Sammlung alter und neuer Reisebeschreibungen, ohne jede Kritik und Urteil aus den Quellen abgeschrieben. Die von Laporte gewählte Rahmenfiktion wurde schon von den Zeitgenossen scharf getadelt, denn die Mischform aus Sachinformation und Romanelementen „n‘est propre qu‘à égarer les lecteurs, et à leur donner de fausses idées des pays qui y sont décrits“ (Boucher de la Richarderie). – Braunfleckig und gebräunt.

Mit Handelsgenehmigung für die EU

11 Elfenbein-Globus mit Sonnenuhr. Zweiteiliger Klappglobus aus Elfenbein (Loxodonta africana), handgraviert, schwarz und mit rotbräunlicher Farbe gefasst, Äquator aus Ebenholzscheibe, aufklappbar, mit gravierter Sonnenuhrskala und aufrecht stehendem Messingzeiger sowie kleinem Messingknopf oben auf der nördlichen Hemisphäre. Auf Messingpostament und gedrechseltem Holzfuß mit aufmontierter Lederunterlage. Durchmesser 5,0 cm, Höhe 9,3 cm. England im 1820.

1.800

Besonders hübscher, sehr dekorativer Kleinglobus, aus schwerem, sorgsam geschnitzen Elfenbein, der im Inneren eine reizende Sonnenuhr enthält, deren Messingzeiger in einem Schlitz in der oberen Halbkugel beim Zuklappen verschwindet. Die Skala zeigt in römischen Ziffern die Uhrzeiten V-VII, bei Ausrichtung gegen die Sonne (und ggf. der Addition oder Substraktion der Sommer bzw. Winterzeit) ist die Uhr auch heute noch vollständig funktionsfähig (solange die Sonne noch scheint!). Der Globus außen gibt ein historisierendes Bild der Geographie noch vor der Entdeckung Australiens durch Thomas Cook (18081892) am 29. April 1770, hier bezeichnet mit „Terra Australis Inkognita“. Die Beschriftung ist in lateinischer und italienischer Sprache. Die Windrichtungen sind nach John Senex (1678-1740) eingetragen. – Minimal fleckig und abgegriffen, Sockel gering berieben, das unbearbeitete, ungebleichte Elfenbein in honiggelb-chamoisfarbenem Ton, wie der ganze Globus in ursprünglichen Zustand und sehr guter Erhaltung. Zu diesem Objekt liegen für die Handelsgenehmigung zwei Gutachten vor 1) eines anerkannten Kunsthistorikers mit der Bestätigung der

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9 Geschichte, Geographie und Reisen 8 8

Herstellung (Verfertigung) vor 1947 sowie 2) eines vom Bundesamt für Naturschutz anerkannten Sachverständigen für Elfenbein. Die originalen Gutachten (mit den vollständigen Angaben beider Gutachter) liegen dem Objekt bei und werden auf Wunsch dem Erwerbenden mit ausgehändigt (wir bitten um entsprechende Anfrage). Abbildung

12 Engelhus, Dietrich. Chronicon continens res ecclesiae et reipublicae, ab orbe condito ad annum Christi circiter MCCCCXX. ex Mss. codicibus nunc primum edidit Joachimus Johan. Maderus. 4 Bl., 300 S., 16 Bl. 19,5 x 16 cm. Leder d. Z. (gering berieben, untere Ecken bestoßen, oberes Kapital mit kleinem Einriss) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Helmstedt, Henning Müller, 1671.

300

VD17 23:238676E. – Helmstedter Druck der lateinischen Weltchronik des Einbecker Historikers Dietrich Engelhus (um 1362-1434), die von Leibniz in die Scriptores rerum Brunsvicensium aufgenommen wurde Herausgegeben durch den Pädagogen Joachim Johann Mader (16261680), der als langjähriger Rektor des Gymnasiums in Schöningen nahe Helmstedt wirkte und sich einen Namen als mittelalterlicher Geschichtsschreiber machte durch seine philologisch exakten Editionen. – Beigebunden: Joachim Johannes Mader. De S. Laurentio martyre ejusque monesterio prope Scheningham dissertatio. 32 Bl. Ebenda 1656 - VD17 23:236831T. - Erste Ausgabe. - Derselbe (Hrsg.). Chronicon Montis-Sereni sive Lauterbergense, ante CCCCXL annos collectum

nunc demum una cum veterum Misniae Marchionum in eodem monumento aeri inciso, aliorumque monasteriorum chronicis vetustis ac fundationibus. 4 Bl., 48 (recte: 64) S., 294 S., 7 Bl. Ebenda 1665.VD17 12:114126U. - Erste Ausgabe der Chronik des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts Lauterberg (Mons Serenus), heute Petersberg bei Halle. - Es fehlt die gestochene Falttafel. - Alle Exemplare des Sammelbands gebräunt und braunfleckig, Innenspiegel mit montiertem Exlibris.

13 Flamsteed, John. Atlas céleste. Seconde édition. VIII, 40 S. Mit 30 doppelblattgroßen Kupferstichkarten. 22 x 15 cm. Halbleder d. Z. (mit zwei ausgebesserten Fehlstellen am RGelenk und oberes Kapital mit Fehlstelle) mit goldgeprägtem RSchild. Paris, François-Guillaume Deschamps, 1776.

1.200

Warner, Sky explored 84,1. Shirley C. Flam 1-a Anm. Roller-G. I, 402. Nederl. Scheepvaart Mu. I, 645. Vgl. DSB V, 22f. – Erste Fortin-Ausgabe des berühmten Himmelsatlas‘. Das englische Original war 1729 erschienen. Die vorliegende Ausgabe wurde um zwei Karten erweitert

10 Geschichte, Geographie und Reisen
11 14

und im Format verkleinert. „The first 26 [maps] are centered on major constellations visible from Greenwich; the ‚extra‘ map published by Fortin depicts Corvus and the rear half of Hydra, which were omitted from Flamsteed‘s ‚Atlas Coelestis‘. For Sharp‘s northern and southern hemispheres Fortin substitued those of Le Monniert; and he added Lacaille‘s map of the southern stars and a map for the alignments of the principal northern ones“ (Warner). – Mit Exlibirs auf dem Vorsatz. Leicht stockfleckig (Darstellung kaum betroffen) sonst wohlerhaltenes Exemplar.

Abbildung

14 Gaspari, Adam Christian und Hassel, Johann Georg Heinrich. Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung. 23 Bände (alles Erschienene). 20 x 11,5 cm. Pappbände d. Z. (beschabt, bestoßen, teils mit Fehlstellen) mit goldgeprägten RSchildern. Weimar, Geographisches Institut, 1821.

900

Engelmann I, 20. – Erste Ausgabe. Reiseführer mit detaillierten Reiseberichten über Europa, Asien, Afrika, Amerika, etc. Vorhanden sind:

1. Abtheilung, Band I.-VI. - 2. Abtheilung, Band I.-III. - 3. Abtheilung, Band I. und II. - 4. Abtheilung, Band I.-IV. - 5 Abtheilung, Band I.-V. -

6. Abtheilung, Band I. und II. - 7 Abtheilung. – Mit Besitzstempel auf dem Titel. Teils mit kleineren Gebrauchsspuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Selten in kompletter Reihe. Abbildung

15 Hassel, G(eorg). Geographisch-statistisches Handwörterbuch, nach den neuesten Quellen und Hülfsmitteln bearbeitet. 2 Bände. VIII, 460 S., 1 Bl.; 1 Bl., 630 S., 2 Bl. 21,5 x 13 cm. Marmorierter Pappband (etwas berieben und bestoßen, Rücken ausgeblichen) mit schlichter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Weimar, Geographisches Institut, 1817.

Erste Ausgabe. „Alphabetisches Repertorium über die Erd-, Völker- und Staatenkunde in gedrängter Kürze“ (Vorbericht). Im Folgejahr erschien noch ein hier nicht vorhandener Nachtragsband. – Titel verso gestempelt. Wohlerhaltenes Exemplar.

16 Hederich, Benjamin. Anleitung zu den fürnehmsten historischen Wissenschaften, benanntlich der Geographie, Chronologie, Genealogie und Heraldica, der Historia universali, notitia auctorum, den römischen Antiquitäten und der Mythologie. Fünfte und mit einigen nützlichen Land-Chärtgen zum ersten Mal vermehrte Auflage. 7 Bl., 512 S., 8 Bl. (Register). Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz, 3 Wappenkupfern und 6 gestochenen Faltkarten. 17 x 10 cm. Halbpergament d. Z. (stärker fleckig und berieben). Berlin, Christoph Gottlieb Nicolai, 1733.

11 Geschichte, Geographie und Reisen
120
150 13

Geschichte, Geographie und Reisen

Fünfte Auflage von Hederichs bekanntem Werk. Mit einer Welt-, vier Erdteil- sowie einer Deutschlandkarte. – Eine Karte mit kleinem Eckabriss. Titel mit mehreren hs. Besitzeinträgen, fl. Vorsatz und Frontispiz verso mit ausführlichen Lektürenotaten, eine Lage mittig etwas ausgebunden.

17 Homann, Johann Baptist. 23 Kupferstichkarten mit Grenz- und Flächenkolorit von Johann Baptist Homann und Erben. Ca. 50 x 53 cm (Plattenrand). Nürnberg, Homann, 1720-1786.

1.500

Vorhanden sind: I. Accurater Grundriß und Prospect der Kön. Schwed. Reichs- u. Hauptstadt Stockholm. - Mit größerem Einriss. - II. Americae Mappa generalis. Mit großer figürlicher Kartusche. - III. Belgii Universi seu inferioris germaniae. - IV. Charte das Russische Reich und die von den Tatarn. - V. Circuli Saxonici Inferioris. - VI. Der Rhein, die Maass und Mosel. - Etwas gebräunt und fleckig. - VII. Eigentliche Vorstellung der Schlacht u. Gegend bey St. Iacob vor Basel. - VIII. Ejusdem Principatus Saxo-Hildburghusiam. - IX. Hungariae ampliori signigficatu et veteris vel methodicae complexae. - Mit Knickfalte. - X. Italia in suos status divisa et ex prototypo del Isliano desumta. - XI. Karte vom fünften Erdtheil oder Polynesien oder Australien od. Südindien.

- XII. Lubomeriae et Galliciae Regni. - XIII. Mappa Geographica Regni Poloniae. - XIV. Neu vermerhter Curioser Meilen-Zeiger. - XV. Regiae celsitudinis sabaudicae status in quo Ducatus Sabaudiae. - XVI. Regni Daniae in quo sunt Ducatus Holsatia et Slesvicum Insulae Danicae provinciae Iutia Scania - XVII. Regni Galliae seu Franciae et Navarrae - XVIII. Regnorum Hispaniae et Portugalliae. - XIX. Regnorum Magne Britanniae et Hiberniae. - XX. Regni Sueciae in omnes suas subjacentes provincias accurate divisi tabula generalis. - XXI. Status Ecclesiastici nec non magni ducatus Toscane. - XXII. Tabula Generalis Iutiae - XXIII. Totius Danubii cum adjacentibus regni nec non totius Graeciae. – Mit Mittelfalz. Vereinzelt mit Einrissen und teils etwas braunfleckig.

18 Humboldt, Alexander v. - Briefe über Alexander von Humboldt‘s Kosmos. Ein Commentar zu diesem Werke für gebildete Laien. Herausgegegen von Bernhard Cotta, Julius Schaller und W. C. Wittwer. Zweite verbesserte Ausgabe. 6 Teile in 4 Bänden. Mit zusammen 26 teils gefalteten und kolorierten lithographischen bzw. gestochenen Tafeln, 4 Faltkarten und zahlreichen Textabbildungen. 21,5 x 13,5 cm. Moderne Bibliotheks-Halbleinenbände mit Rückentitel und Papierschildchen. Leipzig, T. O. Weigel, 1850-1859.

180

Goedeke VI, 263, 29. Sabin 33731. – Erste Ausgabe des Kommentarwerks zum Kosmos. Die Bände III und IV liegen in je zwei Teilbänden vor. – Innenspiegel mit montiertem Exlibris. Titel mehrfach gestempelt (ausgesondertes Bibliotheksexemplar).

19 La Rocheguilhen, (Anne) de. Histoire des favorites, contenant ce qui s‘est passé de plus remarquable sous plusieurs règnes... Nouvelle édition. 2 Teile in 1 Band. 8 Bl., 306 S.; 282 S. Mit 2 gestochenen Frontispizen und 10 Kupfertafeln. 15,5 x 10 cm. Lederband d. Z. (mit Wurmspuren, berieben, bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Amsterdam, Paul Marret, 1703.

300

Anne de La Roche-Guilhem (1644-1710) entstammte einer protestantischen Adelsfamilie im Vivarais. Sie begann 1674 aus finanziellen Gründen eine Karriere als Autorin historischer Romane, inspiriert von Madeleine de Scudéry und Marie-Catherine de Villedieu. In den 1670er Jahren besuchte sie London und verkehrte im literarischen Salon von Hortensia Mancini. In Paris veröffentlichte sie ihre Werke beim Verleger Claude Barbin. 1686 ließ sie sich endgültig in England nieder, wo sie Bücher schrieb, die in Holland gedruckt und heimlich in Frankreich verkauft wurden. Besonders erfolgreich war ihre Histoire des favorites von 1697, die mehrfach aufgelegt und ins Englische, Niederländische und Russische übersetzt wurde. „Célibataire sans fortune, protestante exilée après la révocation de l’Édit de Nantes, Anne de La Roche-Guilhen pratique la critique aussi bien que la romance, dans un mélange de galanterie et de noirceur typique d’une époque désenchantée, qui rappelle la nôtre à bien des égards“.(Hohner 2005) – Innen wohlerhalten. Seite 35 mit Eckenausriss. – Beigebunden: Avis Salutair a tout le monde, contre l‘abus des choses chaudes. 279 S. Rotterdam, Abraham Acher, 1705.

12
20

20 Melissantes (d. i. Johann Gottfried Gregorii). Geographia novissima generalis, specialis et specialissima. Das ist: Eine sehr nützliche und durch accurate Fragen wohl eingerichtete Welt- Land- und Städte-Beschreibung. Anjetzo zum drittenmahl ausgefertiget. 2 Bände. 6 Bl., 966 S., 80 Bl.; 1 Bl., 648 S., 28 Bl. (l. w.). Mit doppelblattgroßem Titel in Rot und Schwarz und 2 gestochenen Frontispices. 17,5 x 10,5 cm. Kalbsleder d. Z. mit reicher ornamentaler RVergoldung und je 2 goldgeprägten RSchildern. Erfurt, Erben Johann Christoph Stöffel, 1713. 450

Dritte Auflage seines zuerst 1708 erschienenen frühen Hauptwerks. Der Geograph, Historiker und Volksaufklärer Gottfried Gregorii (16851770) verfasste u. a. 1711 Das jetzt florirende Thüringen, einen der frühesten deutschsprachigen Reiseführer mit Details zu Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Unterkünfte und Bibliotheken. Zudem gilt er als Mitbegründer der Kartenkunde, seine Orographia von 1715, eine Beschreibung der berühmtesten Berge in alphabetischer Ordnung, gilt als eine der ersten geographischen Spezialenzyklopädien. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Vorsätze leimschattig. Wohlerhaltenes Exemplar im dekorativen Ganzledereinband.

Abbildung

21 Niebuhr, Carsten. Reize naar Arabië en andere omliggende landen. Uit het Hoogduitsch vertaald. 2 Bände. VIII S., 3 Bl., 484 S., 1 Bl.; 8 Bl., 455 S. Mit 2 gestoche -

nen Titeln mit Vignette, gefalteter Kupferstichkarte (Jemen) und 124 zumeist gefalteten Kupfertafeln. 27,5 x 22 cm. Halbleder des späten 19. Jahrhunderts (etwas stärker fleckig und berieben, Rücken etwas ausgeblichen und mit Schabspuren, Decke und Rückdeckelbezug von Band I gelöst). Amsterdam, S. J. Baalde und Utrecht, J. van Schoonhoven, 1776-1780.

900

Tiele 795. Ibrahim-Hilmy II, 66 (falsch 1776-88). Vgl. Cox I, 237f. Embacher 217 und Henze III, 602ff. – Erste holländische Ausgabe der berühmten Reisebeschreibung. Die im Auftrag des dänischen Königs ausgerichtete Expedition gilt als die erste wissenschaftliche Reise nach Vorderasien. 1761 brach man von Kopenhagen nach Istanbul auf, die Reise führte weiter nach Alexandria, auf den Sinai und nach Kairo, 1762 segelte man nach Jemen und durchwanderte die Küstenwüste nach Mokka. Nachdem schon zwei Mitreisende verstorben waren, segelte Niebuhr in Begleitung des Arztes Cramer und des Expeditionsmalers Bauernfeind nach Bombay. Auch diese beiden Begleiter starben auf der Überfahrt bzw. nach Ankunft in Indien. Nach mehr als einem Jahr Aufenthalt in Bombay reiste Niebuhr - nun allein - über die persische Königsstadt Persepolis, Basra und Bagdad, Mossul und Aleppo, Damaskus, Jerusalem und Zypern nach Istanbul und erreichte im November 1767 als einziger Überlebender der Expedition wieder Kopenhagen. Die schriftlichen und bildlichen Aufzeichnungen der Reise waren bahnbrechend, Niebuhrs Jemenkarte galt für mehr als 100 Jahre als einzige Grundlage für folgende Reisen. „His accounts are probably the best and most authentic of their day“ (Cox). Niebuhrs Keilschriftkopien dienten Grotefend 1802 für seine ersten Entzifferungsversuche. Die Tafeln

13 Geschichte, Geographie und Reisen
21
14 Geschichte, Geographie und Reisen 24

zeigen Landschaften, Ruinen, Hafenstädte, aber auch Trachten, Sportwettkämpfe, Musikanten sowie Hieroglyphen, Statuen, hinduistische Wandreliefs etc. – Vortitel mit modernem Datumsstempel und montiertem Signaturenschildchen. Text in Band I stellenweise stärker fleckig, die Tafeln jedoch nicht betroffen. Unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar.

Abbildung Seite 13

22 Sammlung der besten Reisebeschreibungen.

6 Bände der Reihe. 17 x 10 cm. Leder d. Z. (1) bzw. Halbleder d. Z. (berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Troppau bzw. Brünn, Joseph Georg Traßler, 1784-1786.

240

Böhmische Ausgabe ohne Kupfer (vgl. Engelmann 113). Vorhanden sind die Bände I und II sowie XI bis XIV der umfangreichen Reihe. – Titel mit gekröntem Monogrammstempel. Vereinzelt leicht fleckig.

23 Sulpicius, Severus. Opera omnia cum notis Iohannes Vorstii. 12 Bl., 336, 304 S., 4 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.). 13 x 7,5 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben). Berlin, Daniel Reichel, 1668. 150

VD17 1:000350Z. Ebert II, 22001: „Mit Benutzung eines Berliner Ms. und guten sprachlichen Noten“. – Erste Ausgabe der von Johannes Vorst besorgten und umfangreich kommentierten Edition der Schriften des aus Aquitanien stammenden Sulpicius Severus (ca. 363-420). „Mit Benutzung eines Berliner Ms. und guten sprachlichen Noten“ (Ebert). Enthält die unter dem Titel Historia sacra überlieferte Weltgeschichte bis ins Jahr 400 sowie die erste Biograpie des heiligen Martin von Tours, mit dem Sulpicius befreundet war und die eine wertvolle Quelle über den Beginn des Mönchstums in Europa darstellt. Ferner mit den drei Briefen und Dialogen über den Heiligen, die interessante Details zur Alltagsgeschichte in der Spätantike liefern. Zwei weitere Auflagen mit dem sorgfältigen Apparat des aus Wesselburen in Dithmarschen stammenden Philologen Johannes Vorst (1623-1676) erschienen 1703 und 1709 bei Thomas Fritsch in Leipzig. – Innenspiegel mit gestochenem Wappenexlibris. Wohlerhaltenes Exemplar.

24 Willyams, Cooper. A voyage up the mediterranean in his Majesty‘s ship The Swiftsure. With a description of the battle of the Nile on the first of August 1798, and a detail of events that occured subsequent to the

battle in various parts of the meditarranean. XXIII, 309 S. Mit gestochenem Widmungsblatt, 40 Aquatintatafeln, Aquatinta-Faltkarte und Aquatinta-Plan. 27,5 x 22,5 cm. Leder d. Z. (stärker berieben, Deckel mit Kratzspuren, Rücken und Gelenke unfachmännisch restauriert, Kapitale lädiert) mit RVergoldung, RSchild und Deckelfileten. London, Thomas Bensley für John White, 1802.

1.200

Brunet V, 1458. Abbey, Travel, 196: „A finely produced book“. IbrahimHilmy II, 334. Blackmer 1813. Cox II, 448. Lowndes 2940. Graesse VI/2, 456. – Erste Ausgabe. Die prachtvollen Aquatintatafeln von Joseph Stadler zeigen Ansichten und lokale Bevölkerung aus Syrien, Ägypten, Palästina, Rhodos, Italien, Minorca und Gibraltar. Cooper Willyams (1752-1816) war als Schiffsgeistlicher und Künstler auf der HMS Swiftsure und Teilnehmer der Schlacht um den Nil (1798), wo die französischen Truppen Napoelons von Horatio Nelson geschlagen wurden, sein Bericht gilt als „the first, the most particular, and the most authentic account of the battle“ (DNB). – Gering fleckig, mehrere Textseiten mit hs. Anmerkungen in Bleistift, die Tafeln mit Abklatsch. Fl. Vorsatz und einige Textblatt gestempelt, Titel mit hs. Besitzeintrag, Vorsatz mit montierten Exlibris. Abbildung

25 Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von. Historisches Labyrinth der Zeit, darinnen die denckwürdigsten Welt-Händel, absonderlich aber die richtigsten Lebens-Beschreibungen aller ietzt-lebenden und verstorbenen Könige in Europa und theils Asia, samt der GroßMeister des deutschen Ordens in Preußen und der HeerMeister in Lieffland etc. 6 Bl., 1352 S., 28 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz. 34,5 x 22,5 cm. Pergament d. Z. mit RTitel. Leipzig, Johann Friedrich Gleditsch d. Ä., 1701.

350

VD18 90392760. Dünnhaupt VI, 4341, 10.I.1. Goedeke III, 258, 51, 3. Faber du Faur 1337. Hayn-Gotendorf VIII, 651. – Erste Ausgabe, eine Neuauflage in der Bearbeitung von Christian Stieff (1675-1751) erschien ebenda 1731. „Unerschöpfliche Fundgrube historischer Kuriosa. Die genealogischen Angaben sind z.T. heute noch brauchbar. Lediglich die ersten 80 Bogen und das Gesamtkonzept des erst durch Philipp Balthasar Sinold von Schütz vollendeten Werks stammen von Z‘s eigener Hand“ (Dünnhaupt). – Etwas gebräunt oder braunfleckig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

15 Geschichte, Geographie und Reisen

26 Amberg, József. Afrikanischer Stammesfürst im Federornat nach Wilhelm Kuhnert. Aquarell auf Velin. 24 x 19 cm. 1907.

160

Es handelt sich um eine Kopie eines größeren Gemäldes des deutschen Malers Wilhelm Kuhnert (1865-1926) aus dem Jahr 1898. Kuhnert galt als einer der bedeutendsten Tiermaler seiner Zeit. Im Gegensatz zu damaligen Konventionen studierte und zeichnete Kuhnert tropische Tiere und Eingeborene nicht in zoologischen Gärten, sondern in der freien Natur, so unternahm er Expeditionsreisen in den Norden, nach Ägypten, Ostafrika und Indien, um vor allem Landschafts- und Tierstudien anzufertigen. Dargestellt ist der Mann in Halbfigur sowie im Dreiviertelprofil, sein Gesicht ist zerfurcht, sein Ausdruck ernst. Detailreiches und farblich meisterhaftes Blatt. – Etwas fleckig und leicht knickspurig an den Ecken. Verso mit blauem Buntstift datiert. – Beigegeben: Derselbe. Stammesmaske in rotem und schwarzem Pinsel. Um 1920.

Abbildung

27 Bowdich, T. Edward. Mission der Englisch-Afrikanischen Compagnie von Cape Coast Castle nach Ashantee, mit statistischen, geographischen und andern Nachrichten über das Innere von Afrika. Aus dem Engli-

schen übersetzt. 2 Bände. 207 S.; 260 S. Mit lithographischen Reihentiteln. 20,5 x 13 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit je 2 golgeprägten RSchildern. Wien, Kaulfuß und Krammer, 1826.

150

Museum der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen für gebildete Leser, Bände XIV und XV. Vgl. Henze I, 330. – Nachdruck wohl der Übersetzung von C. F. Leidenfrost, die 1820 in Weimar erschien. Bericht über eine Expedition ins Hinterland der Goldküste bis zum Mittellauf des Niger. Enthält die ersten authentischen Nachrichten über das „Neger-Reich“ der Aschanti. – Stockfleckig, Titel und Reihentitel gestempelt, Innenspiegel mit montiertem Exlibris.

28 Cochelet, Charles. Narrative of the shipwreck of the Sophia, on the 30th of May, 1819, on the western coast of Africa, and of the captivity of a part of the crew in the desert of Sahara. 1 Bl., 118 S. Mit 1 Kupferkarte und 5 teils gefalteten Aquatintatafeln. 22,5 x 14 cm. Modernes Leinen (etwas berieben und bestoßen) mit goldgepr. RTitel. London, für Richard Phillips, 1822.

240

Vgl. Pollak 1801 (für die franz. EA). – Erste (gekürzte) englische Ausgabe. Die erste Ausgabe aus dem Jahre 1821 erschien in Französisch und in zwei Bänden. – Unbeschnitten und etwas stockfleckig. Mit Exlibris auf dem Vorsatz. – Dabei: Thomas Alexander Barns. The wonderland of the eastern Congo. XXXV, 288 S. Mit zahlreichen Tafel-Abbildungen. 25 x 16 cm. OLeinen (minimal bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und goldgeprägtem Emlbem auf VDeckel sowie goldgeprägtem Kopfschnitt. London und New York, Sohn G. P. Putnam, 1922. - Erste Ausgabe.

29 Historische, geographische und politische Beschreibung von Algier. 40 S. Mit Kupfertafel. 18 x 11 cm. Geheftet (ohne Einband), Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830.

180

Erste deutsche Ausgabe der laut Vorwort zuerst als Beilage der Pariser Zeitung Le Temps gedruckten kleinen Stadtkunde, die anlässlich der französischen Eroberung Algeriens 1830 erschien. – Etwas braunflekkig.

30 Marokko und Algerien. - Zeichenalbum. 32 (1 kolorierte) Bleistiftzeichnungen, 1 S. mit Notizen. 44 Bl. Halblederalbum (stärker berieben, unteres Gelenk leicht eingerissen). Algerien und Marokko 1849-1851.

300

Ein reich illustriertes Album mit originalen Skizzen einer Reise durch Marokko und Algerien. Es stammt vermutlich von einem französischem Siedler, der sich nach der Februarrevolution 1848 in der neu definierten Siedlungskolnoie Nordalgeriens niederlassen wollte. Der Künstler hatte sicherlich eine Vorliebe für Architektur, überwiegend sind Veduten und Häuser, Moscheen und Ruinen dargestellt, wenige Menschen und Tiere, diese dann auch schemenhafter gezeichnet und manchmal

16 Geschichte, Geographie und Reisen 26
Afrika

unfertig. Jede Grafik ist datiert und oft mit einer kleinen Notiz versehen. Auf dem ersten Blatt finden sich einige Notizen zu der Reise auf Französisch. – Seiten kaum gebräunt und wellig, Zeichnungen teils mit Abklatsch, schönes Exemplar. Abbildung

31 Nachtigal, Gustav. Reisen in der Sahara und im Sudan. Nach seinem Reisewerk dargestellt von A. Fränkel. XII, 401 S. Mit Holzstich-Portrait, 92 Holzstichillustrationen im Text und auf Tafeln sowie lithographischer Faltkarte. 22 x 13,5 cm. Illustrierter OLeinenband (gering fleckig und berieben, Rücken schwach ausgeblichen).

Leipzig, F. A. Brockhaus, 1887.

Kainbacher 286, 2. Vgl. ADB XXIII 193ff. – Erste Ausgage des Expeditionsberichts durch den Afrikaforscher Gustav Nachtigal (1834-1885), der als Reichskommissar verantwortlich war für die Gründung deutscher Kolonien in Westafrika. „Nachtigall hatte den Ehrgeiz, ein nicht allzu vergängliches Denkmal seiner Reisen aufzurichten und hat sein Ziel erreicht, wenn auch das Denkmal Torso blieb.“ (ADB). – Anfangs und am Schluss leicht stockfleckig, papierbedingt im Rand schwach gebräunt.

32 Roberts, David. Sketches in Egypt and Nubia. Historical Descriptions by William Brockedon F.R.S., Lithographed by Louis Haghe, detailed commentary by Dr. Hans D. Schneider. Faksimile. 367 S. Mit 85 Faksi-

mile- Lithographien. 61 x 43,5 cm. Dunkelgrünes Halbmaroquin mit goldgeprägtem Rückentitel und -verzierung, Deckelfileten, großer VDeckelvignette sowie Goldschnitt (Alsmeer, Pulchri Press, 1985). 450

Eines von 1000 Exempalren (Gesamtauflage). David Roberts (17961864) trat seine Reise August 1838 an und reiste neun Monate durch Ägypten, das Heilige Land, Jordanien, Nubia und Libanon. Dort aquarellierte und skizzierte er Landschaften, Tempeln, Ruinen und Menschen welche 1842 und 1849 als dreibändiges Werk „Holy Land“ veröffentlicht wurden. – Tadellos.

33 Sassi, Moriz. Eine Sudanreise. 1 Bl., 133 S. Mit einigen photographischen Textillustrationen. 22 x 14 cm. Leinen d. Z. (etwas fleckig und berieben, Kapitale leicht bestoßen) mit goldgeprägtem Deckeltitel. Berlin, Wilhelm Süsserott, 1911.

240

Kainbacher S. 359. – Seltene erste Ausgabe. Beschreibung der Expedition, die der Wiener Ornithologe Moriz Sassi (1880-1967) im Jahr 1905 in Begleitung des Zoologen Franz Werner (1867-1939) in die damalige Kolonie „Anglo-Ägyptischer Sudan“ unternahm. Fast die komplette Auflage wurde kurz nach der Drucklegung bei einem Lagerbrand vernichtet, noch vorhandene Exemplare gelten als Rarissimum der Afrikaliteratur (vgl. András Keve 1969, S. 5). Titel mit Verfasserwidmung: „Seiner lieben Mutter der dankbare Autor. Weihnachten 1910.“ (!) – Titel etwas gebräunt, im oberen Rand durchgehend etwas gewellt durch Feuchtigkeitseinwirkung.

17 Geschichte, Geographie und Reisen
120
30

34 Anrep-Elmpt, Reinhold Graf. Die SandwichInseln oder das Inselreich von Hawaii. XXII, 1 nn. Bl., 367 S. 21 x 13,5 cm. Modernes Halbleder mit schwarz geprägtem RTitel. Leipzig, Wilhelm Friedrich, 1885. 180

Taylor 141. – Erste Ausgabe. Umfassende Beschreibung von Hawaii. „Die Wahl dieses kleinen Reiches und seiner in ihrer Reife noch jugendlichen Nation als Beginn meiner Reisebeschreibung, gibt mir den Muth die Hoffnung auszudrücken, dass gleichwie in der Kleinheit meines Objektes des Inselreiches von Hawaii sich Grosses zeigt, vielleicht auch in meiner kleinen Arbeit etwas Nützliches für das Grosse zu finden sein wird...“ (Vorwort). – Vortitel gestempelt. Gleichmäßig gebräunt, minimal stockfleckig, sonst sauberes Exemplar.

35 Brasilien. Album mit Originalfotografien. Album mit 24 nn. Bl. und 182 montierten Fotografien von Rio de Janeiro und Petrópolis. 23 x 32,5 cm. Pappband d. Z. (Rücken fehlt, Gebrauchsspuren). Brasilien um 19321935.

900

Enthalten sind 141 Fotografien von Rio de Janeiro und 41 Fotografien von Petropolis und Umgebung. Die Fotos sind in der Regel 7,7 x 12,6 cm groß oder 5,8 x 8,6 cm, alle handschriftlich in Weiß betitelt und zugewiesen, meist französisch; einige portugiesisch. Besonders historisch interessesant sind auch einige seltene Luftbilder und Panoramen. Auch der Karneval ist ein Thema.

In Bezug auf Rio de Janeiro zeigen sie Küstenansichten, bewaldete Landschaften und malerische Orte (Zuckerhut, Christus-Erlöser-Statue, Tijuca-Wald, Botafogo-Bucht, Copacabana-Strand, Botanischer Garten), Hafenanlagen, Avenidas (Rio Branco, Niemeyer), Plätze (Maréchal Floriano, Place de Paris), offizielle Gebäude (Kongress, Stadttheater), Hochhäuser (Hotels Gloria und Central), belebte Bühnen (Karneval) etc. Von Petropolis, das 68 km nördlich von Rio liegt, zeigen sie eine Gesamtansicht, die wichtigsten Plätze und Alleen, den Bahnhof und die Umgebung (Straße von Rio nach Petropolis).

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rio gehören: Santa Cruz und der Eingang zur Guanabara-Bucht. - Ilha Fiscal (Guanabara-Bucht). - Urca. - Bucht von Botafogo. - Ansichten von Corcavado, Tijuca, Zu kkerhut und Vista Chinesa. - Ilha das Cobras (Insel der Kobras). - Ponte Almirante Alexandrino. - Eingang zur Bucht von Botafogo und Bucht von Guanabara. - Der Hafen. - Das Gebäude der Noite. - Avenida Rio Branco während des Karnevals. - Das Stadttheater (Teatro Municipal). - Das Kongressgebäude (Monroe-Palast). - Platz Maréchal Floriano.Platz von Paris. - Avenida Beira Mar. - Morro da Gloria. - Zuckerhut (Pain de Sucre). - Bucht von Botafogo - Seilbahn zwischen Urca und Zuckerhut. - Strand von Copacabana. - Strand von Leblon. - Lagoa Rodrigo de Freitas. - Hippodrom (Pferderennbahn). - Panoramablick auf die Bucht von Botafogo. - Botanischer Garten. - Gavea und Avenida Niemeyer.Corcovado: Christus der Erlöser. - Mango-Kanal. - Präsidentenpalast von Guanabara. - Platz des 15. Novembers. - Kathedrale und Denkmal von General Osorio. - Quinta da Boa Vista. - Straßenhändler. Petropolis: Allgemeine Ansicht. - Eisenbahn mit Zahnradantrieb. - Der Bahnhof. - Avenue 15 Novembre. - Platz Pedro II. - Avenida Cruzero.Av. 7 September. - Av. 1 de Março. - Straße Monte Caseros und Sacre Coeur. - Av. Koller. - Palatinato. - Bingen. - Cascatinha. - Independancia.

18 Geschichte, Geographie und Reisen
35 Amerika

- Die Straße von Rio nach Petropolis. Petropolis ist aufgrund seines angenehmen Klimas und der Schönheit der umliegenden Natur ein beliebter Sommerurlaubsort für die Brasilianer. – Meist kontrastreiche und wohlerhaltene Abzüge. Abbildung

36 Brasilien. Album mit 24 Original-Fotografien in Silbergelatine-Abzüge. Je ca. 12 x 16 cm. Montiert auf Karton 23,5 x 31 cm in Kaliko-Album d. Z. (Kanten und Ecken beschabt) mit Kordelbindung. Um 1907-1909. 300

Fotoalbum des Offizieranwärters Wilhelm Franz Canaris (1887-1945), der dann Admiral und von 1935 bis 1944 Leiter der Abwehr des militärischen Geheimdienstes der Wehrmacht wurde. Im Oktober 1907 trat Canaris an Bord des Kreuzers SMS Bremen seine erste Reise an, die mit den Fotos dokumentiert wird . In Canaris’ Personalakte wurde vermerkt: „Er ist von kleiner Figur, sehr bescheiden und zurückhaltend, so daß man einige Zeit braucht, ihn kennen zu lernen. Sehr tüchtig und gewissenhaft. Er verspricht, ein guter Offizier zu werden, sobald er etwas mehr Zuversicht und Selbstvertrauen bekommen hat“ (Heinz Höhne, Canaris - Patriot im Zwielicht. Bertelsmann, München 1984, S. 25).

„1908 half Canaris dem Kommandanten der Bremen, ein V-Mann-System in Argentinien und Brasilien aufzubauen. Dabei kam ihm zugute, dass er sehr schnell die spanische Sprache erlernte. Neben Spanisch sprach Canaris auch gut Englisch, ferner leidlich Französisch und etwas Russisch. Die Bremen gehörte 1909 zur internationalen Blockadeflotte, welche die Küste Venezuelas blockierte. Canaris, der am 28. September 1908 zum Leutnant zur See ernannt wurde, wurde Adjutant der Bremen und bewährte sich bei den Verhandlungen derart, dass er vom venezolanischen Präsidenten und General Juan Vicente Gómez mit dem Bolivar-Orden V. Klasse ausgezeichnet wurde“ (Wikipedia, Wilhelm Canaris, 17.05.23).

Abbildung Seite 20

37 Brué, Adrien-Hubert. Nouvelle carte de l‘Amerique septentrionale, du Groenland et des iles qui en dépendent. Grenz- und flächen kolorierte Kupferkarte aus Segmenten auf Leinen aufgezogen. 189 x 126 cm. Paris, J. Barthelemier, 1862.

750

Eindrucksvolle Kupferkarte vom gesamten Kontinent Amerika, Grönland und vier Inselkarten. Der Kontinent ist eingeteilt in die Gebiete „États-Unis“, „Mexique“, „Amérique central“, „République d‘Haiti“, „Parties de la Monarchie Anglaise“, „...de l‘empire Russe“, „...Francais“, „...de la Monarchie Espagnole“, „...Danoise“, „...Hollandaise“, „...Suédoise“. Der amerikanische Kartograph Adrien-Hubert Brué (1786-1832) war Mitglied der „Société de géographie de Paris“ und Freund der „Royal Geographical Society“ in London. Außerdem hielt er den Titel „Geographe du roi“. – Papierbedingt gebräunt, linkes unterstes Segment mit Knickspur, teils braunfleckig, mit Einrissen und einer kleinen Fehlstelle (Darstellung nicht betroffen).

Abbildung

38 Caldcleugh, Alexander. Travels in South America, during the years 1819-20-21; containing an account of the present state of Brazil, Buenos Ayres, and Chile.

2 Bände. XII, 373 S.; VIII, 380 S. Mit 9 (1 koloriert) Aquatinta-Tafeln und 2 mehrfach gefalteten Kupferstichkarten. 21 x 13 cm. Halblederbände (stärker berieben und lichtrandig, Ecken beschabt, in den Rändern gebräunt; Rücken unter Verwendung der alten Rückenbezüge erneuert, neu aufgebunden). London, John Murray, 1825.

450

Vgl. Henze I, 479. Engelmann 104 – Erste Ausgabe, die erste deutsche Übersetzung erschien 1826 in Weimar. Alexander Caldcleugh (17951858) war Privatsekretär der britischen Botschaft in Brasilien und bereiste in den Jahren 1819 bis 1821 Brasilien, Argentinien und Chile. Sein Bericht brachte „mancherlei Neues über die besuchten Länder“ (Henze). „Caldcleugh‘s work has great documentary value ... he describes Rio de Janeiro with great accuracy, studies the social, agricultural, financial and political situations of Brazil. The part referring to mines of Minas Geraes is of great interest“ (Borba). – Anfangs und am Schluss sowie die Tafeln etwas stockfleckig, Titel gestempelt und mit Besitzeintrag. Frontispiz, Titel und Vorrede in Band I mit Randläsuren, die beiden Faltkarten fleckig und mit Quetschfalten, Gelenke verstärkt. Mit gestochenem Exlibris, Vorsätze leimschattig

19 Geschichte, Geographie und Reisen 37

Die Fotos zeigen Künstenstriche Brasiliens in Panoramaansichten, aber auch die Beschaffenheit des Strandes, teils mit Fotos der Matrosen der „SMS Bremen“, den Beobachtungsposten der Matrosen sowie ein auf einem Gruppenfoto der Besatzung (auf der Canaris als Stehender sechster von rechts erkennbar ist). Ferner sind Expeditionen ins Landesinnere dokumentiert, aber auch Ansichten von Monumenten gegeben, von Städten, einer Festung mit Leuchtturm, Arbeiten der Matrosen an Auslegern des Kriegsschiffes, ferner ein Friedhof, Lagerhallen, die Seilbahn am Zuckerhut und vieles mehr . Canaris sollte später als Sympathisant mit dem nationalsozialistischen Widerstand verhaftet und ins KZ Flossenbürg transportiert werden, wo er 9. April 1945, ein Tag nach der Deutschen Kapitulation, hingerichtet wurde. – Teils etwas ausgesilbert, teils auch leicht verblasst und aufgehellt, meist aber sind die Vintage-Fotos in sehr guter Qualität.

39 Danckerts, Justus. Recentissima novi orbis sive Americae septentrionalis et meridionalis tabula. Grenzkolorierte Kupferstichkarte. 50 x 58 cm (Plattenrand). Amsterdam, um 1700.

600

The mapping of North America II, Nr. 725. Tooley, California as an Island, Nr. 53. – Die Karte zeigt Nord- und Südamerika, Kalifornien erscheint noch als Insel. Des Weiteren sind Teile Australiens, Portugals, des westlichen Afrikas sowie die Kanarischen Inseln, die Azoren und die Kapverdischen Inseln dargestellt. Die von zwei schlangenähnlichen Wesen bekrönte Titelkartusche wird umgeben von mehren Goldsuchern und einigen Goldbarren. – Mittelfalz verstärkt und mit sehr kleinen Fehlstellen. Etwas gebräunt, leicht braunfleckig und mit Abklatsch sowie etwas später koloriert.

Abbildung

20 Geschichte, Geographie und Reisen
36 39

40 (Crevecoeur, Michel-Guillaume Jean de). Reise in Ober-Pensylvanien und in den Staat von Neu-York, von einem adoptirten Mitgliede der Oneida-Nation ... Aus dem Französischem übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Dieterich Tiedemann. XIV, 472 S. Mit 2 Kupfertafeln vorgebunden. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (stärker berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und blind- sowie goldgeprägten RFileten. Berlin, Voß, 1802. 240

Sabin, 17502 und 69136. Howes, C, 884. – Erste, ins Deutsche übersetzte, Ausgabe. „This work is distinguished by its valuable details on the aboriginal tribes, and their gradual disappearance. No other writer has so well described the Indian great councils, or assemblies, where they deliberate on their public interests“ (Sabin zu der 1801 erschienenen französischen Erstausgabe). – Kaum fleckig, gut erhalten. Vorderdeckel Innenspiegel mit Exlibris Hinterdeckel Innenspiegel mit montiertem, faltbarem Blatt mit handschriftlichen Notizen zu dem Band. Rückseite der Tafel und Titel mit hs. Besitzvermerk, erste Lage im Bug sowie die Tafeln leicht wasserfleckig.

Abbildung

41 41 Duval, Pierre. L‘Amérique autrement le nouveau Monde. Kupferstichkarte mit modernem Grenzkolorit. 37 x 38,5 cm. Paris, Pierre Duval, 1676.

450

Pastoureau, Duval, II C, 14. Burden, 311 (état 3). McLaughlin 15. – Die dritte Ausgabe der Karte von Amerika von Pierre Duval (1619-1683), auf der Kalifornien als Insel dargestellt ist. Die Kartographie dieser Karte basiert weitgehend auf der von Nicolas Sanson. Die Karte wurde 1655 zum ersten Mal gestochen und bis 1684 mehrmals geändert. – Sehr breitrandig, leicht braunfleckig, mit kleinen Ranläsuren und mit Falte neben der Mittelfalz.

Abbildung

42 Franklin, Benjamin. Kleine Schriften meist in der Manier des Zuschauers, nebst seinem Leben. Aus dem Englischen von G. Schatz. 2 Bände. 8 Bl., 352 S.; 1 Bl., 428 S., 1 Bl. Mit 2 gestochenen Portraits. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (stark berieben, beschabt und bestoßen). Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1794.

150

Sabin 25518. Howes F 323. – Erste deutsche Ausgabe. Teil I enthält „das Bruchstück einer Biographie Franklins, die er in seinen letzten Jahren selbst aufgesetzt hat, und die ohnstreitig unter die anmutigsten und lehrreichsten Aufsätze gehört, die je aus seiner Feder geflossen sind“sowie die abschließende Ergänzung durch Dr. Stuber. In Teil II finden sich die eigentlichen „Kleinen Schriften“, darunter die Arbeiten „Ueber frühe Ehen“, „Moralen aus dem Schachspiel“, „Ueber den Sklavenhandel“, „Bemerkungen über die Nordamerikanischen Wilden“, „Ueber den inneren Zustand von Amerika“, „Unterricht für diejenigen, die nach Amerika auszuwandern gedenken“ u. a. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel mit Besitzeintrag.

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Geschichte, Geographie und Reisen

43 Herrera y Tordesillas, Antoine de. Histoire generale des voyages et conquestes des Castillans, dans les isles & terre-ferme des Indes Occidentales. Traduit de l‘espagnol par N. de la Coste. Bände I und II (von 3). 15 Bl., 776 S., 12 Bl.; 12 Bl., 784 S., 14 Bl. 21,5 x 16,5 cm. Halbleder d. Z. mit RVergoldung und je 2 goldgeprägten farbigen RSchildern und Signaturenschild. Paris, Nicolas und Jean de la Coste, 1660.

1.800

Cioranescu 37972. Palau 114 293. Sabin 31550. Borba de Moraes 401. Alden 671/171 – Erste französische Ausgabe. Hauptwerk des spanischen Historikers Antonio de Herrera y Tordesillas (1549-1625) über die spanischen Entdeckungen und Eroberungen in Amerika bis 1554; der spanische Erstddruck erschien 1601 bis 1615 in Madrid. Der seltene abschließende Band III folgte erst 1671 im Druck („Its difficult to find all three volumes together“; Borba de Moraes). – Mal mehr, mal weniger stock- und braunfleckig oder gebräunt. Anfangs etwas schief beschnitten, teils mit Verlust der Paginierung und des Kolumnentitels, fl. Vorsatz mit Tintensignatur. Dekorativ gebundenes Exemplar aus der „Bibliothek Haltenbergstetten“, mit entsprechendem gekröntem Stempel auf dem Titel.

Abbildung

44 Homann, Johann Baptist. Dominia Anglorum in America Septentrionali. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte. 50 x 56 cm (Plattenrand). Nürnberg, Erben Homann, 1740. 450

Eindrucksvolle Karte mit vier verschiedenen Städtedarstellungen von Johann Baptist Homann (1663-1724). Dargestellt sind „New Foundland“, „New Engelland“, „Virginia und Maryland“ und „Carolina“. Mit deutschem und lateinischem Titel. – Etwas braunfleckig und knapp beschnitten. Mit kräftigen Farben koloriert.

Abbildung Seite 24

Mit dem ersten detaillierten Stadtplan der Hauptstadt Quito in Equador

45 La Condamine, Charles Marie de. Journal du voyage fait par ordre du roi, a l‘equateur, servant d‘introduction historique a la mesure des trois premiers degres du meridien. [und:] Mesure des trois premiers degre‘s de meridien. 2 Bände. 1 Bl., XXXVI, 280, XV, S. Mit Textkupfer als Kopfstück und 6 (von 7) teils mehr fach gefalteten Kupfertafeln, Karten bzw. 1 Tabelle. ; 6 Bl., 266 S., VIII. Mit 3 gefalteten Kupfertafeln. 27,5 x 21 cm. Kalbslederbände d. Z. (bestoßen und leicht berieben) mit goldgeprägten RSchildern sowie RVergoldung. Paris, Imprimerie Royale, 1751.

1.100

Sabin 38479. Borba de Moraes 447. Bosch 201, I. Henze III, 110. BN LXXXV, 110. NUC LXXXIII, 265. DSB XV, 272. – Erste Ausgabe des offiziellen Berichts der großen Südamerikaexpedition des französischen Mathematikers, Astronomen und Enzyklopädisten Charles-Marie de La Condamine (1701-1774), der sich vor allem als Forschungsreisender einen Namen machte. Er bereiste in den Jahren von 1743 bis 1745 die Amazonasregion in Südamerika und dokumentierte seine Reise kenntnisreich in geografischer, topographischer, morphologischer, aber auch botanischer und zoologischer Hinsicht. Damit kann er als einer der prominentesten Vorreiter Alexander von Humboldts gesehen werden, der dann zwei Generationen später das Amazonasgebiet erforschen sollte.

La Condamine „entreprit différents voyages ... occupée d‘un projet d‘expédition à l‘équateur pour d´terminer la figure de la Terre ... Il partit donc, en 1736, avec Godin et Bouguer pour le Pérou. Nonseulement il oberserva le renflement de la Terre à l‘équateur relativement aux pôles, mais il remarqua que les montagnes attirent à elles les corps graves, et les font dévier de la verticale. En prenant des deuxe côtés de l ‘une des plus hautes montagnes des Cordillères l‘angle d‘une étoile avec une verticale formée par un long fil à l‘extrémité duquel était un corps pesant, il s‘aperçut que la direction du fil était dérangée par l‘action de la montagne, qui attirait à elle le coprs pesant“ (Hoefer).

Die minutiösen, noch heute als exakt geltenden Karten und Pläne zeigen den Reiseverlauf, die equadorianische Provinz Quito, einen Stadtplan von Quito, eine große Ansicht „de la Base mesurée dans la plaine d‘Yarouqui, depuis Carabourou jusqu‘à Oyambaro“ (breites Bergpanorama) etc. – Eine Kupfertafel fehlt. Titelblatt mit Aufkleber sowie Signatur in Sepia von alter Hand. Die Quito-Karte mit Einriss. Durchgängig und gleichmäßig papierbedingt gebräunt und stockfleckig.

Abbildung

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46 Le Rouge, Georges-Louis. L‘Amérique suivant le R. P. Charlevoix Jte Mr. de La Condamine et plusieurs autres nouvelles observations. Grenzkolorierte Kupferstichkarte. 50 x 65 cm. Paris, Le Rouge, 1746. 450

Schöne gestochene Karte des amerikanischen Kontinents, auf der die jüngsten Entdeckungen von Pierre François Xavier de Charlevoix (16821761) und Charles-Marie de La Condamine (1701-1774) in der Hudson Bay und im Amazonasfluss dargestellt sind. In Nordamerika werden die zahlreichen Ureinwohnerstämme namentlich genannt. Unten links in einem Kasten sind die Besitzungen der Franzosen, Spanier, Portugiesen, Holländer und Engländer in Amerika aufgelistet. Le Rouge war Geograph des Königs, Kartograph und Herausgeber von Karten. Er veröffentlichte zahlreiche Atlanten, darunter den Atlas Général zwischen 1742 und 1762, den Nouvel Atlas Portatif im Jahr 1748, das Théâtre de la Guerre en Allemagne zwischen 1733 und 1735 und die Curiosités de Paris im Jahr 1778. – Mit kleinem Einriss sonst schönes Exemplar.

Abbildung

47 Marshall, John. Georg Washington‘s Lebensbeschreibung. Nach den Original-Papieren unter der Aufsicht des Herrn Bushrod Washington zusammengetragen und mit einer historischen Darstellung der englischen Niederlassungen in Nordamerika begleitet, Aus dem Englischen übersetzt. 4 Bände. Mit gestochenem Portrait. 19,5 x 11 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. berieben) mit reicher ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Hamburg, August Campe, 1805-1806.

250

Sabin 44791. – Erste deutsche Ausgbe der Biographie des ersten amerikanischen Präsidenten George Washington (1732-1799). – Etwas flekkig, Portrait beschnitten, Titel mit altem Tinteneintrag. Innenspiegel mit gestochenem Adelsexlibris. Dekorativ gebundenes Exemplar mit prächtiger Rückenvergoldung.

48 Urlsperger, Samuel. Siebente Continuation der ausführlichen Nachricht vonden Salzburgischen Emigranten, die sich in America niedergelassen haben. Worin enthalten sind: I. Das Tage-Register der beyden Herren Prediger zu Eben-Ezer vom Jahr 1740. II. Eben derselben, wie auch anderer von dort her geschriebene Briefe vom Jahr 1740. und 1741. 26 Bl., (S. 361)-716. Moderner Pappband (leicht fleckig) mit hs. RTitel und Schließbändern. Halle, Waisenhaus, 1741.

250

Vgl. Sabin 98133 und Howes U 27. – Teil VII von insgesamt 18 erschienenen Teilen der Nachrichten aus dem 1734 gegründeten Kolonialprojekt Ebenezer in der britischen Kolonie Georgia in Amerika. „This series of Journals, or annual accounts of the Salzburger settlements over long period, issued originally separately, forms one of the most important sources for the provincial history of Georgia“ (Howes). – Lage e verbunden. Im Satzspiegel gleichmäßig etwas gebräunt. Wohlerhaltenes und unbeschnittenes Exemplar.

24 Geschichte, Geographie und Reisen
46 44

Asien und Ozeanien

49 Angkor Wat. 5 Panoramaansichten von Ankor Wat. Davon 4 in Original-Aquarellen über Graphit auf verschiedenen Velinpapieren und 1 in Graphit. 1 unten signiert und monogrammiert „Paul Bonnegor PALL“. 31 x 50 cm - 42,5 x 58,5 cm. Kambodscha um 1950. 800

Stimmungsvolle naturalistische Panoramaansichten der berühmten Tempelanlage Angkor Wat. In einer detailreichen Darstellung mit dünnem und lockerem Farbauftrag wird die gesamte Tempelanlage dargestellt. Davor erstreckt sich ein Flussufer fast parallel zum Horizont. Besonders faszinierend ist die effektvolle Spiegelung des Tempels und der Vegetation im Wasser, durch die eine diagonale Raumkomposition entsteht.

Die Tempelanlage Angkor Wat ist ein architektonisches Meisterwerk aus dem 12. Jahrhundert, das im heutigen Kambodscha zu finden ist. Sie wurde unter König Suryavarman II. errichtet und gilt als das größte religiöse Bauwerk der Welt. Der Tempelkomplex umfasst eine Fläche von rund 162 Hektar und ist umgeben von einem großen Wassergraben. Angkor Wat ist ein Symbol für die kulturelle und religiöse Bedeutung, die der Hinduismus und später auch der Buddhismus in Kambodscha hatte. Trotz vieler Erschütterungen und Verwüstungen im Laufe der Jahrhunderte bleibt der Tempel ein wichtiger Teil der kambodschanischen Identität. – Teilweise mit kl. Randläsuren, geringen Knickspuren und kleinen Löchlein einer früheren Montierung.

Abbildung

Fotodokumentation des Japanisch-Chinesischen Krieges – von einer Kreuzfahrt

50 Asien. „Souvenir de ma croisière en ExtrêmeOrient“. Album mit 408 Originalfotografien von Shanghai, Hong Kong, Haiphong, Halong, Saigon, etc. 38 Bl. 26,3 x 36 cm. Schwarzes Seidenalbum d. Z. (Gelenke zerschlissen und offen, wenige Fehlstellen), VDeckel mit farbiger Seidenstickerei mit zwei Drachendarstellungen. Asien 1936-1939.

2.800

Sammlung von 408 Fotografien, die während der Reise auf dem Kreuzer Dumont d‘Urville im Fernen Osten zwischen 1936 und 1939 aufgenommen wurden. Die Fotografien sind unterschiedlich groß und auf der Vorder- und Rückseite jeden Blattes montiert. Sie sind nicht signiert; einige enthalten eine Unterschrift unter dem Bild oder sind mit einer handschriftlichen Bezeichnung auf den Seiten des Albums versehen. Sie zeigen hauptsächlich Städte in China und Indochina, ferner Häfen, Reederein, Kriegsschiffe, Szenen der Bombardierung von Shanghai, Gebäude, Wohnhäuser, Straßen, Tempel, Denkmäler, Menschen in Kostümen, Gruppenszenen, kleine Boote, malerische Orte etc. Von den Fotografien, die die Bombardierungen darstellen, wurden einige auf Rotgrund abgezogen, um die Dramatik der Ereignisse zu unterstreichen. Einige Fotografien beziehen sich auf Japan, Indien, die Philippinen, Australien und die Neuen Hebriden.

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49
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China ist mit 196 Fotografien vertreten: Stadt und Hafen von Shanghai mit vor Anker liegenden Schiffen (45 Fotos); der chinesisch-japanische Konflikt von 1937 mit der Bombardierung der Stadt durch die japanische Luftwaffe und der Ankunft der Flüchtlinge vor den von Truppen bewachten europäischen Konzessionen (53); die Umgebung von Shanghai, in Li-Ha-Wei (7); Nordchina: Tsing Tao (10), Chefoo (9), Wei Hai Wei (1), Peking (6), Chinesische Mauer (12), chinesische Sitten, darunter das Drachenfest (12), chinesische Dschunken (5); Südchina: Hongkong: Ansichten, Denkmäler, Hafen und Reede, Taifun (22), Hainan-Insel (6); Bootsfahrt auf dem Jangtsekiang (8).

Indochina umfasst 114 Fotografien: Haiphong: Hafen, Fluss, Pagoden, Denkmäler, annamitischer Friedhof (16); Along-Bucht (22); Tourane (7); Port Dayot (12); Dalat (6); Saigon (19); Fluss von Saigon (7); indochinesische Sitten: Dorfbewohner, Moi-Volk (19); Tempel von Angkor (6). Von den anderen Länder sind vorhanden: Japan (12 Fotos); Singapur (3); Ceylon (3); Indien: Pondicherry (13), Fort Gingee (11); Philippinen: Jolo (8); Indonesien: Banda Neira (2); Australien: Townsville (6), Huon Island: Haifischfang (6); Neue Hebriden: Toma-Inseln, Lifou, Loyalty (12). Darüber hinaus zeigen 7 Fotografien fernöstliche Kostüme und 11 beziehen sich auf die Folgen des Wirbelsturms vom 25. März 1939. Zu Beginn des Albums zeigt eine Karte in Fotografie die Route des Schiffes zwischen der Straße von Malakka und Japan, insbesondere im Chinesischen Meer und im Gelben Meer; dieses Gebäude wird durch 3 große Fotografien dargestellt (eine auf See, zwei in Haiphong). Unter den Fotos von Shanghai aus dem Jahr 1937 sind folgende zu finden: Die Chu-Pao-San-Straße oder Dancing-Straße. - Eine chinesische Siedlung in der Rue Edouard VII. - Die große Welt. - Feld der Pferderennen. - Das War Memorial 1914-1918. - Der Bund. - Der Garten von Koukasa.

- Hoang Pou (Panoramablick). - Japanisches Kanonenboot auf Patrouille.

- Italienische Kanonenboote vor Anker. - Britische Gebäude und der amerikanische Kreuzer Augusta. - Britische Schiffe im Wangpoo [Hoang Pou]. - Der japanische Kreuzer Asigara. - Die Izumo ankert im Wangpoo. - Japanisches Torpedoboot im Jangtse. - Die Doumer fährt den Wangpoo hinauf. - Ankunft des amerikanischen Transportschiffs Chaumont. - Japanische Wasserflugzeuge fliegen über ihren in Woosung verankerten Stützpunkt. - Japanisches Handelswasserflugzeug vor Anker im Wangpoo.

In Bezug auf den chinesisch-japanischen Konflikt, über den hier zwischen August und November 1937 berichtet wird, sind folgende Bilddokumente zu finden: Feuer hinter der Lamotte [-Picquet]. - Brand in den japanischen Einrichtungen in Pootung. - Brand in Hankew und auf dem Jangtsekiang. - Shanghai-Damm und Montecuccoli. - JapsenSchlepper beim Versuch, den Damm zu durchbrechen. - Das Feuer auf dem Damm. - In Nantao ist eine Bombe geplatzt. - Die Wares der NYK [Nippon Yusen Kaisha, japanische Schifffahrtsgesellschaft] bombardiert. - Woosung wird zerstört. - Flüchtlinge aus Nantao am Nordtor der C.F. [Französische Konzession]. - Ein belagertes Tor. - Die Verteidigungsanlagen der französischen Konzession. - Französisches Maschinengewehr am Nordtor. - Ein Blockhaus auf dem Bund. - Flüchtlinge, die hoffen, in die französische Konzession zu gelangen... Der zweite chinesisch-japanische Krieg fand von 1937 bis 1945 statt. Ab dem 13. August 1937 begannen die japanischen und chinesischen Armeen, sich in Shanghai zu bekämpfen: Die japanische Luftwaffe führte schwere Bombenangriffe durch, bei denen mehrere Tausend Zivilisten starben und evakuiert werden mussten, und die Stadt wurde durch eine Reihe besonders intensiver Straßenschlachten verwüstet.

Am 23. August landeten die japanischen Truppen in Massen und veranlassten die chinesischen Truppen zum Rückzug aus Shanghai, das am 6. September fiel. Kurz darauf setzten die Japaner eine Kollaborationsregierung ein, die die Region verwalten sollte. Die westlichen Konzessionen wurden erst im Dezember 1941 unter japanische Kontrolle gebracht.

Der anonym gebliebene Autor dieses Albums befand sich auf dem Kreuzer Dumont d‘Urville, das zu den französischen Seestreitkräften im Fernen Osten gehörte. Das Schiff wurde 1932 in Dienst gestellt und nahm 1937 an der Evakuierung der Franzosen aus Shanghai teil. Nach einem Aufenthalt in Tahiti 1939/40 schloss er sich 1942 den Alliierten in Marokko an. 1946 fuhr er von Toulon nach Saigon, um den Präsidenten Ho Chi Minh zurückzuholen; im Jahr darauf überführte er die sterblichen Überreste von Alain Gerbault von Dili (Osttimor) nach Bora Bora. Nach mehreren Einsätzen in Indochina transportierte er 1956 General de Gaulle von Nouméa nach Poindimié (Neukaledonien). Sie wurde 1958 außer Dienst gestellt. Vgl. Roche (J.-M.), Dictionnaire des bâtiments de la flotte de guerre française, II, S. 178. Beiliegend 6 lose Fotografien: Karte des Fernen Ostens, signiert von E. Thomas; Mannschaft auf dem Deck eines Schiffes, signiert von Joseph Shie, Shanghai; Gruppe von Seeleuten am Zi-ka-wei-Observatorium [in der Nähe von Shanghai], 19. September 1937; Gruppe von Seeleuten in Dalat (Annam), 15. November 1938; Gruppe von 4 jungen Seeleuten (unter denen sich möglicherweise der Autor des Albums befindet), signiert von Phuc Lap, Haiphong; dito, ebenfalls von Phuc Lap signiert. – Sehr guter Erhaltungszustand der Fotografien. Abgenutzte Ecken, Rücken teilweise lose.

Abbildungen

51 Burrows, C. B. (Hrsg.). Representative Men of Central India. Illustrated. 9 separiert pag. Teile in 1 Band, zusammen 229 S. Mit 182 photographischen Abbildungen. 27,5 x 37,5 cm. Violettfarbener neuerer Lederband (berieben und mit Kratzspuren) unter Verwendung des OVorder- und ORückdeckels mit goldgeprägtem RTitel sowie gold- und blindgeprägtem DTitel. London, C. B. Burrows, 1900.

Spannende fotografische Dokumentation der britischen Kolonialherrschaft in Indien, die die „wise rulers and loyal officials“ verherrlichen, die „order out of chaos“ brachten. Der Text ist in Abschnitte unterteilt, die indische und britische Offiziere in den Bundesstaaten Gwalior, Indore, Bhopal, Malwa, Bhopawar, Bundelkhand und Baghelkand porträtieren. Die Männer sind in feinen Gewandungen und manchmal zusammen mit Familienmitgliedern abgebildet. – Vereinzelt mit Eckausbrüchen und Wurmlöchlein.

Abbildung

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500
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Geschichte, Geographie und Reisen

52 Froelich, Erasmus. Annales compendiarum regum, & rerum Syriae, numis veteribus illustrati, deducti ab obitu Alexandri Magni ad Cn. Pompeji in Syriam adventum. 6 Bl., 92 S., 158 S., 5 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, merhmals gefalteter Kupferstichkarte von J. Christoph Winkler, gestochenem Porträt und 21 (20 nummerierten) Kupferstichtafeln. 34 x 21,5 cm. Späteres Halbleder (berieben, bestoßen und mit größerer Fehlstelle am Rücken und RDeckel) mit RSchild. Wien, Leopold Johann Kaliwoda, 1750.

400

Brunet II, 1403 – Das Werk behandelt die zeit Alexander des Großen im heutigen Syrien. Die Tafel stellen neben dem Porträt des Königs, zwei Alphabetstabellen der verschiedenen Sprachen, wie Altgriechisch, Alt- und Neuhebräisch, Phönizisch, „Vaticanum“, etc. und zahlreichen Münzen auch eine prachtvolle und übergroße Kupferstichkarte vom heutigen Syrien von J. Christoph Winkler (1720-1797) dar. Diese reicht von Ägypten bis nach Albanin und somit das gesamte östlich eroberte Reich Alexanders. – Teils mit Wurmgängen, leicht stock- und fingerfleckig sonst wohlerhaltenes Exemplar mit sehr dekorativer Kupferstichkarte.

53 Gervaise, Nicolas. Description historique du royaume de Macaçar. 4 Bl., 326 S. Mit Holzschnitt-Vignette auf dem Titel. 16,5 x 9 cm. Braunes Leder des 19. Jahrhunderts (berieben, bestoßen, Rückengelenke restauriert) mit goldgeprägtem RSchild, RVergoldung und goldgeprägten Supralibros auf den Deckeln. Paris, Hilaire Foucault, 1688.

1.100

Brunet 28229. Barbier I, 906. Hoefer XX, 332. – Erste Ausgabe, selten Frühe Beschreibung des im Süden der Insel Celebes gelegenen Königreiches Makassar. Der französischen Missionar und spätere Bischof Nicolas Gervaise (1662-1729) verbrachte unter anderem mehrere Jahre in der Karibik, Thailand, Indochina und Spanisch-Guayana. „Ces deux ouvrages sont fort recherchés, et contiennent des documents curieux sur les États de Siam et de Macassar à l‘époque du P. Gervaise“ (Hoefer). – Etwas stockfleckig und die ersten dreißig Blätter etwas feuchtrandig am Fußsteg. Mit hs. Besitzvermerk auf dem Titel.

Abbildung

54 (Hallberg-Broich, Theodor). Reise nach dem Orient. Zum Besten der Kolonie Hallberg im Freisinger Moos. 4 Teile in 1 Band. 112 S.; 119 S.; 122 S., 1 Bl.; 112 S. 16 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (stark berieben und bestoßen) mit RSchild. Stuttgart, Hallberger, 1836-1839. 400

Theodor von Hallberg-Broich (1768-1862) war ein leidenschaftlicher Reisender, der dem Adel angehörte. Er galt als exzentrisch und wurde als „Eremit von Gauting“ bekannt. Im Jahr 1825 kaufte er sich in der Nähe von Freising ein Schloss mit umliegendem Land, was zu wirtschaftlichem Aufschwung in der Region führte, und gründete daraufhin das Dorf Hallberg.

Das vorliegende Werk handelt von jenem Landstrich, in dem sich Hallberg-Broich zwischen 1836 und 1838 immer wieder aufhielt. Es folgt keinem klassischen Muster, sondern beschreibt offen und unterhaltsam seine kuriosen Gedanken zu den Ereignissen und den Menschen an diesem Ort. – Gebräunt, nur leicht stockfleckig. Mit Buchhandlungsschild und Eintrag auf dem Vorsatz. Sehr selten. – Beigebunden: Derselbe. Reise durch England. 99 S. 16 x 10,5 cm. Stuttgart, Hallberger, 1841.

55 Homann, Johann Baptist. Asia secundum legitimas projectionis ... Kupferstich von Johann Matthaeus Hesse für Homanns Erben mit figürlicher Kartusche, dekorativem Meilenmesser und zeitgenöss. Grenz- und Flächenkolorit. 50,5 x 55,5 cm. Nürnberg, Erben J. B. Homann, 1744. 220

Die große Asienkarte aus der berühmten kartographischen Anstalt von Johann Baptist Homann (1663-1724) und dessen Erben. Sie reicht - in Mercator-Projektion - von links oben mit einem Teil von Spanien bis nach Kamtschatka, im Süden bis über den Äquator nach Neuguinea. – Mit Mittelfalz und einer Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Abbildung

28
53

1.200

Koeman 8150:1D/1 à 6. Laor 343-349. – Karte des Heiligen Landes im 17. Jahrhundert, die aus der französischen Ausgabe von Janssons Welttheater, dem „Teatrum orbis terrarum“, stammt und ebenfalls dem deutschen Historiker Georgius Hornius zugeschrieben wird, der auch den großen beschreibenden Text auf der Rückseite verfasste. Sie lässt sich aus sechs einzelnen Teilen zu einer großen Karte zusammensetzen. Diese sehr seltene Wandkarte, die die Gebiete der zwölf Stämme Israels zeigt, ist nach Osten ausgerichtet (der Norden befindet sich am unteren Rand der Karte) und umfasst den Libanon, Israel und Palästina. Sie erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Sidon im Libanon und Rafah in Palästina an der ägyptischen Grenze. Im Westen reicht sie über die Grenzen zu Syrien und Jordanien hinaus. – Vereinzelt mit hinterlegten Fehlstellen (Darstellung nicht betroffen), teils mit hinterlegten Einrissen. Dekoratives und hübsches Exemplar. Abbildung

29 Geschichte, Geographie und Reisen
56 Hornius, Georgius. - Jansson, Johannes. Dimidia Tribus Manasse Ultra Iordanem, Tribus Neptalim et partes orientales tribuum Zabulon et Isachar. 6 Kupferstichkarten. 76,5 x 78 cm bzw. 74 x 58 cm. Amsterdam 1657-1658.
55 56

1.500

Dargestellt wird ein beeindruckendes Panorama aus prächtigen orientalischen Bauten, vor denen opulente Prozessionen von Menschengruppen vorbeiziehen. Die Menschen sind in traditionelle volkstümliche Gewandungen gekleidet mit Turbanen, Schleiern und Pluderhosen. Einige unter ihnen reiten auf ebenfalls reich geschmückten und mit glänzenden Stoffen gesattelten Elefanten und Kamelen. Die Krieger und Soldaten in der Menge tragen stolz ihre Speere, Schilder und Säbel. Nicht nur das bunte Treiben der Prozessionen zieht den Blick des Betrachters auf sich, sondern auch die farbenfrohen und detailreichen Bauten, die im Hintergrund aufragen. Es sind die Prachtbauten der Mogul-Ära, die mit ihren filigranen, skulpturalen Verzierungen und üppigen Fassaden bestechen. Äußerst frisches und lebendiges Kolorit.

– In sehr guter Erhaltung. Abbildungen

Das erste auf Autopsie und Quellenauswertung beruhende Grundwerk über Japan

58 Kaempfer, Engelbert. Amoenitatum exoticarum politico-physico-medicarum fasciculi V, quibus continentur variae relationes, observationes & descriptiones rerum Persicarum & ulterioris Asiae multa attentione, in peregrinationibus per universum Orientem. 9 Bl., 912 S., 16 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette, 11 teils gefalteten Kupfertafeln, 4 gestochenen gefalteten Ansichten, gestochenem Faltplan, 62 (55 blattgroß) Textkupfern und 12 (8 blattgroßen) Textholzschnitten. 22 x 17,5 cm. Blindgeprägter Pergamentband d. Z. (etwas fleckig und berieben, Gelenke angeplatzt und etwas unfachmännisch verstärkt, Rücken geklebt, oberes Kapital restauriert) mit hs. RTitel. Lemgo, Heinrich Wilhelm Meyer, 1712.

4.500

30 Geschichte, Geographie und Reisen 57 57 58
57 Indische Prozessionen. 2 Ansichten von Indien. Aquarelle über Graphit auf Velin. Je 18, 5 x 24,5 cm. Um 1780.

über die zehnjährige Forschungsreise, die Kaempfer in den Jahren 1683 bis 1693 nach Russland, Persien, Indien, Java, Siam und Japan unternahm, zugleich das einzige seiner Werke, das zu Lebzeiten erschien. Enthält u. a. die erste von einem Europäer verfasste Beschreibung von alternativen Heilmethoden wie Akupunktur und Moxibustion sowie eine reich illustrierte Beschreibung der japanischen Flora mit Benennung der einzelnen Pflanzen in japanischen Schriftzeichen. „Das erste auf Autopsie und Quellenauswertung beruhende Grundwerk über Japan“ (Henze). „In this work Kaempfer presents his observations on Persia and adjacent countries; information on Japanese paper-making and a brief discussion of Japan; a long chapter on the date palm; and, finally, a catalogue on Japanese plants that must have been intended as a prodromus for a more complete flora of Japan“ (DSB).

Der westfälische Sprachforscher und Mediziner Engelbert Kaempfer (1651-1716) reiste 1683 als Arzt und Sekretär der Schwedischen Mission über Russland nach Isfahan und ließ sich dort als Chirurg der HolländischOstindischen Compagnie nieder. Nach verschiedenen Reisen nach Indien und Java begleitete er 1692 eine holländische Gesandt schaft nach Japan und konnte das sich allem Fremden verschließende Reich

von 1692 bis 1694 bereisen und studieren. Seine frühe und umfassende Beschreibung des Landes in Bezug auf Topographie, Geschichte, Staatsverfassung, Religion, Kultur, Wirtschaft, Botanik und Arzneikunde bildet die Grundlage für alle späteren Darstellungen Japans bis über die Mitte des 19. Jahrhundert hinaus. „Kaempfer‘s illustrated accounts of Japanese acupuncture and moxibustion are among the best of the 17th century. They appear for the first time in the work“ (Garrison-Morton S. 982). Kaempfer gilt als der „Humboldt des 17. Jahrhunderts; die Sachlichkeit und Genauigkeit seiner Berichte wurden gerühmt“ (ADB, XV 62 f.). Enthält ferner die erste Beschreibung von Baku und seinen Erdölquellen, von Persepolis und seinen Altertümern etc. Die Illustrationen nach Kaempfers eigenen Vorlagen zeigen Ansichten, Bauwerke, Kostüme, Zeremonien, Volksszenen, Bildwerke, Tiere und Pflanzen. – Es fehlt das gestochene Portrait, das nur wenigen Exemplaren eingebunden wurde, dafür mit den in anderen Exemplaren auch häufig fehlenden vier Ansichten (Isphahan, Persepolis (2x), Banda Abas) sowie dem Faltplan „Tabula Hydrographica Sinus Persici“. Blatt E2 mit Abriss im unteren weißen Rand, Blatt Oo3 und eine Tafel sowie die beiden Blatt Ccccc2 und Ccccc3 lose. Das Widmungsblatt mit breit hinterlegter Fehlstelle im unteren Rand. Frontispiz, Titel und Widmungsblatt etwas fleckig, mit kleineren Randläsuren sowie Braunfleck, das Frontispiz auch mit kleinem Randeinriss. Sonst nur etwas braunfleckiges Exemplar. Abbildungen

31 Geschichte, Geographie und Reisen
VD18 11405414. Ebert I, 11294. Cordier, Japonica S. 411f. Henze III, 3. Landwehr, VOC 529. Nissen, BBI 1018. Pritzel 4564. Garrison-Morton 6374.11. Hirsch-Hübotter III, 480. Stafleu-Cowan 3483. Mueller, Kaffee 116. – Erste Ausgabe des bedeutenden Berichts
58

59 (Martin, Robert Montgomery). The Indian Empire. Illustrated. Scene near Chillah Tarah Ghaut, Bundelkhund. 6 von 7 Bänden. Zusammen 664 S. 28 x 20 cm. Orangefarbenes OLeinen (Rücken lichtrandig, berieben, bestoßen und mit Flecken) goldgeprägtem RTitel und VDeckelillustration. London, Printing and Publishing Company, (um 1858-1861).

400

Mit dekorativen Stahlstich-Ansichten von Madras, Allahabad, Dehli, Lucknow, Benares, Bejapore, u. a. zahlreiche Szenen vom Ganges, zahlreichen Hindu-Tempeln- und Gräbern, Gebirgslandschaften, Genreund Tierszenen usw. – Es fehlt: gesamter Band IV, in Band V S. 573582 und Tafeln 73-76, 78-83, 85-88; in Band VI S.73-192, S. 65-136 und Tafeln 89, 90, 92-94, 97, 98, 124; in Band VII S. 193-328, 137-192, Tafeln 100, 102-104, 107-110.

60 (Murawiew, Nikolai). Reise nach Turkomanien und Khiva, in den Jahren 1819 und 1820. 1 Bl., 174 S., 1 w. Bl. 19,5 x 12 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, etwas bestoßen, vorderes Gelenk angeplatzt) mit neuerem RSchild. Jena, Bran, 1823.

450

Vgl. Henze III, 553. Griep-Luber 966. – Gekürzter Vorabdruck aus Band XXII des Ethnographischen Archivs. Die vollständige erste deutsche Buchausgabe in der Übersetzung durch Philipp Strahl erschien dann im Folgejahr bei Georg Reimer in Berlin. Sehr seltener Reisebericht über das wenig bekannte Gebiet der Südostküste des Kaspischen Meeres und des turanischen Chanates Chiwa im heutigen Usbekistan. – Vorsätze alt erneuert, vereinzelte schwache Braunflecken. Wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

61 Reland, Adrian. Conspectus Palaestinae et regionum in qua distributa fuit stante Templo secundo. Kolorierte Kuperstichkarte. 37,5 x 30 (Plattenrand) 50 x 40 cm (Blattgröße). (Weigel und Kohler, Nürnberg, um 1720). 220

Schöne, leuchtend kolorierte Kupferstichkarte von Adrian Reland (1676-1718) mit der Aufteilung des Heiligen Landes in vier verschiedenen Epochen der Antike. – Knickspur mit minimalem Einriss, kaum fleckig. Breitrandiges und farbenfrisches Exemplar.

62 Richter, Otto Friedrich von. Wallfahrten im Morgenlande. Aus seinen Tagebüchern und Briefen dargestellt von Johann Philipp Gustav Ewers. XVIII, 715 S. Mit Aquatinta-Portrait und 15 Kupfertafeln (davon 5 Aquatinten). Text- und Tafelband. 23 x 14 cm bzw. 31 x 39,5 cm. Moderner Halbpergamentband mit goldgeprägtem RTitel bzw. Broschur d. Z. (lädiert) mit montiertem Deckeltitel in moderner Halbpergamentmappe mit goldgeprägtem Deckelschild. Berlin, Georg Reimer, 1822.

1.200

Tobler S. 142. Röhricht 1644. Ibrahim-Hilmy II, 173. Henze IV, 597. UCBA II, 1737. – Erste Ausgabe. Der aus dem estnischen Neu-Kusthof stammende Philologe und Forschungsreisende Otto Friedrich Richter (1791-1816) bereiste, teilweise in Begleitung des schwedischen Diplomaten Sven Frederik Lidman (1784-1845), in den Jahren 1815 bis 1816 Ägypten, Nubien, Palästina, Zypern, Syrien und Anatolien, bis er am 12. August 1816 mit nur 25 Jahren in Smyrna an einer Infektionskrankheit stirbt. Richter „folgte dem Nil aufwärts bis Ibrim an der Schwelle Nubiens. Im August 1815 schiffte er sich in Alexandria nach Jaffa ein. Hier trat er zu ausgedehnten Wanderungen durch Palästina und Syrien an“ (Henze). Von seinen Aufzeichnungen sind nach Angabe des Herausgebers nur 400 Exemplare gedruckt worden. Die schönen Tafeln zeigen Ansichten (meist antike Ruinen) in Griechenland und Kleinasien, darunter Salamen, Bosra, Latakieh (Laodicea), Mamun Kalessi, Kemer, Zypern (2), Samothraki, Athos, Lemnos, Hierapolis etc. sowie Säulendetails. – Textband etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten, breitrandig und unbeschnitten. Die Tafeln etwas stockfleckig und im Rand ge -

32 Geschichte, Geographie und Reisen
60

bräunt. Exemplar aus der Bibliothek des Berliner klassischen Archäologen Carl Weickert (1885-1975), mit entsprechendem Schildchen auf dem fl. Vorsatz (Geschenk des Berliner Archäologischen Instituts zum 75. Geburtstag).

Abbildung

63 Sanson, Guillaume. Asia Vetus. Kolorierte Kupferstichkarte. 40 x 55 cm (Plattenrand). Amsterdam, Covens und Mortier, 1690.

Karte von Asien in sehr kräftigem Kolorit von Guillaume Sanson (1633-1703). Mit Kartusche und Windrose. – Papierbedingt gebräunt sonst sehr schöne und in sehr kräftigen Farben koloriertes Exemplar. Dekorativ.

Abbildung Seite 34

64 Széchenyi, Béla. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Reise in Ostasien 1877-1880. 3 Bände. 27,5 x 21 cm. Mit zahlreichen Illustrationen und Tabellen im Text und auf Tafeln. Halbleinen d. Z. (etwas stärker berieben, bestoßen und beschabt) mit goldgeprägtem RTitel und Papierdeckelschild. Wien, E. Hölzel, 1893-1899.

33 Geschichte, Geographie und Reisen
300
750 62 67

Geschichte, Geographie und Reisen

Erste deutsche Ausgabe der umfassenden Ergebnisse der Expedition, die der Budapester Forschungsreisende Graf Béla Széchenyi von SárvárFelsõvidék (1837-1918) zwischen den Jahren 1877 und 1880 in Begleitung mehrerer Gelehrter nach China und Südostasien unternahm. – Titel und Vortitel gestempelt, Titel von Band I gebräunt und mit vertikaler Quetschfalte, vorderes Gelenk von Band I angeplatzt. Innenspiegel mit modernem Exlibris. - Selten.

65 Vambéry, Hermann (d. i. H. Bamberger). Centralasien und die englisch-russische Grenzfrage. Gesammelte politische Schriften. VIII, 351 S. 2,5 x 13,5 cm. Neuerer Halbleinenband (Remboitage) mit hs. RSchild. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1873. 120

Erste Ausgabe der Sammlung von politischen Aufsätzen aus den Jahren 1867 bis 1873. Der Forschungsreisende und Sprachwissenschaftler

Hermann Bamberger (1832-1913) verfasste die Aufsätze gegen die Interessen Russlands in Zentralasien und zur Warnung Englands vor den Hegemonialansprüchen des Zaren in der Region. – Gering stockfleckig, im Bug stellenweise leicht angeplatzt.

66 Weber, Max. Zoologische Ergebnisse einer Reise in Niederländisch Ost-Indien. 4 Bände. Mit zahlreichen, teils chromolithographischen Tafeln und Karten sowie Textillustrationen. 27 x 18 cm. Moderne marmorierte Halbpergamentbände mit Rückentitel. Leiden, E. J. Brill, 1890-1907. 750

Nissen ZBI, 4627. – Erste Ausgabe der umfassenden Forschungsergebnisse, die der in Amsterdam wirkende deutsche Zoologe Max Weber

und seine Frau 1888 auf ihrer gemeinsamen Reise nach Indien und anschließend nach Sumatra, Java, Flores und Sulawesi gesammelt haben, wo sie Studien zur Süßwasser-Flora und Fauna betrieben. Kurze Zeit später wurde Weber zum Direktor des Zoologischen Museums der Universität Amsterdam ernannt. – Einige Blatt im Seitenrand von Band I mit kleiner Stauchspur, Innenspiegel mit modernem Exlibris. Sonst wohlerhalten.

67 Zuchold, Ernst Amadeus. Dr. Ludwig Leichhardt. Eine biographische Skizze. Nebst einem Berichte über dessen zweite Reise im Innern des Austral-Continents nach dem Tagebuch seines Begleiters, des Botanikers Daniel Bunce. 118 S., 1 Bl. Mit gestochenem PortraitFrontispiz, 2 Textholzschnitten und Faksimiletafel. 21,5 x 13 cm. Schmuckloser Pappband d. Z. (stärker fleckig und berieben, Ecken bestoßen, Rücken unfachmännisch mit Leinenstreifen überklebt, mit hs. Deckeltitel). Leipzig, Selbstverlag, 1856.

600

Henze III, 189. – Erste Ausgabe. Enthält neben der Biographie von Zuchold einen Bericht der zweiten inneraustralischen Expedition, deren Ziel die Durchquerung des Kontinents von Ost nach West war. „Im Dezember 1846 brach L. von den Darling Downs auf ... Doch Krankheit, Unstimmigkeiten unter seinen Gefährten, die Unbilden des Klimas und der Verlust seiner Viehherde nötigten ihn im Bereich der Peak Ranch zur Umkehe“ (Henze). – Stockfleckig, Titel mit kleinem Namenszug. – Dabei: F. W. Leichhardt. The letters. Collected and newly translated by M. Aurousseau. 21,5 x 14 cm. 3 Bände. Illustrierte Oleinenbände mit OSchutzumschlag.Cambridge, University Press, 1968. - The Hakluyt society second series: No. CXXXIII-CXXXV.Wohlerhalten.

Abbildung Seite 33

34
63

Europa

68 Baedeker, Karl. Griechenland. Handbuch für Reisende. 5. Auflage. CXXVIII, 442 S. Mit gefaltetem Panorama von Athen, 15 Karten (davon 1 in Deckeltasche), 25 Plänen, 5 Grundrissen und 2 Tafeln. 16 x 10,5 cm. OLeinen. Leipzig, Karl Baedeker, 1908. 200

Hinrichsen D 470. – Letzte Auflage. – Ausgesprochen frisches und nahezu tadelloses Exemplar.

69 Baedeker, Karl. Die Schweiz. Fünfte verbesserte Auflage. XL, 374 S., 1 Bl. Mit 16 federlithographischen Ansichten, 2 lithographischen Panoramen, 4 lithographischen Plänen und 5 (davon 1 mehrfach gefaltet) lithographischen Karten. 16 x 10,5 cm. OLeinen (Rückenbezug geklebt). Koblenz, Karl Baedeker, 1853.

Hinrichsen D 293a. Vgl. Engelmann 921. – Mit dem schönen Alpenpanorama vom Faulhorn und Ansichten von Interlaken, Chamonix, Freiburg, Chillon, Rhône-Gletscher, Rheinfall bei Schaffhausen etc. Die Poststraßenkarte ist in den vorderen Innendeckel geklebt. – Etwas stockfleckig.

70 Baedeker, Karl. Russia with Teheran, Port Arthur, and Peking. LXIV, 590 S. Mit 40 Karten und 78 Plänen. 16 x 11 cm. OLeinen (bestoßen; Rücken lichtrandig; ein Gelenk geplatzt). Leipzig, Karl Baedeker, 1914.

250

Hinrichsen E 244. – Einzige englische Ausgabe. – Ordentliches Exemplar.

71 Baedeker, Karl. Russland. Zweite Auflage. L, 442 S. Mit 9 Karten und 15 Plänen. 16 x 10,5 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben, vorderes Gelenk mit schwacher Schabspur). Leipzig, Karl Baedeker, 1888.

200

Hinrichsen D 458. – Vorderes Gelenk schwach angeplatzt, nur vereinzelt schwach fleckiges Exemplar.

72 Baedeker, Karl. Südbayern, Tirol, Salzburg, Ober- und Nieder-Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain. 36. Auflage. 677 S. 6 Bände. Mit zahlreichen Karten und Plänen. 16 x 10,5 cm. Blindgeprägte OLeinenbände mit goldgeprägtem Deckeltitel in OPappschuber. Leipzig, Karl Baedeker, 1914.

600

Kurioser „Wanderbaedeker“ in sechs durchgehend paginierten Einzelteilen für die jeweiligen Wanderetappen durch die Alpen, wohl um Gewicht im Rucksack zu sparen. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar im Verlagsschuber. - Sehr selten. Abbildung Seite 37

73 Baedeker, Karl. Konvolut von sechs Reiseführern. Mit zahlreichen Plänen und Karten. 15,5 x 10,5 cm. OLeinen. Leipzig, Karl Baedeker, 1899-1911.

150

I. Nordwest-Deutschland. 30. Auflage. Leipzig 1911. - Titel gestempelt, Rücken mit Signatur (ehemaliges Bibliotheksexemplar). - II. Nordost-Deutschland nebst Dänemark. 30. Auflage. Leipzig 1911. - Titel gestempelt, Rücken mit Signatur (ehemaliges Bibliotheksexemplar mit

35 Geschichte, Geographie und Reisen
300
77

Einbanddefekt). - III. Württemberg und Hohenzollern. Ohne Auflage. Leipzig 1925. - IV. Berlin und Umgebung. 18. Auflage. Leipzig 1914. - Mit Schutzumschlag. - V. Schweden, Norwegen nebst den Reiserouten durch Dänemark. 11. Auflage. Leipzig 1908. - Titel gestempelt. - VI. Spanien und Portugal. 2. Auflage. Leipzig 1899. - Titel mit Besitzeintrag, Gelenke angeplatzt.

74 Baedeker, Karl. Konvolut von vier Reiseführern. Mit zahlreichen Karten und Plänen. 16 x 10,5 cm. OLeinen (davon 2 mit OSchutzumschlag). Leipzig, Karl Baedeker, 1896-1930. 150

I. Paris und Umgebungen. Vierzehnte Auflage. Leipzig 1896. - Deckel mit schwachen Feuchtigkeitsspuren. Fl. Vorsatz gestempelt. - Wohlerhaltenes Exemplar. - II. Spanien und Portugal. Fünfte Auflage. Ebenda 1929. - Sehr schönes und frisches Exemplar mit OSchutzumschlag (dieser etwas lädiert). - III. Riviera südöstliches Frankreich Korsika etc. Sechste Auflage. Ebenda 1930. - Sehr schönes und frisches Exemplar mit OSchutzumschlag. - Dabei: The United States with excursions to Mexico, Cuba, Porto Rico, and Alaska. Forth revised edition. Ebenda 1909. - Es fehlt wohl eine Karte am Schluss.

75 Beaurain, Jean de. Plan des villes et châteaux de Fribourg. Kupferkarte aus 6 Segmenten auf Leinen aufgezogen. 28 x 35,5 cm. Paris, Mr. de Beaurin, 1720. 60

Hübscher Stadtplan von Freiburg, der im September 1713 erstellt wurde, als die Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg von den Truppen Ludwigs XIV. unter dem Kommando des Marschalls von Villars belagert wurde. – Papierbedingt etwas gebräunt und leicht braunfleckig. Dekorativ.

76 (Behr, Georg Heinrich). Straßburger Münsterund Thurn-Büchlein; oder kurtzer Begrif der merckwürdigsten Sachen, so im Münster und dasigem Thurn zu finden. Auf das neue vermehrt und verbessert heraus gegeben von Joseph Schweigheußer. 4 Bl., 178 S., 7 Bl. Mit 9 teils gefalteten Kupfertafeln. 15 x 9 cm. Halbleder d. 19. Jahrhunderts (berieben, mit hs. Deckelschild) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Straßburg, Christmann und Levrault für Franz Anton Häußler, 1765. 200

VD18 11681276. Vgl. Meusel I, 297. Reiber 6298. – Spätere Auflage der zuerst 1732 erschienenen Beschreibung des Straßburger Münsters und seines Turmes. Der elsässische Mediziner Georg Heinrich Behr (1708-1761) knüpft mit seinem Werk an das Münster-Büchlein des „berühmten Osias Schadaeus“ an (Summum Argentoratensium Templum, Straßburg, Zetzner, 1617; Slg. Baumgartner 950), welches „aber wenig mehr zu finden“ sei. Bereits 1733 ist eine von Franz Joseph Böhm besorgte französische Übersetzung erschienen. Die Tafeln zeigen eine Ansicht des gesamten Baus von Südwesten, das mittlere Westportal, die astronomische Uhr, Reiterfiguren, eine Madonna etc. – Die Tafel mit dem Grundriss ist stark lädiert und nur noch zu einem Drittel vorhanden. Titel gebräunt sowie recto und verso gestempelt, Blatt Gi mit kleinem Einriss im unteren Bug, eine Falttafel mit Randeinriss sowie verso hinterlegt. Insgesamt etwas finger- und braunfleckig. Abbildung

77 Bellin, (Jacques-Nicolas). Essai géographique sur les isles Britanniques. 2 Teile in 1 Band. VII, 315 S.; 2 Bl., 348 S. Mit 16 Kupfertafeln. 16,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Rückdeckel mit Schabspuren) mit schlichter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Paris, Nyon, 1759. 240

Vgl. Brunet VI, 26722. Cohen 129. Cox III, 92. – Zweite Ausgabe, der Erstdruck erschien 1757 in Paris bei Didot. Der französische Kartograph und Marine-Hydrograph Jacques-Nicolas Bellin (1703-1772) verfasste über Tausend Artikel für Diderots Encyclopédie aus den Gebieten Schifffahrt und Marine sowie mehrere geographische Werke. – Innenspiegel mit Exlibris, vereinzelt leichte Flecken. Abbildung Seite 35

78 Berckenrode, Balthasar Florisz van. Ducatus Geldriae novissima descriptio. Grenzkolorierte Kupferstichkarte. 48 x 56,5 cm. 1629.

36 Geschichte, Geographie und Reisen
120 76

Vredenberg-Alink (Gelderland) 29a. – Karte des Herzogtums Geldern – Im unteren Falz mit Einriss, dieser offensichtlich unfachmännisch mit Filmklebung restauriert. Vermutlich etwas später koloriert. Abbildung

79 (Berhandtsky, Placidus). Auszug der neuesten Chronick des alten Benediktiner Klosters zu St. Peter in Salzburg. Nebst einer Einleitung und kurzen Fortsetzung der Geschichte des Reichsfürstl. Erzstiftes Salzburg bis auf gegenwärtige Zeiten aus des Dückers Chronick, sodann aus andern Geschichtsverfassern, und sichern Urkunden zusammengetragen. 2 Bände. LII, 322 S., 11 Bl.; 1 Bl., 299 S., 8 Bl. Mit einigen Holzschnitt-Vignetten. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (schwach berieben und bestoßen) mit reicher ornamentaler RVergoldung und je 2 goldgeprägten RSchildern. Salzburg, Erben Johann Joseph Mayer, 1782.

VD18 90037553 und 90037561. – Erste Ausgabe der quellennahen und materialreichen Darstellung. Teil I „enthält die ersten neun Jahrhunderte“, Teil II „die andern drey Jahrhunderte“. – Vereinzelte geringe Stockflecken, fl. Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Wohlerhaltenes und dekorativ gebundenes Exemplar.

78

80 Bodenehr, Gabriel. Die Fahrt von Cadiz nach Malaga (...). Kolorierte Kupferstichkarte mit Weißerhöhung aus dem „Atlas Curieux“. 17 x 50 cm. Unter Passepatout. Augsburg 1704.

120

Phillips 545. – Geschickt kolorierte Kupferstichkarte vom „Mittellaendischen Meer“ zwischen Afrika und Spanien. Auf der Meerenge zwischen Malaga und Cádiz ist eine imposante Seeschlacht dargestellt vom „24. August zwischen denen Oesterreichisch-Hispanischen Alijrten und den Bourbonischen fürgefallen“. – Mit Mittelfalz. Kaum fleckig, knapp beschnitten, dekoratives Exemplar.

81 Cappi, Jean. Grundriss der Kaiserl. Königl. Haupt und Residenz Stadt Wien mit ihrenn Vorstädten in viertel eingetheilt. Kolorierte Kupferkarte aus 21 Segemten auf Leinen aufgezogen. 61 x 100Wien, Jean Cappi, 1808.

150

Sehr schön kolorierte Karte mit großer Titelkartusche, Windrose und drei detailierten Legenden. Die Stadt ist in ihre Viertel unterteilt: „Schotten Viertel“, „Stuben Viertel“, „Wibmer Viertel“ und „Kärnther Viertel“. – Vereinzelt minimal braunfleckig. Selten und sehr dekorativ.

82 Chanlaire, Pierre-Grégoire, und Edmé Mentelle. Rome Superfice 4,00,00 Toises. Kolorierte Kupferstichkarte von Pierre Francois Tradieu. 34 x 45 cm (Plattenrand). Um 1798.

1.500

Sehr seltener und schöner Plan der Stadt Rom, erstellt von Edmé Mentelle (1730-1815) und Pierre-Grégoire Chanlaire (1758-1817). Er stammt aus dem „Atlas universel de géographie physique et politique, ancienne et moderne, présenté à l’Instruction des Écoles Centrales, pour les classes de Géographie, d’Histoire et de Législation“, der im Jahr sechs der Republik, also 1798, veröffentlicht wurde. Dieser enthält sieben weitere Pläne von Hauptstädten.

37 Geschichte, Geographie und Reisen
180
72

Unsere Karte ist mit einer Legende der wichtigsten Gebäude und Orte der Stadt sowie einer Liste von sieben italienischen Vokabeln mit ihrer französischen Übersetzung versehen. Chanlaire und Mentelle waren die Autoren des „Atlas National de France“, des ersten Atlas’ der französischen Departements, der 1793 veröffentlicht wurde. Sehr seltenes Exemplar in zeitgenössischem Vollkolorit. Die spanische Nationalbibliothek besitzt eine Ausgabe des genannten Universalatlas’ von 1806 unkoloriert. – Mit breitem Rand, dekoratives Exemplar. Abbildung

83 Dalin, Olof. Geschichte des Reiches Schweden aus dem Schwedischen übersetzt durch J. Benzelstierna und J. C. Dähnert. Teil I-III in 4 Bänden (alles Erschienene) Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 1 gestochene Kopfvignette und 3 gefalteten Kupferstichtafeln. 21,5 x 17 cm. Halbleder d. Z. (etwas beschabt, bestoßen und Band I. mit kleinem Einriss am oberen Kapital) mit goldgeprägtem RSchild. Greifswald und Rostock, Hieronymus J. Struck (Band. III: Anton F. Röse), 1756-1763.

450

DBA 217, 189 (Weidlich). – Erste deutsche Ausgabe der Geschichte Schwedens von dem Historikers und Dichters Olof Dalin (1708-1763). Sein großes Geschichtswerk zeichnet sich besonders durch seine kulturgeschichtliche u. sprachliche Qualität aus. – Vorsätze leicht leimschattig und mit kleinen Gebrauchsspuren. Innen schönes Exemplar. Abbildung

84 Ebel, Johann Gottfried. Anleitung auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweiz zu bereisen. Im Auszuge ganz neu bearbeitet von G. von Fischer. Siebente Original-Auflage. IV S., 2 Bl., 655 S. Mit Aquatinta-Tafel und lithographischem Faltpanorama. 16,5 x 11 cm. Leinen d. Z. (etwas stärker berieben, Gelenke beschabt, mit hs. RSchild). Zürich, Orell, Füssli und Compagnie, 1840.

150

Vgl. Barth 17797. – Gekürzte Ausgabe des zuerst 1793 erschienenen ersten eigentlichen Reisehandbuchs für die Schweiz. Johann Gottfried Ebel (1764-1830), von Haus aus Mediziner, hatte in Frankfurt/Oder studiert und fand, nach einigen Umwegen, in der Schweiz seine politische und wissenschaftliche Heimat. Mit einer Ansicht des Mont-Blanc

38 Geschichte, Geographie und Reisen
82

und drei Gebirgspanoramen. – Etwas stockfleckig, zumeist im Rand, ein Blatt der an den Anfang gebundenen Verlagsanzeigen mit Blattabriss im unteren weißen Rand.

85 Fallmerayer, Jacob Ph(ilipp). Fragmente aus dem Orient. 2 Teile in 1 Band. XXXVII, 344 S.; 512 S., 1 Bl. 20 x 13 cm. Schwarzes Halbleder mit goldgeprägtem RTitel. (kl. Bestoßungen). Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1845.

220

Goedeke XII, 275, 3. Embacher S. 110. ADB VI, 558ff. – Erste Ausgaben. Der Bericht Fallmerayers über seinen einjährigen Aufenthalt in Istanbul im Jahre 1840, gefolgt von seinem Besuch der Athos-Klöster und Athens, zeugt von seiner bekannten liberalen Gesinnung und seiner Mitgliedschaft in der Pauls-Kirchen-Versammlung. Immer wieder lässt er seine politischen Ansichten über die Zustände in Deutschland in seinen Reisebericht einfließen. – Stock- und braunfleckig.

86 Friex, Eugène-Henri. Atlas du théâtre de la guerre. Cartes des provinces des Pays Bas. 1 Bl. Text. 16 doppelblattgroße, grenzkolorierte Kupferstichkarten. 55,5 x 36 cm. Broschur d. Z. (Rücken und RDeckel fehlt, mit größeren Einrissen und Fehlstellen). Paris, Definos, 1792.

750

Großformatiger Atlas mit Darstellungen der Niederlande von EugèneHenri Friex (1644 -1730). Mit großer figürlicher Titelkartusche, zwei figürlichen Windrosen, zahlreichen Schiffsstaffagen und Legenden.

39 Geschichte, Geographie und Reisen
86
83

– Papierbedingt gebräunt, mit Einrissen, teils etwas braunfleckig und teils feuchtrandig sowie mit geknickten Ecken. Erste Kupferstichkarte auf bläulichem Papier gedruckt. Abbildung Seite 39

87 Gerritsz, Hessel. Magni Ductatus Lithuaniæ. Kolorierte Kupferstichkarte. 44 x 53,7 cm (Plattenrand). (Amsterdam, Willem Blaeu), zwischen 1631 und 1649. 340

Schöne, detaillreiche Kupferstichkarte von Litauen mit einer vergrößerten Ansicht des Flusses Dnjepr und den Namen der meisten Dörfer, Städte, Flüsse und Seen. Sie galt als eine der genauesten Karten im 17. und 18. Jahrhundert und wurde daher von anderen Kartographen als Grundlage genommen. Aus dem Atlas von Willem Blaeu, den dieser von 1631-1649 mit Karten veröffentlichte.

Der Zar und Großfürst von Russland, Fjodor II. Borissowitsch Godunow (1589-1605), der die erste Ausgabe dieser Karte beauftragte, ist in die Geschichte der russischen Kartografie eingegangen (neben der Musikgeschichte!), da erstmals unter seiner Herrschaft Landkarten Russlands erstellt wurde. – Sehr knapp um die Umfassungslinie beschnitten, ohne Darstellungsverlust. Mit hinterlegten Randläsuren und Mittelfalz, sehr hübsch koloriert. Abbildung

88 Gomes, B(ernardino) Barros. Cartas Elementares de Portugal para Uso Das Escolas. Approvadas para as escolas primarias pela Junta Consultiva de Instruccao Publica, e duas d‘ellas duas vezes premiadas na exposicao de Philadelphia de 1876. 34 Bl. Mit 5 losen und farbig lithographierten Karten auf Leinen montiert. 42 x 30 cm. Leinen d. Z. mit goldgeprägtem VDeckeltitel. Lissabon, 1878.

240

Gelegentlich

89 Jomini, Antoine Henri de. Carte Générale de la chalne des Alpes ... Karte des Kriegs Theaters in den Alpen, in der Schweiz, in Italien und Sud Deutschland. Kupferstichkarte aus 4 Teilen mit jeweils 26 Segmentem auf Leinen aufgezogen. 65 x 82 cm (1 Teil) und 130 x 165 cm (zusammengesetzt). Pappumschlag d. Z. (lichtrandig und mit Einrissen) im Pappschuber d. Z. (etwas berieben, bestoßen und ausgeblichen) mit goldgeprägtem RSchild. Paris um 1840.

250

Zusammensetzbare Karte der Alpenregion und zur Geschichte des Revolutionskrieges vom Général Jomini (1779-1869) einer der einflussreichsten Militärtheoretiker seiner Zeit. – Teils mit Montageresten an den Stegen und leicht angestaubt.

90 (Hablizl, Carl Ludwig). Physicalische Beschreibung der Taurischen Statthalterschaft nach ihrer Lage und allen drey Naturreichen. Aus dem Russischen übersetzt von L. Guckenberger. 4 Bl., IV, 386 S. 19 x 11 cm. Halbleder d. Z. (oberes Kapital mit Fehlstelle, das untere restauriert, Gelenke leicht eingerissen) mit goldgeprägtem RSchild. Hannover und Osnabrück, Schmidt, 1789.

450

Henze II, 427. Cat. Russica H 19. – Erste deutsche Ausgabe, die russische Originalausgabe war 1785 erschienen. Carl Ludwig Hablizl (17521821) begleitete Samuel Gmelin als Student auf seinen Forschungsreisen nach Südrussland und Persien. In diesem Werk beschreibt er Flora und Fauna, Klima, Mineralogie und Topographie der Krim, dessen Vizegouverneur er ab 1788 war. – Kaum fleckig, wenige Blätter gestaucht. Gestochenes Exlibris und Bibilotheksstempel im Vorsatz sowie verso des Titels, darunter ein ausgeschiedener Stempel von 1952.

40 Geschichte, Geographie und Reisen
braun- und stockfleckig.
87 93

91 Hagek z Liboczan, Wacslaw. Kronyka Czeská. (Nachdruck der Ausgabe 1541). 12 Bl., CDLXXIV num. Bl., 42 Bl. Mit großem Holzschnitt-Titelwappen sowie 15 kleineren Wappenholzschnitten im Text, über 150 (teils wdhl.) Text-Holzschnitten sowie 4 Holzschnitt-Zierinitialen. 27 x 20 cm. Kalbsleder des frühen 19. Jahrhunderts (berieben, bestoßen, Rückengelenek mit kleinen Fehlstellen und ohne Messingschließen) über Holzdeckeln. Prag, Ssenfeld (= Schönfeld), 1819.

300

Nicht bei Brunet. Graesse III, 196. Zíbrt II, 580, 1851. Zum Illustrator: Nagler, Monogrammisten IV, 958f. – Späterer Nachdruck der ersten Ausgabe aus dem Jahre 1541. – Titel mit größerem hinterlegten Einriss.

Stock- und fingerfleckig, teils mit Randläsionen und Einrissen. Beiliegend ein Zettel mit dem handschriftlichen Namenseintrag des tschechischen Graphikers Josef Duchon (1929-2016).

92 Heymann, Ignaz. Italia divisa ne’ suoi presenti confini. Grenzkolorierte Kupferkarte aus 4 Teilen und jeweils 12 Segmenten auf Leinen aufgezogen. 110 x 119 cm. 1806. Mit Pappmappe (beschabt und bestoßen) in Pappschuber (beschabt und bestoßen, Rücken mit Fehlstelle) mit goldgeprägtem RTitel. Italien, Ignaz Heymann, 1806.

41 Geschichte, Geographie und Reisen
450 92

Hübsche Kupferkarte von Italien, die aus vier einzelnen Kartenkomopartimenten zusammengesetzt wird. Mit kräftigem Grenzkolorit, einer Insertkarte, Städtemarkierungen und Gebietseinteilungen. – Papierbedingt etwas gebräunt, leicht braunfleckig und eine Ecke mit kleiner Knickspur.

Abbildungen Seite 41

93 Homann, Johann Baptist. Plan du Siege de Corfù par terre et par mer. Kolorierte Kupferstichkarte. 49 x 56,5 cm. Nürnberg, Homann, um 1716.

600

Ostorientierte Karte des „Canal de Corfù“ mit den angrenzenden Küsten von Griechenland und Korfu mit Einzeichnung der venezianischen und türkischen Flotte 1716. Mit sehr großer figürlicher Kartusche, umrahmt von einer Genzkolorierten ornamentaler Bordüre mit französischem Titel sowie in den Ecken vier kleine grenzkololorierte Nebenkarten. – Teils mit Randläsuren und kleineren Einrissen, linker Außensteg verstärkt. Mit Mittelfalz. Hübsch koloriert und dekorativ. – Dabei: Derselbe. Plan de la Place de Corfu avec ses environs. Festungsplan mit türkischer Belagerung 1716. Kolorierte Kupferstichkarte. 48 x 55,5 cm. Ebenda um 1720. - Mit figürlicher Kartusche sowie einem Medaillonportrait und kolorierter, ornamentaler Bordüre, in den Ecken vier Kartuschen mit verschiedenen Profildarstellungen. - Mit Mittelfalz. Teils mit Randläsuren und kleineren Einrissen.

Abbildung Seite 40

94 Homann, Johann Baptist. Regnum Bosniae, una cum finitimis Croatiae, Dalmatiae, Slavoniae, Hung. et Serviae partibus, adjuncta praecipuorum in his regionibus munimentorum ichnographica. Kolorierte Kupferstichkarte. Ca. 54 x 115 cm. Geteilt in 21 Kompartimente und alt aufgezogen auf Gaze. Erben Homann, 1739.

180

Dekorative Karte von Bosnien und Serbien, wahrscheinlich um 1739 anlässlich des russisch-österreichischen Türkenkriegs (1736-1739) international veröffentlicht. Mit 15 Insetplänen von Raca, Sabac, Beogad, Orsova, Vidin, Nikopol, Nissa, Cacak, Sarajevo, Kragujevac und Valjevo,

42 Geschichte, Geographie und Reisen
95 96

Uzice, Slavonski Brod, Zvornik, Erklärungen zum Krieg (A-Z) in der oberen rechten Ecke. Übergroße Karte, gedruckt von zwei Platten. –Minimale Braunspuren, aber kaum fleckig, im praktischen Faltformat-

95 Homann, Johann Baptist. Topographische Vorstellung der Neuen Russischen Haupt-Residenz und SeeStadt St. Petersburg. Stadtplan. Kolorierte Kupferstichkarte. 50,5 x 59,5 cm. Nürnberg, Homann, 1720. 700

Eindrucksvoller Kupferstichplan der Stadt St. Petersburg. Mit großer figürlicher Kartusche und links oben in einer Vorhangkartusche eine kolorierte Inset-Karte: „Charte des Neva-Stroms“ sowie am rechten Rand eine Kartusche mit einer Ansicht der Festung „Crohn Schlot“. –Knapp beschnitten, linker und rechter Außensteg verstärkt, leicht stockfleckig und mit Mittelfalz. Sehr hübsch und dekorativ. Abbildung

Ein Lübecker Kaufmann auf Reisen

96 Hornung Petit, Charles. „Remembrances from England, Scottland, Wales“. Skizzenbuch mit 54 zumeist bezeichneten und häufig genau datierten Orig.-Bleistiftzeichnungen. 14,5 x 23 cm. Leinenalbum d. Z. (stärker fleckig und berieben, Vorsätze erneuert). England 1866. 240

Skizzenbuch des Lübecker Kaufmanns und Politikers Charles Hornung Petit (1844-1934), das er als junger Mann auf einer Kavaliersreise nach England, Schottland und Wales von Juli bis Oktober 1866 für seine Reiseimpresssionen angelegt hat. Als Sohn des Kaufmanns und dänischen Konsuls Charles Petit (1810-1885) erlernte er den Kaufmannsberuf in Hamburg, Frankreich, Italien und England, das vorliegende Skizzenbuch dürfte aus seiner Ausbildungszeit in England stammen, wo ihm offenbar auch Mußestunden zum Reisen und Zeichnen blieben. Vier Jahre später trat Charles Hornung Petit als Teilhaber in den väterlichen Betrieb ein und übernahm von seinem Vater auch das dänische Konsulat in Lübeck. Dargestellt sind u. a. Schloss Windsor, Hastings, Oxford, Warrick Castle, Anne Hathaways Cottage Stratford, Phoenix Tower Chester, Old Bridge Street Chester, Chester Cathedral, West Bangor Bay, Loch Lomond, Dunstaffinger Castle, Ancient Knight monument Elgin Cathedral, Glentilt („Meine Unglücksstätte“), Dunkeld Cathedral, Dunollie Castle, Loch Kathrine, Scarborough Castle, Hackness, Whiskey Coast, Withby Abbey etc. Mit dessen eigenhändigem Namenseintrag auf dem ersten weißen Blatt sowie dem Vermerk seiner Nichte Sophie Bessel mit dem Hinweis, dass sie das Skizzenbuch kurz vor seinem Tod 1933 geschenkt bekommen hat. – Etwas fingerfleckig. Abbildung

97 Konstantinopel. 2 Vedutenansichten der Hagia Sophia zu Konstantinopel. 1 Wachskreide sowie Mischtechnik aus Wachskreide. Gouache und Tusche auf dunkelgrauem festen Karton. Ca. 30 x 50 cm. Ca. 1890. 450

Zwei Darstellungen Konstantinopels zeigen die ehrwürdige spätantike Hagia Sophia, die majestätisch aus der unter ihr sehr klein wirkenden Stadt emporragt. I. Ein besonderes Augenmerk gilt vor allem dem Him -

mel, der ein beeindruckendes Farbspiel mit einer Vielzahl von Pastelltönen, darunter zartes Rosa, hell leuchtendem Gelb und strahlendem Blau, zeigt. - II. In der zweiten Darstellung ragt die Hagia Sophia in der Ferne am Horizont empor. Vor ihr und der Stadt breitet sich der glitzernde Bosporus aus, flankiert von einigen Schiffen, die im hellen Blau des Wassers sanft dahingleiten. Die Komposition des Blatts, die aus vier Horizontalen besteht, die übereinander geschichtet sind, schafft eine harmonische Struktur. Die vorderste Ebene wird von einer Reihe dunkler hoher Bäume gesäumt, dahinter zeichnet sich der Bosporus ab, darüber erhebt sich eindrucksvoll und detailreich Konstantinopel zentral mit der Moschee, vor einem hellgrauen Himmel. – An den Ecken leicht bestoßen, geringe Abreibungen.

Abbildungen

98 Kühnlin, J. H. Das glücklich und unglückliche Portugall und erschreckte Europa in den grossen und vielfältigen Erd- und Wassers Bewegungen, welche vom 1ten November 1755 bis den 20. Februar dieses Jahres, zu unterschiedenen Zeiten sich ereignet und so viele Städte und Länder beschädiget haben. Mit den dermahligen wahrhaften Zustande der Stadt Lisabon, historisch beschrieben und in fünf Theile verfaßt. 2 Bl., 236 S., 4 Bl. 18 x 10 cm. Moderner Pappband mit RSchild. Frankfurt und Leipzig, 1756.

43 Geschichte, Geographie und Reisen
450 97 97

Geschichte, Geographie und Reisen

VD18 12968765. – Seltener Nachdruck der im selben Jahr in Luzern erschienenen Monographie über die Stadt Lissabon und das verheerende Erdbeben vom 1. November 1755, das die portugiesische Hauptstadt in Schutt und Asche legte. – Es fehlt das Kupfer. Etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.

99 (Küttner, Carl Gottlob). Reise durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und einen Theil von Italien in den Jahren 1797, 1798, 1799. Zweite verbesserte Ausgabe. Mit 4 gestochenen Frontispices, Kupfertafel und 4 gestochenen Falttfafeln. 20,5 x 12 cm. Rote Chagrinhalblederbände (gering berieben) mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RTitel und Deckelfilete. Leipzig, Georg Joachim Göschen, 1804. 500

Engelmann 255. ADB XVII, 444. – Zweite Ausgabe der zuerst 1801 ebenda erschienenen Reisebeschreibung, das letzte Werk des sächsischen Reiseschriftstellers Carl Gottlob Küttmer (1755-1805). Küttners Route führte ihn über die Niederlande, das Rheinland und die Schweiz nach Italien, dessen Beschreibung über ein Drittel des Werks ausmacht. Enthält auch zahlreiche Beobachtungen zu Mundarten, Ökonomie, Kleidung, Sitten und kulturgeschichtliche Details. Die Tafeln mit Ansichten, Karten und Kunstdenkmälern. „Küttner’s Schriften legen überall Zeugniß ab von umfassender Bildung und offenem Blick. Sie schildern zutreffend und die eingestreuten Bemerkungen sind verstän -

dig ohne tief zu sein. Bei der Abfassung seiner Reisewerke hat er, wie er selbst sagt, ‚immer den Reisenden im Auge gehabt, dessen Bedürfnisse von den Bedürfnissen der Leser auf dem Zimmer sehr verschieden sind‘. Trotzdem sie daher theilweise Reiseführer sind, enthalten sie doch zahlreiche und mannigfaltige Mittheilungen zur Kulturgeschichte jener Zeit. Ihre Form ist eine leichte, tagesschriftstellerische“ (ADB). – Etwas stockfleckig, anfangs stärker. Schönes, dekorativ gebundenes Exemplar. Abbildung

100 Le Bret, Johann Friedrich. Geschichte von Italien und allen allda gegründeten ältern und neuern Staaten. Aus ächten Quellen geschöpft. 9 Bände. Mit 7 zumeist gefalteten Kupfertafeln und 8 gestochenen Faltkarten. 23,5 x 19 cm. Halbpergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, leicht angestaubt, Deckel teils mit Schabspuren; mit unterschiedlichen Marmorpapieren als Dekkelbezug) mit hs. RTitel und 4 RSchildern. Halle, Johann Jacob Gebauer, 1778-1787.

1.200

Erste Ausgabe der umfassenden quellenkritischen Landeskunde des Tübinger Historikers und späteren Professors an der Hohen Karlsschule Johann Friedrich Le Bret (1732-1807); dessen Tochter Elise war Hölderlins Jugendliebe während seiner Zeit am Tübinger Stift. Neben der vierbändigen Staatsgeschichte von Venedig von 1769 Le Brets Hauptwerk Behandelt die Geschichte Italiens vom Frühmittelalter (Eroberung Italiens durch die Ostgoten) bis in die 1780er Jahre. Ein zweiter, erweiterter Druck erschien dann in den Bänden XXI bis XXVII der monumentalen Reihe Allgemeine Welthistorie. – Wohlerhaltenes, nur gelegentlich schwach fleckiges Exemplar aus einer historischen Jagdbibliothek, mit entsprechendem Exlibrisstempel auf den Innenspiegeln (Hirsch und Reh in Barockkartusche). Als vollständiges Exemplar mit allen neun Bänden von großer Seltenheit. Abbildung

101 Le Bret, Johann Friedrich. Staatsgeschichte der Republik Venedig, von ihrem Ursprunge bis auf unsere Zeiten. Aus echten Quellen vorgetragen und nach einer richtigen Zeitordnung geordnet. 3 Teile in 4 Bänden. Mit gestochenem Frontispiz, 3 Textkupfern und 4 gefalteten Kupferkarten und -plänen. 24 x 20 cm. Kalbsleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, schwache Schabspuren, oberes Kapital von Band I eingerissen) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig und Riga, Johann Friedrich Hartknoch, 1769-1777.

450

VD18 11139617. Cicogna 619. – Erste Ausgabe. Bedeutende Arbeit über die bewegte Geschichte des einstigen Vormachtstaates im Mittelmeer, teilweise auf dem französischen Werk von Marc-Antoine L‘Augier beruhend. Neben der neunbändigen Geschichte von Italien das zweite Hauptwerk des Tübinger Historikers und späteren Professors an der Hohen Karlsschule Johann Friedrich Le Bret (1732-1807); dessen Tochter Elise war Hölderlins Jugendliebe während seiner Zeit am Tübinger Stift. – Vereinzelt etwas fleckig oder gebräunt. Wohlerhaltenes Exemplar aus einer Adelsbibliothek, mit entsprechenden Stempeln auf den Titel („Bibl. Einsiedel Reibersd.“).

44
99

102 Leth, Hendrik de. Plan très exact de la fameuse ville marchande d‘Amsterdam. Kupferstich aus 12 Segmenten auf Leinen aufgezogen. 57 x 90 cm. Sans lieu, um 1740.

300

Stadtplan von Amsterdam, verziert mit einer sehr schönen Titelkartusche mit vier Göttern und Göttinnen, zwei Engeln, die das Stadtwappen tragen, und einer Karte der Umgebung von Amsterdam. Mit Index der Straßen und der wichtigsten Gebäude der Stadt, die auf dem Plan im Aufriss dargestellt sind. Norden befindet sich am unteren Rand des Plans. – Teils etwas braunfleckig. Dekorativ.

Abbildung Seite 46

103 Lisle, Guillaume de. Grand théâtre de la guerre sur les frontières de France & d‘Allemagne. 1 gestochener Titel und 3 grenzkolorierte Kupferstichkarten. 51 x 64 cm. Amsterdam, Jean Covens und Corneille Mortier, 1742.

450

Der gestochene Titel und die drei Karten stammen aus dem „Atlas nouveau“ von Lisle de Guillaume (1675-1726). Der Titel zeigt in zehn Veduten die Städte Mainz, Landau, Freiburg, Mannheim, Straßburg, etc. und eine Schlachtszene. – Vereinzelt mit leichten Feuchträndern, leicht braunfleckig und vereinzelt mit kleinen Randläsuren.

Abbildung Seite 46

104 London Panorama. Grand Panorama of London from the Thames. Extending from New Houses of Parliament to Greenwich Hospital. Als Leprello mit 32 Segmenten gebunden. Ca. 14,5 x 550 cm. OLeinen (lichtrandig) mit goldgeprägtem VDeckeltitel und VDeckelillustration. London, L. Whitelaw, 1849.

650

Zweite, erweiterte Ausgabe. Das weite Panorama beginnt an den „New Houses of Parliament“ und folgt dem Flussverlauf der Themse stromabwärts, um das malerische Stadtbild am Nordufer des Flusses einzufangen. Es stellt den Fluss bei Greenwich Reach dar und enthüllt das

45 Geschichte, Geographie und Reisen
100

majestätische Greenwich Hospital sowie das geschäftige Deptford Dockyard am Südufer. Das Leporello ist ein wertvolles historisches Dokument der einstigen Uferarchitektur und ist reich an Details: Flussabwärts werden mehr und mehr, vielfältigere Schiffe sichtbar, darunter zahlreiche Segelschiffe, elegante Schaufelraddampfer, malerische Kähne und vieles mehr. – Leicht gebräunt, mit kl. Einrissen Abbildung

105 Michailowitsch, Nikolai. L‘empereur Alexandre Ier essai d‘étude historique. Texte et annexes. 2 Bände. XI, 544 S., 1 Bl.; V, 556 S., 1 Bl. Mit zahlreichen Textillustrationen auf Tafeln. 29 x 21 cm. OMaroquin (Rücken stark ausgeblichen, beide Deckel von Band I mit schwacher Druckspur; signiert: „A. Schnell“) mit goldgeprägtem RTitel, Stehkantenfilete, breiter Innendeckelbordüre sowie Goldschnitt in HLeinenschuber. St. Petersburg, „Manufacture des papiers de l‘etat“, 1912.

1.200

Französische Ausgabe der von Großfürst Nikolai Michailowitsch Romanow (1859-1919) verfassten historischen Untersuchung über das Leben

und die Regierungszeit von Kaiser Alexander I. Pawlowitsch Romanow (1777-1825). Prächtig gedruckte Monographie im repräsentativen Handeinband von A. Schnell. Widmungsexemplar im Auftrag des Großfürsten für den österreichisch-ungarischen Botschafter Fürst von ThurnValsassina, mit entsprechendem montiertem Brief in französischer Sprache. – Nahezu tadellos.

106 Nuovo dizionario istorico, ovvero storia in compendio. Di tutti gli uomini che si sono resi illustri segnando le epoche delle nazioni, e molto più de‘nomi famosi per talenti di ogni genere, virtù, scelleratezze, errori, fatti insigni, scritti, publicati etc. Sulla settima edizione francese del 1789. Traddato in italiano. 22 Bände. 20 x 13,5 cm. HLeder d. Z. (Rücken oftmals mit Fehlstellen, etwas gebräunt, berieben, bestoßen) mit jeweils 2 goldgeprägten RSchildern. Bassano, „A spese Remondini di Venezia“, 1796.

180

Italienische Übersetzung, die auf der siebten französischen Ausgabe basiert. – Gering gebräunt, hin und wieder leicht finger- und braunfleckig, oftmals etwas feuchtrandig. Mit durchgestrichenem hs. In jedem Einband mit 1 oder 2 Exlibris.

107 Paris. Album mit 25 Albuminabzügen, fest montiert auf Karton. 26 x 37 cm. OHalbleder (beschabt, berieben, angestaubt, Rückdeckel mit Feuchtigkeitsspuren) mit goldgeprägtem Deckeltitel und Goldschnitt. Paris, Albert Hautecoeur, (um 1880).

300

Souveniralbum mit 25 Vintagephotos der Stadt (Format: ca. 20 x 28 cm), darunter zwei Panoramen sowie zahlreiche Plätze und belebte Straßenszenen, ferner architekonische Monumente etc. Fest auf Trägerkarton montiert. – Trägerkartons etwas stockfleckig, die Photos etwas ausgeblichen.

Abbildung

46 Geschichte, Geographie und Reisen
107 102 103

2.600

Marsch, Werner S. 1 46 u. vgl. Abb. S. 1 27. Fauser 11800. Mare Balticum S. 4 2/3 Abb. 62. – Opulente und pittoreske Stadtansicht von Riga. Bernhard Werner (1690-1776) wurde, aus bescheidenen Verhältnissen stammend, in Schlesien geboren und durchlief eine vielfältige Jugend. Als Soldat, Übersetzer und sogar als Theatermaschinendirek tor führte er ein abenteuerliches Leben. Während seiner Reisen eignete er sich Ingenieurwissen an und verfeinerte seine zeichnerischen Fähig keiten. Durch die Augsburger Kunstverleger, Erben von Jeremias Wolff, bot sich ihm 1720 die Chance, Stadtansichten zu zeichnen. Werner bereiste Europa, schuf präzise Vorlagen für Kupferstiche und wurde als „vollkommener Scenographus“ bekannt. Er diente zeitweise als Festungskondukteur. Ab 1739 präsentierte er sein Können an verschiedenen Fürstenhöfen und erhielt 1744 von Friedrich dem Großen den Titel „Königlich Preussischer Scenographicus“. – In guter Erhaltung. – Beeindruckende Gesamtansicht Rigas aus der Kavaliersperspektive mit reicher Schiffsstaffage im Vordergrund. Abbildung

109 Franzetti, Agapito (Hrsg.). Raccolta di No. 320 vedute si antiche che moderne della città di Roma e di alcuni luoghi suburbant. Incise bulino in N. 80 rami. Gestochener Titel mit Vignette und 78 (von 79) nummerierten Kupfertafeln von Gio. Cipriani, Dom. Pronti, Fran. Barbazza, Fran. Morelli und Gio. Baugean. 19 x 25 cm. Pappband d. Z. (stark lädiert, Rücken geplatzt und mit größeren Fehlstellen). Rom, Agapito Franzetti, o. J. (1800).

350

Vgl. Thieme-Becker VII, 599. – Großzügig angelegtes Ansichtenwerk mit Roms bekanntesten Sehenswürdigkeiten und mit Kupfertafeln mit je vier Darstellungen eines römischen, teils antiken Bauwerkes. Enthält zum Beispiel den Palazzo Farnese, Piazza di Spagna, Cesareo in Palazio, Tatro di Marcello, Avanzi del Portico de Ottavia, Piazza della Trinità de’ Monti, etc. – Tafel Nr. 55 fehlt. Stockfleckiges Exemplar. Mit handschriftlichem Besitzvermerk auf Titel.

Abbildung Seite 48

110 Relation de l’inauguration solemnelle de sa sacrée majesté Marie Therese Reine de Hongrie et de Boheme; Archiduchesse d‘Autriche etc. comme Comtesse de

47 Geschichte, Geographie und Reisen 104
108 Probst, Johann Friedrich. „Riga, metropolis Livoniae“. Zweiteilige Panoramaansicht Rigas nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. Ca. 30 x 107 cm (Plattenrand). Augsburg, Jeremias Wolff, 1725.
108

Flandres, célébrée à Gand, ville capitale de la province, le XXVII., Avril 1744. 43 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontipiz und mehrfach gefalteter Kupfertafel von. F. Pilsen. 43,5 x 28 cm. Etwas späterer marmorierter Halblederband (berieben, Kapitale bestoßen) mit 2 goldgeprägten montierten Wappensupralibros. Genf, Pierre de Goesin, 1744.

750

Landwehr, Ceremonies, 209. – Einziger Druck der splendid gedruckten Festschrift anlässlich der Inauguration von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) als Gräfin von Flandern in den seit dem Spanischen Erbfolgekrieg österreichischen Niederlanden. Das schöne Portrait der Kaiserin und die prachtvolle Darstellung der Zeremonie wurden von Pilsen gestochen. Der Vorderdeckel mit dem montierten Wappensupralibros von Flandern. – Im Rand schwach fleckig, die Falttafel etwas gebräunt, ein oberer Flaz alt hinterlegt. Insgesamt wohlerhalten. Abbildung

111 Rinaldi, Francesco. Raccolta di vedutine antiche e moderne della città di Roma e sue vicinanze. 51 Bl. Mit 43 Kupferstichen. 13,5 x 21 cm. Broschur d. Z. (mit Knickspuren) Rom, Antonelli, ca. 1855.

450

Schöne, umfangreiche Sammlung von Veduten, imposanten Ansichten von bedeutenden Plätzen, architektonischen Meisterwerken und den prachtvollen Interieurs dieser historischen Stadt, darunter vom imposanten Petersplatz und dem beeindruckenden Pantheon und vieles mehr. – Etwas stockfleckig, insgesamt in guter Erhaltung.

Abbildung

112 Robert de Vaugondy, Gilles. 6 grenzkolorierte Kupferstichkarten von Italien, Griechenland, Niederlande, Frankreich, England, Portugal und Spanien. Je ca. 50 x 57 cm (Plattengröße). Montiert unter Passepartouts. Paris, Robert de Vaugondy, 1751-1757.

250

Sehr dekorative, grenzkolorierte große Karten von Gilles Robert de Vaugondy (1688-1766), die veröffentlicht wurden in Ausgaben des Atlas Universel . Vorhanden sind: 1. Italia Antiqua cum Insulis Sicilia, Sardinia et Corsica. Paris 1751. (Stärkere Wasserränder, hinterlegte Einrisse). - 2. Graecia Vetus ex schaedis Sansonianis desumpta, in qua Macedonia, Thessalia, Epirus, Achaia et Peloponesus, in minores partes seu populos. Paris 1752. (Im Falz gedünnt, teils hinterlegt). - 3. Les Provinces-unies des Pays-Bas, qui comprennent le duché de Gueldre, les comtés de Hollande, de Zelande, de Zutphen, les seigneuries d‘Utrecht ... Paris 1753. - 4. Carte du Royaume de France, où sont tracées exactement les routes des postes. Mit szenischen Kartusche. Paris 1758. (Unterer Rand stärker sporfleckig, hinterlegte Risse). - 5. Carte des Grandes Routes d‘Angleterre d‘Ecosse, et d‘Irlande. Mit entzückender szenischer Kartusche von C. Haussard. Paris 1767. (Unterer Rand stärker sporfleckig). - 6. Carte des Royaumes d‘Espagne et de Portugal, dans laquelle sont tracées les Routes des Postes. Paris 1757 (kleines Loch hinterlegt). – Gebrauchsspuren, teils mit Einrissen, Hinterlegungen, Spor- und Feuchtfleckchen.

48 Geschichte, Geographie und Reisen
109 110 111

113 Rom. 3 Kupferstichkarten von Giovanni Giacomo de Rossi, Matteo Gregoria de Romans von Châtelain und Nicolas de Fer. 24 x 31 cm bis 40 x 52 cm. Italien 1650-1705.

1.000

Stadtpläne von Rom mit detaillierter Wiedergabe der Straßen, der Stadtmauer und den Monumentalbauten. Jeweils mit Legende und eine kleine Titelkartusche. Giovanni Giacomo de Rossi (1627-1691) war ein italienischer Kupferstecher und arbeitete im 17. Jahrhundert in Rom. Nicolas de Fer (1646-1720) lebte im gleichen Jahrhundert in Frankreich und war als Kartograph tätig. – Teils knapp beschnitten, mit kleinen Knick- und Gebrauchsspuren. – Mit dem gestochenen Blatt von Rossis

„Description de Rome“.

Abbildung

114 Rom. Aquarellierte Zeichnung. 41 x 51 cm.

Um 1830

150

Hübsche Zeichnung der Stadt Rom mit schwarzer Tinte sowie rotem und blauem Aquarell. – Vereinzelt mit kleinen Einrissen. Dekorativ.

115 Rouargue, Adolphe. Venise, les principaux monuments. Dessinés d‘après nature et lithographiés. 10 S. Mit Frontispiz-Tafel in Lithographie auf a. a. China und 20 lithographischen Tafeln von Delpech nach Rouargue. 55,5 x 38 cm. Halbleinen d. Z. (Rücken fehlt, Deckel lose, stärker beschabt und bestoßen). Paris, V. Delpech, o. J. (1837).

800

Beraldi XI, 267. – Illustriertes Album mit einem Frontispiz, das den Markuslöwen mit einer hübschen Kartusche zeigt, in der der „Salone della Città“, der Markusplatz vom Canale Grande aus erscheint, darunter werden in einem Schriftband die bedeutendsten Baumeister Venedigs verewigt: „Beloni - Palladio - Sansovino - Calendario - Longhena“. Es folgen 20 nach der Natur gezeichnete und von Rouargue lithographierte Tafeln mit Veduten. Sie sind auf Italienisch und Französisch beschriftet und stellen die wichtigsten Monumente, Kirchen und Plätze von Venedig dar. – Selten. Einige wenige Braunflecken und zwei blasse, helle Wasserflecke am oberen linken Rand der Tafeln, zwei Tafeln mit Säurespuren, leicht angestaubt, bemerkenswert breitrandig, in den Darstellungen sehr sauber und frisch.

Abbildungen Seite 50

49 Geschichte, Geographie und Reisen
113

Geschichte, Geographie und Reisen

117 Sankt Petersburg. Album mit 50 Ansichten in Stahlstich. 21,5 x 27,5 cm. Halbeder d. Z. (Rücken geplatzt; berieben und bestoßen) mit goldgepr. Deckeltitel. St. Petersburg und Karlsruhe, Velten, (um 1865).

250

Vgl. Engelmann II, 760.Mal mehr, mal weniger stockfleckig; Vorsatz mit Widmung von alter Hand.

118 Schlegel, Johann Heinrich. Geschichte der Könige von Dänemark aus dem Oldenburgischen Stamme. 2 Bände. 4 Bl., 286 S., 1 Bl.; 6 Bl., 160 S. Ohne die Portraitkupfer. 41 x 27,5 cm. Halbleder d. Z. (fleckig, berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Kopenhagen, Nicolaus Möller, 1769-1777.

250

Erste Ausgabe. Exemplar ohne die acht Portraikupfer. – Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig, sonst wohlerhalten.

119 Schmauß, Johann Jacob. Kurtzer Begriff der Reichs-Historie, in einer accuraten chronologischen Ordnung, von den ältesten Zeiten, biß auf die gegenwärtigen, aus den bewährtesten Scribenten, zum Gebrauch der Academischen Lectionen verfasset. 24, 864 S., 56 S. 17 x 10 cm. Leder d. Z. mit reicher oranemanteler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Wappensupralibros. Leipzig, Sohn Johann Friedrich Gleditsch, 1720. 150

VD18 11366281. – Erste Ausgabe, bis 1751 erfolgten drei weitere Auflagen. Hervorgegangen aus den Vorlesungen, die Johann Jakob Schmauß (1690-1757) in Halle hielt. – Gebräunt und etwas braunfleckig.

120 Schwab, Gustav. Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern historisch dargestellt von vaterländischen Schriftstellern. Mit einer historischen Einleitung von Professor J. J. Hottinger in Zürich. XXIV, 462; VI, 518 S., 1 Bl.; IV, 529 S. Mit 3 gestochenen Frontispizen, 3 lithographierten Titeln sowie 5 Tafeln in OriginalAquatinta. 21 x 13,5 cm. Halbleder d. Z. mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung mit blauen Schutzumschlägen mit hs. RTiteln. Chur & Leipzig u. a., Dalp, 1839.

180

Barth 17432. Lonchamp 1547 und 2674. – Die Tafeln zeigen Ansichten von Burgistein, Unspunnen, Sulzberg, Murten u. Frauenfeld. – Braunund stockfleckig. Mit Besitzeintrag auf den fliegenden Vorsätzen.

116 Ruga, Pietro. Planta topografica della Città di Roma dell‘ anno 1819. Kupferstichkarte. 64 x 83 cm. Rom 1819.

380

Stadtplan von Rom mit Windrose, der Stadtmauer, zahlreichen Gebäuden und fünfzehn Insetkarten mit jeweils einem antiken römischen Gebäude. – Leicht feuchtrandig und minimal stockfleckig am Rand. Abbildung

121 Seutter, Matthäus. 5 Kupferstichkarten mit Grenz- und Flächenkolorit. 50 x 57 cm (Plattenrand). Augsburg, Seutter, 1750-1760. 600

Die teils im kräftigen Kolorit gehaltenen Karten zeigen die Umgebung von La Manche, der Krim, Basel und die Rheinprovinz um Königswinter. Die Karten haben jeweils eine große figürliche Kartusche, eine

50
115 115

Legende und und teils eine Kompassrose. Vorhanden sind: I. La plus grande partie de la Manche, qui contient les côtes d‘Angleterre et celles de France les bords maritimes de Picardie. - II. Pagi Basileensis, qui pars est reipublicae Helvetiorum cum adjacentibus terrarum tractibus nova eaque accurata mappa geographica. - III. Palatinatus superior sive Bavariae. - IV. Regnum Hiberniae, tam secundum IV Provincias Principales ultoniam, connaciam, lageniam, momonium. - V. Nova et accurata Tartariae Europae seu minoris et in specie Crimeae deliniato geographica, cum omnibus circa pontum euxinum et plaudem maeotidem jacentibus Provinciis. – Mit Mittelfalz. Teils papierbedingt etwas gebräunt, vereinzelt leicht feuchtfleckig sonst wohlerhaltene Exemplare. Dekorativ.

122 Seutter, Matthäus. Nouveau et exact dessein de la Ville de Gent. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte. 56,5 x 50 cm (Plattenrand). Augsburg, J.M. Probst, 1780.

300

In kräftigen Farben kolorierter Stadtplan von Gent. Unterhalb des Plans befindet sich ein weites Panorama der Stadt mit den hochaufragenden Kirchtürmen von St. Michael, St. Jakob und St. Nikolaus sowie der Stadtmauer und dem Rathaus. – Knapp beschnitten und leicht fingerfleckig. Sehr schön.

123 Seutter, Matthäus. Topographia sedis Imperatoriae Moscovitarum Petropolis anno 1744 designata jam publici juris facta per Mattaeum Seutter. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte. 50,5 x 58 cm (Plattenrand). Augsburg 1744.

400

Detaillierte Karte von St. Petersburg mit Titelkartusche, figürlicher Kartusche, Kompassrose, Legende „Erklärung der Ziffern“ in Deutsch und Latein sowie zahlreiche Schiffsdarstellungen. – Mit Mittelfalz. Papierbedingt etwas gebräunt. Seltene, dekorative Karte. Abbildung

124 (Simond, Louis). Voyage d‘un Français en Angleterre, pendant les années 1810 et 1811; avec des observations sur l’état politique et moral, les arts et la littérature de ce pays, et sur les moeurs et les usages de ses habitans.

2 Bände. XI, 525 S.; 2 Bl., 450 S. Mit 13 Aquatintatafeln, 2 gestochenen Plänen, 13 Textkupfern und 2 typographischen Falttabellen. 20,5 x 13,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen, Kanten beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Paris und Straßburg, Treuttel uund Würtz, 1816. 200

Lipperheide 991. Kress B.6806. Barbier IV, 1066. Abbey, Scenery 18. Querard IX, 169: „estimé“. – Erste französische Ausgabe, der Erstdruck erschien 1815 unter dem Titel Journal of a tour and residence in Great Britain. Kulturgeschichtlich wertvolle Landesbeschreibung von dem in Frankreich geborenen amerikanischen Reiseschriftsteller Louis Simond (1767-1831). Die von Piringer nach dem Autor radierten Tafeln zeigen Trachten, Klosterruinen, Stonehenge etc. – Schwach braunfleckig,

Vorsätze leimschattig, Innenspiegel mit montiertem Exlibris, Vortitel mit modernem Namensstempel, Titel mit altem Besitzstempel. Abbildung Seite 52

125 Souvenirs du lac Léman. Montreux et ses environs. 11 chromolithographische Tafeln von A. Cuvillier nach E. Lafon. 16,5 x 23 cm. OBroschur (etwas fleckig und berieben, Rücken lädiert). Genf, A. Geisendorf, (um 1860).

250

Seltene Folge von elf Ansichten der Sehenswürdigkeiten rund um Montreux am Ostufer des Genfer Sees. – Über den KVK nur ein Standortnachweis in Bern. – Stockfleckig.

51 Geschichte, Geographie und Reisen
116 123

126 Tavernier, J(ean)-B(aptiste). Nouvelle relation de l‘interieur du serrail du grand seigneur. 386 S. 14,5 x 8 cm. Leder d. Z. (Hinterdeckel mit drei Wurmgängen, Kapitale bestoßen, oberes mit Einriss) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Köln, Corneille Egmon & ses Associez, 1675.

400

Jean-Baptiste Tavernier (1605-1689) war ein französischer Baron und Kaufmannsreisender des 17. Jahrhunderts. Das vorliegende Werk behandelt seine erste und sechste Reise nach Konstantinopel in französischer Sprache. – Hinterer Vorsatz mit Annotationen. Buchblock altersgemäß gebräunt. Wohlerhaltenes Exemplar. Selten.

127 Ughi, Lodovico. Nuova pianta dell‘inclita città di Venezia regolata l’anno 1797. Kupferkarte aus 15 Segmenten auf Leinen aufgezogen. 64 x 70 cm. Venedig, Lodovico Furlanetto, 1797. 750

Der Venedigplan von Lodovico Ughi (um 1800) ist einer der bekanntesten Stadtpläne des 18. Jahrhunderts. Die verkleinerte Version wurde in Venedig von Lodovico Furlanetto herausgegeben, der ebenfalls einen Stadtplan von Venedig verfasste. Er ist mit drei Kartuschen und einer Windrose verziert und wird von einer alphabetischen Tabelle der wichtigsten Orte und Denkmäler begleitet. – Mit hs. Nummerierung Abbildung

128 Visbia Gothorum. Gesamtansicht mit Schiffsstaffage aus der Vogelschau. Kupferstich. 36 x 49,2 cm. Köln, Georg Braun und Frans Hogenberg, um 1590.

300

Die Rückseite mit lateinischem Text. – Mit Mittelfalz. Papierbedingt gebräunt, leicht stockfleckig und vereinzelt etwas berieben. Gratiges und dekoratives Exemplar, ausgezeichneter Druck mit Rand.

52 Geschichte, Geographie und Reisen
124 131

129 Volkmar, Johann Tobias. Reisen nach dem Riesengebürge. 160 S. 17,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (beschabt und bestoßen und teils mit Fehlstellen). Bunzlau, Buchdruckerei des Waisenhauses, 1777.

180

Nentwig, Schaffgotsch, 777. – Die 19 Reiseberichte waren zuerst 1760 in der Wochenschrift „Beruhigungen des Herzens“ erschienen. – Ohne die Kupfertafel. Erstes Blatt mit hs. Notizen. Vereinzelt etwas braun- und fingerfleckig, circa zehn Blätter mit gestauchter Ecke.

130 Watson, Robert. Geschichte der Entstehung der Republick der vereinigten Niederlande unter Philipp dem Zweiten, König in Spanien nebst andern merkwürdigen Begebenheiten unter der Regierung dieses Monarchen. Aus dem Englischen übersetzt. 2 Tile in 1 Band. 1 Bl., 558 S.; 544 S., 24 Bl. (Register). 20 x 12 cm. Marmorierter Kalbslederband d. Z. (gering berieben) mit reicher floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Lübeck, Christian Gottfried Donatius, 1782.

180

VD18 80182402 und 80182410. – Einzige, anonym erschienene deutsche Übersetzung der historischen Abhandlung des schottischen Geistlichen und Lehrers Robert Watson (1730-1781). – Etwas stockfleckig, fl. Vorsatz mit Eckabriss, sonst wohlerhalten. Dekorativer Lederband.

131 Wreech, Curt Friedrich von. Wahrhaffte und umständliche Historie von denen schwedischen Gefangenen in Rußland und Siberien, welchergestalt dieselbe nach dem A. 1709. bey Pultawa in der Ukraine mit denen Rußen gehaltenen unglücklichen Treffen, in ihrer Gefangenschafft, zum Theil von Gott kräfftig zur Buße erwec ket worden, ... begeben hat. Bey dieser andern Auflage mit einem Anhange und vollständigerm Register vermehret. 20 Bl., 916 S., 41 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gefalteter Kupfertafel. 16,5 x 10 cm. Leder d. Z. (etwas fleckig und stärker berieben) mit floraler RVergoldung und goldgepr. RSchild. Sorau, Johann Gottlieb Rothe, 1728. 350

VD18 11631236. Vgl. Heinsius IV, 471. – Zweite Auflage des einzig nachweisbaren Werks des Kapitäns der schwedisch-finnischen Armee Curt Friedrich von Wreech (gest. 1757), der 1709 im schwedischen Feldzug gegen den russischen Zaren Peter in Gefangenschaft geraten war. Von Wreech kam dort in Kontakt mit Ideen des Pietsimus und Schriften aus dem Umfeld August Hermann Franckes, woraufhin er in der sibirischen Gefangenschaft in Tobolsk in der heutigen Oblast Tjumen östlich des Urals eine Schule für die mitgefangenen Kinder gründete. Enthält neben der Schilderung der Einrichtung der Schule auch einiges über den Glauben der Ostiaken und die Verhältnisse in Sibirien. Später verschlug es ihn nach St. Petersburg, Stockholm, Halle und schließlich nach Sorau in die Niederlausitz, wo er Hofmeister bei Johann Erdmann von Promnitz wurde. Der Erstdruck erschien ebenda 1725. – Etwas braunfleckig, die Falttafel mit Quetschfalten, Vorderdeckel etwas gelockert.

Abbildung

53 Geschichte, Geographie und Reisen
127

132 Abel, Caspar. Stiffts- Stadt- und Land-Chronick, des jetzigen Fürstenthums Halberstadt, worinnen die Geschichte dieses ehemaligen Bischoffthums ... der Bischöffe, Ertz-Bischöffe und Abtißinnen samt einer accuraten Liste aller Stiffter und Klöster, Gauen, Grafen und Herrschafften, Städte, Schlösser und Dörffer ... beschrieben worden. 13 Bl., 626 S., 3 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 2 (statt 3) gefalteten Kupfertafeln. 21 x 17 cm. Leder d. Z. (stark berieben und mit Schabspuren, Ecken bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Bernburg, Christoph Gottfried Cörner, 1754.

300

VD18 14375117. Dünnhaupt I, 32. ADB I, 12. – Erste Ausgabe der umfangreichen und detaillierten Chronik, „für die Localgeschichte noch jetzt brauchbar“ (ADB). Das Frontispiz zeigt eine Gesamtansicht von Halberstadt, darüber schwebend der preußische Adler. – Es fehlt eine Tafel. Etwas gebräunt und stockfleckig, anfangs auch mit Wasserrand. Die Faltkupfer mit deutlichen Quetschfalten. Abbildung

Vormärz, Revolution und Krieg - die Jahre 1832, 1848, 1866 im Spiegel persönlichen Erlebens

133 „ Aufzeichnungen einer Patriotin. Begonnen 1868 fortgeführt bis 1871. Erstes Buch“ [und:] „Zweites Buch 1872-1873“. Deutsche Handschrift auf Papier. 2 Bände. 88 nn. Bl. Ca. 120; 100 nn. S. 23,5 x 19 cm. Halbleinen d. Z. (bestoßen und berieben). Deutschland 18691873.

500

Manuskript, teilweise mit Korrekturen, der Erinnerungen einer, wie sie sich selbst nennt: „deutschen Patriotin“, wobei das Wort hier im historischen Kontext ausschließlich positiv gebraucht und verstanden wird, vor allem vor dem Hintergrund der mühsamen deutschen Nationsbildung seit dem Vormärz mit Hambacher Fest 1832, Revolution von 1848 und dem Deutschen Krieg von 1866. Etappen, die die anonyme Autorin endrucksvoll schildert, voller privater Erlebnisse und emotionaler Bewertungen, in denen sich jedoch das große Weltgeschehen spiegelt. Offenbar war die Autorin die Lehrerin eines Damengymnasiums, die aus ihrer Perspektive subjektiv von den wichtigsten Ereignissen erzählt.

54 Geschichte, Geographie und Reisen
146
Deutschland

„Ein Wort der Erklärung. Vor einigen Tagen erzählte ich meinen Schülerinnen von den ewig denkwürdigen, so herzzereißenden ... Vorgängen der Jahren 1848+49 und machte dabei zwei Bemerkungen, die erste ist, daß ich den Nahmen einer Patiotin mit vollem Recht für mich in Anspruch nehmen kann, die zweyte, dass die Erinnerung an jene Zeit zu verblassen beginnt, und mir endlich ganz verloren gehen könnte“. Die Autorin teilt ihre Erinnerungen in „Acht Abteilungen“ mit Überschriften wie : „Wie ich eine Patriotin wurde. - Vor dem Jahre 1848“. „1848 die Märztage“, „Wie August Honvéd Major wurde“, „Mondstrahlen Phantasie. Erinnerungen an den 26ten August 1866“, „Natureindrücke. Begonnen den 24ten Juli, beendet den 10ten August 1869“, „Die Oktoberrevolution und die croatische Invasion“, „Während des Bombardements und der Grenzsperre“, „Wie Karl Rebell wurde“, „Die Kaiserlichen sind da!“. – In recht gut leserlicher Kurrentschrift alten deutschen Typus’ geschrieben, wenig Durchschlag, einige eigenhändige Korrekturen, sehr umfangreich und bis dato unveröffentlicht.

134 Aventinus, Johannes (d. i. Johann Georg Turmair). Annalium Boiorum Libri VII Quibus eiusdem aventini abacus, simul ac perrarus Francisci Guillimanni de Helvetia, seu rebus helvetorium tractatus ... 2 Teile in 1 Band. 23 Bl., 800 S., 2 Bl., 203 S., 30 Bl. Haupttitel in Schwarz und Rot. Mit gestochener TVignette, gestochenem Portrait und 55 Holzschnitten auf 2 Blättern (alles im Text). 32 x 20,5 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (stärker wurmspurig, berieben, Rücken lädiert und VDeckel lichtrandig) mit goldgeprägtem RSchild, ornamentalischen RFileten und Rotschnitt. Leipzig, Joahnnes Friedrich Braun, 1710. 180

Graesse I, 260. Brunet I, 578. Ebert 1433. Nicht bei Lentner und Pfister. – Der Historiker und Philologe Johannes Aventinus (1477-1534), der als Vater der bayerischen Geschichtsschreibung gilt, wurde 1509 mit der Erziehung der beiden jüngeren Brüder von Herzog Wilhelm IV. von Bayern betraut und 1517 zum Hofhistoriographen ernannt und damit beauftragt, ein umfassendes Werk über die Geschichte Bayerns zu verfassen. „Die Annales sind inhaltlich und sprachlich eine glänzende Leistung. Mit freiem Geiste, fern von jeder Schablone, hat er den Stoff gemeistert und aus seiner humanistischen Gesinnung heraus neu gestaltet, wenn er sich dabei auch manchmal allzu nachgiebig seiner eigenartigen Phantasie überließ“ (NDB I, 469).

Die hübschen Holzschnitte zeigen wie mittels Handzeichen und Gestik die Zahlen von 1 bis 1 000 000 dargestellt werden können. – Haupttitel mit 2 handschriftlichen Besitzeinträgen, beide Titel sowie 2 weitere Blätter mit Hinterlegung, teils stärker gebräunt, leicht fingerfleckig, ordentliches Exemplar.

Nicht im KVK

135 B., C. Th. Denkmal des traurigen Bombardements von Zittau vor Hundert Jahren, am 23. Juli 1757. Von C. Th. B. 16 S. 17 x 11 cm. Neuere Halbleinenbroschur mit hs. Deckeltitel. Zittau, Johann Gottfried Seyfert, 1857.

150

Einziger Druck des kleinen historischen Rückblicks und der detaillierten Schilderung der Zerstörung Zittaus während des Siebenjährigen Kriegs. „Über Stein- und rauchende Aschenhaufen schlichen händeringend, seufzend, weinend sonst glückliche und nunmehr mit einem

Male ganz verarmte Bürger dieser großen, berühmten Handelsstadt wie Schatten einher. Alles verkündete Trauer, Jammer und tiefen Schmerz“ (Seite 3). – Etwas stockfleckig. Kein bibliothekarischer Standortnachweis dieser seltenen Quellenschrift zur Geschichte Sachsens über den KVK.

136 Batty, Robert. Hanoverian, Saxon and Danish scenery. Mit Original-Titel in Tuschezeichnung, 3 gestochene Vignetten, 4 Original-Tuschezeichnungen in Sepia und 3 Original-Zeichnungen. Unter Passepartout. 19,5 x 13,5 cm (Darstellung). 53 x 36,5 cm (Kassette). In roter, goldgeprägter Lederkassette (etwas bestoßen und mit Einriss) mit goldgeprägten Steh- und Innenkanten. London, Robert Jennings, 1829.

7.000

Vgl. Dörries-Plath, S. 39. Vgl. von Alvensleben-Reuter, S. 57. – Detaillierte und besonders hübsche Tuschezeichnungen von dem britischen Offizier und Zeichner Robert Batty (1789-1848). Dargestellt sind verschiedene Straßen- und Alltagsszenen aus Hannover. Robert Batty reiste 1825 nach Hannover und fertigte auf seiner Reise ein Skizzenbuch mit zahlreichen Bleistiftzeichnungen an. In diesem hielt er seine Eindrücke der Städte Hamburg, Bremen, Verden, Nienburg, Hannover, Bückeburg, Minden und Kassel fest. Diese dienten später als Vorlage für die Kupferstiche, welche jedoch von anderen Künstlern gestochen wurden, in dem Buch „Hanoverian and Saxon Scenery“. Das komplette Skizzenbuch befindet sich heute im Historischen Museum zu Hannover. Vorhanden sind: I. Entrance to the Kings Palace, Herrenhaus. - II. Koebelinger

55 Geschichte, Geographie und Reisen
132
56 Geschichte, Geographie und Reisen 136

Straße, Hanover. - III. The Golden Cupola in Herrenhaus. - IV. Neustadter Markt & Kirche, Hannover. - V. Katholische Kirche, Hannover. - VI. Leibnitz‘s in the Schmiede Strape, Hannover. - VII. Leibnitz‘s Monument, Hannover. - VIII. The great Fountain in the garden of the Kings Palace Herrenhaus. – Titel mit leichten Flecken sonst wohlerhalten. Sehr selten.

Abbildung

137 Beehr, Matthias Johann. Rerum Mecleburgicarum libri Octo. Ex manuscripto edidit, et praefationem vitamque auctoris praemisit J. E. Kappius. 2 Bl., LVI S., 2 Bl., 1872 Sp., 11 Bl. Mit gestochener Titel- sowie Kopfvignette, 1 doppelblattgroße Kupferkarte und 4 Stammtafeln. 36 x 23 cm. Pergament d. Z. (fleckig) mit hs. RTitel, spanischen Kanten und Blauschnitt. Leipzig, Johann Christian Martini, 1741.

220

Adelung I 1595. Hees 2996. – Erste Ausgabe. – Sehr sauberes und schönes Exemplar.

138 Breuninger, Friedrich Wilhelm. Fons Danubii primus et naturalis, oder Die Ur-Quelle des welt-berühmten Donau-Stroms, welche in dem Herzogthum Würtemberg, und nicht zu Don-Eschingen, wie bißhero darvor gehalten worden, zu seyn gründlich behauptet wird. 14 Bl., 388 S., 17 Bl. Mit doppelblattgr. Titel und mehr f. gefalt. Kupferstichkarte. 15,5 x 9,5 cm. Leder d. Z. (Rückdeckel mit Schabspur) mit Goldschnitt. Tübingen, Hiob Franck, 1719. 450

VD18 12330841. – Erste Ausgabe der Beschreibung des Flusslaufs, der Orte und Städte an der Donau. Die Karte zeigt das Quellgebiet. Mit einer Vorrede des Tübinger Historikers Johann Christian Neu (16681720). – Stellenweise etwas braunfleckig, die Karte mit kleinen Randknicken. Wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

139 Brunner, Andreas. Annalium virtutis et fortunae Boiorum. 3 Bände. Mit 3 gestochenenen Titeln. 17,5 x 10 cm. Blindgeprägte Schweinslederbände d. Z. (leicht fleckig und berieben, Band III gering abweichend gebunden) mit 5 (statt 6) intakten Messingschließen. München, Cornelius Leysser, 1626-1637.

300

ADB III, 446. – Erste Ausgabe der Bayernchronik, von Kurfürst Maximilian in Auftrag gegebenes Hauptwerk des Jesuitenpaters Andreas Brunner (1589-1650). „Sie zeugt von fleißiger Forschung und bietet, soweit dies einem Jesuiten möglich war, freimüthiges Urtheil. Deshalb erhielt auch nur derjenige Theil, der die Geschichte vor dem Jahre 1314 behandelt, die Approbation der Censoren seines Ordens. Unfreiwillig, äußert er sich am Schlusse der dritten Abtheilung, ziehe er seine Feder zurück, denn die Zeit des Kaiser Ludwig des Baiern zu schreiben, dazu gehöre eine freiere Feder, als er sie besitze“ (ADB). –Etwas fleckig.

140 (Dielhelm, Johann Hermann). Allgemeines hydrographisches Lexicon aller Ströme und Flüsse in Ober- und Nieder-Deutschland, worinnen In alphabetischer Ordnung mehr als 1000. Haupt- und bey 2500. Zuflüsse nach ihren Namen, Ursprunge, Lauf und Ausfluße beschrieben werden. 7 Bl., 685 S., 12 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz und 2 gestochenen Faltkarten. 17 x 10 cm. Leder d. Z. (Rücken berieben, VDeckel mit kleiner Fehlstelle im bezug, oberes Kapital bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Frankfurt, Erben Stok und Schilling, 1743. 300

VD18 12053732. Zischka 98. Holzmann-Bohatta III, 1790. – Erste Ausgabe des umfassenden „Wörterbuchs aller Ströme“. Mit alphabetischem Register und Stromgebiets-Karten von Donau, Elbe und Oder sowie Rhein, Weser und Maas. – Etwas braunfleckig, die Karten mit Quetschfalten, sonst wohlerhalten.

57 Geschichte, Geographie und Reisen
138

141 Eckhart, Johann Georg von. Gründliche Nachricht von der Keyserl. und Königlichen Alten Saltzburg und dem Pallaste Saltz in Francken. 54 S.,1 Bl. Mit Textkupfer. 19,5 x 16 cm. Halbleinen des späten 19. Jahrhunderts (Ecken beschabt) mit hs. Deckelschild. Würzburg, Heinrich Engmann, (1725).

150

VD18 14444194. Pfeiffer 39924. – Erste Ausgabe der kleinen historischen Abhandlung über die unterfränkische Burg Salzburg an der Saale. Ein zweiter Druck erschien 1751 in Leipzig bei Johann Christian Langenheim – Lage E gebräunt, anfangs und am Schluss leicht fleckig. Wohlerhaltenes Exemplar.

142 Eichhorn, Ernst Alfred. Das Reisehandbuch von Hiddensee mit Umschau in Stralsund. 111, XX S. Mit mehreren Textabbildungen nach Fotografien. 19,5 x 12 cm. Flexibler, illustrierter OPappband (Knickspuren, Kapitale mit kleinen Fehlstellen). Sralsund, Werner Schwarz, (1934).

180

Erste Ausgabe. „Dies Buch ward geschrieben, um in Ferienfreude und Sommersonne geesen zu werden. Es sollte kein trockener ‚Führer‘, sondern die im Strom des Lebens aufgeschlagene Brücke sein, über die der freiheits- und schönheitsdurstige Gast die Insel betritt“ (Vorwort). – Schönes Exemplar. – Beigegeben: Dr. H. Fraude. Bilder von der Insel Hiddensoe. 28 S., 2 Bl., 12, 12 S. Mit 28 Abbildungen nach Fotografien und 2 montierten Postkarten auf Tafeln. 22,5 x 14,5 cm. Flexibler OPappband (VDeckelgelenk leicht eingerissen, Gebrauchspuren) mit VDeckel Titel und montierter Abbildung. Stuttgart, Omnitypie-Gesellschaft, 1924. - Wenige Blätter gebräunt oder stockfleckig.

143 (Elwe, Jan Berend). Volkomen Reis-Atlas van geheel Duitschland, vervat in zeer juiste kaarten. Op nieuw vervaardigd, naar de laatste verbeteringen van Bachine. 272 S. Mit doppelblattgroßem koloriertem Kupfertitel, 37 gefalteten kolorierten Kupferstichkarten, 2 gefalteten gestochenen und kolorierten Meilenzeigern sowie 2 typographischen Falttabellen. 21,5 x 13 cm. HLeder d. Z. (etwas stärker berieben und bestoßen, VDeckelbezug mit größerer Schabspur). Amsterdam, Jan Berend Elwe, 1791.

1.500

58 Geschichte, Geographie und Reisen
143

Koeman El 1. Phillips-Le Gear 8683. – Seltener Taschenatlas mit Karten im Format ca. 17:23 cm. Enthält flächen- und grenzkolorierte Karten von Böhmen, Mähren, Lausitz, Österreich (10), Schlesien und der Schweiz (3) sowie Gesamtkarte Deutschlands und Gebietskarten von Bayern (14, davon 4 auf 2 Bl.), Brandenburg-Pommern, Niedersachsen, Rheinland-Westfalen (2), Sachsen (2) und Schwaben. Meist mit hübschen kleinen Stadtplänen im Rand, u. a. von Bern, Breslau, Brixen, Coburg, Eichstätt, Freising, Graz, Leipzig oder Linz. – Die Überblickskarte von Deutschland mit kleinem, die Karte vom „Schwäbischen Kreis“ mit etwas tieferem Falzeinriss, der Tafelteil sonst sehr schön und ohne jegliche Läsuren, das Kolorit sorgfältig aufgebracht. Insgesamt nur vereinzelte schwache Flecken. Wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

144 Erath, Anton Ulrich von. Conspectus historiae Brunsvico-Luneburgicae universalis in tabulas chronologicas et genealogicas. 2 Teile in 1 Band. 9 Bl., 115 S., 8 Bl.; CVIII S., 6 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochener Titelvignette und gestochener Kopfvignette. 42,5 x 27,5 cm.Halbpergament d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben, Rückenbezug mit Riss) mit RSchild. Braunschweig, Michael Günther Leuckart, 1745.

150

VD18 10250476. – Einzige Ausgabe. Enthält in Teil I eine Bibliographie zur Braunschweig-Lüneburgischen Geschichte mit ingesamt 3955 Titel und in Teil II eine tabellarische Geschichtsübersicht und genealogische Tabellen. Anton Ulrich von Erath (1709-1773) war Beisitzer im Wolfenbüttler Hofgericht und Archivar im Stadt- und Waisenhaus-Archiv. Die Titelvignette zeigt den Braunschweiger Löwen. – Titel etwas gebräunt und braun- bzw. fingerfleckig, im unteren Bug gelöst, sonst nur vereinzelte schwache Stockflecken.

145 Ernst Ludwig, Landgraf von Hessen-Darmstadt. Sammelband mit 9 Verordnungen und zahlreichen Beigaben. 32,5 x 20 cm. Halbpergament d. Z. (stärker fleckig, berieben und beschabt, vorderes Gelenk angeplatz). Verschiedene Orte und Verlage, 1700-1726. 350

I. Ordnung unser Ernst Ludwigs von Gottes Gnaden, Landgrafen zu Hessen, ... wie wir es in unsern Fürstlichen Unter- und Ober-Gerichten mit denen Rechtsfertigungen und Appellationen gehalten haben wollen. 1 Bl., 92 S., 9 Bl. Mit typographischer Falttafel. Darmstadt, Caspar Klug, 1724. - VD18 10213937. - II. Erneuertes Fürstlich-HessenDarmstädtisches Canzley-Reglemen, sub dato den 14ten Augusti 1724. 1 Bl., 54 S., 4 Bl. O. O., Dr. u. J. 1724. - VD18 10340033. - III. FürstlichHessen-Darmstädtische Criminal- und peinliche Gerichts-Ordnung. 67 S., 6 Bl. Darmstadt, Caspar Klug, 1726. - VD18 11463031. - IV. Geschärffte Poenal-Sanction und Verordnung, des löblichen Ober-Rheinischen Crayßes, wider das schädliche Diebs- Raub- und Ziegeuner- so dann Herrn-lose- Jauner- Wild- Schützen, auch müßige und liederliche Bettel-Gesindt. 13 S. O. O., Dr. u. J. (1722). - VD18 10371680. - V. Fürstlich Hessen-Darmstädtische Forst- und Wald- auch Weidwercksund Fischerey-Ordnung. 47 S. Darmstadt, Caspar Klug, 1724. - VD18 90620704. - VI. Des Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Ernst Ludwigen, Landgrafens zu Hessen, Fürsten zu Herßfeld ... Generalund Haupt-Verordnung, auf die im Decembr 1719 durch eigene Deputatos beschehene Visitation dero Fürstl. Universität Giessen. 52 S.,

4 Bl., 11 S. Darmstadt, o. Dr., 1720. - Nicht im VD18. - VII. Instruction ... zu vorwesender Steuer-Renovatur verordneten Deputirten zu bedienen und darnach zu achten haben. 6 Bl. O. O., Dr. u. J. (1700). - VIII. Hoch-Fürstliche Hessen-Darmstädtische Ordnung, welche bey Erhebung der Frucht-Zehenden in denen Hoch-Fürstl. Hessen-Darmstädtischen Landen beobachtet werden soll. 4 Bl. (l. w.). Darmstadt, Hofbuchdruckerey, (1707). - Nicht im VD18. - IX. Erneuerte Müller-und Mehlwieger-Ordnung de Anno 1726. 8 S. Mit typographischer Falttafel. (Darmstadt 1726). - Sieben zusätzliche Edikte als Einblatt- oder Doppelblattdruck sowie zahlreiche zeitgenössische Abschriften weiterer Edikte und Dokumente zum Thema beigebunden. Durch ein hs. Register zu Beginn erschlossen.

146 Geissler, Robert. Norderney. Gedenkalbum. Getönter lithographierter Titel und 12 getönte lithographierte Ansichten. 14,5 x 19 cm. Lose Blatt in grauer, schwarz- und goldgeprägter OLeinen-Mappe. Norden und Norderney, H. Braams, um 1870.

450

Hübsche und seltene kleine Ansichtenfolge zur Nordsee-Insel Norderney. Zeigt die Insel aus der Vogelschau, Bazar und Hotel Schuchardt, Georgsgarten, Leuchtturm, Schanze, Giftbude und Georgshöhe, Logierhaus, Konversationshaus, Victoriahalle und Marienhöhe, Strandhalle und Strand sowie Bremer Logierhäuser.

Robert Geißler (1819-1893) war vorwiegend in Hamburg und Bremen als Landschaftsmaler, Lithograph und Schriftsteller tätig. 1866 siedelte er nach Berlin über, wo er bis 1890 blieb. Dort schuf er zahlreiche lithographische Ansichtenfolgen u. a. von Hamburg, Stralsund, Stettin und Greifswald; sein umfangreiches Oeuvre ist jedoch wenig bekannt. „Als Landschaftslithograph viel mit Tonplatte arbeitend, steht Geissler in seinen besten, malerisch gehaltenen Blättern dem Valentin Ruths nahe“ (Thieme-Becker XIII, 354-55). – Im Rand teils etwas braunflekkig; insgesamt schön erhalten. – Dabei: Souvenirkarte „Erinnerung an Norderney“, mit aufgewalzter Fotografie. 10,5 x 16,5 cm. Norden und Norderney, H. Braams, (um 1890). - Ansichtskarte „Norderney“, postalisch gelaufen, mit Poststempel Norderney, 6.7.25.

Abbildung Seite 54

147 Giesebrecht, Ludwig. Wendische Geschichten aus den Jahren 780 bis 1182. 3 Teile in 2 Bänden. 19 x 12 bzw. 20 x 12,5 cm. Moderner Halblederband mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel bzw. Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Rudolph Gärtner, 1843. 120

ADB IX, 160. – Erste Ausgabe. Ludwig Giesebrechts (1792-1873) „historisches Hauptwerk sind die im Jahr 1843 erschienenen ‚Wendischen Geschichten aus den Jahren 780 bis 1182‘. Diesem Buche waren viele monographische Arbeiten über nordische Geschichte vorausgegangen, die zum Theil als selbständige Broschüren erschienen, zum Theil als Programme des Gymnasiums von ihm veröffentlicht wurden, zum größten Theil aber in Zeitschriften, besonders in den pommerschen Provinzialblättern und in den baltischen Studien, dem Organ der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Alterthumskunde enthalten sind. In seinen wendischen Geschichten hat er ein neues reiches Quellenmaterial verwandt, manche vergangenen Zustände

59 Geschichte, Geographie und Reisen

zuerst aufgehellt, den Zusammenhang vieler Vorgänge zuerst erkannt und so eine klare Einsicht in eine vordem in tiefes Dunkel gehüllte wichtige historische Entwicklung zuerst erschlossen, so daß dieses Werk der Ausgangspunkt für alle Forschungen geworden ist, die sich auf die Zustände des alten Wendenlandes beziehe“ (ADB). – Titelblätter gestempelt, Teil III etwas leimschattig. Disparat gebundenes Exemplar.

148 Görges, Wilhelm. Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit, mit vielen Abbildungen von Städten, Flecken, Dörfern, Burgen, Schlössern, Klöstern, Kirchen, Alterthümern etc. der Lande Braunschweig und Hannover. Zweiter Jahrgang. IV, 384 S. Mit 37 lithographischen Tafeln. 23 x 16 cm. Leinen d. Z.(etwas fleckig, berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Braunschweig, Friedrich Martin Meinecke, 1844.

180

Zweiter von drei erschienenen Jahrgängen der illustrierten Fundgrube landeskundlicher und historischer Tatsachen. – Schwach braunfleckig. Wohlerhaltenes Exemplar. – Dabei: Wilhelm Blumenhagen. Das malerische und romantische Deutschland. Band IV. Der Harz. Zweite Auflage. Mit 30 Stahlstichtafeln. Halbleder d. Z. Leipzig, Georg Wigand, 1847.

149 (Gruber, Johann Daniel u. a.). Zeit- und Geschicht-Beschreibung der Stadt Göttingen, worin derselben Civil- Natur- Kirchen- und Schul-Historie, aus verschiedenen alten Urkunden, auch andern sichern Nachrichten umständlich vorgetragen wird. Mit einer Vorrede und unpartheyischen Betrachtungen über die älteste Nachrichten von Göttingen und der Göttingischen Gegend.

3 Teile in 1 Band. Titel in Schwarz und Rot. Mit gefalteter gestochener Ansicht von Ulrich nach Arenhold und gestochenem Plan. 19,5 x 15,5 cm. Moderner Leinenband mit hs. RSchild. Hannover und Göttingen, Erben Nikolaus Förster und Sohn, 1734-1738.

450

VD18 90058070 (Band I). Jöcher II, 1210. – Erste Ausgabe der nach Urkunden entworfenen Geschichte der Stadt und der Umgebung von Göttingen. Unter den Autoren des Kompendiums befanden sich: Der Historiker und Hannoversche Bibliothekar Johann Daniel Gruber (1688-1748), dessen Beitrag zur Hochschulgründung an Münchhausens Seite bedeutend war, der Jurist Friedrich Christoph Neubur (1682-1744), die Mediziner Cyriax Ebel und Christoph Pape, der Theologe Heinrich Philipp Guden (1676-1742) sowie der Polyhistor Christoph August Heumann (1681-1763). – Titel recto und verso gestempelt, etwas gebräunt und braunfleckig. Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

150 Güssefeld, Franz Ludwig. Geographische Übersicht der in dem Herzoglich-Sächsischen Hause Ernestinischer Linie vorgegangenen Landes-Theilungen und Darstellung derselben durch eine von Herrn F. L. Güssefeld neuentworfene fünffache genaue Special-Charte. 48 S. Mit genealogische Falttafel. 21,5 x 13 cm. Moderner Leinenband mit montiertem altem Marmorpapierbezügen. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1796. 180

Einzige Ausgabe des seltenen erläuternden Texthefts zur Sachsenkarte des für seine Exaktheit legendären Weimarer Kartographen Franz Ludwig Güssefeld (1744-1808). – Leicht fleckig, Titel verso gestempelt. Durchschossenes Exemplar mit einigen wenigen zeitgenössischen Annotationen.

60 Geschichte, Geographie und Reisen
149

151 (Heydenreich, Christian August Heinrich). Entwurff einer Historie derer Pfaltz-Grafen zu Sachsen, von deren Ursprung an bis auf die Zeiten Friderici Bellicosi, des ersten glorwürdigsten Chur-Fürstens zu Sachsen, aus dem Marggräfl. Meißnischen Hause, in welchen deren Geschichte aus Diplomatibus und bewährten Scriptoribus erzehlet und dargethan, Auch nechst diesen viele andern Teutsche, Reichs-, Sächsische und Thüringische Begebenheiten erläutert werden. 4 Bl., 246 S. Mit 6 Kupfertafeln und 2 typographischen Falttafeln. 21 x 17 cm. Moderner Halblederband mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel und Deckeltitel. Erfurt, Erben Carl Friedrich

Jungnicol, 1740.

150

VD18 14923599. Holzmann-Bohatta II, 898. – Einzige Ausgabe der Monographie über das Adelsgeschlecht der Wettiner. – Stellenweise etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.

152 Hirsch, Karl Christian. Lebensbeschreibungen aller Herren Geistlichen welche in der Reichs-Stadt Nür nberg seit der Reformation Lutheri, gedienet ... fortgesetzt und vollendet durch Andreas Würfel. Teil I-VI (von 9) in 3 Bänden. Mit gestochener Titelvignette und 237 (mit Frontispiz) Kupferporträts und -tafeln. 20,5 x 17 cm. Späterer Pappband (etwas bestoßen und gebräunt). Nürnberg, Christoph Melchior Roth, 1756-1757.

250

Engelmann 711. Müller (Nürnberger Kupferstiche) 60-61. ThiemeBecker XXIX, 85. – Erste Ausgabe. Detaillierte und ausführliche Beschreibung des Frankenlandes, der ansässigen Geistlichen und Prediger sowie der bedeutensten Kirchenbauten. Die Geistlichen werden mit einem Porträt und ihrer Biografie vorgestellt, ebenso die nürnberger Gotteshäuser. Die Kirchen sind jeweils mit einer Außen- und Innenansicht dargestellt, wie zum Beispiel St. Sebalds Pfarr Kirche, St. Egijdien Kirche, die Kirche zu St. Maria, Spital Kirche zum heiligen Geist etc. „...Dieses aber zu verhindern, hat Gott bisher aller Orten geschickte Männer erwecket, welche die Verdienste, so wol der verstorbenen, als der noch mit Seegen in der Erndte des Herrn arbeitenden Knechte, in öffentlichen Nachrichten mitgetheilet haben. Solch gesegnete Arbeit hat auch Herr Carl Christian Hirsch, wohlverdienter Diaconus an der Haupt- und Pfarrkirche bey St. Laurenzen, ein gelehrter und in Historia patria wohl erfahrener Mann übernommen“ (Vorwort). – Etwas stock- und fingerfleckig, mit Wurmgängen und vereinzelte Blätter lose.

Abbildung

153 Historia Martisburgica darinnen Chronica Ditmari, Bischoffs zu Marßburg, von seiner Zeit Geschichte, nemlich Käyser Henrici Aucupis, Ottonis Magni, Ottonis II. Ottonis III. und Henrici Claudi, in acht unterschiedenen Büchern beschrieben etc. Alles zum theil jetzo erst verdeutschet, zum theil vermehret und verbessert, und also in Druck verfertiget, durch Georgium Hahn. 8 Bl., 264 S., 1 Bl., S. 279-412, 4 Bl., S. 433-702, 6 (statt 7) Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Titel-

vignetten und 90 Portrait- bzw. Wappenholzschnitten. 30,5 x 18,5 cm. Moderner Lederband. Leipzig, Henning Grosse, 1606.

900

VD17 3:640690Z. – Erste deutsche Ausgabe, eine von zwei im VD 17 verzeichneten Druckvarianten, die sich anhand des Titelblattes unterscheiden lassen. Bedeutendes, reich illustriertes Sammelwerk zur Geschichte Merseburgs, zugleich wichtige Quelle für die Reichsgeschichte unter den Ottonen, darunter die berühmte Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg (975-1018) in erster deutscher Ausgabe sowie: I. Garzon von Bononien (d. i. Giovanni Garzoni). Chronica, oder Historienn von dem löblichen Thewren Helde, Graff Wiprechten zu Groitzsch in Meissen ... Item, Ein ander Chronica, von des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Friderichen, Landgraffen in Döringen, Marggraffen zu Meissen. - II. Ernst Brotuff. Chronica und Antiquitates des alten Keyserlichen Stiffts, der Römischen Burg, Colonia, unnd Stadt Marßburg, an der Sala in öbern Sachsen. - III. Georg Hahn. Historiae Martisburgicae, Das ist, der Merseburgischen Chronica Appendix oder Continuatio. – Es fehlt das Schlussblatt mit Kolophon und Druckermarke. Titel gebräunt, mit kleinem Sammlungsstempel, unbedeutendem Eckabriss und im Bug hinterlegt. Insgesamt etwas gebräunt bzw. braunfleckig, vereinzelte Unterstreichungen in Rot. Abbildung Seite 62

154 Homann, Johann Baptiste. Prospect der Königl. Scwed. Haupt und Residentz-Stadt Stokholm mit einigen derselben vornehmsten und herrlichen Palaesten. Kolorierter Kupferstich. 50 x 58 cm (Plattenrand). Nürnberg, Homann, um 1730. 350

Fauser 13455. – Eindrucksvoller Kupferstich der Stadt Stockholm von Johann Baptiste Homann (1663-1724). Mit zwölf kleineren Ansichten

61 Geschichte, Geographie und Reisen
152

von profanen und sakralen Gebäuden wie dem königlichen Schloss, „Carlsberg“, „Jacobsthal“, „Graf Pipers“, „Der Luft-Palast Dorttingham“, „St. Catharina Kirch“, „Banco“, etc. Unterhalb der kleineren Ansichten mit einem Panorama der Stadt. – Mit Mittelfalz und besonders kräftigen und schönen Farben koloriert. Sehr dekorativ. Abbildung

155 Hüne, Albert. Geschichte des Königreichs Hannover und Herzogthums Braunschweig. Mit Vorrede von A. H. L. Heeren. Teil 1 und 2/I (alles Erschienene) in 2 Bänden. XXII S., 1 Bl., 798 S., 1 Bl.; X, 544 S. 20,5 x 12 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (berieben, schwache Schabspuren) mit goldgeprägtem RSchild. Hannover, Hahn, 1824-1830.

120

Loewe 446. MNE I, 341. – Erste Ausgabe. – Vereinzelte Stockflecken, sonst sauber und wohlerhalten.

62 Geschichte, Geographie und Reisen
154 153

156 Jaillot, Alexis-Hubert. Plan de Coblens et du château d‘Hermanstein. Kupferstich aus 8 Segmenten. 43 x 56 cm. Paris, Sr. Jaillot, 1781. 60

Plan, der die befestigte Stadt Koblenz am Zusammenfluss von Mosel und Rhein mit der Festung Ehrenbreitstein, damals Hermanstein genannt, zeigt. – Papierbedingt leicht gebräunt sonst wohlerhalten.

157 Krantz, Albert. Wandalia. De Wandalorum vera origine, variis gentibus, crebris e patria migrationibus, regnis item, quorum vel autores vel eversores fuerunt. Cum indice locupletiss. 3 Bl., 338 S., 12 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 31,5 x 20 cm. Schlichter Pappband des 18. Jahrhunderts (fleckig, berieben und bestoßen, Kanten und Gelenke beschabt, Rücken ausgeblichen). Hannover, Erben Andreas Wechel für Daniel und David Aubry und Clemens Schleich, 1619. 180

VD17 23:297566H. ADB, XVII, 44. – Spätere Ausgabe der zuerst 1519 erschienenen Chronik des slawischen Volksstamms der Wenden, eines der wichtigen historischen Werke des spätmittelalterlichen Theologen und „Geschichtsschreibers des Nordens“ Albert Krantz (1448-1517): „Bei der Nachwelt ist Krantz besonders als Geschichtschreiber berühmt geworden. Während seines Lebens erschienen von ihm, außer einigen grammatischen und philosophischen, eine Reihe theologischer und kirchlicher Schriften; aus seinem Nachlaß wurden vier umfangreiche historische Arbeiten, die ‚Vandalia‘, die ‚Saxonia‘, die ‚Dania‘ und die ‚Metropolis‘, herausgegeben und erschienen dann theilweise bis in 17. Jahrhundert hinein in mehrfach wiederholten Auflagen. Sie beruhen auf umfassenden Studien, für welche er schon von früh an auf seinen Reisen Archive und Bibliotheken durchforschte. Daß sie vielfach einen compilatorischen Charakter tragen, hängt wol damit zusammen, daß er nicht immer die letzte Hand an sie gelegt hatte. Hat er oftmals seine Quellen wörtlich aufgenommen, wie sich aus einer Vergleichung mit denselben ergibt, so darf er deshalb um so weniger für einen Plagiator gehalten werden, als nicht ersichtlich ist, was er selbst bei längerem Leben würde haben drucken lassen; zunächst hat er diese Werke sich zu seinem eigenen Gebrauche angelegt und es fehlt nicht in ihnen an Beweisen eingehender kritischer Forschung und Bearbeitung der ihm vorliegenden Quellen. Unläugbar haben aber seine Werke zur Verbreitung einer Kenntniß der Geschichte und Kirchengeschichte des nördlichen Deutschlands und des Nordens sehr viel beigetragen und sind wegen seiner Urtheile über Begebenheiten und Zustände, die bis in seine Zeit hineinragten, noch heute werthvoll. Insbesondere gilt das von der Metropolis, um derentwillen man ihn nicht mit Unrecht einen zweiten Adam von Bremen genannt hat; sie kann als eine Fortsetzung der klassischen Gesta hammaburgensis ecclesiae pontificum dieses Magisters angesehen werden“ (ADB). „Er war der erste, der die deutsche Historie von den vielen Fabeln säuberte“ (Jöcher II, 2161). – Etwas gebräunt oder braunfleckig. Titel verso gestempelt.

158 Kreußler, Heinrich Gottlieb. Beschreibung der Feierlichkeiten am Jubelfeste der Universität Leipzig den 4. December 1809. Nebst kurzen Lebensbeschreibungen der Herren Professoren. VIII, 80, 77 S. Mit 11 (10 kolo -

159

rierten) Kupfertafeln und 27 gestochenen Portraits von J. F. Schröter. 20 x 16,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, Ecken leicht bestoßen, VDeckel mit kleinen Druckspuren) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Carl August Solbrig, 1810. 250

Lipperheide Pk 18. Hiler 510. – Einzige Ausgabe der Festschrift zur Jubelfeier des 400jährigen Geburtstags der Alma mater Lipsiensis, deren „Studium generale“ durch Papst Alexander V. im Jahre 1409 bestätigt wurde. Am 2. Dezember 1409 wählte man Johannes Otto von Münsterberg zum Rektor und eine Universitätssatzung trat in Kraft. Die kolorierten Tafeln zeigen die Professoren in ihren Trachten, die uniformierten Studentenführer, die Sinnbilder der einzelnen Fakultäten und das Wappen und die Embleme der Gründer der Universität, der Landgrafen von Thüringen und Meißen. Daneben finden sich die Lebensbeschreibungen der damaligen Professoren und ihre Medaillon-Portraits. – Etwas stock- und fingerfleckig. Einige Gesichter der Dargestellten auf den Kupfern mit dunkler Farbe überkoloriert

159 La Vallée. Erinnerung an Scharzfels. 20 S. Mit lithographischer Tafel. 21 x 13 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (OBroschur eingebunden). Nordhausen, Friedrich Fritsch, (1838).

240

Einzige Ausgabe der kleinen Monographie über die mittelalterliche Burgruine Scharzfels im Harz. – Geringe Flecken, fl. Vorsatz mit zeigenössischem Besitzvermerk. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar mit der eingebundenen Verlagsbroschur. Aus der „Gräfl. Stolbergischen Bibliothek z. Wernigerode“, mit entsprechendem Wappenstempel auf dem Titel. Über den KVK nur zwei Standortnachweise in Berlin und Magdeburg. Abbildung

160 Le Bas, Philippe. L‘Univers. Histoire et description de tous les peuples. 4 Bände. Mit 296 (von 300) Stah lstichtafeln und 3 gestochenen Stahlstichkarten. 21 x 13 cm. Etwas spätere Halblederbände (leicht berieben,

63 Geschichte, Geographie und Reisen

1 vorderes Gelenk leicht angeplatzt) mit goldgeprägten RTiteln und RVergoldung. Paris, Firmin Didot, 18381844.

150

Aus der Ire Section Europe, Teil V-VI, XXXII und XXXIII. Brunet V, 1011. Graesse 227. – Erste Ausgabe. Vier Einzelbände der umfangreichen geographischen Reihe mit Länderbeschreibungen verschiedener europäischer Staaten. Vorhanden: I. Allemagne. Teile V-VI. 2 Bände. 1838. - II. États de la confédération germanique pour faire suite a l‘historique générale. Teil XXXII. 1842. - III. Villes anséatiques. Teil XXXIII. 1844. Enthält Ansichten von Augsburg, Bonn, Frankfurt, Göttingen, Heidelberg, Koblenz, Köln, Landshut, Mainz, München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg, Worms etc. „Ce grand ouvrage, aujourd‘hui presque entièrement terminé, a été rédigé par des littérateurs distingués, qui, pour la plupart, ont séjourné dans les lieux dont ils parlent.“ (Brunet V, 1011). – Es fehlen insgesamt vier Tafeln: Die Tafeln 26 und 27 aus „Allemagne“ und die Tafeln 23 und 24 aus „Villes Anséatiques“. Leicht stockfleckig (Darstellungen nicht betroffen). Schöne Exemplare.

161 Lehmann, Christoph. Chronica der freyen Reichs Stadt Speier, darinnen von dreyerley fürnemlich gehandelt: Erstlich, vom Ursprung, Uffnehmen, Befreyung, Beschaffenheit des Regiments, Freyheiten, Privilegien, Rechten, Gerechtigkeiten, Denckwürdigen Sachen und Geschichten, unterschiedlichen Kriegen und Belägerungen der Stadt Speier. Zum andern, von Anfang und Auffrichtung des Teutschen Reichs, ...um dritten, von Anfang und Beschreibung der Bischoffen zu Speier, und des Speierischen Bisthums. Anjetzo ist diese dritte Edition auffs neue mit Fleiß durchsehen, an vielen Orten verbessert und bey nahe den dritten Theil vermehret. 14 Bl., 971 S., 42 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 33,5 x 21 cm. Leder d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen, oberes Kapital mit kleinem Einriss, Rückdeckel mit Schabspuren, mit 2 kleinen Papierrückenschildern). Frankfurt, Johann Philipp Andreae für Georg Heinrich Oehrling, 1698.

350

VD17 3:300359F. ADB XVIII, 136. Dahlmann-Weitz 1935. Wegele 402. Vgl. Graesse IV, 151. – Dritte, stark vermehrte Auflage der zuerst 1612 erschienenen wichtigen Chronik des Speyerer Stadtschreibers Christoph Lehmann (1568-1638). „Das verbreitetste und anerkannteste Geschicht swerk dieser Landschaft. Die Chronik ist nicht bloß eine Stadt - sonder n auch zum guten Teile eine Reichsgeschichte“ (Wegele). „Seinen litterarischen Ruf verdankt Lehmann zwei Werken, der ‚Chronica der Freyen Reichs Stadt Speyr‘ und seiner Sprichwörtersammlung ‚Florilegium Politicum‘. Ganz besonders aber ist es die erstere, zugleich sein frühestes Werk, durch welches er sich nicht nur in Speyer einen Namen begründet hatte, um dessen willen man ihn als den ‚berühmten Lehmann‘, ja den ‚deutschen Livius‘ mit bereitwilligster Hingebung anerkannte, sondern das auch weit über Speyer hinaus (soll doch der Minister Colbert befohlen haben, eine französische Uebersetzung der Chronik anzufertigen) im Gebiete deutscher Städtegeschichte einen bewährten Ruf bis auf den heutigen Tag sich erhalten hat. Bei der Abfassung dieser seiner Chronik beobachtete er gewissenhaft das ‚nonum prematur in annum‘, denn erst nach zehnjähriger Arbeit übergab er das Manuscript vorschriftsmäßig dem Rathe der Reichsstadt zur amtlichen Censur, worauf der Druck, auch äußerlich ein stattliches Opus, in Großfolio zu Frankfurt 1612 in Verlegung Jonas Rosen erschien. Die dreifache Aufgabe, die sich Lehmann setzte und in extenso schon auf dem Titel präcisirte, führt er in sieben Büchern von den ältesten Zeiten bis auf den Regierungsantritt Kaiser Maximilians I. durch“ (ADB). – Etwas gebräunt oder braunfleckig, die letzten zwei Blatt mit Nagespuren im weißen Seitenrand, das hintere fl. Vorsatz dort stärker betroffen.

162

2 Bl., VIII, 15, 15 S., 1 Bl., 1285 Sp., 30 Bl.; 4 Bl. (l. w.), 8 S., 679 Sp., 17 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestoch. Frontispiz, 28 (2 gefaltet) Kupfertafeln, 2 gestochenen Titelvignetten und 2 gestochenen Textvignetten. 33,5 x 21 cm Pergament d. Z. Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1718. 600

1

Erste Ausgabe der umfangreichen Textsammlung zur Geschichte des Erzbistums Bamberg, u. a. mit Martin Hofmanns Annales Bambergenses und Urbs Bamberga, Johannes Salvers Icones et imagines episcoporum (mit 18 Portraitkupfern), Andreas Goldmeyers Origines Bambergenses,

64 Geschichte, Geographie und Reisen
Ludewig, Johann Peter. Complectens scriptores rerum episcopatus Bambergensis. 2 Teile in Band.
162

Band II enthält u. a. Chroniken von Banz, Oettingen, Reichersberg und Schwarzach. Die Paginierung springt mehrfach von Spalten- auf Seitenzählung, alle Vergleichsexemplare mit abweichender Kollation. – Titel verso und Vorsatz mit Besitzeinträgen und Stempeln. Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig, insgesamt aber sauber und wohlerhalten. Schönes Exemplar im tadellosen Pergamentband.

Abbildung

163 Oesterley, Georg Heinrich. Geschichte des Herzogs Otto I. mit dem Beinamen das Kind von Braunschweig. 8 Bl., 184 S. 17,5 x 10 cm. Moderner Halblederband mit Rücken- und Deckeltitel. Göttingen, Victorinus Bossiegel, 1786.

120

VD18 11360771. – Erste Ausgabe der Lebensbeschreibung des braunschweigisch-lüneburgischen Herzogs Otto I. (1204-1252) durch den renommierten Göttinger Juristen und Historiker Heinrich Oesterley (1774-1847). – Titel schwach braunfleckig, sonst sauber und wohlerhalten.

164 Ortelius, Abraham. Saxoniae misniae, Thuringiae, nova exactissima descriptio. Teilkolorierte Kupferstichkarte. 43,5 x 55 cm. Antwerpen, Coppens van Diest., 1573.

180

Die Karte zeigt Mitteldeutschland sowie die umliegenden Gebiete, von Prag bis nach Berlin und Brandenburg, von Mühlhausen bis nach Fürstenberg und Leipzig sowie Frankfurt an der Oder. – Im oberen Rand mit kleinem gebräunten Feuchtigkeitsfleck. Leicht gebräunt und knitterfaltig.

Abbildung

165 Probst, Johann Friedrich. „Dresden“. Zweiteilige Panoramaansicht Dresdens nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. 36 x 104 cm. Augsburg, Erben Wolff, ca. 1730.

1.200

Nicht bei Fauser. F. Bernhard Werner 138f. – Im bewölktem Himmel das Schriftband mit Titel und rechts daneben das Stadtwappen. Die imposante Gesamtansicht zeigt hinter der dahinfließenden Elbe u. a. die Frauenkirche, das Opernhaus und eine Hügellandschaft. – An den Rändern gebräunt, etwas fingerfleckig und geringfügig stockfleckig. Abbildung Seite 66

166 Probst, Johann Friedrich. „Goslaria“. Zweiteilige Panoramaansicht Goslars nach Christian Andreas Schmid in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. 41,5 x 115 cm (Blattgröße). Augsburg, Erben Wolff , 1732.

900

Fauser 4783. – In einer idyllischen Hügellandschaft fügt sich die große Stadtansicht von Süden und aus der Kavaliersperspektive malerisch ein. Unterhalb der Darstellung mit Legende Nummern 1-39, Schriftband und Stadtwappen im Himmel. – Ränder gebräunt, zwei Falzspuren und etwas fleckig.

Abbildung Seite 67

167 Probst, Johann Friedrich. „Hannover“. Zweiteilige Panoramaansicht Hannovers nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. Ca. 35 x 100 cm (Plattenrand). Augsburg, Erben Wolff, ca. 1729.

1.000

65 Geschichte, Geographie und Reisen
164

165

Detailreiche Gesamtansicht des barocken Hannovers. Die Ansicht zeigt im Vordergrund den Abhang des Lindener Berges, einige Häuser des Dorfes Linden, die Ihme mit der Brücke, Teile der Ohe und den Glocksee. Mittig blickt der Betrachter von Südwesten aus auf die noch mit den barocken Bastionen befestigte Stadt Hannover. Innerhalb der Mauern ist halblinks das Calenberger Tor zu erkennen, im Hintergrund Wiesengelände unter bewölktem Himmel. Oben rechts ziert das Stadtwappen den Druck. – Leichte Randläsuren, an den Rändern gebräunt. Kleine Sepia-Marginalie oben rechts auf weißem Rand. Abbildung

168 Probst, Johann Friedrich. „Hildesheim“. Zweiteilige Panoramaansicht Hildesheims nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. Ca. 35 x 100 cm (Plattenrand). Augsburg, Jeremias Wolff, 1729.

1.000

Fauser 5786. – Stimmungsvolle Gesamtansicht von Hildesheim. Die Vegetation im Vordergrund liegt im Schatten. Dahinter erhebt sich die Stadt mit ihren Türmen, darunter zentral die beiden Kirchen St. Jakobi und St. Andreas, das Rathaus etc. Der Himmel mit Titelschriftband, Stadtwappen und einer Legenden unter der Darstellung. – stellenw. minimal gebräunt Abbildung

169 Probst, Johann Friedrich. „Rostock“. Zweiteilige Panoramaansicht Rostocks nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. 32,5 x 102 cm (Plattengröße). Augsburg, Erben Wolff, ca. 1730.

1.000

Werner 147. Fauser 12038. – Prachtvolle Panoramaansicht. Das Blatt gibt die Stadt um 1730 wieder. Über der Gesamtansicht in einem Schriftband betitelt: „Rostock“, rechts daneben mit dem Stadtwappen und unter der Darstellung mit einer Legende, die u. a. die Nikolaikirche,

die Klosterkirche, das Rathaus, die Marienkirche und vieles mehr erwähnt. Vor der Gesamtansicht erstreckt sich der Hafen mit zahlreichen Booten. – An den Rändern gebräunt. In Sepia rechts unter der Darstellung eine Nummer von alter Hand: „N. 73“. Druck sehr sauber. Abbildung Seite 68

170 Probst, Johann Friedrich. „Stralsund“. Zweiteilige Panoramaansicht Stralsunds nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. 36 x 112 cm (Plattengröße). Augsburg, Erben Wolff, ca. 1730.

1.000

Imposante Gesamtansicht der Stadt. Von einem leicht erhöhten Standpunkt aus schweift der Betrachterblick über die pittoresken Dächer der Altstadt, wobei die Nikolaikirche links sowie die imposante Marienkirche rechts besonders ins Auge fallen. Im bewölktem Himmel befindet sich ein Schriftband „Stralsund“, rechts daneben befindet sich das Stadtwappen. Die Legende unterhalb der Darstellung erwähnt zudem noch das Waisenhaus, das Rathaus, das Zeughaus, die Johanniskirche etc. Am Horizont im Hintergrund erhebt sich die Insel Rügen. – Papierbedingt leicht gebräunt, sonst in guter Erhaltung.

Abbildung Seite 68

171 (Rudloff, Friedrich August. Pragmatisches Handbuch der Mecklenburgischen Geschichte). Teile I und II (von 3) in 2 Bänden. Mit 4 typographischen Falttafeln. 17,5 x 11,5 cm. Moderne Lederbände mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Schwerin, Wilhelm Bärensprung bzw. Schwerin, Wismar und Bützow, Boedner, 1780-1786.

Heeß 306. ADB XXIX, 472. – Erste Ausgabe, der Teil II in vier Abteilungen. „1780 wagte Rudloff den ersten Versuch einer urkundlichen, vom Tand der Erfindungen und gelehrter Spielerei und Fabelei, abgesehen von der Herübernahme der slavischen ‚Könige‘, freien Darstellung

66 Geschichte, Geographie und Reisen
120
67 Geschichte, Geographie und Reisen 167 168 166

der Entwicklung Mecklenburgs in dem 1. Theil des ‚Pragmatischen Handbuchs der Mecklenburgischen Geschichte‘, dem 1785 des 2. Theiles 1. und 2. Abtheilung und 1786 desselben 3. und 4. Abtheilung folg ten, welche die Geschichte bis 1508 darstellten“ (ADB). Später erschien noch ein dritter Teil mit dem Nebentitel „Neuere Geschichte von Mecklenburg“ (Rostock und Schwerin 1821-1822). – Titelblätter fachmännisch faksimiliert, Widmungsblatt in Teil I gestempelt, Innenspiegel mit gestochenem Exlibris.

172 Scharf, Christoph Barthold. Der politische Staat des Churfürstenthum Braunschweig-Lüneburg samt dazu gehörigen Herzogthümern, und Grafschaften in welchem dessen Staedte, Flecken, Dörfer, adeliche Güther, und einzelne Höfe nach ihren Gerichts-Obrigkeiten und Einpfarrungen aus Privatnachrichten zusammengetragen und in alphabetischer Ordnung entworfen. 3 Teile in 1 Band. 22 x 18 cm. Moderner Lederband mit RVergoldung und goldgepr. RSchild. Lauenburg, Johann Georg Berenberg, 1777. 150

Vgl. Heinsius III, 529 (Ausgabe Bremen 1780). – Erste Ausgabe der seltenen Schrift über das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Die drei Teile behandeln: I. Generelle Eintheilung des Churfürstenhtum Braunschweig-Lüneburg.- II. Topographisches Verzeichnis aller Städte, Flecken, Dörfer, Vorwercker. - III. Die adeligen Güter und ihre Besitzer. Der aus Wölpe in Niedersachsen stammende Verwaltungsjurist Christoph Barthold Scharf (1725-1803) wirkte u. a. ab 1759 als Amtsschreiber des Amtes Lüne, ab 1766 als Amtmann in Dannenberg, später dann als Oberamtmann in Osterholz bei Bremen. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar auf besonders festem Bütten.

173 Schenk, Pieter. 3 grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarten. 47 x 55 cm. Amsterdam 1630-1754. 450

Die Karten zeigen verschiedene Gebiete wie Wurtzen und Thüringen. Jeweils mit teils figürlicher Titelkartusche, großer Legende, Kompassrose, Erklärungen der Zeichen, etc. Vorhanden sind: I. Accurate Geographische Delineation des Stiffts Ambt Wurtzen, nebst den Aemtern Eilenburg und Düben. - II. Accurate Geographische Delineation des

68 Geschichte, Geographie und Reisen
169 170

zu dem Chursächsischen Thüringen gehörigen Aemmtes Langensaltza. - III. Arragonia Regnum. – Mit Mittelfalz. Minimal leicht braunfleckig und mit Einriss am oberen Steg bei der Karte zu Thüringen.

174 Schöpf, Gregor. Historisch-statistische Beschreibung des Hochstifts Würzburg. Ein Versuch. VIII, 4 Bl., 574 (recte: 620) S. Mit 5 typographischen Falttabellen. 20,5 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (berieben, Rücken mit modernem Leinenstreifen erneuert) mit RSchild. Hildburghausen, Witwe Johann Gottfried Hanisch, 1802. 200

Pfeiffer 47720. – Einzige Ausgabe der umfassenden Monographie. –Gebräunt und etwas braunfleckig.

175 Schultes, Johann Adolph von. Coburgische Landesgeschichte des Mittel-Alters mit einem Urkundenbuch. Teil I (von 3). XVI, 169 S., 139 S. Mit gestochener Titelvignette. 23 x 18,5cm. Marmorierter Pappband d. Z. (Rücken und Kanten beschabt) mit RSchild. Coburg, Sinner, 1814. 150

Dahlmann-Waitz 1608. Pfeiffer 9211-9212. – Erste Ausgabe des wertvollen Quellenwerks, das selten in vollständigen Exemplaren angeboten wird. Vorliegend der erste von drei erschienenen Bänden, jeder Band mit einem Urkundenbuch im Anhang. „Schultes gehört unzweifelhaft zu den besten und verdientesten Forschern seiner Zeit auf dem Gebiet der Landesgeschichte, sachkundig, unermüdlich, sorgfältig und stets mit neuem Material auf einem noch wenig oder unergiebig behandelten Felde arbeitend“ (ADB XXXII, 692). – Mit wenigen Anmerkungen in Bleistift. Wohlerhaltenes Exemplar.

176 Seutter, Matthäus. Suevia Universa IX. tabulis delineata, in quibus omnium, non solum ad circulum pertinentium Episcopatuum, Ducatuum, Marchionatuum, Principatuum, Abbatiarum, Comitatuum, Dynastiarum, Civitatum Imperialium ut et Ordinis Equestris ... exhibita Zeitgenössischer grenz- und flächenkolorierter Kupferstich von 9 Platten gedruckt, mit großer dekorativer Kartusche, Windrose und Zeichenerklärung sowie einem von Flußgöttern eingerahmten Meilenmesser. 50 x 55 cm (1 Blatt); 153 x 160 cm (Gesamt). Augsburg um 1730.

Eindrucksvolle Kupferstichkarte zu Schwaben von J. Michal bei Seutter (1678-1757). Die Karte setzt sich aus neun losen Blättern zusammen und ergibt eine detailierte und bemerkenswerte Anschauung des Gebietes, welches sich begrenzt durch links oben Neustadt an der Weinstraße (Neustatt), rechts oben Neuburg an der Donau, links unten Liebsdorf und rechts unten Lech am Arlberg. – Knapp beschnitten. Teils verstärkt, mit kleineren Randläsuren und nicht zusammengesetzt. Schöne, teils ausgezeichnete Drucke, jedes der neun Blätter mit den Einfassungslinien. Sehr dekoratives Exemplar.

177 Simonis, Philipp. Historische Beschreibung aller Bischoffen zu Speyr, so viel deren von Anfang biß auff diese Zeit, auch weß Stammens und Namens sie gewesen, wie lang sie gelebt und regiert, und was sich bey deroselben Leben und Regierung fürnemblich zugetragen. Darbey ist auch ein Specification aller Altarien und Pfründen, in der Thumbkirchen, deßgleichen der Neben Stifft, Aller Pfarren, Clöster, Convent, Biguten Häuser, und Capellen zu Speyr. 6 Bl., 268 S. 31 x 19,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Kanten schwach beschabt, oberes Kapital leicht bestoßen) mit RSchild. Freiburg, Joseph Lang, 1608.

69 Geschichte, Geographie und Reisen
600
176 176
Abbildungen
200

VD17 107:740248H. – Eine von zwei im VD17 verzeichneten Varianten der ersten Ausgabe; die kollationsgleiche Druckvariante wurde mit einem Titelblatt in Rot und Schwarz sowie einer Titelvignette ausgestattet. Seltene Chronik der Speyerer Bistumsgeschichte, eine zweite unveränderte Auflage erschien 1773. – Vereinzelte schwache Braunflecken. Wohlerhaltenes Exemplar.

178 Struve, Burkhard Gotthelf. Einleitung zur Teutschen Reichs-Historie vom Ursprung der Teutschen biß auf gegenwärtige Zeit verabfasset. Dritte und vermehrte Auflage. 2 Teile in 1 Band. 6 Bl., 720 S; 1 Bl., 800 S., 14 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und gestochener Titelvignette von Mikosviny. Pergament d. Z. (etwas berieben und fleckig) mit RTitel. Jena, Johann Felix Bielcken, 1739. 240

Vgl. ADB XXXVI, 676. Wegele 616. – Erstmals 1730 in Latein erschienen „Corpus hist. Germanicae“. Das Werk erschien in Deutsch erstmals 1732 und wurde von Burkhard G. Struve (1671-1738) selbst übersetzt. – Mit drei Exlibris auf dem Vorsatz. Vereinzelt minimal Braunfleckig sonst wohlerhaltenes Exemplar.

179 Struve, Burkhard Gotthelf. Syntagma historiae Germanicae a prima gentis origine ad annum usqve MDCCXVI. ex genuinis historiarum documentis, et

coaevorum scriptorum monumentis illustratum. 7 Bl., 1948 S., 100 Bl. Mit gestochenem Portrait. 20 x 16,5 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. Jena, Felix Bielcke, 1716. 120

VD18 10209115. ADB XXXVI, 675. – Erste Ausgabe. Der dem Arbeitseifer eines Polyhistors angemessene, knapp 2000seitige „Vorläufer“ zu Struves (1671-1738) umfassenden Lehrbuch zur deutschen Geschichte, dem Corpus historiae Germanicae (Jena 1753). – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

Opulentes Nürnberger Arbeitszeugnis

180 Ullmann, Johann Erdmann. Spätbarockes Arbeitszeugnis für den Bediensteten Johann Christoph Friedrich Arnold. Kalligraphische deutsche Handschrift auf Pergament mit angehängtem Wachssiegel in Holzkapsel, gerahmt unter Glas in Holzprofilleiste. Format: ca. 50 x 70 cm. Rahmen: 58 x 77 cm. Nürnberg 31. Oktober 1767.

450

In prächtiger spätbarock-opulenter Kalligraphie niedergeschriebenes und mit drei Nürnberger Wappendarstellungen geziertes Arbeitsbzw. Leumundszeugnis, das der biographisch nicht weiter nachweisbare Nürnberger Kaufmann Johann Erdmann Ullmann seinem Bediensteten Johann Christoph Friedrich Arnold, Sohn des aus Forchheim in Sachsen stammenden Webers und Brantweinbrenners Johann Christoph Arnold, ausgestellt und unterzeichnet hat. Der junge Arnold verbrachte insgesamt zwölf Jahre in Ullmanns Geschäft, wo er „Sieben Jahr als Jung und Fünff Jahr als Diener serviret“ hat und sich stets „Christlich getreu, fleißig, verschwiegen, willig und gehorsam bezeiget .. wie es einem rechtschaffenen Ehrliebenden Bediensteten geziemet“ etc. – Im Rand etwas fleckig, sonst wohlerhalten. Abbildung

181 Urlsperger, Samuel. Nöthiger und kurtzgefaßter Unterricht theils von der Historie und Innhalt des auf einen dreyßig jährigen Krieg endlich in dem Jahre 1648. erfolgten und durch Gottes Gnade bereits hundert Jahre daurenden Westphälischen Friedens, besonders auch in Ansehung der hieran Theil nehmenden des H. R. R. Freyen Stadt Augspurg, Und der darinnen, Krafft solchen Friedens und dessen Executions-Recesses, auf immer vestgestellten Regiments-Paritæt. 4 Bl., 60 S. 16 x 10 cm. Brokatpapierbroschur d. Z. (fleckig und berieben, Umschläge teils gelöst). Augsburg, Mertz und Mayer, (1748).

180

VD18 12343153. – Einzige Ausgabe der für den Schulgebrauch in Augsburg verfassten kleinen regionalhistorischen Schrift anlässlich des „Hundertjährigen Jubel-Angedenckens“ (Untertitel) des Westfälischen Friedens, verfasst von dem Augsburger Pietisten Samuel Urlsperger (1658-1772). – Schwach fleckig, anfangs im Bug an der Bindung mit kleinen Löchern, Titel und Schlussblatt im Bug mit dem Innenspiegel verklebt. Innenspiegel gestempelt.

70 Geschichte, Geographie und Reisen
179

182 Visscher, Claes Jansz. Palatinatus rheni nova et accurata descriptiones. Kolorierte Kupferstichkarte. 51 x 62 cm. Amsterdam, Nicolaus Joannis Piscator, 1652. 600

Hübsche flächenkolorierte Karte von Rheinland-Pfalz mit einem fast vollständig umlaufenden Band mit fünf Ansichten verschiedener Städte, drei verschiedene Wappen, vier kleine Darstellungen und vier Trachtenpaare. Die Ansichten zeigen die Städte Frankfurt am Main, Worms, Heidelberg, Speyer und Mainz. – Mit kleinen hinterlegten Fehlstellen und Einrissen an der Mittelfalz. Leicht stockfleckig am Rand. Abbildung Seite 72

183 Vollständiges Diarium, alles dessen, was vor, in und nach denen höchstansehnlichen Wahl- und CrönungsSolennitæten des Caroli des VI. erwehlten Römischen Kaysers. Sowol im gantzen Heil. Römischen Reich, als auch insonderheit in dieser Freyen Reichs- und Wahl-Stadt Franckfurth am Mayn, von Anfang biß zum Ende passiret ist. 2 Bl., 132 (recte: 114), 28, 17 S., 8 Bl., 36 S., 1 Bl., 30 S., 3 Bl., 14 S., 2 Bl., 92 S., 5 Bl., 14 S., 2 Bl., 10 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit 8 teils mehrfach gefalteten Kupfertafeln, 10 gestochenen Portraits, Textkupfer und 3 (statt 10) typographischen Doppelblatt. 31 x 19,5 cm. Neuerer Kalbslederband (berieben und mit leichten Schabspuren, älterer Rückenbezug montiert). Frankfurt, Erben Johann David Zunner und Johann Adam Jung, 1712. 300

VD18 10339620. Lipperheide 2516. Vinet 676. Sauer, Frankfurt-Kat. 257 – Eine von zwei im VD18 verzeichneten Druckvarianten der umfassenden Darstellung der Krönungsfeierlichkeiten für Karl VI., der von 1711 bis 1740 römisch-deutscher Kaiser war. Mit den schönen Kurfürstenportraits, davon sieben mit kleinen Ansichten der jeweiligen Residenzstädte. Die Kupfer zeigen den Krönungszug, die Krönung im Frankfurter Dom, das Festbankett im Römer, zwei prächtige Ansichten der Festlichkeiten auf dem Römerberg etc. – Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig, stellenweise mit Annotationen. Abbildung

71 Geschichte, Geographie und Reisen
180 183

184 Wabst, Christian Gottlob. Historische Nachricht von des Chur Fürstenthum Sachsen und der dazu gehörigen Lande jetziger Verfassung der hohen und der niederen Justiz. 12 Bl., 302, 180 S., 43 Bl. Mit Holzschnitt-Titelvignette. 33 x 20,5 cm. Leder d. Z. (stärker berieben, Rückdeckel mit Schabspuren, Vorderdeckel mit Wurmspur) mit reicher RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Leipzig, Caspar Fritsch, 1732. 240

VD18 1475648X. Jöcher IV, 1762. Dahlmann-Waitz 335, 1112. – Einzige Ausgabe. Die beiden Teile enthalten Gesetz und Kommentar der sächsischen Gerichtsverfassung und des Verwaltungsrechts (mit Berg-, Jagd- und Eherecht) sowie Beschreibungen der sächsischen Orte und Dörfer mit umfangreichem Ortsregister. – Vorsätze leimschattig, im Druckbild etwas gebräunt. Wohlerhaltenes Exemplar.

185 Wiedeburg, Friedrich. Origines et Antiquitates

Marggraviatus Misnici. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 138 S., 2 Bl.; 2 Bl., 156 S. Titel in Rot und Schwarz. 19,5 x 16 cm. Moderner Lederband mit RVergoldung und goldgepr. RSchild. Halle an der Saale, Johann Christian Hendel, 1734-1735. 120

VD18 90067649 und VD18 90067657. – Einzige Ausgabe der Schrift über die Geschichte der Markgrafschaft Meißen des Hamburger Staatsrechtlers Friedrich Wiedeburg (1708-1758). „Das größere Verdienst hat

er sich, soweit jetzt noch von einem solchen gesprochen werden darf, um die Geschichte der Markgrafschaft Meißen erworben, die kleineren Aufsätze gelten meist der deutschen Reichsgeschichte und sind wohl längst vergessen“ (ADB XLII, 375) – Titel von Teil I mit dem montierten Exlibris des Wiener Piaristen Leopold Gruber (1733-1807). Wohlerhalten.

186 Wilke, Johann Georg. Der sächsische Nepos. Dem durchlauchtigsten chur- und fürstlichen Hause Sachsen zu untertähnigsten Ehren und zum besondern Gebrauch der churfln. sächsischen Landes-Schuele zu Meißen, durch eine ordentliche und durchgehende Imitation, Cornelii Nepotis Latein etc. 2 Bl., 154 S., 686 S., 33 Bl., 52 S., 2 Bl. Mit Kupfertitel. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (etwas flekkig und berieben, mit hs. RTitel). Wittenberg und Leipzig, Matthäus Henkel für Johann Friedrich Gleditsch, 1682. 240

VD17 3:002219B – Erste Ausgabe der später auch auf Latein erschienenen Sachsenchronik. Eine von zwei im VD 17 genannten Druckvarianten, die sich anhand der Erratablätter unterscheiden lassen. Hauptwerk des sächsischen Pädagogen und langjährigen Rektors der Fürstenschule in Meißen Johann Georg Wilke (1630-1691). Enthält in der umfangreichen „Zuschrift“ (S. 1-154) zahlreiche Anekdoten. – Titel mit einigen Tintenstrichen sowie Besitzvermerk, verso mit montiertem Adelsexlibris des kurmainzischen Geheimen Rats Freiherr Johann Jakob von Lincker von Lützenwick (1665-1730). Vorderes Innengelenk schwach angeplatzt, sonst wohlerhalten.

72 Geschichte, Geographie und Reisen
182

187 Winckelmann, Johann Just. Notitia historicopolitica veteris Saxo-Westphaliae, finitimarumque regionum, quatuor libris absoluta. 4 Bl., 589 S., 17 Bl. 19 x 15 cm. Moderner Lederband im Stil d. Z. mit Streicheisenlinien. Oldenburg, Hans Erich Zimmer, 1667. 300

VD17 3:002427D. Strieder, Hessische Gelehrten- und SchriftstellerGeschichte XVII, 130ff. – Erste Ausgabe der Schrift des in Diensten des Grafen von Oldenburg stehenden hessischen Historiographen Johann Just Winkelmann (1620-1699), der neben seiner OldenburgChronik und weiteren genealogischen Schriften auch wegen seines Vedienstes in der Weiterentwicklung der Mnemotechnik in Erinnerung belieben ist. – Titel gestempelt, mit kleinem Loch sowie Feuchtigkeitsfleck, Blatt Aa1 mit kleinem restaurierten Blattausriss, das Schlussblatt mit kleiner Fehlstelle im oberen Rand (geringer Buchstabenverlust). Sonst nur stellenweise schwach gebräunt.

188 Zeiller, Martin. Topographia Palatinatus Rheni et Vicinarum Regionum. Das ist, Beschreibung und Eigentliche Abbildung der Vornemsten Statte & Plätz

der Untern Pfaltz am Rhein und benachbarten Landschaften, als der Bistümer Wormbs und Speyer, der Bergstraß, des Westerreichs, Hundsrücks, Zweybrüggen etc. [Und:] (Derselbe). Zugab, von etlichen deß Heyl. Röm. Reichs Ständen, die auch zu dem Hochlöblichen Ober-Rheinischen Cräyse gezogen worden, Als: Bisantz/ Metz/ Tull/ Verdun/ Lothringen/ Savoia/ und anderen. 3-67 S., 2 Bl. (Register). Mit 3 gestochenen und doppelblattgr. Karten sowie mit 47 teils doppelblattgr. und gefalteten Kupfertafeln; 3-45 S. Mit 13 Kupfertafeln. 31,5 x 19 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Frankfurt am Main, Matthäus Merian, 1645 (um 1720).

5.000

Schuchhard 33 C. – Dritte Ausgabe, zweite mit dem in den Text eingearbeiteten Anhang. Mit Ansichten von Kreuznach, Heidelberg (4), Kaiserlautern, Mannheim, Saarbrücken, Homberg, Speyer, Weinheim, Worms und weitere. – Gelegentlich mit Wurmlöchlein, braunund stockfleckig sowie mit Randläsuren. Einige Tafeln mit starken Einrissen und Handhabungsspuren. Innengelenke gelockert. Abbildung

73 Geschichte, Geographie und Reisen
188

Berlin, Brandenburg, Preußen und die historisch deutschen Ostgebiete

189 Amon, Anton. 5 grenzkoloriete Kupferstichkarten aus „Allgemeiner Handatlas“ von Schraembl. 48 x 58 cm (Plattenrand). Wien um 1790.

250

Enthält die Graphiken zu „Ost Preussen I. - V. Bl. N. 73-77“. Anton Amon (1761-1798) studierte ab 1788 an der Wiener Akademie Landschaftsmalerei (bei Christian Brand), arbeitete jedoch später als Kupferstecher. – Vereinzelt minimal fleckig, sonst wohlerhalten. Dekorativ.

190 Archenholtz, J. W. von. Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland. (1756-1763). 2 Bde. 6 Bl., 434 S.; 1 Bl., 453 S. Mit gestoch. Porträt-Frontispiz Friedrichs d. Gr., gestoch. Porträt des Herzogs Ferdinand von Braunschweig sowie 1 großen, mehrfach gefalteten Kupferstichkarte mit zeitgenöss. Kolorit. 16 x 10 cm. Pappbände d. Z. (geringfügig berieben) mit goldgeprägten roten RSchildern. Berlin, Haude und Spener, 1793. 280

Goed. VI 280, 6. ADB I 511f. – „Die Frische und Anschaulichkeit der Darstellung, die Wärme des Patriotismus und die lebendige Schilderung der Gefechte gibt dem Buche einen dauernden Werth ... (Archenholtz) ist ein unbedingter Lobredner Friedrich d. Gr., sein Siebenjähriger Krieg wurde in mehrere fremde Sprachen übersetzt.“ (ADB). – Gutes, kaum fleckiges Exemplar. – Dabei: Zweites Exemplar. Pappbände d. Z. (berieben) mit zwei farb. RSchildern. Berlin, Haude und Spener, 1793. - Gebräunt und teils fleckig, gestempelt, das Frontispiz montiert, die Karte etwas fleckig und mit Einriss.

191 Bachmann, J(ohann) F(riedrich). Die Luisenstadt. Versuch einer Geschichte derselben und ihrer Kirche. XVI, 271 S. Mit lithographischem Frontispiz und

4 lithographischen Faltkarten. 21 x 12,5 cm. Typographische OBroschur (etwas berieben und stockfleckig, leicht bestoßen). Berlin, Oehmigke, 1838.

200

Berlin-Bibliographie S. 783. – Seltene erste Ausgabe der ersten Abhandlung über den Berliner Stadtteil. Das Frontispiz zeigt die LuisenstadtKirche (wo der Verfasser als zweiter Prediger wirkte), die Pläne das Gebiet der Luisenstadt in den Jahren 1650, 1700, 1750 und 1838. –Etwas stockfleckig. Unbeschnittenes Exemplar in der Verlagsbroschur.

192 Baedeker, Karl. Berlin und Umgebung. 20. Auflage. XII, 228, 48 S. Mit 3 Karten, 11 Plänen und 17 Grundrissen. OLwd (etwas berieben; Rücken mit Ziffer). Leipzig, Baedeker, 1927.

90

Hinrichsen D 220. – Letzte Auflage mit der Beschreibung Berlins vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Mit dem Plananhang zu Baedekers Berlin. - Vortitel mehrfach gestempelt; vord. Innengelenk mit Transparentklebestreifen verstärkt; im Ganzen ordentliches und sauberes Bibliotheksexemplar. – Dabei: Conversationsbuch für Reisende in vier Sprachen, deutsch, französisch, englisch, italienisch. Stereotyp-Auflage. IX, 331 S. 16 x 11 cm. Roter OLeinenband. Leipzig, Baedeker, (1920). - Hinrichsen S7.

193 Baedeker, Karl. Schlesien. Riesengebirge. Grafschaft Glatz. Reisehandbuch. Zweite Auflage. XLVIII, 270 S. Mit 28 Karten, 28 Plänen, 14 Stadtwappen und einem Panorama. 16 x 11. OLeinen (Gelenek und Ecken berieben). Leipzig, Karl Baedeker, 1938.

150

Hinrichsen D 247. – Letzte Ausgabe. Mit dem Straßenverzeichnis von Breslau. – Vortitel mit dezentem Besitzeintrag. Sauberes Exemplar.

74 Geschichte, Geographie und Reisen
194

194 Beger, Lorenz. Thesaurus Brandenburgicus selectus: Sive gemmarum et numismatum graecorum, in cimeliarchio electorali Brandenburgico, elegantiorum series, commentario illustratae. 3 Bände. 8 Bl., 524 S., 21 Bl.; 7 Bl. (S. 525)-870, 16 Bl.; 6 Bl., 472 S., 16 Bl. Mit 4 gestochenen Frontispices, 3 gestochenen Titelvignetten und zahlreichen Kupfern im Text und auf Tafeln. 39 x 24 cm. Halbleder d. Z. (Bände I und III; stärker berieben, bestoßen und beschabt) mit RVergoldung und (lädiertem) RSchild bzw. Pergament d. Z. (Band II; stark fleckig und berieben, hinteres Gelenk unten angeplatzt) mit RTitel. Berlin („Coloniae Marchicae“), Ulrich Liebpert, 1696(-1701).

750

VD17 3:607663V. Graesse I, 322. Brunet I, 735. Lipsius-Leitzmann

S. 31f. Ebert 1840. Berliner Ornamentstichkatalog 4261 (nur Band I).

ADB II 271ff. – Reich illustriertes Prachtwerk vom Direktor der Berliner „Churfürstlichen Kunst- und Raritätenkammer“ Lorenz Berger (1653-1705), die den Grundstock der Berliner Museen bildete. Auch als Druck des Berliner Hofbuchdruckers von Interesse. Das Werk beschreibt die Münz- und Antikensammlung des Kurfürsten Friedrich III. „Im Jahr 1693 mit der Oberaufsicht über die gesamte Kunstund Raritätenkammer betraut ... Die Publication derselben in einem mit vielen Kupfern ausgestatteten Prachtwerke, Thesaurus Brandenburgicus, in welchem auch fast alle mit den kurpfälzischen Sammlungen nach Berlin gelangten Kupfertafeln des Thesaurus Palatinus wieder benutzt wurden, erschien, durch lebhafte Teilnahme des Kurfürsten unterstützt, in drei Bänden“ (ADB). Die reizenden Vignetten zeigen neben historischen Szenen auch Ansichten aus Berlin und Umgebung, eine der als Frontispiz eigebundenen Tafeln zeigt die Kurfürstliche Raritätenkammer. – Bände I und III etwas gebräunt oder braunfleckig, sonst wohlerhalten. Band II disparat gebunden, etwas stärker fingerfleckig und mit Lesespuren, vorderes Innengelenk unten angeplatzt, die ersten Blatt dadurch dort gelöst, Titel gestempelt und mit kleinerem Blattausschnitt, anfangs auch mit schmalen Feuchtigkeitsrändern. Abbildung

195 Berlin und seine Bauten. Herausgegeben vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin. Mit zahlreichen Abbildungen, Plänen und Karten. 30 x 23,5 cm. OLeinen mit OSchutzumschlag (teils mit kl. Einrissen). Berlin, Ernst & Sohn, 1975-2003.

220

Das Standardwerk zur Architekturgeschichte Berlins. Vorhanden sind die Bände: Teil IV, Band C. Wohnungsbau - Die Wohngebäude (Einfamilienhäuser - Individuell geplante Einfamilienhäuser - Die Hausgärten). 1975. - Teil V, Band C. Schulen. 1991. - Teil VII, Band B. Sozialbauten. 2003. - Teil X, Band B. Anlagen und Bauten für den Verkehr, (1) Städtischer Nahverkehr. 1979. – Teils minimale Gebrauchsspuren und mit Besitzvermerk.

196 Bespannungs-Abteilung Garde-FussartillerieRegiment (Deckeltitel). Abum mit 18 fest montierten Vintage-Photos. 26 x 33,5 cm. Privates Leinenalbum d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben, Ecken bestoßen) mit goldgeprägtem Deckeltitel. (Berlin, um 1910).

180

Erinnerungsalbum mit Vintage-Photos im Format von 18 x 24 cm (14x) bzw. 13 x 18 cm (4x). Dargestellt ist das Kasernengebäude, Gruppenportrait, Geschützwagen, Pflege der Pferde, beim Kartenspiel und Schuhe putzen, Pferdestall, Küche etc. Die Photos fest auf Karton montiert. – Trägerkarton und Seidenhemdchen etwas stockfleckig, die Photos nicht betroffen und wohlerhalten. Fl. Vorsatz mit Stempel des Spandauer Photoateliers Georg Kühn.

197 Beta (d. i. Johann Heinrich Bettziech). Berlin und Potsdam. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 1 Bl., S. 6-84, 1 Bl. Mit 24 Stahlstichtafeln mit Ansichten von J. Poppel und M. Kurz 22,5 x 15 cm. Blindgeprägter OLeinenband (gering fleckig, lichtrandig) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. München, J. Poppel und M. Kurz, (1846).

150

(Gallerie europäischer Städte, Lieferungen 17-20). Berlin-Bibliographie 53. – Unter den Ansichten: Schloss, Zeughaus, Oper, Schauspielhaus, Museum, Unter den Linden, Werdersche Kirche, Lange Brücke, Brandenburger Tor etc., insgesamt 16 von Berlin und 8 von Potsdam. Mit einigen Betrachtungen, u. a. zur Physiognomie Berlins und dem Charakter ihrer Bewohner („Ursprünglich waren die Berliner handfeste, hagbuchene Knasterbärte, grob und knorrig wie Ahornklötze...“). – Ohne den Reihentitel. Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.

75 Geschichte, Geographie und Reisen 198

198 (Boerschel, Ernst). Berlin für Kenner. Ein Bärenführer bei Tag und Nacht durch die deutsche Reichshauptstadt. 4. Tsd. 1 Bl., 196 S. Mit Anzeigenanhang und einem mehrf. gefalt. farb. Plan. 19 x 12,5 cm. Illustr. OLeinenband (etwas fleckig). Berlin, Boll u. Pickardt, (um 1912).

180

Großstadtführer für Kenner, Bd. 1. Zopf-Heinrich I, 367. – Einzige Ausgabe des höchst originellen Reiseführers, dem man sogar entnehmen kann, wo und wann die Chance am größten ist, dem Kaiser zu begegnen (allerdings am Tag). – Gutes Exemplar. Abbildung Seite 75

199 Bourdais, Sébastian F. Portrait de Frédéric Le Grand. 1 Bl., X, 262 S. Mit 1 gestochenen Frontispiz. Halbleder d. Z. (etwas berieben, bestoßen, Rücken mit kleinen Einrissen) mit goldgepr. RSchild. Berlin, de la Garde, 1788. 300

Vgl. Henning 71 (dt. A.). – Seltene erste Ausgabe. Eine Biographie über Friedrich den II. (1712 -1786) von Sébastian Bourdais (gest. 1792), der zur selben Zeit wie der König von Preußen lebte. – Etwas stockfleckig. Erstes Blatt mit hs. Besitzvermerk – Dabei: Ludwig von Heß. Freymüthige Gedanken über Staatssachen. Zweite verbesserte und vermehrte Ausgabe. 4 Bl., 648 S. Mit Kupfer-Vignette auf dem Titel. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (beschabt, bestoßen und angestaubt) mit goldgeprägtem RSchild. Frankfurt, Erben Eichenberg, 1778. - Teils etwas stockfleckig.

200 Büsching, A. F. Beschreibung seiner Reise von Berlin über Potsdam unweit Brandenburg, welche er vom dritten bis achten Junius 1775 gethan hat. Zweite vermehrte Auflage. 4 Bl., 401 S., 7 Bl. Mit 5 gefalt. Kupfertafeln. HLeder der Jahrhundertwende (etwas berieben, Gelenke angeplatzt, Vorsätze erneuert). Frankfurt und Leipzig, Haude und Spener, 1780.

500

Berlin-Bibl. S. 4. – Ausführliche topographische Beschreibung von Berlin und seiner südlichen Vororte Britz, Steglitz, Zehlendorf, Stolpe. Ferner Nachrichten über das „Tabacks-Wesen“, die Kgl. PorzellanManufaktur etc. Außerdem über Teltow, Potsdam, Brandenburg. Unter den Kupfern eine mehrfach gefaltete Karte sowie eine Gesamtansicht des damaligen Dorfes Britz, ferner Stadtplan mit Ansicht von Brandenburg. – Unbedeutend gebräunt, Tafeln teils gering stockfleckig, 1 mit Wasserfleck, 1 mit winzigem Wurmloch im Rand.

201 Büsching, Anton Friedrich. Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. 5 Bl., 64, 348 S. 26,5 x 21,5 cm. Neuerer Pappband (Gelenke beschabt, mit hs. RSchild). Berlin, Realschulbuchhandlung, 1775. 300 Schreckenbach, Bibl. z. Gesch. d. Mark Brandenburg, I, 899. – Erste Ausgabe. Alphabetisch angeordnete Übersicht der Ortsnamen der Mark Brandenburg mit topographischen Angaben. Das Werk des Begründers der politischen Geographie und der neueren politisch-statistischen Methode in der Geographie gibt hier die genaue verwaltungsmäßige Zugehörigkeit auch kleinster Flecken Brandenburgs an. Vorab 16 Seiten Auflistung des existierenden Kartenmaterials. – Titel gebräunt. Unbeschnittenes, etwas stockfleckiges Exemplar aus der Bibliothek des Märkischen Museums in Berlin (ausgesondert), mit entsprechenden Stempeln.

202 Engelbrecht, Martin. St.-Hedwigs-Kathedrale, Collegienhaus und Galonenfabrik. Folge von 13 in der Platte nummerierten architektonischen Kupfertafeln. 23 x 37 cm. Neuerer Halblederband. (Augsburg um 1750). 180

In sich wohl geschlossene Folgen mit architektonischen Grundrissen dreier bekannter Berliner Bauten: I. Römisch-katholische St.-HedwigsKathedrale am Bebelplatz (5 Blatt, Nr. 517-521). - II. Collegienhaus in Kreuzberg, heute Teil des Jüdischen Museums (4 Blatt, Nr. 530-533). - III. „Gold und Silber Galonen Fabric zu Berlin“, damals in der Wilhelmstraße Nr. 9 in Mitte (4 Blatt, Nr. 526-529). – Wohlerhalten.

76 Geschichte, Geographie und Reisen
204

203 Exerzir-Reglement für die Kavallerie der Königlich-Preußischen Armee. XX, 212 S. Mit 8 Notentafeln und 2 (statt 3) Faltplänen. 16 x 9,5 cm. HLeder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, mit Papierrückenschild) mit RVergoldung und goldgepr. RSchild. Berlin, Georg Decker, 1812. 180

Erste Ausgabe des Handbuchs. – Es fehlt eine Tafel. Wohlerhaltenes, durchschossenes Exemplar aus der Bibliothek der Grafen zu Eulenburg-Prassen, mit entsprechendem zeitgenössischem Besitzeintrag auf dem Titel und neuerem Wappenexlibris auf dem fl. Vorsatz. – Dabei: Dasselbe. Ohne die Notentafeln. - Titel mit Besitzeintrag „Eulenburg“ sowie ebenfalls mit Wappenexlibris. - Gebrauchsspuren.

204* Frank, Gustav. Potsdam. Lithografie. 34,5 x 56 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in Profilleiste. 65 x 84 cm Berlin, Druck d. königl. lith. Instituts, 1870.

300

Bemerkenswerte und historisch bedeutende Ansicht der Stadt Potsdam mit Blick auf die Havel und auf das Schloss Sanssouci. Neben der üppigen Vegetation sind konträr dazu die Schornsteine der fortlaufenden Industrialisierung dargestellt. Gustav Frank (1819-1888) war ein deutscher Landschaftsmaler, Lithograf und Zeichner, der zahlreiche Veduten zu deutschen Städten zeichnete. – Leicht gebräunt sonst gutes und dekoratives Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

205 Friedrich II., der Große. Oeuvres posthumes. 15 Bände. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz. 20 x 12 cm. Braune Halblederbände d. Z. (berieben, Kanten beschabt, Ecken stärker bestoßen; 3 Bände gering abweichend gebunden) mit RVergoldung und je 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, Voss und Decker, 1788.

Ebert 7927. Weller, Druckorte II, 237. Graesse II, 631. Cioranescu 29547 und 29577. Herzeleide Henning 23. Brieger 548. – Erste Ausgabe des Gesamtwerks der aus den Aufzeichnungen und Briefen posthum veröffentlichten Werke Friedrichs des Großen (1712-1786). Enthält: Histoire de mon temps - Histoire de la guerre de sept ans - Mémoirs de 1763 jusqu‘à 1778 - Poésies - Correspondance - etc. Ohne die erst später erschienenen 6 Supplemente. Bei beiden angegebenen Druckorten „Berlin, Voss und Decker“ handelt es sich um Fingierungen eines Straßburger Druckers, der die Werke, von denen tatsächlich einige überhaupt nicht der Feder des großen Preußenkönigs entstammen, ohne Genehmigung nachdruckte. Dennoch wurde die Ausgabe der „Oeuvres posthumes“ zur wichtigsten Referenzausgabe der frühen Zeit. – Teils etwas feuchtrandig am Kopfsteg (Kupferporträt leicht betroffen), vereinzelt etwas stockfleckig sowie mit vereinzelt kleineren Wurmgängen im Vorsatz. Mit Exlibris auf Vorsatz und mit Bibliotheksstempel auf Titel.

206 Gallus, Gottfried Traugott. Geschichte der Mark Brandenburg für Freunde historischer Kunde. 6 Teile in 7 Bänden. Modernes Pergament mit goldgeprägtem RTitel und montiertem Bandschildchen. 17 x 10 cm. Züllichau und Freystadt, Frommann, 1792-1805. 250

Kuhn S. 18. – Mischauflage (Bände I bis IV in zweiter verbesserter, Bände V und VI in erster Auflage). Reichhaltige Chronik, welche die Geschichte der Mark von der Zeit der „Suevischen Völkerschaften“ bis zur Regentschaft Friedrich Wilhelm II. aufrollt. Band VI liegt in zwei Teilbänden vor. – Etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.

207 Hartknoch, Christoph. Zwey historische Disputationen, die unter dem berühmten Preußischen Magister Christoph Hartknoch 1. durch Wolffg. Christ. v. Nettelhorst, Ao. 1674, Von dem Ursprung der Preußen; 2) durch Friedrich Werner, Ao. 1675, Von ihrem ehemaligen Götzendienst und abergläubigen Religions- Hochzeits- und

77 Geschichte, Geographie und Reisen 210
150

211

Begräbnißgebräuchen abgehandelt worden. 4 Bl., 152 S. 22,5 x 18,5 cm. Leder d. Z. (Bezugsmaterial gelöst, mit Feuchtigkeits- und Gebrauchsspuren). Königsberg, Johann Friedrich Driest, 1755.

180

VD18 10566333. – Erste deutsche, durch Karl Johann Caspari (17231758) herausgegebene Ausgabe der beiden Disputationen zur Geschichte des preußischen Adels, die zuerst 1674 und 1675 in Königsberg als Disserationen erschienen und „sowohl wegen ihres Inhalts, als auch den damit verknüpften Nachrichten von der Herkunft der ältesten adelichen Familien in Preußen der Uebersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche würdig geschätzet worden“ (Untertitel). – Im Seitenrand stockfleckig, das Papier dort teils etwas brüchig. Exemplar aus der Bibliot hek der Grafen zu Eulenburg-Prassen, mit entsprechendem neuerem Wappenexlibris auf dem fl. Vorsatz.

208 Havestadt, Christian. Festschrift zur Einweihung des Teltowkanals durch Seine Majestät den Kaiser und König Wilhelm II. 3 Bl., 104 S. Mit 11 Lichtdrucktafeln, zahlreichen photographischen Textabbildungen sowie 4 Faltkarten bzw. -plänen. 39 x 28 cm. OLeinen mit goldgeprägtem Deckeltitel. Berlin, Robert Rohde, 1906.

150

Berlin-Bibliographie S. 742. – Erste Ausgabe. Dokumentation über Planung, Bau und Betrieb der in den Jahren 1901 bis 1905 erbauten Wasserstraße. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Von Hindenburg signiert für eine Berliner Patriotin

209 Lindenberg, Paul (Hrsg.). Hindenburg-Denkmal für das deutsche Volk. Jubiläums-Ausgabe (67.-100. Tausend). 4 Bl., 434 S., 1 Bl. 34,5 x 27 cm. Illustrierter OLeinenband. Berlin, Vaterländischer Verlag, 1925.

120

Von Hindenburg auf der Portraittafel eigenhändig signiert. Lose beiliegend der Brief (als eigenhändige Abschrift) der 20jährigen patriotischen und durchaus selbstbewusst auftretenden Berlinerin Frieda Kliem, wohnhaft Bergstraße 79, aus dem Juni 1926, in welchem sie den Reichspräsidenten um die Signatur bittet („Ich weiß, jetzt gibt es Wichtigeres, aber

einem echten deutschen Mädel, schlägt der Herr Reichspräsident nichts ab“). Ebenfalls vorhanden das dazugehörige Antwortschreiben aus dem Büro des Reichspräsidenten. - Beide Dokumente mehrfach gefalzt. – Frisches Exemplar.

210 Ludewig, Johann Peter von. Preußisches Neuburg und dessen Gerechtsame, abgefasset durch Peter v. Hohenhard (Pseud.). 24, 542 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochener Titelvignette, gestochenem Frontispiz und typographischer Falttafel. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. Teutschenthal (d. i. Halle, Renger) 1708.

600

VD18 14604574. Barth I, 2627. – Erste Ausgabe der Stadtmonographie des schweizer Kantons Neuchâtel, das als Fürstentum Neuenburg bekanntlich von 1707 bis 1806 und dann wieder von 1814 bis 1857 zu Preußen gehörte. Nach dem Tod der kinderlosen Fürstin Marie de Nemours (1625-1707) war die über zwei Jahrhunderte währende Herrschaft des Hauses Orléans-Longueville über das Fürstentum Neuenburg erloschen. Unter den 15 Bewerbern wurde der von Bern favorisierte preußische König Friedrich gewählt. Die preußischen Könige regierten das Fürstentum durch Gouverneure, die ihren Sitz entweder im Schloss von Neuenburg oder in Berlin hatten. Das Frontispiz zeigt eine Ansicht der Stadt. – Titel mit datiertem Besitzermonogramm „J. D. B. 1709“. – Beigebunden: Nicolaus Hieronymus Gundling. Historische Nachricht von der Graffschafft Neufchatel und Valangin, worinnen die Ursachen angezeiget werden, warum Se. Königl. Maj. von Preußen d. 3. Novembris. a. 1707. davon in die Possession gesetzet worden. 4 Bl., 129 (recte: 119) S. Frankfurt und Leipzig, Friedrich Zimmermann, (1708). - VD18 12199613. - Erste Ausgabe. - Derselbe. Erläuterung des historischen Berichts von der Graffschafft Neufchatel und Valangin. 70 S., 1 Bl. Ebenda 1708. - VD18 11161140. - Erste Ausgabe des Anhangs.Sehr schöne und wohlerhaltene Exemplare der beiden frühen Chroniken aus der Preußenzeit, gebunden im tadellosen Pergamentband. Abbildung Seite 77

211 Malo, Charles. Les capitales de l‘europe. Promenades pittoresques (Berlin). 35 S. Mit kolorierter Aquatintaradierung. 15 x 9,5 cm. Blindgeprägter OPappband (schwache Flecken). Paris, (Marcilly, um 1830). 120

Der Berlinband der reizenden kleinen Reihe von Beschreibungen europäischer Hauptstädte. Insgesamt erschienen acht Bände (Berlin, Konstantinopel, London, Madrid, Paris, Rom, St. Petersburg und Wien). – Etwas stockfleckig, Innengelenke angeplatzt, Bindung etwas schwach. Sonst wohlerhalten. Abbildung

212 Mila, W(ilhelm). Berlin oder Geschichte des Ursprungs, der allmähligen Entwickelung und des jetzigen Zustandes dieser Hauptstadt, in Hinsicht auf Oertlichkeit, Verfassung, wissenschaftliche Kultur, Kunst und Gewerbe. XIV, 524 S. 20 x 11,5 cm. OPappband (gebräunt; Ecken etwas bestoßen). Berlin und Stettin, Nicolai, 1829. 220

Berlin-Bibliographie S. 85. – Frühe Ausgabe der umfassenden Geschichte und Beschreibung Berlins. – Vor allem die Vorsätze braunfleckig, sonst weitgehend sauberes, gutes Exemplar.

78 Geschichte, Geographie und Reisen

214

213 Musterblaetter für die topographischen Arbeiten des Königlich Preussischen Generalstabes. 11 lithographische Seiten und 10 teils kolorierte lithographische Tafeln. 23 x 37 cm. Halbleinen d. Z. (starke Gebrauchsspuren; gestempelter Vorderumschlag eingebunden). (Berlin, Schropp, 1850).

120

Seltenes Vorlagewerk für die Herstellung von Kartenmaterial für die Preußische Armee im Maßstab 1:25000. Mit detaillierten Angaben zur Darstellung von Wegen, Wäldern, Gewässern, Wohnungen (z. B. Gärten, Bauernhöfen Plantagen, Weinbergen, Gehöften etc.), einem Verzeichnis der gebräuchlichen Signaturen und Abkürzungen, Darstellung von „Böschungswinkeln“ und Hügeln, ferner mit einer Schriftmustertabelle usw. – Etwas fingerfleckig, Gelenke geplatzt.

214 (Nicolai, Friedrich). Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend. 3. völlig umgearbeitete Auflage. 3 Bde. Mit 5 mehrfach gefalteten, gestochenen Grundrissen und Plänen.

19 x 11,5 cm. Bedruckte OPpbde (etwas berieben und gering fleckig; unbedeut. Wurmspuren). Berlin, Fr. Nicolai, 1786.

1.800

Berlin-Bibl. S. 52. Nicolai-Kat. Wolfenbüttel Nr 75. – Dritte, wesentlich erweiterte und maßgebliche Ausgabe der wichtigsten und ausführlichsten Berlin-Beschreibung aus der Zeit Friedrichs des Großen mit allen Straßen, Plätzen und architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Tafeln zeigen die Stadtpläne von Berlin und Potsdam, einen Lageplan der „Gegend um Berlin“ und 2 Grundrisse zum Neuen Palais in Potsdam. – Fl. Vorsatz mit schwachem Besitzerstempel; der Text leicht gebräunt; sonst gutes Exemplar in den seltenen Verlagseinbänden. Abbildung

215 Ortelius, Abraham. Brandenburgensis marchae descriptio. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte. 36 x 50 cm (Plattenrand). Mit Passepartout unter Glas in teils vergoldeter Holzprofilleiste (etwas berieben mit kleinen Fehlstellen) gerahmt. 45 x 57,5 cm. Antwerpen 1588. 220

79 Geschichte, Geographie und Reisen

Van der Krogt 3, 1:453 – Die Karte stammt aus der seltenen spanischen Ausgabe von Abraham Ortelius‘ (1529-1589) „Theatro d‘el Orbe de la Tierra“. Gezeigt wird die Mark Brandenburg u. a. mit den Regionen Pommern, Uckermark, Prignitz, dem polnischen sowie dem sächsischen Teil. Zentral auf der Karte erscheinen Berlin und „Coln“ sowie Grunewald und „Teltaw“. – Mit kleiner Fehlstelle, Leicht gebräunt, etwas gewellt und mit Mittelfalz. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. Abbildung

216 Paneth, Philipp. Nacht über Berlin-Alexanderplatz . Die „lasterhafte“ City von Aschinger bis Zacharias. Ein Tatsachenbericht. 151 S., 3 Bl. Anzeigen. Mit 8 fotograf. Abb. auf Tafeln. 18,5 x 12,5 cm. OKart. mit illustr. OUmschlag (kleinere Knickspuren und Randeinrisse).

Leipzig, H. Blömer, 1932.

200

Nicht bei Kosch und Zopf-Heinrich. – Einzige Ausgabe. Der Umschlag in Photomontage von Otto Weigel, Leipzig. Paneth schrieb mehrere Bücher im Krawallsujet: Lästerstätten in Fern-Ost, Grausame Justiz, Nacht über St. Pauli, Grausame Liebe, Der Henker seines Hofes (allesamt laut Verlagsanzeige im Lipsia-Verlag erschienen). – Anfangs etwas braunfleckig, insgesamt gutes Exemplar. Abbildung

217 „Potsdam von der sogenannten ‚weißen Bank‘ im Park des Prinz Carl von Preussen“. Aquarellierte und gouachierte Orig.-Bleistiftzeichnung unter Passepartout in Holzleiste. Darstellung: 20,7 x 31,7 cm. Rahmen: 37,5 x 46,5 cm. Potsdam um 1850.

600

Sehr feine und detaillierte anonyme Biedermeierzeichnung der idyllischen Ansicht auf Potsdam mit figürlicher Staffage im Vordergrund. – Wohlerhalten. Abbildung

218 Preußen. 4 grenzkolorierte Kupferstichkarten. Ca. 33 x 30 cm bis 62 x 77cm. Wien und Leipzig, verschiedene Drucker, 1778-1820.

300

Vorhanden sind: I. Franz Johann Josef von Reilly. Karte von dem Königreiche Preussen. Wien 1796. - II. Derselbe. Karte von Polen nach dem Petersburger Theilungstraktat vom 24. Oktober. Wien 1795. - III. Francesco & Paolo Santini. La Prusse divisée en Prusse Royale, et Prusse Ducale. Venedig, Santini & Remondini, 1778. - Untere Ecken größer restauriert. - IV. Schauplatz des Krieg‘s. Leipzig, Fr. Aug. Leo, um 1820. – Vereinzelt papierbedingt gebräunt, teils gewellt sonst dekorative Exemplare.

219 Probst, Johann Friedrich. „Berlin“. Zweiteilige kolorierte Panoramaansicht Berlins von Georg Hertel nach Friedrich Bernhard Werner in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. 30 x 99 cm (Plattenrand). Mit Passepartout unter Glas in goldlackierter Holzprofilleiste. 47 x 115 cm. Augsburg, Jeremias Wollf ca. 1760.

1.200

Ernst I, 589f. Werner 137. – Schöne, suggestive Berlin-Vedute von dem Augsburger Kupferstecher Johann Friedrich Probst (1721-1781), dessen Spezialität das Anfertigen von meist großen Panoramaansichten war (vgl. Thieme-Becker XXVII, 411. Gier-Janota 592) nach einer Zeichnung von Friedrich Bernhard Werner (1690-1776), einem der bedeutendsten europäischen Ansichtenzeichner. Das dekorative Panorama zeigt die Kurfürsten-Residenzstadt Berlin mit ihren zahlreichen Kirchtür -

80 Geschichte, Geographie und Reisen
216 215

men, Klöstern, Palästen und Bürgerhäusern. Zentral steht die Marienund Nikolaikirche, darüber schwebt in einem Schriftband der Titel: „Berlin“. Des Weiteren erwähnt die Legende unterhalb der Darstellung die Domkirche, das Residenzschloss, die Akademie der Künste, das Zeughaus und vieles mehr. Links, im Hingergrunde des barocken Turmes der Sophienkirche, ziehen sich die sanften Hügeln vom heutigen Prenzlauer Berg mit seinen Windmühlen bis zum Horizont, rechts schließen die „Schönen Berge“ als einzige Erhebungen an. Den vorderen Rahmen bildet das nördliche Spreeufer mit einigen Lastkähnen und hier und da vereinzelte Staffagefiguren. – Dreifach vertikal gefalzt und minimal angestaubt, sonst wohlerhalten, nicht ausgerahmt. Kolorit wohl etwas später.

Abbildung

220 Probst, Johann Friedrich. „Magdeburg“. Zweiteilige Panoramaansicht Magdeburgs in Kupferstich von 2 Platten gedruckt und zusammenmontiert. Ca. 32,5 x 102 cm (Plattengröße). Augsburg, Wolff, 1740. 1.200

Im Vordergrund erstreckt sich die Elbe, während einige beladene Boote darauf ihren Weg nehmen. Darüber erhebt sich imposant wie eine Festung Magdeburg mit ihren vielen Kirchtürmen, im Zentrum

die Ulrichskirche. Oben auf einem Schriftband betitelt „Magdeburg“, rechts davon befindet sich das Stadtwappen. – Papierbedingt an den Rändern gebräunt, leicht fleckig, Darstellung nicht betroffen.

Abbildung

81 Geschichte, Geographie und Reisen 217
219 220

Geschichte, Geographie und Reisen

221 Rango, Ludwig Fr. von. Der zuverlässigste Führer durch Potsdam und seinen Umgebungen mit besonderer Hinsicht auf die Eisenbahn. 4 Bl., 113 S., 3 Bl. Mit lithogr. Faltplan. Illustr. OKart. (gebräunt und etwas fleckig; gestempelt, mit Ziffernsignatur) mit Leinenstreifen. Berlin, Liebmann, 1839.

300

Seltener und bibliographisch durch uns nicht nachweisbarer Stadtführer. Über Hofstaat, Militär und Behörden, Bildungsanstalten, Vergnügungen, Handel, Fabriken, Gewerbe sowie die Schloßarchitektur nebst Pfaueninsel. Die Einleitung mit Streckenbeschreibung der gerade eröffneten Berlin-Potsdamer-Eisenbahn. Auf dem Rückdeckel eine kleine Eisenbahndarstellung. Der Verfasser war preußischer Gardekapitän, von 1833 bis 1836 Offizier in Griechenland, später Hauptmann der Fremdenlegion und 1849 Teilnehmer an der Revolution in Baden. Rango wurde inhaftiert und ging ins Exil nach Frankreich. – Vortitel und Titel mehrfach alt gestempelt; teils etwas braunfleckig.

Farbiges Parnorama des historischen Berlin –Der vollständige „Rosenberg“

222 Rosenberg, Johann Georg. (Recueil des prospects les plus beaux et les plus interessants de Berlin. Premiere livraison. - Presentée tres - humblement a son altesse Royale Monseigneur Frédéric Guillaume, Prince de Prusse, Marggrave de Brandenbourg). 20 kolorierte Kupfertafeln von und nach Johann Georg Rosenberg. Ca. 50 x 70 cm. Berlin, Jean Morino et Compagnie, 1773-1785

26.000

Kiewitz 1043ff. Ernst S. 634ff. Thieme-Becker XXIX, 14. – Einzigartige Folge von Berliner Ansichten des 18. Jahrhunderts, auf dem Antiquariats- und Auktionsmarkt der letzten Jahrzehnte kaum mehr nachweisbar. Die komplette Serie gilt als hochrangiges Werk deutscher Vedutengrafik des 18. Jahrhunderts und vermittelt ein anschauliches Bild des damaligen Berlins und seiner Bürger. Die Blätter erschienen in drei unterschiedlichen Zuständen: ohne Widmung und teils ohne Verlagsangabe, mit Widmung sowie mit Widmung und römischer Nummer oben rechts (im Nachgang mit A, B und C bezeichnet). Die Ansichten zeigen:

1. Schlossansicht von der Morgenseite „Vue du Cháteau du cote du Levant“ (B)

2. Unter den Linden „Passage du Chateau à Le Vielle neuve“ (B)

3. Mauerstraße mit der Dreifaltigkeitskirche, „Vue de la Rue dite la Mauerstrasse, ainsi que de l‘Eglise Bohèmienne“ (B)

4. Lustgarten, von der Neustadt „Vue de la Place de Armes prise du côté de la ville Neuve“ (A)

5. Spittelmarkt mit der Gertraudenkirche „Vue du Marché de l‘Hôpital et de la petite Eglise Ste. Gertrude“ (C)

6. Klosterstraße mit der Parochialkirche „Vue et Perspective d‘une partie de la Rue du Cloitre“ (B)

7. Opernhaus mit der alten Brücke „Vue de la maison de l‘Opera“ (B)

8. St. Hedwigskirche „Eglise Catholique Ste. Hedwige“ (A)

9. Hackescher Markt von der Oranienburger Straße „Vue du Marché de Hack, prise de la Rue d‘Orangebourg“ (B)

10. Hackescher Markt von der Spandauer Straße „Vue du Marché de Hack, du Pont de Spandau“ (B)

11. Opernplatz mit der neuen Bibliothek „Vue de la Place de l‘Opéra, et de Nouvelle Bibliothéque“ (C)

12. Mauerstraße mit der Böhmischen Kirche „Vue de la Rue dite la Mauer-Strasse, ainsi que de l‘Eglise Bohèmienne“ (B)

13. Lustgarten vom neuen Packhof „Vue de la Place d‘Armes, d‘une partie du Chateau“ (A)

14. Schlossplatz „Vue de la Grande Place du Chateau et de la Rue Royale“ (A)

15. Ordenspalais am Wilhelmplatz, „Vue et Perspective du Palais de S. Alts. Royale Mgnr. le Prince Ferdinand de Prusse“ (B)

16. Neuer Markt mit der Marienkirche „Vue du Marché neuf, et de l‘Eglise Ste. Marie“(B)

17. Molkenmarkt „Vue du Marché dit Molckenmarckt, et de l‘Eglise St. Pierre“ (B)

18. Fischerbrücke mit dem Waisenhaus „Vue prise du pont, dit Fischer Brücke jusqu‘ au pont des Orphelins“ (A)

19. Köllnischer Fischmarkt „Vue du Marché aux Poissons, dans le Qaurtier vieux de Cologne“ (C)

20. Waisenhaus „Vue de la Maison des Orphelins et des environs“ (B) – Einige Blätter mit restaurierten Einrissen, Papierverluste im Rand wurden ergänzt, stellenweise sauber restauriert. Mit dekorativem und meist zeitgenössischem Kolorit, einige Blätter auch später und ganz im Stil der Zeit koloriert. - Ein wundervolles Kaleidoskop der Berliner Architekturveduten mit überaus reizender figürlicher Staffage belebt. - Liste der ausführlichen Beschreibungen aller einzelnen Blätter auf Anfrage.

Abbildungen, auch Seite 4, 84 und 85

223 Sachs, Salomo. Spezial Bau-Reglement für die Stadt Berlin. Mit Erläuterungen versehen. Nebst einem Anhange welcher die im Allgemeinen Landrecht zerstreuet befindlichen Bau-Gesetze enthält. X, 108 S. 20 x 11,5 cm. Moderne Marmorpapierbroschur. Berlin, Albert Förstner, 1838.

120

Berlin-Bibliographie 634. – Einzige Ausgabe. Salomon Sachs (17721855) war Königlicher Regierungs-Bauinspektor in Berlin. – Etwas fleckig, im Schnitt mit Tintenfleck.

224 Schmettau, Samuel. Plan de la ville de Berlin levé et dessiné par ordre et privilege privatif du Roy sous la direction du Marchall Comte de Schmettau. Kupferstich von 4 Platten gedruckt. 170 x 117 cm (Plattenrand). 195,5 x 143 cm (Rahmen). Mit Passepartout unter Glas in Holzleiste. Berlin um 1748.

2.800

Schulz 93. Kiewitz 1161; Wessely (Schmidt) 198 I (von II); Günther Schulz, Stadtpläne von Berlin, Nr. 93. – Der vermutlich bedeutendste Berlin-Plan des 18. Jahrhunderts, der „Plan de la Ville de Berlin“ bzw. „Schmettau-Plan“ wurde von Friedrich II. in Auftrag gegeben und im Jahre 1748 fertiggestellt. Für die Umsetzung und Koordinierung diese s Projektes war der Feldmarschall Samuel Reichsgraf von Schmettau (1684-1751) verantwortlich, der sich bereits als Kartograph und Kurator der Akademie der Wissenschaften hervorgetan hatte. Für das hochmotivierte Projekt, das mit dem größten Anspruch auf Genauigkeit verfolgt wurde, führte der Vermessungsingenieur Friedrich August Hildner eine kartographische Neuaufnahme der Stadt durch. Laut Schulz war der Kupferstecher des Plans Friedrich Gottlieb Berger, die Titelallegorie oblag jedoch dem Hofkupferstecher Georg Friedrich

82
83 Geschichte, Geographie und Reisen 222 222
84 Geschichte, Geographie und Reisen 222 222

Schmidt. Diese Allegorie zeigt die menschlichen Haupttätigkeiten wie Nahrungserwerb, Handel, Städtebau, Kunst und Wissenschaft. Unterhalb des Planes befinden sich neben einem „Prospect der Stadt Berlin von Süden gen Norden“ auch drei Einzelansichten der neuen Bauten: die Oper mit katholischer Kirche, der Dom im Lustgarten und das Prinz-Heinrich-Palais.

Der Plan ist eine wichtige Quelle zur Erforschung Berlins um 1750, da der Maßstab (1:4.333) auffallend groß gewählt wurde, war es möglich über 400 Gebäude, Straßen, Parkanlagen, Plätze und vieles mehr abzubilden und namentlich zu benennen. – Papier bedingt etwas gebräunt, sonst schöner, kontrastreicher Druck.

Abbildung Seite 87

225 Seutter, Matthäus. „Ducatus Pomeraniae Citerioris et Ulterioris. Principatibus, Comitatibus urbibus suis definitae Nova et Ampla Descriptio geographica“. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte von 6 Platten gedruckt und zusammenmontiert mit figürlicher Kartusche und Kompassrose. Ca. 98,5 x 168 cm. Augsburg, Tobias Conrad Lotter, ca. 1750.

3.200

Tooley 401. Ritter 44. Nicht bei Sandler. – Prachtvolle Ansicht Pommerns mit reicher Schiffsstaffage in der Ostsee. Im rechten unteren Teil der Karte prangt eine große, dekorative Titelkartusche, links unten ein Meilenanzeiger. Sie zeigt das zwischen Deutschland und Polen

geteilte Gebiet an der Südküste der Ostsee, von der Recknitz bei Stralsund im Westen über das Oderdelta bei Stettin bis zur Weichselmündung bei Danzig im Osten. – Karte gerollt. Ränder minimal gebräunt und mit kleinen Läsuren. Überaus dekorativ und äußerst selten. Abbildung Seite 86

226 Springer, Robert. Berlin. Die deutsche Kaiserstadt nebst Potsdam und Charlottenburg mit ihren schönsten Bauwerken und hervorragendsten Monumenten. Eine malerische Wanderung in Buch und Bild für Einheimische und Fremde. Zweite Auflage. 3 Bl., 247 S. Mit gestochenem Titel mit Vignette und 47 Stahlstichansichten. 25,5 x 16,5 cm. OLeinen (etwas berieben und bestoßen) mit Schwarz- und Goldprägung. Frankfurt, H. Bokelmann, 1883.

150

Vgl. Berlin-Bibliographie 53 (erste Ausgabe Darmstadt 1876). – Das bekannte Ansichtenwerk mit „photographisch treu ausgeführten Orig inal-Stahlstichen“. Die Tafeln zeigen eine Gesamtansicht, Schloss, Domkirche, Altes Museum, Nationalgalerie, Kronprinzenpalais, Universität, Schlossbrücke, Zeughaus, Opernhaus, Bibliothek, Kaiserpassage, Brandenburger Tor, Synagoge in der Oranienburger Straße etc., ferner das Borsigwerk, die Schlösser in Charlottenburg, Tegel, Potsdam usw. – Tex tblätter regelmäßig schwach gebräunt, sonst wohlerhalten.

85 Geschichte, Geographie und Reisen
222

227 Strahlheim, C. (d. i. J. K. Friederich). Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs. Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben. Band V. Norddeutschland. Berlin. 120 S. Mit 18 Kupfertafeln. 21,5 x 15 cm. Moderner marmorierter Halblederband. mit goldgepr. RSchild. Frankfurt, Verlagsmagazin für Literatur und Kunst, 1832. 120

86 Geschichte, Geographie und Reisen
225
Andres I, 8. – Der Berlinband der umfangreichen topographischen Reihe. – Titel gestempelt. Etwas gebräunt und stockfleckig.
87 Geschichte, Geographie und Reisen 224
88 373

Varia

Medizin – Naturwissenschaften – Pflanzen- und Tierbücher – Haus und Landwirtschaft, Jagd – Technik und Verkehr –Asiatica – Gastrosophie – Genealogie, Heraldik, Sphragistik – Numismatik – Judaica – Kultur- und Sittengeschichte –Moden und Kostüme – Militaria – Musik und Theater – Okkulta – Politik 20. Jahrhundert – Recht, Staat und Wirtschaft – Sport und Spiel – Buchwesen – Kunstliteratur und Kunstgewerbe

Medizin

301 Apotheker-Rezeptbuch. Deutsche Handschrift in brauner Feder auf Papier. 52 nn. Bl. mit 89 num. Rezepten. 21 x 17 cm. Deutschland um 1700-1720.

500

Das vorliegende Rezeptbüchlein eines Apothekers aus dem frühen 18. Jahrhundert erweist sich als ein wahres Schatzkästchen pharmazeutischen Wissens. Es beinhaltet eine Sammlung von 89 nummerierten, sorgfältig in brauner Feder niedergeschriebenen Rezepten auf Bütten, welche durch ein vierseitiges Register ergänzt werden. So offenbart das Büchlein beispielsweise präzise Anleitungen zur Herstellung von einem Mittel zur „Lausreinigung“, einem „Brust Elexier für Carthar, Gurgelwasser, Magen Pulver für die Angina, Brandsalbe“, außerdem „wie einer Frauen geholfen, damit sie binnen 4. Stunden das Kind zur Welt gebähr“ und vielem mehr. Das Büchlein entsprang möglicherweise der Feder eines Apothekers namens Niklas Frey, dessen Namen mehrfach am Schluss erwähnt wird. – Gebräunt und etwas angestaubt, viele Ecken mit Knicken und Eselsohren, Buchblock verschoben, insgesamt in guter Erhaltung und sehr gut lesbar.

302 Arnaud de Ronsil, Georges. Memoires de chirurgie, avec quelques remarques historiques sur l‘etat de la médecine & de la chirurgie en France & en Angleterre.

2 Bände. 3 (statt 5) Bl., XVII (recte: XXV), 404 S., 20 Bl.; 5 Bl., VII S., S. 401-828, 14 B., 13 S. Mit 24 Kupfertafeln. 24,5 x 17,5 cm. Marmorierte Lederbände d. Z. mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. London, J. Nourse, 1768.

750

Blake 19. Wellcome II, 58. Hirsch-Hübotter I, 205. – Erste Ausgabe von Ronsils Abhandlungen, die sich „durch Klarheit und Tiefe auszeichnen“ (H.-H.). Enthält zu Beginn eine kurze Biographie von William Hunter und Arnauds Übersetzung seiner Schrift über den Leistenbruch (mit 4 Tafeln), ferner eine Arbeit über Hermaphroditen (mit 6 Tafeln), die zuerst als Dissertation 1750 in London erschien. Seine Forschungsergebnisse präsentierte Arnaud de Ronsil (gest. 1774) bereits 1733 in Paris bei einer Versammlung der Königlichen Akademie der Chirurgie. – Es fehlen zwei Blatt der Vorstücke in Band I. Etwas leimschattig, nur vereinzelte schwache Braunflecken. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar im dekorativen Ganzlederband.

303 Bartholin, Thomas. Anatome, ex omnium veterum recentiorumque observationibus. Inprimis institutionibus b. m. parentis Caspari Bartholini, ad circulationem harveyjanam, et vasa lymphatica, quartum renovata.

13 Bl., 806 S., 8 Bl. (Register). Mit Kupfertitel, 110 Textkupfern und 12 gefalteten Kupfertafeln. 19,5 x 12 cm. Leder vom Ende des 18. Jahrhunderts (beschabt, bestoßen, mit kl. Fehlstellen, Vorsätze erneuert) mit goldgeprägtem RSchild und blindgeprägtem Deckelornamenten. Leiden, Hack, 1673.

350

Vgl. Waller, 713 (Ausgabe 1686). Wellcome II, 107. – Vierte Ausgabe des ursprünglich von seinem Vater Caspar Bartholin (1585 -1629) herausgegeben Anatomie-Lehrbuches, u. a. mit Studien über die Lymphgefäße und William Harveys Theorie des Blutkreislaufs. – Altersbedingte Papierbräunungen, leicht fleckig, Tafeln gelegentlich mit Randeinrissen, teils unfachgemäß restauriert oder hinterlegt, kaum Verluste.

304 Baumgärtner, Karl Heinrich. Kranken-Physiognomik. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 80 nach der Natur gemalten Krankenbildern. 250 S., 1 Bl. Mit 80 kolorierten und lithographierten Tafeln. 22,5 x 15 cm. Neuerer Kartonband (bestoßen an Kapitalen und Gelenken) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Rieger, 1842.

380

Der vorliegende Band besticht durch seine erschreckenden, teils Mitleid erregenden und skurrilen Illustrationen, welche Patienten mit vielfältigen Krankheitsbildern darstellen, darunter Gelbsucht, Lungenentzündungen, Fieber, Tuberkulose sowie seelische Leiden wie „Wuth, Blödsinn, Verwirrtheit, Schwermuth, Wahn“. Die einst renommierte Kunst der Krankenphysiognomik geriet gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Hintergrund, da die ärztliche Diagnose durch den Fortschritt technischer Hilfsmittel einen bedeutenden Aufschwung erlebte. Infolgedessen erlebte dieses Buch keine weiteren Auflagen. – Textseiten etwas stockfleckig, auf Seite184 und 113 je ein Einriss, sonst wohlerhalten. In frühen Ausgaben selten.

305 Beringer, J. B. A. Gründlich- und richtigste Untersuchung deren Kißinger Heyl- und Gesundheits-Brunnen, welche aus gnädigster Verordnung des hochwürdigsten Herrn Friderich Carl, Bischoffen zu Bamberg und Wirtzburg vorgenommen. 8 Bl., 139 S. Ohne das gestochene Frontispiz. 20 x 16 cm. Moderner marmorierter Halbpergamentband mit hs. RTitel. Würzburg, Johann Jacob Christoph Kleyer, 1738.

89
250

Pfeiffer 23500. Nicht bei Lentner. Vgl. Hirsch-Hübotter I, 481. – Einzige Ausgabe der kulturhistorischen und mineralogischen Untersuchung über die Heilquellen in Bad Kissingen. Der Verfasser Johannes Beringer (um 1670-1738) war Ordinarius an der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg und Leibarzt des Fürstbischofs von Würzburg, „ein eifriger, durch Mystificationen leicht getäuschter Oryktograph“ (H.-H.). Als ambitionierter Amateurpaläontologe erlangte er seinerzeit peinliche Berühmtheit, als er auf die sogenannten Würzburger Lügensteine hereinfiel und ein umfangreiches Werk darüber verfasste in der Annahme, die ihm von Kollegen und Studenten böswillig untergeschobenen, in Heimarbeit aus Ton gekneteten Fossilien seien echt (darunter kopulierende Frösche, eine kuriose Darstellung der Sonne mit Gesicht und Kometen mit versteinertem Schweif). – Es fehlt das gestochene Frontispiz mit der Ansicht von Kissingen und dem nahegelegenen Gesundbrunnen. Titel etwas gebräunt, im oberen Rand gestempelt, untere rechte Ecke und im unteren Rand mit kleiner hinterlegter Fehlstelle (geringer Verlust des Impressums und Erscheinungsjahrs). Letzte Blatt im Bug verstärkt, mehrere mittige Lagen mit kleiner Wurmspur im Bug, vereinzelte Flecken.

306 Blankaart, Steven. Lexicon medicum renovatum. I quo totius artis medicae vocabula usitat breviter et dilucide explicantur. Recensui (et) emendavit Io. Henricus Schulze. Editio III. 7 Bl., 21 Bl. Mit gestochenem Portrait. Halbpergament d. Z. (berieben) mit RSchild. Halle (Saale), Fritsch, 1739.

120

VD18 10824227. Vgl. Hirsch-Hübotter I, 565. – Spätere Auflage des zuerst 1679 unter dem Titel Lexicon medicum graeco-latinum erschienenen Wörterbuchs medizinischer Fachbegriffe, verfasst von dem Amsterdamer Arzt Steven Blankaart (1650-1704), gemäß Hirsch-Hübotter

„das Beste, was er gab“. Es erschienen zahlreiche Ausgaben, auch auf Eng lisch, Deutsch und Französisch; seine übrigen Werke haben eher kompilatorischen Charakter ohne wissenschaftlichen Wert. – Vereinzelt schwach braunfleckig, insgesamt wohlerhalten. Innenspiegel mit Exlibris.

Abbildung

90 Medizin
309 306

307 Blankaart, Steven. Neuscheinende Praxis der Medicinae, worinn angewiesen wird, daß alle Krankheiten eine Verdikkung des Bluts und der Säfte sind, und bloß von Sauer und Schleim entstehen. Aufs neue gedrukkt und abgetheilt in drey Theile. 765 S.; 8 Bl., 663 S., 41 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und Titelvignette. 16,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, mit Wurmlöchern, angestaubt und mit kleinen Einrissen an den Kapitalen). Frankfurt und Leipzig, Gottlieb Heinrich Grentz, 1690. 600

Waller 6792. Gilhase 133, 309. – Zweite Ausgabe des wohl 1683 erstmals erschienen Werkes. Steven Blankaart (1650-1704) war ein niederländischer Mediziner, Chemiker, Pharmazeut und Entomologe. Neben zahlreichen medizinischen wissenschaftlichen Arbeiten gab Blankaart auch die erste niederländischen Zeitschriften für Medizin „Collectanea medico-physica“ (1680 und 1688) heraus. – Vorsatz mit Wurmgängen und -fraß. Etwas stock- und fingerfleckig. Ersten beiden Blätter mit hs. Notizen. – Beigebunden: Adrian von Mynsicht. Medicinisch-chymische Schatz- und Ruest-Kammer/ das ist: eine sonderbahre Art und Weiß, wie man die außerlesenste und geheimste Arzney-Mittel... verfertigen soll. Titel in Rot und Schwarz.Stuttgart, Joh. Gottfried Zubrodt, 1686. - Brüning 2602. Hirsch/H. IV, 314. Krivatsy 8253. Ferchl 376. Vgl. Wellcome IV, 208 (Ausgabe 1713). Ferguson II, 122. - Deutsche Ausgabe des erstmals 1631 erschienenen bekannten Werkes ‚Thesaurus et armamentarium medico-chymicum‘ von Mynsicht. „He was the first to prepare tartar emetic from roasted antimony sulphide and cream of tartar ...“ (Ferguson). Abbildung

308 Bohn, Heinrich. Handbuch der Vaccination. X, 358 S. 22 x 15 cm. Pappband d. Z. (etwas berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1875. 120

ADB XLVII, 81. Hirsch-Hübotter I, 608. – Erste Ausgabe. Das damalige Wissen zur Impfkunde zusammenfassende Handbuch des Königsberger Arztes Heinrich Bohn (1832-1888). – Im Rand papierbedingt gebräunt.

309 Bontekoe, Cornelis. Neues Gebäude Der Chirurgie, Worinnen der alten Theoria, Anatomie und Lehre von Geschwülsten, Wunden, Geschwüren, Aderlassen, Purgieren ... abgebrochen, aber auch in einer absonderlichen Vorrede dargethan, warum die Artzney-und HeilKunst bisßhero zu keiner größeren Perfektion gelanget? ... Nebst des Autoris Lebens-Lauff ... aus der Niederländischen in die Hochteutsche Sprache übersetzet und mit vielen nützlichen Anmerckungen vermehret von J. P. Alprecht. 2 in 1 Band. 22 Bl., 956 S.; 8 Bl., 536 S., 4 Bl. Mit gestochenem Porträt. Titel in Rot und Schwarz. 16,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (leicht fleckig und Rücken gewellt) mit spanischen Kanten. Frankfurt und Leipzig, Gottfried Freytag, 1697.

600

Waller 1295. Hirsch-Hübotter I 74, 626. Krivatsy 1531. – Dritte deutsche Ausgabe. Titelauflage der ersten deutschen Ausgabe von 1687. Bontekoe „war ein fanatischer Anhänger des chemiatrischen Systems und empfahl, wie vermuthet wird, Thee als Universalmittel gegen die Bluteindickung, als die Grundlage aller Krankheiten.“ (Hirsch-Hüb.). – Teils mit leichtem Feuchtrand am Außensteg und leicht stockfleckig, sonts wohlerhalten. – Beigebunden: Steven Blankaart. Neue KunstKammer der Chirugie oder Heil-Kunst (...). Mit gestochenem Frontispiz. Hannover und Wolffenbüttel, Gottfried Freytag, 1700. - Papierbedingt teils etwas gebräunt.

Abbildung

310 Borelli, Giovanni Alfonso. De motu animalium. 2 Teile in 1 Band (alles Erschienene). 7 Bl., 280 S., 8 Bl.; 2 Bl., 365 S., 7 Bl. Mit gestochenem Titelblatt und 18 gefalteten Kupfertafeln. Pergament d. Z. (fleckig, kaum bestoßen) mit hs. RTitel und Grünschnitt. Leiden, Cornelis Boutesteyn, 1685.

1.000

91 Medizin
307

Wellcome II, 204. Hirsch-Hübotter I, 637. Vgl. Garrison-Morton 762. – Der Erstausgabe von 1681 gegenüber vermehrte zweite Ausgabe von Giovanni Alfonso Borellis (1608-1679) Hauptwerk. „Borelli‘s great work He was the first to analyse distinctly the operation of the muscular system, and to attempt to assign with mathematical precision the exact mechanical energy exerted by each muscle. Before this time it had never been realized that the bones were levers, and that the muscular tissue was the moving power“ (Osler 2087). – Wenige Blätter papierbedingt stärker gebräunt, untere Bindung am VDeckel leicht gelockert, Exemplar etwas fleckig. Tafeln meist noch in schönem Zustand. Abbildung

311 Brambilla, Giovanni Alessandro. Instrumentarium chirurgicum militare Austriacum. 160 S. Mit gestochem Titel, Widmung, Schlussvignette und 67 Kupfertafeln von F. Landerer. 43,5 x 28,5 cm. Neuerer Halbpergamentband (berieben und leicht bestoßen). (Wien, Schmidt) 1782.

3.000

Waller 1406. Josephin. Bibl. Wien 94. Graesse I, 519. – Dargestellt sind zahlreiche Instrumente für medizinische Eingriffe im Bereich der Ohren, der Augen, bei der Geburt etc. Giovanni Alessandro Brambilla

92 Medizin
310

(1728-1800) war der Leibarzt von Kaiser Joseph und Begründer des Josephinums und der Universitätsbibliothek von Pavia. – Papierbedingt gebräunt, stock- und fingerfleckig (Darstellungen minimal betroffen), im Block leicht gelockert und vereinzelt leicht feuchtrandig. Tafeln teils knapp beschnitten, sonst schönes Exemplar.

Abbildung

312 Brünninghausen, Hermann Joseph. Über den Bruch des Schenkelbeinhalses überhaupt, und insbesondere eine neue Methode, denselben ohne hinken zu heilen. 8 Bl., 119 S. Mit 4 Kupferstichtafeln von J. G. Klinger nach C. Laubreis. 18 x 10,5 cm. Leder d. Z. (mit Montageresten und Wurmfraß) mit RVergoldung. Würzburg, Wittwe Johann Jakob Stahel, 1789.

Hirsch-Hübotter I, 733. Blake 68. Josephin. Bibl. Wien 103. Wolfenb. 271. – Erste Ausgabe. Werk zur Erkennung und Behandlung eines Schenkelbruches. Hermann Joseph Brünninghausen (1761-1834) „gehörte zu den tüchtigsten dt. Chirurgen s. Zeit“ (Hirsch-Hübotter). – Mit größerem Feuchtrand am Innensteg auf den ersten 10 Blättern, teils leicht stockfleckig. Mit besonders eindrucksvollen und gratigen Darstellungen.

Abbildung

Besichtigungen eines verübten Kindermordes

313 Büttner, Christoph Gottlieb Aufrichtiger Unterricht von der Tödtlichkeit der Wunden, für neuangehende Aerzte und Wundärzte, wie sie sich vor, in, und nach den

legalen Besichtigungen todter Körper zu verhalten, und die Besichtigungsscheine einzurichten haben. 2 Auf lage. XXIV, 305 S., 3 Bl. Mit Kopfvignetten in Holzschnitt. 19 x 17 cm. Hellblauer schlichter Bibliothekspappband d. Z. (VDeckel stärker ausgeblichen, minimal fleckig und bestoßen). Königsberg und Leipzig, Gottlieb Lebrecht Hartung, 1776.

450

Blake 70. Vgl. Hirsch-Hotter I, 760. Josephin. Bibl. 287 (Erstausgabe 1769). Nicht bei Osler und Waller. – Praktisches Handbuch, enthält eine allgemeine Abhandlung sowie ausführliche Beschreibungen von

93 Medizin
300
311
312

80 ausgeführten Obduktionen. – Seite 1 mit Bibliotheksstempel, gebräuntes und unbeschnittenes Exemplar. – Beigegeben: Derselbe. Vollständige Anweisung wie durch anzustellende Besichtigungen ein verübter Kindermord auszumitteln sey, nebst Acht und Achtzig beygefügten eigenen Obductions-Zeugnissen, zum Nutzen derer neuangehenden Ärzte und Wundärzte. 8 Bl., 137 S., 3 Bl., 242 S. 22,5 x 18,5 cm. Ebenso gebunden (Rückdeckel stärker ausgeblichen, minimal fleckig und bestoßen). Ebenda, Wittwe J. D. Zeisen und J. H. Erben Hartung, 1771. - Blake 71. Waller 1631. Wellcome II, 267. - Paginierung springt von S. 135 auf 138. Blatt „Obductions-Zeugnisse“ mit montiertem, rotem Lesezeichen. Unbeschnitten, teils stärker fleckig.

314 Fioravanti, Leonardo. Il reggimento della peste. Nel quale si tratta che cosa sia la peste, & da che procede. Di nuovo ristampato, corretto, & ampliato di diversi bellissimi secreti. 141 num., 7 nn. Bl. 14 x 9,5 cm. Pergament d. Z. unter Verwendung einer liturgischen Handschrift (etwas fleckig und berieben). Venedig, L. Spineda, 1676. 750

Hirsch-Hübotter II, 523. Krivatsy 4096. Wellcome I, 2300. – Spätere Ausgabe des erstmals 1565 erschienenen Pestbüchleins. Die Blätter 127-141 mit den „Additioni del Reggimento della peste“. Erstmals 1565 (und danach mehrfach bis ins späte 17. Jahrhundert) veröffentlichte Pestordnung des Arztes Fioravanti aus Bologna, „einer von den wenigen

Anhängern des Paracelsus in Italien, hat das meiste Interesse durch seinen auf unmittelbarer Anschauung beruhenden Bericht über die plastischen Operationen, welche im Jahre 1549 von Mitgliedern der Familie Vianeo ausgeführt wurden“ (H.-H.). Leonardo Fioravanti (ca. 1518 - ca. 1588) aus Bologna „ging 1548 über Genua nach Palermo und Messina, im December 1549 nach Neapel, schiffte sich, nach mehrjähriger Praxis an diesen Orten, 1551 auf einer spanischen Flotte nach Afrika (Berberei) ein und wohnte den dortigen Kämpfen bei“ (Gurlt 329). – Vorderes Innengelenk angeplatzt, fl. Vorsatz gelöst. Im oberen Rand teils etwas knapp beschnitten. – Beigebunden: Derselbe. La cirurgia. Distinta in tre libri. Nel primo de‘ quali; si discorono molte utilicose nella materia cirurgicale. Nel secondo, si tratta della anatomia, & sue parti, & si mostra quanto al Cirurgico sia necessaria. Nel terzo, si scrivono molte ricette di diversi autori. 8 Bl., 327 S. Venedig, Stefano Curti, 1679. - Waller 3052. Vgl. Wellcome I, 2303. Ferguson I, 278 (andere Ausgaben). - Ein Handbuch „ohne allen gelehr ten Apparat, also wohl für Anfänger oder niedere Chirurgen bestimmt. In dem Cap. 57 über den Einfluss des Klimas („de gli aeri“) auf die Heilung werden einzelne Gegenden Afrika und Italiens kurz besprochen... Cap. 98 giebt die Zusammensetzung des 20 verschiedene Bestandtheile enthaltenden Balsams des Fioravanti an“ (Gurlt II, 331). Das zweite Buch gibt in den ersten 27 Kapiteln eine Übersicht über die Anatomie, die Alchemie in ihren Beziehungen zu Medizin und Chirurgie wird in den Kapiteln 28-44 erörtert. Im dritten Buch werden die von anderen Autoren herrührenden Rezepte in den Kapiteln 1-80 gegen verschiedene innere und äußere Erkrankungen angeführt. Kapitel 88 behandelt die von Fiovaranti verfassten Schriften. Abbildung

94 Medizin 314 315

315 Fontana, Felice. Traité sur le vénin de la vipère sur les poisons américains sur le laurier-cérise et sur quelques autres poisons végétaux. 2 Bände. XXVIII, 328 S.; XI, 373 S. Mit 10 gefalteten Kupfertafeln. 25,5 x 19 cm. Marmorierte Lederbände d. Z. (Rücken fachmännisch und kaum sichtbar im Stil der Zeit erneuert) mit reicher floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Florenz, Paris und London, Nyon L‘Ainé bzw. Emsley, 1781. 600

Blake 150. Haeser II, 586. Sabin 24988. Wellcome III, 37. – Erste französische Ausgabe der wichtigen Monographie über Schlangengifte. „The starting point of modern investigations of serpent venoms“ (GarrisonM. 2103 zur italienischen Originalausgabe Lucca 1767). „The quality of Fontana‘s scientific accomplishment is evident from his first work, on irritability and sensitivity, a subject that he continued to pursue so intensely as to earn the praise of Haller in 1767 ...The research on the movement of the Iris (1765) and on viper venom (1767, 1781) is strictly tied to irritability… After a series of impressive and ingenious experiments, Fontana retracted the action of the bite of the viper to an alteration in the irritability of the fibers which he maintained was mediated by the blood: in other words, the viper‘s poison directly alters the blood, coagulating it, and this in turn alters all parts of the organism - especially nerve fibers - that the blood would normally nourish. Fontana extended his toxicological experiments to other substances, especially to curare. Fontana also took advantage of microscopic investigations ...[and he] belongs, together with Spallanzani, among the major microscopists of the 18th century“ (DSB V, 55ff.). – Etwas stockfleckiges, sonst sehr schönes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Abbildung

316 Freud, Sigmund. Die Traumdeutung. Zweite vermehrte Auflage. VI S., 1 Bl., 386 S., 2 Bl. 22,5 x 15 cm. Späterer Halblederband (Innengelenke verstärkt). Leipzig und Wien, Franz Deuticke, 1909.

350

„Die Traumdeutung“, faßte Freud 1909 zusammen, „ist die Via regia zur Kenntnis des Unbewussten im Seelenleben. Daß von diesem schwer lesbaren Buche noch vor Vollendung des ersten Jahrzehnts eine zweite Auflage notwendig geworden ist, verdanke ich nicht dem Interesse der Fachkreise, an die ich mich in den vorstehenden Sätzen gewendet hatte. Meine Kollegen von der Psychiatrie scheinen sich keine Mühe gegeben zu haben, über das anfängliche Befremden hinauszukommen, welches meine neuartige Auffassung des Traumes erwecken konnte, und die Philosophen von Beruf, die nun einmal gewöhnt sind, die Probleme des Traumlebens als Anhang zu den Bewußtseinszuständen mit einigenmeist den nämlichen - Sätzen abzuhandeln, haben offenbar nicht bemerkt, daß man gerade an diesem Ende allerlei hervorziehen könne, was zu einer gründlichen Umgestaltung unserer psychologischen Lehren führen muß. Das Verhalten der wissenschaftlichen Buchkritik konnte nur die Erwartung berechtigen, daß Totgeschwiegenwerden das Schicksal dieses meines Werkes sein müsse; auch die kleine Schar von wackeren Anhängern, die meiner Führung in der ärztlichen Handhabung der Psychoanalyse folgen und nach meinem Beispiel Träume deuten, um diese Deutung in der Behandlung von Neurotikern zu verwerten, hätte die erste Auflage des Buches nicht erschöpft. So fühle ich mich denn jenem weiteren Kreise von Gebildeten und Wißbegierigen verpflichtet, deren Teilnahme mir die Aufforderung verschafft hat, die schwierige und für so vieles grundlegende Arbeit nach neun Jahren von neuem

vorzunehmen“ (Freud aus seinem Vorwort, das er im Sommer 1908 in Berchtesgaden schrieb). – Im Schnitt leicht gebräunt, Papier altersbedingt geringfügig vergilbt.

317 Garengeot, Jacob Crescent. Abhandlung von denen nützlichsten und gebräuchlichsten Instrumenten der Chirurgie, wie auch verschiedenen neuen und sehr geschickten Machinen zu denen Kranckheiten der Knochen, in welchen nicht allein derselben unterschiedene Theile, ihre Demensiones,Gebrauch und Nutzen, sondern auch die rechte Art und Weise sich derselben zu bedienen, gezeiget wird. Aus dem Frantzösischen übersetzt von J. A. Mischel. Nebst einer Vorrede von Ursprung und Erfindung derer Chirurgischen Instrumenten entworffen von J. Theod. Eller. 3 Teile in 1 Band. Mit 60 Kupfertafeln. 16,5 x 10 cm. Neuerer Pergamentband (etwas fleckig und berieben). Berlin und Potsdam, Johann Andreas Rüdiger, 1729.

900

Blake 166. Hirsch-Hübotter II, 686. Nicht bei Wellcome und Waller. – Seltene deutsche Ausgabe. In Berlin und Potsdam erschienen, übersetzt von dem Berliner Amtschirurgus Johann Alexander Mischel und mit einem Vorwort von Johann Theodor Eller (1689-1760), dem ersten Direktor der Berliner Charité. Garengoet (1688-1759), berühmter französischer Chirurg, Schüler Winslows, „hielt mit großem Beifall anatomische Vorlesungen in der École de médecine und wurde 1728 zum königlichen Demonstrator, anfänglich der Materia medica, dann der Operationen bei der École de chirurgie ernannt... Er gehörte zu den angesehensten Chirurgen seiner Zeit“ (H.-H.). Der letzte, auf dem Titel nicht angeführte Teil enthält BartholinsVerhandlung einiger zur Anatomie gehörigen, wiewohl ungemeinen Handgriffe und Instrumenten – Weißes Blatt vor dem Titel im Bug gelöst und mit altem Besitzeintrag. Sonst nur schwach braunfleckig. Abbildung Seite 96

318 Haller, Albert von (Hrsg.). Disputationes Chirurgicae selectae. 5 Bände. Mit gestochenem Frontispiz von P. F. Tardieu nach Ch. Eisen, 5 gestochenen Titelvignetten von L. Joubert nach D. Pelon und 51 teils gefalteten Kupfertafeln. 24 x 18 cm. Leder d. Z. (teils beschabt, bestoßen und Gelenke teils mit Einrissen) mit RSchildern und RVergoldung. Lausanne, Marci-Michael Bousquet, 17551756.

1.000

Waller 3999. Blake S. 195. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte S. 33 ff. Goldschmid S. 64 f. – Erste Ausgabe. Medizinische Werke in Latein über verschiedene chirugische Eingriffe mit Erläuterungen und Darstellungen der Operationen und der Krankheiten. „Im Text befinden sich zahlreiche schwarz-weiß Kupfertafeln (Nr. 39-51). (...) Hervorzuheben wäre Tafel 41: Aneurysma der aufsteigenden Aorta nach Walter. T. 43: Halsfraktur des Femur nach Ludwig. T. 44: Reseziertes ‚Steatom‘ nach Elsholz. T. 45. Großer ‚Tumor tunicatus membranaceus‘ nach Salzmann“ (Goldschmid S. 64). – Papierbedingt teils gebräunt, etwas stock- und fingerfleckig, vereinzelt mit kleinen Feuchträndern (Darstellungen nicht betroffen).

Abbildung Seite 97

95 Medizin

319 Haller, Albert von. Elementa physiologiae corporis humani. 8 Bände (alles Erschienene). Mit 1 Porträtkupfer, 2 gestochenen Titelvignetten, 2 gestochenen Kopfvignetten und 6 (2 gefaltet) Kupfertafeln. 24,5 x 19 cm. Marmorierte Lederbände d. Z. (etwas beschabt und bestoßen, Rücken teils angeplatzt und mit kleinen Fehlstellen) mit floraler RVergoldund und je 2 RSchildern. Lausanne, Bousquet, 1757 bzw. (ab Bd II) d‘Arnay 1760, (Bd IV) Grasset 1762 und (ab Bd VI) Leiden, Haak, 1764-67.

600

Garrison-M. 588. Waller 4007. Wellcome III 199. – Erste Ausgabe. „Haller synthesized the whole physiological knowledge of his time. In the above, probably his greatest work, Haller included some anatomi-

cal descriptions which were most valuable“ (G.-M.). – Teils papierbedingt etwas gebräunt. Teils leicht stock- und braunfleckig. Band VII. mit dunklerem Braunfleck an der rechten oberen Ecke auf den letzten 20 Blättern. Abbildung

320 Hamilton, Robert. Beobachtungen über die Strophelnkrankheit, Drüsenverhärtung, Krebs und englische Krankheit. 5 Bl., 165 S. Mit Titelvignette. 20,5 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (berieben, bestooßen, fleckig und oberes Kapital mit Fehlstelle) mit RSchild. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1793.

180

Blake 197. Vlg. Hirsch-Hübotter III, 39 (ohne diesen Titel). – Robert Hamilton (1721-1793) arbeitete nach seinem Studium bis 1748 als Militärarzt und ließ sich dann in Lynn (Norfolk) als Arzt nieder. – Mit kleinen Gebrauchsspuren.

321 HAWIE. Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene. Testsatz. Leinenkassette (dies etwas fleckig und mit leichten Gebrauchsspuren) mit zahlreichem Zubehör. Bern und Stuttgart, Hans Huber, (1957). 250

96 Medizin
319 317

Schweizer Lizenzausgabe des ursprünglich englischsprachigen Intelligenztests „Wechsler Adult Intelligence Scale“ (WAIS) von David Wechsler, dem weltweit am häufigsten eingesetzten Intelligenztestverfahren für Jugendliche und Erwachsene. Die aktuelle vierte deutsche Fassung WAIS-IV wurde 2012 veröffentlicht. Frühe, noch ganz analog u. a. mit beiliegender Stoppuhr konzipierte Adaption ohne die heute standardmäßige Auswertungssoftware, wohl komplett mit allem Zubehör. –Wohlerhalten.

322 Heister, Lorenz. Chirurgie, In welcher alles, was zur Wund-Artzney gehöret, Nach der neuesten und besten Art, gründlich abgehandelt, und in vielen Kupfer-Tafeln die neu-erfundene und dienlichste Instrumenten, Nebst den bequemsten Handgriffen der Chirurgischen Operationen und Bandagen deutlich vorgestellet werden. 12 Bl., 896 S., 12 Bl. (Register). Mit gestochenem Porträt und 26 meist gefalteten Kupfertafeln. 20 x 16 cm. Späterer Pappband (stärker lädiert, mit Einrissen, Flecken, gebräunt) über Holzdeckel. Frankfurt und Augsburg, Wolffs, 1739.

340

Blake 203. Vgl. Engelmann 238, Lesky 292, Waller 4236. – Lorenz Heister (1683 - 1758), ein renommierter Professor in Altdorf und Helmstedt, gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland. Sein berühmtes chirurgisches Hauptwerk fasst alles Wissenswerte zusammen, was bis zu diesem Zeitpunkt an bleibenden Erkenntnissen gewonnen wurde und hat maßgeblich zur Weiterentwicklung der Wissenschaft beigetragen. Besonders bemerkenswert sind die detaillierten Abbildungen von chirurgischen Instrumenten und Apparaturen wie der Gliedersäge, dem Hirnbohrer etc. und einigen Anwendungsbeispielen. – Gebräunt, mit Wurmspuren. Einige Tafeln eingerissen mit Darstellungsverlust.

323 Henckel, Joachim Friedrich. Anweisung zum verbesserten chirurgischen Verbande. 12 Bl., 244 S. Pappband d. Z. (stark beriebenund bestoßen) mit hs. RSchild. Mit 16 Kupfertafeln. Berlin und Stalsund, Gottlieb August Lange, 1790.

220

Johann Henckel (1712-1779) war unter anderem Schüler von Kulmus und diente als Regimentschirurg in Preußen. In Berlin hielt er Vorlesun-

97 Medizin
318

gen über chirurgische Operationen, Bandagen und Geburtshilfe. Später wurde er Professor für Medizin und übernahm die Leitung der Entbindungsanstalt an der Charité in Berlin, als Nachfolger von Meckel. Neben seinen Lehrbüchern über Chirurgie und Geburtshilfe erlangte insbesondere sein vorliegendes Werk großen Erfolg. Es gilt als die erste umfassende Schrift zu diesem Thema (Hirsch). Auf den Kupfertafeln werden verschiedene Arten von Bandagen, Verbänden und Bruchbändern dargestellt. – Wohlerhalten.

324 Hüter, Carl Christoph. Die Lehre von den Wöchnerinnenfiebern. Eine pathologisch-therapeutische Abhandlung. 154 S. 24,5 x 22 cm. Neueres Halbleder. Marburg, N.G. Elwert, 1832. Etwas stockfleckig. 350

325 Hufeland, Christoph Wilhelm. Die Ungewißheit des Todes und das einzige untrügliche Mittel sich von seiner Wirklichkeit zu überzeugen, und das Lebendigbegraben unmöglich zu machen. 39 S. Pappband d. Z. (berieben, Ecken und Kanten bestoßen) Wien, o. V., 1798.

160

Vgl. Blake 224 (Ausgabe 1791). – Propagiert die Einrichtung von Leichenhallen mit Wächtern zur Beobachtung des Leichnams. Die Schrift war zuerst 1791 erschienen. – Wasserrandig und -fleckig. Titel mit tschechischem Stempel sowie Monogrammstempel.

326 Hufeland, Christoph Wilhelm. Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis. Vermächtnis einer funfzigjährigen Erfahrung. 2. vermehrte Auflage XX, 930 S., 1 Bl. Mit lithograph. Porträt. Pappband d. Z. mit goldgeprägtem RSchild (VDeckelVGelenk eingerissen, berieben und bestoßen). 20,5 x 12,5 cm. Berlin, Jonas Verlagsbuchhandlung, 1836.

180

Hirsch-Hübotter III, 331f. – Zweite Ausgabe. „... noch wenige Wochen vor seinem Lebensende liess der ... unermüdlich thätige Greis ein umfangreiches Werk, ‚Enchiridion medicum ...‘, erscheinen ... Gleich nach dem Erscheinen der Schrift war sie schon vergriffen. H. ging sofort an eine verbesserte zweite Auflage und war noch ... im Stande, dieselbe acht Tage vor seinem Tode ... druckfertig zu machen.“ (Hirsch-Hübotter). – Stockfleckiges Exemplar. Erste Lagen gelockert.

327 Hufeland, Christoph Wilhelm. Guter Rath an Mütter über die wichtigsten Punkte der physischen Erziehung der Kinder in den ersten Jahren. 3 Bl.,130 S. Mit 2 Kupfertafeln. 17 x 10,5 cm. Moderner hellblauer Pappband mit goldgeprägtem RTitel.

160

Hirsch-Hübotter III, 305. – Zweite verbesserte Auflage. Mit Unterweisungen im Umgang mit Kleinkindern beim „Waschen, beim Schreyen der Kinder, Wickeln, Nahrung, Bekleidung, Schlaf, Laufen, Zahnarbeit, Zuckungen“ und vieles weitere. – Titel gestempelt „Kinder-Klinik der Landes-Findelanstalt“ und mit alten Vermerken. Leicht wasser- und stockfleckig.

328 Hufeland, Christoph Wilhelm. Ideen über Pathogenie und Einfluss der Lebenskraft auf Entstehung und Form der Krankheiten. 8 Bl., 336 S. Pappband d. Z. mit goldgeprägtem RSchild (bestoßen, berieben). Jena, akademische Buchhandlung, 1795.

300

Blake 224. Hirsch-Hübotter III, 329. – Erste Ausgabe. „Hier nur einige Winke über das, was ich hierbey beabsichtigte, und wozu ich glaube in diesen Ideen die Prinzipien angegeben zu haben. Einmal wünschte ich dadurch die Grundsätze der Pathologie den Grundsätzen der practischen Arzneykunst mehr anzunähern, und die Pathologie selbst praktischer brauchbar zu machen, das heist nach einer vernünftigen Bedeutung des Worts, ihr schon die Ideen und Gesichtspunkte einzuverleiben, die zugleich Motive unserer Handlungsweise werden könnten...“ (Vorwort) – Papierbedingt gleichmäßig gebräunt. Leicht stockfleckig.

329 Hufeland, Christoph Wilhelm. Makrobiotik oder die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Dritte sehr vermehrte rechtmäßige Auflage. 2 Teile in 1 Band. XXIV, 223 S.; 296 S., 9 Bl. 19,5 x 12 cm. Mit dreiseitigem Grünschnitt. Halbleder d. Z. (stärker berieben, etwas bestoßen, Papierbezug leicht abgeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin, Ludwig Wilhelm Wittich, 1805. 160

Hirsch-Hübotter III, 329 ff. – Dritte Ausgabe der erstmals 1796 erschienenen medizinischen Abhandlung. Erste Ausgabe unter dem Titel „Makrobiotik“, noch zu Hufelands Lebzeiten erschienen. Der königliche Leibarzt, Sozialhygieniker und Volkserzieher Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) gilt als Vertreter des Vitalismus und als Begründer der Makrobiotik. In seiner bekanntesten Veröffentlichung propagierte der Berliner Arzt und Medicus der Weimarer Klassik die Notwendigkeit einer prophylaktischen Medizin und die Bedeutung der Naturheilkunde sowie einer öffentlichen Gesundheitsfürsorge, die in ihrer sozialen Dimension für diese Zeit revolutionär war. Die 1796 erstmals erschienene Schrift wurde sogar ins Chinesische übersetzt. – Es fehlt der vordere fliegende Vorsatz. Leicht gebräunt und gering braunfleckig.

330 Hufeland, Christoph Wilhelm. Neueste Annalen der französischen Arzneykunde und Wundarzneykunst. 2 (von 3) Bänden. XX S., 589 S., 1 Bl.; XII, 471 S., 1 Bl. Pappband d. Z. und Broschur d. Z. (berieben, leicht flekkig) Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1791 und 1793. 140

Hirsch-Hübotter III, 329. – Erste Ausgabe. – Zweiter Band durchgehend stockfleckig, Buchblock gelockert, letzte Lage lose. Erster Band nur zu Beginn braunfleckig.

331 Hufeland, Christoph Wilhelm. Praktische Uebersicht der vorzüglichsten Heilquellen Teutschlands nach eignen Erfarungen. VIII S., 1 Bl., 325 S. Mit 4 Tabellen. 16,5 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (berieben und bestoßen) mit grünem hs. RSchild. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1815.

98 Medizin
300

Hirsch-Hübotter III, 329. Borst 1223. – Erste Ausgabe. Es werden neben allgemeinen balneologischen Kapiteln 26 einzelne Heilbäder behandelt. – Vorsätze stärker stockfleckig, Buchblock nur unwesentlich. Fehlstelle am fliegenden Vorsatzpapier, sonst gutes Exemplar.

332 Hufeland, Christoph Wilhelm. Ueber die Natur, Erkenntnissmittel und Heilart der Skrofelkrankheit. X, 342 (recte: 362) S., (S. XI)-XIV (Inhalt). 18,5 x 11,5 cm. Etwas späterer Halbleinenband (gering berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Jena, Academische Buchhandlung, 1795.

150

Blake 224. Hirsch-Hübotter III, 329ff. Wellcome III, 310. Goedeke VI, 257, 5. – Erste Ausgabe der bahnbrechenden Schrift des Berliner Arztes und Sozialhygienikers Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) über die Skrofulose (Skrofeln), eine überaus weit verbreitete Hauterkrankung bzw. über die Hauttuberkulose. – Stockfleckig, Titel gestempelt und mit Signatur in verblasstem Rotstift.

333 Hufeland, Christoph Wilhelm. Vollständige Darstellung der medicinischen Kräfte und des Gebrauchs der salzsauren Schwererde. X, 166 S. 19,5 x 12 cm. Pappband. d. Z. (Rücken stärker beschabt, Ecken bestoßen) Berlin, Rottmann, 1794.

180

Blake 224. – Zweite Auflage, welche gegenüber der ersten (von 1792) um neue Untersuchungsergebnisse und Erfahrungen erweitert ist. – Mit Bibliotheksetikett auf dem Vorsatz sowie einer Nummerierung von alter Hand in Sepia sowie Besitzeintrag auf dem Titelblatt „Albrecht“. Innen schönes und sauberes Exemplar.

334 Hufeland, Friedrich. Ueber Sympathie. X S., 1 Bl., 228 S. 18 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (Rücken fehlt, somit VDeckel gelockert, an Ecken bestoßen). Weimar, LandesIndustrie-Comptoire, 1811.

240

Ackermann II, 198. Crabtree 234. Engelmann 270. Hirsch-Hübotter III, 332. – Erste Ausgabe der Frühschrift zum Mesmerismus - „worin der animalische Magnetismus und die Wechselwirkung der organischen Körper unter sich und mit der allgemeinen Natur ausführlich gehandelt wird...“ (Hirsch-Hübotter). Friedrich Hufeland (1774-1839) war der jüngere Bruder von Christoph Wilhelm Hufeland und war Professor der Medizin an der Berliner Universität. – Stockfleckiges Exemplar. Äußerst seltene erste Ausgabe.

335 Janin (de Combe-Blanche), Jean. Mémoires et observations anatomiques, physiologiques et physiques sur l‘oeil, et sur les maladies qui affectent cet organe. XL (recte: XXXVIII), 474 S., 3 Bl. Mit gestochener Kopfvignette. 19,5 x 12,5 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (etwas berieben) mit floraler RVergoldung, goldgeprägtem

RSchild, breiter floraler Deckelbordüre, doppelten Stehkantenfilete, Innenkantenbordüre und Goldschnitt.

Lyon, Perisse bzw. Paris, Didot, 1772.

350

Hirsch-Hübotter III, 418. Blake 234. Waller 5116. Wellcome III, 345. Becker Coll. 130 – Erste Ausgabe. „In diesem Werke finden sich die ersten Versuch mit zwei complementär gefärbten Gläsern vor beiden Augen“ (H.-H.). „He published this valuable collection of memoirs whic h shows him to been both a skilled surgeon and a careful observer“ (Bekker). – Vereinzelt schwach braunfleckig, sonst sauber und wohlerhalten. Dekorativ gebundenes Exemplar aus der „Bibliothèque de Monsieur Trembley Saconnex“, mit entsprechendem Exlibrisschildchen auf dem Innenspiegel.

336 Khunrath, Conrad. Medulla destillatoria et medica sextum aucta & renovata. Das ist: Gründtliches unnd Vielbewehrtes Destillier vnd Artzney Buch... auffs newe zum Sechsten mahl trewlich revidirt (...). Teil I und II in 1 Band (alles Erschienenen). 6 Bl., 384 S., 13 Bl.; 4 Bl., 365 S., 13 Bl. Mit Kupferstichtitel. 23 x 18,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, leicht fleckig und leicht im Block verzogen) mit hs. RTitel. Hamburg, Froben, 1638. 600

Brüning 1631; Ferguson I, 461 (Anm.; nicht in der Young Coll.); vgl. Ackermann, Geh. Wiss. IV, 97, Duveen 318, Ferchl 272, Lesky 351, Rosenthal. Bibl. magica 479f. Wellcome I, 3553 u. Wolfenb. 893. nicht bei Kopp u. Schmieder. – Seltene Ausgabe des erstmals 1594 erschienenen, oft aufgelegten Werkes des Leipziger Arztes u. Apothekers Conrad Khunrath (1555-1613). Sein Werk „Medulla destillatoria“ zählt als ein umfangreiches Standartwerk der paracelsisch orientierten Chemie. – Papierbedingt leicht gebräunt, Vorsatz mit kleinen Wurmgängen und Kupferstichtitel leicht fingerfleckig (Darstellung nicht betroffen).

Abbildung Seite 100

337 Magnen, Jean Chrysostome. De tabaco exercitationes quatuordecim. In quibus præter historiam Tabaci lectu jucundissimam, etiam herbae virtutes et vitia explicantur, ejusque usus ac abusus, et quantum in medicina valeat ostenditur. 11 Bl., 264 S. Mit Kupfertitel (in Pag). 13 x 7 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken und Gelenke wurmstichtig). Amsterdam, Heinrich und Theodor Boom, 1669.

180

Hirsch-Hübotter IV, 32. Arents II, 234 c. – Vierte Auflage, zugleich die erste Ausgabe mit dem schönen Kupfertitel, der einen türkischen Herrscher und einen holländischen Tabakladen zeigt. Johannes Chrysostomus Magnenus (um 1630-1660) war Professor für Medizin und Philosophie in Pavia. Er knüpft an die Darstellungen Neanders zur medizinischen Wirkung von Tabak an und ergänzt diese um neue Entdeckungen und Beobachtungen bzw. widerspricht ihnen (vgl. Arent s ausführlich). – Block vom Einband gelöst, Kupfertitel und Schlussblatt recto gestempelt, erste Blatt mit kleinem Wurmloch im unteren weißen Rand. Etwas braunfleckig.

Abbildung Seite 100

99 Medizin

338 Malpighi, Marcello. Opera posthuma: In quibus excellentissimi authoris vita continetur, ac pleraque quæ ab ipso priùs scripta aut inventa sunt confirmantur, & ab adversariorum objectionibus vindicantur. 7 Bl., 387 S. Mit gestochenem Forntispiz und 19 Kupferstichtafeln. 25 x 20,5 cm. Flexibler Pappband d. Z. (berieben, bestoßen sowie mit größerem Feuchtrand). Amsterdam, Donatum Donati, 1698.

450

Hirsch-Hübottert IV 48 f. Krivatsy 7323. – Das Werk erschien erstmals in London im Jahre 1697 und wurde ein Jahr später gleichzeitig in Venedig und Amsterdam gedruckt. Dargestellt sind verschiedene Zähne, Wurzelgänge und zahlreiche Pflanzen. Marcello Malpighi (1628-1694) war ein „berühmte(r) italienische(r) Anatom und Mikroskopiker, (...), 1645 ging er nach Bologna um Medizin zu studieren, wurde 1653 Hausschüler Massaris, des damaligen Professors der Medizin und eifrigen Anatomen, erhielt 1653 den Doktorgrad in der Philosophie und Medizin“ (Hirsch-Hübotter). – Unbeschnitten. Frontispiz und Titel mit größerem Einriss. Teils etwas stock- und fingerfleckig sowie die ersten zwanzig Blätter mit größerem Feuchtfleck am Innensteg. Abbildung

339 Medizin. 5 Werke über Krankheiten und deren Behandlung. 6 Bände. 22,5 x 15 cm bis 17 x 10 cm. 4 Bände: Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen); 1 Band:

Pappband d. Z. (beschabt und bestoßen); 1 Band: OBroschur (Rücken mit kleinen Einrissen). Verschiedene Verlage und Drucker, 1777-1908.

450

Verschiedene medizinische Werke über Krankheiten, ihre Symptome, ihre Heilung etc. Vorhanden sind: I. Olof Acrel. Chirugische Vorfälle in dem königl. Lazaret und ausserhalb demselben angemerket. 472 S. Mit 12 mehrfach gefalteten Kupferstichtafeln. Göttingen, Johann Christian Dieterich, 1777. - II. Marius Hagedorn. Abhandlung über den Bruch des Schenckelbeinhalses. XII, 163 S. Mit 2 lose Kupferstichtafeln. Leipzig, Heinrich Gräff, 1808. - III. Karl Georg Neumann. Von der Natur des Menschen, oder Belehrungen über den innern Organismus des menschlichen Körpers und seines Geistes, für alle gebildete Menschenklassen. 2 Bände. XVI, 478 S. Berlin, E. G. Flittner, 1815. - Mit hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz. - IV. Adolf Kußmaul. Jugenderinnerungen eines alten Arztes. VIII, 252 S. Mit Porträt. Stuttgart, Adolf Bonz & Comp., 1899. - Erste Ausgabe. - Mit Bibliothelsstempel und Buchhandelsstempel auf dem Titel. - V. Robert Koch. Über meine Schlafkrankheits-Expedition. Wirklich geheimer Rat. 47 S. Mit zahlreichen Abbildungen. Berlin, Dietrich Reimer, 1908. - Erste Ausgabe. –Teils leicht stock- und fingerfleckig und mit kleinen Gebrauchsspuren. I. Band mit kleinen Wurmgängen auf den ersten 20 Blättern, sonst gute Exemplare.

100 Medizin
336 337

340 Miscellanea Physico-Medico-Mathematica, Oder, angenehme, curieuse und nützliche Nachrichten von Physical- und Medicinischen, auch dahin gehörigen Kunstund Literatur-Geschichten. 2 Bände. 1 Bl., Seite 771-1510, 10 Bl.; 792 S., 6 Bl. Mit 2 gestochenen Frontispizen und 5 gefalteten Kupferstichtafeln. 20 x 16,5 cm. Schlichte Pappbände um 1800 (Rücken nachgedunkelt (Band I leicht lädiert), Deckel etwas fleckig und bestoßen) mit montiertem Bibl.-Schildchen. Erfurt, Carl Friedrich Jungnicol, 1732-1733.

450

Blake 306. Poggendorff I, 333f. – Das von der Academia Naturae Curiosorum im Jahre 1670 initiierte Periodikum erfuhr im Laufe der Zeit verschiedene Namensänderungen und hatte unterschiedliche Herausgeber. Unter der Schirmherrschaft des angesehenen Arztes Johann Elias von Büchner (1701-1769) wurden in den Jahren 1731 bis 1734 vier Jahrgänge publiziert, welche den Berichtszeitraum von 1727 bis 1730 abdeckten. Diese sorgfältig ausgearbeiteten Chroniken wurden halbjährlich veröffentlicht und trugen jeweils eine eigene Titelseite, waren fortlaufend nummeriert für jedes Jahr. In ihnen finden sich detaillierte Berichte über vielfältige Themen, darunter Witterung, witterungsbedingte Krankheiten, Curiosa, bemerkenswerte Ereignisse und wissenschaftliche Errungenschaften auf den Gebieten der Medizin, Naturwissenschaften und Kulturgeschichte. – Die Kupfertafeln mit unterschiedlich großem Einriss (in die Darstellung), knittrig und fleckig. Vorsätze mit Eintragungen in brauner Feder und in Blei. Papierbedingt gebräunt und teils stärker fleckig, Kupfertafel mit großem Einriss.

341 Norr, Erhardt. Chirurgischer Wegweiser. Allen Angehenden, so zur Wund-Artzney-Kunst zu gelangen Begierde haben, gezeiget; und in Neun Theilen GesprächsWeis verfasset; Samt einem Reiß- und Feld-Kasten Für die Chirurgos, so im Feld zu dienen Vorhabens; Und dann einem Vocabulario (...). 11 Bl., 448 S., 14 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 16 x 9 cm. Schweinsleder d. Z. (beschabt, bestoßen und mit Fehlstellen am Rücken und an den Ecken; ohne Schließen). Nürnberg, Erben Johann Hoffmann, o. J. (1717).

300

VD18 1312093X. Vgl. Blake S. 327. – Umfassendes Werk zu chirurgischen Eingriffen, Krankheiten, Behandlungen und Medikamenten von Erhardt Norr (keine Lebensdaten vorhanden). – Mit späterem Vorsatz. Stock-, finger- und feuchtfleckig sowie mit mehreren hinterlegten Fehlstellen (Frontispiz, Titel und die ersten 8 Seiten).

342 Prokop, Otto. Atlas der gerichtlichen Medizin. - Forensische Medizin. 2 Bde. XI, 823 S.; XX, 746 S. Mit zahlreichen Textabbildungen. 30 x 21 cm. OLeinenbände mit kaschierter Transparentfolie. Berlin, Volk und Gesundheit, 1963-1966.

450

Der Atlas in der ersten Ausgabe, der Band Forensische Medizin in der 2., verbesserten Auflage. – Geringe Gebrauchsspuren. – Dabei: O. Prokop und G. Radam. Atlas der gerichtlichen Medizin. 3. Auflage. 772 S. Mit zahlr. Abb. Berlin 1992.

343 Rank, Otto. Sexualität und Schuldgefühl. Psychoanalytische Studien. 106 S., 3 Bl. 23 x 15,5 cm. Gelber OLeinenband (berieben, etwas fleckig) mit schwarz geprägtem RTitel und VDeckeltitel. Wien u. a., Internationaler Psychoanalytischer Verlag, 1926.

160

Grinstein 26494. – Erste Ausgabe. Die Einführung des Sammelbandes erläutert den Titel. Es folgen dann sechs (durch ein Register erschlossene) zuvor verstreut erschienene Texte: „Masturbation und Charakterbildung“, „Ein Beitrag zum Narzißmus (Das Ich im Traume)“, „Perversion und Neurose“, „Die psychische Potenz“ sowie „Idealbildung und Liebeswahl“. Rank warnt vor einer Überschätzung der Sexualität, Begriffe wie Schuldgefühl oder Sadismus wurden für seine Theorie bedeutend. – Gutes Exemplar.

344 Rondelet, Guillaume. Methodus curandorum omnium morborum corporis humani in tres libros distincta. Eiusdem. De dignoscendis morbis, de febribus, de Morbo Gallico, de internis & externis, de pharmacopolarum officina, de fucis. Omnia nunc primum im lucem edita, et diligentißimè castigata. 6 Teile in 1 Band. Zusammen 16 Bl., 690 S. Mit Holzschnittt-Druckermarke und zahlreichen Holzschnitt-Initialien. 16 x 10 cm. Neuerer Pappband (minimal fleckig). Paris, J. Macaeus, o. J. (um 1570). 460

Durling 3927-28. Wellcome 5552. Waller 8157. – Erste Ausgabe seiner allgemeinen Heilkunde. Mehrfach nachgedruckt. Die einzelnen Teile häufig in abweichender Reihenfolge, hier wie folgt gebunden: Methodus curandi morbos I-II, 8 Bl., 211 S., 1 w. Bl; Methodus curandi morbos III, 126 S., 2 nn Bl.; De dignoscendis morbis, 54 S., 1 Bl.; Pharmacopolarum officina(& De fucis), 87 S., 1 Bl.; De medicamentis internis (& externis): 142 S. – Gebräunt, stellenweise etwas fleckig, mit zahlreichen alten Marginalien in Tinte und Anstreichungen. Titel mit altem Besitzvermerken. 4 Blatt mit Klebespuren verso. Dem hinter die Vorstücke gebundenen Index fehlen die letzten Blätter (O-Z).

101 Medizin
338

345 Schaarschmidt, Samuel. Therapia generalis, oder Abhandlung von denen üblichen Arzneien, nach ihren wahren Eigenschaften und Würckungen, nebst der Einweisung zu deren gehörigen Gebrauch. 10 Bl., 646 S., 28 Bl. 16 x 10 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit Fehlstelle, stärker berieben) mit hs. RTitel. Berlin, Schütze, 1749.

180

Lesky 580. Vgl. Blake 404. Hirsch-Hübotter V, 47. – Erste Ausgabe. Dem Register zufolge werden u. a. die folgenden Themen und Präparate vorgestellt: Abführmittel, Aderlass, „Ameisen-Eyer“, „Ausdünstung befördernde Mittel“, „blasenziehende Pflaster“, „Drachen-Blut“, „FloehKraut“, „Judas-Ohren“, „Ochsen-Zungen-Blumen“ und vieles mehr. Samuel Schaarschmidt (1709-1747), ein Berliner Chirurg, war seit 1736 Professor der Physiologie und Pathologie am Collegium medico-chirurgicum, später auch Garnisonarzt und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. – Titel und die folgenden Seiten im oberen Rand etwas feuchtrandig, mit hs. Besitzvermerk. Leicht braunfleckig. Der vordere fliegende Vorsatz im oberen Bug teils gelöst. Exlibris.

346 Simon, Gustav. Chirurgie der Nieren, 1. Teil (von 2). VIII, 89 S. Mit 2 lithogr. Tafeln. 24 x 15 cm. Halblei-

nen d. Z. mit goldgepr. RTitel (Vorderdeckel mit Signaturetikett). Erlangen, F. Enke, 1871.

120

Hirsch-H. V, 280. – Behandelt die „glückliche Exstirpation einer Niere zur Heilung einer Harnleiter-Bauchfistel“. Erste Ausgabe dieser bahnbrechenden Schrift des berühmten Rostocker und Heidelberger Chirurgen (1824-1876). – Etwas gebräunt; Titel verso gestempelt.

347 Stahl, Georg Ernst. Abhandlung von der Goldenen Ader. Worinnen viele heilsame Wahrheiten entdecket, viele grobe Irrthümer widerleget, und eine sichere Methode, vielen schweren Kracnkheiten glücklich abzuhelffen, an die Hand gegeben wird. Aus dem Lateinischen übersetzt und zum allgemeinen Besten in Druck befördert. 4 Bl., 364 S., 14 Bl. Pappband d. Z. mit hs. RTitel (fleckig, gebräunt und Gelenke angeplatzt) Leipzig, Caspar Jacob, Eyssel 1729.

Georg Ernst Stahl (1659-1734) war ein renommierter deutscher Wissenschaftler. Seine Expertise erstreckte sich über Alchemie, Chemie, Medizin und Metallurgie, und er bekleidete zudem Positionen als Hofund Leibarzt. Während seiner Zeit als Professor in Halle Saale prägte er die Theorie des hypothetischen „Phlogistons“ in der Chemie und vertrat medizinisch die Anima-Lehre, die als frühe Vorform eines psychodynamischen Krankheitskonzepts betrachtet wird. – Vortitel beinahe lose. Eintrag in Sepia von alter Hand auf festem Vorsatz. Exemplar gleichmäßig papierbedingt leicht gebräunt.

348 Stahl, Georg Ernst. Einleitung zur Chirurgie, dabey viele in Praxi vorkommende Casus gründlich resolviret, und so wohl die darzu dienliche Mittel angezeiget, als auch denen Anfängern zum Besten probate Recepte beygefüget sind. Nebst einem Anhange von der Pflicht eines Medici. Aus dem Lateinischen übersetzet. 64, 678 S., 12 Bl. 16,5 x 10 cm. Kalbsleder d. Z. mit reicher ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Caspar Jakob Eysel, 1730.

600

Hirsch-Hübotter V, 384. Blake 429. – Erste deutsche Ausgabe. Praktisches ärztliches Kompendium für „Barbier- und Bader-Gesellen“, vom anonymen Übersetzer, selbst Arzt, in der Vorrede um 14 Fälle aus eigener Praxis ergänzt. Mit reichem Register, von „Abführung vedorbener Säffte“ über „Froschleich-Pflaster“, alle „Krebs“-Arten, „Kröten-Oehle“, „Pest-Beulen“ und „Scorbut“ bis „Tripper“, „Wartzen“, „Wund-Kräuter“ und „Zwiebeln worzu(?)“. – Beigebunden: Derselbe. Abhandlung von der goldenen Ader, worinnen viele heilsame Wahrheiten entdecket, viele grobe Irrthümer widerleget, und eine sichere Methode, vielen schweren Kranckheiten glücklich anzuhelffen, an die Hand gegeben wird. Aus dem Lateinischen übersetzt. 4 Bl., 364 S., 14 Bl. Ebenda 1737. - Waller 9142 und Blake 429 (beide Ausgabe Leipzig 1729). Garrison-Morton 3421 (lat. Ausgabe Paris 1730): „A classical work on haemorrhoids“. Dieses klassische Werk über Hämorrhoiden basiert auf Stahls berühmter Lehre von der Plethora, die die Ursache für die meisten Erkrankungen bildet. Linderung und Heilung der Beschwerden erfolge durch Blutungen. „Im Kindesalter ist es vorzugsweise der Kopf, am dem sich

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220
352

diese Plethora manifestiert, im Jünglingsalter die Brust, im Mannesalter der Unterleib.

Das letzte Verhältnis sei allerdings das allergünstigste, besonders, wenn es der Seele gelingt, die dadurch gesetzte Spannung durch Blutflüsse per anum zu beseitigen“ (Hirsch-Hübotter V, 384/85). Der Zusatz „aus dem Latein. übersetzt“ auf dem Titel ist irreführend. Geht zwar auf Stahls 1698 veröffentlichte kurze Dissertation „De venae portae malorum“ zurück, ist aber eine wesentlich erweiterte, eigenständige Arbeit. Georg Ernst Stahl (1660-1734), „der dritte in dem großen Dreigestirn der berühmten Systematiker des 18. Jahrhunderts neben Boerhaave und Hoffmann“ (H.-H.), habilitierte sich 1687 und wurde zum Hofmedicus des Herzogs von Weimar ernannt. 1694 wurde er als Professor der Medizin nach Halle berufen, 1716 ging er als Leibarzt des Königs von Preußen nach Berlin. Sein Werk als „Naturforscher und Arzt ist von epochemachender Bedeutung für die Chemie als Begründer der Phlogistontheorie und gleicherweise für die theoretische Medicin als Schöpfer der Lehre vom Animismus“ (ADB XXXV, 780). - Etwas leimschattig. Beide Drucke in sehr schönen und wohlerhaltenen Exemplaren im dekorativen und nahezu tadellosen Einband.

349 Tissot, Samuel Auguste. Kurze Abhandlung von einigen Krankheiten der Gelehrten und deren Kuren. 48 S. 18,5 x 10,5 cm. Moderne Broschur. Köln, Johann Arnold Imhof, 1783.

240

Hirsch-Hübotter V, 594. Nicht bei Blake. – Erste Ausgabe. Anleitung, wie man ein langes und „gesundes“ Leben führt von dem Mediziner Samuel Auguste Tissot (1728-1797), welcher mehrere medizinische Werke veröffentlichte über zum Beispiel die Epilepsie oder Anleitungen zu einem gesunden Leben. – Unbeschnitten. Minimal stockfleckig, sonst wohlerhalten. Sehr selten.

350 Walters, Johann Gottlieb. Abhandlung von troknen Knochen des menschlichen Körpers. Zum Gebrauch seiner Zuhörer und derjenigen die sich in der Zergliederungs-Kunst üben, auf dem Anatomischen Theater in Berlin. 8 Bl., 385 S., 14 Bl. Mit 6 num. gestochenen und gefaltenen Kupfertafeln. 17 x 10,5 cm. Lederband d. Z. (unterer Teil des Rückens mit kl. Bezugsfehlstelle). Berlin und Stralsund, Gottlieb August Lange, 1763.

260

Hirsch-Hübotter V, 835. – Erste Ausgabe. Walter (1734-1818) galt als einer der herausragendensten Prosektoren seiner Zeit. Er gründete 1803 ein renommiertes anatomisches Museum, das später vom preußischen Staat erworben wurde. Sein Museum beherbergte eine bedeutende Sammlung von 3300 Objekten, die das Anatomisch-Zootomische Museum der Berliner Universität begründeten. Obwohl der Großteil der Sammlung im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, sind 49 Präparate heute im Berliner Medizinhistorischen Museum zu bewundern. – Mit hs. Annotation in brauner Feder auf dem Titelblatt. Durchgehend mäßig gebräunt.

351 Wetzler, Joh(ann) Ev(angelist). Beschreibung der Gesundbrunnen und Bäder Wipfeld, Kissingen, Bocklet und Brückenau im Untermainkreise des Königreichs Bai-

er n. 230 S. 18,5 x 10,5 cm. Moderner Pappband mit montiertem OUmschlag. Mainz, Florian Kupferberg, 1821.

150

Vgl. Hirsch-Hübotter V, 916. – Erste Ausgabe dieser Beschreibung der vier benachbarten Heilbäder in Unterfranken. Der niederbayrische Arzt Johann Evangelist Wetzler (1774-1850) hielt als Honorarprofessor in Würzburg und München Vorlesungen über Heilquellen und verfasste verschiedene Schriften über Balneologie, Kuhpockenimpfung und im Bereich des Staatsmedizinalwesens (vgl. ADB XLII, 263). – Vereinzelt gering stockfleckig, Titel mit modernem Besitzeintrag in Farbstift. – Dabei: Emil Kirchner. Das Ludwigsbad bei Wipfeld im Untermainkreise des Königreichs Bayern, in naturhistorischer und medicinischer Beziehung. VIII, 63 S.,1 Bl. 17 x 10,5 cm. Moderne Broschur. Würzburg, Carl Strecker, 1837. - Einzige Ausgabe. - Im Seitenrand knapp beschnitten (minimaler Buchstabenverlust).

352 Woyt, Johann Jacob. Gazophylacium medico-physicum oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 7 Bl., 1032 S., 27 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 20 x 16 cm. Halbleder d. Z. (beschabt und mit Fehlstellen). Leipzig, Erben Friedrich Lankisch, 1709. 300

Vgl. Hirsch-Hübotter V, 999. Blake 495. – Erste Ausgabe, die „alle Medicinische Kunst-Wörter, (2) inn- und äußerliche Kranckheiten, nebst derselben Genes-Mitteln, (3) zur Medicin gehörige fremde und einheimische Thiere, (5) Kräuter, Blumen, Saamen, Säffte, Oele, Harze und, (6) alle raren Specereyen und Materialien, und (7) viele curiöse zur Mechanic gehörige Kunst-Griffe, in einer richtigen lateinischen Alphabet-Ordnung auf das deutlichste erkläret, vorgestellet, und mit einem nöthigen Register versehen worden“ (Untertitel) behandelt. Johann Jacob Woyt (167-1709) und wurde 1706 Professor (später Pestarzt) in Königsberg. – Papierbedingt gebräunt, Innengelenke angeplatzt sowie stock- und fingerfleckig. Abbildung

353 Woyt, Johann Jakob. Gazophylacium medicophysicum, oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 3 Bl.,1035 S., 34 Bl. (Register). 19,5 x 16 cm. Leder d. Z. (mit Wurmspuren) mit blindgeprägtem RSchild. Leipzig, Erben Friedrich Lankisch,1732. 180

Blake S. 495. Waller 10401. Ferchl S. 589. – Siebente Ausgabe. Hauptwerk des Königsberger Arztes Johann Jacob Woyt (1671-1709). Umfassendes Kompendium von Rezepten, Heilmitteln und -kräutern, Mineralien und Metallen, alphabetisch geordnet und mit umfangreichem Register. – Braun- und stockfleckig, gutes Exemplar.

354 Woyt, Johann Jacob. Gazophylacium medico-physicum, oder Schatz-Kammer Medicinisch- und natürlicher Dinge, in welcher alle medicinische Kunst-Wörter, inn- und äusserliche Kranckheiten, nebst dererselben Genesmittel ... in einer richtigen lateinischen AlphabetOrdnung auf das deutlichste erkläret, vorgestellet, und mit einem Register versehen sind. 15. Auflage. 7 Bl., 2524

103 Medizin

Sp., 41 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz und gestochener Falttafel. 21,5 x 17 cm. Leder d. Z. (fleckig und berieben; restauriert). Leipzig, Lan kkisch, 1761.

250

Vgl. Hirsch-Hübotter V, 999. Blake 495. Waller 10401. – Spätere Auflage des erfolgreichen medizinischen Wörterbuchs. Hauptwerk des Königsberger Arztes und Professors für Epidemien Johann Jacob Woyt (1671-1709), enthält eine umfangreiche Sammlung von Heilkräutern und Rezepturen. – Erste Blatt mit kleiner Wurmspur im unteren Bug, sonst wohlerhalten.

Abbildung

355 Zwinger, Theodor. Sicherer und geschwinder Artzt. Oder Neues Artzney-Buch. Worinnen alle und jede Kranckheiten des Menschlichen Leibs, nach Ordnung des Alphabeths gründlich und deutlich beschrieben. 27 Bl., 864 S., 2 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 9,5 cm.

Pergament d. Z. (berieben, bestoßen, unteres Kapital mit Fehlstelle sowie Rücken mit Einriss) mit 2 Messingschließen. Basel, Johann, Philipp Richter, 1695.

300

Hirsch-Hübotter V, 1057. VD17 12:191550C. – Frühe Ausgabe des berühmten und umfassenden Werkes der Volksmedizin, speziell für die Landbevölkerung entworfen. Die erste Auflage erschien 1684. Theodor Zwinger der Jüngere (1658-1724), gehörte zu einer berühmten Baseler Ärzte-Familie. – Frontispiz gelockert und mit Knickfalten. Ersten acht Blätter mit kleinem Feuchtrand am Fußsteg. Etwas stockfleckig.

104 Medizin
354
Abbildung 355

356 Burmeister, Hermann. Zoonomische Briefe. Allgemeine Darstellung der thierischen Organisation. 2 Bände. VIII, 367 S.; X, 470 S. 21,5 x 13,5 cm. Blindgeprägte Leinenbände d. Z. (stärker bestoßen, VDeckel von Band II gelockert; Band I mit Feuchtigkeitsspuren) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Leipzig, Otto Wigand, 1856.

150

Erste Ausgabe. Der aus Stralsund stammende Naturwissenschaftler und Humboldt-Freund Hermann Burmeister (1807-1892) wirkte die meiste Zeit seines Lebens in Argentinien. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt, Titel mit modernem Namensstempel, rechte untere Ecke von Band II leicht gestaucht.

357 Chambers, E(phraim). Cyclopaedia or, an universal dictionary of arts and sciences. Containing an explanation of the terms, and an account of the several subjects, in the liberal and mechanical arts, and the sciences, human and divine. Volume the fifth, containing the addenda, index, arrangement of the plates, and the plates (Tafelband). II, IV S., 1 Bl., XXVII S., 52 Bl. Mit 148 Kupfer -

tafeln. 42,5 x 26,5 cm. Moderner Halbleinenband (etwas berieben und bestoßen) unter Verwendung der alten Dekkel. London, Rivington u. a., 1786.

1.200

Wellcome 11, 323. Lowndes 406: „Valuable work“. – Tafelband der letzten und umfangreichsten Auflage von 1786. Ephraim Chambers (um 1680-1740) Lebenswerk bildet eines der ersten enzyklopädischen Wörterbücher der Künste und Wissenschaften im Zeitalter der Aufklärung: „Chambers is clearly the father of the modern encyclopaedia throughout the world. […] Chambers’s Cyclopaedia is particularly remarkable for its elaborate system of cross-references, and for the broadening of Harris’s coverage to include more of the humanities“ (Robert Collison, Encyclopaedias: Their history throughout the ages). „Eines der bedeutendsten frühen enzyklopädischen Wörterbücher in englischer Sprache. Hat das Erscheinen der Enzyklopädie von Diderot und d‘Alembert maßgeblich veranlaßt und beeinflußt“ (Lenz). – Etwas gebräunt oder fleckig, stellenweise mit Feuchtigkeitsrand.

Abbildung Seite 107

358 Duméril, André Marie Constant. Elemens des sciences naturelles. Troisième édition. XXVIII, 351 S.; XXXII, 391 S. Mit 33 Kupfertafeln auf breiten Falzen.

105
Naturwissenschaften 360

20 x 13 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Kanten etwas beschabt) mit ornamentaler RVergoldug und goldgeprägtem RTitel. Paris, Deterville, 1825.

180

Dritte Auflage der Schrift des Pariser Zoologen Dumeril (1774-1860). – Etwas gebräunt und stockfleckig. Dekorativ gebundenes Exemplar.

359 Hansteen, Christopher. Untersuchungen über den Magnetismus der Erde. Teil I (alles Erschienene). Die mechanischen Erscheinungen des Magneten. Übersetzt von P. Treschow Hanson. XXX, 502 S., 1 Bl., 148 S. Mit 5 gefalteten Kupfertafeln. 24,5 x 19 cm. Halbleder d. Z. (Innengelenke offen, bestoßen, oberer Rücken mit kleiner Fehlstelle). „Christiana“ (d. i. Oslo), Jacob Lehmann und Christian Gröndhal, 1819.

240

Christopher Hansteen (1784-1873) studierte in Kopenhagen zunächst Jura, dann Mathematik und arbeitete als Lehrer in Frederiksborg auf Seeland, des Weiteren war er Direktor der Sternwarte zu Christiana tätig. Seine Schriften über den Erdmagnetismus ermöglichten ihm einen Ruf als Professor für Astronomie und angewandte Mathematik an die Universität Christiania (dem heutigen Oslo). Bei den Beobachtungen und Untersuchungen den Erdmagnetismus betreffend, stand er mit Carl Friedrich Gauß in Verbindung. – Ohne den dazugehörigen Atlas. Leicht fleckig.

360 Klügel, Georg Simon. Analytische Dioptrik in zwey Theilen. Der erste enthält die allgemeine Theorie der optischen Werkzeuge: der zweyte die besondere Theorie und vortheilhafteste Einrichtung aller Gattungen von Fernröhren, Spiegelteleskopen, und Mikroskopen. 2 Teile in 1 Band. 12 Bl., 303 S. Mit 4 Faltkupfern. 24 x 19,5 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. (etwas berieben, vorderes Gelenk schwach angeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Johann Friedrich Junius, 1778. 600

Poggendorff I, 1277 (irrig: 1777). DSB VII, 405. Schröder IV, 68, 6. – Erste Ausgabe. Der Mathematiker und Physiker Georg Simon Klügel (1739-1812) war Schüler Kästners in Göttingen und wirkte von 1766 bis 1788 als Professor der Mathematik an der Universität Helmstedt, später dann in Halle. – Gelegentliche unbedeutende Flecken, die Tafeln gleichmäßig schwach gebräunt, Vorsätze etwas leimschattig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Abbildung Seite 105

361 La Serve, François Guillaume de. De analogia nervorum cum fluido electrico. 2 Bl., 16 S. Moderner Umschlag. Montpellier, Martels Witwe, 1762. 380

Wheatland 215. – Erste Ausgabe. Schon 30 Jahre vor Galvanis zufälligem Erfolg mit einem Froschschenkel wird in diesem Werk die Verbindung zwischen Elektrizität und Reizübertragung zusammengeführt.

– Kaum fleckig.

362 Marherr, Philipp Ambrosius. Chemische Abhandlung von der Verwandschaft der Körper. Aus dem Englischen übersetzt von E. G. Baldinger. 144 S. Mit 2 gefalteten Kupfertafeln. 18 x 10,5 cm. Spätere Broschur (berieben, fleckig und Gelenke mit Einrissen). Leipzig, Christian Gottlob Hilscher, 1764.

180

Ferguson II, 77. Ferchl 341. Bolton 654. Hirsch IV, 124. Wurzb. SVI, 441. – Die lateinische Original-Ausgabe erschien in Wien 1762. Philipp A . Marherr (1738-1771) studierte in Wien Medizin und wurde Professor der Psychologie an der Prager Hochschule. – Mit Bibliotheksstempel auf dem Titel. Etwas gebräunt und stockfleckig, Titel mit unschönem oxidiertem Tintenfleck.

Über die Marriottesche Röhre

363 Mariotte, (Edmé). Traité du mouvement des eaux et des autres corps fluides. Mis en lumière par les soins de M. de la Hire. Nouvelle édition corrigée et augmentée des regles pour les fets d‘eau. 6 Bl., 414 S., 9 (statt ?) Bl. Mit einigen Textholzschnitten und Kupfertafel. 16,5 x 9 cm. Leder d. Z. (etwas berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Paris, Claude Jombert, 1718.

180

Poggendorff II, 54. – Späterer Pariser Druck der zuerst 1686 bereits posthum erschienenen Schrift des Physikers Edme Mariotte (um 16201684), worin er den Versuchsaufbau der sogenannten Marrioteschen Röhre skizziert, nach der Luft in einer gebogenenen Glasröhre eingeschlossen wird. – Titel etwas leimschattig, die Tafel mit schwachen Quetschfalten. Sonst wohlerhalten.

364 Maurer, Felix. Observationes curioso-physicae. Oder besondere Remarques und Anmerckungen der geheimen und großen Wunder der Welt in natürlichen Sachen, welche sowol am Himmel, in der Lufft, Feuer, Wasser, auf und in der Erde, an Menschen, Thieren, Gewächsen sich erzeiget. Band I (von 2). 15 Bl., 1039 S., 8 Bl. Mit doppelblattgroßem typografischen Titel und gefalteten gestochenen Frontispiz. 16 x 10 cm. Leder d. Z. (beschabt und bestoßen). Frankfurt und Leipzig, Johann Leonard Buggel, 1713.

300

Hayn-Gotendorf IV, 437. Jantz I, 1732 (beide nur Band I). Ferguson II, 83. Graesse IV, 48. – Der erste Band der sehr seltenen Ausgabe dieses naturwissenschaftlichen Kompendiums für den gebildeten Leser. 1715 war noch ein zweiter Band erschienen, jedoch ein vom Autor projektierter dritter Band dürfte nie erschienen sein. Mit Kapiteln über Sonne und Planeten, die Erde, Hagelsturm, Vulkane, Bergbau, Metallurgie, Schießpulver etc. Das schöne doppelblattgroße Frontispiz zeigt eine treffende allegorische Darstellung der umfassenden Thematik dieser umfangreichen Schrift. – Vorsatz und erstes Blatt etwas leimschattig, papierbedingt etwas gebräunt und Titel mit hs. Besitzvermerk.

Abbildung Seite 108

Naturwissenschaften 106
Naturwissenschaften 107 357

365 Peithner von Lichtenfels, J. T. A. Versuch über die natürliche und politische Geschichte der böhmischen und mährischen Bergwerke. XX, 464 S., 17 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 15 gestochenen Textvignetten. Ohne die gestochene Faltkarte. 31,5 x 21 cm. Moderner blindgeprägter Schweinslederband mit RTitel. Wien, Matthias Andreas Schmidt, 1780.

450

Poggendorff II, 389. Graesse V, 187. Humpert 3619. Kress S.4964. –Erste Ausgabe. Hauptwerk des Professors für Bergbaukunde an der Bergakademie im ungarischen Schemnitz und seit 1777 Leiters des Referendariats für Münz- und Bergwesen an der Hofkammer zu Wien. Grundlegendes Quellenwerk über den Bergbau in Böhmen und Mähren. Enthält zahlreiche Urkunden, Bergwerks-Ordnungen etc., die Vignetten zeigen Motive aus dem Bergbau, Münzen und Allegorien. – Es fehlt die gestochene Faltkarte. Titel, Zwischentitel und Widmungsblatt im Rand hinterlegt, Blatt Y2, Y3 und Dd2 mit überklebtem Riss im Bug, wenige Blatt mit schwachen Tintenspritzern. Etwas braunund fingerfleckig, anfangs etwas stärker, am Schluss teils mit schmalem Feuchtigkeitsrand.

366 Praxes geometricae quae tum in charta tum in campo exerceri possunt. Nova methodo ac ordine digestae. 6 Bl., 39, 139 S., 3 Bl. Mit gestochenem Frontispiz (in Pag.) und 82 blattgroßen geometrischen Textkupfern. 13,5 x 8,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, VDeckel mit Druckstelle) mit hs. RTitel. Lausanne, David Gentil. 1685.

500

Anonym erschienenes und reich illustriertes Geometrielehrbuch. – Etwas fingerfleckig, Titel mit unschönem großem Blattausriss. Ausgesondertes Exemplar aus der Gymnasialbibliothek Köthen, mit entspre -

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364 366

chendem Schildchen auf dem Innenspiegel. – Beigebunden: Tobias Beutel Neu vermehrter und corrigirter, wie auch mit vielen auserlesenen schönen Quaestionibus Geometrischer Lust-Garten, darinnen die edle und höchst-nützliche schöne Kunst Geometria aus dem Euclide gepflanzt, abgeteheilet in 2. Bücher, deren das erste De planis, das andere De folidis handelt, daraus man Feldmessen, den Gebrauch der Tabularum Sinuum, auch der Logarithmorum ... und cörperliche Dinge ausmessen kan, daran absonderlich eine herrlich schöne Geometrische Gallerie mit lauter solvirten nutzbaren Quaestionibus, als ein anmuthiger Spazier-Gang angeleget. Und zum siebenden Mahl gedruckt. 2 Teile in 1 Band. 12 Bl., 499 S.; 311 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz und zahlreichen geometrischen Textholzschnitten.

Leipzig, Johann Christoph Tarnov, 1729. - VD18 11433809. Poggendorf f I, 181. ADB II, 587f. - Siebte Auflage des zuerst 1660 in Leipzig bei Riese erschienenen geometrischen Lehrbuchs, eine letzte achte Auflage folgte noch 1737. Der Dresdner Astronom und kurfürstliche Sekretär Tobias Beutel (1627-1690) behandelt darin die Geometrie und Stereometrie auf der Grundlage von Euklid. Enthält auch eine Anleitung zur Feldmessung. - Block von Teil II in der unteren Ecke schwach gestaucht, sonst wohlerhalten.

Abbildung

367 Pürckenstein, Burckhard von (d. i. Anton Ernst Burckhard von Birckenstein). Deß Grossen Römischen Kaysers Mathematici, Außerwöhlter Anfang zu denen höchst-nutzlich Mathematischen Wissenschafften. Worinnen man Durch eine gar leichte und neue Arth, sich einen geschwinden Grund zu der Feldmesserey und andern darauß entspringenden Wissenschafften machen kan. Samt einem Anhang oder Beschreibung Derer in denen Geometrischen Kupffer-Figuren beygefügten Ungarischen Städten, Vestungen und Schlössern, unter welchen nicht wenige, so bißhero in keinen Reiß- und LandBeschreibungen deß Königreichs Ungarn vor Augen gelegt worden. 184 S., 1 Bl. (Register). Mit 122 Kupfertafeln sowie mit gestochenem Frontispiz von Amling. 19 x 15 cm Halbleinen um 1880 mit goldgeprägtem RTitel. Augsburg, D. Walder, 1713.

1.100

Das Werk bietet eine erkenntnisreiche und leicht zugängliche Einführung in die Vermessungskunde und verwandte mathematische Diszipl i-

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367 367
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nen, wobei der Schwerpunkt auf der Feldmessung liegt. – Wasserrandig, nur leicht braunfleckig, insgesamt wohlerhaltenes Exemplar. Selten. Abbildungen Seite 109

368 Segner, Johann Andreas von. Astronomische Vorlesungen. Eine deutliche Anweisung zur gründlichen Kenntniß des Himmels. 2 Bände. Mit gest. Porträt u. 17 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bl., 416 S.; 1 Bl., S. 417-876, 3 Bl. 21 x 17 cm. Leder d. Z. (fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RTitel und dreiseitigem Rotschnitt. Halle, J(ohann) J(acob) Curts, 1775-1776.

520

Poggendorff I, 891 f. ADB XXXIII, 609 f. Nicht bei Houzeau-L. – Nur etwas stockfleckig. Sauberes Exemplar.

369 Voigt, Johann Heinrich. Lehrbuch einer populären Sternkunde, nach dem gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft; für Schul- und akademischen Unterricht, auch Selbststudium der Liebhaber; mit Beziehung auf einen vierzolligen Himmels-Globus, und einen Stern-Atlas mit doppelten schwarzen Charten. XII, 458 S. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 20 x 11,5 cm. Späterer Pappband (bestoßen) mit grünem RSchild aus Leder sowie mit Rotschnitt. Weimar, Industrie-Comptoir, 1799.

180

Poggendorff II, 1224. Houzeau-Lanc. I, 8942. – Erste Ausgabe. Johann Heinrich Voigt, Mathematiker, Gymnasiallehrer in Gotha, seit 1789 Professor der Mathematik und Physik in Jena (1751-1823) gehörte zu den Gesprächskreisen Goethes. – Titelblatt gestempelt, sonst sauberes Exemplar.

Das erste Faksimile einer orientalischen Handschrift

370 (Wafá al Buzjani). Commentarius in Ruzname

Naurus sive Tabulae aequinoctiales novi Persarum & Turcarum anni. Nunc primum editae e Bibliotheca Georgii Hieronymi Velschii. Cuius accedit dissertatio, de earundem usu. 7 Bl., 137 S., 9 Bl. Mit gestochenem Frontipiz von Georg Waldreich nach Heinrich Schoenfeld, 16 gestochenen Faksimileblatt und 6 Kupfertafeln von Melchior Haf fner. 19,5 x 16,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas berieben). Augsburg, Johann Schönig für Gottlieb Göbel, 1676. 3.000

VD17 39:124599N. Zenker, Bibl. orient. I, 1077. Schnurrer, Bibl. Arab. 465. – Einziger Druck des ersten Faksimiles einer orientalischen Handschrift überhaupt, herausgegeben durch den Augsburger Arzt Georg Hieronymus Welsch (1624-1677). Die 16 gestochenen Faksimiletafeln zeigen einen persischen immerwährenden Kalender mit türkischem „Commentarius“, die übrigen sechs Tafeln mit Darstellungen zur arabischen Astronomie (Astrolabium, Tellurium, Zodiak u. a.). Die Berechnung des Kalenders wird heute dem persischen Mathematiker Wafa al

Buzjani aus dem 9. Jahrhundert zugeschrieben, er gilt als „the last great representative of the mathematics-astronomy school that arose around the beginning of the ninth century, shortly after the founding of Baghdad“ (DSBI, 39). – Eine Tafel lose, vorderes Innengelenk unten leicht angepatzt. Sonst sauber und wohlerhalten.

Abbildungen

371 Weidler, Johann Friedrich. Institutiones matheseos selectis observationibus illustratae in usum praelectionum academicarum. Editio quarta ab auctore recognita. 4 Bl., 756 S., 9 Bl., 32 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit 52 Kupfertafeln. 18 x 11,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben, Ecken leicht bestoßen, Gelenke schwach angeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild. Amsterdam, Peter Mortier und Johann Joachim Ahlfeld, 1750. 150

Vgl. Poggendorff II, 1281. – Noch zu Lebzeiten erschienene Amsterdamer Ausgabe des erfolgreichen und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in verschiedenen Bearbeitungen mehrfach aufgelegten Kompendiums, das der Wittenberger Mathematiker Johann Friedrich Weidler (16911755) als Grundlage für seine Vorlesungen verfasste und worin er auch die Astronomie mit einbezog. – Gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten.

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370

372 (Argenville, Antoine Joseph Dezallier d’). L‘Histoire naturelle éclaircie dans deux de ses parties principales. La Lithologie et la Conchyliologie, dont l‘une traite des Pierres et l‘autre des Coquillages. 4 Bl., 491 S. Mit gestochenem Frontispiz und 32 Kupfertafeln von Pierre-Quentin Chedel nach François Boucher. Marmoriertes Leder d. Z. (beschabt, Rücken mit Einrissen und Kapitale mit größeren Fehlstellen) mit goldgeprägtem RSchild und floraler Rückenvergoldung. Paris, de Bure, 1742.

600

Nissen ZBI 144 (erwähnt noch einen Anhang mit 3 zusätzlichen Kupfer). Brunet II, 522. Cohen/R. 92. Barbier II, 819 (für den Verfasser). – Erste Ausgabe. Interessantes Werk über die Lithologie und die Conchyliologie. Die Tafeln zeigen eindrucksvoll die verschiedenen Muschel- und Gesteinsarten von Congelations bis Coquillages Fossiles. – Papierbeding t teils leicht gebräunt und etwas stockfleckig, sonst gutes Exemplar. Mit Exlibris auf dem Vorsatz. Abbildung

373 The Botanical Magazine or Flower-Garden displayed: in which the most ornamental foreign plants cultivated in the open ground, the green-house, and the stove will be accurately represented in their natural colours ... Continued by John Sims. Bände 17, 33-35, 41 und 42 der Reihe. Mit zusammen 269 kolorierten, teils gefalteten Kupfertafeln. 23 x 14 cm. Halbleder d. Z. (teils beschabt, bestoßen, teils mit kleinen Fehlstellen am Rücken sowie VDeckel Lose bei Band 17 und 41). London, Stephen Couchman, 1803-1815.

1.200

Nissen 2350. Henrey 472. Vgl. Pritzel 2007. – Der Botaniker, Apotheker und Entomologe William Curtis (1746-1799) begründete 1787 das „Botanical Magazine“, vermutlich eine der schönsten Blumenzeitschriften aller Zeiten, und blieb bis zu seinem Tod dessen Herausgeber. Danach wurde die Reihe von John Sims fortgeführt. Die Veröffentlichung richtet sich an „ladies, gentlemen and gardeners, as wish to become scientifically acquainted with the plants they cultivate“ (Untertitel). Jede besprochene Pflanze wird abgebildet und in Anlehnung an die

112
Pflanzen- und Tierbücher 373

von Linné begründeten Kriterien wie die Ordnung, die Gattung und die spezifischen Eigenschaften erklärt. Zusätzlich folgt jeweils ein kurzer Abschnitt über die Zucht und Standorte sowie deren Bedingungen. Die in leuchtenden Farben kolorierten Kupfertafeln stammen von Künstlern wie James Sowerby, Sydenham Edwards, und William Kilburn. – Vorsätze leicht leimschattig, Innenstege teils angeplatzt oder verstärkt sowie teils leicht stock- und fingerfleckig (Darstellungen minimal betroffen). Band 35 Titel mit Einriss am Innensteg. Abbildung, auch Seite 88

374 (Buffon, G. L. L. de). Allgemeine Historie der Natur nach allen ihren besondern Theilen abgehandelt; nebst einer Beschreibung der Naturalienkammer des Königes von Frankreich. Teile I-IV (in jeweils 2 Teilbänden; von 11). Mit 8 gestochenen Titelvignetten, 11 gestochenen Textvignetten, gestochener Falttafel, typographischer Falttabelle und 257 Kupfertafeln. 24,5 x 19,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit RSchild. Hamburg und Leipzig, Georg Christian Grund unf Adam Heinrich Halle, 1750-1765.

900

Nissen, ZBI 709. Fromm 4272. Graesse I, 568. – Erste deutsche Ausgabe. Mit einer Vorede von Albrecht von Haller. – Stellenweise etwas fleckig. Falttafel in Band III/1 lädiert, Tafeln VIII und IX in Band III/2 mit Fehlstelle, erste Blatt der Vorrede in Band II/1 im oberen Rand angestückt, Blatt T2 und T3 in Band II/2 aus der Bindung gelöst, die gestochene Falttafel mit Durchriss.

Abbildung

375 Buffon, G. L. L. de. Histoire naturelle, générale et particuliere. Tome cinquième. 2 Bl., 163 S. Mit gestochener Titelvignette, gestochner Textvignette und 36 (statt 60) Kupfertafeln. 24,5 x 20 cm. Halbleder d. Z. (stärker fleckig, berieben und bestoßen). Amserdam, J. H. Schneider, 1766.

120

Einzelband der umfangreichen Naturgeschichte. – Es fehlen 24 Tafeln, die vorhandenen Tafeln teils auf blattgroße Falze montiert, teils lose.

113 Pflanzen- und Tierbücher
372 374

Pflanzen- und Tierbücher

In der roséfarbenen originalen Verlagsbroschur

376 Buffon, G. L. L. de. Oeuvres d‘histoire naturelle. Nouvelle édition. 39 (von 40) Bänden. 20 x 14,5 cm. Roséfarbene Interimsbroschur (gelegentlich etwas fleckig). Mit ca. 464 Kupfertafeln. Bern 1792.

600

Nissen, ZBI, 680. – Schöne Ausgabe der berühmten Histoire naturelle von Buffon, behandelt eine Reihe von Themen, darunter die Entstehung der Erde, die Entwicklung des Menschen, vielerlei Säugetiere und Affen, Reptilien und Amphibien, Vögel, Fische und sogar der Mineralien. Enthält: 1. Histoire naturelle des minéraux. - 2. Histoire et théorie de la terre. - 3. Histoire naturelle des oiseaux. - 4. Epoques de la nature.5. Histoire naturelle des quadrupedes. - 6. Histoire général des animaux. – Gepflegter Zustand. Abbildung

377 Catesby, Mark. Rubecula Americana. The Blewbird. Handkolorierter Kupferstich. 26 x 35 cm. Unter Glas in schmaler, vergoldeter Holzprofilleiste. Nürnberg, Paul J. Felßecker 1777.

900

Aus dem Werk „The natural history of Carolina, Florida and the Bahama Island“ von Mark Catesby (1683-1749). Der Englische Naturforscher veröffentlichte dieses Werk über die Flora und Fauna Nordamerikas zwischen 1731-1743. Dabei fertigte er über 220 Kupferstiche zu den einzelnen Tieren und Pflanzen an. Dargestellt ist ein „Hüttensänger“ der zur Gattung der Sperlingsvögel gehört. Er besticht durch sein schimmernd blaues Gefieder und seinen rostroten Bauch, nistest in Höhlen und ist in Nord- bis Mittelamerika beheimatet. – Papierbedingt gebräunt sonst gutes Exemplar. Sehr dekorativ. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung

114
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115 Pflanzen- und Tierbücher 378

378 Dresser, Henry Eeles. A History of the Birds of Europe, including all the species inhabiting the Western Palaearctic Region. 8 Bände und Suplement-Band (9 Umschläge mit losen Blättern in Kassette). Mit 8 lithographischen Titel, 633 chromolithographischen Tafeln, 85 (von 89) losen, teils farbigen lithographischen Tafeln sowie 2 lose chromolithographische Tafeln u. a. von John Gerrard Keulemans. 32 x 24 cm. Blaues Halbmaroquin d. Z. (teils leicht berieben und bestoßen) über 5 Bünden mit goldgeprägtem RTitel und dreiseitigem Goldschnitt sowie blaue Halbmaroquin-Kassette d. Z. London, Selbstverlag, 18711896.

8.000

Nissen, IVB, 267. Anker 120. Zimmer I, 177. Wood 324. Zimmer 177. – Umfassendes Werk über Ornithologie mit zahlreichen Darstellungen der verschiedensten europäischer Vögel, teils mit Männchen, Weibchen und Küken und jeweils mit einem erläuternden Text des britischen Ornithologen Henry Eeles Dresser (1838-1915). Keulemanns „künstlerisches Werk ist überragend. Durch unermüdliche Arbeit im Dienst der bedeutendsten Forscher seiner Zeit eignete er sich in der wissenschaftlichen Vogeldarstellung eine so weitgehende Vollendung an, daß seine Meisterschaft bald unbestritten war“ (Nissen S. 65). – Es fehlen im Supplement-Band die Tafeln 685, 687, 688 und 690. Mit Exlibris auf dem Vorsatz. Papierbedingt leicht gebräunt, teils etwas stockfleckig (Darstellungen nicht betroffen). Sonst gutes Exemplar mit farbenfrohem Kolorit und präzisen Darstellungen. Abbildungen, auch Seite 115

116 Pflanzen- und
Tierbücher
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Prachtexemplar in rotem Saffianleder

379 Drury, D(ru). Illustrations of Natural History. Wherein are exhibited ... figures of exotic insects ... with a particular description of each insect ... to which is added a translation into French. 3 Bände. XXXVII, 130 S., 1 Bl.; VII, 90 S., 1 Bl.; XXVI, 1 Bl., 76 S. Mit 151 (150 kolorierten) Kupfertafeln. 28 x 22,8 cm. Rotes Saffianleder d. Z. (Gelenke leicht schwach bzw. vereinzelt minimal gebrochen, etwas bestoßen, kaum fleckig oder beschabt, wenige Kratzer, mit 2 goldgeprägten RSchildern, reicher RVergoldung (kleine Rückenläsuren), breiten goldgeprägten ornamental-floralen Deckelbordüren, Steh- und Innenkantengoldfileten, Marmorpapier-Vorsätzen und dreiseitigem Goldschnitt. London, B. White für den Autor, 1770-1782.

10.000

Nissen 1160. Horn-Schenkling 5267 („selten“). Junk, Rara, 85. Vgl. Hagen I, 185. Agassiz II, 266. Lowndes 677. Brunet II, 843. – Erste Ausgabe des Hauptwerks aus der Feder des bedeutenden englischen Entomologen Dru (auch Drew) Drury (1725-1804), der eine immense Sammlung von über 11.000 Arten von Schmetterlingen und Faltern, Käfern und Insekten angelegt hatte und von 1780 bis 1782 als Präsident der „Society of Entomologists of London“ fungierte. Das monumentale dreibändige Werk enthält die minutiösen Beschreibungen und Abbildungen von mehreren Tausend Insekten, vor allem Schmetterlingen, aber auch eindrucksvollen Käfern, Motten, Heuschrecken und anderen Insekten, die in ihrer Anatomie und Farbigkeit realitätsgetreu dargestellt wurden. Damit hatte Drury ein Grundlagenwerk der Entomologie geschaffen, das nicht nur in seiner wissenschaftlichen Zuverlässigkeit, sondern auch in seiner dekorativen Pracht Maßstäbe setzte. Drurys Sammlung war „für die Zeit die reichste und enthielt 11.000 Arten“. Drury „hatte in verschiedenen Sprachen gedruckte Anweisungen zum Sammeln und Präparieren der Insecten verteilt, und bot für jedes Insect

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379
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von der Grösse einer Honigbiene aufwärts einen Sixpence. Seine Sammlung wurde in London in öffentlicher Auction versteigert, und brachte 614 Pfund ein“ (Hagen I, 1185). Eine weitere Ausgabe sollte dann 1837 folgen. – Im ersten Band die meist fehlende (hier einmontierte) Fiche „Fig. 1“. Zwei Tafeln und zwei Blätter mit alt hinterlegtem, kaum sichtbaren Einriss vom Bug, kaum gebräunt oder fleckig, nur unwesentliche Knicke, sonst meist nahezu druckfrisches, überaus sauberes Prachtexemplar in bemerkenswert schönen zeitgenössischen Einbänden aus rotem Saffianleder. Mit winzigem Besitzvermerk auf dem Vorsatz. Die Tafeln ebenfalls blütenfrisch und in außergewöhnlich schönem zeitgenössischen Kolorit mit leuchtenden, höchst minutiös aufgetragenen Farben. Abbildung, auch Seite 117

380 Fossilien. 2 kolorierte Kupfertafeln mit Darstellung von petrifizierten Tieren. 34 x 23 cm (Plattengrößen). Unter schwere Passepartouts montiert. Zürich bzw. Nürnberg um 1749-1765.

180

Eine Tafel aus Johannes Gessners (1709-1790) „Phytographiae sacrae generalis“ (Zürich um 1760) mit der Darstellung von sechs Schiefersteinen mit petrifizierten Insekten, Heuschrecken, Würmern und Käfern „Ex Museo D. d. Joh. Gesneri Ph. et. M. P. P. Tig.“ (Tafel XXXIII), die andere Tafel wohl aus der „Sammlung von Merckwürdigkeiten der Natur und Alterthümern des Erdbodens welche petrificirte Cörper enthält aufgewiesen und beschrieben, oder versteinte und andere gegrabene Coerperin iluminirten Kupfertafeln“ des Georg Wolfgang Knorr (17051761) mit der Darstellung zweier schwarzer Gesteinsplatten, Laevaptychen aus Solnhofen, die Darstellungen goldgehöht (Tafel XVII). – Nahezu tadellos sauber.

381 Garsault, François Alexandre Pierre de. Le nouveau parfait maréchal, ou la connoissance générale et universelle du cheval. 18 Bl., 641 S. Mit gestochenem Porträt, 1 gestochene Initiale sowie 48 (von 49) teils gefalteten Kupferstichtafeln. Titel in Rot und Schwarz. 25 x 19,5 cm. Leder d. Z. (beschabt, bestoßen und Rücken mit Einrissen) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Paris, Barois, 1755.

400

Huth 32. Wells 2714 f. Nissen ZBI 1482. Vgl. Mennessier de la Lance I, 526. – Oft aufgelegter Pferdeklassiker, der 1741 erstmals erschien. François Alexandre Pierre de Garsault (1693-1778) war Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Hauptmann der königlichen Stallungen. Der Text behandelt alle Aspekte der Reiterei, mit Abschnitten über die Anatomie des Pferdes, verschiedene Arten von Geschirr, Pflege und Fütterung, medizinische Behandlung sowie verschiedene Rezepte, Chirurgie und chirurgische Instrumente. Die Darstellungen zeigen die Anatomie der Pferde, Reiter, Hufe, Geschirr, Heilpflanzen, etc. – Tafel V fehlt. Innengelenke leicht angeplatzt, etwas stockfleckig und vereinzelt mit minimalen Randeinrissen. Mit bemerkenswert detaillierten und teils gratigen Darstellungen.

Abbildung

382 Halle, Johann Samuel. Die deutschen Giftpflanzen, zur Verhütung trauriger Vorfälle in den Haushaltungen, nach ihren botanischen Kennzeichen, nebst Hinzu-

fügung der bey dem zufälligen Genuss derselben erforderlichen Gegenmittel. Neue, verbesserte und gänzlich umgearbeitete Auflage. 2 Teile in 1 Band. 194 S.; X, 110, 54 S., 1 Bl. Mit 24 kolorierten Kupfertafeln. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (beschabt, bestoßen und Rücken mit kleiner Fehlstelle) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin, Wilhelm Oehmigke, 1801. 300

Vgl. Nissen, BBI 772 nb (Ausg. Berlin 1784). Pritzel 3712. Nicht bei Osler, Waller und Wellcome. – Die hübschen Tafeln des erstmals 1784-1793 in Berlin erschienen Werkes zeigen Kaiserkrone, Herbstzeitlose, Wolfsmilch, Saubrot, Küchenschelle, Wasserpfeffer, Stechapfel, Totenkopf, Belladonna, Tabak, Nieswurz, Eisenhut, Stephanskraut, Kardinalblume etc. Der Verfasser Johann Samuel Halle (1727-1810) war Lehrer am Kadettenkorps in Berlin. – Vorsätze etwas leimschattig, etwas stockfleckig. Mit hübsch kolorierten Tafeln. Abbildung Seite 122

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121 Pflanzen- und Tierbücher 383

In prachtvollem zeitgenössischen Kolorit

383 Harris, Moses. Le Aurelien: ou histoire naturelle des insectes anglois; mommement, les phalènes et papillons; avec les plantes sur lesquelles ils se nourrissent. 36 x 28 cm. XV, 90 S. Mit 1 kolorierten anatomischen und 44 kolorierten Kupfertafeln (num. I-XLIV) von Harris (ohne das Frontispiz). Wurzelmarmoriertes Leder d. Z. (Rücken alt erneuert, Gelenke leicht brüchig, Deckel stärker bekatzt und mit Randläsuren, Kanten teils offen, angesetzt und teils alt restauriert) mit goldgeprägtem RSchild und DFileten. London, James Robson 1778.

4.500

Nissen 1835. Hagen I, 341, 1. Vgl. Horn-Schenklin II, 516, 95. – Erste französische Ausgabe. Die prachtvollen und äußerst dekorativen Kupfer, alle sind sie unterhalb der Darstellung mit einer gestochener Widmung an den englischen Hochadel versehen, zeigen Schmetterlinge und Raupen in ihrer natürlichen Umgebung zwischen ihren Nährpflanzen, Früchten und blühenden Blumen.

Der englische Entomologe und Kupferstecher Moses Harris war Gründungsmitglied der zweiten „Aurelian Society“ (1762). Er beschrieb 1778 als erster die Fliegenart ‚Muscina levida‘, zwei Jahre später die ‚Muscina prolapsa‘. Die Kupfertafeln zeigen teilweise am unteren Rand die Namen und Wappen der adligen Förderer, die die Veröffentlichung ermöglicht haben. – Das gestochene Frontispiz fehlt, Seite 35 und Tafel XXXVI mit hinterlegtem Einriss (außerhalb des Plattenrands). Wenige Blätter papierbedingt gebräunt, etwas stockfleckig, hinterer Innenspiegel hinterlegt, 2 (1 ausradierter) Besitzvermerke im Vorsatz. Die Tafeln sind breitrandig und im frischem Kolorit, schönes Exemplar. Abbildungen Seite 120 und 121

384 Hecker, August Friedrich. Uber die Fäulniss lebender und todter thierischer Körper, über Faulkrankheiten und Fäulnisswidrige Mittel. 218 S., 1 Bl. 16,5 x 10 cm. Moderner schlichter Pappband (etwas berieben und bestoßen). Hildburghausen, Hanisch, 1795.

Bei dem vorliegenden Werk eines anonymen Verfassers handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit der Fäulnis in lebenden und toten tierischen Körpern sowie den dazugehörigen Krankheiten und den Mitteln zur Vermeidung der Fäulnis. Der Autor stützt sich dabei auf umfangreiche Literatur, darunter Werke renommierter Mediziner wie Herman Boerhaave (1668-1738) und des Chemikers Georg Ernst Stahl (1659-1734), um die zugrundeliegenden Ursachen und Folgeerscheinungen der Fäulnis zu untersuchen. – Meist leicht gebräunt, wohlerhaltenes Exemplar. Selten.

385 Herbarium. - Sammlung von 26 Tafeln mit zahlreichen montierten Trockenpflanzen. 19 x 12 cm. Lose Blatt in 2 Interimsbroschuren mit montiertem Deckeltitel in Pappkassette. O. O. u. J. (um 1850).

150

Vorhanden sind 9 Tafeln „Lichenes. Flechten.“, 14 Tafeln „Musci. Laubmoose.“ und 3 Tafeln „Hepaticae. Lebermoose“. Jede Tafel mit durchschnittlich zehn montierten und im Druck lateinisch bezeichneten Trockenpflanzen. – Wenige Pflanzen lose, die Tafeln im Rand schwach fleckig.

„One of the most beautiful microscopical works issued during the XVIII. century“

386 Ledermüller, Martin Frobenius. Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzung [und:] Nachlese. 2 Bände. 9 Bl., 202 S., 2 Bl.; 7 Bl., 94 S., 1 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, Kupfertitel, gestochenem Widmungsblatt mit Portrait auf dem Titel verso, Textkupfer und zusammen 150 kolorierten Kupfertafeln. 24,5 x 19 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit goldgeprägtem RSchild. (Nürnberg), Christian de Launoy, 1760-1763.

2.000

Nissen 1156. Horn-Schenkling 13091. Stafleu-Cowan 4288. Sotheran, Suppl. II, 9722 Anmerkung. Vgl. Blake S. 261. – Erste Ausgabe vom Hauptwerk des Nürnberger Naturforschers Martin Frobenius Leder -

122 Pflanzen- und Tierbücher
300
382

müller (1719-1769), eines der bedeutendsten und populärsten Werke zur Mikroskopie des 18. Jahrhunderts. „One of the most beautiful microscopical works issued during the XVIII. century“ (Sotheran). Die schönen und sorgfältig kolorierten Kupfertafeln gestochen von Adolf Wolfgang Winterschmidt zeigen verschiedene Insekten, Pflanzen, mikroskopische Vergrößerungen und Geräte sowie technische Details. Nach einer missglückten Karriere als Jurist in städtischen Diensten widmete sich Ledermüller ganz seinen schon früher begonnenen physikalischen und mikroskopischen Untersuchungen. „Ledermüller ist zu Recht ein Popularisator der Naturwissenschaften genannt worden, was aber seiner Belesenheit, seinem Überblick, seinen Mikroskopkonstruktionen und seinen kritischen Untersuchungen nicht genügend Rechnung trägt“ (NDB XIV, 43). – Etwas stockfleckig, zahlreiche Tafeln über den Seitenrand hinausstehend, dort gebräunt und mit kleinen Randläsuren, sonst wohlerhalten. Die Kupfer an blattgroßen Falzen. Vorsätze mit mehreren, teils umfangreicheren zeitgenössischen, teils in englischer Sprache verfassten Einträgen, u. a. zum Tod des Verfassers, Hinweise auf zeitgenössische Rezensionen, andere Werke etc. Mit Besitzeintrag „Andreas Matthias Lozbeck 1761“. Schönes, uniform gebundenes Exemplar mit dem seltenen Band „Nachlese“ mit weiteren 50 Kupfern.

Abbildungen

387 Linné, Carl von. Vollständiges Pflanzensystem nach der 13. lateinischen Ausgabe und nach Anleitung des holländischen Houttuynischen Werks übersetzt und mit einer ausführlichen Erklärung ausgefertigt. 13 Theile in 14 Bänden und 1 Registerband. Mit gestochenem Porträt und 121 gefalteten Kupferstichtafeln. 20 x 11,5 cm. Leder d. Z. (teils etwas berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Nürnberg, Nicolaus Raspe, 1777-1787.

1.400

VD18 80242790. Pritzel 5431 (mit genauer Koll.). Graesse IV, 217. Hulth 1. Pritzel 543. Nicht bei Nissen. – Erste deutsche Ausgabe. Umfassendes Werk zur Klassifikation und Nomenklatur der Pflanzen von Carl von Linné (1707-1778). Der schwedische Naturforscher schuf mit der binären Nomenklatur die Grundlagen der modernen botanischen und zoologischen Taxonomie. – Mit montiertem Buchhandelsschildchen. Teils etwas stockfleckig und teils mit fehlendem bunten Vorsatz sowie Band IX mit leichtem Feuchtrand auf 2 Blättern, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

Abbildung Seite 124

123 Pflanzen- und Tierbücher
386 386
124 Pflanzen- und Tierbücher 387

388 Der Naturforscher. 11.- 14. Stück (von 30) in 2 Bänden. 1 Bl., 204 S.; 2 Bl., 244 S.; 2 Bl., 236 S.; 5 Bl., 220 S. Mit 4 (wiederholten) gestochenen Titelvignetten und 20 gefalteten, teils kolorierten Kupfertafeln. 19,5 x 11,5 cm. HLeder d. Z. (etwas beschabt und bestoßen) mit RVergoldung und je 2 goldgeprägten RSchildern. Halle, Johann Jacob Gebauer, 1777-1780.

300

389

Kirchner 3256. Nissen ZBI, 4709. Hagen I, 251. – „Der Naturforscher“ ist eine deutsche wissenschaftliche Zeitschrift der Aufklärung, die mehrere Abhandlungen zur Naturgeschichte beinhaltet. Sie erschien jährlich von 1774 bis 1804 und wurde erstmals von Johann Ernst Immanuel Walch (von 1774 bis 1778) und später von Johann Christian Daniel von Schreber (von 1779 bis 1802) herausgegeben. Behandelt werden Aspekte der Wirbellosen-Zoologie, Entomologie, Muschelkunde, Ornithologie, Mineralogie, etc. Besonders eindrucksvoll sind die in kräftigen Farben kolorierten Kupferstiche, die verschiedene Vögel, Muscheln, Mineralien und Insekten abbilden. – Vereinzelt minimale Gebrauchsspuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

389 (Naumann, Johann Friedrich. Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas). Daraus 399 lose Chromolithographietafeln in 8 betitelten, braunen (teils stärker lädierten) Papierumschlägen. Ca. 40 x 29 cm. (Gera-Untermhaus, Köhler, 1895).

800

Anker 356. Nissen IVB, 667. Schlenker 248. Wood 487. – Besonders dekorative Tafeln mit Darstellungen zahlreicher einheimischer Vögel aus dem bedeutenden und großen Werk von Johann Friedrich Naumann (1780-1857). Band VI und XII fehlen.

125 Pflanzen- und Tierbücher
388

390

Die erste Ausgabe der Naturgeschichte Naumanns erschien im Jahre 1820 im Verlag von Gerhard Fleischer in insgesamt 13 Bänden, die die Vögel Mitteleuropas vorstellen und abbilden. Im Jahre 1895 erschien eine erneute Auflage der Werke „Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas“ von Neumann mit chromolithographischen Tafeln. Die schönen Darstellungen der Vögel, teilweise in natürlicher Größe, zeigen sowohl das Weibchen, das Männchen, häufig ein Jungtier und den natürlichen Lebensraum.

„Allen voran steht das Naumann‘sche Werk, das recht eigentlich für die deutsche Vogelkunde des 19. Jahrhunderts grundlegend geworden ist ... Die sorgfältige Ausmalung macht diese Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, die gleichfalls nur in sehr geringer Anzahl in den Hande l gekommen ist, rein äußerlich zum schönsten deutschen Vogelbuch, das unter bibliophilen Gesichtspunkten wohl eine Auferstehung mittels heutiger Reproduktionsmöglichkeiten verdienen könnte. Es hat immerhin Goethe, der auch auf diesem Gebiet einige Kenntnisse besaß, zu fast begeisteter Anerkennung hingerissen (Claus Nissen).“

Enthält die Tafeln der Bände I-V, VII-VIII und X-XI: Band I und II „Drosseln, Grasmücken, Meisen, Timalien und Baumläufer“ mit 53 Tafeln. Band III „Lerchen, Stelzen, Waldsänger, Finkenvögel“ mit 42 Tafeln. Band IV „Starvögel, Pirole, Rabenvögel, Würger, Kuckucke, Schwalben, etc.“ mit 43 Tafeln. Band V „Raubvögel“ mit 69 Tafeln. Band VII-IX „Flughühner, Trappen, Kraniche, Ibisse, Rallen, Triele, Schnepfenvögel,

Regenpfeifer“ mit 51 Tafeln. Band X „Enten“ mit 58 Tafeln. Band XI „Pelikane, Fregattvögel, Tölpel, Scharben, Tropikvögel, etc“ mit 44 Tafeln. 1 Band mit „Eier“ mit 39 Tafeln. – Teilweise papierbedingt leicht gebräunt, einzelne Tafeln etwas berieben und vereinzelt mit kleinen Randläsuren. Insgesamt sehr farbenreiche, leuchtende und schöne Tafeln.

Abbildung Seite 125

390 Nietner, Theodor II. Die Rose, ihre Geschichte, Arten, Kultur und Verwendung nebst einem Verzeichniss von fünftausend beschriebenen Gartenrosen. 2 Teile in 1 Band. XIV, 1 Bl., 281 S., 160 S. Mit 2 doppelblattgroßen lithographischen Tafeln, 12 chromolithographischen Tafeln und einigen Textabbildungen. 29 x 21,5 cm. OLeinen (bestoßen, leicht fleckig, Gelenk leicht eingerissen und Rücken etwas verblichen) mit goldgeprägtem RTitel, RVergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt. Berlin, Wieganst, Hempel und Parey, 1880. 600

Stock 1998. – Erste Ausgabe. Theodor Carl Gustav Nietner, genannt Theodor II. Nietner (1823-1894) war ein Königlicher Oberhofgärtner in Potsdam. Das Werk „Die Rose“ ist sein erster veröffentlichter Band über die Gärtnerei. Neben prächtigen Darstellungen von den verschiedenen Rosen enthält sein Werk eine Anleitung zur Rosenzucht, eine ausführliche Beschreibung der Rose, eine Zusammenfassung der Kultur und Verwendung der Rose im Garten sowie viele weitere Kapitel rund um die beliebte Blume. – Vereinzelt mit kleinen Notizen, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

Abbildung

Prachtexemplar

391 (Pluche, Noël Antoine). Schau-Platz der Natur, oder: Unterrredungen von der Beschaffenheit und den Absichten der natürlichen Dinge. 8 Bände (alles Erschienene). Titel in Rot und Schwarz. Mit 7 gestochenen Frontispices und zusammen 212 Kupfertafeln. 17 x 10 cm. Marmorierte geglättete Kalbslederbände d. Z. mit reicher floraler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild sowie Dekkel- und Stehkantenbordüre. Frankfurt und Leipzig, Peter Conrad Monath, 1760-1766.

1.200

Vgl. Nissen ZBI 3195. Fromm V, 20330. – Zweite deutsche, bei Nissen nicht genannte Ausgabe. Einheitlich gebundenes Prachtexemplar der berühmten Naturgeschichte des französischen Predigers Noël-Antoine Pluche (1688-1761). Jugend-Enzyklopädie mit umfangreichen Naturbeschreibungen in Gesprächsform. Die acht Bände behandeln: I. Tiere und Pflanzen. - II. Fruchtbarkeit der Erde. - III. Äußerliche und innere Beschaffenheit der Erde. - IV. Der Himmel. - V. Der Mensch, dessen Beruf und Geschicklichkeit. - VI. Was zum gesellschaftlichen Leben des Menschen gehört. - VII. Die Handlung, das Reisen und die Einrichtung eines Landes. - VIII. Der Mensch in Gesellschaft mit Gott. Die Tafeln zeigen Insekten, Vögel, Fische, Säugetiere, Pflanzen, Gartenanlagen etc. – Es fehlt wohl das Frontispiz in Band VIII. Titel gestempelt, Vorsätze leimschattig. Wohlerhaltene, dekorativ gebundenene Reihe. Abbildung

126 Pflanzen- und Tierbücher

392 Rockstroh, Heinrich. Anweisung, wie Schmetterlinge gefangen ... und wie ihre Raupen und Puppen erkannt werden. Nebst einer Anweisung, wie Schmetterlinge ... zu erziehen sind. 3. verbesserte Auflage. XII, 432 S. Mit 10 kolorierten Kupfertafeln. 14 x 12 cm. OPappband (berieben, bestoßen sowie etwas stockfleckig) mit Rück- und DTitel. Leipzig, Carl Cnobloch, 1833. 180

Horn-Schenkl. 18251. Hagen II, 82. Nissen 3449. – Umfassendes Werk zur Lepidopterologie, Schmetterlingskunde, von Heinrich Rockstroh (1770-1837). – Etwas stockfleckig und Papier leicht gewellt. – Dabei: Derselbe. Der kleine mechanische Künstler oder Anweisung für mancherlei nützlichen und angenehmen kleinen Handarbeiten. Ein Buch für die Jugend in ihren Neben- und Freistunden. X, 229 S. Mit gestochenem Frontispiz und 7 (von 8) Kupfertafeln von Richter. 13,5 x 11,5 cm. Pappband d. Zt. (berieben und teils gebräunt) mit Rück- und DTitel. Leipzig, C(arl) Cnobloch, 1824. - Wegehaupt I, 1807. Slg. Hobrecker 6416. - Erste Ausgabe.

393 Rösel von Rosenhof, August Johann. Der monatlich herausgegebenen Insecten-Belustigung Erster [bis] vierter Theil und 1 (von 2) Supplementteilen. In 4 Bänden. Verschiedene Größen. Leder d. Z. (Gelenke und Rücken brüchig, bestoßen und berieben) mit je 2 goldgeprägten RSchildern. Nürnberg, Johann Joseph Fleischmann (und Kleemann), 1746-1761.

2.400

Cobres 368. Hagen II, 83 u. I, 420. Horn-Schenkling 18267, 11853 und 11854. Junk, Rara 159ff. Nissen 3466 und 2201. – Erste Ausgaben eines der berühmtesten und am schönsten illustrierten deutschen

Werke über Insekten. „Es hat wohl noch nie ein Entomologe einen der Bände ohne Entzücken und Belehrung aus den Händen gelegt. Die Lebensbeschreibung der meisten Tiere formt sich unter seiner Hand zu einem wahren Kunstwerk. Die Tafeln gehören zu dem Besten, was wir auf diesem Gebiet kennen“ (S. Bodenheimer, zit. bei Junk).

Die Tafeln zeigen Tag- und Nacht-Papillons, allerhand Käfer, WasserInsekten, Heuschrecken und Grillen, Wespen, Mücken, Flöhe und Schnaken etc., aber auch Hummer, Langusten, Skorpione, Spinnentiere samt ihrer einzelnen Organe, Larven, Raupen, Entwicklungsstadien und vieles, vieles mehr. Nach August Johann Rösel von Rosenhofs (17051759) Tod erschienen noch zwei Supplementbände mit „Beyträgen“ von Christian Friedrich Carl Kleemann.

Die genaue Kollation: Band I: 20 Bl.; 4 Bl., 64 S., 4 Bl., 60 S., 4 Bl., 64 S., 4 Bl., 312 S., 4 Bl., 48 S., (ohne die 4 Bl., die in anderen Exemplaren auch nicht existieren, da der Titel mit in die Pag. gezählt wird wurden diese vermutlich nicht gedruckt) 48 S., 12 Bl. Mit koloriertem Frontispiz und 6 (von 9, es fehlt VI, VII, X; gezählt I-X), 6 (von 8, es fehlt I, II; I-X), 4 (von 8, es fehlt: I, III, VI, VII; I-VIII), 36 (von 40, es fehlt: II, XV, XVII, XIX; XVI-LXIII, darunter XXXV a+b), 7 (Tafel II-III lose; I-XIII) und 6 (I-XVII) zus. 65 (von 78) Tafeln. - Band II: 4 Bl., 24, 72, 28, 16 S., 2 Bl., 32 S., 4 Bl., 76, 200, 64 S., 1 w. Bl., 52 S., 10 Bl. Mit koloriertem Kupfertitel und 11 (AB, I-X, davon 1 doppelblattgroße), 3 (I-III, davon 1 doppelblattgroße), 2 (I-VI), 4 (I-IV), 12 (von 13, XVII fehlt; I-XVI), 26 (von 29, XXVIII-XXX fehlt; I-XXVII, davon 2 doppelblattgroße und 1 mehrfach gefaltete), 7 (I-XIII), 4 (von 7, III, IV und IX fehlt; I-X) Tafeln. Zusammen 93 Darstellungen auf 69 Tafeln (von 76). - Band III: 4 Bl., 224 (recte 664), 4 Bl. Mit koloriertem Kupfertitel und 67 (von 92; I-CI) Tafeln; zusammen 86 (von 101; es fehlen I, II, XXVI, XXXIII, XXXV, XXXIX, XLII, XLV, XLVI, LII, LIV-LVII, LXV) Darstellungen auf 67 Tafeln. - Band IV: 6 Bl., 48, 264 S., 2 Bl. Mit gestochenem Portitfrontispiz und 40 (I-XL) kolorierten Tafeln. Nachgebunden: (Christian Friedrich Carl Kleemann). Beyträge zur Natur- oder Insecten-Geschichte. Erster Teil. 367 S. Mit 44 (I-XLIV) kolorierten Tafeln von Kleemann.

127 Pflanzen- und Tierbücher
391

(Nürnberg, Kleemann, 1776). – Ohne den zweiten Supplementband. Band I: Frontispiz unterhalb mit Fehlstelle in den Plattenrand (minimaler Darstellungsverlust), Vorsatz mit hs. Lister der Kupfertafeln, teils stärker stockfleckig, Tafeln mit Hinterlegungen, Randläsuren und teils auch papierbedingt gebräunt. - Band II: Stockfleckig, Tafel V (von den 26) durch mehrfache Faltung mit großem Einriss in die Darstellung, Kupferttiel minimaler Einriss in den Plattenrand. Hervorstehende Tafeln mit Randläsuren, wenige hinterlegt. - Band III: Fleckig. - Band IV: Titel knapp beschnitten, mit kaum Textverlust. Ein wenig stockfleckig - Alle Bände mit blindgeprägtem Exlibrisstemepel im Vorsatz und hs. Besitzvermerken (teils auch auf Titel). Meist sind die Tafeln an blattgroße Falze gehängt und eingeklappt. Die Darstellungen nooch in schönem, frischem Kolorit. –Abbildungen

394 Rösel von Rosenhof, August Johann. Der monatlich herausgegebenen Insecten-Belustigung. Erster Theil (von 6). 20 Bl.; 4 Bl., 64 S., 4 Bl., 60 S., 4 Bl., 64 S., 4 Bl., 312 S., 4 Bl., 48 S., (ohne die 4 Bl.) 48 S., 12 Bl. Mit koloriertem Frontispiz und 9 (gezählt I-X), 8 (I-X), 8 (I-VIII), 39 (von 40, I-LXIII, darunter XXXV a+b; es fehlt Tafel LIX) zusammen 106 (von 107) römisch nummerierten Darstellungen auf 77 (von 78) kolorierten Kupfertafeln. 19,5 x 16,5 cm. Leder d. Z. (Gelenke und Rücken brüchig, VDeckel mit Wurmfraß, Deckel stärker bekatzt, bestoßen und berieben) mit 2 RSchildern. Nürnberg, Johann Joseph Fleischmann, 1746. 500

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Cobres 368: „Classisch und unentbehrlich“. Hagen II, 83 u. I, 420. HornSchenkling 18267. Junk, Rara 159. Nissen 3466 und 2201. – Erste Ausgabe und einer von den vier Bänden Rösels einflussreicher Werk-Reihe der Entomologe. Sie zählen zu einer der berühmtesten und schönsten deutschen Werke über Insekten. – Die Tafel LIX ist durch eine farbliche Kopie ersetzt. Ohne die 4 Blätter für den 6. Teil im Werk, die in anderen Exemplaren auch nicht existieren, da der Titel mit in die Pag. gezählt wird wurden diese vermutlich nicht gedruckt. Titel mit sauber abgeschnittener Ecke (ohne Textverlust) und hs. Nummer, Vorsatz mit blindgeprägtem Exlibrisstempel und hs. Besitzeintrag. Tafeln teils leicht gebräunt, Exemplar etwas fleckig, trotzdem ordentlich. Abbildung

395 Rösel von Rosenhof, August Johann. Der monatlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung, vierter Theil, in welchem auser verschiedenen in- und ausländischen Insecten, die hiesige grosse Kreutz-Spinne ... abgebildet und vorgestellet worden. Teil IV (von 6). 6 Bl., 48, 264 S., 2 Bl. (Register). Mit gestochenem Portrait und 40 kolorierten Kupfertafeln. 21 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben und angeschmutzt, Vorderdeckel mit hs. Anmerkungen, Deckel leicht geworfen). Nürnberg, Johann Joseph Fleischmann für Erben Rösel, 1761.

700

Horn-Schenkling III, 18267. Nissen 3466 c. – Vierter Teil der ersten Ausgabe, der sich eingehend der Kreuzspinne und im besonderem ihrem „Ursprung, Wachsthum und andern wunderbaren Eigenschaften“ widmet (Untertitel). Der deutsche Naturforscher, Miniaturmaler und Kupferstecher August Johann Rösel von Rosenhof (1705-1759), ein Zeitgenosse des schwedischen Naturforschers Carl von Linné, gilt aufgrund seiner exakten wie detailreichen Insektendarstellungen als ein Wegbereiter der modernen Entomologie. Nissen zählt die Kupfer zu den „Kostbarkeiten der entomologischen Literatur“. – Das gestochene Portrait im Rand etwas stärker stockfleckig, sonst nur gering braunfleckig. Die Tafeln sind allesamt an blattgroße Falze gehängt und eingeklappt. Auf den Falzen befinden sich oft hs. Bezeichnungen und Anmerkungen. Teils etwas stockfleckig und leicht gebräunt, meist aber in wohlerhaltenem Zustand und mit frischem Kolorit.

Abbildung

396 Schultze, Leonhard. Zoologische und anthropologische Ergebnisse einer Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika ausgeführt in den Jahren 19031905. Bände I, III, IV, V und 2 Tafelbände. Mit zahlreichen lithographischen Tafeln. 35 x 27 cm. Moderne Halbleinenbände. Jena, Gustav Fischer, 1908-1928.

600

Denkschriften der medicinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena, Bände XIII, XV, XVI, XVII. Vorhanden sind Band I: Systematik und Tiergeographie. Band III: Anatomische Untersuchungen am Menschen und höheren Tieren. Band IV: Systematik und Tiergeographie. Band V: Systematik, Tiergeographie und Anthropologie sowie zwei Tafelbände (XIII-XVII). – Wohlerhalten. Innenspiegel mit modernem Exlibris.

397 (Schwarz, Christian). Schmetterlings-Belustigungen für die Jugend und angehende Entomologen überhaupt. Erster Band (von 2), erstes bis viertes Heft. 88 S. Mit 36 kolorierten Kupfern auf 33 Tafeln. 22,5 x 19 cm. Pappband (bestoßen, fleckig, berieben) mit ODeckel-Illustrationen montiert und Gelbschnitt. Nürnberg, Bauer und Raspe, 1825.

250

Horn-Schenkling 19908. – Ein wunderschön illustriertes Werk eines Auszuges des „großem Rösel‘schem Insektenwerkes“, welches „europäische Tagschmetterlinge erster und zweiter Classe“ (Titel) abbildet. –Blätter an der Bindung meist hinterlegt, Blatt H verso hinterlegt und auf Blatt H2 montiert (ohne Textverlust). Leicht fleckig, wenige gebräunte Blätter, Abbildungen im frischem Kolorit.

398 Semon, Richard. Zoologische Forschungsreisen in Australien und dem Malayischen Archipel. Mit Unterstützung des Herrn Dr. Paul von Ritter ausgeführt in den Jahren 1891-1893. Bände IV (Textband) und V (Text- und Tafelband), zusammen 3 Bände. Mit zahlreichen lithographischen und phototypographischen Tafeln. 35,5 x 27 cm. Moderne Leinenbände. Jena, Gustav Fischer, 1894-1912. 900

130 Pflanzen- und Tierbücher
394

Denkschriften der medicinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena, Bände VII und VIII. Vorhanden sind Band IV: Morphologie verschiedener Wirbeltiere (Textband) und Band V: Systematik, Tiergeographie, Anatomie wirbelloser Tiere (Text- und Atlasband). – Wohlerhalten. Innenspiegel mit Exlibris.

399 Sulzer, Friedrich Gabriel. Versuch einer Naturgeschichte des Hamsters. 112 (recte: 212) S., 1 w. Bl. Mit kolorierter gestochener Titelvignette und 5 (1 koloriert) gefalteten Kupfertafeln. 17,5 x 10,5 cm. Marmorierter Halbederband d. Z. mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Göttingen und Gotha, Johann Christian Dieterich, 1774.

600

VD18 10559809. Nissen, ZBI 4039. Hirsch-Hübotter V, 475. – Seltene erste Ausgabe. „Vortreffliche monographische Darstellung eines Wildsäugetieres unserer Heimat..., so selten geworden, daß es selbst schwer fält, sie in größeren öffentlichen Bibliotheken zu erlangen“ (H. Petzsch im Vorwort des 1949 veranstalteten Reprints). – Vereinzelte Flecken, sonst wohlerhalten und dekorativ gebunden.

400 Wolf, Johann. Abbildungen und Beschreibungen merkwürdiger naturgeschichtlicher Gegenstände. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl., 168 S., 2 Bl.; 1 Bl., 155 S., 2 Bl. Mit 72 kolorierten Kupfertafeln. 23,5 x 19,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (Ecken leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Nürnberg, Conrad Tyroff, 1818-1822.

600

131 Pflanzen- und Tierbücher
395

Pflanzen- und Tierbücher

Nissen IVB 1006. Anker 538. Horn-Schenkling 24325. – Erste Ausgabe der in 24 Heften erschienenen Naturkunde des Nürnberger Ornithologen und Pädagogen Johann Wolf (1765-1824); ein zweiter Druck erschien 1827. Die meist von Bock nach Gabler gestochenen Kupfer zeigen Vögel, Fische, Insekten, Säugetiere, Amphibien u. a. Der Text teilweise auf bläulichem Papier gedruckt. – Gelegentlich leicht fleckiges, insgesamt wohlerhaltenes Exemplar. Der Titel von Band II mit Griffregister.

Abbildung

Mit den Verlagsbroschuren

401 Wolf, Johann. Abbildungen und Beschreibungen merkwürdiger naturgeschichtlicher Gegenstände. 24 Hefte (alles Erschienene). Mit 72 kolorierten Kupfertafeln. 27 x 22 cm. Typographische OBroschuren (etwas fleckig, Heft I stärker betroffen). Nürnberg, Conrad Tyroff, 1818 (-1822).

Nissen IVB 1006. Anker 538. Horn-Schenkling 24325. – Erste Ausgabe der Naturkunde des Nürnberger Ornithologen und Pädagogen Johann Wolf (1765-1824); ein zweiter Druck erschien 1827. Die meist von Bock nach Gabler gestochenen Kupfer zeigen Vögel, Fische, Insekten, Säugetiere, Amphibien u. a. Der Text teilweise auf bläulichem Papier gedruckt. – Etwas stockfleckiges, unbeschnittenes Exemplar in den seltenen typographischen Verlagsbroschuren. Titel zu Band I ist in Heft XII eingebunden, der Titel zu Band II fehlt. Heft XI von Band II mit dem eingebundenen Blatt „Nachricht an die resp. Abnehmer“. Abbildung

132
600
400 401

402 Berga, Wolfgang Ernst von. Neue Reit-Kunst. 6 Bl., 164 S. Mit 8 Kupfer- und 1 Holzschnitt-Tafel. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (berieben, mit Papierrückenschild). Tübingen, Johann Georg Cotta, 1755.

200

VD18 10545131. – Wohl die dritte Ausgabe der zuerst 1725 erschienenen Reitkunde. Wolfgang Ernst von Berga (geb. 1630) war Oberstallmeister in Tübingen und Kammerjunker des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg. Die Kupfer zeigen Gangarten und Zaumzeug. – Im unteren Drittel mit Feuchtigkeitsrand, Vorsatz mit Besitzeinträgen und kleinem montierten Wappenschild.

403 Burgsdorf, Friedrich August Ludwig von. Forsthandbuch. Allgemeiner theoretisch-praktischer Lehrbegriff sämtlicher Försterwissenschaften. Dritte verbesserte Auflage. 2 Bände. LVI, 793 S.; 1 Bl., XLVIII, 774 S. Mit kolorierter gestochener Faltkarte und 9 typographische Falttabellen. 18,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben). Frankfurt und Leipzig 1795-1796.

240

Nachdruck des zuerst 1788 im Selbstverlag in Berlin erschienenen Handbuchs. – Gering fleckig, Vorsätze leimschattig. Dekorativ gebunden.

404 Eckhart, Johann Gottlieb. Vollständige Experimental Oeconomie über das vegetabilische, animalische und mineralische Reich. Das ist: völlige Haushaltungsund Landwirthschaftskunst. Andere und verbesserte Auflage. XXXII, 764 S., 14 Bl. Mit 7 Tabellen. 21 x 16,5 cm.

Moderner Halblederband im Stil d. Z. mit Rückenfileten und goldgeprägtem RSchild. Jena, Johann Wilhelm Hartung, 1763.

750

Güntz II, 209. Mantel I, 8. Vgl. Humpert 2641. ADB V, 631ff. NDB IV, 302. – Zweite Auflage des bis 1810 mehrfach aufgelegten systematischen Lehrbuchs der Landwirtschaft. Eckhart (um 1700-1763) war Berater König Friedrich Wilhelms I. Behandelt Ackerbau, Viehzucht, Schafzucht, Pferde, Imkerei, Gärtnerei, Forstwirtschaft, Fischerei, Brauerei, Mühlen, Mineralogie, Rechnungswesen etc. – Titel etwas fleckig, verso gestempelt und im Bug mit dem fl. Vorsatz verklebt. Insgesamt etwas stockfleckig, vereinzelt mit kleinen Feuchtigkeitsrändern.

405 Fleming, Hans Friedrich von. Der vollkommene teutsche Jäger. Darinnen die Erde, Gebürge, Kräuter und Bäume, Wälder, Eigenschaft der wilden Thiere und Vögel, so wohl Historice, als Physice, und Anatomice dann auch die behörigen groß- und kleinen Hunde, und der völlige Jagd-Zeug; Letzlich aber die hohe und niedere JagdWissenschaft nebst einem immer-währenden JägerCalender vorgestellet. 2 Bände. 12 Bl., 400, 111 S., 17 Bl.; 3 Bl., 12, 8, 500 S., 17 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 2 doppelblattgroßen gestochenen Frontispices, gestochenem Portrait und 111 teils doppelblattgroßen Kupfertafeln. 32,5 x 20 cm. Halbleder des späten 19. Jahrhunderts (berieben und etwas beschabt, 1 Deckel lose, 1 Rücken etwas defekt). Leipzig, Johann Christian Martini, 1724 (Band II) bzw. 1749 (Band I). 1.200

133
und
407
Haus-
Landwirtschaft, Jagd
Haus- und Landwirtschaft, Jagd 134 405

Lindner 11.0611.02 und 11.0611.01. Souhart 187. Dean III, 244. –Mischauflage des bedeutenden deutschen Jagdbuchs der Barockzeit. Der erste, nicht als solcher bezeichnete Teil in der zweiten, der zweite Teil in erster und einziger Ausgabe. Fleming behandelt die waidmännischen Bräuche der Zeit, Pflanzenkunde, Forstwirtschaft, Hohe und Niedere Jagd sowie auch exotische Tiere. – Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig, einige der doppelblattgroßen Tafeln mit vertikalen Quetschfalten, Blatt Y in Band II mit hinterlegtem Randeinriss, die doppelblattgroße Tafel VI mit Durchriss. Vorderes Innengelenk von Band I geplatzt. Exemplar aus dem Besitz des Berliner „Hofantiquars“

Emanuel Mai (1812-1897), an dessen Leben und Wirken jüngst von Marina Sandig mit einem Bändchen in der Reihe „Jüdische Miniaturen“ erinnert wurde. Mit dessen Buchhändlerschildchen auf dem Innenspiegel.

Abbildung

406 Gericke, F. K. G. Praktische Anleitung zur Führung der Wirthschafts-Geschäfte für angehende Landwirthe. Mit einer Vorrede begleitet von Albrecht Thaer. 3 Teile in 4 Bänden. Mit 18 gefalteten Kupfertafeln und 5 gefalteten Tabellen. 20 x 11,5 cm. Grüne Halblederbände d. Z. mit prächtiger RVergoldung und goldgeprägten RSchildern. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1808-1815. 500

Humpert 1601. ADB VIII, 785. – Mischauflage des umfassenden Handbuchs (Band II in erster Auflage, Bände I und III in zweiter verbesserter Auflage). Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat sich Friedrich Karl Gustav Gericke (1755-1817) durch die Gründung eines landwirtschaftlichen Instituts bei Helmstedt um die Ausbildung junger Landwirte verdient gemacht. Behandelt: Viehzucht, Ackerbau, Brandtweinbrennerei, Bier- und Essigbrauerei etc. – Gering gebräunt und stockfleckig. Schönes und dekorativ gebundenes Exemplar aus der Adelsbibliothek derer Roeder von Diersburg, mit entsprechendem hs. Besitzeintrag auf dem fl. Vorsatz. Abbildung

407 Mellin, August Wilhelm Graf von. Unterricht eingefriedigte Wildbahnen oder Große Thiergärten anzulegen und zu behandeln, um dadurch das Wildpret nützlicher und unschädlich zu machen. Mit gestochenem Titel mit Vignette, 2 gestochenen Zwischentiteln mit Vignette, 10 Textkupfern und 18 Faltkupfern. 25 x 20,5 cm. Moderner Lederband mit goldgeprägtem Dekkeltitel. Berlin, Friedrich Maurer, 1800.

450

Lipperheide Tf 21. Lindner 11.1429.01. Schwerdt II.22. – Erste Ausgabe der Schrift des Stettiner Kämmerers August Wilhelm Graf von Mellin (1740-1836) über die Geschichte und Planung von Wildgehegen in Deutschland, fußend auf 20 Jahren eigener Arbeit. Die schönen Illustrationen nach A. W. und Ulrike von Mellin zeigen Gebäude, Ansichten, Grundrisse, Pläne etc. – Die auf blattgroße Falze montierten Tafeln teils mit Feuchtigkeitsrändern, Titel mit zwei alten Besitzvermerken von Mitgliedern des meißnischen Uradelsgeschlechts von Zehmen. Einige hs. Paginierungen, vereinzelte Stockflecken. Abbildung Seite 133

406

408 Schoenbeck, Richard. Album prämiirter und hervorragender Pferde der Ersten Allgemeinen Deutschen Pferde-Ausstellung zu Berlin 1890. 46 S. Mit 33 Lichtdrucktafeln nach Photographien von Ottomar Anschütz. 3 Broschuren und 33 Lichtdrucktafeln in OLeinenmappe (Kapitale bestoßen) mit goldgeprägtem Deckeltitel. Berlin, E. Mertens, (1890). 150

Einzige Ausgabe anlässlich der Berliner Pferdeausstellung im Jahr 1890. – Wohlerhalten.

409 Sutherland, Thomas. Shooting. 4 kolorierte Aquatinten. Ca. 32 x 38 cm. Mit Passepartout unter Glas in Holzleiste gerahmt. 54 x 59,5 cm. London, Dean, 1823.

300

Siltzer, The story of British sporting prints, 1929, S. 311. – Vollständige vierteilige Serie mit englischen Jagdszenen, Plate I „Going out“, Plate II „Dogs brought the Game and reloading“, Plate III „Game found“ und Plate IV „Refreshing“. Zwei gut gekleidete junge Männer begeben sich begleitet von drei Pointern zu Fuß auf die Jagd, bewaffnet mit auffallend langen Gewehren. Neben einem Rebhuhn erlegen die beiden einen Hasen und vergessen auch nicht zu rasten und den Hunden eine Ruhepause zu gönnen. – An den Passepartouträndern leicht gebräunt. Nicht ausgerahmt, daher mit möglichen Randläsuren. Versand nur ohne Rahmen.

Abbildung Seite 136

Haus- und Landwirtschaft, Jagd 135

Haus- und Landwirtschaft, Jagd

410 (Thüngen, C. E. v.). Anleitung zur zweckmäßigen Erziehung und Dressur der zur Niederjagd gehörigen Hunde. Zum Gebrauche angehender Jäger und Jagdliebhaber. VIII, 90 S. 19,5 x 12 cm. Halbleinen d. Z. (gering bestoßen). Würzburg, A. Stuber, 1865. 150

Erste Ausgabe. 1877 erschien ebenda eine erweiterte Auflage „mit besonderer Berücksichtigung der Dressur und Führung des Vorstehhundes“. – Etwas stärker stockfleckig.

411 Zincke, Georg Heinrich. Allgemeines oeconomisches Lexicon, darinn nicht allein die Erklärung aller zu einer vollständigen Landwirthschaft ... gehörigen Dinge ... zu finden ist, sondern auch die Eigenschaften, Wartung

und Nutzen der Pflanzen und Bäume ... nebst einem Anhange eines Land- und Hauswirtschafftskalenders. Fünfte mit vielen neuen Artikeln vermehrte und durchgängig verbesserte Ausgabe von Johann Jakob Volkmann. 2 Bände. 4 Bl., 1823 Sp.; 1 Bl., Sp. 1829-3594. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz und 21 (statt 22) Kupfertafeln. 22 x 13,5 cm Moderner marmorierter Pappband. Leipzig, Johann Friedrich Gleditsch, 1780. 350

Humpert 2526. Vgl. Zischka 245. – Vorletzte Auflage des zuerst 1742 erschienenen Haus- und landwirtschaftlichen Lexikons zu Acker-, Holz-, Wein- und Gartenbau, Wiesen, Fischerei, Jagd, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Viehzucht, Pflanzen, Metalle, Steine, Baumaterialien etc. – Es fehlt Tafel V. Schwach braunfleckig, insgesamt wohlerhalten.

136
409

Technik und Verkehr

412 Adler-Trumpf. Junior Sport-Rekordwagen. 4 originale Glas-Diapositive in schwarzem Kleberahmen 8,5 x 10 cm. Um 1934-1935.

300

Die Adlerwerke waren aus der vormaligen Heinrich Kleyer AG, Frankfurt, hervorgegangen und gehörten vor dem ersten Weltkrieg zu den wichtigsten deutschen Automobilfabriken. Von den 55.000 Personenwagen, die 1914 im Deutschen Reich fuhren, war jeder fünfte Wagen ein Adler. Zwischen 1931 und 1935 hieß der Chefkonstrukteur Hans Gustav Röhr, dessen Meisterstück der Adler Trumpf Junior Sport Rekordwagen war.

Er hatte Frontantrieb wie das größere Modell, der Adler Trumpf, jedoch einen Motor mit nur knapp einem Liter Hubraum sowie eine stromlinienförmige Radumkleidung und Fahrerhaube, was eine Maximalgeschwindigkeit von 125 km pro Stunde ermöglichte. Die Rekordfahrt fand am 25. März 1935 auf der Berliner Avus statt. Piloten waren die Rennfahrer Paul Schweder, Rudolf Hasse und Bruno Jaddatz, die im Wechsel den Wagen lenkten. So fuhr Adler Trumpf Junior Sport Rekordwagen etwa 16.000 km in 7 Tagen und 6 Nächten nahezu ohne Unterbrechung, was einen neuen Rekord darstellte. Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von 103,36 km pro Stunde war Weltrekord.

Die Fotos zeigen den Wagen mit Schweinwerferlicht bei Nacht (Diapositiv „75“), in der Dämmerung mit Licht im Profil („82“), in voller Fahrt auf der Landstraßen-Piste („74)“ sowie im tiefen Schnee zusammen mit den Mechanikern, dem Piloten und anderen Herren bei der Wartung („90“). Zum letzten Tage des Rennens war Paul von Guilleaume als vierter Pilot eingesprungen, der den Wagen durch heftiges Schneetreiben lenkte. – Wohlerhaltene, kontrastreiche Diapositive.

413 Automobile. - Privates Photoalbum einer autovernarrten Schweizer Familie mit ca. 170 fest montierten Vintage-Photos in Schwarz-Weiß. 24,5 x 33 cm. Leinenalbum d. Z. mit Kordellheftung. (Schweiz, ca. 1926-1928).

150

Unter den überwiegend privaten Schnappschüssen (Familie und Freunde, Wohnhäuser, touristische Ziele, Ausflüge etc.) finden sich rund 40 historische Photos von Automobiltypen der zwanziger Jahre, die während illustrer, teils vom Schweizer Automobilclub T.C.S. organisierten Ausfahrten aufgenommen wurden, darunter neben privaten woh l auch einige als Postkarten kursierende Aufnahmen sowie drei Darstellungen von Kinderautomobilen, sogenannten Seifenkisten. Als spektakulär zu gelten hat wohl die Clubausfahrt auf den verschneiten Grimselpass, das Photo mit der Passage durch einen Lawinensturz schaffte es sogar in die Deutsche Illustrierte Zeitung (der entsprechende Zeitungsausschnitt ist mit eingeklebt). – Nur wenige Photos fleckig. Abbildung Seite 139

414 Bauernfeind, Carl Maximilian von. Situations- und Nivellements-Karten der K. Bayerischen Staats-Eisenbahnen von München bis Hof, nebst Notizen über deren Geschichte, Technik und Betrieb. IV S., S. 5-46. Mit 4 gestochenen und gefalteten Karten sowie mit 1 Kupfer -

tafel (diese lose). 20 x 13 cm. Pappband d. Z. (angeschmutzt, bestoßen) mit hs. RSchild. Nürnberg, Johann Leonhard Schrag, 1845.

300

Haskell 2700. Metzeltin 189. – Erste Ausgabe. Die Eisenbahn-Karten enthalten außerdem jede ein Profil sowie kleine Pläne der Städte München, Augsburg, Donauwörth, Nürnberg, Erlangen, Bamberg u. Hof. – Ein loses Blatt. Stärkere Stockflecken.

415 Duhamel du Monceau, Henri Louis. Anfangsgründe der Schiffbaukunst oder practische Abhandlung über den Schiffbau. Aus dem Französischen nach der zweyten Ausgabe des Originals übersetzt von C. G. D. Müller. 3 Bl., LXXII, 517 S., 31 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 18 gefalteten Kupfertafeln. 23 x 18,5 cm. Pappband d. Z. (berieben, Kapitale und Ecken etwas beschabt) mit RSchild. Berlin, Joachim Pauli, 1791. 750

(Schauplatz der Künste und Handwerke, Band XIX). Vgl. Engelmann S. 135. Polak 2860. – Erste deutsche Ausgabe der umfassenden Standardmonographie zur Schiffsbaukunde, die Übertragung aus dem Französischen besorgte Christian Gottlieb Daniel Müller (1753-1814), „Capitain des Kgl. Großbrit. und Churfürstl. Braunschw. Lüneb.

137
415

Wachtschiffes auf der Elbe“ (Titel). Duhamel du Monceau (1700-1782) war sowohl Ingenieur als auch Botaniker. Er gilt als Mitbegründer der Forstbotanik und untersuchte die verschiedenen Holzarten auf ihre Tauglichkeit für den Schiffsbau im Sinne einer biologischen Holzforschung. Die Tafeln zeigen Aufrisse, Quer- und Längsschnitte von Schiffen, Einzelteile sowie Konstruktionspläne, die Tabellen enthalten Angaben zur Konstruktion und statische Berechnungen. Das Frontispiz und die Vignetten zeigen verschiedene Schiffsrümpfe. Mit einem ausführlichen Register mit Erklärungen der Fachtermini. – Schwach braunfleckiges, sonst schönes und wohlerhaltenes Exemplar. Wenige Falttafeln über den Seitenschnitt herausragend, dort etwas gebräunt. Fl. Vorsatz recto mit zeitgenössischem Besitzeintrag und verso mit einem längerem hs. Zitat aus Rodingers Wörterbuch der Marine.

Abbildung Seite 137

417 Justi, J. H. G. und Schreber, D. G. (Hrsg.). Schauplatz der Künste und Handwerke, oder vollständige Beschreibung derselben, verfertiget oder gebilliget, von den Herren der Academie der Wissenschaften zu Paris. 9 Bände der Reihe. Mit zahlreichen Kupfertafeln. Leder d. Z. (7; starke Gebrauchsspuren und Defekte) bzw. Pappband d. Z. (2; stärker angestaubt, Gebrauchsspuren).

Verschiedene Orte und Verlage, 1762-1775.

450

Vorhanden sind folgende neun Teile der insgesamt 21 Bände umfassenden und reich illustrierten Reihe, einer Teilübersetzung der Encyclopédie von Diderot und d’Alembert: I. Berlin, Stettin und Leipzig, Johann Heinrich Rüdiger, 1762. - II. Berlin, Stettin und Leipzig, Johann Heinrich Rüdiger, 1763. - III. Leipzig, Königsberg und Mietau, Johann Jacob Kanter, 1765. - III. Berlin, Stettin und Leipzig, Johann Heinrich Rüdi-

ger, 1764. - V. Leipzig, Königsberg und Mietau, Johann Jacob Kanter, 1766. - X. Königsberg und Leipzig, Johann Jacob Kanter, 1772. - XI. Königsberg und Leipzig, Johann Jacob Kanter, 1772. - XII. Königsberg und Leipzig, Johann Jacob Kanter, 1773. - XIII. Königsberg und Leipzig, Johann Jacob Kanter, 1775. – Teils etwas fleckig, Band V mit Feuchtigkeitsspuren im Rand, einige Titel gestempelt. Exemplar mit Einbanddefekt, innen aber ordentlich. Nicht kollationiert, augenscheinlich komplett.

Abbildung Seite 140

418 Manby, George William. An Essay on the Preservation of Shipwrecked Persons. 94 S., 1 Bl. Mit HolzstichTitelvignette und mehreren Holzstichillustrationen von J. Berryman nach W. M. Craig. 22,5 x 13,5 cm. Blutrotes Chagrinleder d. Z. (leicht lädiert, berieben und bestoßen) mit gold- sowie blindgeprägtem RTitel, Rücken-, Deckel-, (Innen)Kantenfileten und Goldschnitt. London, T. Bensley, 1812. 300

Erste Ausgabe des Handbuchs zur Seenotrettung von dem englischen Erfinder George William Manby (1765-1854). Die Illustrationen zeigen zahlreiche technische Geräte und deren Anwendung. – Leicht gebräunt und fleckig.

419 Schramm, Carl Christian. Historischer Schauplatz, in welchem die merkwürdigsten Brücken aus allen vier Theilen der Welt, insonderheit aber die in den vollkommensten Stand versetzte Dreßdner Elb-Brücke, in

138 Technik und Verkehr
413
139 Technik und Verkehr 419 419

saubern Prospecten, Münzen und andern Kupferstichen, vorgestellet und beschrieben werden. 4 Bl., XXX S., 3 Bl., 264, 96 S., 13 Bl.. Mit doppelblattgroßem gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette, Textkupfer, 79 teils doppelblattgroßen oder mehrfach gefalteten Kupfertafeln sowie 4 zahlreich gefalteten großformatigen Prospekten. 36,5 x 23 cm. Halblededer d. Z. (etwas fleckig und berieben, Deckel mit schwachen Schabspuren) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Bernhard Christoph Breitkopf, 1735.

2.500

VD18 11390107. Berliner Ornamentstichkatalog 3554. Graesse VI1, 316. Katalog Wolfenbüttel 42, Architekt und Ingenieur, 192. ThiemeBecker IV, 209. – Einzige Ausgabe des bedeutendsten Brückenbaukompendiums seiner Zeit. Neben den Werken von Gaultier und Leupold wohl eines der frühesten Bücher, welches ausschließlich Brücken und deren Bau behandelt. „Schramm schildert nicht nur sehr detailliert und mit vielen Kupfern die Geschichte der Dresdner Elbbrücke, er bietet auch einen breiten historisch fundierten Blick über die Brü kkenbauten aller Kontinente“ (Katalog Wolfenbüttel). Der Hauptteil ist in drei Teile gegliedert: „Von den Brücken überhaupt und insgemein“ - „Von den innländischen berühmten Brücken, über die Mulden, Elbund Saal-Ströhme“ - „Von berühmten ausländischen, antiquen und modernen Brücken“. Die sauber gestochenen, teils prächtigen Tafeln zeigen überwiegend schöne Städteansichten mit Brücken in Köln, Nürnberg, Paris, Prag, Rom, Torgau, Grimma, Stockholm etc., aber auch Phantasiekonstruktionen von Brücken durch die Alpen. Die vier zahlreich gefalteten, in vielen Exemplaren fehlenden Prospekttafeln von mehreren Platten zeigen die Elbbrücke in Dresden (über 200 cm), die Moldaubrücke in Eilenburg (über 160 cm) sowie zwei Mal die Karlsbrücke in Prag (über 80 cm; als Ansicht und als Grundriss). Der zweite Teil mit eigenem Zwischentitel bringt eine Anzahl von Urkunden und Dokumenten über den Brückenbau. – Das Blatt „Inhalt“ mit hinterlegter Fehlstelle im Satzspiegel (minimaler Buchstabenverlust). Schwach braunfleckiges, insgesamt schönes und wohlerhaltenes Exemplar. Die prächtigen Prospekte ohne die sonst üblichen zahlreichen Quetschfalten. Abbildungen Seite 139

420 Scott, David. The engineer and machinist‘s assistant: Being a series of plans, sections, and elevations of steam engines, spinning machines, mills for grinding, tools etc. 2 Bände (Text- und Tafelband). VII, 244, 123 S. Mit Stahlstichtitel und 132 Stahlstichtafeln. 37,5 x 27 cm. Kalbsleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Deckel mit Schabspuren). Glasgow u. a., Blackie and Son, 1847.

300

Einzige Ausgabe. – Etwas fleckig, Tafelband im Seitenrand auch mit kleinerem Wasserrand.

421 (Struve, Wilhelm). Kupfertafeln zur Beschreibung der Gradmessung in den Ostseeprovinzen Russlands. 2 Bl. Mit 13 gefalteten lithographischen Tafeln. 31 x 23,5 cm. Pappband d. Z. (stärker fleckig und berieben, mit Deckelschild). (Dorpat, J. C. Schünmann, 1831).

150

Seltener Tafelband zu Wilhelm Struves (1793-1864) geodätischer Spezialabhandlung Beschreibung der unter Allerhöchstem Kaiserlichen Schutze von der Universität zu Dorpat veranstalteten Breitengradmessung in den Ostseeprovinzen Rußlands. Die Tafeln zeigen wissenschaftliche Instrumente, die Struve und seine Mitarbeiter benutzten. – Etwas stockflekkig, durchgehend mit deutlichem Feuchtigkeitsrand, in den Falzen teils eingerissen. Seitenschnitt mit kleiner Druckspur.

140 Technik und Verkehr
417

Alle Vögel des Kôno Bairei - Erstausgabe der vollständigen zwei Serien

422 Bairei, Kôno. Hykuchô gafu zokuhen (japonice: Album der 100 Vögel und Blumen). Je 26 Doppelblätter mit kalligraphischem Text in Holzschnitt und über 100 meist doppelblattseitigen Farbholzschnitten von 3 Farbplatten (Schwarz, Grau und Blassrot). Ca. 23,5 bis 24,5 x 16,5 cm. Farbige OBroschur mit Farbfadenheftung (teils lose) und montierten roten Titelschildern. Tokyo, Okura Magobei, Meiji 14 bzw. Meiji 17 (1881 bzw. 1884).

1.800

Vollständiges Exemplar mit beiden Dreier-Serien des „Bairei hyakuchô gafu - Kacho gafu“, dem Album der Hundert Vögel von dem japanischen Künstler Kôno Bairei (1844-1895), des auf diesem Gebiet führenden Meisters der Ukiyo-e Schule in der Meiji-Periode, das 1881 und 1884 erschien. Kôno Bairei stammte aus Kyoto, der Kaiserstadt des alten Japan, wo er die Kunst der klassischen japanischen Malerei erlernte, sic h dann aber den Künstlern des Ukiyo-e zuwandte und die „Kyoto Prefectual School of Painting“ gründete. Verlegt wurde sein Hauptwerk, das Album mit Vögeln und Blumen (kacho gafu) in mehreren Ausgaben

zwischen 1881 und 1899 bei Okura Magobei; vier verschiedene Holzschneider sind bekannt. – Nur vereinzelt minimal gebräunt, kaum Gebrauchsspuren, unwesentliche winzige Wurmstiche hier und da, ein Band stärker betroffen im Block.

Abbildung, auch Seite 142

423 Bairei, Kôno. Vogeldarstellungen aus den Hyakkacho gafu. 5 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format kakuban (ca. 22 x 16 cm). Mit braunen Bütten-Passepartouts in teilvergoldeter Holzprofilleiste einheitlich gerahmt. 32 x 26 cm. Edo (Tokio) vor 1881. 400

Besonders schönes, hervorragend gerahmtes und überaus dekoratives Ensemble von entzückenden Vogeldarstellungen in der Natur von dem Vogelmaler Kôno Bairei (1844-1895) aus dem „Kacho gafu“, dem Album von Vögeln und Blumen. – Nur vereinzelte Gebrauchsspuren, leicht gebräunt, kaum fleckig, nicht ausgerahmt, Versand ggf. nur ohne die Rahmen.

141
422
Asiatica

424 Chinesische Kaiserbilder der Qing-Dynastie. 2 Fotoalben als Leporello mit zusammen 20 montierten Original-Fotografien in Silbergelatine-Abzügen. 15,5 x 10,5. Leinendeckel d. Z. (leicht bestoßen, berieben) mit VDeckelschild „Huáng shi jiù ying“. China ca. 1909-1935. 650

Schöne Fotoalben mit Vintageabzügen der Kaiserfamilie der Qing-Dynastie. Darunter eine Fotographie von Prinz Chun II. mit seinen beiden kleinen Söhnen, Kaiser Puyi und mit seinem jüngeren Bruder Pujie auf dem Schoß des Vaters sitzend in der „Verbotenen Stadt“. Der kleine Puyi wurde im zarten Alter von zwei Jahren in großer Zeremonie zum „Sohn des Himmels“ als letzter Kaiser von China gekrönt, der von 1908 bis 1912 regierte. Seine Regentschaft endete mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs, später wurde er von den Japanern als Marionettenkaiser im Staate Mandschukuo eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach China zurück, wurde inhaftiert und lebte zuletzt als gewöhnlicher Bürger im kommunistischen China in Freiheit, nachdem er 1959 begnadigt wurde.

Des Weiteren zeigen drei Fotographien Wan Rong (1906-1946) in edlen Roben und mit Kopfschmuck, sie war Puyis erste Ehefrau aus einer arrangierten Vermählung im Jahr 1922. Gleichzeitig heiratete er eine kaiserliche Nebenfrau namens Erdet Wenxiu. Ein Foto zeigt die mongolische Frau in einer kostbaren Robe und mit einer majestätischen Krone. – Etwas gebräunt, teils fleckig, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

425 Chinesische Schmetterlinge. Reispapierbild in kolorierter Pinselzeichnung mit der Darstellung von Insekten. 25,5 x 17 cm. Mit Passepartout unter Glas gerahmt 38 x 31,5 cm. China wohl Ende 19. Jahrhundert.

250

Besonders feine, in leuchtenden Farben kolorierte Darstellung von verschiedenen Insekten, die nicht nur durch die minutiöse Ausarbeitung der Farben, sondern auch durch den Malgrund, feinstes chinesisches Reispapier, wirken. Dargestellt sind vier Schmetterlinge, drei Motten und fünf Käfer. – Kleine Randausbrüche, sonst sehr dekorativ. – Beiliegen 2 weitere asiatische Graphiken, darunter 1) Samuraikämpfer. Japanischer Ukiyo-e Farbholzschnitt. 21 x 18,5 cm. Mit Passepartout unter Glas gerahmt 39 x 32,5 cm. - 2) Mandarinente. Japanische Pinselzeichnung in Gouache-Farben. In Brokatrahmen montiert, unter Glas gerahmt ca. 37 x 31 cm.

426 Chinesisches Rollbild. Landschaftsbild mit Bergen und Bäumen und Felsen. Pinsel mit Tusche auf Papier. 45 x 33,5 cm. Montiert auf Seidenbrokatpapier 165 x 48 cm. Als Rollbild an Lackholzspindel, oben mit Aufhängeholz und Kordel. China 20. Jahrhundert.

250

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Sehr suggestives, dekoratives Bild, mit Titelei in Pinyin und roten Siegelstempeln. – Verso kleine, teils hinterlegte Risse, insgesamt von sehr guter Erhaltung.

427 (Chung, Lo Kuan). San Kuo or Romance of the three kingdoms. By C.H. Brewitt-Taylor late of the Maritime Customs Service of China. 2 Bände. 638 S.; 623 S. Mit 1 gefalteten Karte. 24 x 15,5 cm. OLeinen (berieben, Ecken bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und Deckelillustration. Shanghai u. a., Kelly & Walsh, 1925.

Erste Ausgabe. „This is a historical novel, in 120 chapters ... of the Yüan dynasty (1260-1341). The plot, which is founded on the historical events immediately succeeding the decadence of the house of Han, is wrought out with a most elaborate complication of details, embracing the period of 168 to 265...“ (Vorwort). – Titel verso gestempelt. Geringfügig stockfleckig , v.a. am Schnitt.

428 Dunhuang Bi Hua Xuan. Mural Paintings of the Tunhuang Caves - Les Fresques de Touenhouang. Série III (von 3). 2 Bl. Titel und 12 farbige Tafeln in Pochoirkolorit. 43,5 x 31,6 cm. Stärker lädierte OBroschurhülle (vielfach gerissen, mit Ein- und wenig Ausrissen) mit farbiger Dekkelillustration. Peking, Jung Pao Chai Hsin Chi, 1954.

In leuchtenden Deckfarben handkoloriert im Pochoirverfahren sind die herrlichen Fresken der sog. „Tunhuang - Dunhuang Caves“, der Mogoa-Grotten, einem weitläufigen System von Hunderten von Höhlentempeln an der Seidenstraße bei Dunhuang und Jiuquan in der chinesischen Provinz Gansu. Die drei Mappen erschienen zwischen

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1952 und 1954 in Peking, auf dem Titelblatt Text und Tafelerläuterungen in Russisch, Englisch und Französisch. – Tafeln sauber und wohlerhalten, in überzeugend frischem Kolorit. Abbildung Seite 143

429 Firdousi, Abu l-Qasim. Schah-Name. Der Prinz hält Hof unter dem Baumdach. Indopersische Miniatur. Größe 31,5 x 18 cm. Mit Rahmen 35 x 21 cm. Mit Goldblumenbordüre auf Karton montiert 40,8 x 27 cm. Indopersischer Raum wohl Mitte 19. Jahrhundert.

340

Hübsche Szenen wohl aus dem Firdousi oder anderen indo-persischen Erzählungen. Dargestellt ist der Prinz unter einem großen Dach, in dessen Mitte ein mächtiger Baum wächst. Höflinge huldigen ihm, während eine Kapelle mit sechs Musikern eine Tänzerin begleiten, die um einen kleinen Springbrunnen tanzt. – Kleine Knickspuren. Nur wenige Gebrauchsspuren, kaum Farbabrieb. Sehr dekorativ. Abbildung

430 Firdousi, Abu l-Qasim. Shah-Name. 3 Blätter mit indopersischen Miniaturen auf altem handschriftlichen Papier, in Gold und Farben. Miniaturen zwischen 17,5 x 10,5 und 11 x 10 (1). Blattgrößen ca. 19 x 13 (2) und 27,5 x 18 cm. Persien 19.-20. Jahrhundert.

400

Hübsche Illustration wohl zu Szenen aus dem persischen Epos des Firdousi. Der persische Dichter Abu l-Qasim Firdausi (940-1020) schuf mit seinem monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Epos „Schahname“, dem „Buch der Könige“, das Nationalepos der persischsprachigen Welt und damit das weltgrößte Epos eines Einzeldichters überhaupt. Es wurde - und wird - in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. Die einzelnen Szenen boten eine unendliche Möglichkeit zur Illustration.

Zwei der Miniaturen wurden auf handschriftlichem Papier gemalt, sie zeigen einen Entretien eines Fürsten mit seiner Favoritin bzw. zwei sich gegenübersitzende Damen. Die dritte, sehr dekorative Miniatur zeigt eine Gazellen- und Tigerjagd, sie wurde auf ein Stück gedruckte Handschrift gemalt. – Papier teils gebräunt und mit nur leichten Braunflecken, Wurmlöchlein, Fehlstellen (seltener in den Darstellungen), Randläsuren und allgemeinen Gebrauchsspuren. Dekorativ. Abbildung

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431 Fukisho Hikiho. Bambuspfeifenflöte. Japanische Seidenmalerei-Rollbild. 63,5 x 20,5 cm. Montiert auf Brokatseide in vergoldeter Holzprofilleiste unter Gold gerahmt 76,5 x 26,5 cm. Japan 19. Jahrhundert.

200

Mit „Fukisho Hikiho“ in Kanji bezeichnete Darstellung einer jungen Japanerin auf einem Felsen vor einem stilisierten Bambushain, die eine rötlich-braune Bambuspfeifenflöte spielt. – Leicht gebräunt, etwas angestaubt, mit schwachen Feuchträndern, sonst sehr dekorativ.

Heiliger Guro Nanak - Religionsstifter des Sikhismus

432 Guru Nanak. Der Guru Nanak Dev als Philosoph im Profil. Deckfarbenmalerei in Gold und Farben, umgeben von doppelter montierter Rahmenleiste mit handschriftlichen Farsi Texten. Miniatur ca. 12,5 x 17,5 cm, mit Rahmen ca. 24 x 20 cm. Montiert auf grünen Karton mit Goldflockensprenkelung 40 x 27 cm. Indopersischer Raum (Punkjab?) Anfang des 19. Jahrhunderts.

400

Guru Nanak Dev (1469-1539) ist ein Denker, Philosoph und Heiliger, Gründer der Sikh-Religion, einer der bis heute am weitesten verbreiteten Religionsgemeinschaft. Der auch als Baba Nanak („Vater Nanak“), bekannte Guru war der erste der zehn folgenden Sikh-Gurus. Auf zahlreichen Reisen kreuz und quer durch Asien predigte er von Gottes Kraft vor den Menschen, was in 974 poetischen Hymnen (Shabda) festgehalten wurde, der Heiligen Schrift des Sikhismus. – Gering fleckig, mit einigen Oberflächenbereibungen und kleinen Farbabschürfungen, sonst sehr qualitätvolle Malerei. Abbildung

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433 Hiroshige, Ando Ichiryusai. Kiso Kaidô Rokujûkyû-tsugi. 2 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format ôban yokoe (ca. 24 x 37 cm). Punktmontiert auf Pappe. Tokio um 1834-1835.

1.200

Aus der Serie der Neunundsechzig Stationen des Kiso Kaidô, die Utagawa Hiroshige zusammen mit Keisai Eisen schnitt. 1) Regen am Nikatsu Fluss. Mit den hübschen weißen Reihern und dem senkrecht fallenden Regen, der sogar die Signaturen und Titel überschneidet. - 2) Zurückkehrende Segler Otomo Kihan. – Bildträger nur leicht, Ränder teils deutlich stärker gebräunt, mit Passepartout-Lichträndern am Rand, jedoch in recht überzeugender Farbigkeit und Frische. Druck auf Büttenpapier. - Aus der bedeutenden Sammlung Julius Kurth (1870-1949), Geistlicher, Pfarrer, Privatgelehrter und Autor mehrerer Bücher vor allem über japanische und chinesische Holzschnittkunst. Abbildung

1) Ohashi atake no yûdachi (Abendschauer über der großen Brücke in Atake). Das wohl berühmteste Blatt aus der Serie Nummer 92 (vgl. auf ukiyo-e.org die Versionen Scholten, ArtOfJapan oder MFA) und 2) Asakusa Kinryûsan (Der Kinryûzan Temple in Asakusa). Blatt Nummer 99 (unser Druck entspricht der Chazen oder MAK Version, ukiyo-e.org) – Bildträger und Ränder teils etwas stärker gebräunt, mit Passepartout- Lichträndern am Rand, jedoch in recht überzeugender Farbigkeit und Frische. Druck auf Büttenpapier. - Aus der bedeutenden Sammlung Julius Kurth (1870-1949), Geistlicher, Pfarrer, Privatgelehrter und Autor mehrerer Bücher vor allem über japanischen und chinesische Holzschnittkunst.

Abbildungen

Eines der schönsten Blätter der Serie Hiroshiges

435 Hiroshige, Ando Ichiryusai. Dai Nihon Rokujuyoshu meisho zue (japonice: Berühmte Gegenden der mehr als 60 Provinzen), Blatt 6: Ueno. Provinz Iga. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format: Oban tate-e (35,6 x 23,6 cm). Edo (Tokio) 1853.

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Seite 145 434 Hiroshige, Ando Ichiryusai. Meisho Edo hyakkei. 2 Ukiyo-e Farbholzschnitte. Format ôban tate-e (ca. 36 x 24 cm). Punktmontiert auf Pappe. Tokio um 1856-1858. 1.800 434 435
500

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Eines der schönsten Blätter aus der großen hochrechteckigen Oban-Serie (tate-e) der „Berühmten Gegenden aus 60 Provinzen Groß-Japans“, die zwischen 1853 und 1855 von dem Ukiyo-e Künstler Ando Ichiryusai Hiroshige geschaffen worden war. Es handelt sich hier um das erste Blatt der Gokishichido Tokaido mit der Darstellung von Ueno in der bergigen Iga-Provinz. Die Tokaido-Straße führt über die Brücke zu einem Dorf unter japanischen Kiefern, im Hintergrund mächtige Berge. – Etwas knapp beschnitten, aber kaum Randverletzung, links mit kleiner Knickspur, winziges Fleckchen außerhalb der Darstellung, sonst kaum fleckig. Sehr schöner, bemerkenswert kontrastreicher, klarer Druck in überzeugender, nuancierter Farbigkeit, das Titelschild auf Graugrund, vgl. das Exemplar der William Sturgis Bigelow Collection (Nr. 11.26229 MFA Boston).

Abbildung Seite 147

436 Hokusai, Katsushika. Hokusai shashin gafu (Sammlung von Kunstwerken Hokusais). Leporello mit 20 doppelblattgroßen Farbholzschnitten teils mit Silbersand und ornamentaler Prägung. 24 x 34 cm. Leporelloblock 24 x 17 cm. Pappdeckel mit Papierbezug (etwas stärker fleckig, gewellt, gebräunt, mit Gebrauchsspuren) und aufmontiertem Titelschild. Megura Isaburo, Tokio Meijhi 24 (1891).

500

Querschnitt über das graphische Werk des berühmten Utagawa Katsushika Hokusai (1760-1849), des wohl emblematischsten der japanischen Farbholzschnittmeister. Hier in hervorragenden posthumen Reproduktionen der Meiji-Zeit in den originalen, traditionellen, wiewohl noch vereinerten Techniken. – Einige Falze gelöst, kaum gebräunt oder flekkig, in kraftvollem Farbdruck.

Abbildung

437 Hokusai, Katsushika. Kanagawa oki nami ura (Unter der Welle im Meer vor Kanagawa). Ukiyo-e Farbholzschnitt im Format oban yoko-e (Darstellungsgröße 25 x 36 cm; Blattgröße ca. 27,8 x 39,8 cm). Unter Passepartout. 45 x 60 cm. Japan um 1960.

180

Nachdruck des sicherlich berühmtesten Ukiyo-e Farbholzschnitts der Edo-Periode, hier in besonders schönem, kraftvoll und prachtvoll farbigem Druck in Originalgröße. Der Künstler Katsushika Hokusai (17601849), schuf „Die große Welle vor Kanagawa“ innerhalb der 1830 und 1832 entstandenen Serie der „Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji“. Der Nachdruck ist in derselben alten Technik der Originale hergestellt und daher besonders originalgetreu. – Abgezogen auf querliegenden, weißen Japanbütten. Kaum angestaubt, wohlerhalten. – Beiliegung: Derselbe. Tokaido Ejiri tago-no-ura (Skizze von der Tago-Bucht bei Ejiri an der Tokaido-Straße). Ukiyo-e Farbholzschnitt im Format oban yoko-e (Darstellungsgröße 24 x 36 cm; Blattgröße ca. 25,8 x 38 cm). Unter Passepartout. 40 x 60 cm. Ebenda um 1960. - Ein weiteres Blatt aus den „Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji“. Abbildung

438 Hokusai, Katsushika. Kanagawa-oki nami-ura (japonice: Unter der Welle im Meer vor Kanagawa, bekannt als:) Die große Welle von Kanagawa. Farbholzschnitt von mehreren Blöcken mit Reliefprägung. Format: Oban yoko-e (ca. 24,8 x 37,5 cm). Tokio um 1890-1910.

800

Bemerkenswert qualitätvoller Nachdruck des berühmtesten Blattes von dem Ukyo-e Künstler Katsushika Hokusai (1760-1849) aus der zwischen 1830 und 1832 entstandenen Serie der „Sechsunddreißig An-

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sichten des Berges Fuji“. Wie das Original wurden auch die zahlreichen Nachdrucke in derselben alten Technik der Originale hergestellt und daher besonders farbenfroh und kraftvoll und sind kaum von dem seltenen Erstdruck zu unterscheiden. Allerdings weisen einige Details auf einen Nachschnitt hin, wie etwa die Gischtpunkte unter den ausgreifenden Wellenzähnen oder die Verwendung des hellblauen Stocks (vgl. ukiyo-e.org). Auch die Qualität des Papieres (querliegendes Bütten) zeugen von einem Druck, der wohl zwischen 1890 und 1910 nach der Edo-Periode zu datieren ist. – Ränder teils mit winzigen kleinen Aus- oder Einrissen, oberer Rand leicht brüchig bzw. geknickt. Bildträgerpapier etwas gebräunt, kleine Druckspur auf der Oberfläche, verso drei Montagespuren (davon eine mit Papierdünnung vom Ablösen eines Streifens), insgesamt ein sehr schönes Exemplar eines sehr seltenen und für uns nicht bibliographisch nachweisbaren Nachdrucks. Abbildung

439 Indopersische Eros-Miniaturen. 4 Einzelblätter aus 2 verschiedenen Handschriften. Farsi auf Papier, teils mit Goldpunkten und roter Vokalisierung. Mit je 1 großen Miniatur in Deckfarben. Jeweils ca. 17,5 x 9 cm (3) und 19 x 10,5 cm. Mit braunem Leinenpassepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 29 x 19 cm. Indopersischer Raum 19. Jahrhundert.

300

Der persische Dichter Abu l-Qasim Firdausi (940-1020) schuf mit seinem monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Epos Schahname, dem Buch der Könige, des Nationalepos‘ der persischsprachigen Welt und damit das weltgrößte Epos eines Einzeldichters überhaupt. Es wurde - und wird - in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. Die einzelnen Szenen boten eine unendliche Möglichkeit zur

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Illustration, auch immer wieder zu erotischer. Die verschiedenen Szenen Zusammenkünfte hübscher junger Höflinge mit ihren Lieblingsfrauen in expliziter Weise. – Papier teils gebräunt und mit Braunflecken, gelegentliche Randschäden, Wasserrändern und Läsuren, kaum Oberflächenbereibungen. Die Miniaturen in schönstem, frischem und leuchtendem Kolorit, die alten Texte teils auch übermalt. Höchst feine Malereien, äußerst dekorativ. Abbildung

440 Indopersische Miniatur. Teezeremonie. Blatt aus Handschrift. Persisch in Rot und Schwarz auf Papier. Mit 1 großen Miniatur in Deckfarben, goldgehöht. 23,5 x 12 cm (Darstellung). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. 38,5 x 26,5 cm. Indopersischer Raum 19. Jahrhundert.

180

Hübsche Miniatur mit einer höfische Szenen in überaus feiner GouacheMalerei mit Pinselgoldhöhung. Dargestellt sind drei Figuren auf einem Teppich kniend auf einer edlen Terasse eines angeschnittenen Baus. Rechts wendet sich ein Edelmann zwei Haremsdamen bei Tee und Wasserpfeife zu. Im Hintergrund wird der Blick auf eine malerische Hügellandschaft mit See freigegeben. – Leicht braun- und wasserflekkig, kleine Wurmspuren am weißen Rand, Darstellung nicht betroffen, sonst in guter Erhaltung (nicht ausgerahmt). Die Miniatur in schönstem, frischem und leuchtendem Kolorit. Abbildung

441 Japanische Berufe. 4 farbige Originalzeichnungen. Format Koban yoko-e (13,5 x 21 cm). Gouache, teils mit Eiweiß gemischt oder gehöht, auf Leinengaze. Eingefasst in Japanpapierrahmen (diese minimal fleckig) ca. 17 x 25 cm. Japan um 1880. 300

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Wohl schon in der Nach-Edo-Zeit, in der Meiji-Epoche entstandene Reflektionen auf das traditionelle japanische Leben vor der Öffnung des Landes. Dargestellt sind Frauen beim Binsenknüpfen, wohl beim Sammeln der Seidenraupen, beim Reissieben und Kämmen etc. Das letzte Bild zeigt die Darstellung einer religiösen Zeremonie. – Geringe Gebrauchsspuren, in den Darstellungen meist sehr sauber und frisch.

442 Japanisches Ornamentvorlagenbuch. Blockbuch mit ca. 60 Doppeltafeln mit Ornamenten in Holzschnitt. 7,2 x 18,8 cm. Rote illustrierte Broschur (stark knickspurig, Bindung lose, Bezug mit Fehlstellen). Japan ca. 1880. 100

Reiches Ornamentvorlagen-Musterbuch mit zahlreichen Motiven, darunter der Fuji mit Kranichen, zahlreiche Fächermotive mit Landschaften und Figuren, abstrakte Wandschirm- und Kimono-Muster, Blätter-, Seerosen-, Lotusblumen-Ornamente, Muscheln, Puppen und vieles, vieles mehr. – Teils etwas braunfleckig und mit Gebrauchsspuren.

443 Keihô, Takada. Skizzenbuch eines Reisenden. Leporello mit 10 originalen Pinselzeichnungen in sparsamen Farben Grau, Schwarz, Gelborange, Rot und wenig Blau und Grün auf Seidengaze über Karton. Jeweils doppelblattgroße 12 x 28 cm. Leporelloblock 12 x 14 cm. Braune Seidenbrokatdeckel. Japan zwischen 1834-1835. 280

Entzückendes Skizzenalbum eines Reisenden mit oft sehr qualitätvollen Aquarellen auf feinster chamoisfarbener Brokatseide gemalt. Dargestellt ist ein Weißkopfvogel, zwei Katzen, ein Storch, ein Bär, ein Pelikan, eine einsame Waldhütte bei Mondschein, eine Berglandschaft mit Pilgern und einer Brücke über einen reißenden Strom, ein Schnee-affe und der Fujiyama. Auf dem letzten Bild mit dem Berg Fuji findet sich eine Datierung „Kino e uma aki“, also im 60-Jahre-Zyklus des chinesischen Tierkreises, was etwa Herbst des Jahres 1834 oder 1835 entspricht, der Künstler nennt sich mit seiner Kanji-Signatur „Keihô gafu“, möglicherweise handelt es sich um den 1855 gestorbenen Sproß einer gleichnamigen Samurai-Familie (ggf. auch Tsuda Keihô, der dann später wäre). – Geringe Gebrauchsspuren, Fleckchen und leicht angestaubt, insgesamt aber sehr gut erhalten.

Abbildung

444 Konfuzianische Philosophen. 3 originale Gouachen auf Seide. Mit Pinyin-Texten und jeweils 1-2

Hankos des Künstlers. Ca. 26,5 x 20 cm. Auf Papier bzw. Pappe montiert. Format 33,5 x 26 cm. China Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts.

800

In der Tradition der chinesischen Gelehrtendarstellungen gehaltene Darstellung dreier Philosophen des Konfuzianismus und des Taoismus, hier in überaus feiner Deckfarbenmalerei auf Seide. Ein Gelehrter ist hinter einer Bank gelagert, auf der er sich mit gekreuzten Armen abstützt, ein weiterer hockt auf dem Boden, seine beiden Hände auf sei-

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nem Knie, den Blick bedeutsam in die Ferne gerichtet. Das dritte Bild zeigt einen Philosophen auf einem weichen, reich bestickten Kissenbett, seine roten Schuhe stehen davor, während ihm sein Adlatus eine Schrifttafel reicht. – Teils etwas angestaubt, mit kleinen Knickrillen

und vereinzelten leichten Fleckchen. Gebräunt und mit wenigen Oberflächenbereibungen ( beim dritten Bild mit wenigen Abplatzungen der Farbe im Mantel des Dargestellten). Überaus dekorativ.

Abbildung Seite 151

445 Kunisada, Utagawa. Ryo shinogawara. Unterhaltungen in der Abendkühle. Triptychon aus 3 Ukiyo-e Farbholzschnitten. Format ôban (ca. 35,8 x 25 cm), zusammen ca. 35,8 x 75,5 cm. Unter Passepartout. Tokio um 1857.

500

Triptychon aus der Reihe der Bijin-ga, der Darstellung schöner Frauen des alten Japan von dem Ukiyo-e Holzschnittmeister Utagawa Kunisada I (1786-1865), der um das Jahr 1857 in der charakteristischen Weise mit „Toyokuni ga“ in der Toshidama-Kartusche signierte. Vor einem Nachtmarkt auf einer Flussinsel ist eine besonders reizvolle Szene mit einem Hausherren dargestellt, der von sieben jungen Geishas umgeben ist, die ihm die Abendstunde mit außergewöhnlichen Speisen, Musik und Tanz versüßen. – Nur schwache Fleckchen oder Bräunungen, kaum Oberflächenläsuren, zusammenmontiert mit üblichen kleinen Stoßabweichungen, sehr dekorativ.

Abbildung

446 Kuniyoshi, Utagawa. 4 japanische Ukiyo-e Farbholzschnitte mit Darstellungen von Schauspierlern, teils aus der Kanadehon Chûshingura-Serie. Formate Dai-ôban (ca. 37 x 25 cm). Montiert auf Kartons. Edo (Tokio) um 1854.

500

Darstellungen aus dem berühmten Kabuki-Theaterstück der Chûshingura mit der Darstellung von den Rônin, den Gefolgsleuten Fürst Asanos, die mit diesem gemeinsam in den Freitod gehen mussten. – Teils mit einigen Randläsuren, Bräunungen, kleinen Löchlein und etwas brüchigen Rändern (aber nur ein Druck mit winzigen Verlusten), sonst in überzeugender Farbigkeit gedruckt.

Abbildung

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Aus der Sammlung des Asiatica-Sammlers und Doktors Julius Kurth, Berlin

447 Kurth, Julius. Ukiyo-e. Sammlung japanischer Farbholzschnitte aus dem Genre der „Fließenden Welt“ oder „Vergehenden Zeit“ von verschiedenen Künstlern, teils aus Buchpublikationen. Formate Dai-ôban, Ôban, Chuban and Aiban etc. Japan (meist Edo, bzw. Tokio) 19. Jahrhundert. 800

Friedrich Erdmann Julius Kurth (1870-1949) stammt aus Berlin, war am Grauen Kloster und studierte an der Humboldt-Universität, er wurde in Heidelberg promoviert und arbeitete als Geistlicher und Pfarrer, später als Privatgelehrter und Autor, der sich vor allem zu einem Spezialisten von japanischer und chinesischer Holzschnittkunst bildete und als Privatgelehrter und Autor mehrerer Bücher bekannt wurde. Vorhanden sind u. a.:

Hishikawa Moronobu (1618-1694) . Sûgate. Doppelblatt aus einem Blockbuch. 20 x 28,5 cm. Gerahmt. Verso hs. „publiziert in Dr. J. Kurth, Japan. Lyrik - Sammlung Dr. J. Kurth“. Gerahmt unter Passepartout, ohne Glas. - Shûnshô (1726-1990) und Shigemasa (1739-1819) Geishas bei Wasserschöpfen. Gerahmt unter Passepartout, mit Glas. - Shûnshô (1726-1990) und Shigemasa (1739-1819) Bijin-ga. Geisha beim Basteln eines Kasperletheaters. Gerahmt unter Passepartout, mit Glas. - Sukenobu (1671-1751). Bijin-ga. „Die Dichterin Ono-no-Komachi am Flußufer. Geisha am Ufer seines Sees, rechts das Shodô des Hauses. Doppelblatt aus einem Blockbuch. Gerahmt unter Passepartout, mit Glas und einiges mehr (abgebildet in Beilage 3: Japanische Lyrik. – Teils mit stärkeren Gebrauchsspuren, Löchern, Flecken etc. Die Blätter mit Zuweisungen von Julius Kurth und Hinweisen mit Nummern als Referenzen auf seine Publikationen. – Beiliegen 3 Publikationen aus derselben Sammlung: Julius Kurth. Die Primitiven des Japanholzschnitts in ausgewählten Blättern. Dresden 1922. - Derselbe. Der Japanische Holzschnitt.

3. Auflage. MNünchen 1922. - Japanische Lyrik. Übertragen und hrsg. von Julius Kurth. München 1943. Abbildungen

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448 Little, Stephen, und Catherine A. Steinmann (Hrsg.). Spirit Stones of China. The Ian and Susan Wilson Collection of Chinese Stones, Paintings and Related Scholars’ Objects. 112 S. Durchgehend illustriert. 26 x 19 cm. Blockbildung in 3-teiliger Leinendecke mit 2 beinernen Spornschließen. Chicago, The Art Institute, University of California Press, 1999.

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Seltener Ausstellungskatalog der chinesischen „Geistersteine“ und weiterer Kuriositäten, insgesamt werden 66 Objekte vorgestellt und beschrieben. – Nur unwesentliche Gebrauchsspuren.

449 Manga. Japanische Manga-Darstellungen. 3 Ukiyo-e Holzschnitte. Format: Dai-oban (ca. 36 x 23 cm) und ein Quadratformat (ca. 23 x 23 cm). Unter Passepartouts montiert. Wohl Edo (Tokio) 19. Jahrhundert.

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Hübsche große Blätter mit vielszenigen Darstellungen mit Menschen und Tiermenschen, bzw. Menschen mit Tierköpfen bei allerhand Handlungen sowie ein kleineres Blatt mit 24 Tierdarstellungen. – Teils mit Randläsuren, wenigen Löchlein in der Darstellung etwas fleckig, Gebrauchsspuren, meist aber ordentlich und sehr dekorativ.

450 Nihon no chizo. Kolorierte Karte des japanischen Kaiserreichs. Farblithographierte Falktkarte auf Papier. Ausgefaltet 71,5 x 144 cm. Vielfach gefaltet zu einer Größe von 24 x 18 cm. Mit 2 Buntpapierdecken (etwas knittrig und fleckig) und montiertem Titelschild. Tokio, Yoshizo, um 1910.

400

Vielfach gefaltete, großformatige Japankarte mit 3 roten Windrosen und 2 Textlegenden, die farbigen Provinzen in Gelb, Mattrot, Violett, Grün und Hellblau, die Verkehrswege in Rot eingetragen, ferner die Namen der Provinzhauptstädte, der Flüsse, Buchten, Ortschaften und Landschaften etc. – Wenige Rand- und Falzeinrisse, vereinzelte Knickspuren, insgesamt sehr schön und höchst farbenfroh gedruckt.

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451 Nipponseifu kankei-sha. Japanischer Beamter der Meiji-Epoche im schwarzen Würdenkimono. Originalgemälde. Öl auf Leinwand. 54,5 x 40 cm. Unter Glas in braunem Hartholz-Zierrahmen (gering fleckig und mit Kratzern) mit gerundeten Ecken und durchbrochen geschnitztem Kopfgesprenge durch das eine dicke, lange Hängekordel gezogen wurde. 63 x 44 cm. Japan Ende des 19. Jahrhunderts.

800

Eindrucksvolles Porträt en-face von einem mächtigen japanischen Funktionär, wahrscheinlich einem Würdenträgter, hohen Beamten des Hofes zur Zeit der Meiji-Epoche. Die Gesichtszüge des mittelalterlichen Mannes sind scharf und ebenso entschlossen wie unergründlich auf den Betrachter gerichtet. Der nachtschwarze Schmuckkimono ist mit einem großen Seidenband mit Troddel vor der Brust gebunden, er zeigt mehrere weiße Seidenstickereien mit Blattwerk, wohl das Hanko seiner Familie. – Kleine Gebrauchsspuren, wenige Oberflächenläsuren bzw. Bereibungen, oben links mit drei schwer lesbaren Kanji signiert. Abbildung

452 Ocha no uchi „Hiru na“. Japanisches Haus. Pinselmalerei auf Japanpapier Größe 19 x 27 cm. Unter Passepartout. Japan um 1820.

Ein mehrstöckiges Holzhaus auf einem Felsvorsprung an der Mündung eines wilden Flusses, der Schaumkronen werfend in eine Bucht am Meer mündet. Im Vordergrund Hügel- und im Hintergrund Berglandschaft. Das große, „Sonne“ (Hiru na) genannte Haus (Hiragana-Bezeichnung über der Loggia) hat zahlreiche umlaufende Terrassen, auf denen traditionell gekleidete Japaner und Japanerinnen zu sehen sind. – Kleine, unwesentliche Fleckchen und Randläsuren, komplett aufgezogen. Überaus feine, sehr schöne Malerei. Abbildung

453 Qi Baishi. Album mit Blumen und Blüten. 12 Blätter. Mit 10 ganzseitigen Farbholzschnitten im Mosaikdruckverfahren und kalligraphischer Text. 26 x 33 cm. Blockbuch in blauer OBroschur (kaum angestaubt) mit weißer Seidenfadenbindung und Titelschild mit Goldflokken in hellbrauner OLieferkuvert (knittrig, Gebrauchsspuren) mit Titeltext in Zartgrün. Peking, Guójì Shûdiàn, 1954.

200

Selteneres Album mit prachvollen Blumendarstellungen in leuchtenden Farben im Querformat, wohl ein zweiter Teil einer Reihe. Weißgelbe Callas, orangefarbene Lilien, rote Buschrosen, roséfarbene Seerosen, blaue Prunkwinde und anderes. – Sehr sauber und frisch. – Beiliegt: Derselbe. Volkskunst. Blockbuch mit 50 ganzseitigen Farbholzschnitten im Mosaikdruckverfahren und 1 S. kalligraphischer Text. 31,5 x 21,5 m Blaue OBroschur mit weißer Seidenfadenbindung und Titelschild mit Goldflocken in hellbraunem OLieferkuvert (knittrig, Gebrauchsspuren) mit Titeltext in Zartgrün. Ebenda 1957.

454 Serizawa, Keisuke. Calendar 1922. Und: Calendar 1980. Farbige Original-Schablonendrucke. Jeweils 12 lose Kalenderblätter auf feinem Japan in OPappflügelmappe

(Ecken bestoßen) mit VDSchild. Oban-Format. Je ca. 37 x 27 cm. 1922 und 1980 200

Keisuke Serizawas (1895-1984) wurde 1895 in Shizuoka als Sohn eines Kimonostoff-Großhändlers geboren. Er studierte Industriedesign an der Höheren Technischen Schule in Tokio und entdeckte die traditionelle Färbetechnik Bingata auf Okinawa. Serizawa wurde für seine einzigartigen Muster und die Verbindung traditioneller Techniken mit seinem eigenen japanischen Stil bekannt. Er erhielt den Titel „Lebender Nationalschatz“ und wurde für seine kulturellen Verdienste geehrt. – Wohlerhalten.

Abbildung

155 Asiatica
180
452 454

455 Shunga Nishiki-e. 2 japanische Frühlingsbilder

Nishiki-e mit erotischen Szenen. Formate ôban (ca. 24 x 32,6 cm). Auf Karton punktmontiert. Japan um 1900. 400

Zwei sogenannte „Frühlingsbilder“ im Stil der Farbholzschnitte der großen Ukiyo-e-Meister der Edo und Meji-Zeit (Nishiki-e). Die in der Edo-Epoche unter dem Begriff der Kopfkissenbilder bzw. der Kopfkissenbücher (Makura-e) bekannten hocherotischen Farbholzschnitte, die eindeutige Szenen des Geschlechtsakts zeigen, wurden auch oftmals als Geheimbilder (Higa) oder als Gefühlsdrucke (Wa-jirushi) gehandelt. Erst später hat sich der Begriff des Frühlings (Shunga) eingebürgert, stand die Jahreszeit doch für das Erwachen der Triebe, auch der sexuellen, und so erfuhr das Genre der Frühlingsbilder in der Meji-Zeit (1868-1912) eine besonders fruchtbare Blütezeit.

Zum Ausgang der Meji-Zeit wurden die Shunga und Makura-e mit immer mehr Restriktionen und Verboten belegt, der Druck und Vertrieb von Erotika unter harte Strafen gestellt, woraufhin die Drucker, Händler und Sammler einen Großteil der Farbholzschnitte vernichtete, so dass Bilder dieses Genres nunmehr zu den seltensten japanischen Druckerzeugnissen der Ukiyo-e-Epoche gehörten.

Dargestellt ist ein klassisches Motiv sowohl der asiatischen wie europäischen Kunst, die geschlechtliche Vereinigung eines alten, runzeligen Mannes mit einer hübschen jungen Frau. Das zweite Blatt ist nur im Umrissdruck ein Nishiki-e Holzschnitt, es wurde wohl auch mit der Hand nachkoloriert. Die Liebesszene zeigt einen Jüngling, der eine junge Kurtisane nach dem Koitus und der Ejakulation mit der Hand befriedigt, das Ejakulat wurde dabei in Silberflockeneiweiß mit dem Pinsel aufgetragen (weitgehend abgerieben, aber immer noch sichtbar). – Mit Knicken und teils etwas angestaubt sowie leichten Fleckchen, nur das erste Blatt etwas stärker mit Gebrauchsspuren und kleinem Falszeinriss, knittrig und gebräunt. Das zweite Blatt in bemerkenswert leuchtender, vornehmer Farbigkeit. Abbildung

456 Shunkei, Mori. Chûka Senzen. Leporello mit Insekten. 12 doppelblattgroße Farbholzschnitte. 20,2 x 27,8 cm. Leporelloblock 20,2 x 13,6 cm. Pappdeckel mit braunem Leinenbezug (lichtrandig, leicht fleckig) mit kalligraphischem Titelschild. Tokio Meiji 38 (1905).

300

Hauptwerk des noch ganz der eleganten Kunst des Ukiyo-e verhafteten Künstlers Mori Shunkei, der zwischen 1800 und 1830 vor allem in Osaka tätig war. Als Schüler des Utagawa-Künstlers Sosen Mori (17471821) schuf er mehrere illustrierte Bücher „Ehon“, unter denen das sich durch überaus genaue Naturbeobachtung sich auszeichnende Insektenbuc h einen graphischen Höhepunkt darstellt. Dargestellt sind zahlreiche bunte Schmetterlinge, Grashüpfer und Biene, eine dicke Kröte, die einer Heuschrecke auflauert (auf Graugrund), eine Gottesanbeterin, mehrere Käfer, Libelle, Raupen, Schnecken und vieles mehr. – Nur geringe Gebrauchsspuren, kaum fleckig, leicht gebräunt. Abbildung

457 Steinabreibungen eines universitären Gründungsstatus für das Erzbischöfliche Knabenseminar zu Freising. Pinyin-Kalligraphie. Chinesisches Rollbild mit einer Widmungsstele. Große Tafeln 180 x 85 cm, zusammen mit Titeltafel montiert auf Trägerpapier 285 x 100. China um 1900.

300

Abrieb des Gründungssteins einer der ältesten chinesischen christlichen Bilddungsstätten, einer Universität, dediziert wohl bei einem Besuch von chinesischen studentischen Abgeordneten, die das Knabenseminar des Klosters von Freising besuchten. Unten rechts handschriftlich gewidmet: „Dem Erzbischöflichen Knabenseminar zu Freising“. Dieses war in einer der ältesten deutschen Domstädte im Jahr 1826 errichtet worden. – Trägerpapier mit Löchern, teils hinterlegt, Gebrauchsspuren Abriebflächen meist sehr schön erhalten. Bedeutende Hommage an eine deutsche Bildungseinrichtung.

Ansichten des Tokio-Gefängnisses von einem Häftling

458 Sugamo-Gefängnis. - Gravures représentant l’étât des détenus dans la Maison Centrale de Tokio. Dessinées par un détenu de la même prison. Album mit 47 lithographischen Tafeln, jeweils mit typographischem Text in Französisch und Japanisch. 15 x 21,8 cm. Blockbuchbin-

156 Asiatica
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dung mit 2 Buntpapierbroschurdeckeln (mit kleinen Fehlstellen, Einrissen, Knicken, Ränder brüchig, angestaubt) und typographischem TSchild sowie dreifach farbiger Kordenbindung. Tokio um 1900.

1.200

Überaus seltene, für uns weltweit nicht nachweisbare Serie von Innenansichten des Hauptgefängnisses, der „Maison Centrale“ in Tokio - gezeichnet von einem Gefangenen dieser Anstalt. Wahrscheinlich handelt es sich um das berühmte „Sugamo Kôchi-sho“, das Sugamo-Gefängnis in Ikebukuro, das heute zum Bezirk Toshima im Großraum Tokio gehört.

Gegründet 1895 nach dem Vorbild der europäischen Hanftanstalten folgt die Einrichtung in Japan auch dem Panoptikum-Prinzip, das die gleichzeitige Sichtbarkeit und damit die gleichzeitige Überwachung möglichst aller Inhaftierten ermöglichte.

Das Sugamo-Gefängnis wurde weltweit vor allem durch die Inhaftierung von politischen Gefangenen der Meiji-Epoche, später auch von Kommunisten und Regierungskritikern bekannt. Hier bildet ein Gefangener, wie er sich selbst auf dem Titelschild nennt, seinen Lebensraum ab und liefert damit eindrucksvollste Ansichten, die sonst dem übrigen Volk vorenthalten wurden.

Dargestellt ist das Eingangstor, der Appell der Wachsoldaten „Les gardiens se tenant alignés devant le gardien-chef pour l‘inspection“, die einzelnen Werkstätten für die Stafarbeit „Tisseurs“, „Tailleurs de pierres“, „Taile et couture des vêtements“, „Tirage du riz“, vor allem die Ziegelherstellung: „Moulagement des briques“, „Dessèchement au soleil de la terre moulée pour les briques“, „Transport des terres moulées“.

Ferner die Schmiede „Forgerons“ und Gerüstbauer „Ouvriers dressant une échauffadage“.

Es folgt die Untersuchung der Gefangenen nach der Arbeit, das gemeinsame Bad „Détenus allant au bain et en revenant“, die Nachtwache „Gardiens en rondes nocturnes“, die religiösen Rituale „Chapelle“, „Cérémonie religieuse pour les détenus en deuil de leurs parents“, „Mensuration des détenus“, „Photographie“, Besuche von Externen „Visite au parloir“, die medizinische Versorgung „Médicin visitant les détenus gravement malades à l‘infirmerie“, beim Friseur „Coupe des cheveux et barbe des détenus“, Auszeichnungen „Distribution des signes de récompense“. Bis dahin scheint die Darstellung eher vom Stolz Japans auf sein hochmodernes Gefängnis gekennzeichet zu sein wie auf den humanen Umgang mit den Gefangenen. Weitere Tafeln zeigen aber Zwangsmaßnahmen wie das Einschnüren in eine Zwangsjacke „Camisol, fers et enchâinement des détenus“ oder Einzelzellenhaft „Détenu isolé dans une cellule“, in der Dunkelzelle „Détenu enfermé dans une cellule obscure“ oder Gefangene mit schweren Fußketten und Gewichten „Détenus trâinant des boulets“. Auch eine Hinrichtungsszene mit dem Hängen eines Häftlings wird dargestellt: „Exécution d’un condamné à mort dans une prison départementale“. Besonders drastisch ist auch die Darstellung einer „Voiture celulaire d’une prison départementale (Yokohama) mit einem Zellenwagen, in den die Gefangenen eingepfercht wurden. Frauen, Folterszenen jedoch sind nicht dargestellt. – Nur ganz selten vereinzelt minimal fleckig, ingseamt sehr sauber und frisch, mit den originalen Seidenhemdchen. Von allergrößter Seltenheit, nicht über den KVK, im Worldcat etc. nachweisbar.

Abbildung, auch Seite 158

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458

459 Thangka. - Buddha Ushnisha. Teilweise pinselgoldgehöhte Deckfarbenmalerei auf Gaze Ca. 81 x 55 cm. Nepal-Tibet wohl um 1920

500

Großformatige Darstellung des Buddha Sakyamuni, der von besonderer Bedeutung unter den Dhyani Buddhas ist. Buddhisten in Nepal und eine Minderheit in Tibet betet ihn als zweiten Dhyani Buddha an. Buddha Sakyamuni ist stets zweiarmig und mit symbolisch die Erde berührender Handgeste (Bushuparsa Mudra) dargestellt. Seine rechte Hand hält den unsichtbaren Stiel der Aruna-Frucht oder Myrobalan zwischen Daumen und Zeigefinger, der auf seinem rechten Knie ruht. Es wird angenommen, dass diese Pflanze die beste Medizin der Welt darstellt. Die tiefe Bedeutung der rechten Hand ist die symbolische Darstellung der Ausrottung von Leiden durch die Mittel der relativen Wahrheit. Buddha trägt das Mönchsgewand, das beide Schultern bedeckt, aber im Brustbereich offen ist. Wie andere Buddha-Statuen tragen auch die Statuen des Medizinbuddhas Ushnisha auf dem Kopf und haben verlängerte Ohrläppchen. – Kaum Bereibungen, sehr gut erhalten, eindrucksvoll minutiöse Malerei.

Abbildung

Die schönste Darstellung der Japanischen Teezeremonie 460 Toshikata, Mizuno. Sadô (Japanische Teezeremonie). Leporello mit 10 doppelblattgroßen mehrfarbigen Farbholzschnitten, teils mit Silberhöhung, teils mit typographischem Text unter der Darstellung und Prägedruck sowie Pinseltechnik. Je 24,5 x 35 cm. Block 24,5 x 17,5 cm. Pappdeckel mit Seegras-Seidengeflecht (etwas abgerieben und beschabt, gebräunt und minimal fleckig) und montiertem leeren Deckelschild, dieses und Vorsätze mit Goldflockensprenkelung. Tokio Meiji 29 (1897).

500

Die Zehnblatt-Serie der japanischen Teezeremonie, eines der schönsten Leporello-Alben der Meiji-Zeit, die noch einmal die Prachtentfaltung der traditionellen japanischen Kunst des Ukiyo-e eindrucksvoll vor Augen führt. Dargestellt sind in außergewöhnlich zarten Tönen und allerfeinster Lineatur, die auch noch mit minutiösem Ornament-Prägedruck und schillernder Silberhöhung (wie meist etwas oxidiert) ausgestattet ist, die aufwendige Prozedur einer vollständigen japanischen Zeremonie zur Bereitung von Ocha und Macha, vom Säubern der Tassen, dem Empfang des Besuchs, über die Anrichtung des Tees bis hin zum Servieren des kostbaren Heißgetränks.

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Mizuno Toshikata stammt aus Tokio, wo er am 6. März 1866 geboren wurde und auch am 7. April 1908 starb. Er gehört zu den großen Holzschnittkünstler und Utagawa-Lehrer während der Meiji-Zeit. Das Album der Teezeremonie wurde dann Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal um fünf Tafeln erweitert. – Einige Knicke und kleiner Berieb, Silber und Gold meist etwas oxidiert, minimal gebräunt, insgesamt aber sehr frisch und in herrlicher, nuancierter Farbigkeit. Abbildung

461 Toyokuni I, Utagawa. Chûshingura. Kabuki-Theaterszenen. 3 Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban yokoe (je ca. 25 x 37 cm). Unter Passepartouts. Edo, (Tokio), Izumiya Ichibei, um 1790. 300

Drei Holzschnitte mit ereignisreichen Szenen des japanischen KabukiTheaters, der Chûshingura. Das „Kanadehon chûshingura“ (das Schatzhaus loyaler Vasallen) ist eines der besonders häufig gepielten Stücke in Japan. Vorlage war das historisches Geschehen vom Jahre 1701, der

159 Asiatica
461 462 460

„Rache der 47 Samurai“, deren Anführer Asano Naganori erschlagen und von seinen Vasallen blutig gerächt wurde, damit dieser im Jenseits nicht nur seine Ruhe, sondern auch seine Ehre wiederfinden sollte.

Elf Akte umfasst das lange Stück, das immer wieder von Künstlern der Tokugawa-Zeit im Ukiyo-e Holzschnitt dargestellt wurde. Nicht zuletzt ließ sich wohl auch Quentin Tarantino für seine Kill Bill-Folge von der Chûshingura inspirieren, wie es an dem Bild der Moronaos-Villa sinnfällig wird.

Die Moronaos-Villa (mit starken Randläsuren und Ausbrüchen, Wurmgängen und Anränderungen, noch ordentlich). - Die Samurai im Tempelbezirk (leicht berieben, auf die Umfassungslinie beschnitten, unwesentliche Löchlein, kaum fleckig). - Das Schwimmende Haus (mehrere teils hinterlegte Wurmgänge, Löchlein, Ein- und Ausrisse, angestaubt und etwas stärker berieben, unfrisch). – Gebrauchsspuren.

Abbildung

462 Ukiyo-e. Japanische Farbholzschnitte verschiedener Formate, von versch. Künstlers der „Fließenden Welt“, dabei auch einige kleinere, nichtfarbige Drucke. 8 Blätter. Teils unter Passepartouts montiert. Japan 1820-1920.

300

Kunisada I. (1786-1864). Die Gastgeberin. Mit Titel und ToshidamaKartusche signiert „Toyokuni ga“ für Toyokuni III. Format aiban (ca. 35 x 25 cm). - Papier gebräunt, mit Knick- und Knitterspuren, Ausbruch hinterlegt, Randläsuren, Gebrauchsspuren.

Hôsai (1848-1920). Schauspielerin. Firmiert als „Kunisada III“, signiert „Hôsai Baidô hitsu“ mit dem Toshidama-Siegel. Format aiban (ca. 35 x 22 cm).

Harunobu (1725-1770). Die Kirschblütenbrecherinnen. Format kakuban (ca. 23 x 18 cm). Nachdruck des 20. Jahrhunderts nach Suzuki Harunobu.

Unter den kleineren Formaten (Yatsugiri-ban bis Kakuban) ein Hokusai (wohl aus Manga), zwei Kunisada, eine entzückende Darstellung mit einem Mann, der im Gebüsch eine Schlange entdeckt von Kono Bairei etc. – Teils geringe Gebrauchsspuren, meist aber sehr gut erhalten. – Beiliegen weitere asiatische Drucke, teils auch Reproduktionen, darunter 6 auf dünnem Japanpapier gedruckte Papierfahnen aus dem indo-persisch-asiatischen Raum.

Abbildung Seite 159

463 Zhao Yong. Barbar entführt Edeldame in Berglandschaft. Chinesische Deckfarbenmalerei, Rollbild auf Seide. In braunem Seidenbahnen-Rahmen. Darstellung 180 x 40 cm. Unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 142 x 57 cm. China 19. Jahrhundert.

1.500

Szene mit dem Raub einer Edeldame durch einen Barbarenkämpfer: Ein schwarzes, ein weißes Pferd in bizarrer Berglandschaft, die sich bis zum verblauenden Wolkenpass - dem extremen Hochformat entsprechend - nach oben staffeln. Zugeschrieben werden kann das Motiv an den chinesischen Maler Zhao Yong (1289-1363), von dem es ein Künstler wohl des 19. Jahrhunderts auf Seide kopierte. – Vollständig aufgezogen, altersbedingt teils stärker gebräunt, nur vereinzelt leicht feuchtrandig (vornehmlich unten im Rahmen), kaum fleckig, nur unwesentlicher Berieb, Gebrauchsspuren, sehr dekorativ. Versand nur ohne den Glasrahmen. Abbildung

160 Asiatica
463

Gastrosophie

464 Parmentier, A. A. und J.-A.-C. Chaptal. Die Kunst alle Arten Branntwein und Essig zu verfertigen. XIV, 216 S. Mit einer gefalteten Kupfertafel mit 3 Kupferstichen. 17 x 10,5 cm. Schlichter Pappband d. Z. (leicht angeschmutzt und bestoßen). Leipzig, Supprian, 1802.

180

Deutsche Ausgabe des populären französischen Werks über Weine, das unter dem Titel „Traité théorique et pratique sur la culture de la vigne“ 1801 in Paris erschienen war. Autor ist der Jean-Antoine-Claude Chaptal, der es in Zusammenarbeit mit Antoine Augustin Parmentier (1737-1813) herausgab, um es dann von Karl Wilhelm Boeckmann (1773-1821) ins Deutsche übersetzt zu wissen. – Wohlerhalten. – Beigegeben: Christian Friedrich Gottlieb Thon. Die Kunst aus Obst, Beeren, Blüten, Säften und anderen schicklichen Stoffen ... einen vortrefflichen Wein herzustellen. 244 S. 17,3 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (bestoßen) mit hs. RSchild. Weimar, Bernh. Fr. Voigt, 1843. - Vgl. Schoene 5436 (Erstausgabe). - Stockfleckig. Fliegender Vorsatz mit zeitgenössischem Besitzeintrag.

465 Schiffsspeisekarten. Konvolut von 20 französischen Schiffsspeisekarten. Mit 1 koloriertem Kupferstichtitel, 3 Holzstichtiteln und 16 farbigen teils ganzsseitigen Offset-Titeln. 21 x 15,5 cm bis 27 x 21 cm.

180

Genealogie, Heraldik, Sphragistik

467 Estors, Johann Georg. Practische Anleitung zur Anenprobe, so bei den Teutschen Erz- und Hochstiften, Ritterorden und Ganerbschaften gewönlich, nebst darzu gehörigen kupfern und anenbäumen. Titel in Rot und Schwarz. 1 Bl., 528 S., 28 Bl. Mit 10 heraldischen Kupfertafeln und 11 genealogischen Falttabellen. 20,5 x 16,5 cm. Leder d. Z. (stark lädiert, etwas angeplatzt) Marburg, Philipp Casimir Müller, 1750.

150

Berchem S. 319. Stintzing/Landsberg III/1, 158 (Noten). ADB VI, 391. Nicht bei Henning/Jochums und im Kat. Rosenthal. – Erste Ausgabe. Grundlegendes heraldisch-genealogisches Handbuch, ein Hauptwerk seiner Art. – Mit kl. Wurmlöchern. Stock- und braunfleckig.

468 Königliche Ahnentafel. Carte de la genealogie de la maison royale de Suede, de la maison Palatine et de Baviere, avec ses differentes branches qu elles ont formées, leurs etats, leurs armes et leurs differentes alliances. Kupferstich auf Bütten. Ca. 45 x 105 cm. Amsterdam, Zacharie Chatelain, 1719.

150

Hübsche, französische Speisekarten von der Transatlantique French Line, der Norddeutschen LLoyd und der Motonave „Oceania“. Alle mit einem illustrierten Deckeltitel, die Schiffe, Seemänner, Reittuniere, römische Sehenswürdigkeiten, einen Musiker, eine Dame im Boot, einen Gentelmann, etc. darstellen. – Papierbedingt gebräunt und etwas fingerfleckig, sonst gute Exemplare. – Mit zwei Dubletten.

466 Warg, Christina. Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben, zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. Der deutschen Uebersetzung zweyte Auflage

4 Bl., 638 S., 5 Bl. 21 x 14 cm. Halbleder d. Z. (Rücken brüchig und mit kleiner Fehlstelle) mit goldgeprägtem RSchild und -Fileten. Greifswald, A. F. Röse, 1778. 450

VD18 11638443. Vgl. Weiss 4073 (datiert die 2. Auflage 1788, Kollation: 670 S., 1 Bl.). Nicht bei Horn-Arndt, Vicaire, Simon. – Das beliebte Werk der schwedischen Köchin Christina Warg (1703-1769), es wurde mehrfach verlegt und ins Dänische, Deutsche, Estnische sowie Finnische übersetzt. Röse veröffentlichte 1780 noch eine weitere, vermehrte Auflage, behielt jedoch den Titel mit der „zweyten Auflage“. Dieses hier die tatsächliche zweite, deutsche Auflage, übersetzt nach der vierten Auflage des Originals. – Braunfleckig und etwas wasserrandig. Sehr selten.

Überaus opulente Karte, die auf sehr kleingliedirige Weise die Genealogie des Königshauses von Schweden, des Pfälzischen und des Bayerischen Hauses mit all ihren verschiedenen Zweigen, ihren Staaten, den eindrucksvollen Wappen und ihren etlichen Allianzen aufzeigt. – In fünf vertikale Falze gefaltet. Leichte Knickspur an der linken, unteren Ecke.

469 Riccius, Christian Gottlieb. Zuverläßlicher Entwurff von dem landsäßigen Adel in Teutschland, worinnen nicht allein dessen Ursprung, Alter, freyer GeburtsFreyer- Menschen- Militair- und Ministerial-Stand, Schuldigkeiten und Rechte, ... sondern auch dessen vorietzo adelicher Stand und Würde, übliche Vorrechte und Schuldigkeiten aus den Teutschen Landes-Gesetzen und Freyheits-Briefen nach Vernunfft- und Rechts-mäßigen Grundsätzen sonder Partheylichkeit kürtzlich vorgestellet und erwiesen. 16 Bl., 530 S., 27 Bl. 21 x 16,5 cm. Halbleder d. Z. (schwach berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Nürnberg, Erben Adam Jonathan Felsecker, 1735.

450

161

VD18 14582155. ADB XXVIII, 410. – Erste Ausgabe. Frühe genealogische Schrift des aus der Oberlausitz stammenden und später in Göttingen wirkenden Rechtsgelehrten Christian Gottlieb Riccius (16971784). „Riccius pflegte hauptsächlich das Deutsche Privatrecht; er ist ein tüchtiger Vertreter dieser Wissenschaft in jener Zeit, in welcher sie zum ersten Male als Gegenstand eigener akademischer Vorlesungen üblich ward, ohne sich noch über die lose Aufzählung einzelner deutschrechtlicher Sätze zu erheben; seine Universitätslaufbahn hängt mit der Gründung neuer Lehrstühle für dieses sein Fach zusammen. Litterarisch hat er eine Reihe von Abhandlungen und Compilationen aus diesem Gebiete geliefert, welche hin und wieder auch auf deutsches Staatsrecht übergreifen, von welchem er ausgegangen zu sein scheint, da mit ihm sich seine älteren, aus der vor-akademischen Periode stammenden Arbeiten (z. B. ‚Entwurf von dem landsässigen Adel‘) beschäftigen“ (ADB). – Vorsätze etwas leimschattig. Schönes und wohlerhaltenes, dekorativ gebundenes Exemplar aus der Bibliothek des märkischen Genealogen und Bibliophilen Thomas Philipp von der Hagen (17291797; Verfasser der beiden hier angebundenen Kleinschriften), mit dessen großformatigem gestochenem Exlibris von J. E. Gericke (1764) auf dem Innenspiegel. – Beigebunden: Thomas Philipp von der Hagen. Beweis daß die Geschlechte derer von Hagen ursprünglich von einem

Uranherrn und Stamm-Vater herkommen. 33 S. Mit Kupfertafel. Berlin, Christian Ludwig Kunst, 1758. - VD18 10565396. - Einziger Druck. - Wohlerhalten. - Derselbe. Historisch-genealogische Beschreibung des uhralten adelichen Geschlechts derer von Brunne, aus richtigen Urkunden, und glaubwürdigen Nachrichten zusammengetragen. 32 S., 2 Bl. Mit 3 genealogischen Falttafeln. Ebenda 1759. - VD18 11163275. - Einziger Druck. - Wohlerhalten. Abbildung

470 Rudolphi, J. A. [d. i.: Johann Anton Kroll von Freyhen]. Neu-vermehrte Heraldica curiosa......der WappenGeschicht Ursprung, Wachsthum, Gebrauch, Rechts-Lehr ... in sich enthält; samt deren umständlichen Beschreibung....deren anderer Theil aber begreifft in sich ein special-kurtz-verfasstes Wappen-Buch, in welchem aller Europäischen Häupter ... aufs deutlichste beschrieben worden. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 226 S., 9 Bl., 166 S., 5 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 27 Kupfertafeln (3 einfach gefaltet). 32,5 x 20 cm. HPergament d. Z. (leicht bestoßen und tintenfleckig) mit hs. RTitel. Frankfurt und Leipzig, Johann Leonhard Buggel, 1718.

240

Berchem 304. Henning/Jochums I, 20. – Zweite und vermehrte Auflage des 1698 erstmalig erschienenen Werkes. – Innen teils mit Wasserfleck und stärker braunfleckig, Frontispiz bis Blatt 4 mit kleinem Tintenfleck, Frontispiz verso hinterlegt, kleine Einrisse und Flecken (Darstellung minimal betroffen). Mit handschriftlichem Besitzeintrag.

471 Siegel. - Umfangreiche Sammlung von ca. 800 ausgeschnittenen und auf Papier montierten Lacksiegeln, lose in Packumschlag. Wohl zumeist 19. Jahrhundert. - Teils beschriftet und mit Gebrauchsspuren.

350

472 Tyroff, Konrad. Neues adeliches Wappenwerk. Band II, Teil I. 16 Bl. (Register). Mit 2 Kupfertiteln und 69 (statt 101) Wappenkupfern. 24,5 x 20 cm. Halbleder um 1850 (berieben, Ecken etwas bestoßen, Block leicht verschoben). Nürnberg, Konrad Tyroff, 1802. 120

Einzelband des in vier Bänden erschienenen Wappenwerks mit insgesamt 354 Kupfern. – Es fehlen die Tafeln XXXVIII und XXXIX sowie LXX bis XCIX. Textblätter sowie Kupfertitel mit Feuchtigkeitsrand, die Tafeln etwas fingerfleckig, Tafel XL im Bug hinterlegt. Vorsatz mit montiertem gestochenem Portrait „Adam Graff von Trautmannsdorff“ sowie modernem Exlibris.

162 Genealogie, Heraldik, Sphragistik
469

Numismatik

473 Bramsen, Ludvig Ernst. Médaillier. Napoléon le Grand ou description des médailles, clichés, repoussés et médailles-décorations relatives aux affaires de la France pendant le Consulat et l’Empire. 3 Bände. 27,5 x 21,5 cm. Broschur d. Z (leicht lichtrandig, Kapitale etwas bestoßen) mit DTitel. Paris, Alphonse Picard & Fils, und Kopenhagen, Gyldenalske Boghandel Nordisk Forlag, 1904-1913. 300

Umfassende Werke über Medaillen von Napoleon dem Großen mit ausführlichen Beschreibungen und Abbildungen der Medaillen, die sich auf die Angelegenheiten Frankreichs während des Konsulats und des Kaiserreichs beziehen. Ludvig Ernst Bramsen (1847-1914) war ein dänischer Minister, Staatssekretär und Geschäftsmann. – Band I: Vorsatz etwas gebräunt. Vereinzelt mit kleinen Gebrauchsspuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

474 Eckhel, Joseph. Kurzgefaßte Anfangsgründe zur alten Numismatik. Neue vermehrte Auflage. 4 Bl., 134 S. Mit 8 gefalteten Münzkupfern. 19 x 11,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild sowie den goldgeprägten Eignerinitialen“S.N.“ im unteren Rückenfeld. Wien, Selbstverlag, 1807. 180

Vgl. VD18 1106904X. NDB IV, 302f. – Zweite Auflage der zuerst 1786 in Wien bei Kurzbök erschienenen Schrift des Begründers der Münzkundler Joseph Eckhel (1737-1798). „Durch sein Hauptwerk ‚Doctrina numorum veterum‘ wurde er zum Begründer der wissenschaftlichen Numismatik. Wohlfundierte Kritik an den bisherigen Ergebnissen verband er mit der Einführung eines neuen und übersichtlichen, auf geographischer Ordnung und münzrechtlichen Verhältnissen basierenden Systems und räumte unnachsichtig mit dem Dilettantismus seiner Zeit auf. Indem er die antiken Münzen als wichtiges Quellenmaterial auch für die anderen Zweige der Altertumswissenschaft fruchtbar machte, befreite er die Numismatik aus ihrer bisherigen Isolierung.“ (NDB). – Etwas stockfleckig, die letzten drei Blatt im Bug verstärkt. Innenspiegel gestempelt und mit Tintensignatur. Dekorativ gebundenes Bändchen.

475 Goltzius, Hubert. De re nummaria antiqua, opera quae extant universa. Band II (von 5). Continens C. Julii Caesaris, Augusti, et Tiberii nomismata, Ludovici Nonnii commentario illustrata. 4 Bl., 78 S., 2 Bl., 99 S., 1 Bl., 38 S., 6 Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Druckermarke, Kupfertafel und zusammen 137 numismatischen gestochenen Tafeln mit Hunderten von Münzdarstellungen. 34,5 x 22,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, vorderes Gelenk stellenweise angeplatzt). Antwerpen, Heinrich und Cornelius Verdussen, 1708.

350

Einzelband aus dem fünfbändigen monumentalen Werk über den Münzbestand im alten Rom. – Etwas braun- und stockfleckig.

476 (Jobert, Louis). La science des médailles antiques et modernes. Pour l‘instruction des personnes qui s‘appliquent à les connoître. Avec quelques nouvelles decouvertes faites dans cette science. 2 Bände. 12 Bl., 264 S.; 1 Bl., S. 265-452 (recte: 532), 16 Bl. (l. w.). Mit gestochenem Frontispiz, 2 Textkupfern und 11 gefalteten Kupfertafeln. 16,5 x 9 cm. Leder d. Z. (berieben, Gelenke angeplatzt, VDeckel von Band I lose) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Paris, Jean Boudot, 1715.

180

163
477

Numismatik

Barbier IV, 441. – Frühe Pariser Ausgabe der zuerst 1693 erschienenen Münzkunde. Das Frontispiz zeigt zwei Numismatiker vor einem geöffneten Münzschrank bei der Begutachtung von Münzen, die Kupfertafeln jeweils mit mehreren Münzdarstellungen. – Leimschattig, Titel verso mit montiertem gestochenem Wappenexlibris.

477 (Lilienthal, Michael). Vollständiges Thaler-Cabinet das ist, Historisch-critische Beschreibung derjenigen zweylöthigen Silber-Münzen, welche unter dem Namen der Reichs-Thaler bekannt sind, und seit drittehalbhundert Jahren her von Kaysern, Königen, ... auf allerhand Begebenheiten sind geschlagen worden; Zusamt einer kurzen Einleitung ... und einem Register. 11 Bl., 450 S., 16 Bl. Mit gestochener Titelvignette und gestochenem Frontispiz. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit RSchild. Königsberg und Leipzig, Christoph Gottfried Eckardt, 1735. 240

Vgl. VD18 10220216. Holzmann-Bohatta IV, 5049 (beide Ausgabe 1747). – Erste Ausgabe des numismatischen Spezialkatalogs des Königsberger Historikers Michael Lilienthal (1686-1750). Beschreibt 1407 Münzen, die durch drei Register erschlossen sind. Das Frontispiz zeigt ein Bibliothekszimmer mit raumhohen Bücherregalen und zwei Globen. – Titel mit Besitzeintrag und ausradiertem Stempel (das Papier dort sehr dünn). Etwas braunfleckig, stellenweise mit schmalen Wasserrändern.

Abbildung Seite 163

478 Mechel, Chretien von. Oeuvre du Chevalier Hedlinger ou recueil des medailles de ce celebre artiste. Und: Explication des médailles du Chevalier Hedlinger. Textund Tafelband in 1 Band. XXXIV, 1 Bl., 64 S. Mit gestochenem Titel, Widmung, 2 Vignetten und 40 Kupfertafeln von Chretien von Mechel. Späteres Halbleder (leicht berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Basel, Selbstverlag, 1776-(78).

300

Cohen-R. 477. Ornamentstichsammlung 4274. Lipsius 179. WüthrichMechel 131-193. – Erste Ausgabe des umfassend gestochenen Medaillen-Werkes, das König Gustav III. von Schweden gewidmet ist und hauptsächlich schwedische Medaillen darstellend. Chevalier Hedlinger (1691-1771) war Medailleur an der königlichen Münze in Stockholm

für 27 Jahre. Er galt als der beste Medailleur seiner Zeit. – Durchgehend mit größerem Feuchtfleck an der rechten oberen Ecke.

479 Oetter, Samuel Wilhelm. Wöchentliche Wappenbelustigungen erstes Stück (von 8). Mit einer Vorrede von Heinrich Christian Freiherr von Senckenberg. 22 Bl., 48, 144 S. Mit gestochener Titelvignette, blattgroßem gestochenen Wappenkupfer, 2 Kupfertafeln, 26 Textkupfern und 4 gestochenen figürlichen Initialen. 24 x 19,5 cm. Marmorierter Halbleinen des 19. Jahrhunderts (berieben, Kapitale leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Augsburg 1761.

150

Lipperheide Rc 24. Kirchner 1021. – Erster von insgesamt acht erschienenen Teilen des heraldischen Werks. Enthält Erläuterungen über das Wappen des Heiligen Römischen Reichs. – Wohlerhaltenes Exemplar auf festem Bütten.

480 Spanheim, Ezechiel. Dissertationes de praestantia et usu numismatum antiquorum. Editio secunda, priori longe auctior, & variorum numismatum iconibus illustrata. 2 Teile in 1 Band. 23 Bl., 494 S.; 1 Bl., S. 495-917, 25 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit doppelblattgroßem gestochenem Frontispiz mit Portraitmedaillon, HolzschnittDruckermarke und zahlreichen Textkupfern. 20,5 x 15,5 cm. Pappband d. Z. (berieben, Rücken und Ecken mit Leder restauriert). Amsterdam, Daniel Elzevir, 1671.

300

Zweite Auflage. Ezechiel Spanheims (1629-1710) „berühmtestes Werk, das für alle Zeiten ein Denkmal staunenswerther Gelehrsamkeit bilden wird: seine ‚Dissertationes de praestantia et usu numismatum antiquorum‘, die zuerst in Rom 1664 in Quartformat erschienen, dann in Paris 1671 ebenfalls in Quartformat, sodann in London und Amsterdam 1706 und 1717 auf zwei Foliobände vermehrt neu aufgelegt wurden. Er beabsichtigte in diesem umfangreichen, mit vielen Abbildungen von Medaillen und Münzen ausgestatteten Werke ein System der Münzwissenschaft zu geben und legte damit in der That in gewissem Sinne den Grund zu der Münzwissenschaft, obwohl die Schrift manche Breiten und unfruchtbare Erörterungen enthält“ (ADB XXXV, 50ff.) – Frontispiz mit kleinem Falzeinriss, anfangs mit kleinem geschlossenem Wurmgang im weißen Seitenrand, das Schlussblatt im Rand lädiert und dort restauriert (etwas Textverlust). Titel verso mit zusätzlichem montiertem Kupferportrait des Widmungsempfängers Cosimo III. (1639-1723). Fl. Vorsätze alt erneuert.

164

481 Beck, Joh(ann) Jodocus. Tractatus De Juribus Judæorum, Von Recht der Juden. Worinnen von denen Gesetzen, denen sie unterworffen, deren Heyrathen, Contracten, Wucher, Testamenten, Successionen oder Erbfolgen, Verbrechen und deren Bestraffungen, Privilegien und Recht-Wolthaten, Oneribus und Beschwehrden, insonderheit der Cronen-Steuer und guldenen OpfferPfenning, wie auch Gerichten und Gerichtlichen Handlungen, und andern mehr, gründlich und deutlich gehandelt wird. 7 Bl., 603 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz. Pergament d. Z. (leicht fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Nürnberg, Johann Georg Lochner, 1731.

350

Vgl. VD18 1439443X. Nicht bei Fürst. – Erste Ausgabe des Handbuchs zum jüdischen Rechtskanon des Juristen Johann Jodocus Beck (16841744), hier in einem Exemplar einer dem VD 18 nicht bekannten Druckvariante ohne den Paginierungsfehler auf der letzten Seite (609 statt 603). Umfangreiches Kompendium der jüdischen Rechtslehre und bedeutendes Quellenwerk für den Rechtsstatus der Juden im Heiligen Römischen Reich, über ein erläuterndes Register erschlossen. Beck plädiert in seinem Werk für die rechtliche Gleichstellung der Juden. Die Zitate jeweils mit umfangreichem Quellennachweis. Eine zweite Auflage erschien ebenda 1741. – Vorderes Innengelenk angeplatzt, Frontispiz im Falz etwas lädiert, Titel mit altem Besitzstempel. Etwas braunfleckig und feuchtrandig.

482 Jiddische Salonmusik. Sammlung von ca. 77 doppelblattgroße Notenheften (einige wiederholt) in Lithographie. Aufgeklappt je 35 x 53,5 cm. OBroschuren mit farbigen VDIllustrationen. New York, Hebrew Publishing Company, 1900-1910.

300

Die Kompositionen für Klavier, manchmal mit einer Sopranstimme stammen unter anderem von O. Shumsky, J.M. Rumshisky, A. Perlmutter, A. Lebedoff, H. Fiedler, S. Small, D. Meyerowitz, H. Wohl, O. Motzan und viele mehr. – Nur leicht gebräunt. Abbildung

483 Lackbilder. Sammlung von 47 Glanzbildern, die jüdisches Leben darstellen. Farbige Chromolithographien auf Papier. Um 1910.

520

Die Bilder zeigen romantische - anheimelnde, idyllische Szenen überwiegend von Familien, die jüdische Feste oder Zeremonien feiern und das jüdische Leben zeigen. In einem Bild bindet ein älterer bärtiger Mann einem Jungen mit Gebetsschal, ein Tefillin um, in einem anderen segnet ein Rabbi einen Jungen, eine sechsköpfige Familie sitzt vor einer reich gedeckten Tafel, eine Küstenszene mit sich in die Arme fallenden Menschen, eine spielende Kindergruppe und weitere. – Ganz vereinzelt kleine Fehlstellen an den Rändern, in sehr guter Erhaltung. Abbildung

484 Lund, Johann. Die alten jüdischen Heiligthümer, Gottesdienste und Gewohnheiten, für Augen gestellet, in einer ausführlichen Beschreibung des gantzen Levitischen Priesterthums. 20 Bl., 1090 S., 71 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait, gestochenem Frontispiz, 30 teils gefalteten Kupfertafeln von Johann Wilhelm Michaelis und 10 Textholzschnitten. 33,5 x 21,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Hamburg und Rudolstadt, Heinrich Urban für Gottfried Liebernickel, 1704.

VD18 1032531X. Fürst I, 274. Lipperheide I, 130. – Zweite, durch Heinrich Muhl erweiterte Auflage. Enthält: „I. Von der Stiffts-Hütten. II. Von dem Tempel. III. Von den Hohen- und andern Priestern. IV. Von den Leviten, deren Ursprung. V. Von dem täglichen Gottesdienst der alten Hebräer“ (Untertitel). – Fl. Vorsatz gestempelt, die Tafeln mit Quetschfalten und kleinen Einrissen. Etwas gebräunt und braunfleckig.

165
240
482 Judaica

485 Riesser, Gabriel. Vertheidigung der bürgerlichen Gleichstellung der Juden gegen die Einwürfe des Herrn H. E. G. Paulus. Den gesetzgebenden Versammlungen Deutschlands gewidmet. 95 S. 19 x 10,5 cm. Marmorierte Broschur d. Z. (berieben und mit Randläsuren). Altona, Johann Friedrich Hammerich 1831.

300

Fürst III, 157. – Erste Ausgabe. – Papierbedingt gebräunt und leicht braun- und fingerfleckig.

486 Rosenzweig, Franz. - Franz Rosenzweig. Ein Buch des Gedenkens. Herausgegeben von Herrmann Meyer. 56 S., 2 Bl. 30 x 21 cm. OHalbleinen mit Deckelschild. Berlin 1930.

100

11. Publikation der Soncino-Gesellschaft. Eines von 800 Exemplaren (Gesamtauflage). – Sehr gutes Exemplar.

487 Stern, Itzig Feitel (d. i. Johann Friedrich Sigmund von Holzschuher). Lexicon der jüdischen Geschäfts- und Umgangs-Sprache. 2 Teile in einem Band. 5 Bl., 165 S. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (berieben). München, G. Jaquet, 1833.

900

Vgl. Zaunmüller 216. Vater 193. Pfister I, 2335. – Nachdruck der zuerst 1832 in Leipzig in der Goedeschen Buchhandlung erschienenen Ausgabe. Über die Identität des Verfassers ist man sich uneinig: Ist es der Wunsiedler Sozialpädagoge Heinrich Holzschuher (1798-1847, vgl. den Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek) oder der Nürnberger Jurist Johann Friedrich S. von Holzschuher (1796-1861, vgl. NRW-Verbundkatalog)? Jedenfalls handelt es sich bei diesem „Lexicon“ um das Produkt eines Antisemiten, denn es steht die Absicht im Vordergrund, die vermeintliche Geheimsprache der Juden für die Christen verständlich zu machen, damit sie jüdischen Verschleierungsabsichten, Geheimnissen und Plänen im „Handel und Wandel“ auf die Spur kommen. – Vorsatz mit Widmung von alter Hand; etwas gebräunt. Abbildung

166 Judaica
483

488 Verband der Deutschen Juden (Hrsg.). Zum Chanukafest 1914 ein Gruß an die jüdischen Soldaten im deutschen Heer. 15 S. 22 x 14 cm. Ohne Einband. Berlin, Verband der Deutschen Juden, 1914.

Seltene Ausgabe eines Heftes zur Aufmunterung und Zerstreuung für jüdische Soldaten an der Front. Es enthält einen Psalm, verschiedene Artikel, ein Lied und eine Kurzgeschichte. – Papierbedingt gebräunt, etwas stockfleckig, mit Randläsuren und teils mit fehlenden Ecken.

489 Yung, Philipp. Alphabetische Liste aller gelehrten Juden und Jüdinnen, Patriarchen, Propheten und berühmten Rabbinen... XIV, 442 S. 18 x 9,5 cm. OBroschur (berieben und bestoßen, fleckig und Rückengelenke aufgeplatzt und Kapitale mit Fehlstellen) mit RTitel. Leipzig, C. E. Kollmann, 1817.

Personenlexikon jüdischer Gelehrter als Reaktion auf antisemitische Pamphlete: „Mögen doch die elenden Verfasser solcher Schriften das Unrecht einsehen, eine Nation zu verunglimpfen, durch welche die Menschheit eine so hohe Stufe der Vollkommenheit erreicht hat.“ (Vorwort). – Etwas fingerfleckig, Ecken etwas gestaucht und letzten sechs Blätter mit kleiner hinterlegter Fehlstelle am Innesteg (teils kleiner Textverlust).

490 Zeitschrift für die Wissenschaft des Judenthums. Herausgegeben von dem Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden (Redakteur: Leopold Zunz). Band I (= Hefte I-III, alles Erschienene). VIII, 539 S. 19,5 x 12 cm. Moderner Bibliotheksleinenband mit RTitel. Berlin, Schlesinger, (1822)-1823.

200

Kirchner I, 6619. – Einziger Jahrgang der kurzlebigen, in drei Einzelheften erschienenen Zeitschrift. „Der 1819 vor dem Hintergrund der antisemitischen Hep-hep-Krawalle begründete Berliner ‚Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden‘, dem u. a. Eduard Gans, Moses Moser, Leopold Zunz und kurzzeitig auch Heinrich Heine angehörten, versuchte durch wissenschaftliche Studien und praktische Arbeit die jüdische Geschichte und Kultur als integralen Bestandteil der allgemeinen Menschheitsgeschichte zu etablieren. Der ‚Culturverein‘ stieß aufgrund seines rational-areligiösen Ansatzes zum Teil auf heftigen Widerstand des konservativen Judentums. Heute gilt er als Keimzelle der modernen ‚Wissenschaft des Judentums‘. Er hatte nur etwa 50 Mitglieder und löste sich 1824 wieder auf. Die ‚Zeitschrift für die Wissen-

schaft des Judentums‘, die die Ziele des Vereins propagieren sollte, stellte ihr Erscheinen bereits nach drei Nummern wieder ein“ (KOBV). Ein Reprint erschien 1976. – Titel stark gebräunt, gestempelt und mit Randeinriss, im Bug mit dem fl. Vorsatz verklebt. Anfangs mit kleiner Wurmspur im unteren weißen Rand, erstes Blatt im Bug etwas unschön verklebt. Insgesamt mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig.

167 Judaica
300
300
487

Kultur- und Sittengeschichte

491 Anquetil, Louis-Pierre. L‘intrigue du cabinet, sous Henri IV et Louis XIII, terminée par la Fronde. 4 Bände. 16,5 x 10 cm. Lederbände d. Z. (nur leicht bestoßen und berieben) mit je zwei geprägten RSchildern und dreiseitigem Rotschnitt. Paris, Moutard, 1780.

180

Querard I, 67. Hoefer II, 731. – Erste Ausgabe. Louis-Pierre Anquetil (1723-1808), der ältere Bruder des renommierten Orientalisten Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron, war ein angesehener Theologe und Historiker. Er studierte zusammen mit seinem Bruder am Collège Mazarin und trat später der Kongregation von Sainte-Genevieve bei. Nach den Wirren der französischen Revolution wurde er zum Pfarrer berufen und später Mitglied des Institut de France. Anquetil fand eine Anstellung im Außenministerium und behielt diese Position bis zu seinem Tod im Jahr 1808. Er wurde auch in die Académie des Inscriptions et Belles-Lettres gewählt. – Sauberes Exemplar.

492 Koromandel, Crescentius. Schuldbrief eines liederlichen Studenten an seinen (sic) Vater. 4 Bl. Mit einer Titelzeichnung von Magnus Zeller. 19,5 x 14,5 cm. OUmschlag. Berlin-Wilmersdorf, A. R. Meyer, (1920).

Josch D 40. Raabe, Zeitschriften, 144.68. – Eines von 1200 Exemplaren. Abdruck aus „Koromandels Nebenstündiger Zeitvertreib in Teutschen Gedichten“ von J. H. Rüdiger (1747). – Etwas gebräunt.

493 Humoristisch-satirisches Mai-Feier-Fest-Album. Preis 10 Pfennig. 12 Grafiken nach Federzeichnungen auf 11-fach gefaltetem Leporello-Blatt. Ca. 11,5 x 107 cm. Berlin, A. Hübner, um 1890. 200

Eine stark gesellschaftskritisierende Karikatur-Reihe. Verschiedene soziale Probleme abgebildet mit kurzen, ironischen Sprüche kommentiert. Obwohl der Auslöser der Arbeiterbewegung die schlechten Arbeitsbedingungen waren, spricht sich der anonyme Künstler auch eindeutig gegen den Kaiser, Kolonialismus, Hungersnot, Gewalt und kirchlichen Einfluss in der Schule aus. – Leicht gebräunt, Titelblatt links, auf schmalen Rand, des Blattes montiert, ohne Textverlust, mit kleineren Randläsuren. Letzte Grafik mit handschriftlichem Eintrag des „Jahres 1889“, welches auf ein mögliches Terminus ante quem hindeutet, da die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung das Leporello erst „um 1895“ datiert. - Sehr selten.

494 Mensuralbum. 11 Bl. Mit 13 montierten, teils kolorierten Porträt-Fotografien und 2 Fotografien. 22 x 16 cm. Leder d. Z. (beschabt und bestoßen) mit farbigen Wappen auf VDeckel und Messingverschluss. Deutschland 19091910. 240

Das Album hält die einzelnen Wettkämpfer der Mensur mit Fotografie und dem jeweiligen Kampfergebnis fest. Jeder Bursche hat eine eigene Seite mit Foto und Wettkampfergebnis. Sie stammen aus verschiedenen Burschenschaften und sind in ihren jeweiligen Farben koloriert worden – Etwas stock- und fingerfleckig, sonst wohlerhalten.

495 Rocoles, Jean-Baptiste. Begebenheiten ausnehmender Betrüger. 2 Teile in 1 Band. 13 Bl., 666 S. Mit 2 gestochenen Frontispizen, Holzschnitt-Titelvignette und 22 gestochenen Porträts. 19,5 x 11,5 cm. HLeinenband um 1860 (beschabt, bestoßen und Kapitale mit Einrissen sowie kleinen Fehlstellen) mit goldgeprägtem RTitel. Halle, Christoph Peter Franken, 1760.

180

Borst 110. Hayn-Got. IX, 222. Vgl. Fromm 22167. Rümann 966. – Erste deutsche Ausgabe. Die französische Originalausgabe erschien im Jahre 1683. Jean-Baptiste Rocoles (1620-1696) war ein französischer Historiker, der seinen Glauben zwischen der katholischen und evangelischen Kirche öfter wechselte. Das Werk behandelt mehrere Betrüger,

168
80
497

Hochstapler, falsche Könige, Prediger etc. wie zum Beispiel „Der falsche Philippus, König von Macedonien“, „Der falsche Nero“, „Der falsche Clotarius“, „Der falsche Kaiser Heinrich 5“. – Mit Exlibirs auf dem Vorsatz. Teils leicht stockfleckig. Abbildung

496 Saltarino (d. i. H. W. Otto). Fahrend Volk. Abnormitäten, Kuriositäten und interessante Vertreter der wandernden Künstlerwelt. X S., 1 Bl., 150 S. Mit zahlreichen Holzstichillustrationen. 27,5 x 21 cm. Illustrierter OLeinenband (stark fleckig und berieben, Gelenke teils angeplatzt, Ecken etwas bestoßen). Leipzig, J. J. Weber, 1895. 150

Toole-Stott 2833. Holzmann-Bohatta 244. – Erste Ausgabe. Die reich illustrierte Zirkus- und Artistenmonographie erzählt von Athleten, Ringkämpfern, Riesen und Zwergen, Zauberkünstlern, Schlangen- und Bartmenschen, Siamesischen Zwillingen, Rumpf- und Fußkünstlern, Kunstschützen und Messerwerfen, Tätowirten u. v. a. Hermann Waldemar Otto (1863-1941) veröffentlichte seine Schriften unter dem Pseudonym „Signor Saltarino“; er war selbst Schauspieler, Kunstreiter und Zirkusartist sowie Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift „Der Artist“ und des „Internationalen Artistenkalenders“. „This book is by far the best popular exposition of the world of the „phénomènes“ and it conveys, perhaps because Saltarino knew it so intimately, a true and realistic picture of the life and problems of these strange people ... The technique of sword-swallowing, snake-charming, sharp-shooting, such acts as the rolling ball, walking on the ceiling and many similar circus features, are also explained.“ (Toole-Stott). Vortitel mit Verfasserwidmung: „Meinem lieben Kollegen Hans Steinbach zu eigen Düsseldorf den 8. Juli 1933. Signor Saltarino.“ – Im Rand fingerfleckig, Klammerheftung mit Rostspuren.

497 Uzanne, Octave. La femme à Paris. Nos Contemporains. Notes successives sur les Parisiennes de ce Temps dans leurs divers Milieux, États et Conditions. 328 S., 5 Bl. Mit 19 kolorierten Original-Radierungen in Tafeln von F. Massé nach Pierre Vidal und zahlreichen farbigen Abbildungen im Text. 28 x 19 cm. Reiche, im Jugendstil illustrierte OBroschur (leicht bestoßen) mit RTitel (signiert: Leon Rydnicki) im goldgeprägtem und floral besticktem Seidenumschlag (leicht fleckig und Fäden an den Außenkanten gelockert) mit RTitel und DTitel sowie 4 Verschlussbändchen. Paris, Maison Quantin, 1894. 450

Carteret V, 189. Gay II, 271. Thieme-Becker XXXIV 332. Monod 10831. – Erste Ausgabe. Sehr reich und prachtvoll illustriertes Werk über alle Bereiche des weiblichen Lebens und Arbeitens im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ein Großteil der Illustrationen wurde von Albert Charpentier farbenfroh koloriert. – Etwas stockfleckig und Innenstege teils gelockert, sonst wohlerhaltenes und in kräftigen farben koloriertes Exemplar. Besonders hübscher Einband und Seidenumschlag.

Abbildung

498 (Vanel, Charles de). Galanteries des Rois de France. 3 Bände. Mit gestochenem Frontispiz, 3 gestochenen Ti-

495

teln und 5 Kupferstichtafeln.14 x 8 cm. Rotes HMaroquin um 1900 im Stil d. Z. (minimal berieben) mit RVergoldung und goldgeprägten Deckelfileten. Köln, Pierre Marteau, 1753.

450

Vgl. Brunet II, 1445- Hayn/G. II, 388 (dt. EA v. 1700). Sander 1948. – Drei Werke mit zahlreichen Geschichten von galanten Umwerbung einer Dame. – Vereinzelt sehr leicht stockfleckig, sonst wohlerhaltenes Exemplar in sehr dekorativen Maroquinbänden. – Dabei: I. Chansonnier de l‘amour et des graces pour l‘année 1812. 10 Bl., 189 S., 1 Bl., 34 S. Mit gestochenem Frontispiz und Titelvignette in Holzschnitt. 12,5 x 7,5 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (etwas berieben und Rücken mit kleiner Fehlstelle) mit RVergoldung und dreiseitigem Goldschnitt. Paris, Rosa, 1811. - Vorsätze etwas leimschattig. Etwas stockfleckig sonst gutes und dekoratives Exemplar. - II. René Allissan de Chazet. Esprit de l‘Almanach des Muses; depuis sa création jusqu‘ à ce jour. 2 Bände. 432 S.; 432 S. Mit 2 gestochenen, kolorierten Titeln. 13,5 x 8 cm. Rotes Maroquin d. Z. (leicht berieben und Rücken leicht verblichen) mit goldgeprägten RTitel, Rücken- und DVergoldung und dreiseitigem Goldschnitt. Paris, Josepgh Chaumerot, o. J. (1809).

169 Kultur- und Sittengeschichte

Kultur- und Sittengeschichte

499 Weislinger, Johann Nikolaus. Außerlesene Merckwürdigkeiten von alten und neuen theologischen Marckschreyeren, Taschen-Spieleren, Schleicheren, WinckelPredigeren, falschen Propheten, Blinden-Führeren, Splitter-Richteren, Balcken-Trägeren, Mucken-Geigeren, Cameel-Schluckeren, und dergleichen. Zweyter Theil (von 4). 816 S., 29 Bl. Mit 6, teils mehrfach gefalteten, Kupfertafeln. Pergament d. Z. (minimal geworfen, leicht fleckig) mit Blauschnitt. Strassburg und Oberammergau, le Roux und Wagner, o. J. (1738).

100

Graesse VII, 433. Hayn-G. IV, 328. – Erste Ausgabe, „wohl das Gröbste, Zotigste und Gemeinste, was je ein katholischer Schriftsteller auf dem Gebiete des Pamphlets leistete. Das Werk wimmelt von Angriffen der gemeinsten Sorte auf Luther, die nicht einmal in Engelhard‘s Lucifer Wittenbergensis erreicht werden. Unbegreiflich ist es, dass der Verfasser im Stande war, mit Lügen, Verdrehungen, Schmähungen aller Art und Übertreibungen 4 dicke Bände zu füllen“ (Hayn-G.). Auch gegen Dichter (Wolff), Philospohen (Leibniz) und die Anabaptisten gerichtet. In diesem Band die drei Kupfer mit den hübschen Ansichten von Augsburg. – Leicht gebräunt, wenige Kupfer mit kleineren Einrissen.

500 Weislinger, Johann Nicolaus. Außerlesene Merckwürdigkeiten, Von alten und neuen Theologischen Marckschreyeren, Taschen-Spieleren, Schleicheren, WinckelPredigern (...). 4 Bände. Mit gestochenem Frontispiz, 18 (von 20), teils gefalteten Kupferstichtafeln. Gefalteter Titel in schwarzer und roter Schrift. 17 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, bestoßen, Rücken mit vereinzelten, kleinen Wurmlöchern und Band II: Rücken mit kleinen Einrissen) mit je 2 goldgeprägten RSchildern. Augsburg und Freiburg, Martin Wagner, 1750.

300

Hayn-Got. IV, 328. Vgl. Graesse VI/II, 433. – Beschreibung aller „neueren“ theologischen Gelehrten wie Marktschreier, Taschenspieler, Schleicher, Blindenführer, Balckenträgern, Cameelschluckern, etc. Der katholische Pfarrer und Kontroverstheologe Johann Nicolaus Weislinger (1691-1755) ist bekannt für seinen angriffslustigen und scharfen Schreibstil sowie sein Werk „Friss Vogel, oder stirb“. – Vorsätze und Innengelenke mit Wurmfraß. Teils leicht stock- und fingerfleckig, sonst gutes Exemplar. Abbildung

170
500

Moden und Kostüme

501 Geissler, Christian Gottfried Heinrich und Johann Gottfried Gruber (d.i. J. G. Richter) Costumes, mouers et coutumes des russes. 8 Hefte (alles Erschienene) in einem Band. XII, 95 S. Mit 40 kolorierten Kupfertafeln

23,5 x 18 cm. Chagrin d. Z. (sig: B. Frye Halifax; Gelenke brüchig, Deckel mit kleineren Kratzspuren, Ecken stärker bestoßen) mit prachtvoller, blind- und goldgeprägter Rükken-, Deckel-, Steh- sowie Innenkantenverzierung (signiert: B. Frye Halifax). Leipzig, Industrie-Comptoir, (1801-1805). 5.000

Thieme-Becker XIII, 351. Wustmann, Geißler 18 ff. Rümann 507. –Dieses Werk befasst sich mit Sitten, Gebräuchen und Kleidung der Völker im Russischen Reich. Die herrlichen Umrisskupfer im Oval schuf Geissler nach Vorlagen, die er während seines achtjährigen Russlandaufenthalts anfertigte. Sie zeigen Marktszenen aus St. Petersburg in denen verschiedene Völker in ihren farbenfrohen Trachten beim Handeln oder verkaufen, u. a. auch an Generäle, dargestellt sind. Mit erläuterndem deutsch-französischem Paralleltext. – Etwas stockfleckig, die Tafeln wenig betroffen. Herausgelöstes Exlibris, blindgeprägter Exlibris-Stempel. Schönes Exemplar. – Beigebunden: Geissler, C. G. H. und Friedrich Hempel. Abbildung und Beschreibung der Völkerstämme und Völker unter des russischen Kaisers Alexander menschenfreundlichen Regierung. Oder Charakter dieser Völker aus der Lage und Beschaffenheit ihrer Wohnplätze entwickelt. VI, 3-136 S. Mit 66 kolorierten Kupfertafeln. Derselbe Ort und Druck, (1803). - Colas 1442. Hiler 425. Lipperheide Kaa, 20. Russica H, 506. - Erste Ausgabe. Abbildung, auch Seite 172

502 Costumes. Mittelalterliche Gewänder. 95 handkolorierte Lithographien auf Velin. des XIII, XIV et XV Siecles 1860.

2.400

Diese Kostüme, die vorwiegend mittelalterliche italienische Mode abbilden, umfassen eine Vielzahl von Darstellungen, angefangen bei Damen in reich verzierten Gewändern bis hin zu Soldaten in ritterlicher Rüstung. Auch Mönche und andere religiöse Figuren finden sich in dieser Sammlung wieder. Die Damenkleider stechen durch ihre eleganten Silhouetten heraus, weite, wallende Gewänder und kunstvolle Details, Stickereien, Borten und Schmuckverzierungen. Die Soldatenkostüme präsentieren sich in voller Pracht mit glänzenden Rüstungen, Helmen und Waffen. Die Mönchsgewänder zeigen hingegen schlichte Einfachheit und demütige Askese.

Es handelt sich um eine überaus umfangreiche Sammlung von Lithographien, die mit einem kräftigen und feinem Handkolorit veredelt sind. Die Werke mit dem Titel „Costumes Historiques des XIIe, XIIIe, XIVe, et XVI siecles“ wurden 1860 in Paris bei A. Levy Fils veröffentlicht. Camille Bonnard begann im Jahr 1827 mit der Schaffung dieser monumental anmutenden Galerie europäischer Kostüme aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Innerhalb von zwei Jahren wurden insgesamt 75 Teile veröffentlicht, die mit wunderschönen handkolorierten Tafeln von Paul Mercuri illustriert sind. Später wurde dieses Werk von Duplessis im 16. bis 18. Jahrhundert fortgesetzt. Die Abbildungen in diesen Werken dienten häufig als Inspiration für Kostüme im Theater und Film. – Gelegentlich braun- und stockfleckig.

Abbildungen Seite 173

503 Costumes de la Suisse. Leporello mit 24 kolorierten lithographischen Tafeln. 9,5 x 153 cm. Blindgeprägter grüner OLeinenband mit goldgeprägtem Deckeltitel. (Genf, S. Morel, um 1850).

300

Colas 740. Lipperheide Ga 48 (nur 20 Tafeln). – Prächtiges kleines Trachtenleporello mit 24 Kostümdarstellungen anhand von Repräsentantinnen der verschiedenen Kantone, die Kolorierung teils unter Verwendung von Gummi Arabicum. – Schwache Stockflecken, sonst sehr schön und wohlerhalten.

504 Costumes suisses. Chromolithographischer Titel und 24 kolorierte lithographische Tafeln von François Grenier nach Johann Friedrich Fuchslin. 36 x 24,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, vorderes Gelenk geplatzt, VDeckel fast lose, Rückenbezug mit Fehlstelle). (Paris), Wild, (1857). 300

171
501
172 Moden und Kostüme 501

Vgl. Colas 1136. – Dekorative Folge von Damenbildnissen im Oval in traditioneller Tracht der Schweizer Kantone. Getrüffeltes Exemplar mit 18 zusätzlichen kolorierten gestochenen Modetafeln, verso auf die Lithographien montiert. – Zumeist im Rand etwas stockfleckig, dort teils auch etwas gebräunt. Sonst wohlerhalten, das Kolorit sorgfältig aufgetragen.

Abbildung Seite 174

505 Cuccioni, Tommaso. Costumi religiosi e militari della Corte Pontificia. Kupferstich-Leporello. 9 kolorierte, nummerierte Kupferstichtafeln. Ca. 340 x 30 cm. Halbleinen d. Z. (stärker bestoßen, Deckel mit Kratzspuren, Rücken mit kleineren Fehlstellen). Rom, Derselbe, um 1820.

750

Ein hübsches Werk zu den Dienstklamotten im Militärischem und Religiösem Breich des Päpstlichen Hofes. 163 Personen in 162 Kartuschen, alle sind mit ihrem Beruf dargestellt und in leuchtendem Kolorit gemalt. Darunter ein Feuerwehrmann, Scharfschütze, Schweizer Kapitän, Beamter, Apostolsicher Prediger, Papstlicher Zeremonienmeister, Kaplan, mehrere Kardinale und die letzte Tafel mit auschließlich Nonnen. Vermutlich gestochen von dem Kupferstecher und späterem Fotografen Tommaso Cuccioni (1790-1864) der gerne kleinformatige Ansichtsfolgen für den Touristenmarkt stach, vielleicht zählt diese dazu. – Tafeln im innerem Pfalz meist etwas stockfleckig, etwas angestaubt. Schönes und sehr seltenes Exemplar.

Abbildung

506 Hutmode. - A. & M. Weber in Zürich. Zwei großformatige lithographische Verkaufsplakate für Damenhüte. Format: ca. 90 x 60 bzw. 60 x 94 cm. Mehrfach gefalzt. Lose mit Beigaben in privater Halbleinen-Mappe. (Zürich 1922 bzw. 1930).

173 Moden und Kostüme
502 502 505
150

Zwei seltene Modeplakate der renommierten Züricher Hutfabrik A. & M. Weber. Dargestellt sind insgesamt 58 Hutmodelle für die modebewusste Dame von Welt, für die Wintersaison 1922 (22x) bzw. das Jahr 1930 (36x). – Mehrfach gefalzt. – Lose beiliegend: Ein weiteres Verkaufsplakat für Hutmodelle mit rund 80 Modellen (Fragment, mit Gebrauchsspuren) sowie 6 Ausgaben verschiedener schweizer Hutmagazine der 30er und 40er Jahre, darunter vier Exemplare „La Revue suisse du chapeau“.

507 Kostüm- Leporello. - Folge von 30 kolorierten Kostümkupfern von kirchlichen Würdenträgern in ihrer Amtstracht bzw. Uniformen der Schweizer Garde. 10,5 x 7,5 cm. Gesamtlänge: ca. 220 cm. Marmorpapierumschlag d. Z. (etwas lädiert). O. O., Dr. u. J. (Rom um 1840). 200

Unfirmierte Souvenirfolge für den Romreisenden mit handkolorierten Darstellungen kirchlicher Würden- und Amtsträger des Vatikans (24 x) sowie Angehöriger der Schweizer Garde (6 x). – Gering fleckig, vereinzelte Nadellöcher, insgesamt wohlerhalten.

Abbildung

508 (Rink, Eucharius Gottlieb). Das Königliche Böhmische Crönungs-Ceremoniel, in welchem, nebst einer allgemeinen Abhandlung von dieser Crönung, alle besondere Crönungs-Actus derer Könige und Königinnen, aus dem Ertz-Haus Oesterreich, so viel deren zu bekommen, enthalten. 11 Bl., 284 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit 8 Münzkupfern und 8 Kupfertafeln. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (stärker fleckig und berieben, Rücken mit Fehlstelle). Frankfurt und Leipzig, Christoph Riegel, 1723. 180

VD18 90085043. Holzmann-Bohatta VI, 6274. Lipperheide Sa 10. Hiler 752. – Erste Ausgabe, hier in einem Exemplar der Druckvariante ohne den Paginierungsfehler auf Seite 284. Die Tafeln zeigen verschiedene Krönungszeremonien, die Textkupfer die jeweils zu einer Krönung erschienenen Münzen. – Es fehlt das gestochene Frontispiz, die mittigen Lagen mit den Kupfern leicht ausgebunden. Etwas fingerfleckig, Titel und die mittleren Lagen stärker betroffen, eine Tafel mit Riss in der Darstellung, stellenweise mit Feuchtigkeitsrand.

Koloriertes Exemplar

509 (Weigel, Christoph). Abbildung und Beschreibung derer sämtlichen Berg-Wercks-Beamten und Bedienten nach ihrem gewöhnlichen Rang und Ordnung im behörigen Berg-Habit. - [und:] Derselbe. Abbildung und Beschreibung derer sämtlichen Schmeltz-Hütten-Beamten

174 Moden und Kostüme
507 504

und Bedienten nach ihrem gewöhnlichen Rang und Ordnung im behörigen Hütten-Habit. 5 Bl., 23 S.; 1 Bl., 16 S., Titel in Rot und Schwarz. Mit 2 kolorierten Kupfer titeln und 48 kolorierten Kupfertafeln. 20,5 x 16,5 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und beschabt, bestoßen, Rücken etwas lädiert, VDeckel gelockert) mit goldgeprägtem RSchild. Nürnberg, Christoph Weigel, 1721.

2.000

Lipperheide Pd 7 und Pd 8. Colas 13-14. – Sehr seltene erste Ausgabe dieses wohl bedeutendsten Werks für die Entwicklungsgeschichte der bergmännischen Tracht, hier in einem der wenigen kolorierten Exem -

plare (das wohl etwas später aufgetragen wurde). Die Kupferstiche von Christoph Weigel gehören zu den wohl künstlerisch bedeutendsten Kostümdarstellungen der Barockzeit. Die einzelnen Tafeln zeigen die verschiedenen Kostüme des Bergmannstandes sowie deren Werkzeuge und Maschinen, Öfen etc. Der Text liefert eine ausführliche Beschreibung der Tätigkeiten der verschiedenen, hier dargestellten Bergbauberufe. Vergleiche auch die ausführliche Würdigung bei Koch Nr. 494, der Weigel das Verdienst bescheinigt, als erster ein Buch über diesen Berufsstand herausgegeben zu haben. – Etwas fleckig, Kupfertitel von Teil I mit Eckabschnitt, Vorsätze stärker leimschattig, Innenspiegel mit modernem Exlibris. Abbildung

175 Moden und Kostüme
509

510 (Bülow, Adam Heinrich Dietrich von). Geist des neuern Kriegssystems hergeleitet aus dem Grundsatze einer Basis der Operationen auch für Laien in der Kriegskunst faßlich vorgetragen. 2 Bl., 333 S. Mit einigen Textholzschnitten. 16,5 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. mit RSchild (dieses etwas berieben). Hamburg, Benjamin Gottlieb Hofmann, 1799.

180

VD18 10209697. Holzmann-Bohatta II, 5667. – Erste Ausgabe. Die Textillustrationen zeigen schematische Darstellungen von Truppenbewegungen. – Etwas stockfleckig, Vorsätze leimschattig, Schlussblatt mit zwei hinterlegten Rissen im Satzspiegel. Titel mit hs. Eintrag des Verfassers.

511 Chiolich von Loewensberg, Karl. Neues Befestigungs-System oder das Gleichgewicht Zwischen dem Angreifer und Vertheidiger. Text- und Tafelband. 4 Bl., 317 S. Mit 24 mehrfach gefalteten lithographischen Tafeln von Liechtenstern, Prokop, Joseph Wöber und Orlitsek Feuerwerker. 21 x 12,5 cm. Leinen d. Z. (etwas berieben

und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und montierten Bibilotheksschildchen auf Rücken und VDeckel. Wien, Ferdinand Ullrich, 1828.

300

Erklärendes Werk über militärische Fronten und ihre verschiedenen Konstruktionen, veranschaulicht mit zahlreichen lithographischen Plänen zur Verteidigung und zum Angriff. Karl Chiolich von Löwensberg (1784-1860) war Offizier, Hochschullehrer und Stadtrichter. –Mit ausgeschiedenem Bibilotheksstempel auf dem Titel, dem letztem Blatt, jeder Tafel und im Vorsatz des Tafelbands. Textband durchgehend stockfleckig, Tafeln am Rand etwas gebräunt und mit Abklatsch, ansonsten gut erhalten und sehr selten.

Lancelot. Essai sur l‘art de la guerre. 2 Bände. 4 Bl. (von 5), 443 S.; 1 Bl. (von 2), 3, 204 S., 23 (statt 27?) Bl. Mit wiederholender gestochener Titelvignette, 11 gestochenen Textvignetten von Chedel und 25 gefalteten Kupfertafeln. Marmoriertes Leder d. Z. (leicht beschabt, berieben und bestoßen; Band I mit Einriss und kleinerer Fehlstelle am unterem Rücken) mit

512 Turpin de

176
515 Militaria
Crissé,

jeweils 2 goldgeprägten RSchildern, Rücken - und Deckelverzierungen. Paris, Prault und Jombert, 1754. Die Tafeln zeigen Aufmarsch- und Schlachtpläne.

280

Graesse VI/2, 214. Cioranescu 62574. Jähns 2054: „Machte sogleich bedeutendes Aufsehen“. Thieme-Becker VI, 447. – Erste Ausgabe des militärwissenschaftlichem Werkes von dem französischem Generalleutnant oder Feldmarschall Lancelot Turpin de Crissé (1709-1799) mit detaillreichen Aufmarsch- und Schlachtplänen. – Es fehlen die Erläuterungsblätter zu den Tafeln 19-22 (womöglich auch nicht erschienen, in mindestens 3 anderen Exemplaren sind diese auch nicht vorhanden). Beide Bände mit fortlaufendem Wasserfleck an unterer Stehkante und Besitzeintrag im Vorsatz.

513 „Darstellung der Königl. Bayrischen Truppen. Tableau des Troupes Bavaroises“. Kolorierter Kupferstich. 34,5 x 47 cm. O. O., o. V., o. J. (um 1820). 220

Eine Brigarde der Königlich Bayrischen Armee, gerade einer Rast eingefunden. Im Vordergrund zwei Männer höheren Ranges, mit Tschako und wachendem Hund, auf der Wiese im Schatten sitztend. Links neben ihnen der Wegesrand mit Reitern und einem Wagen auf dem nur eine Kanone liegt. Im Hintergrund Berge und weiterer Soldaten, dessen Uniformen in leuchtendem Rot und Blau gemalt sind und die Goldfassungen an ihren dunklen Raupenhelmen hervorstechen. – Verso mit Montageresten an allen Ecken und leicht fleckig, minimale Knickspuren, ansonsten in einem gutem Zustand. Abbildung

514 Decker, Carl von. Das militairische Aufnehmen oder vollständiger Unterricht in der Kunst, Gegenden, sowohl regelmäßig als nach dem Augenmaaße, aufzunehmen. Mit besonderer Rücksicht auf die herrschenden militairischen Verhältnisse und auf eigends dazu erfundene Instrumente genau bearbeitet. X, 218 S. Mit 8 gefalteten Kupfertafeln und 8 typographischen Falttabellen. 20 x 11 cm. Leder d. Z. (etwas berieben, VDeckel mit schwachen Schabspuren) mit RVergoldung. Berlin, Ernst Siegfried Mittler, 1816.

200

ADB V, 8. – Erste Auflage der geodätisch-militärischen Abhandlung des preußischen Generalmajors Carl von Decker (1784-1844); ein zweiter Druck erschien noch im selben Jahr. Mit Beschreibung der bei der Landesaufnahme verwendeten Gerätschaften, einem Reflektor, einer Patent-Bousole, einem neuartigen Höhenmesser und Schrittmesser. Die Tafeln mit Abbildung der Instrumente und der Messverfahren, – Schwach braunfleckig, sonst wohlerhalten. Vorsätze etwas leimschattig.

515 Kriegswissenschaft. - Tafelband mit 78 Kupfern mit verschiedenen Ritterszenen und Schlachtenordnungen. 30, x 21 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben). 17. Jahrhundert. 750

Zwei jeweils in der Platte nummerierte Folgen mit 43 bzw. 35 teils doppelblattgroßen und gefalteten Kupfertafeln mit verschiedenen Ritterszenen (Ausrüstung, Kampf zu Pferd, Formationen) bzw. Schlachtenaufstellungen. – Teils lose und mit Randläsuren, die zweite Folge auch wasserrandig. Exemplar aus der Bibliothek der Grafen zu EulenburgPrassen, mit entsprechendem neuerem Wappenexlibris auf dem Innenspiegel.

Abbildung

516 Montalembert, Marc René de. La fortification perpendiculaire, ou essai sur plusieurs manieres de fortifier la ligne droite, le triangle, le quarré, & tous les polygônes. Bände I und II (von 11). 4 Bl., XL, 225 S., 3 Bl.; 3 Bl., XVI, 322 S., 2 Bl. Mit gestochenem Portrait und zusammen 50 zumeist mehrfach gefalteten Kupfertafeln. 28 x 21 cm. Marmorierte Lederbände d. Z. (etwas berieben und bestoßen, vereinzelte Schabspuren) mit reicher floraler RVergoldung und 2 goldgeprägten farbigen RSchildern. Paris, Philippe-Denys Pierres, 1776-1777.

450

177 Militaria
513 516

Graesse IV, 582. Poggendorff II, 192. Brunet III, 1843 („l‘on ne trouve pas souvent complet“). – Die ersten beiden von insgesamt elf erschienenen Bänden des berühmten Monumentalwerks zum Festungsbau. „Montalembert lehnt die traditionelle Bastionierung mit all ihren Spielarten ab ... und wendet sich wohl bestückten Tenaillen- und Polygonalgrundrissen zu. Seine Ideen wurden diesseits des Rheins aufgenommen und verarbeitet“ (Architekt & Ingenieur, Katalog Wolfenbüttel 42, 284). Marc René Marquis de Montalembert (1714-1800) war Ingenieur-Offizier und zuletzt Divisionsgeneral der französischen Armee. Während des siebenjährigen Kriegs diente er beim schwedischen und russischen Heer und befestigte Anklam und Stralsund gegen die Preußen. Er hielt sich während der Revolution in England auf, kehrte aber nach Frankreich zurück. – Tafel X in Band I mit zwei kleinen Randeinrissen, Tafel XIII in Band I mit kleinen Läsuren im weißen Seitenrand. Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag, fl. Vorsätze mit Einriss. Titel von Band II mit schmalem Wasserrand. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar auf festem Bütten.

Abbildung Seite 177

517 Rimpler, Georg. Sämtliche Schriften von der Fortification. Titel in Rot und Schwarz. 2 Teile in 1 Band. 8 Bl., 388 S.; 214 S., 1 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Wappenkupfer und 10 mehrfach gefalteten Kupfertafeln. 22 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Dresden und Leipzig, Sohn und Erben Christoph Hekel, 1724.

450

Jähns 1353. ADB XXVIII, 619. – Einziger Druck dieser von Ludwig Andreas Herlin herausgegebenen Ausgabe der Schriften des berühmten Leipziger Festungsbauspezialisten Georg Rimpler (1636-1683). Enthalten sind neben seinen beiden zwischen den Jahren 1670 bis 1674 verfassten Hauptwerken „Der dreyfache Tractat von Festungen“ und „Die befestigte Festung“, in denen er seine neuartigen Ideen über Befestigungsanlagen erläutert, sechs weitere kleine Schriften, darunter das „Diarium von der Türckischen Belagerung der Festung Candia“ sowie der „Extract eines Berichts von dem Fortifications-Bau der Stadt Straßburg“. Rimpler nahm selber an zahlreichen Belagerungen teil, u. a. in Nimwegen, Trier, Philippsburg und Stettin. Seine wohl wichtigste Tat war die Verstärkung der Wiener Festung in den Jahren 1682 bis 1683 während der zweiten türkischen Belagerung. Durch seine gezielten Ausbesserungen bestimmter Abschnitte der Festung sowie seine Detailkenntnisse über der Kunst des Minierens war es den Verteidigern der Stadt möglich, die Angriffe der zahlenmäßig weit überlegenen Türken zu parieren und lange genug bis zur eintreffenden Verstärkung standzuhalten. Die schönen Tafeln illustrieren Rimplers innovative und später teils kontrovers diskutierten Konstruktionspläne; ferner dargestellt sind Pläne der Festungen in Wien, Landau, Schloss Offen in Ungarn sowie Chania auf Kreta. – Gebräunt und braunfleckig, am Schluss auch mit verblasstem Feuchtigkeitsrand. Titel und Widmungsblatt gestempelt, Innengelenke leicht angeplatzt.

518 Sachsen, Moritz Graf von. Mémoires sur l‘art de la guerre. Nouvelle édition conforme à l‘original. 4 Bl., 493 S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit 13 mehrfach gefalteten Kupfertafeln und 3 typographischen Falttabellen. 20 x 12,5 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (etwas berieben) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und goldgeprägtem Wappensupralibros auf dem VDeckel. Dresden, Georg Konrad Walther, 1757.

200

Verkleinerte Oktavausgabe der 1756 als Prachtausgabe im Folioformat in Den Haag erschienenen Reveries ou memoires sur l‘art de la guerre. Die Kupfer mit Truppenaufstellungen, Plänen etc. – Tafel II mit größerem Blattabriss im weißen Rand. Einige Tafeln mit Quetschfalten und teils im Rand etwas fingerfleckig, sonst wohlerhaltenes Exemplar aus einer Adelsbibliothek.

Abbildung

519 Sala y Abarca, Francisco Ventura. Spanisches Kriegs-Reglement, mit nöthigen Anmerkungen ... aus dem Spanischen in das Italiänische übersetzt von Giuseppo di Zamora, nunmehro in das Teutsche gebracht von Otto von Graben zum Stein. 24 Bl., 640 S., 10 Bl. Titel in

178 Militaria
518

Schwarz und Rot. Mit 2 Kupfertafeln. 17 x 10 cm. Pergament d. Z. (schwach berieben) mit RSchild. Berlin, Ambrosius Haude, 1736. 150

VD18 14946289. – Erste deutsche Ausgabe der Kriegskunde, die Übertragung ins Deutsche besorgte Otto vom Graben zum Stein (1690-1756). – Vereinzelt gering fleckig, sonst wohlerhalten. Dublettenexemplar aus der Herzoglichen Bibliothek Gotha, mit entsprechenden Stempeln auf dem Titel verso.

In feinem Maroquin von Hatchards, London

520 S(eyfart), Johann Friedrich. Kurzgefasste Geschichte aller königlichen preußischen Regimenter, welche bis in den September 1760 fortgesetzt ... aus der französischen Urschrift übersetzt, und von dem Verfasser ansehnlich vermehrt worden. Zweite Auflage. 128 S. Mit gestochener TVignette und 106 (von 121) kolorierten und mit Leinen hinterlegten Kupfertafeln. 18 x 11,5 cm. Rotes Maroquin um 1880 (minimaler Einriss) mit goldgeprägtem RTitel sowie Stehvergoldung und reichen Innenkanten-Dentelles sowie mit dreiseitigem Goldschnitt

(signiert: „Hatchards 187 Piccadilly“). Nürnberg, Raspe, 1760. 450

Holzmann-Bohatta II, 6294. – Reich illustrierte Heeresschau in hübsch kolorierten Kupferstichen, die allesamt auf feine Gaze aufgezogen wurden, um den praktischen Gebrauch des Buches leichter zu ermöglichen. – Es fehlen folgende Tafeln: 1, 2, 3, 12, 51, 71, 78, 90, 97, 105, 106, 107, 112, 119 und 120. Einige Tafeln leicht angeschmutzt, mit Farbwischern und zwei Seiten mit Papier-Restaurierungen.

521 Teutsche Kriegs-Canzley. Bestehend in achtzehen Theilen, nebst einem Verzeichnis sämtlicher darinnen enthaltenen Piecen und doppelten Registern. 4 Bände der Reihe. Titel in Schwarz und Rot. 20 x 16 cm. Moderne Lederbände mit goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. Frankfurt und Leipzig, 1758-1760.

200

Kirchner 1671. – Vorhanden sind Jahrgang 1758, Bände I und III mit je 18 Teilen und Jahrgang 1760, Bände I-II mit je 18 Teilen. Umfangreiche Schriftensammlung zu den Ereignissen des Siebenjährigen Krieges mit zahlreichen Urkunden- und Aktenmaterialien. – Titel gestempelt, Jg. 1758, Band III etwas feuchtrandig, sonst nur schwach gebräunt und leicht stockfleckig. Jg 1758, Band I vereinzelt mit Wurmgängen (minimaler Textverlust). Sonst wohlerhalten. – Dabei: Dasselbe. Jahrgang 1758, Band III. Leder d. Z. (beschabt, bestoßen, mit kleiner Fehlstelle am Rücken und kleinen Wurmgängen auf dem VDeckel) mit goldge -

prägtem RSchild und RVergoldung. Frankfurt und Leipzig, 1758.Leicht gebräunt und vereinzelt minimal stockfleckig.

522 Tielke, Johann Gottlieb. Unterricht für die Officiers, die sich zu Feld-Ingenieurs bilden, oder doch den Feldzügen mit Nutzen beywohnen wollen, durch Beyspiele aus dem letzten Kriege erläutert und mit nöthigen Plans versehen. Zweyte mit vielen Zusätzen und einigen Plans vermehrte Auflage. 28 Bl., 479 S. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Textvignette, 3 typographischen Falttabellen, gestochener Tabelle und 32 Kupfertafeln. 19,5 x 11,5 cm.Kalbsleder d. Z. (Rückdeckel mit Knickspur) mit floral-ornamentler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Dresden und Leipzig, Witwe und Sohn Johann Nikolaus Gerlach, 1774.

VD18 11076224. Jähns 2734ff. – Zweite Auflage der zuerst 1769 ebenda erschienenen Kriegskunde des kursächsischen Offiziers Johann Gottlieb Tielke (1731-1787); eine dritte und letzte Auflage erschien 1779. „Das eigentliche Standardwerk der Epoche. Tielkes ‚Feldingenieur‘ ist der moderne Generalstabsoffizier. Daher werden denn auch nicht selten Probleme der großen Taktik, ja der Strategie berührt“. Die Tafeln zeigen Pläne, Befestigungsanlagen und ihre Details, geometrische Figuren etc. – Etwas braunfleckig, Titel mit altem Besitzstempel und Lacksiegel, Frontispiz im unteren Bug gelöst, die gestochene Tabelle mit kleinen Randläsuren.

523 Wissel, Friedrich von. Geschichte der Errichtung sämmtlicher Chur-Braunschweig-Lüneburgischen Truppen, sammt ihren Fahnen, Standarten und Pauken-Devisen, wobey eines jeden Regiments vorzüglichste, größtenteils aus glaubwürdigen Manuscripten und Journalen gezogene Begebenheiten, auch sonst einige andere diensame Nachrichten mit angeführet worden. Gegenwärtig aber continiret, verbessert, und mit vielen zur Aufklärung auch zum Nutzen dienenden Nachrichten vermehret. 24 Bl., 892 S., 1 Bl. Mit gefalteter Tabelle, 3 gefalteten Kupferm und gestochener Faltkarte. 18 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Deckelbezüge mit Schabspuren). Celle, Johann Dietrich Schulze, 1786.

180

Loewe 2467. Jähns III, 1899. – Umfangreich erweiterte zweite Auflage der zuerst 1769 erschienenen Schrift. Der in Celle geborene Friedrich von Wissel war „Kurbraunschweigisch-Lüneburgischer Elbzöllner“ zu Hitzacker im Kurfürstentum Lüneburg. Die Tafeln zeigen einen Plan der Schlacht bei Hochstedt (1704) und schematische Truppenaufstellungen. – Stellenweise mit schmalem Feuchtigkeitsrand und mit einigen Annotationen. Vorderes Innengelenk leicht angeplatzt.

179 Militaria
240

524 Böhler, Otto. Schattenbilder. (Herausgegeben von Max Hayek). 4 Bl. und 20 Tafeln mit Musiker-Portraits nach Scherenschnitten von Otto Böhler auf kartonartigem Papier. 37 x 27 cm. Lose Blatt in illustrierter OLeinenMappe (etwas stärker fleckig und berieben). Wien, Lechner, 1914.

150

Qualitätvolle Reproduktion der Musiker-Karikaturen des begeisterten Wiener Musik-Freundes Otto Böhler, die großenteils nach eigener Anschauung gefertigt wurden: R. und S. Wagner, Bruckner, Brahms, Mahler, Humperdinck, Bülow, Richter, J. und E. Strauß, Weingartner etc., meist in Aktion, z. T. in humoristischen Gruppenbildern. „Ein Phänomen an Beobachtungsgabe, vermag Dr. Böhler dank eines erstaunlichen Gedächtnisses und einer vollendeten Beherrschung des Handwerklichen die verwirrende Gestik auch eines unruhigen Pulthelden mit unfehlbarer Trefflichkeit und Treue wiederzugeben“ (Einleitung). –Wohlerhalten.

525 Bühne und Brettl. (Die Bühne). Illustrierte Zeitschrift für Theater und Kunst. Jahrgänge II-V (von 6). 4 Bände. Mit zahlreichen illustrierten OTiteln und teils ganzseitigen Abbildungen im Text. 23 x 15 cm. Rotes Leinen d. Z. (vereinzelt leicht feckig) mit goldgeprägtem Rück- und Deckeltitel. Berlin 1902-1905.

600

Sammlung der Theater- und Kunstzeitschrift aus Berlin. – II. Jahrgang fehlt Heft 6, 7, 15; III. Jahrgang fehlt Heft 5, 8, 10, 18; IV. Jahrgang fehlt Heft 8; V. Jahrgang fehlt Heft 19 und 20. Papierbedingt etwas gebräunt und leicht fingerfleckig. Abbildung

526 Burgh, A. Anekdoten und Bemerkungen, Musik betreffend. Zur Unterhaltung und Belehrung für Freunde der Geschichte und Cultur der Tonkunst und der mit ihr zusammenwirkenden Künste. Größtentheils aus dem Englischen bearbeitet von C. F. Michaelis. XII, 220 S. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (fleckig, berieben, lichtrandig, Gelenke beschabt, Rücken gebräunt) mit RSchild. Leipzig, Baumgärtner, 1820.

200

Seltene einzige deutsche, gekürzte Ausgabe der anekdotenreichen Geschichte der Musik „von der frühesten bis auf die gegenwärtige Zeit“ (Vorrede); die englische Erstausgabe erschien 1814 in London. Die Übertragung aus dem Englischen besorgte der Leipziger Philosoph und Musikästhetiker Christian Friedrich Michaelis (1770-1834). – Fl. Vorsatz mit schöner 12zeiliger zeitgenössischer Geschenkwidmung. Wohlerhalten.

527 Costantini, Angelo. La vie de Scaramouche. 11 Bl., 134 S., 3 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 13 x 7,5 cm. Halbleder d. Z. (stärker berieben, Kanten und Ecken beschabt). Paris, Claude Barbin, 1695.

180

Erste Ausgabe des erfolgreichen Szenenstücks aus dem italienischen Volkstheater, verfasst von dem Schauspieler Angelo Costantini (16531729), einem der bedeutendsten Vertreter des italienischen Improvisations- und Maskentheaters. Costatini wirkte u. a. als Direktor und Erster Schauspieler der italienischen Theatertruppe am Hof Kurfürst Augusts I. und wurde rasch zu einem der bedeutendsten ausländischen Schauspieler in Dresden. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Innenspiegel mit gestochenem Exlibris.

Abbildung

528 Halmen, Pet und Bruno Schwengl. 5 OriginalKostümentwürfe für verschiedene Operninszenierungen. Davon 1 für „Senta“ aus Richard Wagners „der Fliegende Holländer“ in Gouache über Graphit, 3 für Wagners „Das Rheingold“ in Aquarell über Graphit und 1 für Richard Strauss‘ „Don Juan“ in Wachskreide über Graphit. Je ca. 50 x 66 cm. Deutschland um 1984-1985.

520

180
527 Musik und Theater

Vier der vorliegenden Entwürfe entspringen dem Pinsel von Pet Halmen (1943-2012), der Entwurf für Senta stammt hingegen von der Hand Bruno Schwengls unter der Leitung Halmens, unten mit seinem Namensstempel versehen. Die Darstellung zeigt die mystische Figur der Senta frontal in Ganzfigur, ihr Blick wirkt entrückt, gehüllt ist sie in edle weiße Gewänder mit prachtvollem Kopfschmuck und einem opulenten Schleier. Ihre Erscheinung wirkt übersinnlich, fast gespenstisch. – Ecken bestoßen.

Abbildungen

529 Halmen, Pet. 5 Wagnersche Szenenbilder. Original-Bühnenbildentwürfe. Gouache über Graphit, weißgehöht auf festem Karton. Je 20 x 44 cm (Darstellung) und 44 x 62,5 cm (Blatt). Deutschland um 1985.

1.200

Düstere und gewichtige Szenen entfalten sich vor dem Betrachter in pathetischem Duktus. Farbtöne von tiefem Dunkelblau, Grau und Schwarz beherrschen die Entwürfe und verleihen ihnen eine prägnante Ausdruckskraft. – An den weißen Rändern teils leicht fleckig, Ecken bestoßen, sonst in guter Erhaltung.

Abbildungen Seite 182

530 Halmen, Pet. 3 Original-Bühnenbildentwürfe für Wagner-Operninszenierung in Graphit, unten signiert, datiert und betitelt mit schwarzgemaltem Rahmen. Davon 1 Entwurf für „Lohnengrin“ und 2 für „Die Walküre“. Jeweils ca. 50 x 65 cm. Deutschland 1982.

181
und Theater
Musik
528 525 528
900

Pet Halmen (1943-2012), ein aus Siebenbürgen stammender Deutscher, ließ sich 1958 in Berlin nieder. Er erlernte an der Städtischen Oper die Kunst des Theatermalers und brillierte als Assistent und Kostümbildner, insbesondere unter Theaterregisseur Jean-Pierre Ponnelle (19321988). Nach Stationen in Oberhausen, Kiel und Wuppertal, fand Halmen 1967 in Düsseldorf seine Wirkungsstätte. Er hinterließ bleibenden Eindruck durch seine Kostümausgestaltung im MonteverdiZyklus in Zürich, geleitet von Ponnelle und Harnoncourt. Renommierteste Bühnen der Welt, darunter die Metropolitan Opera in New York und die Mailänder Scala, verpflichteten und schätzten Halmen für seine Arbeit. 1984 gestaltete er eindrucksvoll den Ring des Nibelungen

in Wiesbaden. Neben seiner künstlerischen Vielseitigkeit wagte sich Halmen auch auf das Regieparkett, bevorzugt bei Opern. In Trier inszenierte er für die Antikenfestspiele Werke wie Oedipus Rex und Antigonae mit Anja Silja und René Kollo, sowie Monteverdis L’Orfeo in den Kaiserthermen. Die qualitätvollen Entwürfe stammen aus Wagnerinszenierungen für Lohnengrin und Die Walküre. – In guter Erhaltung. – Beigegeben: Derselbe. Bühnenbildentwurf für Puccinis

„La Boheme“ (3. Akt) in Gouache, unterhalb der Dartsellung signiert, datiert und betitelt mit schwarzgemaltem Rahmen. 50 x 65 cm. Deutschland 1982.

Abbildungen

182 Musik und Theater
529 529
183
und
530 530
Musik
Theater

Musik und Theater

531 The Mask. A Quarterly Journal of the Art of the Theatre. Vol. 2, No. 1-12 in 4 Heften. Mit mehreren Tafeln. 34 x 23 cm. Illustr. OBroschur (leicht gebräunt). London 1909/10.

Wohlerhalten; unaufgeschnitten.

Eichendorff-Vertonung

532 Mayer, Wilhelm Benjamin. „Der alte Garten. Romanze von J. v. Eichendorff in Musik gesetzt und der hochwohlgeborenen Frau Amalie Curtius als Zeichen der höchsten Verehrung zugeeignet“. Deutsche Notenhandschrift in Sepia auf lithographischem Vordruck. 23 x 29 cm. O. O., August 1854. 350

Eigenhändige, wohl nicht im Druck erschienene Vertonung des 1837 entstandenen spätromantischen Gedichts von Eichendorff durch den Prager Komponisten und Pianisten Wilhelm Benjamin Mayer (18311898), für Klavier und eine Singstimme (Sopran). Mayer veröffentlichte seine Arbeiten später unter dem Pseudonym W. A. Rémy, als Schüler an der Prager Orgelschule bildete er gemeinsam mit A. W. Ambros und E. Hanslick einen jungromantischen Freundeszirkel. Geschenkgabe für die 1829 in Berlin geborene und von dem 23jährigen Jurastudenten Mayer offenbar umschwärmte Amalie Curtius geb. Reichhelm, spätere Ehefrau des Philologen Georg Curtius (1820-1885). Curtius lehrte von 1845 bis 1849 an der Berliner Universität, sein älterer Bruder war der berühmte Archäologe und Althistoriker Ernst Curtius. Am Schluss von Mayer eigenhändig signiert und datiert. – Ecken mit schwachen Knickfalten, sonst wohlerhalten.

Abbildung

533 Raimund, Ferdinand. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Säkularausgabe. Herausgegeben von Fritz Brukner und Eduard Castle. 6 Teile in 7 Bänden. 16,5 x 10, 5 bzw. 16,5 x 22 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben, schwach bestoßen). Wien, Anton Schroll, 19241934.

150

Goedeke XI/2, 335, 12. – Eine der drei ambitionierten Werkausgaben, die Anton Schroll nach dem Krieg für die verehrten Dramatiker des Wiener Volkstheaters Raimund, Nestroy und Anzengruber veranstaltete. Raimund hatte sich 1836 aus Angst vor den Folgen eines Hundebisses das Leben genommen. Exemplar mit dem häufig fehlenden Band VI, der im Format Quer-Quarto gedruckt wurde und die von Alfred Orel herausgegebenen Märchendramen in den ursprünglichen Vertonungen sowie die farbigen Wiedergaben von Bildern aus Bäuerles Theaterzeitung enthält. – Wohlerhalten.

534 Thoma, Hans. Kostümentwürfe zu Richard Wagner‘s Ring des Nibelungen. Mit einer Einleitung von Henry Thode. 10 S., 1 Bl. Mit 18 (5 auf grauem Untergrund) lithographischen Tafeln. 37 x 27 cm. OLeinen (leicht bestoßen und minimal fleckig) mit DTitel. Leipzig, Breitkopf & Härtel 1897.

180

Erste Ausgabe. – Innengelenke angeplatz, Titel leicht fingerfleckig. Selten.

184
120
532

535 Böhme, Jacob. (Alle theosophische Wercken).

4 Teile (von 15) in 1 Band. 1 Bl., 245 S.; 1 Bl., 287 S.; 1 Bl., 108 S.; 1 Bl., 48 S. Mit zusammen 8 Kupfertafeln und typographischer Falttabelle. 15,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, vorderes Gelenk angeplatzt). Amsterdam, (Wetstein oder Blaeu?), 1682. 300

Dünnhaupt 3. Buddecke 1. Caillet I, 1288. Goedeke III,30,32. Jantz I, 545-563. – Vier Einzelteile der von J. G. Gichtel herausgegebeben

Amsterdamer Gesamtausgabe. Alle Teile sind mit eigenem Titel ohne Hinweis auf das Gesamtwerk versehen und wurden auch einzeln verkauft. Vorhanden sind: I. Der Weg zu Christo in neun Büchlein. - II. De signatura rerum. - III. Von Christi Testamenten. Zwey Büchlein. - IV. Betrachtung Göttlicher Offenbahrung.

„In all his works Boehme spoke as a prophet ... Convinced that he wrote under direct inspiration, he claimed that he changed nothing once it was written. The obscurity of his style is the expression of his mode of insight - full of bold metaphors, alchemical terms, number symbolism, and Neoplatonic conceptions - and reveals his background in Luther, Paracelsus, Kaspar Schwenckfeld, and Valentin Weigel ... By placing cosmogony at the center of his theology, Boehme reveals his debt to the Lutheran tradition, and especially to Paracelsus and the Protestant mystics of the sixteenth century. But he is more explicit and detailed than his predecessors. One far-reaching effect of this theology was profound reference for nature and closeness to it. Nature is given positive reality; its study gains justification; its observation - if rightly used as an avenue to the invisible realm beyond it - is an act of devotion‘ (DSB II pp. 222-3). – Etwas braun- und stockfleckig, stellenweise mit schmalen Feuchtigkeitsrändern, die Tabelle mit hinterlegtem Riss.

536 Eckartshausen, Karl von. Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur. Zweite Auflage. 4 Bände. Mit 4 gestochenem Frontispiz, 4 gestochener TVignette und 13 (von 15) Kupferstichtafeln. 19 x 12 cm. Halbleder d. Z. (berieben und etwas beschabt). München, Joseph Lentner, 1791.

Zweite Auflage der Schrift des Aufklärers und Alchemisten Karl von Eckartshausen (1752-1803). – Es fehlen zwei Kupfer. Mit Exlibris auf dem Vorsatz. Leicht stock- und fingerfleckig (Darstellungen nicht betroffen), sonst gutes Exemplar.

537 (Job, Johann Georg). Anleitung zu denen curiösen Wissenschafften, nehmlich der Physiognomia, Chiroman-

tia, Astrologia, Geomantia, Oniromantia, Onomantia, Teratoscopia, Sympathia und Antipathia. 9 Bl., 488 S., 6 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 31 Kupfertafeln. Moderner Halblederband (Rücken leicht lichtrandig) mit Marmorschnitt. Frankfurt und Leipzig, Christoph Gottlieb Nicolai, 1737.

280

Holzmann-Bohatta VI, 874. Wurzbach XI, 117. Nicht bei Caillet, Rosenthal und Ackermann. Vgl. Graesse I, 132. – Zweite Ausgabe. Umfassendes Handbuch der Wahrsagekunst, das alle Teilgebiete dieser „Wissenschaft“ einschließlich der Traumdeutung behandelt. Zeigt u. a., wie man „aus des Menschen Gesichte, Händen und Geburths-Stunden, nach der Sonnen- Mond- und Sternen-Lauf, item Punctiren, Träumen, Nahmen und erscheinenden Wunder-Zeichen ein Prognosticon ... von seinem bevorstehenden Glück und Unglück stellen könne.“ Es werden auch Onomantie, Teratoskopie, Sympathie und Antipathie behandelt. Die Kupfertafeln zeigen fast ausschließlich chiromantische und astrologische Abbildungen. – Titel mit mehreren handschriftlichen Besitzeinträgen, verso sowie recto. Durchgehend etwas gebräunt und leicht fleckig. Ordentliches Exemplar.

538 Leischner, Carl Ferdinand. Die Zauberkunst aller Zeiten und Nationen namentlich des ägyptischen Althertums und des neunzehnten Jahrhunderts. XXIV, 297 S., 1 Bl. Mit gestochenem Frontipsiz und 4 gefalteten Kupfertafeln. 14 x 8,5 cm. Pappband d. Z. (leicht berieben und bestoßen). Weimar, B. F. Voigt, 1840.

150

Graesse, Bibl. magica 116. – Fünfte Ausgabe „enthaltend die Geheimnisse der ägyptischen Wahrsager, der Orakel, der Bauchrednerei, der Telegraphie, der Cartomancie, in 280 ausgewählt schönen, belustigenden und belehrenden Kunststücken aus der Physik, Chemie, Optik, Mechanik, Mathematik, Arithmetik und Experimentirkunst“ (Untertitel). – Titel mit hs. Besitzvermerk. Gering gebräunt.

539 Teller, Johann Friedrich. Vom Wiederkommen, Wiedersehen und Erscheinen der unsrigen nach dem Tode. Meine Überzeugungen nach Crusiusischen Grundsätzen. 167 S. 17,5 x 11 cm. Pappband d. Z. (stärker flekkig und berieben, bestoßen). Zeitz, Wilhelm Webel, 1806.

180

Graesse, Bibl. mag. 90. – Erste Ausgabe. Johann Friedrich Teller (17391816) wirkte als Pastor an der Nicolaikirche zu Zeitz. – Etwas stärker stock- und fingerfleckig.

185
450
Okkulta

Politik 20. Jahrhundert

540 Anti-Hitler-Karikaturen (Slam the Axis-Postcards). Sammlung von 6 schwarz-weißen Postkarten in Offsetdruck. Je 8,5 x 14 cm. New York, Robbins, 1943.

160

Sechs „ Slam the Axis - Postcards“ Anti-Hitler-Karikaturen - Hitler als Affe, Ratte, am Galgen, mit aufgerissener Hose und in einer Toilette. Vorhanden sind: 1. „Look Uncle Sam Made Monkeys of ‚em“. - 2. „Fortune Teller: I see a bad finish for you rats“. - 3. „ A Royal Flush!“. - 4. „Adolf‘s going places...to hell“. - 5. „Mine Fuehrer, How did you enjoy your trip to Russia?“ - 6. „Unconditional Surrender!“ Abbildung

Deportationsbefehl - Meldungspflicht für Juden

541 Avis Aux Israelites. Einblattdruck auf Velin. 21 x 30 cm. Frankreich 1940.

460

Flugblatt des Pariser Vororts Champigny-sur-Marne, herausgegeben am 26. September 1940 vom Bürgermeister. Es forderte alle Juden auf, sich bei der örtlichen Volkszählungsbehörde zu melden, um von den deutschen Besatzern Ausweiskarten zu erhalten. Die Warnung vor schwerwiegenden Folgen bei Nichtbefolgung markierte den ersten Schritt im Deportationsprozess. Historiker schätzen, dass etwa 75.000 französische Juden in die grausamen Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden, wobei weniger als 3000 überlebten. Zu bemerken ist, dass dieses Flugblatt vom örtlichen französischen Bürgermeister herausgegeben wurde, was die Mitverantwortung der lokalen Behörden bei der Verfolgung der Juden zeigt, da die französische Regierung lange Zeit die Rolle der französischen Behörden bei der Razzia und der Verfolgung der Juden durch die Nazis leugnete. –Wohlerhalten.

542 Comité International d Auschwitz (Hrsg.) KL Auschwitz. 93 S., 1 Bl. Mit zahlreichen photographischen

186
551

Abbildungen.19 x 27 cm. OLeinen mit illustr. Schutzumschlag (dieser mit Randläsuren). (Krakau, Comité international d‘Auschwitz, o. J. (ca. 1965).

120

Mit kraftvollen und bewegenden photographischen Aufnahmen, die einen Einblick in die Realität von Auschwitz und das leidvolle Leben der Gefangenen gewähren. – Nur leicht nachgedunkelt.

543 Fried, Alfred H. Das Tagebuch eines zum Tode Verurtheilten. 153 S., 8 Bl. 21 x 13,5 cm. OBroschur (Vorderumschlag fast lose; kleiner Randeinrisse). Berlin, C. Duncker, 1898.

100

Einzige Ausgabe dieser beeindruckenden Schrift gegen die Todesstrafe. Mit einer Einleitung über die Todesstrafe von Ludwig Büchner. Der österreichische Pazifist und Schriftsteller Fried (1864-1921) erhielt 1911 den Friedensnobelpreis. – Teils unaufgeschnitten.

544 Fuchs, Eduard. Die Juden in der Karikatur. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. VII, 309 S., 1 Bl. Mit 31 teils farbigen und doppelblattgroßen Tafeln sowie 307 Textillustrationen. 27,5 x 20 cm. Rotes OLeinen (Rücken aufgehellt und stockfleckig) mit montierter farbiger Dekkelillustration. München, Albert Langen, (um 1921). 180

Bibl. z. Antisemitismus I, 354. Dahlmann-Waitz 36, 261. – „...Die Judenfrage ist neben der Frauenfrage eines der auffälligsten Sondergebiete in der Karikatur aller Zeiten und Völker. Ich mußte dieses Buch also eines Tages schreiben, nachdem ich die Karikatur als eine wichtige Wahrheitsquelle für die geschichtliche Erforschung der Vergangenheit erkannt und proklamiert habe...“ (Vorwort). – Ordentliches Exemplar. – Beigegeben: Robert Körber und Theodor Pugel (Hrsgr.). Antisemitismus der Welt in Wort und Bild. 5 nn. Bl., 326 S., 1 nn. Bl. Mit zahlreichen Tafeln und Textabbildungen. 29 x 22,5 cm. 1936. - Zweite Ausgabe. Reich bebilderte antisemitische Hetzschrift. - Papierbedingt gebräunt, gutes Exemplar

545 Habsburg, Otto von. Konvolut von drei Werken mit eigenhändiger Verfasserwidmung. 8°. OPappbände. Verschiedene Verlage. 1978-1987. 120

I. Karl IV. Ein europäischer Friedensfürst. München 1978. - Erste Ausgabe. - II. Europa - Garant der Freiheit. München 1980. - Erste Ausgabe. - III. Die Reichsidee. Geschichte und Zukunft eienr übernationalen Ordnung. 2. Auflage. Wien 1987. - Alle Bände mit Grußformel des letzten Kronprinzen von Österreich-Ungarn (1912-2011). – Wohlerhalten.

Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand eines Einzel-

schicksals in Originaldokumenten

546 Pluntke, Rudolf Bernhard. Nachlass des Beamten mit zahlreichen Briefen, Dokumenten, Pässen und Fotografien. Verschiedene Formate. Berlin ca. 1914-1952. 500

Bemerkenswert interessanter Nachlass des Wachtmeisters und Verkehrsbeamten und späteren Regierungsrat Rudolf Bernhard Pluntke (1896-1972) mit Dokumenten, die seine Militärlaufbahn im Ersten Weltkrieg anhand von Briefen, Fotos und Urkunden, aber auch seine Tätigkeit während der Kaiserzeit zuvor und im Nationalsozialismus aufzeigt.

Vorhanden sind zahlreiche Originalfotos, Dokumente und Frontbriefe aus dem militärischen Leben des Kanoniers und Vizewachtmeisters, Kämpfers im Ersten Weltkrieg, der aus dem preußischen Städchen Wronke (Warthestadt Fronich) stammt und zunächst Bürogehilfe war. Er trat in den Militärdienst am 15. September 1914 ein. Fast alle Fotos sind verso beschriftet, so dass man Einblicke in die jeweiligen Strategien, Waffen, Schlachtfelder etc. gewinnen kann.

Fotos aus Weißrussland: „Stellung am Narwzsee (Smorgau) April 1916. 4. Batterie Feldartzt-Regt. 237“, „Batteriestellung vor Baranowitschi 1915 mit Batterieoffizieren. Btr. leichtes Reichswehr Art. Reg. H2 9. Batterie“, „Wohnraum des Batterieführers Oberlt. Altrichter in der Winterstellung bei Baranowitschi 1915“. „Unteroffizierkoprs 4. Bttr. Mai 1918 nach Großoffensive 21.3.1918 in Ruhestellung hinter der Front“. „Grenzschutz Mai 1919. Dorf Cielle bei Bromberg“

187 Politik 20. Jahrhundert
540

Im Zentrum des Konvoluts steht ein Bündel mit Frontbriefen und Feldpost der Jahre 1915-1918, in denen Pluntke eindrucksvoll von seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg berichtet. Weiterhin: Militärpass des „Kanoniers Rudolf Bernhard Plondke“ (sic) mit einigen hs. Eintragungen zu „Einberufungen, Führung, Strafen usw.“ aus den Jahren 1915-1919, „Führung sehr gut, Strafen: keine“ und „Führung: vorzüglich“, seine Beförderung zum „Vizewachtmeister“ und die „Entlassung infolge der Auflösung der Schönlanke-Batterie“ etc. Pluntke überlebte den Krieg und wurde Verkehrspolizist in Berlin Charlottenburg, dann Angestellter im Kraftverkehrsamt

Dabei sind auch sechs Tageszeitungen von historischer Bedeutung (in Faksimile): Der Angriff 30.01.1933. Der Kämpfer 30.01.1933. Deutsche Allgemeine Zeitung 31.01.1933. Vorwärts 28.02.1933. Vossische Zeitung 28.02.1933. Völkischer Beobachter 01.03.1933. Pluntke überlebte auch den Zweiten Weltkrieg, er wer nach dem Ersten Weltkrieg in die Kommunistische Partei eingetreten, aus der er 1945 wieder austrat: So gibt es zwei Mitgliedskarten der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ vom 28. bzw. 26.11.1945. Ferner sind auch einige Kinder- und Jugendfotos vorhanden sowie spätere wie „Kegelabend mit amerikanischen Offizieren 1954“. Weiterhin 2 Führerscheine von 1934 und 1945, ein Reisepass von 1952 und weiteres, u. a. ein Mitgliedsausweis des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Interessant ist auch ein umfangreiches Buch mit Haushaltsausgaben der Jahre 1955 bis 1960, das minutiös alle Lebenskosten diese halben Jahrzehnts festhält. Beiliegen 2 Filmrollen-Negative sowie der Orden das Eiserne Kreuz am Bande sowie ein hs. Kochbüchlein.

Kraft seines Amtes bei der Polizei unter dem Regime des Nationalsozialismus war es Pluntke gelungen, zahlreichen jüdischen Mitbürgern zu helfen. Die beiden entsprechenden Stempel, mit denen er die entsprechenden Unterlagen legitimiert sind ebenfalls Teil des Nachlasses. So finden sich in den weiteren Unterlagen auch Ehrungen des Berliner Senats für Rudolf Bernhard Pluntke, die sich expressis verbis auf dessen Schutz jüdischer Mitbürger beziehen. – Meist gut erhalten.

547 Propagandistisches Zeitungskonvolut. - „ Märkische Zeitung“. Sammlung von 16 Illustrierten. 47 x 32 cm. 1941-1945.

120

Aus historischer Sicht spannende Sammlung von 16 Publikationen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Mit einer Fülle von Artikeln und Berichten zum Kriegsgeschehen, dem Verlauf und der allgemeinen politischen Situation aus der Perspektive der nationalsozialistischen Führung.

Hervorzuheben ist die Ausgabe und Berichterstattung über die Schlacht von Stalingrad, die bekanntlich eine militärische, aber auch eine psychologische Wende im Krieg markierte, wenngleich Goebbels und sein Propagandaapparat wie in diesen vorliegenden Ausgaben dies zu kaschieren versuchten und wahre Ereignisse verschleierten. Interessant ist auch die Ausgabe nur wenige Tage vor Kriegsende - selbst so kurz vor dem Ende wird in den Artikeln der Eindruck vermittelt, als würde ein Sieg noch möglich sein und der Fokus wird verrückt. – Papierbedingt gebräunt und mit starken Randläsuren und Einrissen. Alle mit je zwei Falzen.

548 Rang, Florens Christian. Deutsche Bauhütte. Ein Wort an uns Deutsche über mögliche Gerechtigkeit gegen Belgien und Frankreich und zur Philosophie der Politik. 189 S., 1 Bl. Privater Leinenband (OVorderumschlag eingebunden) mit RSchild. Sannerz und Leipzig, Eberhard Arnold, 1924.

180

Erste Auflage, erschien kurz vor Rangs Tod, der sich darin dezidiert für deutsche Reparationen an Frankreich und Belgien einsetzte. Die Autoren der „Zuschriften“ sind Walter Benjamin, Martin Buber, Otto Edelmann, Karl Hildebrandt, Ernst Michel, Alfons Paquet und Theodor Spira. Ein Reprint erschien 2015 im Wallsteinverlag. – Papierbedingt vor allem im Rand gebräunt, Vortitel im Bug mit dem Umschlag verklebt. Exemplar mit dem von Karl Mahr gestalteten Vorderumschlag.

549 Rationsmarken. 5 Lebensmittel- und Zigarettenkarten für jüdische Bürger aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. 3 Bl. In schwarzen Lettern auf farbigem Velin gedruckt, gekennzeichnet durch roten und blauen Aufdruck „J“ oder „Jude“. Ca. 14 x 19 cm. München u. a. um 1944.

100

Solche vom Staat regulierten Nahrungsmittelkarten sollten zu Krisenzeiten eine bestimmte, abgemessene Menge an Lebensmitteln und anderen essentiellen Konsumgütern der Bevölkerung zuweisen. Jüdische Bürger erhielten solche Karten mit weit weniger Kalorien als ihre

188 Politik 20. Jahrhundert
550

Mitbürger. Die hier vorliegenden Nährmittelkarten waren gegen u. a. Brot, Milch und Zigaretten einzutauschen. – In sehr guter Erhaltung. Selten.

550 Spector, Johanna. Ghetto- und KZ. Lieder aus Lettland und Litauen. Aufgezeichnet, gesammelt, erklärt und mit Begleitung versehen. 59 S. 20 x 13,5 cm. Farbig illustrierte OBroschur (etwas berieben und bestoßen; Entwurf „Weichmann 1947“). (Wien, AJDC, 1947).

300

Seltene erste und einzige Ausgabe, „gewidmet dem Andenken der im Ghetto und KZ. umgekommenen“. Vorgestellt in Text und Noten sind 15 teils jiddische Lieder aus den Jahren 1939-45. Jedem ist eine kurze Erklärung über Ursprung und Interpretation vorangestellt. Johanna Spector (1915-2008) war nach 1945 Ethnomusikwissenschaftlerin und Filmemacherin in den USA. – Papierbedingt gebräunt, wohlerhalten.

Abbildung

551 Vlaanderen, André. L’Europe en Sept. 30. Signierte, mit Pastell und Aquarell kolorierte Lithographie. 61 x 86 cm. Brügge, Léon Burghgraeve, 1939. 4.500

Eines von 150 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Seltene satirische Karte, die Europa im September 1939, dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zeigt. Sie wurde von André Vlaanderen (1881-1955) gezeichnet und von Léon Burghgraeve in Brügge gedruckt. Die einzelnen Länder stehen sich kriegerisch oder untätig gegenüber, während der Tod über ihnen folgendes Banner trägt: „Ille terrarum mihi [praeter omnes] angulus ridet“ (Dieser Winkel der Erde lächelt mir [mehr als alle anderen] zu). Länder Europas sind nummeriert und in der Legende auf der rechten Seite aufgeführt. – Unterer Steg verstärkt sont wohlerhaltenes und hübsches Exemplar. – Beigegeben: Derselbe. Carte allégorique de l‘Europe en Septembre 1930. 1 Bl. 30 x 20 cm. Unter Glas mit Passepartout in einfacher Holzleiste. Brügge, André Vlaanderen, 1939. - Vom Autor mit der Schreibmaschine geschriebenes Blatt, in dem er seine Karte ausführlich erläutert.

Abbildung Seite 186

552 Wegner, Armin T. Der Prozeß Talaat Pascha. Stenographischer Bericht über die Verhandlung gegen den des Mordes an Talaat Pascha angeklagten armenischen Studenten Salomon Teilirian vor dem Schwurgericht des Landgerichts III zu Berlin, Aktenzeichen: C. J. 22/21, am

2. u. 3. Juni 1921. Mit einem Vorwort von Armin T. Wagner und einem Anhang. XI, 136 S. 24 x 16 cm. OBroschur. Berlin, Deutsche Verlagsgesellschaft f. Politik u. Geschichte, 1921.

300

Wilpert-Gühring2 12. – Erste Ausgabe. Mehmed Talât, bekannt als Talât Bey oder Talât Pascha (geb. 1872) war Innenminister und Großwesir des Osmanischen Reichs und Führer der Jungtürken. Er wurde im März 1921 im Exil in Berlin von einem jungen Armenier als Vergeltung für den Genozid am armenischen Volk ermordet. – Etwas gebräunt. Abbildung

189 Politik 20. Jahrhundert
552

Recht, Staat und Wirtschaft

553 Abele von Lilienberg, Matthias. Metamorphosis telae judiciariae, das ist Seltzame Gerichtshändel, samt denen, hierauf gleichsam seltzam erfolgten Gerichts-Aussprüchen... vermehret u. verb. Teil I (von II). 6 Bl., 761 S., 7 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und Holzschnitt-Vignette. 15 x 9 cm. Pergament d. Z. (etwas bestoßen und flekkig) mit hs. RTitel und spanischen Kanten. Nürnberg, Michael Endters, 1655.

180

Dünnh. 104, 2.3; Goed. III, 265, 10, 1; Hayn/G. I, 4; Jantz I, 301. –Umfangreiche Sammlung von amüsanten und kuriosen Prozessgeschichten sowohl aus dem Bürgertum als auch über bekannte Persönlichkeiten. – Ohne Teil II, der erst 1558 erschien u. weitere 150 Fälle enthält. Frontispiz mit hs. Besitzvermerk lose. Etwas stockfleckig und Nachsatz mit hs. Notizen.

554 Bauer, Fritz. Das Verbrechen und die Gesellschaft. 265 S., 1 Bl. 21,5 x 13 cm. OLeinen mit OSchutzumschlag (dieser mit kleineren Randläsuren). München und Basel, E. Reinhardt, 1957.

120

Erste Ausgabe. – Fl. Vorsatz mit längerer Widmung (bemerkenswerterweise stammt sie wohl von einem Juristen), datiert: Berlin, 22. Februar 1966.

555 Beck, Johann Adam. Tractatus novus vom Wechsel-Recht in sich begreiffend, so wohl die Persohnen, welche diesem Recht unterworffen sind, als auch die verschiedene Arten und Gattungen derer Wechsel und WechselBrieffen,ingleichen was in- oder bey Ausstell- VerfertigVersend- und Versicherung der Wechsel-Brieffen, oder sonst insgemein zu observiren ist. 5 Bl., 512 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz und typographischer Falttabelle. 20,5 x 16,5 cm. Halbpergament d. Z. (berieben) mit RSchild. Nürnberg, Johann Georg Lochner, 1729.

450

VD18 10744088. Humpert 5779. Nicht bei Goldsmith, Kress und Einaudi. – Einzige Ausgabe der europäischen Wechsel-Ordnung. Behandelt Wechselordnungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Schweden, Dänemark, Norwegen, Frankreich und Holland. Das schöne Frontispiz zeigt die emsige Arbeit in einer Wechselstube des Barock mit Holztäfelung, Gesimsstatuen und -bildern sowie der Person des Merkur mit Hermesstab, Flügelschuhen und geflügeltem Helm - bekanntlich der römische Gott des Handels und Schutzpatron der Kaufleute -, wie er durch die Tür tritt. – Etwas braunfleckig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar. Abbildung

556 Burman, Pieter. Vectigalia populi Romani, et Zeus Kataibates (graece) sive Jupiter Fulgerator, in Cyrrhestarum nummis, curis secundis illustrata. 13 Bl., 214 S., 3 Bl., S. 215-346 S., 6 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit Kupfertitel und gestochener Titelvignette. 25 x 20 cm. Pergament d. Z. (leicht fleckig und berieben, Deckel etwas geworfen). Leiden, Konrad und Georg Wishoff, 1734. 120

Jöcher I, 1503. Lipsius 63. – Neuausgabe der beiden zuerst 1694 separat erschienenen Abhandlungen über die altrömische Steuergesetzgebung und über Zeus als Wettergott, verfasst von dem Leidener Philologen und Bibliothekar Pieter Burman (1668-1741). – Etwas braunflekkig.

Abbildung

557 Conring, Hermann. Epistolarum syntagma duo una cum responsis. Praemissa Conringii vita, scriptorum index, et de his doctorum virorum judicia. 24 Bl., 89 S., 3 Bl., 113 S., 2 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 20 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, VDeckel und Rücken vom Block gelöst). Helmstedt, Georg Wolfgang Hamm, 1694.

240

VD17 23:263124T. – Einzige Ausgabe der Briefe des aus dem ostfriesischen Norden stammenden Polyhistors Hermann Conring (1606-1681),

190
555

posthum herausgegeben von Caspar Körber. Conring wurde mit seiner 1643 erschienenen Schrift De origine juris germanici zum Begründer der deutschen Rechtsgeschichte. Mit einer biographischen Skizze und einem Verzeichnis seiner Schriften. – Es fehlt das gestochene Portrait. Etwas gebräunt und braunfleckig, Vorderdeckel und Rücken vom Block gelöst, offenbar wurde eine vorgebundene Kleinschrift dem Sammelband entnommen. – Beigebunden: Jean Hardouin. Chronologiae ex nummis antiquis restitutae prolusio de nummis Herodiadum. 109 S., 1 Bl. Paris, Jean Anisson, 1693. - De Backer-Sommervogel IV, 87, 17. - Erste Ausgabe der numismatischen Abhandlung des streitbaren Pariser Theologen, Altertumskundler und atheistischen Verschwörungstheoretiker

Jean Hardouin (1646-1729). Dessen radikale geschichtsrevisionistische Theorien gipfelten in der Annahme, das eine Vielzahl antiker Schriftquellen sowie Teile der Bibel Fälschungen bzw. das Werk betrügerischer Mönche des 13. Jahrhunderts seien. - Etwas gebräunt, sonst wohlerhalten.

558

Ordnungen, Constitutiones, Edicta, Decisiones und Mandata, so von Churfürst Ernsten und Hertzog Albrechten

Gebrüderen ... in Kirchen- Consistorial- Policey- JustitienCammer- und Berg-Sachen etc. nach einander außgelassen. 2 Teile in 1 Band. 8 Bl., 1208 S., 68 Bl.; 2 Bl., 183 S., 2 Bl., 168 (recte: 158) S., 9 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Ohne den Kupfertitel. 32,5 x 19 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas stärker berieben und angestaubt, Vorderdeckel mit Schabspur) mit 2 figürlichen Mittelplatten. Dresden, Melchior Bergen für Christian Bergen, 1673. 250

VD17 23:627201A. Bircher A 7388. Kat. Bibl. Kammergericht Berlin 2098. – Eine von drei im VD17 verzeichneten Varianten der Sammlung von Gesetzestexten für das Kurfürstentum Sachsen, das später von Lünig als Codex Augusteus bis 1824 fortgesetzt wurde. Mit zahlreichen Spezialverordnungn zum Berg-, Fischerei-, Jagd-, Mühlen-, Post-, Steuer-, Weinbauwesen etc. – Etwas gebräunt und braunfleckig.

559 Darier, Hugues. Tableau du titre, poids et valeur, des différentes monnaies d‘or et d‘argent, qui circulent dans le commerce avec empreintes. Auquel on a joint diverses tables, tarifs et regles utiles à ceux qui travaillent ou font le commerce des matières d‘or et d‘argent. 2 Bl., 86, 4 S. Mit Kupfertitel und 52 Kupfertafeln mit Münzdarstellungen. 25 x 20,5 cm. Marmorierter Halbpergamentband d. Z. (stärker berieben, etwas bestoßen) in modernem Halbleinenschuber. Genf, Selbstverlag, 1807. 200

Goldsmith-Kress 19426. – Einzige Ausgabe der tabellarischen Wertaufstellung. – Die ersten fünf Tafeln mit hinterlegtem Riss im oberen Rand. Etwas fingerfleckig, einige Tafeln ausgebunden.

560 Gneist, Heinrich Rudolph. Die formellen Verträge des neueren römischen Obligationenrechts in Vergleichung mit den Geschäftsformen des griechischen Rechts.

VI, 2 Bl., 514 S. 2 x 14 cm. OPappband (berieben und bestoßen). Berlin, L. Oehmigke, 1845. 220

Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung des hochbedeutenden Juristen und Politikers (1816-1895). – Etwas gebräunt.

561 Goldast von Haiminsfeld, Melchior. Politische Reichshändel. Das ist, allerhand gemeine Acten, Regimentssachen, und weltlichen Discursen (...). 6 Bl., 1066 S. Titel in Schwarz und Rot sowie mit großer HolzschnittDruckermarke. 35 x 21 cm. Pergament d. Z. (berieben, bestoßen und fleckig) mit spanischen Kanten und Rotschnitt. Frankfurt, Johann Bringern, 1614. 400

VD17 1:018465U. Graesse III, 110. – Melchior Goldast von Haiminsfeld (1578-1635) verfasste zahlreiche historische und juristische Gutachten, vor allem zu verfassungsrechtlichen Problemen. Das Werk „Politische Reichshändel“ war seiner Zeit umstritten, auf Grund von Fälschungsvorwürfen. – Mit montierten hs. Besitzschild auf dem Vorsatz. Innengelenke angeplatzt, vereinzelt leicht fingerfleckig.

191 Recht, Staat und Wirtschaft
Corpus juris Saxonici, worinnen alle und iede 556

Recht, Staat und Wirtschaft

562 Grotius, Hugo. Le droit de la guerre et de la paix. Nouvelle Traduction par Jean Barbeyrac. 2 Bände. 3 Bl., XLV S., 1 Bl., 518 S.; 1 Bl., 480 S., 20 Bl. Mit gestochenem Portraitfrontispiz und 2 gestochenen TVignetten, gestochener Kopfvignette und gestochener Initiale. 26 x 19,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und beschabt, leicht bestoßen) mit 2 goldgeprägten RSchildern, RVergoldung und Rotschnitt. Basel, Emanuel Thourneisen, 1746. 300

Ter Meulen-D. 656. – Wunderbar gedruckte Ausgabe des vielfach veröffentlichten Werkes des politischen Philosophen Hugo Grotius (15831645). – Innen nahezu tadelloses Exemplar.

563 Hagen, Gottlieb von. Comitiologia Ratisbonensis, de Anno 1654. Das ist: Was bey selbigem Reichstage zu Regenspurg: Item, was daneben bey der Wahl deß Röm: Königs Ferdinandi IV. und dessen Crönung, beydes in iure, & facto anzumercken sich erzeiget hat. 8 Bl., 406 (recte: 386) S. Mit typographischer Falttafel. 19,5 x 16 cm. schlichter moderner Pappband mit Deckelschild. Frankfurt, Sebastian Rohner, 1657.

VD17 1:018550E. Jöcher II, 1316. – Einer von drei erschienenen Dru kken aus dem Jahr des Erstdrucks. Gottlieb von Hagen (1545-1658) war Geheimer Rat Christians IV. von Dänemark und Gesandter am spanischen Hof in Brüssel sowie zuletzt dänischer Commissarius in Bremen. Das vorliegende Werk enthält umfassendes Material zum Regensburger Reichstag sowie zu rechtlichen und historischen Fragen bezüglich des Römischen Reichs und dessen Legitimation. – Etwas gebräunt oder braunfleckig, mit einigen Unterstreichungen.

564 (Heider, Daniel). Gründlich-historischer Bericht von denen alten Reichs-Vogteyen, bey denen Erb- Freyund Reichs-Städten, wie auch bey denen Hoch-Stifft- und andern Clöstern: So dann, von denen Pfaltz-Grafschafften bey denen weltlichen Fürstenthumen und Ländern, darinnen hauptsächlich von dem alten Stand deß Reichs, von dem Amt, ... der Reichs- und Casten-Vögte, auch Pfaltz-Grafen. Zum zweyten Mal aufgelegt. 2 Teile in 1 Band. 14 Bl., 582 S., 58 Bl. (Index); 1 Bl., 133 S., 16 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 20 x 15,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben, VDeckel mit verblasstem Feuchtigkeitsrand) mit goldgeprägtem Wappensupralibros auf beiden Deckeln und 1 (statt 2) Messingschließen. Ulm, Johann Christoph Bäuerlein und Erben Görlin, 1732. 240

VD18 90893360. Pütter III, 289, 3. – Zweite und letzte Ausgabe des umfangreichen, erstmals 1655 in Stuttgart erschienenen Werks. Daniel Heider (1572-1647) wirkte als Stadtsyndikus in Lindau und gilt als einer der bedeutendsten Rechtshistoriker seiner Zeit (ADB XI, 303). Ohne den im Folgejahr erschienenen Anhang. – Etwas stock- oder braunfleckig, anfangs auch mit Feuchtigkeitsrand, Titel und Schlussblatt gestempelt. Exemplar aus der Bibliothek von Gottfried Bessel

(1672-1749), dem langjährigen Abt des Benediktinerstifts im niederösterreichischen Göttweig. Mit dessen Wappensupralibros („Godefridus Dei Gratia Abbas Gottwicensis“) auf beiden Deckeln.

565 Herden, Eitel Friedrich von. Deß Heil. Röm. Reichs Teutscher Nation Grundfeste, Auß dem VIII. Artic. deß Osnabrückischen Friedenschlusses. Neben Ihrer Capitulation, und beygefügtem Actu processionis & propositionis auff dem Reichstag zu Regenspurg 1663... sammt einem hierüber ertheilten Bedencken. 7 Bl., 369 S., 21 Bl., 164 S., 2 Bl. Mit 2 gefalt. Tabellen. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (bestoßen, berieben, leicht fleckig) mit spanischen Kanten und hs. RTitel (dieser stark verblasst). Frankfurt am Main, Georg Heinrich Oehrling, 1706. 300

Pütter I, 231. – Darstellung der Reichsverfassung. „Ein jeglich Reich, so es mit ihm selbst uneins wird, das wird wüste, und ein Hauß fället über das andere.“ – Gleichmäßig gebräunt, Vorsatz mit alten Annotationen. – Nachgebunden: Joseph I. Wahl-Capitulation des Allerdurchleuchtigsten...Herrn Josephi...beschlossen u. auffgerichtet zu Augspurg, den 24.14ten Monats-Tag Januarii. 792 S., 12 Bl. Augsburg, 1690. Und: (Veit Ludwig von Seckendorff). Additiones oder Zugaben und Erleuterungen Zu dem Tractat des Teutschen Fürsten-Staats, Durch den Autorem selbst ... aus Liebe des gemeinen Bestens, abgefasset. 208 S. Frankfurt u. a., Johann Meyer, 1703.

566 Hoffmann, Christian Gottfried. Series rerum per Germaniam et in comitiis a transactione Passaviensi ad ann. MDCCXX. gestarum. In qua discordiarum inter utrique religioni addictos origo & progressus enarrantur, pax religiosa, ordinatio executionis, pax Osnabrugo-Monasteriensis ... Ad illustrandas pacis Westphalicae tabulas concinnata. 12 Bl., 212 S., 6 Bl., 398 S., 2 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 20 x 15,5 cm. Pergament d. Z. Frankfurt und Leipzig, Erben Friedrich Lanck, 1720.

300

VD18 1021559X. – Einzige Ausgabe der Schrift des Leipziger Staatsrechtlers Christian Gottfried Hoffmann (1692-1735) über die Beschlüsse des Westfälischen Friedens. – Papierbedingt etwas gebräunt, Titel gestempelt. Wohlerhaltenes Exemplar. – Beigebunden: Derselbe. Entwurff einer Einleitung zu dem Erkäntniß des gegenwärtigen Zustandes von Europa. Worinnen von denen hierzu nöthigen Wissenschafften überhaupt geurtheilet, insonderheit aber der Ursprung von denen wichtigsten Krieges- und Friedens-Angelegenheiten dieser Zeit vorgestellet wird. 16 S. Ebenda 1720. - VD18 15237907. - Titel mit kleiner Ziffernsignatur. Wohlerhalten. - Johann Adam Kopp. Tractatus juris publici De insigni differentia inter S. R. I. comites et nobiles immediatos. Cui supplementi loco accesserunt multa diplomata adhuc inedita. 8 Bl., 349 S., 12 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochener Titelvignette. Straßburg, Johann Reinhold Dulssecker, 1725. - Im VD18 nicht verzeichnete Titelauflage des Erstdrucks aus dem Vorjahr; eine dritte Auflage folgte ebenda 1728 (vgl. VD18 10444386). - Etwas braunfleckig und gebräunt, sonst wohlerhalten.

567 (Justi, Johann Heinrich Gottlob von). Abhandlung von der Unverletzlichkeit der Waffen- und Krieges-

192
180

Verträge [und:] Derselbe. Wohlgemeynte Vorschläge eines die jetzigen unglücklichen Zeiten beseufzenden Menschenfreundes auf was vor Bedingungen die jetzs in Krieg befangenen Mächte zu einem dauerhaften und ihren allerseitigen Interesse gemässen Frieden gelangen könnten zur Aufmunterung ganz Deutschland. 2 Hefte. 68 S.; 48 S. Mit 2 Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel. 21 x 16,5 cm. Broschur aus Druckbögen des 18. Jahrhunderts (leicht gebräunt). Frankfurt, Selbstverlag, 1760. 200

Das Werk „Abhandlung von der Unverletzlichkeit ...“ von Johann H. G. Justi (1717-1771) ist ein Separatdruck seiner 1760 erschienenen „Fortsetzung der Untersuchung, ob die Europäischen Völker dereinst Lust haben möchten, Menschen-Fresser, oder wenigstens Hottentotten zu werden“. Hier in der zweiten Ausgabe „Wohlgemeynte Vorschläge ...“. – Etwas stock- und braunfleckig.

568 Lorich, Reinhard. Instruction und Bericht, wie, und zu welchen Stücken junge Fürsten und andere Herren-stands Kinder, Land und Leuten zu gutem, fruchtbarlich zu underweisen und anzuführen; Sehr lustig, und jedermann zu lesen nützlich. Jetzo aber aufs new ubersehen. 8 Bl., 462 S., 1 w. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 12,5 x 7,5 cm. Pergament d. Z. (stärker fleckig und berieben, vorderes Gelenk angeplatzt) mit hs. RTitel. Herborn, (Christoph Corvinus), 1618.

350

VD17 1:004031B. – Erste Ausgabe vom Fürstenspiegel des Gründungsprofessors der Philipps-Universität Marburg Reinhard Lorich (ca. 1510-1564). – Blatt Hviii-H x mit kleinen Läsuren im Satzspiegl und Eckabriss (geringer Buchstabenverlust). Etwas gebräunt und braunfleckig, anfangs mit Feuchtigkeitsrand in der unteren rechten Ecke. – Vorgebunden: Johann Textor. Obrigkeit- und Richter-Spiegel, darinnen deren Ampt und Gebührde zuersehen: Item Hofleuth Spiegel: Darinnen der Hofleuth Zustandt, Wesen und Händel, wie Untrew von etlichen zu Hof gemeinglich gepflogen und gespüret. 251 S. Frankfurt, Erasmus Kempfer für Georg Heinrich Faber, 1618. - Vgl. VD17 3:311760Y. - Titelauflage des zuerst im Vorjahr ebenda erschienenen Fürstenspiegels durch den hessischen Geschichtsschreiber Johann Textor (1582-1626), der vor allem durch seine 1617 erschienene Nassauische Chronik in Erinnerung geblieben ist. - Etwas fleckig und stärker gebräunt, Vorsatz mit Tintenproben.

569 Oldenburger, Philipp Andreas. Notitia rerum illustrium Imperii Romano-Germanici tripertita, sive: Discursus iuridico-politico-historici ad instrumentum sive Tabulas pacis, Osnabrugo-Monasteriensis. Editio secunda. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 531 S.; 4 Bl., 251 S.; 4 Bl., 136 S., 65 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 21,5 x 16 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel) mit goldgeprägtem Wappensupralibros. Freistadt (d. i. Genf), Aemilius Verus, 1669.

VD17 3:600232R. ADB XXIV, 262. – Zweite Auflage des zuerst ebenda im Vorjahr erschienenen umfangreichen Kommentars zum Westfälischen Frieden. „1668 ließ Oldenburger unter dem Namen Burgoldensis seine ‚Notitia Rerum Illustrium Imperii Romano-Germanici‘ erscheinen, einen 1360 Seiten starken Octavband, der eine sehr weitgehende Benutzung der Werke anderer Autoren - besonders stark werden Limnäus und Conring ausgebeutet - ohne Auswahl und Sorgfalt aufweist. Einen großen Raum nimmt in derselben die Behandlung von Dingen ein, die nur in einem sehr losen Zusammenhang mit dem Thema stehen, während manches wichtige übergangen wird; öfters ist der Commentator gar nicht in den Sinn der Friedensbestimmungen eingedrungen. Eine zweite, sehr vermehrte Ausgabe seines Buches ließ Oldenburger 1669 in 4° unter dem Namen Warmund von Friedberg erscheinen“ (ADB). – Etwas braunfleckig, Vortitel mit hinterlegtem Randausschnitt. Exemplar im Einband einer Adelsbibliothek, der Vorderdeckel mit gekröntem „F“, der Rückdeckel mit Wappendarstellung.

570 Patriotische Schriften. 3 Flugblätter zum Patriotismus und dem deutschen Staate. 16 x 9 cm bis 20 x 11 cm. (1) Pappband d. Z. (etwas berieben) und (2) Broschur (etwas berieben und leicht fleckig). Deutschland, Selbstverlag, 1801-1814.

240

Vorhanden: I. Patriotisches Appel an den Friedenscongreß in Lüneville und die Reichsversammlung in Regensburg, eine höchst wichtige und höchst dringende Veränderung der teutschen Staatsconstitution betreffend. 40 S. Osnabrück und Münster, 1801. - II. Auch ein Wort zu seiner Zeit, oder patriotische Gedanken zu Gründung einer besseren deutschen Reichsverfassung. 62 S. O. O. 1814. - III. Beantwortung der in jetzigen Zeiten für jeden Teutschen besonders wichtigen Frage: Was haben wir zu erwarten? 52 S. Deutschland 1814. – Papierbedingt gebräunt, teils mit geknickten Ecken und teils etwas stockfleckig.

571 Paine, Thomas. Kurzer Abriß der Entstehung der französischen Revolution. 132 S. 18 x 11 cm. Pappband d. Z. (nur leicht bestoßen) mit hs. RSchild. Leipzig., Dyk, 1791. 320

Erste Ausgabe. Diese Übersetzung wurde von Dyk verfasst, einem angesehenen Leipziger Buchhändler seiner Zeit. Er zeigt eine konservative Einstellung und betrachtete eine vollständige Übersetzung von Paines Werk nahezu als exzentrisches Unterfangen, vergleichbar mit der Verwirrung , die die Erklärung der Menschenrechte durch die Nationalversammlung hervorrufen kann. – Wohlerhalten. Selten.

572 Pütter, Johann Stephan. Vollständigeres Handbuch der teutschen Reichshistorie. Zweyte vermehrte Ausgabe. 16 Bl., 1312 S., 113 Bl. (Register). Mit gestochener Titelvignette von Bernigeroth. 20 x 12 cm. Marmorierter Kalbslederband d. Z. mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Göttingen, Witwe Vandenhoek, 1772.

250

Stintzing-Landsberg III, 1, 339. – Zweite, vermehrte Auflage des zuerst 1762 erschienenen Handbuchs. „Dieses gibt es ganz auf, systematisch das Staatsrecht jeder einzelnen Epoche auszubilden, und verfolgt statt

193
und Wirtschaft
Recht, Staat
180

dessen die fortwährend geschichtlich gleitende Entwicklung der Staatsverhältnisse aus der politischen Geschichte hervor bis in die Einzelheiten“ (St.-L.). – Etwas stockfleckig, fl. Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Schönes Exemplar im dekorativen Ganzlederband.

573 Raynal, Guillaume-Thomas. Histoire philosophique et politique des établissement et du commerce des Européens dans les deux indes. 10 Bände. Mit 10 gestochenen Titelvignetten, gestochenem Porträt und 9 gestochenen Frontispizen. 20 x 12,5 cm. Leder d. Z. (berieben,

bestoßen leicht angestaubt und teils mit kleinen Fehlstellen sowie Wurmlöchern) mit goldgeprägtem RSchild. Genf, Jean-Leonard Pellet, 1781.

900

Sabin 68093. Vgl. Phillips 652 (1780). Cohen/R. 854 (1774, 1780). –Genfer Ausgabe des 1770 erstmals erschienenen Werkes unter annonymen Autor. Beachtliche Enzyklopädie über den Handel zwischen Europa und dem Fernen Osten, Afrika und Amerika. – Teils etwas stock- und fingerfleckig, mit kleinen Wurmgängen (ohne Textverlust). Mit handschriftlichem Besitzvermerk auf Titel.

Abbildung

194 Recht, Staat und Wirtschaft
573

574 Schambogen, Johann Christoph. Praelectiones publicae in D. Iustiniani institutionum iuris quatuor libros. Editio novissima. 7 Bl., 706 S.; 364 S., 24 Bl. Mit gestochenem Portrait. 19 x 15,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Löwen, Wolfgang Konrad Prixa, 1715.

150

Stintzing-L. III/1, 34. – Späterer Druck des umfassenden Kommentars zum Justinianischen Kanon des bedeutenden Prager Rechtsgelehrten Johann Christoph Schambogen (1636-1696). Erstmals 1676 erschienen, hielten sich die „Praelectiones in Prag als Vorlesebuch, bis sie 1774 den Elementen des Heineccius Platz machten“ (Stintzing). – Titel mit verblasstem Besitzeintrag, vorderes Innengelenk schwach angeplatzt. Sonst wohlerhalten.

575 Schilter, Johann. Codex iuris Alemannici feudalis, proutis in comitiis noricis Anno MCCIIX. Editio secunda auctior et emendiator. 4 Bl., XVIII S., 1 Bl., 398 S., 7 Bl., 63, 51, 104, 219 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit Kupfertafel. 31,5 x 20,5 cm. Marmorierter Pappband (beschabt und bestoßen) mit RSchild. Straßburg, Johannes Beck, 1738.

240

VD18 10313370. ADB XXXI, 267. Stintzing-L. II, 240. Enslin-E. 372. Savigny VI, 307. – Zweite Auflage, die erste Ausgabe erschien ebenda 1697. Johannes Schilter (1632-1705), Professor und Ratsherr in Straßburg, war der bedeutendste Germanist unter den Rechtsgelehrten des 17. Jahrhunderts sowie Sammler und Herausgeber wichtiger staatsrechtlicher Quellen, darunter das vorliegende Sammelwerk zur Geschichte des mittelalterlichen Lehensrechts. Enthält das „Jus feudale Alemannicum“ im deutschen Original mit lateinischer Übersetzung und Schilters Kommentar sowie Eike von Repgows „Jus feudale Saxonicum“, von Schilter nach der Leipziger Handschrift ediert, daneben Texte zum Lehensrecht von Bitschio, Mincucci, Altaserva u. a. – Etwas gebräunt und braunfleckig, einige Indexblätter mit Tintenflecken.

576 Schmauß, Johann Jacob. Corpus juris publici S.R. imperii academicum, enthaltend des Heil. Röm. Reichs Grund-Gesetze, insonderheit die güldene Bulle, den Landund Religions- auch Westphälisch- und andere Frieden etc. Neue um ein merckliches vermehrte Auflage. XXVI S., 2 Bl., 1550 S, 8 Bl. 78 S. Mit gestochenem Frontispiz. 21,5 x 13 cm. Moderner Halblederband mit RVergoldung sowie Rücken- und Deckeltitel. Leipzig, Johann Friedrich Gleditsch, 1745. 120

ADB XXXI, 628. – Spätere Auflage der zuerst 1722 erschienenen und für Lehrzwecke konzipierten Gesetzessammlung des Göttinger Juristen Johann Jacob Schmauß (1690-1757), „sehr brauchbar und zuverlässig“ (ADB). Bis 1794 erschienen sieben Auflagen. – Wohlerhalten.

577 Smith, Adam. Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichthümern. Aus dem Englischen.

2 Bände. VIII, 632 S.; XII, 740 S. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (berieben, fleckig und bestoßen, oberes Kapital von Band II eingerissen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 17761778.

3.000

Goldsmiths 11394. Humpert 12750. Tribe 12. Roscher 598f. Vgl. Kress 4893. – Erste deutsche Ausgabe des Klassikers der Nationalökonomie, übersetzt von Friedrich Schiller und Christian August Wichmann. Der erste Band erschien noch im gleichen Jahr wie die englische Erstausgabe „Deutschland hat seine erste Übersetzung von Ad. Smith ... sogar etwas früher bekommen, als Frankreich“ (Roscher). – Fl. Vorsatz in Band mit altem Namenseintrag, Siegelrest und Buchhändlerschildchen, Ecken leimschattig. Titel etwas stockfleckig, sonst nur gering fleckig. Abbildung

195 Recht, Staat und Wirtschaft
577

Recht, Staat und Wirtschaft

578 Struve, Burkhard Gotthelf. Syntagma iuris publici imperii nostri Romano Germanici ex genuinis historiarum fontibus legibus imperii fundamentalibus actis publicis. Editio secunda auctior longe et emendatior. 8 Bl., 1392 S., 95 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz (in Pag. ) und 2 Textkupfern. 19,5 x 16 cm. Kalbsleder d. Z. ((berieben und beschabt, rücken etwas brüchig und mit Wurmspur). Jena, Johann Felix Bielcke, 1720.

150

VD18 14733617. – Zweite Auflage, der Erstdruck erschien ebenda 1711. Frühes Hauptwerk des Jenaer Polyhistors Burkhard Gotthelf Struve (1671-1738), der an der dortigen Universität Staats- und Lehnsrecht lehrte. – Etwas braunfleckig.

579 (Struve, Georg Adam). Historie Rastadtischer Friedens-Handlungen, benebst zweyen Friedens-Projecten und dem Friedens-Instrument zwischen Sr. Kaiserlichen und Allerchristlichsten Maj. Maj. den 6ten Martii 1714 errichtet. Alles aus authentischen Piecen gezogen und mit nöthigen Anmerckungen erläutert. Nebst einem Discours von der Reichs-Deputation zu Friedens-Schlüssen. 1 Bl., 238, 56 S. Mit gestochener Titelvignette. 19,5 x 15 cm. Kalbsleder d. Z. (etwas berieben) mitornamentaler RVervoldung und goldgeprägtem RSchild. Jena, Johann Felix Bielck, 1714.

300

VD18 14871017. – Einzige Ausgabe der mutmaßlich von dem Jenaer Juristen Georg Adam Struve (1619-1692) verfasssten Schilderung der Verhandlungen, die als Rastatter Frieden in die Geschichte eingingen und den spanischen Erbfolgekrieg (1710-1714) zwischen den Herrscherhäusern Habsburg und Bourbon um die Nachfolge Karl II. beendeten. Die Friedensverhandlungen in Rastatt dauerten vom 26. November 1713 bis 6. März 1714. – Etwas gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten. Aus der „Fürstlich-Starhemberg‘schen Familien Bibliothek Schloss Eferding“, mit entsprechendem Stempel und Signatur auf dem fl. Vorsatz. Exemplar mit dem im VD18 nicht angegebenen Anhang „Discours von der Reichs-Deputation zu Frieden-Schlüssen“.

580 Struve, Georg Adam. Syntagma juris feudalis. Quo solida hujus juris fundamenta traduntur; textus perspicue explicantur; controversiæ nervose resolvuntur; & quid usus obtineat, monetur. Editio secunda auctior & emendatior. 18 Bl., 695 S., 36 Bl. Mit Kupfertitel und gestochenem Portrait. 19,5 x 15 cm. Pergament d. Z. Jena, Johann Nisius für Thomas Matthäus Götze, 1659. 180

VD17 3:013122G. – Zweite, vermehrte Auflage des zuerst 1653 erschienenen Handbuchs zum Lehnsrecht, bis 1703 folgten acht Auflagen. – Schwach gebräunt, Titel mit ausradiertem Besitzeintrag, das Papier dort löchrig, vereinzelte Unterstreichungen. Unterer Schnitt mit kleiner Wurmspur. – Beigebunden: Derselbe. Tractatio de vindicta privata. Nunc sub incudem revocata et aucta. 4 Bl., 200 S., 8 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Jena, Johann Nisius, 1664. - VD17 12:155761G. - Erweiterter Neudruck seiner 1646 in Helmstedt erschienenen Dissertation. - Wohl-

erhalten. - Georg Frantzke. Tractatus novus et plenus De laudemiis, materia utili et quottidiana antehac nullibi ordinate tradita. Editio tertia caeteris auctior et locupletior. 4 Bl., 472 (recte: 474) S., 15 Bl. Jena, Johann Jacob Bauhofer für Matthäus Birckner, 1664. - VD17 23:273695B. - Mit Wurmgang im unteren Rand, sonst wohlerhalten.

581 Willich, Friedrich Christoph. Des Königreich

Hannover Landes-Gesetze und Verordnungen, insbesondere der Fürstenthümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. In einen Auszug nach alphabetischer Ordnung gebracht. Zweyte Auflage. 3 Bände. 20 x 18 cm. Moderne Halblederbände mit RSchild. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1825-1826. - Schnittfarbe in Band III etwas in den Block gelaufen, sonst wohlerhalten. 150

582 Zauner, Judas Thaddäus (Hrsg.). Corpus juris publici Salisburgensis oder Sammlung der wichtigsten, die Staatsverfassung des Erzstifts Salzburg betreffenden Urkunden. 10 Bl., 387 S., 5 Bl. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Ecken bestoßen). Salzburg, Mayer, 1792.

150

Wurzbach LIX, 207f. – Erste Ausgabe der Urkundensammlung das Erzstift Salzburg betreffend durch den österreichischen Historiker und Rechtswissenschaftler Judas Thaddäus Zauner (1750-1815). –Etwas braun- und stockfleckig.

583 Zaupser, Andreas Dominikus. Gedanken über einige Punkte des Kriminalrechts. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. 111 S. Mit einer gestochenen Titelvignette von Goetz. 19 x 11,5 cm. Pappband des 20. Jahrhunderts (etwas berieben und fleckig) mit hs. RTitel. München, Johann Baptist Strobel, 1781.

180

Andreas Dominikus Zaupser (1746-1795) war ein bayerischer Jurist, Philosoph, Schriftsteller und Mitglied der Illuminaten. Neben seinem Werk zur Überarbeitung des Kriminalrechts schrieb er 1789 „Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons“. – Unbeschnitten sowie teils stock- und fingerfleckig.

584 Ziegenhorn, Christoph Georg von. Staatsrecht der Herzogthümer Curland und Semgallen. 2 Teile in 1 Band. XLVI, 328 S., 6 Bl., 456 S., 10 Bl. Mit gestochenem Portrait. 32,5 x 20,5 cm. Leder d. Z. (stärker fleckig, berieben, beschabt und bestoßen, Deckel gelöst). Königsberg, Johann Jacob Kanter, 1772.

180

Erste Ausgabe. Hauptwerk Christoph Georg von Ziegenhorns (171583), der als Königlich Preußischer Geheimer Justiz- und Tribunalsrat in Königsberg wirkte. Ein 82seitiges, hier nicht vorhandenes Supplement erschien 1776 in Frankfurt (vgl. VD18 10386971). – Portrait mit Mittelfalz, Titel mit altem Besitzeintrag, etwas stock- oder braunfleckig.

196

Sport und Spiel

585 Barbara, Joseph van de H. Het geestelyck kaertspel met herten troef, oft het spel der liefde. 4 Bl., 526 S., 1 Bl. Mit gestochenem Vortitel, Holzstichvignette auf Titel und 14 Kupfertafeln von Fred Bouttats. 16,5 x 10 cm. Leder d. Zt. (etwas berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Antwerpen, Petrus Josephus Rymers, o. J. (1770).

180

Spielerisches Werk mit Erläuterungen und Beispielen zu einem Kartenspiel um das Thema „Cor Jesu“, dass Joseph van de H. Barbara (gest. 1670), ein Karmelitermönch, selbst erfunden hatte. Dabei handelt es sich um ein „sündenfreies“ Spiel, bei dem nur die Herzreihe verwendet wird und jede Karte den Spieler zu einem religiösen Andachtsbild führ t. – Mit Exlibris und etwas stockfleckig.

586 Hellwig, Johann Christian Ludwig. Versuch eines aufs Schachspiel gebaueten taktischen Spiels von zwey und mehreren Personen zu spielen. Band 1 (von 2). XXXVIII, 1 Bl., 164 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette und 8 gefalteten, teils farbigen Kupfertafeln. 19,5 x 11,5 cm.

Halbleder d. Z.(beschabt, bestoßen und mit kleiner Fehlstelle am unteren Kapital) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Siegfried Lebrecht Crusius, 1780.

300

Schmid S. 192. Vgl. Linde N. 4828. Van der Linde 1100. – Johann Christian Ludwig Hellwig (1743-1831) versuchte in seinem Werk eigene Spielversion auf einem Schachbrett zu entwickeln. Der I. Band behandelt den theoretischen und der II. Band den praktischen Teil. Hellwig

197
586 589

Sport und Spiel

war Professor für Mathematik und Naturwissenschaften am Collegium Carolinum in Braunschweig sowie Herzoglicher Braunschweigischer Pagenhofmeister und Hofmathematiker. – Etwas stockfleckig sonst gutes Exemplar.

Abbildung Seite 197

587 Walton, Izaac. - Cotton, Charles. The complete angler, or contemplative man‘s recreation. 2 in 1 Band. 516 S. Mit gestochenem Titel, Frontispiz und 49 Kupferstichtafeln. 27 x 20,5 cm. Moderner Kunstlederband (etwas berieben und bestoßen, Rücken restauriert; Dekkel d. Z.) mit breiter goldgeprägter Innenkante und dreiseiten Goldschnitt. London, Samuel Bagster, 1808. 300

Das erstmals 1653 erschienene Werk, des ehemaligen Eisenwarenhändlers, Biografen und leidenschaftlichen Anglers Izaac Walton (1593-1683), wurde in weiteren Ausgaben über mehr als 20 Jahre hinweg ständig erweitert. Die Erweiterungen wurden teilwiese von seinem Bruder charles Cotton oder von befreundeten Anglern verfasst. – Leicht stockfleckig.

588 Walton, Izaak und Cotton, Charles. The complete angler. To which are added an introductory essay. Second edition. LVIII, 416 S. Mit 14 Stahlstichtafeln und zahlreichen Textholzstichen. 20 x 12 cm. Moderner Halbmaroquinband mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel und Goldschnitt. London, John Major, 1824.

150

Buchwesen

590 Amoenitates literariae, quibus variae observationes, scripta item quaedam anecdota et rariora opuscula exhibentur. Editio altera correctior. (Herausgegeben von Johann Georg Schelhorn. 9 Teile (statt 14) in 5 Bänden. Mit 9 wiederholten Holzschnitt-Titelvignetten, gefalteter Kupfertafel und gefalteter Holzschnitt-Tafel. 16,5 x 10 cm Pappbände d. Z. (4; 1 disparat, berieben, 1 Rückdeckel beschabt, mit hs. RSchild) bzw. moderner Pappband. Frankfurt und Leipzig, Daniel Bartholomäus und Sohn, 1726-1730.

150

VD18 90280288. Bigmore-Wyman II, 306. – Mischauflage der buchwissenschaftlichen Zeitschrift, die von 1725 bis 1731 in insgesamt 14 Bänden erschien. Vorhanden sind die Bände I, III, IV in der Editio altera sowie die Bände V, VI und IX bis XII der Erstauflage. Sammlung von Abhandlungen, kurzen Nachrichten etc. über Autoren, Bücher, Druckwesen und Inkunabeln, über einzelne Titel und ihre Seltenheit, ferner über Blockbücher etc. Der Memminger Theologe Johann Georg Schelhorn (1694-1773) gilt als „einer der bedeutendsten süddeutschen Gelehrten des vorigen Jahrhunderts“ und gehörte zu den führenden deutschen Bibliographen seiner Zeit. – Teils etwas stockfleckig.

Lowndes 2829. Dean II, 603 Anmerkung („The best known later edition of the Angler“). – Zweite Major-Ausgabe des berühmten, zuerst 1653 erschienenen Kompendiums für Angler. Die Tafeln zeigen Anglerszenen und Angelgeräte, Fische etc. Die Stahlstiche auf China aufgewalzt. – Tafeln und die gegenüberliegenden Seiten etwas stockfleckig, sonst frisch wohlerhalten.

589 Was wollen wir kochen? Ein lustiges GesellschaftsSpiel für kleine Mädchen. Mit 89 (von 90) chromolithografierten Zutatenkarten, 15 Rezepttafeln, 3 (von 6) Kochschülerin-, 1 Köchin-, 1 „Suppenkasper“-Karte und Spielregelblatt. 7 x 5 cm bis 16 x 11 cm. In moderner roter Klappkasette mit montierter Original-Lithographie-VDekkelillustration. Berlin, Eduard Büttner & Co, um 1900.

600

In dekorativem Jugendstil gestaltete Spielkarten. Das Spielregelblatt schlägt zwei Varianten vor, um mit den Karten zu spielen, eine davon ähnelt dem beliebtem Kinderspiel der „Schwarze Peter“. Im Innenspiegel der Kassette ist der originale chromolithografische Aufstellkarton montiert und mit goldfarbener Seekulisse verziert. – Es fehlen 5 Spielkarten und die Spielgeld-Metallmünzen, der Spielgeldteller und KorkStift. Leicht gebräunt und bestoßen, teils mit geringen Knickspuren (eine Zutatenkarte hinterlegt, eine Zutatenkarte an den Rändern lädiert) Die Deckelillustration mit Fehlstelle und leichtem Farbabrieb, der Aufstellkarton mit 2 hinterlegten Rissen. Seltenes und bestimmt noch immer spaßiges Spiel für Mädchen und Jungen - ein unglaublich schönes und dekoratives Spiel.

Abbildung Seite 197

591 Bailey, N(athan). An Universal Etymological English Dictionary; Comprending The Derivations of the Generality of Words in the English Tongue, either Ancient or Modern, from the Ancient Briitish, Saxon, Danish, Norman, and Modern French, Teutonic, Dutch, Spanish, Italian; as also from the Latin, Greek, and Hebrew Languages, each in their proper Characters. 20 x 12 cm. Halbleder mit goldgeprägtem RTitel. London, 1752. - Titel und eine weitere Buchlage gelöst. Innengelenke etwas gelockert. Papierbedingt gebräunt.

592 Fäh, Adolf. Kolorierte Frühdrucke aus der Stiftsbibliothek in St. Gallen. 8 Bl. Text. Mit 43 meist kolorierte, montierte Holzschnitttafeln. 36 x 28 cm. Halbpergament d. Z. (leicht fleckig und berieben sowie Kapitale mit Einrissen) mit Verwendung der OBroschur und zwei Verschlussbändchen. Straßburg, J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1906.

198
200
350

Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts. In dem Werk „Kolorierte Frühdrucke aus der Stiftsbibliothek in St. Gallen“ sind zahlreiche der beeindruckensten Frühdrucke der berühmten Stiftskirche in St. Gallen nachgedruckt und koloriert worden. Die Darstellungen zeigen verschiedene Ausschnitte oder Personen aus der Bibel. Die Stiftsbibliothek in St. Gallen ist eine der schönsten Barockbibliotheken der Schweiz, die zahlreiche wertvolle Werke des 15. bis 18. Jahrhunderts beherbergt. – Bibliohteksschild auf dem Vorsatz. – Zettel Abbildung

593 Garsault, François Pierre Alexandre de. Notionaire, ou Mémorial raisonné de ce qu‘il y a d‘utile et d‘intéressant dans les connaissances acquises depuis la création du Monde jusqu‘à présent. VIII, 733 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette und 40 Kupfertafeln. 20 x 12 cm. Leder d. Zt. (berieben, bestoßen und Rückengelenke teils angeplatzt). Paris, Guillaume Desprez, 1761.

180

Lexikon über zahlreiche Gebiete wie Katholizismus, Tiere, Marine, Astronomie, Geographie, Architektur, Gemüse etc. François Pierre Alexandre de Garsault (1691-1778) war ein französischer Botaniker, Zoologe und Maler. – Etwas stockfleckig.

594 Hayn, Hugo und Alfred N. Gotendorf. Bibliotheca Germanorum Erotica & Curiosa. Verzeichnis der gesamten deutschen erotischen Literatur mit Einschluß der Uebersetzugen nebst Beifügung der Originale. Dritte vermehrte Auflage. 9 Bände. 23,5 x 16 cm. OHalbleder mit RVergoldung. München 1912-1919 (Reprint: Hanau 1968).

180

Wichtiges Verzeichnis der gesamten deutschen erotischen Literatur mit Einschluss der Übersetzungen, nebst Beifügung der Originale. Neben der im engeren Sinn erotischen Literatur sind auch zahlreiche sonst kaum bibliographisch erfasste Sachgebiete verzeichnet (z. B. Trivialliteratur, Abenteuerliteratur), einschließlich der englischen und französischen Originalausgaben. – Verlagsfrisch.

595 Liber librorum 1955. (International project to celebrate the 500th anniversary of the Gutenberg 42-line bible. Hrsg. von P. Mennett, F. Meynell, H. Zapf u. a.). 8 Bl., 1 sep. Bl. OBrosch. (Begleitheft) und 42 meist mehrseitige, teils gefalt. und geheftete typographische Entwürfe. Versch. Formate. Lose in OHlwd-Mappe. (Stockholm) 1956.

130

592

In kleiner Auflage erschienen. Dokumentiert die Beiträge für ein internationales Projekt zur Gestaltung einer bibliophilen Vulgata-Ausgabe. Alle führenden Typographen und Buchgestalter beteiligten sich daran, so z. B. Max Caflisch, Jan Tschichold, Gotthard de Beauclair, Hermann Zapf, Horst Erich Wolter, Friedrich Neugebauer, Richard von Sichowsky (für den deutschen Sprachraum) sowie J. van Krimpen, S. H. de Roos, Ward Ritchie, Br. Rogers, Fr. Kacmarcik u. v. a. – Tadellos erhalten.

596 Zapf, Hermann. Manuale Typographicum. 8 Bl. Mit 100 Schrifttafeln. 22,5 x 30 cm. OHalbpergament mit OSchutzumschlag (dieser mit Knickspuren und mehrfach hinterlegt). Frankfurt 1954.

150

In kleiner Auflage erschienen. Im hinteren Innenpiegel mit dem dazugehörigen Begleitheft „Texte und Übersetzungen in deutscher Sprache“ Lose beiliegend ein Werbeprospekt des Verlags. – Frisch und wohlerhalten.

199 Buchwesen

Kunstliteratur und Kunstgewerbe

597 Bourgoing, Jean de. Miniaturen von Heinrich Friedrich Füger und anderen Meistern aus der Sammlung Bourgoing. Vorwort von Leo Grünstein. 83 S., 1 Bl. Mit 45 Lichtdrucktafeln. 27 x 18,5 cm. OHalbleder (Rücken minimal verblasst) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung in Pappschuber (etwas berieben und beschabt). Zürich, Leipzig, Wien, Amalthea, (1925).

220

Eines von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe „von dem Buchbinder F. Bakala in Wien mit der Hand gebunden“ (Druckvermerk). – Nahezu verlagsfrisch. Druckvermerk von Bourgoing signiert.

598 Carpentier, Henri. Plaques de cheminées. Tome premier (einziger Band). 474 S., 2 Bl. Mit zahlreichen Abbildungen. 33 x 24 cm. Modernes schwarzes Leder mit goldgeprägtem RTitel. Paris, F. de Nobele, 1967.

130

Das Werk gewährt einen umfassenden Einblick in die vielfältige Kaminplatten- und Ofenplattenkunst. Sie werden in folgende Katogerien einge -

teilt: Sie werden in folgende Kategorien unterteilt: Religion (Altes und Neues Testament), Dekor - Allegorien - Embleme, Wappen, Mythologie, Geschichte. – Wohlerhalten.

599 Die Graphischen Künste. Jahrgang XXXIX. Heft 16. S. 53-80, 41-64.Mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen sowie 3 Original-Graphiken (davon 1 in Holzschnitt, 1, Radierung und 1 Lithographie) von Ludwig Heinrich Jungnickel. 40 x 30 cm. Illustrierte OBroschur (Außengelenke stark eingerissen) mit DTitel. Wien, Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, 1916.

220

Reich ausgestattete Graphik-Zeitschrift mit 3 Original-Graphiken von Ludwig Heinrich Jungnickel (1881-1965) „Hahnenkampf“, „Hirsche auf der Flucht“ und „Pantherkopf“, ferner mit einer ovalen Heliogravüre eines Bildnisses von Rembrandt Mutter sowie zahlreichen Schiele-Reproduktionen. – Original-Graphiken am weißen Rand etwas stockfleckig. Mit Wasserrand, leichten Randläsuren und leicht gebräunt, Block gelockert. Abbildung

200
599

600 Einstein, Carl. Negerplastik. XXVII S. Mit 119 Abbildungen auf Tafeln. 25 x 19 cm. Illustrierter OPappband (oberes Kapital mit kleinem Einriss). Leipzig, Verlag der Weissen Bücher, 1915. 120

Wilpert-Güring 3. – Erste Ausgabe der Pionierschrift zur afrikanischen Plastik mit damals „sensationellem Bildmaterial“ (Gerd Rosen 1947). – Titel mit Namenseintrag von 1919. Wohlerhaltenes Exemplar.

601 Grote-Hasenbalg, Werner. Der Orientteppich. Seine Geschichte und seine Kultur. 3 Bände (Text- und 2 Tafelbände). 228 S. Mit über 140 Textabbildungen, 32 (davon 17 farbig) Tafeln, einer Übersichtskarte (Textband) und 120 farbigen Abbildungen (Tafelteil) auf Tafeln. 25,5 x 25,5 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben). Berlin, Scarabeus, 1922.

180

Enay-Azadi 244. – Mit Abbildungen von Teppichen aus Persien, Transkaspien, Ostturkestan, China, Kleinasien und dem Kaukasus. – 18 Beigaben zum Thema, darunter Heinrich Jacobi. Sammlung orientalischer Teppiche. (Berlin 1923). 2 Exemplare. - Konrad Hahm. Ostpreussische Bauernteppiche. Jena 1937. - Julius Orendi. Das Gesamtwissen über antike und neue Teppiche des Orients. Wien 1930. - 2 Exemplare. - Rudolf Neugebauer. Handbuch der orientalischen Teppichkunde. Leipzig 1922 bzw.1930. - 3 Exemplare. - Alois Riegel. Altorientalische Teppiche. Leipzig 1891.

602 Hessling, Egon und Waldemar (Hrsg.). Louis XIV Möbel des Louvre und des Musée des arts décoratifs. Gesammelte Dokumente. 2. Auflage. Zusammen 28 S. (Text). Mit 136 losen Lichtdrucktafeln. OHalbleinenmappe (wasserfleckig und bestoßen) mit Bindebändern. Leipzig, A. Schumann, (1910).

160

Die Lichtdrucktafeln bieten eine umfassende Darstellung des Louisquatorze und Louis-seize-Stils. Sie betonen die aufwendigen Verzierungen, feinen Schnitzereien und exquisiten Materialien. Jedes Möbelstück, sei es eine prachtvolle Kommode oder ein kunstvoll geschnitzter Stuhl, zeigt die meisterhafte Handwerkskunst und den opulenten Charakter dieser Epoche. – Gelegentlich etwas fleckig (Darstellungen nicht betroffen), wenige Knickfalten.

603 Roger-Miles, M.L. Exposition D‘Art Français du XVIIIe Siècle. 6 Bl., 90 S., 5 Bl. Mit 50 monochromen Reproduktionen auf Tafeln verschiedener Künstler und 4 montierten Farbtafeln nach Walter Gay. Titel in Rot und Schwarz. HLeder d. Z. (sig: Bonniers Bokbinderi; Ecken leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und RVerzierungen und KGoldschnitt. Paris, Galerie Jamarin, 1916. 240

Eines von 250 Exemplaren (Gesamtauflage: 300 Ex.) auf Arches Papier gedruckt. „Lìmpressiom de ce Recueil a été d´cideée üour comm´morer durablement le succès de l‘Exposition d‘Art Français au XVIIe Siècle... les illustres collectionneurs qui ont si généreusement prêté leurs plus belles pièces pour aidrt à une œuvre de guerre, se convaincront qu‘ils ont aussi collaboré à une œuvre de Art.“(Einleitung). – Origínaleinband mit eingebunden. Schnitt ein wenig gebräunt, sehr schön erhalten.

604 Schmutzler, Emil. Altorientalische Teppiche in Siebenbürgen. 24 S., 2 Bl. Mit Karte und 55 Farbtafeln, jeweils mit dazugehörigem Erläuterungsblatt. 43 x 34 cm. Illustrierter OHalbleinenband (etwas fleckig, berieben und lichtrandig). Leipzig, K. W. Hiersemann, 1933.

750

Einzige Ausgabe der großformatigen Spezialmonographie. Eines von 300 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 325), hier allerdings ohne Nummer. – Wohlerhalten.

605 Tetzen-Lunds, Chr. Samling af moderne fransk malerkunst. 5 S. Mit zahlreichen Abbildungen auf Tafeln. 33 x 24 cm. OHalbleinen. Kopenhagen 1934.

130

Eines von 100 nummerierten Exemplaren des Kataloges der Sammlung Tetzen-Lunds‘ (1852-1936), die 107 Werke aller Größen der Zeit versammelte, von Cezanne über Picasso, Renoir, van Gogh und Derain bis zu Monet, Matisse und Modigliani. – Wohlerhalten. – Dabei: Hollstein & Puppel. Kunstauktion XL - Sammlung C. Brose Berlin. 111 S., 1 Bl. Mit XXX Tafeln. 28,5 x 21,5 cm. Halbleder d. Z. mit goldgepr. RSchild. Berlin 1928. - Versteigerungskatalog der legendären Sammlung, die auch einen großen Bestand an Werken von Karl Blechen umfasste (154 Losnummern).

201 Kunstliteratur und Kunstgewerbe
202 1001

Handschriften,

Alte Drucke, Theologie

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia – Bibeln – Theologie, Gebet- und Gesangbücher – Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie – Faksimiles

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

1001 May-Junius. Blatt aus einem astronomisch-medizinischen Kalendarium des späten Hochmittelalters. Lateinische Handschrift in Rot, Blau und Grün auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 3 Spalten. 32 Zeilen. Schrift: Textura. Schriftraum: 22 x 16 cm. Format: 28,5 x 23 cm. Mit 2 großen Zierinitialen für „Kalendarium“ („KL“ mit Kreuz), 9 Blattgold-Initialen, Architekturrahmen in Rot, Blau, Grün, Orange, Weinrot und Blattgold und mit teils weißer Federwerk-Höhung sowie 2 Tondo-Miniaturen mit den Zodiakzeichen (Krebs und Zwillinge) auf Blattgoldgrund. Deutschland wohl 14. Jahrhundert.

3.600

Außergewöhnlich schön illuminiertes Blatt aus einem Kalendarium einer Handschrift des späten Hochmittelalters, wohl vom Ende des 13. Jahrhunderts oder Anfang des 14., wie es stilistische und paläographische Beobachtungen nahelegen. Die Kalendertafeln recto für „Maius“ und verso für „Junius“ sind jeweils in prachtvoll farbige ArchitekturÄdikulen eingefasst, flankiert von jeweils zwei Säulen im Wechsel Weinrot-Grün bzw. Weinrot-Blau mit feinen Binnenornamenten in weißer Feder. Schwarzkonturierte, mit schimmernden Blattgold gefüllte schmale Säulchen, davon jeweils zwei links in Superposition, gliedern den Kalender, der oben beidseitig mit einer großen Rechteck-Initiale in Blattgold „KL“ mit Schlingwerk auf marineblauem Grund ausgezeichnet ist. Oben schließt die Architektur ab mit reizenden Hausabbreviationen, einem romanischen Pavillon mit Säulenbiforium, einem Häuschen mit Vierpass im Giebel, einer längeren ziegelgedeckten Scheune sowie mehreren Baldachinen.

In den beiden linken schmalen Spalten bezeichnen die römische Ziffern in Rot, Blau und Grün die Tage zur Berechnung des Neumonds und der beweglichen Feste, es folgen Sonntagsbuchstaben zur Bestimmung des Wochentags im Verhältnis zu den Daten sowie die Konkordanz zum römischen Kalenda mit Kalenden, Nonen, Iden etc.

Rechts davon in der breiten Textspalte erscheinen die Heiligenfeste des jeweiligen Monats, in Rot die Hochfeste der wichtigsten Heiligen und dann hierarchisch die Kirchenfeste in Blau und Grün. Über und unter dem Heiligenkalender finden sich Angaben zur Zahl der Tage im Kalendermonat und im zugehörigen Mondmonat sowie zur Verteilung von Tag- und Nachtstunden.

„Tertius occidit, et septimus ora relidit. Maius dicitur xxxi luna. xxx. Maius. Phylippi et Jacobi apolstolorum - Athanasij episcopi ... Floriani ... bis Maximus episcopus“. Im Juni dann: „Denus pallescit, quindenus federa nescit. Junius habet dies xxx. luna xviiii.“ Dann „Marcelli et Petri martyres“ bis „Commemoratio sancti Pauli“.

Für Mai ist das Sternzeichen der Zwillinge in einen großen runden Tondo mit der Darstellung zweier überaus fein gezeichneter Figuren auf Goldgrund eingemalt (Durchmesser ca. 5 cm), für Juni verso ein blauer Krebs mit roten Scheren. – Breitrandiges Blatt auf festem Per -

1001

gament mit originalem Beschnitt, lediglich links vermutlich später etwas ungenau beschnitten, etwas angestaubt und fingerfleckig, jedoch kaum Oberflächenberieb bzw. nur ganz vereinzelte Abplatzungen der Farbe oder des Blattgoldes, das besonders schimmernd und flächig exakt aufgetragen wurde und die beiden Tondo-Miniatur hinterfängt. Abbildungen

1002* Magister cum discipulis. Fragment einer mittelalterlichen Handschrift mit einer Miniatur in Gold und Farben auf Pergament. 9,6 x 8,6 cm. Montiert auf Samt unter Glas in mehrfach profilierter Holzrahmenleiste. 22 x 19 cm. Wohl Frankreich um 1280.

500

203

1002

Hochmittelalterliche Darstellung des Lehrers auf hohen gelbem Katheder mit Doktorenhut und großem roten Buch auf dem Pult, der vor seinen andächtig lauschenden vier Schülern doziert, die auch wiederum Bücher in den Händen halten. Der Hintergrund ist typischerweise für die Buchkunst des 13. Jahrhunderts flächig, gewissermaßen als „Grund“ gestaltet mit einem stilisierten roten Blumenmuster in Quadratraster. Umgeben wird die Miniatur von einem Blattgoldrahmen. – Nur minimale Oberflächenläsuren, kaum Abplatzungen oder Farbabrieb, die linke untere Ecke leicht abgeschabt, knapp auf den Goldrahmen beschnitten, wohl ohne größere Retuschen sehr original erhalten. Abbildung

1003 Geschichte des Moses. Erzählung nach Exodus. Makulaturblatt aus einer mittelalterlichen Handschrift. Deutsche Handschrift, teils mit lateinischen Überschriften in roter und schwarzer Tinte auf Pergament. 1 Doppelblatt-Fragment mit 3 1/2 S. 2 Spalten. 35 Zeilen. Gotica textualis, Schriftraum: 26,6 x 20 cm. Format: 35,4 x 45 cm. Mit Rubrizierung, 2 großen 3-zeiligen Initialen in Rot bzw. Rot-Blau und 6 großen Federwerk-Initialen sowie 7 (teils fragmentarischen) Miniatur-Illustrationen.

Deutschland Anfang 14. Jahrhundert.

schrift wohl Anfang des 14. Jahrhunderts, wofür die Textura-Schrift, aber auch die noch ganz im gotischen Stil aufgefassten Miniaturen sprechen.

Offensichtlich handelt es sich und einen früh-neuhochdeutschen Text mit der Geschichte des Moses nach dem Buche Exodus, frei nacherzählt (Ex 2,1-10).

„Wir lesen in egipten von dem lande / Was das [...] volk gesungen / Darumb wart dem das gesaget / Daz eyn kynt solde werde von dem volke geborn / Von dem solde enstan große schande / Und es solde daz folk leyten aß dem lande / Da kunig pharao diße rede horte / Gewart er sere betrubit von diesen worte / Er gebot dz man alle nidische kynt solde ertranken“ (Transkriptionsversuch).

Die Miniaturen zeigen u. a. den Traum des Nebukadnezar vom Untergang der vier Weltreiche und vom Gottesreich: „Nabuchodonosor vidit [somnium et conterritus est spiritus eius et somnium eius fugit ab eo]“ mit dem schlafenden König, dem ein wilder Teufel mit heraushängender Zunge erscheint. Ferner die Taufe Christi im Jordan: „Hic ih[es]us baptizatus a iohanne in iordano“, eine shr hübsche Szene mit Johannes im Segensgestus, Jesus mit Kreuzesnimbus im Jordan und rechts dem Engel, der das Gewand Christi bereithält. Ferner „Pharao moyses sacra figura“ und eine zur Hälfte beschnittene Darstellung wohl des Transportes der Bundeslade mit mehreren Rindern. Verso vier weitere, teils stärker abgeriebene Miniaturen und eine wiederum halbe, abgeschnittene. Sichtbar wird eine Königin mit großer Krone, die einen Knaben hält, vor ihnen auf einem Säulensockel ein Affe und vieles mehr. – Auch hier ist die Schrift teils unleserlich bzw. abgerieben. Einige, meist nur kleine Löchlein und Fehlstellen im Pergament, mit Knickspuren von den einstigen Einbandkanten, angestaubt, fleckig und mit teils stärkeren Gebrauchsspuren. Insgesamt aber ein eindrucksvolles Dokument der Schriftkultur des Mittelalters und der Illuminationskunst, das seiner vollständigen Transkription, Deutung und Zuordnung durch Mediävisten noch harrt. Abbildungen

1004 Avicenna. - Manuskriptfragment mit PorträtInitiale. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Bl. mit 2 S. 2 Spalten. 58 Zeilen. Gotica textura. Schriftraum

23,2 x 14,5 cm. Format Folio 34 x 22,5 cm. Mit 6-zeiliger farbiger Porträt-Initiale mit 14-zeiliger farbiger Ranke. Italien frühes 14. Jahrhundert.

2.400

Umfangreicher Text wohl aus einem der Werke des persischen Arztes, Naturwissenschaftlers und aristotelisch-neuplatonischen Philosophen Ibn Sina (980-1037), der in der westlichen Welt unter dem Namen Avicenna berühmt war. Entweder stammt die ganze Handschrift von ihm, oder nur die vorliegende Textpassage.

4.000

Großes Makulaturblatt, das einst als Einband-Bezugsmaterial verwendet wurde (mit entsprechenden Flecken, Leim- und Abriebspuren sowie Beschneidungen). Es stammt aus einer spät-hochmittelalterlichen Hand-

Dabei handelt es sich womöglich um einen Text aus dem „Liber Primus Naturalium“: „Item in definitione morbi id est, stabile ad virtutem stabilitatis quibus morbus appelari. videmus autem [...]“. Jedenfalls fängt die linke Kolumne verso mit einem neuen Textkapitel an, dem eine hübsche 6-zeilige Initiale in den Farben Rot, Blau, Grün und Weiß vorangeht. Sie zeigt einen bärtigen Mann mit orangefarbenem Turban in Dreiviertelprofil, vor grünem Grund, eingeschrieben in das Rund des Buchstabens „Q“, der sich wiederum in einem blauen Kasten befindet. Fiktive Porträts des Avicenna sind auch in medizinischen Handschriften von allergrößter Seltenheit. Möglicherweise handelt es sich hier um eines der ältesten bekannten Porträts des Arztes. – Makulaturblatt, wohl aus einem Einband herausgelöst (mit gebügelter Knickspur), Randausbrüchen rechts und größeren unten (restaurierend angesetzt),

204
Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

205
1003 1003 1003

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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1004

jedoch stets ohne Textverlust, mit zahlreichen Marginalien, teils zeitgenössisch, teils später, bis ca. 18. Jahrhundert, sowie 2 hübschen Federzeichnungen mit Grotesken (Lama und drei Gesichtsfratzen), ferner einem Schlingsiegel sowie einigen weiteren Federkritzeleien. Teils stärker feuchtrandig, äußere Ränder meist etwas stärker, sonst kaum gebräunt, einige Passagen mit stärkerem Oberflächenberieb (daher Text etwas flauer, jedoch zumeist noch vorhanden und gut lesbar). Bemerkenswert breitrandig und verhältnismäßig gut erhalten. Die Initiale ist noch gut sichtbar, lediglich die die Spalte begleitende Ranke ist stellenweise etwas stärker abgerieben. Abbildung

Sehr seltenes zweisprachiges Psalterium-Fragment

1004a Psalterium latino-batavice. Fragment einer lateinisch-niederländischen Handschrift auf Pergament. Doppelblatt mit 4 Seiten. 2 Spalten. 22 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 26,5 x 18 cm. Format: 34,2 x 44,3 cm. Ursprüngliche Blattgröße mindestens 36 x 24 cm. Mit Rubrizierung???, Einband (Einbandzustand). Wohl

Niederrhein zweites Drittel des 14. Jahrhunderts.

8.000

Makulaturblatt mit dem Fragment eines lateinisch-mittelniederländisches Psalteriums in einer qualitätvollen und sehr regelmäßigen gotischen Textualis. Enthalten sind die lateinischen Bibelverse Psalm 18,13

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

bis Psalm 20,12 sowie Psalm 32,10 bis Psalm 33,15. Auf jeden Vers folgt eine genaue mittelniederländische Übersetzung, deren Mundart östlich oder niederrheinisch gefärbt ist ( goddes für gottes, he für hi, beydet für betet, seyle für seele). Die Merkmale der Schrift weisen auf eine Entstehung der Handschrift im zweiten Drittel des 14. Jahrhunderts hin.

Das Doppelblatt wurde als Verkleidung eines Einbandes wiederverwendet. Daraus ergab sich auf beiden Seiten eine Verdunkelung des Pergaments, die die Lesbarkeit erschwert, aber an nur wenigen Stellen verhindert.

Die Handschrift, aus der dieses Fragment stammt, war ein stattliches, zweisprachiges lateinisches-mittelniederländisches Psalterium. Für eine solche Handschrift gibt es verschiedene Verwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Lateinunterricht für Anfänger oder zum Mitlesen im lateinischen Chorgebet, für das die Psalmen die Grundlage bilden. Eine dritte Verwendung der Handschrift ist die für eine individuelle oder gemeinsame Meditation über die Psalmen durch fromme Männer oder Frauen, die das Latein nur ungenügend beherrschten. – Da das Fragment als Einbandmakulatur, konkret als Deckelbezug wohl eines flexiblen Pergamentbandes verwendet wurde, finden sich auf der Haarseite einige Bräunungen und auf der Fleischseite mit Leim- und Montagespuren, die Ränder geknickt und gefalzt, wenige kleine Bindelöchlein am Rücken, sonst nur vereinzelte Fehlstellen und Läsuren, insgesamt von bemerkenswert gutem Zustand und nahezu überall leserlich. Zweisprachige sind außergewöhnlich selten.

Abbildung

207
1004a

Handschriften,

Einzelblätter und Orientalia

Eine bis dato unbekannte vollständige Handschrift mit dem Marienleben Wie Jesus seine Jünger lehrt und „wie er urlaub von Marie seiner mueter nahm“

1005 Marienleben. Deutsche Handschrift auf Papier. 116 (statt 118?) nn. Bl. 2 Spalten. 32-26 Zeilen. Schrift: Gotische Kursive (mit Schlaufen an den Oberlängen von b h k und l). Schriftraum: 21 x 15 cm. Format: Folio 26,4 x 19,3 cm. Mit 2 3-zeiligen Zierinitialen mit Federwerk, 1 großen und mehreren kleineren roten Lombarden zu Anfang sowie zahlreichen hochrechteckigen Großspatien für nicht ausgeführte Miniaturen. Rubrizierung, Kapitalstrichelung bis S. 20v und durchgehend vielzeilige rote Überschriften und Incipits. Schlichtes Pergament um 1770 (leicht angestaubt, bestoßen, ohne die Bindebänder) mit Rotschnitt. Südwestdeutschland letztes Viertel des 14. Jahrhunderts.

45.000

Umfangreiche, wohl vollständige spät-hochmittelalterliche Handschrift des 14. Jahrhunderts mit der Marienlegende, einer Erzählung des Lebens der Muttergottes Maria von deren Eltern, ihrer Geburt, Reinheit, ihrer Beschreibung, von ihrer Ehe mit Joseph, der Verkündigung, der Heimsuchung, der Geburt, Epiphanias und Passion Christi, von der Aussen-

dung der Apostel und dem Marientod. Sehr saubere, gut leserliche kursive Schrift, vermutlich von einem einzigen Schreiber. Die Wasserzeichen sind nicht identifizierbar, ebensowenig die Lagenstruktur. An über 200 Stellen hat der Schreiber Platz frei gelassen für Deckfarbenminiaturen oder - warhrscheinlicher auf Papier: Federzeichnungen, immer zu Beginn eines neuen Textabschnittes. Die Merkmale der Schrift erlauben die Vermutung, dass die Handschrift im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden ist. Die Schriftsprache ist südwestdeutsch (oberrheinisch?) gefärbt. Je vorne und hinten fehlt minde stens ein Blatt (ggf. mit Titel und Schluss), ansonsten ist die Handschrift sehr gut erhalten. Die Zierinitialen auf Bl. 1r wurden wohl nachträglich hinzugefügt.

Ähnlichkeiten in der Ausführlichkeit, der Erzählstruktur und dem Umfang gibt es mit dem „ Marienleben des Heinrich von St. Gallen“, das allerdings bekanntermaßen später datiert und in sonst keiner Abhängigkeit steht. Insofern ist unsere Handschrift von ganz besonderes singulärer Bedeutung. In der ausgezeichneten Publikation des Hardo Hilg Das ›Marienleben‹ des Heinrich von St. Gallen. Mit einem Verzeichnis deutschsprachiger Prosamarienlegen bis etwa 1520 (München 1981) findet sich keine andere Handschrift, die mit der unsrigen vergleichbar wäre. Die Handschrift enthält ein ausführliches, bislang unbekanntes Marienleben. Die unterschiedlichen biographischen Abschnitte des Lebens der Jungfrau Maria und ihrer Sippe werden nicht nur anhand der biblischen Angaben, sondern auch unter Verwendung zahlreicher weiteren Quellen, darunter der apocryphen Evangelien, ausführlich dargestellt.

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1005

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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1005

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Als Quellen werden genannt: Hieronymus, Eusebius, Jacobus de Voragine, Remigius, Vita Pilati, Ambrosius, Eneas, Nicodemus, Anselmus, Addas Egeus (!) und andere. Die roten Überschriften der einzelnen Abschnitte richten sich oft direkt an das intendierte Publikum (Hie hort nu …, Nu hort wie …). Angesichts der vielen Textstellen, in denen der besondere Wert der Jungfräulichkeit hervorgehoben wird, ist zu vermuten, dass dieses Werk für eine Gemeinschaft frommer oder religiöser Frauen geschrieben wurde.

In ihrer Struktur und Umfang ist dieses ohne Verfassername überlieferte Marienleben einigermaßen mit dem um 1410 entstandenen Marienleben des Heinrich von Sankt Gallen vergleichbar. Während letzteres Marienleben mit theologischen Exkursen angereichert wurde, besticht das vorliegende Marienleben durch die Lebendigkeit der Darstellung, die klare Gliederung und die einfühlsame Sprache. Ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen den beiden Marienleben ist unwahrscheinlich. Marienlegenden sind zum größten Teil nicht kanonisch, d. h. sie speisen sich aus zahlreichen verschiedenen Quellen. Nach den vier Evangelisten erzählen vor allem apokryphe Schriften von den Geschehnissen im Leben der Gottesmutter wie etwa das Protevangelium des Jakobus. Da die Thematik sich seit dem Hochmittelalter jedoch immer größerer Beliebtheit erfreute, entstanden immer mehr Heiligenlegenden im 12., 13. und 14. Jahrhundert. Hier scheint es sich um eine für uns textlich nicht nachzuweisende, weitgehend eigenständige Kompilation zu handeln, die interessanterweise viele ihrer Quellen nennt, oft unter den in roter Tinte geschriebenen Kapitelüberschriften, die eine Zusammenfassung des Folgenden bringen. Dort steht etwa: „matheus schreibt“, „lucas schreibt“, „Als uns Johannes Lucas Marcy Matheus Eneas Nicodemus Anshelmus und Ambrosius schreibt“, oder „Remigius der schreibt“, „für Jeronimus zu Jacobus de fragine“, also aus Remigius von Reims oder Legenda aurea des Jacobus de Voragine.

Berichtet wird über die Untaten des Herodes, den Bethlehemitischen Kindermord und das Treffen der Eltern Marias Anna und Joachim: „Hie hort man wie Herodes vier weiber nam und was er kunnd mit nin hett. Und wie der chyser Augustus zu chyser ward der vor gehaissen was Aclavianus“ (1r) „Hie hort nu von Anne und Joachym irem mann wie sie einander namen zu der ee [Ehe]. Als Maria im Tempel war, war sie 15 Jahre alte, da sprachen die Priester ...“. „Hie hort nu wie Joachym Anna man starb und wie sie sie darnach ander man nam und was chind und geslacht sie dapey gewann“ (5r).

Die Volkszählung und Marias Reise von und nach Jerusalem wird erwähnt sowie die Verkündigung durch den Engel Gabriel: „Da zach maria haym gen Nazareth mit den zarten siben mayden“ (8r). „Hie hort nu wie in der zeit der engel Gabriel zu maria chom und ir trost und ser gab das sie got solt gepern“ (8v). „Hie hort nu wie der engel Gabriel Maria die potschafft pracht und wie sie got in irem leib nach der menschait magt weise empfie[ng]“ (9r).

Es folgt die Heimsuchung Marias bei Elisabeth: „Hie hort nu wie maria zu ihr mueme Elizabeth cham und was frewd sie mit einander hetten und wie Johes gotz tawffer ward geporn“ [wie Johannes, der Täuffer Gottes, geboren wurde]“ (10r) „Hie hort nu wie der engel zu Joseph cham und nam im all sein sorg und trost In wie daz er nit sult von marie gen“ (11v).

Geburt Christi: „Hie hort nu wie ihus [Ihesus = Jesus] das lieb kind von maria der raynen maid ward geporn und wie es Joseph mit ir und mit dem chind ergi[ng]. lucas schreibt“ (13r). „Hie ho nu wie maria und joseph gen bethlehem chomen als sie wollten dem romischen vogt durch gehorsam tun als er geschriben hett und wie sie mit herberg mochten gehab als ander‘lewt und muste ziehen untter ain obdach“ (14r). „Hie hort nu von dem geslacht [Geschlecht] und von dem stam [Stamm] da xpus [graece: Christus] von geporen ward etc.“ (15v) „Hie hort nu das vierd zaichn wie honig aus den lufften in die welt floß da got geporn ward von marie der raynen“ (16v).

Die Verkündigung an die Hirten wird zusammengefasst: „Hie hort nu wie als hymelischer sich erstrewt und wie alle engel sunten lieplichen gesang und wie die hirten auf dem veld sich frewten do ins der engel chundet“ (17r).

Das Gebot, dem Kaiser Augustus zu huldigen und wohl die Legende von dem aus dem Himmel gefallenenen Marienbild, einem Acheiropoieton: „Hie hort nu wie der grosse chayser Octavianus grossen gewalt erzaigt in aller welt und wie in die Römar musten an petten fur gott“ (18r). „Hie hort nu ein land loit in Rewssen haißt Gabriel da vand man ein pild auf dem veld ligen et.“ (20v).

Epiphanias: „Hie hort nu von dem geslacht da die heilige drey kunig von geporn sind worden und wie sie got ir opffer prachten und wie es in mit herodes ergie[ng] und was auch an dem selbigen tag zaichen sind geschehen als es hernach stet geschribn gantzlich“ (21v).

Darbringung und Kindermord, wie Herodes nach Rom kam und die Kinder tötete und es Gott an ihm rächete: „Hie hort nu wie maria und joseph ir kind zu dem tempel truegen …“ (24v). „Hie hort nu wie Herodes von Rom chom und wie er die kind tottet und wie das got an im roch und wie es im darnach gie[ng] als hernach geschrien stet“ (25r).

Flucht nach Ägypten: „Hie hort nu wie herodes von Rom chom und wie es Joseph und Maria mit ihs irm [Jesus ihrem] kind gieng da sie furn in egippten lant und wie es in auf dem weg und in egipten lant ergie[ng]“ (25v). „Da gieng maria und joseph in einen schon garten und erpat ins der wirt uns sein hausfraw als sie pest kunden [in einen schönen Garten und erbaten die Wirtsleute erbaten, die das beste taten, was sie konnten ]“ (28v). „Hie hort nu wie der wirt und die wirtin grosse frewd gennen Als Joseph und Maria mit ire kind ihn wider chamen auf Egypten lannd etc.“ (34v), „Hie hort nu wie ihus mit Johseph und seiner mueter marie wider haym gey Nazareth gie[gen]“ (36v).

Ende des Herodes: „Hie hort nu wie es Herodes ergie und wie er sein end nam und wie sein su Archilaus zu kunig ward“ (32r).

Taufe Christi und Tod des Vaters Joseph: „Hie hort nu wie Joseph starb und wie in maria clagt Remigius der schreibt“ (37v). „Hie hort nu wie es pilato darnach ergie und wie er in fromde land geschict ward“ (38v). „Hie hort nu wie Jhus von Johannes Baptista ward getawft [getauft] und wie es im nach der tawff in der wuest ergie und wie er sein Junger darnach an sich nam und darmit aus in die land predigen gie und was zaichen er da tet. Johannes Bapta“ (42r).

Von der Sünderin Maria Magdalena und Judas Ischariot: „Hie hort nu von Maria Magdalena wie die von yeren sunden ward pechert [bekehrt] und wie es ir und lazarus und martha mit ihus ergie Matheus schreibt“ (45r), „Hie hort nu von Judas leben wie er wardt geporn und wie er von erst zu Jesus chom und wie es im darnach ergie“ (46v).

Der Tod Johannes des Täufers am Hofe des Herodes Antipas: „Hie hort nu wie Johannes Bapta von Herodes wardt enthaubt Marcus Schreibt“ (49v). „Hie hort nu wie herodes hies sand Johannis sein heiliges haubt abslagen“ (50v).

Die Auferweckung des Lazarus: „Hie hort wie ihus lazarum erkucket [erblickte im Sinne von erweckte?] von dem tod der drey tag in der erd was gelegen“ (52r).

Leidensgeschichte Christi: „Hie hort nu von der mart[er] xpi und hebt sich an der passion unseres hern und sagt von seiner marter gantz und gar und gerecht als uns Johannes Lucas Marcy Matheus Eneas Nicodemus Anshelmus und Ambrosius schreibt“ (55r). Verrat und Judastod: „Hie hort nu wie es ihn darnach mit den falschen Juden ergie[ng]“ (61r). „Judas und die 30 Silberlinge: „Hie hort wo die pfening hin chamen die Judas untter die fuetz warff“ (68r).

Kreuzigung, Christus im Limbus und Auferstehung: „Hie hort nu wie ihus an das crewcz ward geslagen (71v), „Hie hort nu wie ihus die hell prach und die seinen daraus nahm [die Hölle zerbrach und die Gottgefälligen erlöste]“ (75v), „Nu hort von der lobleichen urstend [Auferstehung] ihu xpi als uns die Ewangelisten sagend“ (76v). „Hie hort wie ihsus

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christus nach seiner heiligen urstend [Auferstehung] Sand Jacobum erschain“ (37v).

Grablegung durch Joseph von Arimathäa und Himmelfahrt: „Hie hort nu wie es den Juden mit Joseph von Aromathia und mit den Huttern [Hütern am Grabe] ergie[ng] nach der urstend [Auferstehung] Jesu Christi etc.“ (69r). „Dicz ist nu von unsers Herren auffart als er gey [gen = in den] hymel fur und wie er sein Junger lert was sie darnach tuen sollten und wie er urlaub von Marie seiner mueter nam Marcus und Matheus schreibend“ (81v).

Maria mit den Jüngern zu Pfingsten, Erscheinung des Heiligen Geistes und Aussendung der Apostel: „Hie hort nu wie ihsus seinen Jungern nach seiner Auffahrt den Heiligen geyst sand und wie sie darnach begunden zu leben“ (82v), „Hie hort nu wie Joseph von Aromathia und den Juden nach Jhsus Auffart mit einander ergi[engen]“ (83v), „Hie hort nu wie Nicodemus den Juden riet wen sie nach Joseph von Aromathia sollten sennten. Als hernach geschriben stet“ (84v), „Hie hort nu wie Annas und Cayphas chomen zu Joseph und fragten in wie er aus dem karcher chomen war do sagt In Joseph wie es im ergangen war“ (85v), „Hie hort nu wie pilatus einen poten gey Rom schicket“ (96), „Hie hort nu wie die xij poten [Boten = Aposteln] von Maria urlaub nommen da sie aus in die welt predigen wollten gen und wie ir da geschach“ (107r). Marientod und Begräbnis und Aufnahme in den Himmel: „Hie hort nu von marie schiedung [Verscheiden der Maria] wie die nu in der czeit geyfur und wie yrem end was und wie die Apostall all zu ir chomen Et sie ir end nam und wie sie mit ir umb gingen und wie sie sey lobleich pegruben“ (108r), „Wie nu Maria in seraphim den newnte chor chom“ (116), „hort nu wie all heilige Maria auf zu sinte irs kinds tron und was frewd sie damit ir begiengen und wie sie von got und von der drinnaltichait [Dreieinigkeit = Trinität] ward empfangen und was er und genaden ir ward getan“ (116r).

Und ausführlich Marie Erlebnisse im Himmel: „Es chom auch zu Marie der lieb Joachym und fand sey mit frewdn pis [bis] willechom unser kind in dem aygen kunigreich pis willichem fraw und kunigin und erlosarin aller welt und geschach. Grosse frewd da du unser kind würd wann wir und alles hymlisch her hat fewd von dir empfangen. Joseph ir gemahel lobt und ert Mariam mit grossen frewdn und sprach Maria kunigin: ich lob dich und deinen lieben Sun ihm du wurd mir enpfohln das ich deines leibs und dem cheusch hattan“ (116v). Der Text endet auf Fol. 116v mit dem Schluss der Geschichte des Marienlebens, woraus sicherlich zu schließen ist, dass die Handschrift damit vollständig ist. Allenfalls fehlen weiße Blätter am Schluss. – Die erste Lage (Fol. 1-8) mit älter ergänztem Eckabriss (ohne Textverlust), leicht brüchigem Außensteg und vereinzelt etwas fleckig, das erste Blatt stärker gedunkelt und angestaubt, ebenso die letzten beiden Blätter (Fol. 115-116) gering fleckig, letztes Blatt mit Eckverlusten unten rechts und im Bug oben (auch hier ohne Textverlust) und verso etwas angeschmutzt, fleckig und mit kleinem Feuchtrand unten, insgesamt im ganzen Block jedoch von bemerkenswert gutem und frischem Zustand, abgesehen von unwesent lichen Fingerfleckchen oder unbedeutenden Gebrauchsspuren. Zur Provenienz: Die Handschrift stammt aus holländischem, dann deutschen Privatbesitz, Vorsatz mit einer einmontierten Beschreibung eines unidentifizierbaren Antiquariats sowie eines Ausschnitts aus einem gedruckten Auktionskatalog (wohl Sotheby‘s, 22 July 1935, lot 466).

Abbildungen Seite 208, 209 und 211

1006 Antiphonale-Blatt. Einzelblatt einer Handschrift mit Text, Noten und Illumination sowie einer Miniatur. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Bl. 7 Zeilen. Romantische Quadratnoten auf 4-zeiligem roten System

mit Gotica Rotunda in Schwarz und Rot. Schriftraum: 35 x 23,5 cm. Format: 50 x 36 cm. Mit 2 Federwerk-Initialen in Blau und Rot sowie großer figürlicher farbiger Initiale „I“ auf Blattgoldgrund und breite farbige Akanthusbordüre als Kolumnenbegleiter mit Blattgoldpunkten. Böhmen oder Südostdeutschland Ende 14. Jahrhundert.

600

Hübsches Blatt eines gregorianischen Responsoriums aus einer wohl deutschen Antiphonale-Handschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts: „Isti sunt duo viri misericordiae qui assistunt ante Dominum dominatorem u[niversae terrae]“ („Dies sind die beiden Männer der Barmherzigkeit, die vor dem Herrn stehen, dem Herrscher der ganzen Erde“) nach dem Propheten Zacharia (IV, 11; kleine Propheten des AT, Zwölfprophetenbuch des Tanach).

Die beiden genannten biblischen Männer sind in der Initiale „I“ (als roséfarbene Monster-Groteske, die nach links eine blaue Akanthusblatt ausspeit) dargestellt, in Kettenhemd und blauem bzw. rotem Mantel mit grünem und roten Kragen sowie weißer Blumenbestickung vor schimmerndem Blattgoldgrund. Die Nimben sind als schwarze Linie im Rund um die Köpfe gelegt. Gesichtszeichnung wie Figurenauffassung entspricht noch ganz dem internationalen „Schönen Stil“, was die Datierung um die Zeit kurz vor 1400 nahelegt. – Wenige kleine Randläsuren und Ausbrüche, vereinzelte Knickspuren, etwas angestaubt und fingerfleckig, kaum Oberflächenberieb in Text und Notation, lediglich die Initiale im Goldgrund etwas beschabt (teils leichter Goldgrundverlust, kleiner Linienverlust der Nimben, Gesichter aber recht gut sichtbar, ggf. sorgfältig minimal retuschiert im Schwarz und Grünen). Dekoratives Blatt.

1007 Melchisedek. Fragment einer illuminierten spätmittelalterlichen Handschrift in deutscher Sprache auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 25 Zeilen. Schrift: Bastarda.

Schriftraum: 14,3 x 13,4 cm. Format: 29 x 17,8 cm. Mit roter Initiale, Kapitalstrichelung in Rot sowie 2 großen szenischen Miniaturen (je ca. 11,5 x 15 cm). Deutschland

Ende 14. / Anfang 15. Jahrhundert.

1.800

Mit zwei großen Miniaturen illuminiertes Fragment einer vershaften Bibelgeschichte vom Übergang vom Mittelhoch- zum Neuhochdeutschen. Verso wird die Geschichte des Empfangs Abrahams durch Melchisedek in 25 Zeilen erzählt:

Und gesigt od[er] ub[er]wand und kam mit den gevangen[en] wid so s[ein]em eigen / Do liff im den gegen melchisedech und opffert im brot und win. / In dem waz beze[i]chet das heil[i]g gotlich sacrament. / Melchisedech waz ein brister daß obersten gotez. /

Und bezeichnet unser herren iesum cistum. / Denn der kun[i]g der alle rich hot geschopft. / Ist ein brister der die ersten meß hot. / Melchisedech der kun[i]g und brister opfert brot und win. / Cristus hot gesetzet das sacrament und gestalt das brot und des wins [...]“.

Die Bibel berichtet (Genesis XIV, 18f.), dass Abraham nach der Schlacht gegen Sodom von dem Priester Gottes, Melchisedek empfangen und gesegnet wird: „Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! Und gepriesen sei Gott, der Höchste, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem“.

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Die hübsche drittelseitige Miniaturmalerei zeigt rechts den in voller Rüstung stakenden Abraham auf seinen Knien, die Hände zum Gruß erhoben, neben seinem phrygischen Helm „Abraham“, er wird links empfangen von „Melchisedech“ (auf einer Schriftrolle), der ihm einen überdimensionierten Kelch und einen Laib Brot darbringt. Darüber in Schriftbändern: „H[ic] obtulit melchisedech panem et vinum xpi [christi] abrahe p[ost] victoriam regnum Genesis xiiii.“ und auf Deutsch: „Hie opfert melchisdech abhamem daz opfer“.

Verso findet sich eine weitere Szene. Links ist die auf vier Personen reduzierte Gruppe der Jünger mit Petrus dargestellt, der einen monumentalen Schlüssel in Händen trägt, und vor ihm Christus mit Kreuzesnimbus und Segensgestus, während rechts drei Ritter in schweren Rüstungen vor einem Stadttor niedersinken:

„Hic proliravit (?) iesus hostes suos“ - „“Hie fellet [Jesus Christus] sin finde“, wie es in der Überschrift heißt. – Die Federzeichnungen in Sepia sind teilkoloriert in roséfarbenem Inkarnatston, sicherlich zeitgenössisch, wohingegen die Kolorierung in kräftigem Rot, Hellblau und Gelb sowie das partielle Nachziehen der Konturen mit einer Schwarzfarbe wohl später hinzukamen. Während der umfangreiche, 25-zeilige handschriftliche Text recto sehr gut lesbar ist, ist der ebenso umfangreiche Text verso teils leicht abgerieben oder verblasst (u. an einer Falzspur).

Das Blatt teils etwas angestaubt, fleckig, doch nur mit wenigen winzigen Ausrissen am linken Rand (von Lösung aus der fadengebundenen Lage). Sehr seltener, früher und für uns nicht nachweisbarer deutscher Text aus einer spätmittelalterlichen Handschrift.

Abbildungen

1008 Horae Beatae Mariae Virginis. Deutsche Handschrift auf Pergament. 1 Einzelblatt aus einem deutschen Stundenbuch mit reicher Illumination. 15 Zeilen. Textura in Schwarz und Rot. Schriftraum: 7,6 x 5,4 cm. Format: 12,8 x 9,8 cm. Mit 11 Pinselgoldinitialen auf rotem und blauen Grund sowie Randillumination recto. Nordwestdeutschland (Westfalen?) um 1400. 400

Sehr dekoratives Einzelblatt einer deutschen Gebetbuchhandschrift des Spätmittelalters. Die meisten Stundenbücher waren in lateinischer, dann französischer und seltener noch in niederländischer Sprache, deutsche Horae BMV sind bemerkenswert selten.

„Unser herr sprach zu mir du bist min sun ich han dich huit geborn“ -

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

weiße Kaninchen auf leuchtend grünem Rasen grasen. Besonders hübsch sind die beiden Heiligenfiguren, die ebenfalls auf den Ranken bzw. Blumen stehen, beide mit schillerndem Goldnimbus: St. Onophrius mit Kreuzstab und St. Antonius mit Pilgerstab: „Ad sanctum Anthonium oramus. Anthoni heremita infirmorum spes et vita fac me digne te laudare“. – Nur minimal kapp beschnitten (ohne Darstellungsverlust), bemerkenswert feine Malerei, sehr schöne Blätter.

1010 Maria Lactans mit dem Heiligen Bernhard von Clairvaux. Handschriftenfragment mit Initiale „P“. Gouachemalerei mit feinen Goldhöhungen auf Pergament. 12,5 x 11 cm. Unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. 20,5 x 18,5 cm. Italien um 1530

1.400

Vor einem königsblauen Hintergrund bilden ornamental-florale Ranken den Rahmen eines Tondos die einem goldenen Baumstamm, dem Vertikalbalken der Initiale „P“, entspringen. Zusammen bilden sie eine große Initiale: den Buchstaben „P“. Darin abgebildet ist links ein kniender Mönch mit gefalteten Händen betend dargestellt sowie mit einer Tonsur und in weißen Kutte mit einem goldenen Hirtenstab und Reifnimbus. Es handelt sich um den heiligen Bernhard, den Gründer des französischen Reformordens der Zisterzienser. Zu seiner Rechten liegt ein dicker Lederband mit goldenen Schließen. Er ist einer stillenden Madonna mit dem nackten Jesuskind auf dem Schoß zugewandt. Diese sitzt in

„Von dem gerechten weg. So syn zorn also kürczlich enbrint dann selig sind alle die an Jn getrüwent. Lob sy dem vater und dem sun und dem hailigen gaist. Als er war an dem anfang nun und ymer ymer ewicklichen on ende. Amen“.

Verso ist der breite Rahmen mit vier hübschen Blumen illuminiert, zwei größeren Vögeln und vier Insekten, darunter Maikäfer, Biene, Schnecke und Fliege. – Nur minimaler Oberflächenberieb, hübsches Blatt. Abbildung

1009 Sanctus Antonius. - Horae BMV. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 Einzelblätter aus einem niederländischen Stundenbuch mit reicher Illumination. 2 Bl. 21 Zeilen. Textura in Schwarz und Rot. Schriftraum: 8,6 x 5 cm. Format: 13,6 x 8,2 cm. Mit 3 randfüllenden Bordüren in üppigem Rankenwerk, belebt mit Tieren, Blüten und geziert mit Blattgoldpunkten. 7 3-zeilige Initialen, davon 3 mit Blattgold sowie 2 figürliche Darstellungen in Gold und Farben. Niederlande um 1425.

400

Zwei besonders prächtig illuminierte, kleine Stundenbuchblätter mit üppigen Randbordüren in Gold und Farben, die die Schriftspiegel an zwei, drei und teils sogar vier Seiten umspielen und zahlreiche Blüten und geschwungene Ranken ausbilden, auf deren einer ein holder Schwan steht, der eine kleine Schlange im Schnabel trägt, während unten zwei

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roter Gewandung mit Kopftuch und Strahlennimbus auf einem prunkvollen spätgotischen Thron. Der Betrachter wird Zeuge eines sehr intimen Moments zwischen der Gottesmutter Maria und dem Christkind mit ihrer Brustweisung, wobei das Neugeborene sich ihr eher abzuwenden und stattdessen Mönch Bernhard zuzuwenden scheint. – Knapp um die Initiale Beschnitten (Balkenverlust unten und bei Ornamenten oben), zwei sehr kleine Knicke an der linken oberen Ecke, sonst sehr schön erhalten und in überzeugender Farbigkeit.

Abbildung

1011 Christus in der Vorhölle. Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen Stundenbuch. Deckfarben und Blattgold auf Pergament. Größe der Miniatur ca. 10,6 x 7,2 cm. Blattgröße 14,8 x 10,8 cm. Frankreich (wohl Ile-de-France) um 1470.

400

Sehr hübsche Handschriftenminiatur mit einer eher selten dargestellten Thematik des „Descensus Christi ad inferos“, des Abstiegs Christi

in die Unterwelt. Nach Epheser 4,9 und 1. Petrus 3,19 wurde angenommen, dass Christus nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen sei, um dort die Seelen der Gerechten von dem ersten Menschen Adam bis auf seine jüngst gestorbenen Zeitgenossen aus dem Höllenschlund zu befreien.

In einer Rahmenbordüre mit buntem Akanthus in Rot, Braun, Orange, Gelb, Rosé sowie Braun mit Goldpunkten und Blumen ist die Miniatur in einem Blattgoldrahmen eingemalt. Christus steht vor der aufgebroc henen, geborstenen und zu Boden gefallenen hölzernen Tür des Höllentors, aus dem oben Flammen züngeln, die von einem roten und einem weißen Teufelchen angefacht werden, während die gerichteten Seelen als nackte Menschen, jung wie alt, an der Hand des Erlösers heraustreten. Christus trägt neben dem Lendenschurz einen roséfarbenen Umhang , man erkennt seine Stigmata, und in der Linken trägt er die große Triumpffahne am goldenen Kreuzesstab, mit dem er einen weiteren blauen, molchhaften Teufel niederdrückt. In der Ferne die Stadtsilhouette Jerusalems. – Mit etwas Oberflächenberieb und leichten Farbabplatzungen, linke Ecke in der Bordüre leicht verwischt, verso winziges Stempelchen.

Abbildung

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

1012 Stundenbuchkalender. Ein „Calendrier illuminé“ aus einem spätmittelalterlichen französischen Livre d‘heures. Französische Handschrift auf Pergament. 12 nn. Bl. (als 6 Doppelblatter einer Lage). Schriftraum 6,5 x 9,8 cm. Format 19 x 13,2 cm. Schrift in Rot, Blau und Gold in einer Gotica textura. Mit 12 farbigen Doppelinitialen „KL“ für „Kalendarium“ mit Binnnenzeichnungen vor Blau, roten Blüten und in Goldgrundkasten, umspielt von einem L-förmigen Dornblatt-Bordürebalken sowie auf jeder der 24 Seiten eine breite vertikale Teilbordüre im Rankenstil, belebt mit Blumen, Blüten, Blättern, Akanthus und goldenen Dornblättern. Sainte-Austreberthe, Normandie (?) um 1470.

1.200

Besonders schöner, in sich vollständiger Kalenderteil aus einer französischen Stundenbuchhandschrift mit dem typischen DornblattrankenDekor in den L-förmigen Teilbordüren und dem breiten, den Text verso jeweils links bzw. recto jeweils rechts begleitenden Bordürebalken, eine reiche Illuminatiospracht aus dem Herbst des Mittelalters. Unter den Heiligen figurieren „S. Etienne“, „S. Simeon“, „S. Pol Hermite“, „S. Guillemme“, „St. Felix“, „S. Marcel“, „S. Antoine“, „S.e Agnes“, „St. Aubert“,

„S.e Austreberte“ und viele andere. Die letzten, eher ungewöhnlichen Heiligen könnten eine Lokalisierung des Manuskripts auf die Normandie nahelegen: Sainte-Austreberthe ist eine noch heute besonders kleine französische Gemeinde im Département Seine-Maritime der HauteNormandie. – Nur die erste Seite mit Eintrag und etwas stärker, sonst nur leicht fleckig, leicht gewellt, sonst sehr sauber und frisch. Abbildung

1013 Bene Florentinus. Candelabrum. Doppelblatt eines spätmittelalterlichen Renaissance-Manuskripts. Lateinische Handschrift auf Pergament. 24 Zeilen. Gotica rotunda in Sepiatinte. Schriftraum 15,8 x 9,4 cm. Blattgröße (Doppelblatt). Mit 7 großen 3-zeiligen Antiqua- Initialen in blauem Kasten mit feinstem weißen Feder werk sowie Buchstabenfüllung in Zartrosé und Hellgrün. Blattgold 25 x 32,8 cm. Wohl Norditalien um 1480.

1.200

Auszüge aus dem rhetorischen Hauptwerk des Mönches und Schriftgelehrten Bene Florentinus (auch Bene da Firenze; um 1187-1239), das unter dem Titel „Candelabrum“ geführt wird und von dem einige wenige

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Handschriften überliefert sind. Der Autor gehört zu den wenigen bedeutenden neulateinischen Schriftstellern, deren Erforschung die Wissenschaft noch weitgehend zu leisten hat. Vorhanden sind hier Teile aus dem dritten Band, etwa die „Conclusio est que brevi argumentatione ex his que ante dicta sunt aut facta conficit id quod necessario consequatur, hoc modo [...]“.

Viele Passagen sind wohl auch zitiert nach Marcus Tullius Cicero wie „Dissolutum est , quod coniunctionibus verborum e medio sublatis separatis partibus [...]“. Genaue Textzuweisung muss die Forschung noch vornehmen.

Das Blatt scheint aus einer norditalienischen Prachthandschrift zu stammen, worauf auch das Schreibmaterial hindeutet: Es handelt sich um außergewöhnlich dünnes, äußerst feines und herrlich weißes Pergament eines Jungtieres, ganz ohne Knorpel oder Makel. Hinzu kommt die grandiose Randbreite, die zusammengenommen fast das Doppelte des Schriftspiegels ausmacht, der auf blasser Lineatur in zartbrauner Sepiatinte sorgsam mit den Lettern einer schönen Gotica rotunda gefüllt ist. Ferner wurde die Handschrift durch schimmernde Goldinitialen „C“, „D“, „E“, „P“, ebenfalls im norditalienischen Stil (Mailand, Bologna, vielleicht aber auch Florenz?) in einer ganz an der Antike orientierten Antiqua romana eingemalt - in ebenso zarten wie überzeugend schönen

azurblauen Kästen, die mit feinstem weißen Federwerk gefüllt sind. Auch die meist durch Schräglinien getrennte Füllung der Goldinitialen in roséfarbene und hellgrüne, wiederum mit Federwerk-ornamenten bedeckten, zeugen von der Buchmalerischen Meisterschaft einer geübten Werkstatt und von der überaus hohen Qualität der Handschrift. – Oben links und rechts winzige kleine Rissstelle, minimale Knickspuren, unwesentlich gewellt, in herrlicher Gesamterhaltung.

Abbildungen

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1014 Missale temporis et de Sactis. Monumentalmessbuch. 2 Teile in 1 Band. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 nn., CVIII num, 2 (1 w.) nn. Bl.; Bl. CV-CLXIII, 2 (1 w.) Bl. Text in Rot und Schwarz, mit romanischer Quadratnotation auf vierzeiligem roten System und reichem Buchschmuck, immer wieder mit Blattgold. Mit 340 kleineren und 12 großen Zierinitialen in Farben und oft mit Blattgold. 58 x 44 cm. Schwarzes Kalbsleder d. Z. (brüchig, gealtert, mit Fehlstellen) über schweren Holzdeckeln (mit kleinen Ausbrüchen an Kanten und Versehrungen, insgesamt aber intakt) mit Rautenblindprägung und mit 8 Messing-Eckstücken mit Rundbuckeln, drei Messing-Deckelbeschlägen, alle an unzähligen Rundkopfnägeln (einige wenige fehlend) und 6 zusätzlichen Rundbuckeln (ohne die einstigen Schließbänder). Wohl Mittelitalien um 1500.

9.500

Bemerkenswert reich illuminiertes Messbuch mit beiden Teilen der Heiligen Messe: „Missa de tempore“ und „Missa de sanctis“. Jedem Teil ist ein „Index Missar[um] q[uod] in hac prima parte co[n]tine[n]tur“ bzw. „Missar[um] q[uod] i[n] hac secu[n]da parte parte co[n]tine[n]tur“ zur Orientierung vorangestellt.

Besonders prachtvoll beginnt die Feier zum Sonntag der „Prima missa in nativitate domini nostri Jesu Christi“: In einer reichen ornamentalen Bordüre mit Blumen, Blüten und 10 Seraphimköpfchen mit Flügeln und Goldnimben erscheint eine Prachtinitiale „P“ für „Puer natus est nobis et filius datus est nobis“ in üppigem malerischen Decorum in Blau und Rot mit grünen Punktverzierungen, Blumenausläufern und zwei apotropäischen Drachen-Schlangen-Monstern, teils mit Blattgoldhöhungen. Interessant ist unten rechts eine kleine Schreibkorrektur, die nach weißer Übermalung eingetragen wurde.

Einige besondere Feste sind mit Zwischentitel in romanischen Lettern eingebracht und mit breiten Blattgoldrahmen eingefasst: Ostern „In die sanctissimo pasche resurrectionis domini nostri Iesu Christi officium“ (LXVr). Pfingsten „In festo sancto pentecoste ad missam officium“ (LXXXIIIv) etc. Hübsch sind auch die zahlreichen König-Harlekin-Initialen, z. B. das „N“ in reich verzierten Quadratkästen mit den durch den Buchstabenbogen verbundenen Köpfen eines bärtigen Hofnarren und eines Königs mit Krone, in der Mitte ein goldener Kelch - die Eucharistie, die Absolution kennt keine Standesunterschiede. Neben diesen figürlichen finden sich auch szenische Initialen wie Ecce homo - Christus als Schmerzensmann (XXXVr), Dornenkrönung. Christus zwischen zwei Propheten (XXXVIIv), Kreuzigung Christi (LIr), Blutaltar mit der Hostie im Kelch (XCVv).

Dem Pergament und seiner Kalkung zufolge könnte die monumentale Handschrift aus Mittelitalien stammen, was auch die Illumination bestätigen würde. Ferner spricht dafür die Anbringung der einst vorhandenen vier Schließbänder, die sich auf dem Vorderdeckel befinden: an 24 Rundkopfnägeln finden sich oben, unten und rechts jeweils breite Lederreststücke der Schließbänder, die nach unten geklappt wurden, um den Band zu schließen. Während in Frankreich und den Nordalpinen Klöstern Bücher stets von unten nach oben geschlossen wurden, greifen die Schließen der italienischen Einbände von oben nach unten. – Pergament auf den Haarseiten teils etwas stärker sonst nur gering gebräunt, ein Blatt (CXXII) mit 2 größeren Einrissen, sonst kaum Einrisse, kaum Fehlstellen, hier und da minimaler Tintenfraß, nahezu fleckenfrei und außergewöhnlich frisch im Block. Hin und wieder etwas angestaubt, der Text und die Illumination ist am Anfang und Schluss teilweise in der Oberfläche etwas berieben, sonst nahezu keinerlei Oberflächenberieb, die Illumination und Initial-Miniaturen in leuchtenden, kraftvollen Farben und schimmerndem Gold.

Dermaßen monumentale, schwere Missale-Handschriften sind vollständig sehr selten geworden, noch dazu mit einer bemerkenswert schönen Illumination.

Abbildungen, auch Seite 220

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1015 Angelis suis mandavit de te. Lateinische Handschrift auf Pergament. Zierblatt einer liturgischen Handschrift mit großer szenischer Initiale „A“ und weiterem Miniaturenschmuck, Text und Noten auf vierzeiligem roten System. 59 x 43 cm. Nordostitalien oder Südwestfrankreich um 1520.

1.400

Besonders prachtvolles Zierblatt einer spätmittelalterlichen GradualeHandschrift mit dem Anfang des Gregorianischen Chrorals: „Angelis suis mandavit de te, ut custodiant te in omnibus [viis tuis, In manibus portabunt te, ne umquam offendas ad lapidem pedem tuum]“ („Er hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt“).

Die große Initiale „A“ (ca. 18 x 24 cm) zeigt Christus mit dem gefallenen Engel, mit Luciferus als Teufelchen, auf der Kuppel der Grabeskirche als Symbol für den Tempel des himmlischen Jerusalem. Eingefasst wird das Rund der Initiale links und oben von einem grünen Drachenmonster mit roten Flügeln und einem langen Flechtwerk-Schwanz. Das Blatt ist von einer hübschen Bordüre mit unterschiedlichen Mustern eingefasst, darin Federwerk, Akanthusschlingen um einen roten Stab, Blüten und Früchten, wie großen Goldpunkt-Erdbeeren. Oben links in einer großen blauen Nische erscheint eine Heilige Märtyrerin mit Palmenwedel und kleinem goldenen Türmchenmodell, wohl die Heilige Barbara von Nikomedia. Unten links und rechts zwei Reiterheilige mit rotweißen Kreuzritterfahnen auf Schimmeln, wohl der Heilige Gregor und möglicherweise Mauritius. In der Mitte predigt der heilige Augustinus mit einem aufgeschlagenen Buch, umgehen von dem ebenfalls in schwarzem Habit gekleideten Mönchschor. – Das einstmal sehr üppig verwendete Blattgold an den Rahmen ist zum größeren Teile abgeplatzt, einige Flecken und Anstaubungen im Rand, dort auch Montagelöchlein, teils wellig, verso leer. Die Miniaturen kaum mit Oberflächenberieb, in überzeugender, minutiöser Farbigkeit. – Beiliegt: Ein weiteres Einzelblatt aus einer anderen liturgischen Handschrift mit Texten aus den Responsorien. Lateinische Handschrift auf Pergament. Mit 2 großen Initialen in Kästen mit marmoriertem Grund und breiter Flankenbordüre links mit zwei Rosensträuchen. 49,5 x 37 cm. Frankreich um 1500. - Mit älteren Einträgen und kleinen Kritzeleien, stärker oberflächenberieben, fleckig, mit Gebrauchsspuren und Wischern. Abbildung

1016 Statutenbuch. Manuskript. Italienische Handschrift auf Pergament. 2 nn., 24 num., 2 nn. Bl., 2 w. Bl. und 4 Bl. Vorsätze aus einem lateinischen Manuskript. Mit gezeichnetem Frontispiz, Titel und ganzseitiger Zeichnung sowie zahlreiche gezeichnete Initialen und Buchschmuck. 25 x 18 cm. Roter Samteinband (Seidenbezug teilweise abgerieben und an Gelenken mit Einrissen) über drei sichtbaren Bünden, mit Seidenborten an den drei Außenkanten, die durch Messingnägel befestigt sind. Vorderdeckel mit farbigem Seidebild mit einer Figur des heiligen Venantius in kurzer Robe sowie auf dem RDeckel ebenfalls in farbigen Seiden auf einem Stück Borte stehend ein Tabernakel in Goldgelb, darauf weiß eine große Hostie. Camerino 1561-1563.

5.000

Tenschert LXVII, Nr. 41. – Die vorliegende Handschrift bezeugt eindrucksvoll die Umorientierung der Loyalität der lokalen Elite von der

weltlichen auf die geistliche Autorität, von den Stadtherren auf den Stadtpatron, von der Familie da Varano auf den römischen Heiligen Venanzio: Der politische Wechsel, der Geist der Gegenreformation und der Renaissance durchdringen dabei einander. Zugleich kaschiert die Ausrichtung der Verehrung auf den heiligen Märtyrer den direkten Macht- und Gewaltanspruch des Papstes.

Auf manchen Bildnissen wird der heilige Venantius als Märtyrer dargestellt; mit einem schweren Stein im Nacken, oder an einem Pfahl mit dem Kopf nach unten hängend - hier erscheint er hingegen zweimal mit fliegender Fahne in der Rechten und einem Modell von Camerino in der Linken: Die Stadt ist buchstäblich in seiner Hand. Auf dem Vorderdeckel des originalen roten Samteinbands steht er in einer kurzen roten Robe, die Beine und Arme unbedeckt läßt, auf einem blauen Sockel, dessen Form an einen großen Amboss denken lässt; als Titelbild sieht man ihn mit den gleichen Attributen in ähnlicher Haltung in der Nische einer Ädikula. Am Giebel befindet sich eine Kartusche mit der Aufschrift „societatis salvatoris d. v.“; insgesamt erinnert die einem antiken Tempel ähnelnde Fassade an die der Basilika San Venanzio. Den Darstellungen ist sowohl auf dem Hinterdeckel als auch im Buch offenbar das Wappen der Fronleichnamsbruderschaft gegenübergestellt: ein goldenes Tabernakel, darauf eine weiße Hostie vor drei aufragenden Nägeln, die enge Verbindung der Gemeinschaft mit dem Stadtpatron bezeugend.

Aus einer gelehrten italienischen Handschrift des 14. Jahrhunderts wurden die ehemals festen und fliegenden Vorsätze mit alphabetischen Verweisen auf Bibelstellen integriert, vorn von os disciplinatorium bis particulare, mit einer schönen aus Blau und Rot zusammengesetzten

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia
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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Initiale „P“ auf blauem und rotem Federwerk (beim Einbinden als Vorsatz ist das Doppelblatt umgedreht worden); hinten von ordeum bis os domini und von participari an; die Rückseite blieb in den Deckel geklebt; die Blätter bildeten also einmal zwei ineinander liegende Doppelblätter. – Vorsätze aus dem Einband gelöst. Seiten etwas gewellt. Insgesamt ein vollständiges und gut erhaltenes, überzeugendes Beispiel aus der Spätzeit der italienischen Buchmalerei vor uns, in einem bemerkenswerten Einband aus der Entstehungszeit, zweimal geschmückt mit dem Bild des wichtigsten Lokalheiligen Venantius von Camerino, der als Identifikationsfigur hier wohl auch mit politischer Bedeutung aufgeladen war. Provenienz: Sicher bis zur Säkularisierung oder Auflösung der Bruderschaft in Camerino; die spätere Provenienz ließ sich nicht ermitteln. Abbildungen

Paduer Doktordiplom in Einband des Leermauresken-Meisters

1017 Trevisano, Michele. Doktorurkunde für Michele Trevisano aus Padua, Sohn des Oliverio Trevisano, ausgestellt von der Universität Padua. Lateinische Handschrift auf Pergament. 4 nn. hs. Bl. (davor 1 auf Karton montiertes Pergamentblatt, nachgebunden 9 w Bl. Büttenpapier). 23-41 Zeilen. Schwarze kursive Antiqua mit goldenen Versalien als Überschriften, 2 breiten und 3 schmalen Bordüren sowie großer ganzseitiger Wappenmalerei in Gold und Farben. 23,2 x 16,8 cm. Rotbraunes Maroquin als Remboîtage (Rücken und Gelenke erneuert, neu aufgebunden, Kanten teils unterfüttert bzw. restauriert, alter Rücken aufgeblendet, stellenweise sauber ausgebessert)

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des Leermaureskenmeisters um 1565 mit reicher Rückenund Deckelvergoldung sowie floral bedruckten Seidenspiegeln (teils minimal leimschattig, kaum Fehlstellen). Padua 12.VI.1683.

3.800

Das im 7. Jahr der Regentschaft des Dogen Alvise Contareni von der Universität zu Padua ausgestelltes Diplom ist unterzeichnet vom Rektor der Universität, Antonio Vaira und dem Syndikus Franz Karl Sallakowitsch, ferner beglaubigt vom Notar Sebastiano Moretti. Der am 12. Juni 1683 promovierte Paduaner Adlige Michael Trivisanus war ein Sohn des Oliverius Trivisanus, dem diese auf Pergament geschriebene und illuminierte Urkunde den Titel eines „doctor utriusque juris“, eines Doktors beider Rechte, also des weltlichen wie des kanonischen Rechts, verliehen wurde.

Eingerahmt von einer breiten Bordüre mit Blattwerk, Blumen, Greifen, Pfauen und einem Medaillon des Heiligen Antonius von Padua war auf der Rückseite des ersten Blattes - die Vorderseite blieb leer - das Porträt Trevisanos „sue Ann: XXXI.“ in einem ovalen Lorbeerkranz zu sehen; er dürfte also um 1652 geboren sein. Allerdings wurde es sorgfältig herausgeschnitten und durch einen weißhaarigen bärtigen Petrus ersetzt. Gegenüber beginnt, in einer ähnlichen Bordüre, der Text des Diploms, der sich ausufernd über vier Seiten hinzieht, zunächst 23-zeilig, dann in schmalerem Bordürenrahmen 41-zeilig geschrieben in schwarzer kursiver Antiqua mit goldenen Hervorhebungen. Abschlie -

ßend ist auf dem vierten Blatt recto das prachtvolle Wappen des Promovierten zu sehen. Zusätzlich wurde auf die Versoseite eines zweiten Vorsatzkartons ein bemaltes Pergamentblatt montiert. Es zeigt acht durch ein flatterndes blaues Band verbundene Medaillons mit Rollwerkrahmen in Rot und Gold, in denen der heilige Georg, zwei miteinander verschlungene Delphine, ein Bischof mit Nimbus, ein Kastell, Gottvater und die Taube, eine Mondsichelmadonna, ein weiterer heiliger Bischof und schließlich Europa auf dem Stier zu sehen sind, letztere vielleicht, wie auch die Delphine, ein Hinweis auf Venedig als Seestadt. Der die Adoleszenz endgültig abschließende akademische ‚Initiationsritus‘ eines venezianischen Adligen aus bedeutender Familie fand in dieser Urkunde feierlich Ausdruck.

Das gilt auch für den äußerst dekorativen, reichvergoldeten Einband. Allerdings ist dieser mehr als ein Jahrhundert älter; das Manuskript wurde in ihn eingehängt. Das bot sich schon aus praktischen Gründen an: Er paßt von Größe und Dicke her nahezu perfekt (neun leere Blätter wurden zusätzlich eingebunden) und ist durch keinen Rücken- oder Deckeltitel auf seinen Inhalt festgelegt. Doch war mit der Wahl des historischen Renaissance-Einbands wohl auch ein ganz bestimmtes Statement verbunden. Der Einband ist ein Werk des von Ilse Schunke identifizierten und von ihr so genannten „Leermauresken-Meisters“, dessen Notnamen Anthony Hobson später mit „Arabesque Outline Tool Binder“ übersetzte, und der in Venedig von 1560 bis 1571 nachweisbar ist. Die schwungvolle Beschreibung, die Schunke dem Deckeldekor eines anderen Einbands des Meisters angedeihen ließ, läßt sich

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eins zu eins für unser Spezimen übernehmen: „Das gesamte Mittelfeld wird von Bogenlinien und Stempeln bedeckt. Von einer Rosette in der Mitte ausgehend, schließen sich die Stempel zu einem vierblattförmigen Gebilde zusammen mit Ausläufern nach allen vier Seiten, um dem mittleren Spiegel die nötige Auffüllung zu geben. Ihnen entsprechen von den Ecken her breitgelagerte, ausschwingende Stempelgruppen; sie schließen sich mit den mittleren Verzierungen zu einem fast kontinuierlichen Flächenschmuck zusammen, durch überall aufsprießende Blattranken vielfältig verkettet“. Dem äußeren Bordürenrahmen, bei Schunke schmal und „sehr hart am Rand“ (Schunke 1964, 182) verlaufend, wurde bei uns freilich großzügig Platz gelassen.

Der Einband markiert den Höhepunkt der venezianischen Buchbindekunst. Hatte in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts „der klassische Typ der schlichten Gelehrteneinbände“ überwogen, so wurden dessen Linien in der Hochrenaissance „gelockert und schwingend. Das innere Liniengerüst verselbständigte sich“ (Mazal 1997, S. 167), bis schließlich der Leermauresken-Meister das gesamte Mittelfeld „mit Bogenlinien und Stempeln besetzt; einzelne Teile sind durch Streustempel von anderen abgesetzt“ (ebd., S. 168). In ihm erkannte Schunke den „letzten venezianischen Hochrenaissance-Meister“ (Schunke 1964, 182); Tammaro de Marinis einen „tipo così aristocratico“ (De Marinis 1960, II, S. 65). Tatsächlich band er „nine ducal commissions“, also offizielle Bestallungsformulare des Dogen für hohe Beamte (ein „Dogale“ auch in unserer Sammlung), außerdem „four other manuscripts“. Der Leermauresken-Meister war offenbar spezialisiert darauf, venezianischen Adligen persönlich wichtige Handschriften einzubinden bzw. neu einzuhängen: „a fifteenth-century Horae (…) may be remboîté)“ (Hobson-Culot). Michele Trevisano benutzte für seine Promotionsurkunde also nicht einfach einen alten Einband, sondern knüpfte an eine alte Praxis an (zum Einband vgl. De Marinis 1960, II, S. 65 und 137, Nr. 2481 und 2485 sowie Tafeln CCCCIXf.; Hobson/Culot, Nr. 16; Mazal 1990, S. 70 und Abb. 99; Schunke 1964, S. 182f. und Tafel XXV).

– Nur marginale Gebrauchsspuren, teils leicht gebräunt, Pergament gelegentlich fleckig.

Abbildungen Seite 223 bis 225

Frühe, zeitgenössische Reinschrift des GraeviusKommentars zu Suetons Kaiserchronik

1018 Suetonius Tranquillus, Caius. - Graevius, Johann Georg. „Viri clarissimi I. G. Graevii notae in Suetonium“.

Lateinische Handschrift auf Papier. 581 hs. num. S., 3 w. Bl. 21,5 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (stärker angestaubt, fleckig, etwas wellig, beschabt und bestoßen) mit hs. RTitel. Mitteldeutschland um 1700.

800

Frühe, weitgehend zeitgenössische Reinschrift des ausführlichen Kommentars zu der Kaiserviten des antiken Schriftstellers Sueton (ca. 70122 n. Chr). Die „Vitae Caesarum“ enthalten die zwölf Biographien der ersten Kaiser des Römischen Weltreichs von Gaius Iulius Caesar, Octavianus Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, Galba, Otho, Vitellius, Vespasian, Titus und Domitian.

Der aus Naumburg an der Saale stammende Altphilologe und Schriftsteller Johann Georg Graevius (latinisiert aus Grava oder Greffe; 16321703) hatte seine Sueton-Kommentare erstmals 1672 in Utrecht publiziert (Schweiger III, 978).

Die Handschrift enthält die Kommentare zu den Viten von Caesar (S. 1), Augustus (S. 185), Nero (S. 285), Caligula (S. 345), Tiberius (S. 401), Otho, Claudius, Vitellius (S. 508), Vespasian (533), Domitian (S. 564), die übrigen sind in kürzeren Passagen genannt. – Breitrandige Rein-

schrift mit Randplatz, nur zu Anfang leicht feuchtrandig, sonst kaum fleckig oder mit Gebrauchsspuren, sehr schöne Handschrift in bester Leserlichkeit.

1019 „Sammlung außerlesener Gebether; zusammen getragen, aus denen schönsten Liedern des Berlinschen, Elbingschen und Brigschen Gesangbuch“. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 Bl., 683 hs. pag. S. 19 x 15,5 cm. Kalbsleder d. Z. (berieben und mit Schabspuren, oberes Kapital mit kleinem Einriss) mit goldgeprägtem RSchild und punziertem Goldschnitt. Heinrichsdorf (wohl in Ostpreußen) 20.XI.1763.

600

In makelloser, gleichmäßiger Kurrentschrift verfasstes spätbarockes Kompendium von Hunderten Gebeten aus der protestantischen oder katholischen Tradition der ehemaligen deutschen Ostgebiete, kopiert aus den Gesangbüchern namentlich für Berlin, der ostpreußischen Region Elbing und dem oberschlesischen Brieg und gegliedert entlang der verschiedenen Anlässe im christlichen Kirchenjahr. Möglicherweise niedergeschrieben von einem Mitglied der weitverzweigten adligen Familie von der Goltz aus Heinrichsdorf in Westpommern. Die Familie besaß dort ein Schloss, das im zweiten Weltkrieg unversehrt blieb und heute saniert wird. Die Verfasserversalien auf dem Rückenschild „J. B. C. d G.“ können allerdings keinem Familienmitglied zugeordnet werden. Beeindruckende Fleiß- und Konzentrationsarbeit ohne eine einzige Textkorrektur. – Wohlerhalten.

1020 Cuzzianti, Antonio Leon. Tractatus de Incarnatione ... Conscriptus & in hanc methodum digestus ex praelectionibus Cl. Viri Joannis Caroli Bonomi. Tom. I-III. Lateinische Handschrift auf Papier. 3 Bände. 182; 160; 370 S. Mit kalligraphischen Titeln und teils farbigen kalligraphischen Zwischentiteln bzw. Überschriften. 19 x 13 cm. Halbleder d. Z. (stärker beschabt, bestoßen, mit kleinen Rand- und Eckläsuren, Bezugspapiere teils abgelöst) mit goldgeprägtem RTitel und etwas RVergoldung. Rom 1783.

500

Die „Abhandlung von der Auferstehung“ des Mechitaristenpaters Cuzzianti in einer sauberen Handschrift mit kalligraphischen Zwischentiteln. Der „Tractatus de Incarnatione“ gliedert sich in Tomus I: In quo contra Judaeos, ac Gentiles agit Paulo Leoni Archiepiscopo Achalzichensi dicatus. - Tomus II: In quo agitur contra Nestorianos, & Euthychianos. - Tomus III: In quo agitur de Monothelitis, & de nonnullis aliis quaestionibus Incarnationem spectantibus. – Durchgehend leicht feuchtrandig und vereinzelt gering sporfleckig, mit gelegentlichen Gebrauchsspuren, hin und wieder stärker gebräunt, meist aber recht gut erhalten. Seltener, für uns nicht nachweisbarer Text.

1021 Äthiopisches Gebetbuch. Ge’ez-Handschrift auf Pergament. 146 nn. Bl. 1-2 Spalten. 22-24 Zeilen. Text in Schwarz und Rot. Mit 5 ganzseitigen Miniaturen (auf 3 Bl.) in schwarzer Federzeichnung und farbiger Ausmalung sowie 2 Kopfbordüren und kleiner Kreuzvignette im

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Text. 17,5 x 13 cm. Holzdeckelband (2x vertikal gebrochen mit alter Schnurfixierung) mit Hanfschnur-Kordelbindung über offenem Rücken (gering berieben). Äthiopien um 1860.

1.000

Mit hübschen, gekonnten Miniaturen geschmücktes, umfangreiches kleines Gebetbuch eines äthiopischen Christen in Ge’ez Schrift in schwarzer und roter Tinte auf Pergamentpapier geschrieben. Enthalten sind der Psalter, Gebete, Auszüge aus dem Hohelied Salomonis und Marienoffizien, aber auch okkulte Texte - eine für den christlichen Glauben in Nordafrika typische Mischung aus Heiliger Schrift, Andachts- und Erbauungsversen sowie Zauberformeln, die vor bösen Geistern schützen und um Protektion der Heiligen bitten. Wie üblich wurden die Zeilen durch kleine Nadelstiche vorgegeben und die Linien dann mit dem Griffel gezogen. Die bemerkenswert hübschen F lecht-, Schlingwerk- und Knollenbänder und floralen Friese als Bordüren an den Kapitelanfängen sind in abwechslungsreicher, nuancierter Farbigkeit gehalten.

Die typischen naiven, aber in besonders schöner Farbigkeit eingemalten Miniaturen zeigen: 1) Maria Hodegetria, den Weg weisend mit der Rechten und mit dem Jesusknaben auf dem Schoß, das den Segensgestus zeigt (stärker abgerieben, mit Bildverlusten). - 2) Erzengel Michael auf weißem Pferd und mit langem Speer, den er in das blutende Drachenmaul stößt. - 3) Verkündigung Mariae durch den Erzengel Gabriel - 4) Assunta, Maria im Himmel auf dem Throne (etwas stärker knittrig und mit kleinen Abriebstellen). - 4) Kreuzigung Christi mit Maria und

Johannes Evangelista, Mond und Sonne (Pergament mit Knotennähung eines alten Einrisses vor dem Bild).

Zu den Handschriften vgl. E. Hammerschmidt, Illuminierte Handschriften der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Graz 1977, S. 19). – Mit den üblichen Knorpellöchern und Unebenheiten in der Tierhaut, teils knotengenäht, hin und wieder stärker fingerfleckig, Miniaturen etwas gedunkelt und mit Gebrauchsspuren, hier und da sind einige Passagen ausgeixt bzw. farblich ausgewaschen, wohl aus Gründen einer damnatio texti. Lagen zu jeweils 10 Blatt (je 5 Doppelblätter), zwei Lagen ungerade (7 Bl., mehrfach aus Einzelblättern zusammengesetzt). Augenscheinlich vollständig und verhältnismäßig wohlerhalten.

Abbildungen

1021a Agpeya. Koptisch-orthodoxes Gebetbuch. Arabische und koptische Handschrift auf Papier Ca. 160 nn. S. Mit 2 ornamentalen Bordüren in Deckfarben, Text in Schwarz und Rot, sowie etwas Buchschmuck. 19,2 x 14 cm. Geröteter Ziegenleder-Klappenband d. Z. (mit Fehlstellen, teils stärker beschabt, berieben und fleckig, bestoßen und hier und da hinterlegt bzw. ausgebessert) mit Fileten und Stempelblindprägung. Ägypten Ende 19. Jahrhundert 200

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia
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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Agpeya von koptisch „ti agp“ (die Stunde) bezeichnet ein Gebetbuch der koptisch-orthodoxen Kirche. Sie enthält Gebete für sieben verschiedene Stunden, die im Laufe des Tages - wie die Stundengebete der lateinischen Kirche - gebetet werden sollen. Die Stunden sind chronologisch geordnet und enthalten jeweils ein Thema, das den Ereignissen im Leben Jesu Christi entspricht. Jede Stunde besteht aus einer Einleitung, die das Vaterunser, das Dankgebet und Psalm 50 enthält. Es folgen verschiedene Psalmen, ein Auszug aus dem Heiligen Evangelium und Litaneien. Danach wird 41 Mal „Herr, erbarme dich“ gesungen (entsprechend den 39 Peitschenhieben, die Christus vor der Kreuzigung erhielt, plus einen für den Speer in seiner Seite, plus einen für die Dornenkrone), gefolgt von mehreren anderen Gebeten und einem Schluss. – Stärkere Gebrauchsspuren, teils Ein- und Ausrisse, Blätter ausgebunden, möglicherweise wenige auch fehlend, einige Wasserränder und Feuchtspuren und mehrere unsachgemäße Restaurierungen (Überklebungen mit Tesafolien), Löcher, Fingerflecke und sonstige Gebrauchsspuren.

1022 Schedel, Hartmann. Veduten französischer Städte aus dem „Liber chronicarum“. 5 Einzelblätter mit 6 (4 kolorierten) Holzschnitten mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. 46 x 32 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493. 750

Die Darstellungen zeigen drei französische und eine westdeutsche Stadt: Lyon (koloriert), Mainz (koloriert), Marseille (koloriert), Metis (unter Passepartout), Paris (koloriert) und Toulouse. – Leicht fingerfleckig, „Lion“ mit hs. Notiz. Dekorativ. Abbildung

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1023 Schedel, Hartmann. Veduten italienischer Städte aus dem „Liber chronicarum“. 16 teils doppelblattgroße Einzelblätter mit 20 (8 kolorierte) Holzschnitte mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. Ca. 43 x 59 cm bzw. 45 x 31 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

1.800

Die Darstellungen zeigen verschiedene italienische Städte wie Aquileia, Bologna (koloriert), Byzanz (koloriert), Florenz (doppelblattgroß), Genf, Madrid (koloriert), Mailand (doppelblattgroß) Neapel (koloriert), Pavia, Peruga, Pisa, zweimal Ravenna (1 koloriert), Rom (doppelblattgroß), Siena, Tivoli, Travis, Venedig (doppelblattgroß, koloriert), Verona (koloriert) sowie eine Ansicht der französischen Stadt Toulouse. –Leicht fingerfleckig am Rand, teils mit verstärkter Mittelfalz, vereinzelt mit hinterlegter fehlender Ecke und mit kleinen Randläsuren.

Abbildung

1024 Schedel, Hartmann. Veduten osteuropäischer Städte aus dem „Liber chronicarum“. 10 teils doppelblattgroßen Einzelblätter mit 8 (2 kolorierte) Holzschnitte mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. Ca. 43 x 59 cm bzw. 45 x 31 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493. 900

Die Darstellungen zeigen verschiedene Ansichten osteuropäischer Städte wie Budapest (doppelblattgroß), Breslau (doppelblattgroß), Krakau (doppelblattgroß, koloriert), Lubicz (koloriert), Prag (doppelblattgroß), zweimal die Phantasiestadt Sabatz an der Save sowie Zvornik. –Leicht fingerfleckig, teils mit hinterlegter Mittelfalz und mit kleinen Randläsuren. Dekotrativ. Abbildung

1025 Schedel, Hartmann. Veduten süddeutscher Städte aus dem „Liber chronicarum“. 11 teils doppelblattgroße

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Einzelblätter mit 17 (8 kolorierte) Holzschnitte mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. Ca. 43 x 59 cm bzw. 45 x 31 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

800

Die Darstellungen zeigen verschiedene süddeutsche Städte wie Augsburg (doppelblattgroß) Bamberg (doppelblattgroß, koloriert), Eichstädt (koloriert), Ferrara, Konstanz (doppelblattgroß), München (doppelblattgroß), Nürnberg (doppelblattgroß, koloriert), Passau (doppelblattgroß), Regensburg (doppelblattgroß), Ulm (2mal, doppelblattgroß, koloriert), Wien und Würzburg (doppelblattgroß). – Leicht fingerfleckig am Rand, teils mit verstärkter Mittelfalz und mit kleinen Randläsuren. Darstellung Augsburg an der Mittelfalz zweigeteilt. Sehr dekorativ. – Augsburg.

Abbildung

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia
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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

1026 Schedel, Hartmann. Umfrangreiches Fragment mit der Schöpfungsgeschichte aus dem „Liber chronicarum“. 178 Einzelblätter mit über 200 (10 kolorierten) figürlichen Textholzschnitten. Circa 43,5 x 30 cm (Blatt). Leder des 18. Jahrhunderts (ohne Rücken, ohne Schließen, beschabt und angestaubt) in moderner Pappkassette. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

9.000

Großes Fragment aus der Schedel‘schen Weltchronik mit zahlreichen Darstellungen zur Schöpfungsgeschichte, angefangen bei der Entstehung der Welt durch Gott bis zum Leben Jesu. Dabei sind wichtige Schlüsselszenen der Bibel wie zum Beispiel die Entstehung der Welten wie das Himmelsreich und die irdische Welt, die Erschaffung der Tiere, des Adams und der Eva, der Sündenfall, die Verbannung aus dem Paradies, das Leben von Adam und Eva nach dem Paradies, etc. – Teils braunflekkig, mit mehreren hinterlegten Einrissen, Wurmgängen und -löchern. – Dabei: Derselbe. Umfrangreiches Fragment aus dem „Liber chronicarum“. Ebenda. 171 Einzelblätter mit über 200 (vereinzelt koloriert) figürlichen Textholzschnitten. Circa 43,5 x 30 cm (Blatt). Moderne Pappkassette. Nürnberg, Anton Koberger, 1493. - Unter anderem zum Beispiel mit der Weltkarte (stark restauriert) und den Darstellungen der Heiligen.

Abbildungen

1027 Schedel, Hartmann. Vedute der Stadt Basel aus dem „Liber chronicarum“. Doppelblattgroßes Einzelblatt in Holzschnitt mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. 47 x 64 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

300

Die Darstellung zeigt die schweizerische Stadt Basel mit dem lateinischen Namen „Basilea“. – Leicht braunfleckig, Mittelfalz verstärkt und mit kleiner Fehlstelle am Fußsteg.

Abbildung Seite 232

1028 Schedel, Hartmann. Vedute der Stadt Köln aus dem „Liber chronicarum“. Doppelblattgroßes Einzelblatt mit 2 Holzschnitten mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. 47 x 64 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

450

Die Darstellung zeigt die westdeutsche Stadt Köln unter dem lateinischen Namen „Colonia“. – Leicht braun- und fingerfleckig, Mittelfalz verstärkt und mit kleinen Knickspuren.

Abbildung Seite 232

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

1029 Schedel, Hartmann. Vedute der Stadt Salzburg aus dem „Liber chronicarum“. Doppelblattgroßes Einzelblatt in Holzschnitt mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. 47 x 64 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

240

Die Darstellung zeigt die schweizerische Stadt Salzburg mit dem lateinischen Namen „Salczburga“. – Leicht braunfleckig, Mittelfalz verstärkt und mit kleinem Einriss am Fußsteg. Abbildung

1030 Schedel, Hartmann. Veduten antiker Städte aus dem „Liber chronicarum“. 12 teils doppelblattgroßen Einzelblätter mit 13 (3 kolorierte) Holzschnitte mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. Ca. 43 x 59 cm bzw. 45 x 31 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

1.500

Die Darstellungen zeigen verschiedene Ansichten antiker Städte wie zweimal Alexandria (eine koloriert), die Fantasiestadt Amazonia, zwei-

mal Konstantinopel (eine doppelblattgroß), Korinth, zweimal Jerusalem (eine doppelblattgroß, koloriert), Nicea (heutiges Izmit), Tamiat, Tiberias, Troja und eine Ansicht des Gebietes Nordmakedonien (koloriert). – Leicht fingerfleckig, teils mit verstärkter Mittelfalz und kleinen Randläsuren sonst gute Exemplare.

Abbildung

1031 Schedel, Hartmann. Veduten ostdeutscher Städte aus dem „Liber chronicarum“. 3 teils doppelblattgroßen Einzelblätter mit 4 (3 kolorierte) Holzschnitte mit Stadtansichten sowie einige weitere, teils kolorierte figürliche Textholzschnitte. Ca. 43 x 59 cm bzw. 45 x 31 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493.

600

Die Darstellungen zeigen verschiedene Ansichten ostdeutscher Städte und eine norddeutsche Stadt: Erfurt (doppelblattgroß, koloriert), Lübeck (koloriert), Magdeburg (doppelblattgroß), Neiße (doppelblattgroß, koloriert), – Leicht fingerfleckig, teils mit verstärkter Mittelfalz und kleinen Randläsuren sonst gute Exemplare.

Abbildung

232
1028 1031 1027 1029

1032 Schedel, Hartmann. Veduten verschiedener Länder und Gebiete aus dem „Liber chronicarum“. 19 Einzelblätter mit 25 Holzschnitten mit Ansichten sowie einige weitere, teils figürliche Textholzschnitte. 42 x 28,5 cm. Nürnberg, Anton Koberger, 1493

1.800

Die Darstellungen zeigen verschiedene Ansichten europäischer Länder und Gebiete wie Böhmen, England, Griechenland, Italien, Litauen, Portugal, Österreich, Türkei, Spanien, Ungarn, Walachei, verschiedene Gebiete wie zum Beispiel Franken und Achaia. – Vereinzelt leicht braun- und fingerfleckig, kleinen Randläsuren sonst gute Exemplare. Abbildung Seite 234

Reich illuminiertes und vergoldetes osmanisches Rarissimum

1033 Asakir-i Mansûre-i Muhammediyye (turciceosmanice: „Die siegreichen Soldaten Mohammeds“). 4 Bl., 214 S., 1 w. Bl. Mit 17 gefalteten Kupfertafeln. 23,4 x 16,6 cm. Geglättetes Kalbsleder (Kanten teils minimal beschabt, wenige Abplatzungen, teils leicht berieben) mit

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

überaus reicher, floral-ornamental-geprägter Deckelvergoldung und Pinselgold sowie verschiedenfarbigen, mit Silberflocken gesprenkelten Vorsatzpapieren (in Hellgelb und Azur, teils mit Wurmgängen, Silber etwas oxidiert). (Istanbul, Matbaa-i Âmire), 1245 (d. i. 1829)

2.400

EROMM 20140917 (ein Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek). – Erste Ausgabe. Das Herr der „Siegreichen Soldaten Mohammeds“ (Asakir-i Mansure-i Muhammediye) war eine osmanische Elitetruppe, eine sogenannte „Ocak“, die anstelle des 1826 aufgelösten Janitscharenkorps, jener Leibwache des Sultans, die zu der mächtigsten Truppe in der Armee des Osmanischen Weltreichs gehörte, von Sultan Mahmud II. (1785-1839) ins Leben gerufen worden war. Die Mansure-Armee wurde von Agha Hussein Pascha (1776-1849) befehligt. Unmittelbar nach seiner Gründung kamen zahlreiche Anwärter aus Istanbul und vom Land, um sich in der Asakir-i Mansure einzuschreiben, so dass die Zahl der Soldaten bald 12.000 Männer umfasste, deren Zeichen der rote Fez war. Die Museirs, Mülazim Solagasim und weitere Befehlshaber im Range der Offiziere bekamen oftmals als Geschenk ein Exemplar dieses Druckes feierlich überreicht - je nach Stellung und Rang in unterschiedlicher Ausstattung.

233
1030

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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1033

Enthalten sind Ausführungen über die Organisation des Mansur-Ocak, über Ausstattung, Uniformen und Waffen der Soldaten, deren Ehrenkodex, Finanzierung des Heeres und vieles, vieles mehr bis hin zur ausführlichen Darlegung der Taktiken und militärischen Strategien, teilweise auch anhand der großen historischen Schlachten demonstriert. So zeigen die zahlreichen Kupfertafeln Heeresformationen, Zeltlager im Gelände, Belagerungen etc.

Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um ein besonders prachtvoll ausgestalltetes Luxusexemplar, was auf einen hochstehenden Besitzer hinzudeuten weist. So ist das Exemplar nicht nur bemerkenswert breitrandig, sondern auch überaus reich illuminiert.

Wie bei den kostbaren Koranhandschriften aus Istanbul ist jede Seite mit einem dreifachen schwarzen Linienrahmen eingefasst, der hier durchgehend mit üppigem Blattgold gefüllt wurde. Das Inhaltsverzeichnis am Anfang ist mit zahlreichen Blattgold-Halbmonden und Sternen illuminiert, und diese präzise Vergoldung zieht sich durch das ganze Exemplar: jede Seite weist als Zeilenfüller mehrere kleine Halbmonde und Sterne auf, am Anfang sind große Monde und Sterne in Blattgold aufgebracht. Ganz besonders prächtig ist die Titelseite mit der ‚Unwân in Gold und Farben: Hier wurden die breiten Goldrahmen doppelt gezogen und nach oben geöffnet, über dem Textanfang thront eine große Schmuckarabeske in Violetttönen, mit grauen Blüten und Girlanden sowie reich punzierten Blattgoldverzierungen. In der Kartusche sind kalligraphische Koransuren aus Blattgold eingebracht. – Wenige Blätter der ersten Lage mit kleinen Randausbrüchen unten, hier und da kleine Restaurierungen, die Tafeln teils mit unwesentlichen Einrissen, vereinzelten Wurmpuren und geringen Anstaubungen, ingesamt jedoch sehr sauberes und frisches Exemplar, gedruckt auf außergewöhn-

lich breitrandigem, festem Walzpapier. Von allergrößter Seltenheit, uns ist es nicht gelungen, ein weiteres Exemplar neben dem Münchner in öffentlichen Bibliotheken weltweit oder im Handel nachzuweisen. Abbildungen, auch Seite 235

1034 Yusuf Prophet. Arabisches Manuskript. Umfangreiche kalligraphische Handschrift in Schwarz mit Hervorhebungen in Rot, Blau und Grün. Ca. 140 Bl. Schriftspiegel 15 x 11 cm. Mit doppelblattgroßer Zierseite mit Textwolken in schwarzer, roter, grüner und blauer Kalligraphie und entsprechender ornamentaler Zeilenfüllung mit Mäanderbändern, ferner einigen kalligraphischen Zierüberschriften in Gelb, Rot, Blau und Grün und Buchschmuck. Format 21,8 x 15,4 cm. Klappenband d. Z. aus dunkelrotem Maroquin (Kapitale breit mit Lederstücken restaurierend überklebt) mit blindgeprägten aufmontierten Eck- und Mittelstücken sowie blindgeprägten Wellenband-Fileten. Osmanisches Reich um 1840 600

Umfangreiches, besonders hübsche kalligraphische Handschrift aus der Zeit des Osmanischen Weltreichs. Möglicherweise handelt es sich um Texte des Propheten Yusuf (Jussuf, Yossef), eines der im Koran geannten Propheten der Heiligen Schrift des Islam. Die Figur findet ihre Analogie in dem Patriarchen Josef des jüdischen Tanachs bzw. auch in der christlichen Bibel als „Joseph“. – Wohl vollständig, teils stärker finger- und braundfleckig, wenige Einrisse, kaum Textverluste, einige Stege innen verstärkt, mehrere Einrisse hinterlegt, einige Feucht- und Wasserränder von unten. Gebrauchsspuren. Abbildungen

1035 Koranhandschrift. Große Texthandschrift AlQur‘ân in schwarzer und violettroter Tinte auf Papier. Ca. 280 Bl. Schriftspiegel ca. 24 x 14,5 cm. In Kasten aus violettroten Linien und gelbem Rechteckbalken. Mit Zirkelrosetten in Grün, Violett und Gelb, gelbhinterlegten Kästen für die Surenanfänge und bunten Hinterlegungen der wichtigsten Stellen in grüner und violetter Zeilenkastenfüllung. Doppelte Anfangszierseite mit Textwolken auf Gelbgrund und reichem Bordüreornament in Violett und grünem Balkenrahmen. Format: 35 x 24 cm. Flexibler Kalbsleder-Klappeneinband (stark berieben, mit kleinen Einrissen, aber kaum Fehlstellen) mit einstigen Goldfileten und mehreren Arabesken-Stempeln auf Rücken Ecken und im Mittelfeld der Deckel. Wohl Türkei oder Ägypten 1305 (d. i. 1887). 500

Am Schluss datierte Großhandschrift des Koran „1305“, was dem Jahr 1887 der gregorianischen Zeitrechnung enspricht. Die umgangreiche, bemerkenswert große Gebrauchsshandschrift ist hübsch farbig mit Buchschmuck ausgestattet und wohl vollständig. – Wenige Blätter mit Randausrissen, meist aber ohne jeglichen Textverlust, einige zum Schluss lose, Buchblock gewölbt, vereinzelt etwas fingerfleckig und mit Gebrauchsspuren, insgesamt aber eindrucksvolle, mächtige Handschrift vom Fin-de-siècle, aus den letzten Jahren des Osmanischen Weltreichs. Abbildung

236
Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

Handschriften, Einzelblätter und Orientalia

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1036 Biblia germanica. - Biblia das ist: Die ganze Göttliche Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, nach der Uebersetzung Martin Luthers. Nebst einer Vorrede Albrecht Fiedler Knopffen. 7 Bl., 1088 S.; 317 S., 1 Bl. Mit Holzschnitt-Frontispiz. 17 x 10,5 cm. Leder d. Z. (etwas stärker berieben) mit gepunztem Goldschnitt. Minden, Johann Augustin Enax, 1775.

150

Mindener Bibelausgabe mit der Vorrede des Gröninger Pfarrers Albert Fiedler Knopf (1665-1715). – Buchblock leicht verschoben. – Beigebunden: Neues Bremisches Psalm- und Gesangbuch. Dritte Auflage. 6 Bl., 448 S. Bremen, Witwe H. C. Jani und Diedrich Meier, 1775.

1037 Biblia germanica. - Biblia, Das ist die gantze Heilige Schrifft deß Alten und Neuen Testaments. Samt einer Vorrede Herrn Johann Michael Dilherrns. 46 Bl., 1181 S., 11 Bl. Mit gestochenem Titel, 12 blattgroßen Portraitkupfern, 2 gestochenen Zwischentiteln und 144 Textholzschnitten. 38 x 24,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. mit 8 Messing-Eckbeschlägen und 2 intakten Messingschließen (lederne Schließbügel erneuert). Nürnberg, Endter, 1770.

900

Jahn 140. Schmidt S. 382ff. – Dreißigste (vorletzte) Ausgabe der Dillherr-Bibel. Die erstmals 1656 erschienene Bibelausgabe gilt insofern als wertvolles Hausbuch, als Dilherr (1604-1669) den volkserzieherischen Absichten des Reformers Ratke nahestand, der maßgeblich für die Aufwertung des Deutschen gegenüber dem Latein eintrat. Alle Portraits bis auf dasjenige Luthers stammen aus der Werkstatt von Johann Christian Claussner (1738-1808). – Es fehlen ein Kupfertitel und vier gestochene Zwischentitel. Etwas gebräunt und braun- oder fingerfleckig, stellenweise leicht wasserrandig, fl. Vorsätze im Bug verstärkt und mit ausführlichem hs. Eintrag. Insgesamt ein wohlerhaltenes Exemplar im prächtigen Schweinslederband mit reicher ormamentaler Blindprägung. Abbildung

1038 Biblia germanica. - Biblia, Das ist: Die ganze Heil. Schrift Alten und Neuen Testaments, verdeutscht durch D. Martin Luther. Mit dessen Vorreden, Randglossen, Summarien (etc.). 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., VIII, 44 S., 2 Bl., 1116 S.; 309 S, 5 Bl. Mit 5 Kupfertafeln von J. Wagner, J. Wachsmuth und J. G. Pintz nach G. Eichler. 41,5 x 26 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben) mit 8 Messing-Eckbeschlägen und 2 intakten Messingschließen. (Regensburg, Zunkel 1754-1756).

900

Graesse I, 380. – Schöner Druck in ungewöhnlicher großzügiger Typographie. – Haupttitel mit vertikalen Quetschfalten. Etwas fleckig, im Seitenrand mit schmalem Feuchtigkeitsrand, anfangs dort auch mit sehr kleinen Läsuren. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar ohne restauratorische Eingriffe im intakten Schweinslederband mit Lutherportrait und den Eignerinitialen „J.F.H.“ sowie dem Bindejahr „1763“ auf dem Vorderdeckel.

Abbildung

1039 Das Newe Testament Deutzsch. Wittenberg 1522. (Neudruck, herausgegeben von Gustav Kawerau und Otto Reichert). 18,5 x 12,5 cm. Handgebundener Ganzpergamentband auf 4 Zierbünden mit Filetenvergoldung, goldgeprägtem Deckel- und Rückentitel, intarsiertem sternförmigen Kreuz aus rotem Leder auf dem VDeckel sowie gepunztem Goldschnitt mit rotgeprägtem Kreuz, in Pappschuber. Berlin, Furche-Verlag, 1918.

180

Neuausgabe der Wittenberger Septemberbibel aus dem Jahr 1522. Das 16seitige Beilagenheft an den Schluss gebunden. – Nahezu tadellos.

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Bibeln
239 Bibeln 1038

1040 Arndt, Johann. Sechs Bücher vom wahren Christenthum, handelnd von heilsamer Busse, herzlicher Reu und Leid über die Sünde und wahren Glauben, auch heiligem Leben und Wandel der rechten wahren Christen. Nebst dem Paradiesgärtlein, in groben Druck herausgegeben mit einer historischen Vorrede Herrn D. Johann Jacob Rambachs. 1 Bl., 60, 1136 S., 22 Bl; 269 (recte: 265) S., 6 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz und 57 blattgroßen Textkupfern. 23 x 18 cm. Blindgeprägter Schweinslederband (etwas fleckig und berieben) mit 8 Messing-Eckbeschlägen mit Buckel und 2 intakten Messingschließen. Züllichau, Johann Jacob Dendeler, 1750. 200

VD18 10742883. – Züllichauer Druck des Klassikers der Erbauungsliteratur, eines der berühmtesten und meistgelesenen deutschen Bücher der Barockzeit. Herausgegeben durch den Hallenser Kirchenlieddichter Johann Jakob Rambach (1693-1735). – Etwas gebräunt. Wohlerhaltenes Exemplar im prächtigen Schweinslederband mit jeweils einer figürlichen Szene in den Mittelplatten, der Vorderdeckel mit den Besitzerinitialen „EB“ sowie dem Bindejahr „1754“.

1041 Arndt, Johann. Vier Bücher vom wahren Christenthum. 3 Bl., 63 S., 4 Bl., 1264 S., 35 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 63 ganzseitigen Kupferstichen (in pag.). Doppelblatt großer Titel in roter und schwarzer

Schrift. 20 x 12 cm. Späteres Leder (berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und dreiseitigem Goldschnitt. Berlin, Johann Wilhelm Meyer, 1712.

300

ADB I, 548f. – Johann Arndts (1555-1621) Hauptwerk „‘Die vier (sechs) Bücher vom wahren Christenthum‘ hat seine eigene Litterargeschichte. Das erste Buch, entstanden aus Wochenpredigten, die der Verfasser in Braunschweig gehalten, somit aus dem praktischen Bedürfniß des Pastoralen Berufs und aus dem lebendigen Contact mit der Gemeinde herausgewachsen, erschien zuerst allein 1605 in Frankfurt ... Die späteren Ausgaben seit der Lüneburger von 1695 haben meist ein fünftes und sechstes Buch aufgenommen, bestehend aus einigen kleineren, selbständigen Tractaten Arndt‘s: ‚Vom wahren Glauben und heiligen Leben‘, ‚Von der Vereinigung der Gläubigen mit Christo Jesu‘, ‚Von der heil. Dreifaltigkeit‘ sowie der ‚Wiederholung und Verantwortung des wahren Christenthums‘ von 1620 u. A.“ (ADB). – Papierbedingt gebräunt, Vorsätze etwas leimschattig und mit Wurmgängen.

1042 Calvin, Johannes. Opera omnia theologica in septem tomos digesta. Band IV (von 7) in 4 Einzelteilen. Mit 4 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 34,5 x 22 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben, Rücken defekt) mit blindgeprägter Mittelarabeske. Genf, Johannes Vignon und Jakob Chouet, 1617.

240
300
1055
Theologie, Gebet- und Gesangbücher

Der in vier Einzelteile gegliederte Band IV der siebenbändigen frühen Genfer Ausgabe der Schriften Calvins. Enthält seine Kommentare zu den Prophetenbüchern Jesaia, Jeremia, Hesekiel und Daniel. – Titel von Teil I im unteren Bug gelöst, mit kleinem Loch im weißen Seitenrand und mit vertikalen Quetschfalten im Bug. Im Rand etwas gebräunt.

1043 Clavarinus, Petrus. Musarum plausus Perusii in augusto D. Petri monast. Congregationis Casinensis ad anni MDCXLIII generalia patrum comitia excitatus. 74 Bl. Mit 76 Wappenkupfern im Text. 25,5 x 18,5 cm. Neuerer Pergamentband (mit größerem Braunfleck). Turin, Angelus Bartolus, 1643.

300

Einzige Ausgabe der Epigramme auf die Vertreter der Cassinensischen Kongregation in Italien, jeweils mit dem dazugehörigen Wappen in Barockkartusche. Gewidmet Kardinal Barberini. – Titel mit geschlossenem Blattausschnitt, ein Textblatt gestempelt. Etwas braun- oder stockfleckig.

Abbildung Seite 242

1044 Des Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn D. Martini Lutheri Geburt, Lehr, Leben und Sterben. Typographischer Einblattdruck mit gestochenem koloriertem Lutherportrait. 37 x 45,5 cm. Nürnberg, Veit Balthasar Henning, (wohl 1746).

450

Wohl anlässlich des 200jährigen Todestags hergestellter Einblattdruck zu Ehren Luthers. Der umlaufende biographische Text nach Melanchthon und Matthesius. Das Portrait zeigt Luther nach links gewandt in einem Buch blätternd vor einem Pult mit Kerze und Schreibutensilien, flankiert von seinen Symbolen Schwan und Lutherrose. – Etwas fleckig, leichte Knicke und kleine Randläsuren. Mehrfach gefalzt. Insgesamt für ein Gebrauchsblatt von guter Erhaltung. Abbildung

1045 Dyke, Daniel. Nosce te ipsum, oder Selbs-Betrug, samt der wahren Buß. 8 Bl., 1082 S., 51 Bl., 22 S. Mit gefaltetem Titel. 18 x 11 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben und fleckig) mit spanischen Kanten. Frankfurt am Main, Wolffgang Christoph, 1720.

300

Deutsche Übersetzung von „The mystery of self-deceiving“ vom englischen Baptistenpfarrer Daniel Dyke (1617-1688). – Papierbedingt etwas gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig und mit hs. Markierungen.

1046 Heermann, Johann. Nuptialia, oder Hundert fünff und vierzig christliche Treuungs Sermones. 2 Bl., 946 S., 19 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 19,5 x 15,5 cm. Permament d. Z. (stärker fleckig und berieben). Nürnberg, Wolfgang d. J. und Johann Andreas Endter, 1657.

240

VD17 39:135338N. Dünnhaupt III, S. 2081, 186.1. Goedeke III, 166, 65. Jöcher II, 1539. Vgl. ADB XI, 247ff. – Erste Ausgabe der barocken Sammlung von Trauungspredigten des seinerzeit hochverehrten, im niederschlesischen Chobienia als Pfarrer wirkenden Kirchenlieddichters Johann Heermann (1585-1647); spätere Ausgaben folgten 1684 und 1718. Die fünf nach Berufsgruppen geordneten Teile enthalten: „I. Treuungs-Sermones aus Biblischen Sprüchen. II. Deren Künst-Handlungen- und Handwercke-Ehrenruhm, welche zu deß Menschen Gesundheit und Nahrung dienen. III. Deren Ehrenruhm die zu deß Menschen Schmuck und Kleidung dienen. IV. Deren Ehrenruhm die zum Bauen und Zierd der Gebäu dienen. V. Deren Ehrenruhm die zu deß Menschen Andacht, Wehre, Haushaltung und anderer Nohtdurfft dienen“ (Untertitel). „Heermann ist nächst Paul Gerhardt der bedeutendste evangelische Liederdichter des 17. Jahrhunderts und genoß auch als solcher schon unter seinen Zeitgenossen hohes Ansehen. Opitz und Gryphius feiern beide ihn und seine Werke in Gedichten“ (ADB). – Etwas gebräunt und braunfleckig, anfangs mit etwas stärkerem Braunfleck im Seitenrand, Frontispiz verso mit unfachmännisch überstrichenem modernem Besitzeintrag, Innengelenke mit Leinenstreifen verstärkt.

241 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
1044

1047 Hospinian, Rudolph. De monachis hoc est, de origine et progressu monachatus & ordinum monasticorum, equitumque militarium ... libri sex. Editio nova, ab auctore ante obitum emendata ...10 Bl., 550 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und zahlr. HolzschnittInitialen im Text. 33,5 x 21 cm. Späteres Leder (beschabt und bestoßen) mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. Genf, Joannes Anton und Samuel de Tournes, 1669.

180

Vgl. Herzog VI, 282. – Eines der Hauptwerke des schweizerischen reformierten Theologen Rudolph Hospinian (1547-1626). Der Theologe publizierte zahlreiche historische und kritische Werke über Taufe, Messe, Mönchtum, Eucharistie, Kirchenfeste, Fasten, religiöse Orden, die Herrschaft des Papsttums und Begräbnisse. Diese Schriften dienten in erster Linie dazu, über die Irrtümer der katholischen Kirche aufzuklären und diese zu überführen. Erweiterter Nachdruck der zweiten Ausgabe von 1609. Er vollendete die Abhandlung bereits 1588 und gab sie vermehrt 1609 als Widerlegung von Bellarmins De monachis heraus. – Innengelenke verstärkt, stock- und fingerfleckig sowie teils mit leichtem Feuchtrand. Seite 422 mit verstärkten Stegen an der rechten unteren Ecke (ohne Textverlust)

1048 Johann Gottfried II., Bischof von Würzburg. Kirchen-Ordnung des Hoch-Stiffts Würtzburg. Fleissig durchgangen, und nach denen Umbständen jetziger Zeit vermehret, verbessert und erneuert. 52 Bl. Mit 3 schematischen Textkupfern und Holzschnitt-Titelvignette. 31 x 19,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben). Würzburg, Heinrich Engmann, 1693.

Erste Auflage der durch den langjährigen Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried Freiherr von Guttenberg (1645-1698) revidierten Kirchenordnung. „Als Fürstbischof machte er sich vor allem um das Kirchenwesen hoch verdient. Unter den etwa 20 Kirchen, die er neu errichten ließ, verdienen die Wallfahrtskirche zu Fährbrück und die von Antonio Petrini erbaute Ursulinenkirche zu Kitzingen besonders hervorgehoben zu werden; 1693 erließ er für das Bistum eine neue Kirchenordnung. Durch einen Vertrag mit Kurfürst Philipp Wilhelm von der Pfalz (27.3.1688) konnte er die bischöfliche Jurisdiktion in den pfälzer Teilen der Diözese Würzburg, für die er das Ruralkapitel Mosbach errichtete, wiederherstellen. Eine Reihe von alten weltlichen und geistlichen Jurisdiktionsstreitigkeiten im würzburgisch-sächsischen Grenzgebiet legte er in mehreren Verträgen mit Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Hildburghausen bei. Auf seinem privaten Besitz erbaute er das Schloß Kirchlauter“ (NDB VII, 553). – Einige Lagen mit Braunfleck im Bug, im unteren Bug stellenweise mit kleineren Wurmspuren, die beiden Blatt mit den Textkupfern mit verblasstem Wasserrand. Sonst wohlerhalten.

1049 Joly, Claude. Der Seelen-eiferige Buß-Prediger, oder lehr- und geistreiche Predigen, worinn aus göttlicher Schrift, heiligen Vättern, kürnigen Vernunfts-Gründen, kräftig, nachdrucklich und hertz-beweglich enthalten, was immer den Sünder von seinem leidigen Sünden-Schlaf aufwecken; zur Buß und Christ-ziemenden Wandel anfrischen kan. Erstlich in frantzösicher Sprach gehalten ... nunmehro in das Teutsche übersetzt durch Theodoricum Printz. Dritte Auflage. 16 Bl., 732 S., 6 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 20,5 x 17 cm. Leder d. Z. (berieben, Deckel mit Schabspuren). Augsburg und Würzburg, Ignatz Adam und Franz Anton Veith, 1756.

150

VD18 13662309. – Dritte deutsche Ausgabe der Predigtsammlung des Pariser Theologen Claude Joly (1607-1700). – Stellenweise etwas gebräunt, Titel gestempelt. – Beigebunden: Derselbe. Vermischte Predigen. Aus dem Frantzösischen in das Teutsche übersetzt von Laurentio Laux. 6 Bl., 224 S., 4 Bl. Ebenda 1756. - VD18 12455709. - Etwas gebräunt und braunfleckig.

1050 Joly, Claude. Lehr- und geistreiche Sonntags-Predigen, in französischer Sprach gehalten. Nunmehro aber in das Teutsche übersetzt und in Druck verfasset durch Theodoricum Printz. Dritte Auflage. 16 Bl., 800, 4 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 20,5 x 17 cm. Leder d. Z. (flekkig und berieben, oberes Kapital lädiert). Augsburg und Würzburg, Martin Veith, 1755.

120

Dritte deutsche Ausgabe der Predigtsammlung des Pariser Theologen Claude Joly (1607-1700). – Titel gestempelt, etwas braunfleckig.

1051 Juan, de Jesus Maria. Instructio Principum Ethice, Oeconomice, Ac Politice. 8 Bl., 156 S. 17 x 10,5 cm. Späterer Pergamenteinband. Mainz, Lippius, 1612.

242 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
180
130 1043

Erste Ausgabe. – Gleichmäßig gebräunt, leicht stockfleckig, Vorsätze restauriert und mit hs. Annotationen. Gelegentlich eselsohrig.

1052 Justi, Karl Wilhelm. Zephanjah. Neu übersetzt und erläutert. Zur Feier des 1ten und 6ten Mai‘s 1838.

22 S., 1 w. Bl. 17,5 x 10 cm. Strukturgeprägter Pappband d. Z. (berieben und bestoßen, lichtrandig) mit schlichter RVergoldung und Deckelbordüre. Marburg, Bayrhoffer, 1838.

120

Erste Ausgabe der kleinen Festschrift. Neuübersetzung der ersten beiden Orakel aus dem prophetischen Buch Zefanja anlässlich des 100. Jahrestags der Einweihung der lutherischen Kirche zu Kassel sowie des gleichzeitigen 50. Amtsjahres des dort als Pfarrer wirkenden JustiFreundes Johann Nikolaus Ruppersberg. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt, sonst wohlerhalten.

1053 Kißling, Johann. Neu-zugerichtetes Buß- Beichtund Communion-Büchlein. 351 S., 4 Bl. Mit 6 Kupfertafeln und 2 ganzseitigen Kupfern vor dem Titel (diese in Pag.). 16,5 x 7 cm. Lederband d. Z. (Deckel und Rückenkanten angebrochen, bestoßen und leicht geworfen) mit Goldschnitt. Nürnberg, J. Andr. Endter, 1764. 120

Späte Ausgabe dieses ungemein verbreiteten Hand- und Liederbuchs des aus Weisenstadt stammenden Autors (1613-1674), der als Korrektor in der Endterschen Druckerei in Nürnberg tätig war. Auf dem Titel nicht erwähnt ist ein 123 S. umfassender Anhang mit Liedtexten. – Leicht fleckig und gebräuntes, ansonsten wohlerhaltenes Exemplar.

1054 Kwiatkowski, Pjotr. Historia Veteris et Novi Testamenti, quae stilo claro, et solido conscripta. 4 Bl., 706 S., 8 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 20,5 x 16,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (leicht fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RSchild und 2 intakten Messingschließen. Augsburg, Christoph Bartl, 1741.

150

VD18 14508524. De Backer-Sommervogel IV, 1287, 3. – Einzige Ausgabe des Bibelkommentars des polnischen Jesuitenpaters Piotr Kwiatkowski (1664-1747). – Es fehlt die gestochene Karte, fl. Vorsatz mit Eckabriss. Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.

1055 (Melchior Mattsperger). Die geistliche HertzensEinbildungen, in zwey hundert und fünffzig biblischen Figur-Sprüchen vorgestellet. 2 Teile in 1 Band. 8 Bl.; 10 Bl. Mit 2 Kupfertiteln, 500 (davon ca. 180 koloriert) Emblemkupfern auf 166 Tafeln sowie gestochener Tafel „Hieroglyphisches Beschluß Gedichte“. 19 x 29 cm. Moderner Halblederband mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel und Goldschnitt in Halblederschuber. Augsburg, Johann Christian Leopold, (um 1730).

900

Faber du Faur 690. Praz S. 415. – Vollständig äußerst seltenes Augsburger Emblembuch, das als Ausgangspunkt der Rebusmode im 19. Jahrhundert gilt. Die erstmals 1684-1692 von dem Augsburger Bürgermeister Melchior Mattsperger herausgegebene Kinderbibel liegt hier wohl in einer Ausgabe um 1730 vor. Jede Tafel enthält drei Rebusbilder, die darunter mit dem entschlüsselten Text sowie den entsprechenden Bibelverweisen versehen sind. Die illustrierten Bibelverse sollten durch die Form eines Bilderrätsels veranschaulicht und besser verinnerlicht werden. Da für die Benutzung auch das Zerschneiden in die einzelnen Bildchen vorgesehen war, gibt es nur wenige vollständige Exemplare (vgl. Pressler, Schöne alte Kinderbücher, S. 26/27.) – Stellenweise etwas stärker finger- und braunfleckiges Exemplar, sonst nahezu ohne Papierläsuren.

Abbildung Seite 240

1056 Miraeus, Aubertus. Donationum Belgicarum. Libri II. In quibus Ecclesiarum, & Principatuum Belgij origines, incrementa, mutationes, & alia cùm sacrae, tum politicae antiquitatis monumenta, ex ipsis tabularum publicarum fontibus hausta, proponuntur, Notisque illustrantur. 20 Bl., 572 S., 15 Bl. 19,5 x 15 cm. Pergament d. Z. (Rücken gebräunt, fleckig). Antwerpen, Joannes Cnobbaert, 1629.

Nicht bei Brunet. – Aubertus Miraeus, auch bekannt als Aubert le Mire, war ein angesehener Kirchenhistoriker und römisch-katholischer Geistlicher. Er absolvierte sein Studium an den renommierten Universitäten von Douai und Löwen u. a. unter Justus Lipsius (1547-1606). Nach seinem Studium trat er in den Kirchendienst ein und wurde 1608 Kanoniker an der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen. Im Jahr 1611 wurde er zum Almosenier und Bibliothekar des Regenten der Niederlande und Erzherzogs Albrecht VII. von Habsburg ernannt wurde. Diese Position ermöglichte es ihm, sich weiterhin schriftstellerisch zu betätigen und seine Fachkenntnisse auszubauen. Im Jahr 1624 erfolgte schließlich seine Ernennung zum Dekan an der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen sowie zum Generalvikar des dortigen Bischofs Johannes Malderus (1563-1633). – Titelblatt mit kleinen Oberflächenabrieben und hs. Annotationen

1057 (Montag, Eugen). Frage: Ob der Abtei Ebrach in Francken das Prädicat Reichsunmittelbar rechtmäsig gebühre, und ob dieselbe als Herrschaft ihrer Unterthanen die Regel der Reichsfreyheit gegen die hochfürstl. Würzburgische Ansprüche einer vollkommenen Landeshoheit zu behaupten befugt seye? 1 Bl., XII, 406 S., 1 Bl. 34 x 20,5 cm. Schlichter Pappband d. Z. (fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen, bestoßen). (Frankfurt, Wesche) 1786.

150

VD18 1467968X. Hamberger-Meusel V, 1797. – Einzige Ausgabe der ausführlich diskutierten und quellenbasierten Streitfrage durch den Zisterziensermönch und Staatsrechtsfachmann Eugen Montag (17411811), dem letzten Abt des Klosters Ebrach. „Erläutert aus der Geschichte, Privilegien, Verträgen, und hauptsächlich aus dem Grund der noch unverrückt bestehenden Kayserlichen und Reichs ohnmittelbaren Prinzipal-Advocatie auf diese Abtei und derselben Unterthanen,

243 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
300

in Gegensatz der so betittelten Caussa Herbipolensis und anderer Würzburg l. gedruckten Streitschriften“ (Untertitel). Die Streitigkeiten um die erstrebte Reichsunmittelbarkeit Ebrachs gegen den Würzburger Landesvater geht zurück auf Montags Vorgänger Wilhelm Söllner, der den Konflikt bereits 1738 in seiner Chronik Brevis Notitia Monasterii Ebracensi thematisiert hatte. – Wohlerhalten.

1058 Müller, Heinrich. Himmlischer Liebes-Kuß, oder Übung des wahren Christenthums, fliessend aus der Erfahrung Göttlicher Liebe. 39 Bl., 920 S., 8 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 34 (von 35) Kupfertafeln. Schwarzes Leder d. Z. (Ecken und Rücken beschabt, unterer Rücken mit kleiner Fehlstelle, Deckel berieben, Montagereste eines Papierschildchens) mit goldgeprägter Inschrift und Blindprägung auf dem VDeckel sowie punziertem Ganzgoldschnitt. Nürnberg, Moritz Endters, 1723. 180

Vgl. VD18 15355454 (Ausgabe 1724). Faber du Faur 486 (Frankfurt und Leipzig 1731). – Zuerst 1674 erschienenes und oft aufgelegtes Erbauungsbuch mit schönen emblematischen Kupfern. Heinrich Müller (1631-75) galt als einer „der würdigsten und in seinem Einfluß tiefgreifendsten Repräsentanten seiner Zeit“ (ADB). – Tafel 22 und Blätter Kkkk2,3 fehlen, Blatt Fffff 3 mit großem Tintenfleck, darauffolgende Kupfertafel auch betroffen. Braunfleckig, gut erhalten. Dedikationsexemplar für Heinrich den XXVIII. Reuß zu Ebersdorf (17261797), der damals noch unter dem Namen der XXVII. geführt wurde. Mit eigenhändiger Widmung des Theologen und Pastors Johannes Nikolaus Müller auf dem fliegenden Vorsatz, vermutlicher ein Nachkomme des Autors; „Johannes Nicolaus Müller Past. Solbitz den 18. May anno 1728“.

1059 Müller, Johann. Historia Mariascheinensis, das ist: Ausführlicher Bericht von dem uralten und wunderthätigen Vesper-Bild der schmerzhaften Mutter Gottes

Maria, welches zu Maria-Schein, unweit Graupen, im Königreich Böheim in der Kirchen Unser Lieben Frauen von etlichen hundert Jahren her zu offentlicher Verehrung vorgestellet, und wegen vieler Wunder- und GnadenWerken sehr berühmt ist. 4 Bl., 224 S. Mit gestochenem Frontispiz. 20,5 x 15 cm. Pappband d. Z. (Schabspuren). Brüx, Wenzl Andreas Fuhr, 1769.

180

VD18 11860340. De Backer-Sommervogel V, 1096, 5. Engelmann 665. – Zweite Auflage der zuerst 1710 erschienenen Schrift über die wundertätige Pietà im böhmischen Mariaschein, dem heutigen Ortsteil Bohosudov im Zentrum der Stadt Krupka in Tschechien. – Etwas gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten. Innenspiegel mit altem Besitzvermerk.

Für Wallfahrer nach Loreto

1060 Murri, Vincenzo. Relazione istorica delle prodigiose traslazioni della Santa Casa di Nazarette ora venerata in Loreto. 64 S. Mit Holzschnitt-Frontispiz (in Pag.) und 5 gefalteten Holzschnitt-Tafeln. 15,5 x 10,5 cm. Broschur d. Z. (leicht fleckig). Loreto, Torchi d’Illario Rossi, 1805.

180

Frühe Auflage der zuerst wohl 1792 und dann noch mehrfach aufgelegten Monographie für Wallfahrer über die Basilika vom Heiligen Haus in Loreto, nach dem Petersdom im Vatikan der zweitwichtigste Wallfahrtsort der katholischen Kirche in Italien. In der päpstlichen Basilika befindet sich die Santa Casa, der Legende nach das Heilige Haus von Nazareth, in dem Maria aufwuchs und die Verkündigung des Herrn empfing. Das Haus soll nach der Niederlage der Kreuzfahrer von Engeln nach Loreto getragen worden sein. Die Tafeln zeigen einen detaillierten Grundriss des Heiligtums sowie die kunstvolle Ausstattung der Basilika, die im 15. Jahrhundert um die Pilgerstätte errichtet wurde. – Etwas angestaubt. Abbildung

244 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
1060

Die erste zuverlässige deutsche Koranübersetzung

1061 Nerreter, David. Neu eröffnete Mohametanische Moschea, worinnen nach Anleitung der VI. Abtheilung von unterschiedlichen Gottes-Diensten der Welt, Alexander Rossens, erstlich der Mahomedanischen Religion Anfang, Ausbreitung, Secten, Regierungen, mancherley Gebräuche, und vermuthlicher Untergang, fürs andre, der völlige Alkoran, nach der besten Edition Ludovici Marraccii verteutscht. 8 Bl., 1222 S. Mit 15 Kupfertafeln. Pergament d. Z. (stärker fleckig, VDeckel mit kleinen Löchern im bezug, vorderes Gelenk und Kapitale restauriert). Nürnberg, Wolfgang Moritz Endter, 1703.

Graesse IV, 43. Ebert I, 11525. Zenker I, 1395. Jöcher III, 865. Enay, Koran 154: „Der sogenannte ‚Nerreter-Koran‘ erschien in der einzigen hier vorliegenden Ausgabe“. – Einzige Ausgabe dieser ersten zuverlässigen deutschen Koranübersetzung, die den zweiten Teil des Werks (ab S. 505) bildet. Die Ausgabe hatte als Textvorlage die Edition Maraccis von 1696 und löste die frühere deutsche Übersetzung Schweiggers ab, die erstmals 1616 erschienen war. Schweigger hatte eine mangelhafte italienische Übersetzung von 1557 benutzt. David Nerreter (16491726) war ein weitgereister Theologe, zeitweise Prediger in Nürnberg, General-Superintendent des Herzogtums Hinter-Pommern und Mitglied des Pegnitzischen Blumen-Ordens. Die Kupfer zeigen religiöse Bräuche der Muslime sowie Trachten des Orients. – Es fehlen das Frontispiz und die 25 Blatt Nachstücke. Vorsätze erneuert, mit montiertem Exlibris. Titel feckig und mit hs. Einträgen. Insgesamt etwas fingerfleckig.

1062 Neu-vielvermehrtes Rigisches Gesang-Buch, bestehend aus schönen geistreichen Liedern und Psalmen, nach Ordnung der Jahr-Zeiten. Nebst einem andacht- und trost-vollen Gebeth-Buche. 7 Bl., 1321 S., 27 Bl. Mit Kupfertitel. 19,5 x 12 cm. Schwarzer Lederband d. Z. (berieben, VDeckel mit fachmännisch geschlossenen Wurmspuren) mit goldgeprägtem RTitel und Goldschnitt. Riga und Leipzig, Samuel Lorentz Frölich, 1741. - Schwach braunfleckiges, wohlerhaltenes Exemplar des barocken Gesangbuchs. Titel mit altem Besitzeintrag.

150

1063 (Petersen, Johann Wilhelm). Mysterion apokatastaseos panton (Graece), oder Das Geheimniß der Wiederbringung aller Dinge, durch Jesum Christum. Bände II und III (von 3). 20 Bl., 72 S., 2 Bl., 42, 142, 130, 91, 102, 64 S.; 5 Bl., 556, 142 S., 4 Bl., 71 S. 31 x 19,5 cm. Pergament d. Z. (schwach berieben und fleckig) mit 4 kleinen Wappensupralibros. Pamphilia (d. i. Offenbach, Brede), 1703-1710.

450

VD17 12:121970Q. Faber du Faur 1426. ADB XXV, 613. HolzmannBohatta III., S. 173, Nr. 5861. – Erste Ausgabe vom Hauptwerk des evangelischen Theologen und Mystikers Johann Wilhelm Petersen (16491727), der wegen seiner chiliastischen Lehren in Konflikt mit der Amtskirche geriet. Als strenger Chiliast nimmt er in der Geschichte

des Pietismus eine Sonderstellung ein. In seinem Hauptwerk prophezeit er das 1000jährige Reich, nach dessen Eintreffen der paradiseissche Zustand vor dem Sündenfall wiederhergestellt würde. – Etwas gebräunt und braunfleckig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar in nahezu tadellosen Pergamentbänden einer Adelsbibliothek.

1064 Schaitberger, Joseph. Neu-vermehrter Evangelischer Send-Brief, darinnen vier und zwantzig nutzliche Büchlein enthalten, geschrieben an die Lands-Leut in Saltzburg und andere gute Freund, dadurch dieselbigen zur christlichen Beständigkeit, in der evangelischen Glaubens-Lehr, Augspurgischer Confession, in ihrem Gewissen, aufgemuntert werden. 11 Bl., 686, 5 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait. 16 x 10 cm. Leder d. Z. (stärker berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Nürnberg, Johann Andreas Endter, (um 1730). 150

Vgl. VD18 12319910. – Undatierte Ausgabe der weit verbreiteten, erstmals 1710 erschienenen Sammlung erbaulicher Traktate des evangelischen Glaubenskämpfers und Bergamnns Joseph Schaitberger (16581733). Die sogenannte Schaitberger-Bibel gilt „neben Luther’s und Spangenberg’s Postillen und Arnd’s wahrem Christenthum (als) das liebste Erbauungsbuch der evangelischen Salzburger“ (ADB XXX, 554). – Fingerfleckiges Exemplar.

1065 Scheffer, Melchior u. a. Zeugniß der Wahrheit, der Gemeinde zu Herrnhuth, Hn. M. Melchior Scheffers, Hn. M. Joh. Christoph Schwedlers, wie auch Hn. Joh. Andreas Rothens, wider Hn. P. Carl Regent, Nachricht von einer in Lausitz und Schlesien einreissen sollenden neuen Secte, auf vielfältiges Begehren zum Druck befördert von M. Christian Gottfried Marchen. 220 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette. 16,5 x 9,5 cm. Leder d. Z. (Rücken etwas wurmstichig). Herrnhuth, Waisenhaus, 1730.

300

ADB XX, 300. – Einzige Ausgabe der theologischen Streitschrift über die von Nikolaus von Zinzendorf 1727 gergündete Herrnhuter Brüdergemeine, herausgegeben von dem Görlitzer Buchhändler und Herrnhuter Bibliothekar Christian Gottfried Marche (1694-1768). – Gebräunt und braunfleckig, fl. Vorsatz mit altem Bibliothekseintrag. – Beigebunden: Nikolaus von Zinzendorf. Gewisser Grund christlicher Lehre, nach Anleitung des einfältigen Catechismi seel. Herrn D. Luthers, auf die untrüglichen Worte H. Schrifft, ohne menschlichen Zusatz und Griffe der falsch-berühmten Kunst, zu allgemeinem Gebrauch gestellet, mit einer Vorrede M. Melchior Scheffers. 15 Bl., 283 S., 8 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz. Leipzig, Samuel Benjamin Walther, 1725. - VD18 11634197. - Erste Ausgabe der seltenen und frühen Herrnhuterschrift. - Gebräunt und braunfleckig. Titel und Vorstücke sind versehentlich an den Schluss gebunden, das zum Druck gehörige Frontspiz irrtümlich vor den Titel des Hauptbandes.

1066 Sleidanus, Johannes. Commentariorum de statu religionis & reipublicae, Carolo V. Caesare, libri XXVI. Una cum apologia ab ipso authore conscripta, et indice

245 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
450

locupletißimo. Editio nova prioribus correctior. 4 Bl., 805 S., 9 Bl. Mit gestochener Titelbordüre. 18,5 x 12,5 cm. Späterer Pergamentband (Rücken etwas gebräunt, mit hs. RSchild). Frankfurt, Theobald Schönwetter, 1610.

VD17 3:301365M. – Frankfurter Druck von Sleidanus‘ zuerst 1555 erschienener Reformationsgeschichte, die in späteren Auflagen ständig erweitert wurde. Die Titelbordüre mit den beiden Allegorien der Wahrheit und der Redefreiheit. – Mal mehr, mal weniger braunfleckig. Abbildung

1067 Sleidanus, Johannes. De statu religionis ac reipublicae continuatio. Non ex superiori editione alemannica ... summa fide ac labore collecta atque concinnata Per Michaelem Casparum Lundorpium. 2 Bl., 1056 S., 13 Bl. 18,5 x 12 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, unteres Rückenfeld angeplatzt). Frankfurt, Matthias Becker, 1614. 120

VD17 23:248532W. – Von Michael Caspar Lundorp (1580-1629) herausgegebene Frankfurter Ausgabe von Sleidanus‘ zuerst 1555 erschienener Reformationsgeschichte, die in späteren Auflagen ständig erweitert wurde. – Schwach gebräunt oder braunfleckig, anfangs mit verblassten Wasserrändern. Wohlerhaltenes Exemplar.

1068 Subsidium chorale sacri cantus ecclesiastici. Ex pluribus libris cantum Gregoriano-Moguntinum continentibus extractum. Ad necessitatem & commodum ecclesiarum parochialium, & filialium per dioecesim Herbipolensem, auctoritate Caroli Philippi. 6 Bl., 320, XVIII S., 1 Bl. 38,5 x 23 cm. Etwas späterer Lederband (stärker berieben, Ecken bestoßen) mit 2 Messingschließen. Würzburg, Anton Engmann, 1749.

200

Großformatiges Gesangbuch für den Gebrauch in der Diözese Würzburg. – Etwas fingerfleckig, sonst wohlerhalten.

1069 Theophilus à Sancto Alberto. Der unbefleckte Ehe-Spiegel, abgebildet in der edlen, tugendsamben Frauen Susanna der Ehefrauen Joakim eines vornehmen edlen Burgers zu Babel. Welche anno 1696. in ... Straubing in Bayrn durch die heil. Fasten-Zeit einer volckreichen Menge auf der Cantzel vorgestellet worden. 7 Bl., 264 S., 2 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 20 x 15 cm. Typografiertes Halbpergament d. Z. (wenig Wurmfraß, berieben, kaum fleckig) mit 4 Seidenbänderschließen. Salzburg, Melchior Haan, 1699.

500

VD17 23:638787H. Jantz 2485. Hayn/Got. VII, 626: „Wirklich erschienen?“ – Seltene Predigten-Sammlung. „Designed as pious entertainment ... in part almost novellistic, informally colloquial, with aphorisms, instances & anecdotes“ (Jantz). – Leicht gebräunt und stockfleckig, die ersten Blätter mit unauffälliger Wurmspur, Frontispiz hinterlegt in den Plattenrand (kaum Textverlust).

Abbildung

1070 Vollständige so wohl historisch- als theologische Nachricht von der Herrenhuthischen Brüderschafft, wie solche einige Jahre daher in der Ober-Lausitz hat wollen überhand nehmen, und sich von dannen durch gantz Teutschland, Schweitz, Holland ausgebreitet. 4 Bl., 163 (recte: 167) S. 21 x 17 cm. Pappband d. Z. (beschabt und bestoßen). Frankfurt und Leipzig, Selbstverlag, 1735.

250

VD18 11428937. – Erste Ausgabe der frühen Schrift über die 1727 durch Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) gegründete Unitas Fratrum. Ein zweiter Druck erschien ebenda 1743 im kleineren Oktavformat. – Titel gestempelt. Braunfleckiges, sonst wohlerhaltenes Exemplar. Innenspiegel mit Bibliotheksschildchen.

246 Theologie, Gebet- und Gesangbücher
150
1066

1071 (Weidenfeld, Christian Franz). Erörterung der kölnischen Nuntiaturstreitigkeit nebst Vorlegung der einschlägigen Urkunden zu mehrerer Bestärkung des kurkölnischen Promemoria samt einer Prüfung der unpartheiischen Gedanken über die dermaligen Nuntiaturstreitigkeiten in Deutschland. 1 Bl., X, 145 S., 1 w. Bl. 19 x 12 cm. Pappband d. Z. (etwas berieben). (Köln oder Bonn), o. Dr., 1788.

120

Erste Ausgabe der Streitschrift des biographisch kaum nachweisbaren, wohl in Köln wirkenden Theologen Christian Franz Weidenfeld (geb. 1757). – Schwache Braunflecken, rechte untere Ecke mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, Titel mit kleiner Ziffernsignatur.

1072 Weimarisches Gesangbuch. Nebst einem Anhang, enthaltend: Einige Gebete zur öffentlichen und häuslichen Andacht. X S., 2 Bl., 462 S., 4 Bl., 78 S., 1 Bl. 18 x 10,5 cm. Schwarzer Lederband d. Z. (berieben) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, breiter Deckelbordüre mit ornamentalen Eckfleurons, VDeckel mit den goldgeprägten Eignerinitialen „E.G.“ und dem Bindejahr „1822“, ferner mit Stehkantenbordüre sowie Goldschnitt. Weimar, Hoffmann, (um 1820).

120

Gesangbuch aus dem Besitz der biographisch nicht weiter nachweisbaren, wohl Weimarer Bürgerin Johanna Auguste Ernestine Gebhardt, mit deren hs. Besitzeintrag auf dem fl. Vorsatz (datiert 1822) sowie ihren Eignerinitialen auf dem Vorderdeckel. – Wohlerhalten.

247
Theologie, Gebet- und Gesangbücher
1069

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

1073 Altdorfer, Albrecht. Alberti Dureri Noriberg. German. Icones Sacrae. In historiam salutis humanae per redemptorem nostrum Jesum Christum Dei & Mariae filium instauratae. Quas singulas selectißimi flores ex verbo Dei & S. patrum scriptis decerpti exornant. Nunc primum e tenebris in lucem editae. 42 Bl. Mit HolzschnittTitelbordüre und 38 Textholzschnitten von Albrecht Altdorfer, sämtlich montiert. 20,5 x 13,5 cm. Halbleder des späten 19. Jahrhunderts (berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. (Hamburg, Paul Lange für Georg Ludwig Frobenius, 1604).

3.000

VD17 1:065816U. Bartsch VIII, 75. Brunet II, 911. Hollstein I, 238ff. Nagler, Monogrammisten I, 42. Paisey A 517. Winzinger 25-64. – Seltene Ausgabe der um 1514 entstandenen, als „Sündenfall und Erlösung des Menschengeschlechtes“ bekannten Holzschnittfolge, auf dem Titel irrig Dürer zugeschrieben. „Die kleinen Abmessungen der einzelnen Holzschnitte dieser Folge täuschen leicht darüber hinweg, daß dieses Werk zu den genialsten Arbeiten Altdorfers gehört. Hier hat sich ein unerschöpflicher Reichtum an Erfindung und Formphantasie niedergeschlagen. Ein drängender, manchmal geradezu ‚michelangelesker‘ Gestaltungswille ballt die Form. Alles Spielerische, zu dem das kleine Format leicht verführen könnte, alles Belanglose, Nebensächliche ist abgestreift... in diesen kleinen Blättern spürt man eine Andacht, ein verhaltenes Sinnieren, dem man bei Altdorfer nicht allzuoft begegnet. Über alles Geschehen breitet sich ein feierlicher, manchmal beklem -

mender Ernst. Die Folge war als Schmuck eines kleinen Andachtsbüchleins ohne Text gedacht, also auch für Leute, die nicht lesen konnten. Ähnlich wie in Dürers kleiner Holzschnittpassion sind neben dem Sündenfall und der Leidensgeschichte des Herrn auch Ereignisse aus dem Marienleben dargestellt... Obwohl man annehmen darf, daß Altdorfer die Holzschnitte Dürers, vielleicht auch diejenigen Scheufelins zum ‚speculum passionis‘ von 1507 kannte, ist kaum eine Anlehnung nachzuweisen. Die Folge ist eine völlig originelle Schöpfung, die besonders in der Behandlung des Lichtes und des Raumes ganz neue, oft geradezu barocke Lösungen findet“ (Winzinger S. 19 und 67). – Jedes Blatt um die rahmende Holzschnittbordüre beschnitten und montiert Einige Holzschnitte etwas flau, sonst wohlerhalten.

Abbildungen, auch Seite 250

1074 Architektur-Album. Mit circa 60 Kupferstichen und Lithographien auf Karton montiert. 43 x 30 cm. Halbleinen d. Z. (beschabt, bestoßen, Ecke teils mit größeren Knickspuren, Kapitale mit Einrissen). Um 1860.

600

Zahlreiche Kupferstiche und Lithographien mit verschiedenen Ansichten von nah-östlicher, italienischer, schweizerische und französischer Architektur. Darunter auch einige Darstellungen von Landschaften, Ereignissen, mythologischen Szenen, zahlreiche Schiffsdarstellungen, Kutschen, etc. – Etwas stock- und fingerfleckig.

Abbildung

248
1074
249 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1073

1075 Aringhi, Paolo. Roma subterranea novissima in qua post Antonium Bosium antesignaum, ... et celebres alios scriptores antiqua Christianorum et praecipue martyrum coemeteria. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 352 S., 12 Bl.; 4 Bl., 395 S., 8 Bl. Mit Kupfertitel, 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken, mehrfach gefaltetem Kupferstichplan, 107 (64 blattgroß) Textkupfern und zahlreichen Textholzschnitten. 41 x 25 cm.Leder d. Z. (berieben, mit Schabspuren, vorderes Gelenke oben angeplatzt) mit blindgeprägter Arabeske als Mittelstück. Köln und Paris, Frederic Leonard, 1659.

600

VD17 12:116508B und 12:116515L. Brunet I, 423. Graesse I, 196. Ebert I, 1005. Vgl. Cicognara II, 3585. – Erste Ausgabe der altertumskundlichen Schrift über frühchristliche Katakomben und Märtyrergrabstätten, Hauptwerk des römischen Presbyterianers Paolo Aringhi (16001676). Band I in der Variante A mit dem Zusatz „Colonia & veneunt“ auf dem Kupfertitel, Band II in der Variante B mit der unpaginierten Seite 396. Die Kupfer mit Darstellungen von Sarkophagen, Katakomben, Wand- und Deckenmalereien, Denkmälern in barockem Dekor, Inschrif-

ten etc. Der Faltplan von Rom zeigt die wichtigetsen Gebäude aus der Vogelperspektive. – Titel mit hinterlegtem Randeinriss, vorderes Innengelenk schwach abgeplatzt, Vorstücke im unteren Bug gelöst. Sonst wohlerhalten.

Abbildung Seite 253

Sehr sauberes Exemplar –auf besonders starkem Büttenpapier

1076 Barbault, (Jean). Les plus beaux monuments de Rome acienne. Ou recueïl des plus beaux morceaux de l‘antiquité romaine qui existent encore. VIII, 89 S. Mit gestochener Titelvignette, 10 gestochenen Textvignetten und 118 (29 ganzseitige) Kupfer auf 73 Tafeln. 53 x 37 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (Kapital am Fuß ausgerissen, stärker bestoßen, etwas angestaubt, Gelenke leicht schwach) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Rom, Bouchar & Gravier, 1761.

3.000

250 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1073 1073
251
Kunstaltertümer und Archäologie 1076
Architektur,
252 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1076 1076

Graesse I, 289. Brunet I, 646. Borroni II, 8139. Cicognara 3592. Sander 75. – Erste Ausgabe dieser Prachtpublikation über das antike Rom. Die herrlichen Kupfer zeigen verschiedene antike Ansichten und Altertümer der Stadt und zeichnen sich vor allem durch ihre geistreiche Staffage und atmosphärische Tiefe aus, ganz im Sinne des großen Piranesi. Ferner abgebildet sind Skulpturen, Relieftafeln, Obelisken, Statuen, Grundrisse usw. Eine deutsche Ausgabe erschien in Augsburg 1767 unter dem Titel Denkmäler des alten Roms. Im Jahr 1770 wurde ein zweiter, das Werk abschließender Teil unter abweichendem Titel herausgegeben. – Nahezu fleckenfreies Exemplar auf außergewöhnlich starkem Papier, komplett mit allen Tafeln. Die Kupfer in sehr schönen gratigen Abdrucken. Schönes, bemerkenswertbreitrandiges Exenplar mit gestoch. Exlibris „Library of the Society of Writers“. – Beiliegt: Derselbe. Recueil de divers monumens anciens répandus en plusieurs endroits de l’Italie. 3 Bl., 54 S. Mit gestochener Titelvignette, mit zahlreichen Kupferstichen im Text und 89 Kupferstichen auf Tafeln. 54 x 37 cm. Marmoriertes Kalbsleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Kapitale mit größerer Fehlstelle und Einrissen sowie mit wenigen kleinen Wurmlöchern) mit vergoldetem RSchild und RVergoldung. Rom, Erben de Giunchi und de Komarek, 1770. - Graesse I, 289. Ornamentstichkatalog Berlin 1897. Cicognara 3593. Fowler 37 Anm.

Erste Ausgabe. Nachtrag zu Barbaults 1761 erschienener Prachtpublikation über die Altertümer Roms. Enthält schöne, teils an Piranesi erinnernde Radierungen von Ruinen, Tempeln, Ossarien, Urnen, Sarkophagen, Lampen, Handspiegeln, Standbildern, Reliefs etc. - Vereinzelt papierbedingt leicht gebräunt. Ausgebunden und einige Lagen lose. Leicht stock- und fingerfleckig. Sehr schöne, gratige Darstellungen. Abbildungen, auch Seite 251

1078 (Blanc, Charles.) L‘Œuvre de Rembrandt. Petites Planches. Teil I (2). Tafelband. Mit circa 475 losen Kupferstichen. 47 x 32,5 cm. OLeinen (Rücken lose beiliegend, fingerfleckig) mit Rück- und Deckeltitel. Paris, Quantin, 1880.

380

Sehr hübsche Darstellungen der bekanntesten Radierungen und Kupferstiche von Rembrandt van Rijn (1606-1669). Charles Blanc (18131882) war französischer Kunsttheoretiker und -kritiker, der 1845 sein Hauptwerk „Histoire des peintres français du dix-neuvième siècle“ veröffentlichte. Er legte als Direktor der Abteilung für Schöne Künste im Pariser Innenministerium die Richtlinien der staatlichen Kunstförderung erstmals fest. – Textband fehlt. Ränder papierbedingt gebräunt, teils mit Randläsuren und minimal braunfleckig. Darstellungen recht frisch und gratig. Abbildung

253 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1075 1078

1079 Boissard, Jean Jacques. Topographia Urbis Romae, Das ist: Eigentliche Beschreibung der Stadt Rom, sampt allen Antiquitäten, Pallästen, Amphitheatris oder Schauplätzen, Obeliscis, Pyramiden, Lustgärten, Bildern, Begräbnüssen, Oberschrifften und dergleichen, so in und umb der Stadt Rom gefunden, und in vier Tagen ordentlich beschauet und gesehen werden können Jetzo aber in die teutsche Sprach übergesetzt durch Dieterich De Bry. 2 Bl., 74 S., 1 Bl. Mit 2 gestochenen Faltkarten und 99 Kupfertafeln. 36 x 22,5 cm. Schlichter, etwas späterer Pappband (fleckig und berieben, lichtrandig, Rückenbezug mit größeren Schabspuren). Frankfurt, Erben Matthäus Merian d. Ä., 1681.

750

VD17 12:642970M. Wüthrich IV, Nr. 77. – Eine von zwei im VD17 verzeichneten kollationsgleichen Druckvarianten, die sich anhand des Titelblatts unterscheiden lassen. Wüthrich IV, 78. Mit zwei Vogelschaukarten von Rom und 99 Tafeln mit Skulpturen, Weih- und Grabreliefs, Architekturdenkmälern (Engelsburg, Obelisken, Tiberinsel usw.). – Vereinzelte geringe Flecken, die beiden Karten mit unbedeutendem kleinem Feuchtigkeitsfleck im weißen Rand. Wohlerhaltenes und unbeschnittenes Exemplar.

Abbildung

1080 Carracci, Annibale. D. O. M. Annibal Carraccius Bononiensis hic est Raphaeli Sanctio Urbinati ut arte ingenio fama sic tumulo proximus. Kupfertitel und 14 Kupfertafeln von Carol Remshard nach Annibale Carracci. 30 x 36 cm. Halbleinen des 19. Jahrhunderts (beschabt und bestoßen, etwas fleckig und mit Montageresten).

Rome, Nomen et studia Colens, 1674.

150

Darstellungen der Gemälde aus der Galleria Farnese im Palazzo Farnese in Rom von Annibale Carracci (1560-1609). Der Italienische Maler schuf 1597 bis 1600 mit dem Deckenfresko in der Galleria Farnese sein Hauptwerk. Es beinhaltet die Allegorien über das Thema „die Macht der Liebe“. – Finger- und braunfleckig sowie teils feuchtrandig und mit Knickfalten. Kräftige und hübsche Kupferstiche.

1081 Dalberg, Johann Friedrich Hugo von. Ueber den Meteor-Cultus der Alten, vorzüglich in Bezug auf Steine, die vom Himmel gefallen. Ein Beytrag zur Alterthumskunde. VI, 202 S., 1 Bl. Mit gestoch. Titelillustration und einer Kupfertafel. 17 x 10,5 cm. Spätere einfache Interimsbroschur. Heidelberg, Mohr und Zimmer, 1811.

254 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
220 1079

Goed. VII, 782, 147, 17. Poggendorff I, 510. – Einzige Ausgabe der kultur-, jedoch auch naturwissenschaftlich ausgerichteten Schrift. Das Frontispiz mit antiken Münzdarstellungen. – Etwas stockfleckig; teils auf hellblauem Papier gedruckt.

1082 Nürnberg. - Delsenbach, Adam. 8 (von ca. 100) Kupferstiche aus „Nürnberger Prospekte“. Auf Karton montiert. 22 x 31 cm. Nürnberg um 1716. 800

Müller, Nürnberger Kupferstich I, 46 ff. Thieme-Becker IX, 38 f. Vgl. Ornamentenstich Bln. 2096 (nur 7 Bll. u. 2. Titelbll.). – Detailierte Darstellung der Stadt Nürnberg vom höfischen Kupferstecher Adam Delsenbach (1687-1765). Der Zyklus zeigt das architektonische Erscheinungsbild der Reichsstadt in der Zeit des Barock und gibt Einblicke in das öffentliche Leben aller Stände. Enthält die Veduten von „Straße beym Thiergartner Thor“, „Der Platz bey dem Frauen-Thor“, „Der MilchMarkt“, „Fleisch-Brücke“, „Nürnbergischer Prospect von St. Sebald“, „Kirche zu St. Peter“, „Der Platz bey der Rosen“ und „Der Gottes-acter zu St. Johannis“. – Knapp beschnitten. Etwas stockfleckig sonst dekorative und hübsche Exemplare.

Abbildungen

255 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1082 1082

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

1083 Dolmetsch, Heinrich. Der Ornamentenschatz. Ein Musterbuch stilvoller Ornamente aus allen Kunstepochen. 2. vermehrte Auflage. Mit 85, teils chromolithographischen Tafeln, jede Tafel mit beidseitig bedrucktem Blatt mit Erläuterungen. 34 x 24 cm. Halbpergament d. Z. (berieben, mit Feuchtfleck und Kapitale teils mit kleinen Einrissen) mit golgeprägtem RSchild und dreiseitigem Goldschnitt. Stuttgart, Julius Hoffman, 1889. 120

Vgl. Berliner Vorlagenkat. 136 (Ausgabe 1887). – Zweite Ausgabe. Enthält über 1000 Abbildungen auf schönen, größtenteils chromolithographischen Tafeln. – Papierberdingt gebräunt, Innegelenke verstärkt

und Vorsatz mit Besitzvermerk. Die ersten 5 Blätter mit kleinen Randläsuren, sowie vereinzelt mit kleinem Feuchtrand.

Die beiden Hauptkirchen der katholischen Christenheit – Mailänder und Petersdom

1084 Eglises principales de l‘Europe, dediées à S. S. Leon XII. souverain pontife. 2 Lieferungen (von 11). 16; 24 S. Mit Kupfertitel und 21 (2 Aquatinta-) Kupfertafeln. 49,5 x 39 cm. Halbpergament d. Z. (etwas angestaubt, leicht bestoßen, wenig beschabt) mit Marmorpapierbezügen. Mailand, Destefanis, 1824-1825. 900

256
1084 1084

Brunet I, 1843. Graesse II, 133. Vgl. Thieme-Becker XXIX, 214 (Variante mit italienischem Text: Chiese principali). Nicht bei Fowler, bei Kissner und in der Ornamentstichsammlung. – Die beiden bedeutendsten Großkirchen der Welt: Der gotische Mailänder Dom und der renaissance-barocke Petersdom in Rom. Großformatiger Tafelband - eine Prachtpublikation mit beschreibendem Text über die Hauptkirchen Europas, das in elf Lieferungen zwischen 1824 und 1831 erschienen war. Vorhanden sind hier der gestochene Titel mit einer Vignette und 2 Lieferungen: Basilika St. Peter in Rom. 16 S. und 10 Tafeln, davon 2 in Aquatinta und die Kathedrale von Mailand. 24 S. und 11 Tafeln, davon 2 in Aquatinta. Jeweils mit 8 Umrisstafeln mit Querschnitten, Grundrissen u. architektonischen Details sowie zwei sorgfältigst kolorierten Aquatintas mit Außen- und Innenansicht sowie lebhafter Staffage. – Vereinzelt etwas stockfleckig, gering angestaubt, die Aquatinten aber kaum betroffen. Sehr seltenes, schönes Exemplar. Abbildungen

1085 Falk, Tilman. Fotonachlass des bedeutenden süddeutschen Kunsthistorikers und Direktors der städtischen Kunstsammlungen Augsburg. Konvolut von ca. 860 originalen Großfotografien, meist in Albumin-Abzügen für die kunsthistorische Arbeit relevanten Ansichten aus Italien, Spanien, Griechenland, Deutschland, Frankreich und Belgien darunter Darstellungen von Architektur, Skulpturen und Gemälden. Verschiedene Fotografen, u.a. James Anderson, Giorgio Sommer, Fratelli Alinari und Giacomo Brogi. Zwischen ca. 20 x 25,5 cm und 25,5 x 26,5 cm. Alle auf feste Kartons aufgezogen. Ende 19. Jahrhundert.

1.400

Dr. Tilman Falk (1935-2020), ein herausragender Kunsthistoriker und Forscher, war acht Jahre lang Direktor der Augsburger Kunstsammlungen gewesen. Er gilt als einer der größten Connoisseure für Altmeistergraphik, und gehörte vor allem für die Identifikation und Deutung sowie Zuschreibung von Handzeichnungen großer Meister, die er mithilfe seiner umfangreichen persönlichen Fotosammlung einordnen und bewerten konnte, zu den gesuchten Experten weltweit. Vorhanden sind:

I) Ca. 140 Fotos von Gemälden und Fresken, die u.a. im Prado, den Uffizien und der Galleria Pitti gezeigt wurden.

II) Ca. 147 Fotografien, die sich den bekannten Skultpuren Italiens und Spaniens widmen. Darunter die berühmte Porträtskulptur der Paolina Bonaparte von Antonio Canova und die Plastik von Perseus, die als Hauptwerk Benvenuto Cellinis gilt.

III) Ca. 140 Ansichten von Rom und dessen architektonischen Glanzpunkten, sowie von Innenräumen berühmter Kirchen und Museen.

IV) Ca. 417 architektonische Ansichten aus Italien, Spanien und Griechenland, die ein umfassendes Bild der Sehenswürdigkeiten der Länder bieten.

V) 7 Ansichten von deutschen Schlössern und Prachtbauten, darunter das Neue Palais in Potsdam.

VI) 12 Ansichten aus Frankreich und Belgien, dabei das Pariser Rathaus Hôtel de Ville. – Teilweise minimal angestaubt, kaum fleckig, wenige Kartons etwas geworfen oder gewellt.

Abbildungen

1085a Familienchronik-Bilderalbum. „Was in fünfundzwanzig Jahren unser Jubelpaar erfahren zeigt dies lust‘ge

257 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1085 1085

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

258
1086

Buch euch in Bild und Spruch“. Sammlung von 14 losen Blättern. Aquarell über Federzeichnung, unter den Darstellungen kurze Beschreibungen in schwarzer Feder, teils mit Oblaten-Lackbildcollage in einer hellblauen, schwarzund goldgeprägten Leinenmappe (diese bestoßen). Je 21,5 x 27 cm. Deutschland 1862-1887. 380

Die Bilder zeigen romantisch-anheimelnde, idyllische Szenen, überwiegend von einem Liebespaar und Familienszenen, während sie Feste, Zeremonien begehen oder im Alltagsleben. Beispielsweise sieht man das Paar bei ihrer Hochzeit vor dem Altar, zu Pferde auf dem Weg zu einem Schloss, während der Flitterwochen, mit Neugeborenem in den Armen, in Abendgarderobe auf einem Tanzball, die Familie mit Großvater und Enkeln beim Abendgedeck. – Papierbedingt leicht gebräunt, in guter Erhaltung.

Abbildung

1086 Fröhner, Wilhelm. La Colonne Trajane d‘après le surmoulage exécuté à Rome en 1861-1862, reproduite en phototypographie par Gustave Arosa. 2 Bl., XXI, 29 S., 1 Bl. Mit 200, teils getönte Lichtdrucktafeln. 65 x 50 cm. OHalbleinenmappe (teils mit stärkeren Gebrauchsspuren, etwas fleckig). Paris, Rothschild, 1872-1874.

1.600

Eines von 180 Exemplaren der Ausgabe „seulement destinés à ètre mis en vente“ (Gesamtauflage: 200). Die umfassendste, umfangreichste der Abbildungen als Tafelreproduktionen der Reliefs der römischen Trajanssäule, einer Sieges- und Ehrensäule, die zwischen 112 und 113 n. Chr. für Kaiser Trajan (98-117 n. Chr.) auf dessen Forum in Rom errichtet wurde. Inmitten des ursprünglichen Ortes im Trajanforum werden in spiralförmigen Reliefbändern die Feldzüge des Kaisers gegen die Daker in den Jahren 101/102 und 105/106 dargestellt. Der Fries mit 23x in Superposition stehenden Reliefs hat eine Gesamtlänge von über 200 Metern, die hier allesamt als Tafeln wiedergegeben wurden. – Text teils leicht stock- und braunfleckig, Tafeln meist sehr sauber und frisch, kaum Gebrauchsspuren. Selten, kaum mehr im Handel seit Jahren. Abbildung

1087 Gallaccini, Teofilo. Trattato sopra gli errori degli architetti. Ora per la prima volta pubblicato. XII, 81 S. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 25 (8 blattgroß) Textkupfern. 34 x 23,5 cm. Flexibler marmorierter Halbpergamentband (berieben) mit goldgeprägtem RSchild (dieses etwas lädiert). Venedig, Giambattista Pasquali, 1767.

600

Graesse III, 16. Cicognara 514. – Erste Ausgabe, der vorliegende erste Teil wurde auch separat vertrieben, ein zweiter, von Graesse als weniger wichtig eingeschätzer Teil erschien 1771. Teofilo Gallaccini (1564-1641) wirkte als Professor für Mathematik an der Universität von Sienna, das Manuskript seiner architektonischen Abhandlung wurde bereits 1625 abgeschlossen, der vorliegende Erstdruck erfolgt dann erst Jahrzehnte später. „(Gallaccini‘s) treatise on the errors of Mannerist and early Baroque architects became a point of departure for later theoreticians“ (Encyclopedia Brittanica). – Vorsätze fleckig, Innengelenke angeplatzt. Sauberes Exemplar, schöner kräftiger Druck auf festem Bütten. Abbildung

259 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1087 1085a

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

1088 Girard, Jean Pierre F. Vue d‘une cataracte à Rydal. Dans le comté de Westmoreland. Gouache auf Bütten montiert. 39 x 53,3 cm. Frankreich um 1780.

200

Vor einem Hintergrund aus Felsen und idyllischer Vegetation erstreckt sich ein kleiner Wasserfall, dessen klares Wasser inmitten eines Felsenbecken und der üppigen Vegetation ruhig dahinströmt und sanft durch das Felsenbecken fließt. Eine Brücke überspannt den Wasserfall. Inmitten dieser Landschaft lassen sich sechs Hirsche nieder. Die Landschaft, die in der englischen Grafschaft Westmoreland verortet ist, vermittelt eine beruhigende, beinahe paradiesische Atmosphäre. – Außerhalb der Darstellung am weißen Rand gering stockfleckig. Leichte Knickspuren am Rand sowie mit zwei kl. Einrissen. Abbildung

1089 Guercino. - „Gio, Francesco, Barbieri, detto il Guercina a Cento“. Album mit 79 Kupfertafeln meist in Sepiadruck (1 in Rötel, mehrer in Schwarzbraun) von F. Bartolozzi nach Guercino. 57,5 x 37,5 cm. Halbleder d. Z. (Rücken mit Fehlstellen, Gelenke brüchig, stärker bestoßen, beschabt und berieben) mit goldgeprägtem RSchild. London, Bartolozzi, 1764.

1.200

Prachtalbum in Großfolioformat mit den von dem italienischen Kupferstecher, Zeichner und Verleger Francesco Bartolozzi (1728-1815) in Kupfer gestochenen Gemälden und Zeichnungen des Giovanni Francesco Barbieri (1591-1666), der unter seinem Rufnamen Guercino einer der bedeutendsten Barockmaler Italiens und Hauptvertreter der Bologneser Barockmalerei wurde. Er stammt aus der Kleinstadt Cento in der Provinz Ferrara, der Region Emilia-Romagna in Oberitalien und arbeitete zwischen 1621 und 1623 in Rom, wo er seine fruchtbarste Schaffensperiode hatte.

Die Sammlung enthält das Selbstbildnis mit Hund und Putto (kleineres Format), Figuren-, Heiligendarstellungen, Landschaften (1 gefaltet montiert am Schluss), Skizzen, Entwürfe und vieles mehr, wobei die Ausgaben oft unterschiedlich zusammengestellt wurden. Hier ist ein

260
1091
1088 1090

Exemplar mit 79 Tafeln besonders umfangreich. – Wenige Tafeln mit Fleckchen, Randläsuren oder Gebrauchsspuren, meist sehr gut erhalten und frisch, unbeschnitten.

Abbildungen

Originalentwürfe zur Aplerbecker Kirche bei Dortmund

1090 Aplerbeck. - Heyden, Christian. „Project einer neuen Kirche für die evang. Gemeinde in Aplerbeck. Sitzplätze enthaltend“. Titel mit kalligraphischem Text und 7 lavierte Federzeichnungen, zus. 8 Kartonblätter in Imperialfolio. 71,5 x 47 cm. Barmen wohl um 1867. 750

Vollständige Entwurfs- bzw. Dokumentationsmappe mit den Skizzen zu der Architektur der „Großen Kirche“ in Aplerbeck (niederdeutsch Abbelbiëk), einem heutigen Stadtteil von Dortmund. Entwerfender Architekt war Christian Heyden (1803-1869) aus Barmen bei Wuppertal. Dargestellt sind „Situation“, „Grundriss“, „Thurm-Ansicht“, „ChorAnsicht“, „Längen-Ansicht“ und „Querschnitt“. In den Jahren 18671869 wurde die Große Kirche Aplerbeck als dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil erbaut. – Papierbedingt gebräunt. Durchgehend etwas finger- und stockfleckig. Obere rechte Ecke durchgehend mit blassem Feuchtrand. Überaus feine, erstaulich exakte Architekturzeichnung.

Abbildung

Totentanz

1091 Holbein, Hans. Oeuvre ou recueil de gravures d‘après ses plus beaux ouvrages. Première partie. Le triomphe de la mort. [und:] Seconde partie. La passion de notre Seigneur. Teile I und II (von 4) in 1 Band. 2 Bl., 12 S., 1 Bl.; Mit 2 gestochenenen Textvignetten und 14 Kupfertafeln mit zusammen 50 Darstellungen; 1 Bl. Mit gestochenem

261 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1089 1089

Titel und 12 Kupfertafeln. 38 x 27,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, VDeckel mit etwas größerer Schabspur) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Basel, Selbstverlag, 1780.

900

Erste Gesamtausgabe, hier die beiden ersten Teile mit Holbeins berühmter Totentanzdarstellungen und der Passio Christi. – Textblätter papierbedingt teils gleichmäßig schwach gebräunt, sonst nur vereinzelte Flekken. Exemplar mit den beiden häufig fehlenden Widmungsblättern an George III.

Abbildung Seite 260

1092 Hondius, Hendrik, und Hans Vredeman de Vries. 12 (von 29) lose Kupferstiche aus „Les cinq rangs de l‘architecture, a scavoir“. 28 x 19 cm (Plattenrand) bzw. 31 x 24,5 cm (Blattgröße). Amsterdam, Jean Jeansson, 1620.

900

Nicht in Ornamentenstichsammlung. – Aus der zweiten Ausgabe. Perspektivisch perfekt ausgearbeitete Architekturdarstellungen von Gewölben, Treppen, Hausfronten und Räume. Der niederländische Maler und (Garten-)Architekt Hans Vredeman de Vries (1527-1609) veröffentlichte zusammen mit dem niederländischen Verleger, Zeichner und Kupferstecher Hendrik Hondius (1573-1650) die Kupferstiche im Jahre 1617 erstmalig, allerdings unter einem anderen Titel „La Haulte & fameuse science consistante, en cincq manières d‘édifices ou fabriques“. – Papierbedingt stärker gebräunt, mit Randläsuren, teils mit kleinen Einrissen und etwas stock- und fingerfleckig. Abbildung

Vollständige Tafeln mit dem Großbild des „Jüngsten Gerichts“

1093 Jode d. Ä., Pieter de. Pourtaict du jugement universel. Confirmè des tesmoignaiges de l‘Escripture Saincte. 12 Kupfertafeln von Pieter de Jode d. Ä. nach Jean Cousin d. J. 53 x 42,5 cm (ein Blatt). Paris, P. Drevet, um 1730. 1.000

Wurzbach 13. Hollstein 83 II. – Vorhanden ist hier die vollständige Ausgabe aller Segmente mit den drei Text-und neun Bildtafeln. Die zwölf doppelblattgroßen Kompartimente ergeben zusammen einen Großbild von ca. 169 x 180 cm.

Dargestellt ist das Jüngste Gericht nach dem eindrucksvollen Gemälde von Jean Cousin dem Jüngeren (1522-1595), welches heute im Louvre hängt.

Dieser ging bei seinem berühmten Vater, dem Maler und Bildhauer Jean Cousin dem Älteren (1490-1560) in die Lehre. Neben zahlreichen Gemälden und Stichen verfasste Jean d. J. auch ein Begleitwerk unter dem Titel „Livre de Pourtraicture“ zu dem bekannten Werk seines Vaters „Livre de Perspective“. Jedoch fehlen bis heute jegliche Nachweise einer entsprechenden Ausgaben dieses Begleitwerkes.

Pieter de Jode d. Ä. (1570-1634) war ein flämischer Kupferstecher und Verleger, der zahlreiche wertvolle und berühmte Gemälde in Kupfert stach. Neben dem von Jean Cousin d. J. auch nach Tizian, Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. – Papierbedingt gebräunt, Ränder etwas stock- und fingerfleckig (Darstellungen nicht betroffen) sowie vereinzelt mit kleinen Einrissen, sonst im guten und sehr gratigen, kontrastreichen Druck. Vollständige Reihe mit der detaillierten und schönen Darstellung des Jüngsten Gerichts.

Abbildung

262
Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1092
263
Kunstaltertümer und Archäologie 1093
Architektur,

1094 Knorr, Georg Wolfgang. Allgemeine KünstlerHistorie, oder berühmter Künstlere Leben, Werke, und Verrichtungen, mit vielen Nachrichten von raren alten und neuen Kupferstichen beschrieben. 4 Bl., 282 (recte: 228) S., 2 Bl. Mit großer gestochener Kopfvignette und 11 gestochenen Portraittafeln. 20 x 16 cm. Etwas späterer Halblederband (etwas berieben, Rücken mit kleinen Schabspuren). Nürnberg, Andreas Bieling, 1759.

300

VD18 14709813. Arntzen-Rainwater H99. – Einziger Druck der Künstlerviten des Nürnberger Kupferstecher Georg Wolfgang Knorr (17051761), der vor allem durch seine große Fossilien-Sammlung und die ab 1768 posthum erschienene Naturgeschichte der Versteinerungen bekannt geworden war. Als Kupferstecher wirkte Konorr auch an Scheuchzers monumentaler Physica sacra mit. „Notes on 127 Northern artists followed by the lives of certain Italian artists. Includes a long section on

Dürer. Portraits of the artists are on 11 engraved plates“ (Arntzen-Rainwater). – Etwas braun- und stockfleckig, die Kupferportraits kaum betroffen. Die vier Blatt Vorrede auch etwas angestaubt und mit Knickspuren.

1095 Kulissenbild. Tanzgesellschhaft im Barockgarten. Bilderbogen in 7 konturbeschnittenen und kolorierten Kupfertafeln. Je 19,5 x 21 cm. Wohl Augsburg um 1750. 480

Das hübsche Kulissenbild zeigt eine ausgelassene Gesellschaft, die beschwingt in einer barocken Gartenanlage musiziert, tanzt, flaniert und trinkt. Männer und Frauen in festlichen Gewandungen feiern und tanzen zwischen Säulen, Pilastern und zentral zwei Fontänen, die von Putti gekrönt werden. Begleitet wird die Szenerie von einem Flötisten und einer Lautenspielerin im Vordergrund. Die Tafeln sind in der Platte

264 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1095

nummeriert: 372-378. – Gering gebräunt, geringfügige Handhabungsspuren und Randläsuren. In einem leuchtenden zeitgenössischen Kolorit, wohlerhalten. Abbildung

1096 Lasteyrie, Charles Philibert de. 28 lose Lithographien mit russischen Szenen. 30 x 47 cm. Frankreich um 1821.

Darstellung russischer Trachten, Alltags- und Landwirtschaftsszenen sowie Militär- und Reiseszenen. Charles Philibert de Lasteyrie (17591849) war ein französischer Agrarwissenschaftler, Lithograf und Philanthrop, der bekannt ist für sein Werk „Histoire de l‘introduction des moutons a laine fine d‘Espagne“; eine Einführung und Geschichte zur spanischen Schafszucht. – Papierbedingt gebräunt mit Randläsuren, Einrissen und stockfleckig am Rand (Darstellungen nicht betroffen) Abbildung

1097 (Loos, Philipp Werner). Encyclopädie für Künstler. Vollständige Anleitung alle Arten Gold, Silber und andere Metallarbeiten zu verfertigen, Firnisse, Lak (sic), Farben und andere zu den Künsten erforderliche chemische Produk te zu bereiten ... Nebst einer praktischen Anweisung zur Oel- und Pastelmalerei, zum Emailliren, Bronziren, Graviren und Lakiren ... Aus den vorzüglichsten Schriften verschiedener Sprachen gesammelt und zu einem Handbuch für Künstler, Chemiker, Fabrikanten und Oekonomen bestimmt. Verschiedene Auflagen. 6 Bände (alles Erschienene). Halbleder d. Z. (etwas berieben und leicht bestoßen, Gelenke kaum brüchig; Kapitale von Band I, III und VI mit Fehlstelle) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin, Pauli, 1796-1808.

450

GV 33, 84. Holzmann-Bohatta VI, 5643. – Lediglich die Bände I und II sind in der zweiten Auflage gedruckt worden, die restlichen Bände stammen aus der Erstausgabe. Die vollständige Reihe des praktischen Handbuchs für Mahler und Lakierer. Durch ein Register erschlossen. – Etwas gebräunt und fleckig, alle mit handschriftlichem Besitzvermerk im Innenspiegel.

1098 Loysel, J. B. Versuch einer ausführlichen Anleitung zur Glasmacherkunst für Glashüttenbesitzer und Cameralisten mit Rücksicht auf die neuern Grundsätze der Chemie. XVII, 274 S. Mit 10 gefalteten Kupfertafeln. Moderner Pappband unter Verwendung von Kartondekkeln d. Z. (Ecken bestoßen, abgerieben) mit faksimiliertem RSchild. Frankfurt, Andreä, 1802. 450

Fromm 15.596. Humpert 4116. Vgl. Ferchl 323 – Einzige deutsche Ausgabe, erstmals 1800 erschienen. Ausführliche Darstellung von Schmelzöfen, Erden und Soden, Glaskompositionen etc. Die Tafeln zeigen u. a. Öfen und Gerätschaften. Darmstaedter, Geschichte der

Naturwissenschaften 281: „Loysel gibt in seinem ‚Essai‘ Ratschläge für die Anlage und den Bau der Glasöfen und ist der erste, der bestimmte Maße der einzelnen Ofenteile, namentlich auch der Luftzüge und Vorschriften für die zu verwendenden Materialien, gibt.“ – Mit faksimiliertem Titelblatt.

Abbildung

1099 Marolois, Samuel. Opéra mathematica ou œuvres mathématicques [und:] Derselbe. Perspective contenant la théorie, et practique, d‘icelle [und:] Derselbe. Perspective 6e. Partie de Ioan Vredem: Vriese. Augmentée et corrigée en divers endroits. 3 Teile in 1 Band. 3 Bl. Text. Mit 5 Kupfertiteln und 194 Kupfertafeln. 26,5 x 36 cm. Halbpergament des 18. Jahrhunderts (beschabt, bestoßen, fleckig und mit Einrissen) mit RTitel. Den Haag, Hendrik Hondius, 1614-1615.

1.800

265 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
650
1096 1098

Opera Mathematica: Millard Coll. 64. Bierens de Haan 3027. Vgl. VD17 14:637500N (deutsche Ausgabe). Perspective contenant la théorie: Graesse IV, 409. Millard III, 62. Vgl. VD17 23:685367B (deutsche Ausgabe). Perspective 6 e: Ornamentenstichsammlung 4707. – Seltene Sammelausgabe, deren separat erschienene Teile in unterschiedlicher Reihenfolge und in unterschiedlichen Ausgaben ausgegeben wurden. Erste Ausgaben der französischen mathematischen Werke von Samuel Marolois (15721627). Er war ein niederländischer Mathematiker und Ingenieur im Dienst von Moritz von Oranien (1567-1625). Die eindrucksvollen Kupfertafeln zeigen verschiedene Anwendungen und Methoden der Mathematik, Perspektive und Architektur. – Mit größeren, hinterlegten Fehlstellen, teils feuchtrandig, stock- und fingerfleckig und letzten neun Blätter lose. Buchblock teils vom Einband gelöst. Selten. Ein Exemplar von Samuel Marolois „Opéra Mathématica...“ und der „Perspective contenant la théorie“ befindet sich in der Salzburger Universitätsbibliothek. Das Werk „Perspective 6e. Partie de Ioan Vredem“ ist einmal in der Universitätsbibliothek in Würzburg nachweisbar. Gegenüber diesen Exemplaren weist unseres mehr Tafeln auf, so dass zu vermuten wäre, dass sich die Tafelzahl jeweils leicht änderte. – Beigebunden: Hendrik Hondius und Hans Vredeman de Vries. Les cinq rangs de l‘architecture, a scavoir: tuscane, dorique, ionique, corinthiaque, et composée, avec l‘instruction fondamentale ... 9 Bl. Text. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 21 (von 29) Kupfertafeln. Amsterdam, Jean Jeans -

son, 1620. - Seltenes Exemplar der zweiten Ausgabe unter diesem Titel, erschienen drei Jahre nach Ausgabe von 1617. Die Erstausgabe war 1607 unter dem Titel „La Haulte & fameuse science consistante, en cincq manières d‘édifices ou fabriques“ veröffentlicht worden.

Abbildungen

1100 Mind, Gottfried. Oeuvre de Geofroi Mind natif de Berne recueilli de différens Cabinets particuliers. 8 S. Mit gestochenem Titel und 9 (von 19) kolorierten Lithographien auf Karton montiert. 23 x 30,5 cm. Halbleinenband d. Zt. (beschabt, bestoßen und mit restauriertem Rücken). (Paris, Selbstverlag, um 1840).

300

Biographie des Künstler Gottfried Mind (1768-1814) mit Kinder- und Tierdarstellungen des Malers. Die Kinder sind in verschiedenene Posen, mal allein und mal in Interaktion mit ihren Eltern oder einem Tier wiedergegeben. Dabei sticht besonders die ausdrucksstarke Mimik und Gestik der Personen hervor. – Etwas stock- und fingerfleckig (Darstellungen vereinzelt minimal betroffen).

Abbildung Seite 268

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Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
1099
267 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1099

1101 Panciroli, Guido. Notitia utraque, dignitatum, cum orientis, tum occidentis, ultra Arcadii Honoriique tempora. Ultima editio, auctior, et correctior. 16 nn., 222 (recte: 208) num., 25 (recte: 36) num., 13 nn. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 5 wiederholten Holzschnitt-Drukkermarken und 105 Textholzschnitten. 32,5 x 21,5 cm.

Halbleder d. Z. (berieben und bestoßen, Kapitale etwas lädiert, Gelenke angeplatzt) mit RVervoldung und goldgeprägtem RSchild. Lyon, Johannes Gabianus, 1608. 240

Graesse IV, 691. – Ultima editio der zuerst 1552 in Basel erschienenen altertumskundlichen Abhandlung über das römische Imperium. „Cette edition est plus complète que les deux antérieures de 1593 et 1602 données par le meme antiquaire: il s‘est servi de deux mss. et a ajouté un commentaire assez erudit, mais les figures son encore moins exactes que dans l‘édition de 1552“ (Graesse). Unter den zahlreichen Holzschnitten u. a. eine Karte von Rom und vom Bosporus sowie historischer Bucheinbände und Schriftrollen. – Titel etwas fleckig und angestaubt sowie mit gestrichenem Eintrag. Gering fleckig, Vorsatz mit hs. Einträgen.

Abbildung

1102 (Perret, Jacques. Des fortifications et artifices architecture et perspective). 4 Bl. Mit 21 (von 22) doppelblattgroßen Kupfertafeln von Thomas de Leu. 43 x 30 cm. Pergament d. Z. (stärker fleckig, leicht geworfen) mit hs. RSchild. O. O., Dr. u. J. (Paris 1601 bzw. Frankfurt 1602).

2.200

Brunet IV, 5910. Cockle 799 (Ausgabe 1602). Millard F 139, 401f. (Ausgabe 1601). Ornamentstichsammlung Berlin 2368 (Ausgabe 1620). – „Die herrlichen Kupferstiche von Thomas Leu sind nur knapp von Perret kommentiert, doch der baukünstlerische und bautechnische Gehalt der Blätter ist bedeutend für die Architekturgeschichte. Im Stile der französischen Renaissance werden bastionierte, tenaillierte und aus beiden Manieren gemischte Festungsanlagen vorgestellt. Im zweiten Teil behandelt Perret herrschaftliche Wohn-, Verwaltungs- und Schloßbauten für seine Idealstadt, die er mit rektangulärer und radialer Bebauung genau vorstellt“ (Schütte 304). Perrets Werk war bahnbrechend und zweifelsohne seiner Zeit voraus, die Tafeln zeigen beeindruckende Schloss-, Festungs-, Profan- und Sakralbauten. Dabei ist auc h „die merkwürdige architektonische Utopie eines vielgeschossigen Hochhauses, das nach seiner Angabe 500 Personen beherbergen könne“ (Kruft 131). – Es fehlt das Titel-, das Widmungsblatt sowie die 21. Kupfertafel Sehr selten. Papierbedingt gebräunt. Gutes Exemplar. Abbildungen

1103 Pforr, Franz. Compositionen und Handzeichnungen aus dem Nachlasse hrsg. vom Kunstverein zu Frankfurt am Main. Heft 1 und 2 (alles Erschienene). 1 Bl. (von 2). 11 Radierungen, Kupferstiche und Lithographien, teils mit Tonplatte, teils auf gewalztem China (6 Blatt in Heft I, 5 Blatt in Heft 2) nach Handzeichnungen Pforrs (u. a. von Amsler, Dielemann, Hoff, Merz, Müller, Ruscheweyh, Scheffer). 47 x 38 cm. Lose in illustriertem OUmschlag des 2. Hefts (Deckel komplett getrennt, mit teils stärkeren Randläsuren, VDeckel mit Wasserfleck). Frankfurt, Kunstverein, 1834.

800

Nagler XII, S. 372. Norbert Suhr in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz, Mainz 1993, S. 156-159, vgl. Nrn. 64 und 65. – „Der Frank-

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furter Kunstverein beschloß nach dem Tode Pforrs, eine Auswahl seiner Werke in Reproduktionen herauszugeben. Eine Reihe von Künstlern beteiligte sich an dem Vorhaben, das mit der Publikation zweier Hefte 1832 und 1834 zum Abschluß gebracht werden konnte. Die insgesamt elf Reproduktionsgraphiken bieten einen Überblick über Pforrs Schaffen und dokumentieren Zeichnungen, die heute verschollen sind“ (Kat. C. G. Boerner, „Goethe, Boerner und Künstler ihrer Zeit“, Düsseldorf 1999, Nr. 82). – Es fehlt das beiliegende, kleinere typographische Blatt „Inhalt“ für Heft II, ohne Umschlag des ersten Heftes, jedoch komplett mit allen Tafeln beider Hefte. Stockfleckig, selten mit kleinen Randläsuren sowie zwei Tafeln oberhalb mit größerem Wasserfleck (ohne Darstellungsverlust). Sauber und breitrandig gedruckt.

Abbildung Seite 270

1104 Piranesi, Giovanni Battista. 4 Radierungen. 39 x 54 cm bis 39,5 x 60 cm (Plattenrand). Italien 1756-1835. 700

Vorhanden sind: I. Veduta degli Avanzi delle Camere sepolcrali de’ Liberti, e Servi, ec. della Famiglia di Augusto. Nr. XXII. Montiert auf Karton. Um 1756. - Le Blanc 1, V. 3 p. 207. Nagler 1, V. 11 S. 360. - II. Veduta interna del sepolcro di S. Costanza ... Um 1756. - C.A. Petrucci 705, S. 281. Calvesi 39, S. 39. - III. Le Lucerne. Um 1778. - C.A. Petrucci

1102

269 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

514, S. 272. - IV. Veduta interna della Basilica di S. Pietro in Vaticano. Tafel 5. Um 1835. - Focillon 788; Wilton-Ely 137; Höper 14.4. ThiemeB. XXXV. 298. – Papierbedingt leicht gebräunt, teils mit Mittelfalz. Mit kleinen Einrissen, teils knapp beschnitten. Insgesamt dekorative Exemplare. – Dabei: Guglielmo Cortese. Die Darbringung Christi im Tempel. Montierte Radierung nach Paolo Veronese. Mit der Verlagsadresse von Giovanni Giacomo Rossi. Rom um 1800. - Robert-Dumesnil (I.213.2). Wasserzeichen Fleur-de-lis im Kreis. Abbildung

1105 Preissler, Johann Daniel. Jahreszeiten. 2 (von 4) kolorierte Barock-Kartuschen. Unter Passepartout montiert. 19,5 x 29 bzw. 30 cm (18,3 x 22,5 cm Plattenrand). Nürnberg, Johann Christoph Weigel, um 1710.

500

Die zwei Jahreszeiten Frühling und Herbst sind anhand von jeweils einem Jungen in einer Kartusche dargestellt. Der Frühling sitzt unter einem Baum und flicht sich einen Blumenkranz, die Kartusche ist mit blühenden Blumen staffiert. Der Herbst mäht mit Sichel und Sense ein Weizenfeld, welches im Hintergrund angedeutet ist, seine Kartusche ist mit Gärtnerutensilien, Birnen und Äpfeln verziehrt. – Leicht gebräunt, oben und unten etwas knapp beschnitten, in schönem Zustand. Abbildung

1106 Reber, Franz. Die Ruinen Roms und der Campagna. XIV S., 1 Bl., 634 S. Mit 35 chromolithographischen Tafeln, 72 Textholzstichen, 3 Plänen und mehrfach gefaltetem Stadtplan. 28,5 x 21,5 cm. Blindgeprägter illustrierter OHalblederband (berieben, Rücken unter Verwendung des alten Materials erneuert). Leipzig, T. O. Weigel, 1863. 200

Borroni 1863. Scano 57. Rosetti 8717 (nennt irrtümlich 37 Tafeln). –Erste Ausgabe der reich illustrierten altertumskundlichen Abhandlung Der Kunsthistoriker Franz Xaver von Reber (1834-1919) habilitierte sich an der Universität München und wurde 1875 dort Direktor der Staatsgalerien. – Vorsätze erneuert. Im Rand durchgehend etwas gebräunt, leicht braun-, stock- und fingerfleckig. Der Faltplan der Stadt Rom im Rand mit Quetschfalte und kleinem Randeinriss.

1107 Rom. À Rome élévation du Temple d‘Antonin et de Faustine. 2 lavierte Original-Zeichnungen. 36 x 28 cm und 35,5 x 56 cm. Um 1827.

270 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
180 1103 1104

Sehr präzise und fein ausgearbeitete Zeichnungen mit Forntansicht und Aufriss des Antonin und Faustina Tempels. Die Frontalansicht zeigt einen Korinthischen Tempel mit eierstab bestückten Simon und Geison im Giebel und Korinthischen Säulen. Der Zeichner berücksichtigte neben dem filligranen Dekor auch das Licht- und Schattenspiel in der Frontansicht. Der Aufriss zeigt zusätzlich zur Architektur auch die Inneneinrichtung mit Beleuchtung, Wandbehangen, dem Altar und den Feuerstellen sowie das Deckendekor. – Teils knapp beschnitten, mit kleineren Gebrauchsspuren und kleinem Einriss beim Aufriss. Dekorativ.

Abbildung

1108 Rosinius, Johannes. Antiquitatum Romanarum corpus absolutissimum. Cum notis Thomae Dempsteri. Cui accedunt Pauli Manutii libri II. De legibus, et de senatu, cum Andreae Schotti. Editio postrema, ab innumerabilibus erroribus repurgata. 7 Bl., 956 S., 15 Bl. Mit 7 (2 gefaltet) Kupfertafeln und mehrfach gefaltetem Kupferstichplan. 23 x 19 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Deckel schwach geworfen) mit hs. Rückentitel. Utrecht, Wilhelm de Water, 1701.

150

Brunet, IV, 1398. Vgl. Cicognara 3861. – Altertumskundliches Hauptwerk des aus Eisenach stammenden deutschen Historikers Johannes Rosinus (1551-1626), ein umfassendes Handbuch zur römischen Kultur. Mit Anmerkungen von Thomas Dempster (1579-1625). Mit dem Faltplan von Rom, die Tafeln mit Darstellungen von römischen Festlichkeiten, Kämpfen, einem Bankett und Begräbnis. – Es fehlt das gestochene Frontispiz. Etwas fleckig, Titel mit altem Besitzeintrag. Abbildung

1109 Rousseau, Jean-Jacques. - Lithographiestein mit Kreidezeichnung eines Porträts des französischen Aufklärers und Philosophen Jean-Jacques Rousseau. Darstellungsgröße ca. 7 x 5,5 cm. Stein ca. 22 x 16,5 x 6 cm. Gewicht ca. 3,7 kg. Um 1860.

Schwerer, oberflächenbeschliffener Lithographiestein aus wertvollem Solnhofener Kalkstein bzw.Lithographenschiefer, an Seiten und der Unterseite grob behauen mit einer Kreidezeichnung des Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) nach der Lithographie von Ducarme (Verlag Blaisot, Galérie Universel), wohl für den Gebrauch als Frontispiz einer Werkausgabe. – Mit kleinen Passerkreuzen, minimale Fingerfleckchen, Steinbezeichnung an der Seite „P766“ in schwarzer und roter Farbe, sehr gut erhalten.

1110 Rugendas d. Ä., Georg Philipp. Pferdedarstellungen aus „Capricci“ und „Diversi Pensieri“. 14 Original-Kupferstiche auf Bütten. Jeweils ca. 11 x 13,5. Auf dunklem Velin montiert und gebunden. 14 Bl. 21 x 29,5 cm. Augsburg, Jeremias Wolff, 1698.

450

Stillfried 1879, 14 - 20. Teuscher 1998, 17-23 , Vasel 1903, 4985. Stillfried 1879. – Georg Philipp Rugendas (1666-1742) wurde in Augsburg geboren und verstarb am 10. August 1742 ebendort. Hauptsächlich in seiner Heimatstadt tätig, widmete er sich sowohl der Malerei als auch dem Kupferstich. Er gilt mitunter als Begründer der bedeutenden Künstlerdynastie Rugendas, die im 18. und 19. Jahrhundert mehrere namhafte Maler, darunter Moritz Rugendas, hervorbrachte.

271 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
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Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

In der ersten Folge Capricci sind vorhanden: 1. (Titelblatt). - 2. Zwei Männer beladen ein Pferd. - 3. Ein Reiter weist einem anderen den Weg. - 4. Zwei Männer im Gespräch neben einem Pferd. - 5. Zwei Reiter mit Packpferd. - 6. Frau am Brunnen und Mann mit Pferd im Gespräch. Bei der hübschen Folge Diversi Pensieri handelt es sich um die ursprünglich mit 6 Blatt separat veröffentlichte Folge der „Pensieri“, hier um 2 Blätter erweitert! – Stellenweise etwas braun- und stockfleckig.1 Blatt lose, RDeckel mit Exlibris.Trägerkarton teils mit kleinen Randausrissen und Knickspuren Darstellungen davon nicht betroffen.

Abbildung Seite 274

1111 Sandrart, Joachim von. Teutsche Akademie der Bau- Bildhauer- und Maler Kunst. Nunmehr aber bey dieser neuen Ausgabe verändert, in eine bessere Ordnung gebracht und durchgehends verbessert von Johann Jacob Volkmann. 8 Teile (alles Erschienene) in 8 Bänden. Mit 8 Frontispize, 785 (von 785 oder 790?) teils doppelblattgroßen bzw. gefalteten Kupfertafeln, 2 gestochenen Portäts, 1 Stammtafel und 77 Textkupfern und Vignetten. 39,5 x 25 cm. Hellbraunes Kalbsleder (bestoßen, Rücken brüchig, Band IV-VI mit Fehlstelle am Kapital) mit 2 goldgeprägten RSchildern, DFileten und Rotschnitt. Nürnberg, Johann Andreas, 1768-1775.

4.500

Graesse VI, 264. Ebert 20251 – Komplette Ausgabe des mehrfach und auch in vielen Sprachen verlegte enzyklopädische Werk der Kunstgeschichte mit den besonders schönen Kupferstichen von I. Franck, R. Collin, I.G. Waldreich, G.C. Eimart, Melchior Küsell und andere. Der erste Teil behandelt die Sparten Architektur, Skulptur und Malerei, der dritte Teil dann die Künstler-Biographien. Hier vorhanden überwiegend Architektur mit entsprechenden Ansichten, Schnitten und Grundrissen berühmter Gebäude bzw. mit gestochenem Porträts der abgehandelten Künstler. – Etwas fleckig und, teils stärker, gebräunt. Band II: Einrissse am Falz von Tafel XVII, XVIII. - Band V: Waurmgang und -löcher über 40 Tafeln (nur wenige in den Plattenrand), Tafel XIII mit Einriss. - Band VI: Tafel 5 mit Einriss. - Band VII: Tafel O mit Einriss. Abbildungen

272
1111 1111
273 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1111

1112 Scheffer, Johannes. De militia navali veterum libri quatuor. Ad historiam Græcam Latinamque utiles. 4 Bl., 348 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke, 3 (2 gefaltet) Kupfertafeln, Holzschnitttafel und 39 (1 blattgroß) Textholzschnitten. 19,5 x 14,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben). Uppsala, Johannes Janssonius, 1654 350

Brunet VI, 29051. Graesse VI/1, 297. Collijn 825. NHSM 743. – Erste Ausgabe dieser der Königin Christine von Schweden gewidmeten Abhandlung über die Kriegsmarine der alten Griechen und Römer, verfasst von dem schwedischen Altertumskundler Johannes Scheffer (16211679), der u. a. durch seine bahnbrechenden Beschreibungen Lapplands und der samischen Völker in Erinnerung geblieben ist. „Seine antiquarischen Abhandlungen zeugen von umfangreicher Belesenheit und besonnener Kritik“ (ADB XXX, 680f.). – Es fehlt der Kupfertitel, dafür mit den drei Kupfertafeln, die nicht der gesamten Auflage eingebunden wurden. Typographischer Titel etwas gebräunt, stellenweise mit Feuchtigkeitsrand.

Abbildung

1113 Schinkel, Karl Friedrich. Dekorationen innerer Räume. Herausgegeben von Martin Gropius. Heft I. 1 Bl. (Vorwort v. M. Gropius) und 4 Farblithographien nach K. F. Schinkel. 54 x 38,5 cm. Lose Bl. in OHLeinen (fleckig, berieben, oberes Kapital zerschlissen). Berlin, Ernst & Korn, 1869.

Vgl. Evers, Ornamentale Vorlagenwerke 1798 (EA 1872). – „Schinkels farbige Dekorationen innerer Räume bedingen so wesentlich den vollendet harmonischen Eindruck seiner Bauten, sie sind so nothwendig zum vollständigen Verständniss seiner Gedanken, dass das Unternehmen, sie durch den Farbendruck in weiteren Kreisen bekannt und allgemein zugänglich zu machen, kaum einer Rechtfertigung bedarf. In allen Zeiten hoher Kunstblüte hat man den Farbenschmuck als unumgänglich für die Architektur erkannt; erst durch das Element der Farbe erhielten ihre Werke die volle künstlerische Wirkung...“ (Vorwort) – Leicht stockfleckig, die breiten weißen Ränder teils geringfügig wassserrandig und mit geringfügigen Läsuren im äußersten Rand.

1114 Schliemann, Heinrich. Troja: Results of the latest researches and discoveries on the site of Homer‘s Troy. XL, 434 S. Mit 150 Textillustrationen und 4 (3 gefalteten) chromolithographischen Tafeln. 23,5 x 15,5 cm. Grüner goldgeprägter OLeinenband (berieben und bestoßen) mit KGoldschnitt. London, John Murray, 1884.

Vgl. Borst 3628. Carter-Muir 362. – Erste englische Ausgabe, erschien im selben Jahr wie die deutsche Ausgabe. Schliemann „war überzeugt, daß dies Homers Troja war, und veröffentlichte seine Entdeckungen ... in ‚Trojanische Alterthümer‘, die beim Publikum einen Erfolg hatten, wie vordem noch nie ein archäologisches Werk. Was Schliemann tatsächlich entdeckt hatte, war, wie man heute weiß, eine vorarchäische Stadt, viel älter als Homers Troja. Aber seine Ausgangsthese hatte er bewiesen: Hier lag es wirklich!“ (Carter-Muir). – Eine Tafel gelöst, die anderen teils mit Läsuren oder Quetschfalten und etwas stockfleckig. Fl. Vorsatz, Frontispiz verso, Titel recto und Widmungsblatt recto jeweils mit überklebtem Stempel, Titel verso auch mit Besitzstempel.

1115 Porträtwerke. - Seyfried, Johannes. Philosophia Herbipolensis, aeternae episcoporum, principum, et Franciae orientalis ducum memoriae devota ... 1 nn. Bl., 4 S. 70 num. Bl., 56 S., 1 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 70 gestochenen Porträts in Tafeln von J. Salver. 31 x 19 cm. Späteres Halbleder (beschabt). Würzburg, Joannis Michaelis Kleyer, 1712. 450

Porträtgalerie von Herrschern, Fürsten, Bischöfen, Herzogen, Philosophen und Gelehrten aus Würzburg, zusammengetragen von Johannes Seyfried (1678-1742). Vorhanden sind Abbildungen von „S. Burckardus“, „Megingaudus“, „Bernwelphus“, „Lutericus“, „Wolffgerus“, „Hunibertus“, „Dietho“, „Poppo I.“, „Poppo II.“, „Adelbero“, etc. – Stock- und fingerfleckig, teils etwas feuchtrandig sowie mit kleineren Randläsuren. Letzte s Porträt recto mit hs. Notizen in, teils durchschlagender Sepiatinte.

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Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
300
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1116 Sitte, Camillo. Der Städte-Bau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. Ein Beitrag zur Lösung modernster Fragen der Architektur und monumentalen Plastik unter besonderer Beziehung auf Wien. Zweite Auflage. IV, 180 S., 3 Bl. Mit 4 Tafeln in Heliogravure und zahlreichen Textillustrationen. 22 x 14 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, Rücken mit Schabspuren) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Wien, Carl Graeser, 1889.

Zweite Auflage der wichtigen Monographie zum Städtebau im 19. Jahrhundert. – Titel verso gestempelt und etwas über den Seitenschnitt hinausstehend.

1117 Urbino, Raffael da. Les loges, peintes à Rome au Palais du Vatican. Mit 14 losen Kupferstichen auf Tafeln. 56 x 40 cm. Broschur d. Z. (papierbedingt gebräunt, mit Randläsuren und Einrissen sowie fleckig) mit DTitel.

Paris, Blankenstein, 1813.

Darstellungen der Freskenausstattung im Vatikan, der Portale und Wände in Rom nach Raffael da Urbino (1483-1520). – Papierbedingt stärker an den Außenstegen gebräunt. Mit Randläsuren, teils stockund fingerfleckig. Tafel III mit Einriss und Tafel V mit halbseitigem Einriss.

Abbildung

1118 Valesi, Francesco, Antonio Francesco Gori und Rodolphino Venuti. und Rodolphino Venuti. Museum Cortonense in quo vetera Monumenta complectuntur, Anaglypha, Thoreumata, Gemmae inscalptae, Insculptaeque quae in Academia Etrusca. XVIII, 126 S. Mit gestochener TVignette, 2 Textkupfern, 1 Textholzschnitt und zahlreichen Zierinitialen sowie 85 Kupfertafeln. 33 x 22,5 cm. Halbpergament d. Z. (kleine Wurmlöchlein, etwas berieben und bestoßen) mit hs. RTitel. Rom, Fausto Amidei, 1750.

1.000

Borroni II, 1467. Cicognara 3418. Brunet V, 1053. Ebert 14582. Vinet 1674. – Einzige Ausgabe. Luxuriös ausgestattetes Werk. Aufwendig gedruckter und illustrierter Katalog der Sammlung von Altertümern des etruskischen Museums in Cortona. Die Tafeln zeigen u. a. Statuen, Reliefs, Gemmen etc. Besonders reizend auch die ca. 80 Initialen mit hübschen Landschafts- und Architekturbildern aus der toskanischen Gegend. „Opera preziosa per merito dei dottissimi illustratori“. (Cicognara) – Titel und die ersten Buchlagen wasserrandig, Tafeln teilweise etwas gebräunt und stellenweise mit kleinen Wurmspuren, gelegentlich fleckig. Schönes Exemplar auf stärkerem Papier. Abbildungen, auch Seite 276

275 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
90
600
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und Archäologie

1119 (Verstegan, Richard). A Restitution of Decayed Intelligence: In Antiquities. Concerning the most noble, and renowned English Nation. By the study and travell of R. V. Dedicated unto the Kings most excellent Majesty. 12 Bl., 338 S., 6 S. (Register). Mit 10 Textkupfern. 17,5 x 13,5 cm. Halbleder um 1820 (berieben und bestoßen, mit Einrissen, lichtrandig) mit goldgeprägtem RTitel. London, John Norton, 1634.

Noch zu Lebzeiten erschienen. – Innengelenke angeplatzt, mit Annotationen und montiertem Exlibris auf dem Innendeckel. – Beigebunden: Edward Brerewood. Enquiries Touching the Diversity of Languages, and Religions, through the chiefe Parts of the World. 203 S.

1120 Vigevano, Giuseppe, Ossia. Saggio di Caratteri Ebraici ad uso della studiosa gioventu. Titel, 6 typogr. Bl. mit 24 Spalten, 1 Bl. „Correzioni“ sowie gestoch. Titel mit hübscher figürlicher Bordüre und 12 gestoch. kalligraphischen Schrifttafeln. 24 x 34,5 cm. Neuerer Leinenband mit goldgepr. Deckeltitel. Mantua 1824.

Bibliographisch unbekanntes Schreibmeisterbuch mit verschiedenen hebräischen Alphabeten und den dazugehörigen Bezeichnungen in einer entsprechenden italienischen Charakterschrift. Die schönen Tafeln sind von F. Prani gestochen. – Etwas stockfleckig. - Von großer Seltenheit.

Abbildung

1121 (Visconti, Ennio Quirino). Sculture del Palazzo della Villa Borghese detta pinciana. 2 Bände. XV S., 1 Bl., 64 S.; 1 Bl., 100 S. [Und:] Monumenti Gabini della Villa Pinciana. Mit zusammen 3 Kupfertiteln mit Vignette und 320 teils gefalteten Umrisskupfern. 22,5 x 15,5 cm. Etwas spätere Halbleinenbände (etwas berieben und bestoßen, mit hs. RSchild). Rom 1796-1797.

300

Cicognara 3556. – Umfangreiche Dokumentation der Skulpturensammlung , die in den Räumen I-IX des Palastes ausgestellt waren. – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten. Fl. Vorsätze gestempelt und mit hs. Besitzeintrag.

1122 Vitruvius Pollio, Marcus. L’Architettura generale ridotta in compendio. 21 Bl., 213 S., 15 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, Holzschnitt-Vignette auf dem Titel und 12 Kupfertafeln. 16 x 10 cm. Halbleder d. Z. (beschabt, bestoßen und Rücken mit kleinen Wurmlöchern) mit goldgeprägtem RSchild. Venedig, Giambattista Albrizzi, 1747. 180

Cicognara 732. Ebhardt 78. Fowler 423. – Die Architekturlehre des Vitruvs (80-15 v. Chr.) mit anschaulichen Kupferstichen. – Etwas stockund fingerfleckig. Vorsatz mit größerem Ausschnitt, wohl gelöschtes Exlibris und hs Besitzvermerk auf dem Titel.

277 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie
250
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Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

Das Haus Tudor - Eine visuelle Chronik der Macht

1123 Werff, Adrian van der (nach). Tudor-Regenten.

12 Kupferstiche nach Gemälden Van der Werffs von verschiedenen Stechern, darunter Cornelis Martinus Vermeulen (6), Gerard Valck (1) und Pieter van Gunst (5). Je ca. 31,5 x 18 cm (Plattengröße). Unter Glas in gold-lackierter Holzprofilleiste 44 x 31 cm. Ende 17. Jahrhundert bis Anfang 18. Jahrhundert.

1.300

Umfangreiche beeindruckende Porträtsammlung wichtiger TudorRegenten und ihrer Begleiter. Dabei handelt es sich um Brustbilder in Ovalen vor verschiedenen, meist architektonischen Hintergründen, darunter französisch betitelt und bezeichnet. Die Tafeln stammen aus Isaac de Larreys (1638-1719) Histoire d’Angleterre d’Ecosse, et d’Irlande Das Haus Tudor, eine walisische Dynastie, erlangte während des Rosenkrieges zwischen den Häusern Lancaster und York den Königsthron und regierte das Königreich England und Irland von 1485 bis 1603. Fünf Tudors hatten die Herrschaft über das Land inne. Die Stammlinie wurde von Owen Tudor begründet, der im frühen 15. Jahrhundert lebte, und sie fand ihren Abschluss mit dem kinderlosen Tod von Königin Elisabeth I. (1533-1603).

In Erinnerung bleiben die Schicksale der sechs Ehefrauen Heinrichs VIII.: Katherine von Aragon - 1533 geschieden, Anne Boleyn - 1536 hingerichtet, Jane Seymour - 1537 im Kindbett verstorben, Anna von Kleve - 1540 geschieden, Catherine Howard - 1542 hingerichtet, Catherine Parr - überlebte ihren Mann.

Die Sammlung enthält:

(Cornelis Martinus Vermeulen)

I. Catherine Parre. Brustbild im Viertelprofil in einem Oval von Katherine Parr, der sechsten Frau Heinrichs VIII., mit gelocktem Haar unter einer juwelenbesetzten Kappe, mit großer Halskrause, Perlenkette und besticktem Kleid vor dunkler Draperie. - II. Anne de Boulen. Innerhalb eines Ovals das Brustbild der Anne Boleyn, der zweiten Frau Heinrichs VIII. in einem Dreiviertelprofil nach rechts. Das Haar ist unter einer edlen, perlenbesetzten Giebelhaube versteckt. Auffallend ist auch der ebenfalls perlenbesetzte, eckige und offenherzige Ausschnitt. Darunter zwei Putti an einer Brüstung. - III. Elisabeth. In einer ovalen, blattumrankten Bordüre, das Porträt von Elisabeth I., Königin von England, im Viertelprofil nach links. Sie trägt ihr gelocktes Haar hochgesteckt, geziert von edlem Kopfschmuck. Gewandet ist sie in ein mit Juwelen besetzten Mieder, welches mit einem opulenten Stuartkragen besetzt ist, und ein reich besticktes, schweres Gewand. - IV. Catherine Howard. Brustbild von Catherine Howard, der fünften Frau Heinrichs VIII mit Giebelkopfschmuck und Schleier, Hermelinmantel und Perlenkette vor architektonischem Hintergrund. Rechts im Schatten zwei sich umarmende Putti kurz vor einem Kuss. V. Jane Seymour. Das Porträt zeigt die dritte Frau Heinrichs VIII., Königin von England im Viertelprofil nach links. Sie trägt ein tief ausgeschnittes Kleid mit Perlenbesatz und einem bestickten Mantel. VI. Catherine d’Arragon. Darstellung der Katharina von Aragon, Königin von England und erste Ehefrau Heinrichs VIII. In einem ovalen Rahmen, der oben von zwei Putti gehalten wird, ist sie mit einem leichten Lächeln in edler Gewandung mit Schleier, Giebelhaube und juwelenbesetztem Mieder dargestellt. Mit architektonischem Hintergrund mit Akanthus-Verzierungen.

VII. Volsey. Brustbild des bedeutenden englischen Staatsmannes Thomas Wolsey im Profil nach links und im Oval. Er hatte gleichzeitig das Amt des römisch-katholischen Erzbischofs von York und Kardinals inne. Des Weiteren bekleidete er die hohe Position des englischen Lordkanzlers und avancierte über viele Jahre hinweg zu einer der einfluss -

reichsten Persönlichkeiten Englands. VIII Edouard VI. war als dritter Monarch der Tudordynastie von 1547 bis 1553 König von England und Irland. Er war der einzige legitime Sohn Heinrichs VIII. und bestieg nach dessen Tod als Neunjähriger den englischen Thron. IX. Marie. Maria I., auch bekannt als „Bloody Mary“, die Tudor-Monarchin war die Tochter von König Heinrich VIII. und seiner ersten Ehefrau, Katherine von Aragon. Hier dargestellt mit Haube, Spitzenkragen und juwelenbesetzter Jacke mit Fell und Nieten. X. Elisabeth D’Yorck. Gemahlin Heinrichs VII mit Schleier und Hermelinpelz sowie mit Perlenkette. XI. Henri VII. König Heinrich VII. regierte von August 1485 bis zu seinem Tod über England und Irland und begründete die Tudor-Dynastie. Er gilt als letzter englischer König, der den Thron auf dem Schlachtfeld eroberte. Bildnis mit den Insignien der Macht. (Gerard Valck)

XII. Henri VIII. Porträt von König Heinrich VIII. von England. Dargestellt mit Trompete, Lorbeerkranz, Wappen. Abbildungen

1124 Winckelmann, Johann Joachim. Geschichte der Kunst des Altertums. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben, und dem Fürsten Wenzel von Kaunitz-Rietberg gewidmet von der kaiserlichen königlichen Akademie der bildenden Künste. 2 Bände. 3 Bl., LXXII, 618 S. 4 Bl. (Subskribentenverzeichnis); 1 Bl., S. 619-881, 28 (statt 29; ohne d. l. w.) Bl. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 20 Textkupfern. 26,5 x 20,5 cm. Moderner marmorierter Halblederband mit goldgeprägtem RSchild. Wien, Akademischer Verlag, 1776. 350

Goedeke IV, 301, 12. Brunet V, 1463. Lanckoronska-Oehler II, 18, 27f. Vgl. Cicognara 59/60 und Carter-Muir 210. Arntzen-Rainwater H 130. – Zweite, völlig umgearbeitete Ausgabe von Winckelmanns Hauptwerk, dem ersten Werk der modernen Kunstgeschichtsschreibung. Winckelmann wies hier zum ersten Mal auf die Wichtigkeit der griechischen Vorbilder für die moderne Welt hin, und mit seiner einzigartigen Kenntnis der noch vorhandenen Beispiele klassischer Kunst, erweitert durch umfassendes und zielsicheres Studium, war seine Autorität unbestritten. Dies war das erste Werk in deutscher Sprache, das weltweit Beachtung fand, „und wie nachhaltig es in die Zeit wirkte, geht daraus hervor, daß schon zwei Jahre später in Amsterdam und Paris eine französische, bald danach eine englische Übersetzung herauskam.

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Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

Doch erst nach Winckelmanns Tod, erst vor dem Hintergrund der Revolutionszeit von 1789-1814 entfaltete das Werk sein eigentliches Leben. Es sind die Ideen des antiken Republikaners, der antiken Demokratie, welche bei Winckelmann zu jenem heroischen Tugendbegriff erhöht werden, in dessen idealem Faltenwurf sich die heroischen Tugenden der revolutionären Kämpfer kleiden konnten. Und noch Hegel, wo er in der politischen Freiheit die soziale Grundlage der griechischen Kunst sieht, schließt sich eng an Winckelmanns historische Konzeption an“ (Rilla, Lessing und sein Zeitalter).

Sprachlich und stilistisch ist das Werk ein Meilenstein deutscher Literatur. „Durch den Stil seiner Werke erhob er die deutsche wissenschaftliche Prosa zum Rang europäischen Schrifttums. Die ‚Geschichte der Kunst des Altertums‘ hat für die deutsche Prosa kaum mindere Bedeutung als Klopstocks ‚Messias‘ für die deutsche Poesie“ (Waetzoldt). „Lessing las schon bald und stark beeindruckt die ‚Geschichte der Kunst‘, und die Veröffentlichung seines Laokoon 1766 war das erste Beispiel von Winckelmanns Einfluß auf seine Zeit“ (Carter-Muir). – Band I anfangs mit Braunfleck im Seitenrand, Titel und Widmungsblatt mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, rechte untere Ecke mit kleinem Wasserrand. Band II mit deutlichen Wasserrändern, erste Blatt stärker fleckig bzw. gebräunt und teils etwas lädiert.

Abbildung Seite 278

1125 Zanotti, Giampietro Cavazzoni. Il claustro di San Michele in Bosco di Bologna dipinto dal famoso Lodovico Carracci, e da altri eccellenti maestri usciti dalla sua scuola. Kupfertitel und 19 auf Bütten montierte Kupfertafeln 53 x 39 cm. Halbleinen (äußerst lädiert, löchrig, berieben und bestoßen). Venedig, Domenico Lovisa, 1715.

1.600

Vgl. Ornamentstichsammlung 4084 (A. 1649). – Mit überaus prachtvollen Darstellungen des Freskenzyklus’ des Ludovico Carracci und seiner Schüler im Kloster San Michele in Bosco, darunter drei von athletischen Atlanten. – Titel mit großem Einriss, Randläsuren und stark fleckig. Gelegentlich leicht wasser- und stockfleckig, Kupferstiche kaum betroffen, diese bemerkenswert frisch. Exemplar von Hand in Graphit unten rechts paginiert.

Abbildungen

1126 Zeichenalbum. 69 auf Karton montierte, vereinzelt farbige, Graphit-Zeichnungen von J. Major. 29 x 23 cm. Grünes Maroquin d. Z. (etwas berieben und be -

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281 Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie 1125

Architektur, Kunstaltertümer und Archäologie

stoßen) mit goldgeprätgem Monogramm und Jahreszahl auf VDeckel „J. M. 1866“. Frankreich um 1866.

500

Sammelalbum mit zahlreichen, sehr feinen und gekonnten Zeichnungen von Landschaften, Tieren, Personen und Architektur. Teils mit Weißerhöhung. Teils mit handschriftlichem Titel und signiert mit „J. Major“. – Zeichnungen papierbedingt leicht gebräunt, teils leicht stockfleckig und vereinzelt mit kleinen Einrissen.

Abbildung

1127 Zilotti, Domenico Bernardo. Architekturcapriccio. 2 Radierungen nach Michele Marieschi. 40,5 x 58 cm (Plattenrand). Venedig, Marco Pelli, 2. Hälfte 18. Jahrhundert.

1.000

Nicht bei Le Blanc. – Die seltenen Blätter entstammen einer Le Blanc unbekannten Folge mit Architekturcapriccios nach Entwürfen des venezianischen Vedutenmalers Michele Marieschi (1710-1744). Domenico Bernardo Zilotti (1730-1780) war Landschaftsmaler und -radierer und arbeitete im Stile Zuccarellis. Neben seinen eigenen Entwürfen, radierte er vornehmlich nach Vorlagen von Francesco Simonini und Michele Marieschi.

Das eine Capriccio zeigt u. a. eine Kirche aus Elementen von Palladios

S. Francesco della Vigna sowie S. Giorgio Maggior, ferner einen spätgotischen Friedhofsbaldachin, ein römisches Grabmal der Via Appia und eine Version einer Rundkirche wie Santo Stefano Rotondo etc., das andere Blatt mit einem spätmittelalterlichen Palazzo. – Papierbedingt gebräunt, etwas stockfleckig am Rand knick- und knitterspurig, ausgefranst sowie mit kleinen Randeinrissen und mit Feuchträndern (Darstellung leicht betroffen). Sonst sehr dekorative und seltene Exemplare. Abbildung

282
1127 1126

Faksimiles

1128 Die Biblia Pauperum. Im Codex Palatinus Latinus 871 der Biblioteca Apostolica Vaticana. Faksimile und Kommentarband. 2 Bände. 27 Bl.; 106 S, 3 Bl. Mit mehreren, teils farbigen Abbildungen. 36 x 27 cm. OHalbleder mit goldgeprägtem Supralibros und OPappband im OPappschuber. Zürich, Beseler, 1982.

240

Eines der römisch nummerierten Exemplaren der „Codes e Vaticanis selecti quqm smillime expressi iussu Ioannis Pauli PP II concilio et opera curatorum Bibliothecae vaticanae“. – Frisches Exemplar.

1129 Boccaccio, Giovanni. Decameron. Cod. pal. lat. 1989 der Biblioteca Apostolica Vaticana. Faksimileblätter und Kommentar von Eberhard König. 20 lose Blatt unter Passepartout. 30 x 23 cm. OLeinen mit goldgeprägtem DTitel in Halblederkassette (47 x 37 x 12,5 cm) mit goldgeprägtem Rücken- und VDTitel. Zürich, Belser, 1989.

900

Eines von 999 Exemplaren. Die Original-Handschrft wird in der Biblioteca Apostolica Vaticana aufbewahrt Die Ausgabe enthält die faksimilierten Blätter sowie einen wissenschaftlichen Kommentarband von Professor Eberhard König. – Nahezu verlagsfrisch. Abbildung Seite 284

1130 Braun, G. und F. Hogenberg. Beschreibung und Contrafactur der vornembster Stät der Welt. 3 Bände. Mit farbig illustriertem Titel und 56 farbigen Tafeln. 40, 5 x 27,5 cm. Original-Lederband über abgefasten Holzdeckeln mit reicher Goldprägung und dreiseitigem Goldschnitt. Köln 1574. Stuttgart und Zürich, Müller und Schindler bzw. Coron Verlag, 2016.

500

Das sechs Bände umfassende Werk entstand zwischen 1572 und 1618 und umfasst rund 1600 Seiten mit über 600 Stadtplänen und Ansichten. Unter dem Titel „Civitates orbis terrarum“ wurden Ansichten aller größeren und bedeutenden Städte in Europa, Asien, Afrika und Amerika gezeigt. – Tadellos.

1131 Candidus, Petrus. Das Tierbuch. 2 Bände. Faksimile und Kommentar. 232 faksimilierte Blätter mit zahlreichen farbigen Miniaturen bzw. 213 S. mit einigen Abbildungen (Kommentarband). 26, 5 x 19 cm. Rotes blindgeprägtes Leder bzw. grüner OKarton in dunkelgrüner OLeinenkassette mit roter montierter VDLederillustration. Zürich, Belser, 1984.

600

283
1135

In kleiner numerierter Auflage erschienene vollständige Wiedergabe nach der Handschrift (Urb.lat. 276) in der Bibliotheca Apostolica im Vatikan, hier in einem Exemplar der einfacheren Ausstattung in Ganzleinen. Mit dem Kommentarband von Cynthia M. Pyle. Candidus verfasste das Tierbuch um 1460 für Lodovico Gonzaga, 1515 wurde es illuminiert. Bei seinem Werk handelt sich um eine der schönsten und zugleich für die Geschichte der Zoologie wichtigsten naturwissenschaftlichen Buchillustrationen des 15. Jahrhundets. Mit Abbildungen von 450 teils exotischen Tierarten wie Nashorn, Seelöwe und Leopard sowie verschiedenen Fabelwesen (Phoenix, Einhorn etc.) – Sehr gutes, nahezu verlagsfrisches Exemplar.

1132 Defensorium inviolatae virginitatis beatae Mariae. Faksimile und Kommentar. 10 x 8 cm. Holzdeckel mit grünem Samtbezug bzw. grüner OBroschur. In weinroter Lederkassette 18,5 x 14 x 13,5 cm. Simbach am Inn, Müller & Schindler, 2007.

300

Eines von 800 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 860). Mit einem Kommentarband von Fraz von Retz. – Meist in sehr guter, oft in tadelloser Erhaltung. – Beigegeben: Zwei weitere Faksimile-Ausgaben.

Dabei: Der Wiener Moamin. Ein Falkenbuch für Friedrich II. Faksimile und Kommentar. Holzdeckel mit grünem Samtüberzug und zwei Messingschließen (mit Montierungsresten) bzw. grünem OLeinen mit goldgeprägte DTitel in Halblederkassette. 25 x 18,5 x 5,5 cm. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 2020. - Eines von 370 Exemplaren (Gesamtauflage).

1133 Das Evangelistar aus St. Peter. Eine spätromanische Bilderhandschrift der badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Vollfaksimile-Ausgabe herausgegeben von Franz Anselm Schmitt. 13 Faksimileblatt, 3 Bl., 85 S., 2 Bl. 32,5 x 27,5 cm. Blindgeprägter Maroquinband in HLeinenschuber. Basel, Feuermann, 1971.

150

Eines von 500 Exemplaren in Ganzleder, hier allerdings ohne Nummer. – Wohlerhalten.

1134 Histoire d’amour sans paroles. Das Buch der Liebenden. Ms. 388 du Musée Condé à Chantilly. Faksimile und Kommentar von Patricia Stirnemann in Deutsch und Französisch. 2 Bände. 19,5 x 13 cm. Jagdgrünes OLeder mit Goldprägung, Vorsatzspiegel aus rotem Leder mit reichen Innenkanten-Dentelles und Goldschnitt und OBroschur in OLeinen-Kassette mit montiertem Deckelschild. Simbach, Müller und Schindler, 2005.

300

Eines von 500 arabisch nummerierten Exemplaren für den Handel (Gesamtauflage: 530). „Das Buch der Liebenden“ ist vermutlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts von einem unbekannten französischen Künstler geschaffen worden. Es zeichnet die lineare Geschichte einer Liebe ohne Worte auf, geteilt in drei Kapittel: Eine Frau möchte einen Mann verführen, der Mann verliebt sich in sie; das wachsende Verlangen und das Geständnis des Mannes werden im 2. Kapitel dargestellt und die Verwirrung seiner Gefühle durch die Untreue der Geliebten. Im 3. Kapitel wird die Frau verführt, dann verlassen und mit ihrer Betrübnis und ihrem Bedauern schließt die Sequenz. Das Original steht im Musée Condé, Chantilly. – Annähernd verlagsfrisch. – Beigegeben: Röschel, Dieter. Die Geschichte einer Liebe ohne Worte. Versuch einer Annäherung an Ms. 388, Chantilly Musée Condé. 182 S. 24 x 17 cm. OKarton (berieben). Simbach am Inn, Anton Pfeiler, 2005. - Erste Ausgabe.

1135 Lektionar zu den Festen der Heiligen Benedikt, Maurus und Scholastika, entstanden zwischen 1058 und 1086. Codex Vat. lat. 1202 der Biblioteca Apostolica Vaticana. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. 36,5 x 24,5 cm. OHolzdeckelband mit breitem Lederrücken mit goldgeprägtem RTitel bzw. OHalbleder, zusammen in OHolzschuber. Zürich, Belser, 1981.

1.000

Codices e Vaticanis selecti, Vol. L. Eines von 50 römisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 650). Die Handschrift „Codex Vat. lat. 1202“ wird in Montecassino aufbewahrt und entstand unter Abt Desiderius (1058-1086). Der Faksimileband ist hier mit großem handwerk-

284 Faksimiles
1129

lichem Geschick und Können hergestellt worden. Durch die sorgfältige Wahl der Papiere ist sichergestellt, dass der Druck in seiner ganzen Schönheit und Brillanz erhalten bleibt. – Nahezu verlagsfrisch. Abbildung Seite 283

1136 Liber Scivias. Rüdesheimer Codex der Hildegard von Bingen. Die Miniaturen im Liber Scivias. Faksimile. 32 x 23,5 cm. Reich blindgeprägtes OSchweinsleder über abgefasten Holzdeckeln mit goldgeprägtem RTitel in OLeinenschuber (minimal berieben). Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 2012.

3.400

Codices Selecti CX. Eines von 280 Exemplaren. Die Originalhandschrift ist seit dem 2. Weltkrieg verschwunden, allerdings fertigten zufälligerweise von 1927 bis 1933 Schwestern der Ordensgemeinschaft des Klosters Rupertsberg eine Kopie an. Der Codex enthält Hildegard von Bingens erstes theologisch-kosmologisches Werk mit noch heute aktuellen prophetischen Anleitungen. Darin entwickelte sie ihre philosophisch-theologische Glaubenslehre, in der Weltbild und Menschenbild untrennbar mit dem Gottesbild verbunden sind. Mit dem dazugehörigen Kommentarband über „Die Wucht der Vision und die Ordnung der Bilder“ von Lieselotte Saurma-Jeltsch. – In sehr guter Erhaltung. Abbildung Seite 286

1137 Mercator, Gerhard. Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura. Mit 58 farbigen doppelblattgroßen Karten und 31 S. Text. 45 x 33 cm. OLederband (minimal beschabt) mit vergoldetem Deckelornament. Zürich, Coron, 1988.

250

Exemplar einer kleinen Auflage erschien die vorliegende Exklusiv-Ausgabe nur „für die Freunde des Hauses Coron“. Das wegweisende Werk, das den Begriff Atlas erst in seinem heutigen Verständnis etablierte, liegt in einer besonders schön kolorierten, originalgetreuen Version vor Nach dem Original des Atlas aus der Fürstlichen Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen Duisburg 1595. Mit einem ausführlichen erläuternden Text. – Nahezu verlagsfrisches Exemplar. Abbildung

1138 Mercator, Gerhard. Galliae Tabule Geographicae. Faksimile Durchgehend farbig illustriert. 41 x28 cm. OLeder (gering bestoßen) über Holzdeckeln mit Blindund Goldprägung. (München, Faksimile-Verlag 2012).

250

Nachbildung des Mercator-Atlas, das wegweisende Werk, das den Begriff Atlas erst in seinem heutigen Verständnis etablierte, der unter der Signatur 2° Kart. B 180/3 in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz aufbewahrt wird. – Neuwertig.

1139 Merian, Maria Sibylla. Leningrader Aquarelle. 50 faksimilierte lose Tafeln in Umschlägen in Kassette

und Tafelübersicht (OBroschur). 45 x 35 cm. OHalbpergament in OPappschuber. Leipzig 1974.

220

Numeriertes Exemplar einer kleinen Auflage. Faksimile von 50 Aquarellen der Maria Sibylla Merian aus dem Besitz der Leningrader Akademie der Wissenschaften mit Schmetterlingen, Käfern und anderen Insekten. – Nahezu verlagsfrisch. - Ohne Kommentarband.

1140 Das mittelalterliche Hausbuch aus der Sammlung der Fürsten zu Waldburg Wolfegg. Faksimile und Kommentar, zus. 2 Bände. 30 x 20 cm. OLeder mit goldgeprägtem RTitel bzw. OHalbleder (der Vorderdeckel des Kommentarbandes stärker bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel in OHalbleinenschuber (leicht fleckig). München und New York, Prestel, 1997.

180

„Ihren heute gebräuchlichen Namen erhielt die Handschrift im 19. Jahrhundert: Ralf von Retberg nannte sie 1865 ein »‘mittellterliches Hausbuch‘, weil sie allerlei enthält, was dem Besitzer eines Hauses oder auch namentlich einer Burg wichtig erscheinen mochte, und anderes was er [...] der Aufzeichnung wert achtete«„ (Kommentar, S. 65). Ohne Limitierung und Nummer. – Nahezu verlagsfrisch.

285 Faksimiles
1137
286 Faksimiles 1136

1141 Pacino de Bonaguida. Buch der Bilder. Handschrift MS M. 643 des Morgan Library & Museums in New York. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. Ca. 25 x 17 cm. Rotbraunes OKalbsleder über abgefasten, massiven Holzdeckeln mit Blindfileten und reicher Deckelvergoldung bzw. illustrierter OPappband, zusammen in 2-teiliger jagdgrüner OSeidenkassette mit goldgeprägtem Deckel. Simbach, Müller & Schindler, 2015.

1.400

Eines von 900 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 960), „Alle Blattgoldpartien des Originales [!] sind im Faksimile mit 22karätigem Echtgold wiedergegeben“ (DV). Dargestellt ist als Bilderbibel ganz ohne Text Szenen aus dem Leben Christi, die von dem Maler Pacino di Bonaguida (um 1280-1340) stammen. Mit ihm wird zum allerersten Mal die zukunftsweisende räumliche Bildauffassung des Trecento in die Buchmalerei aufgenommen - ein Meilenstein der Kunstgeschichte. – Sehr gut erhalten.

Abbildung

287 Faksimiles
1141
288 Faksimiles 1143

1142 Pizan, Christine de. 100 Bilder der Weisheit. Epistre Othea. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. 20 x 13 cm. Dunkelblaues OLeder mit reicher ornamentaler Rücken- und Deckelvergoldung bzw. OLeinen mit goldgeprägtem Rücken- und VDeckeltitel in blauer OSeidenkassette (diese etwas berieben und mit leichten Schabspuren). Simbach, Müller und Schindler, 2009.

900

Eines von 990 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage 1020). Faksimile der prächtig illustrierten Bilderhandschrift Ms 74 G 27 mit den Othea-Briefen der Christine de Pizan (65-1429), die mit 98 Miniaturen ausgestattet wurde. Das Original wird heute in Den Haag in der Königlichen Bibliothek der Niederlande aufbewahrt. Enthalten sind die fiktiven Briefe einer antiken Göttin, die in Zusammenhang mit moralischen Lebensweisheiten und mythologischen Erzählungen gebracht werden. Die französische Schriftstellerin und Philosophin Christine de Pizan (1364-1429) gilt als die erste Autorin der französischen Literatur, die von ihren Werken leben konnte. – Nahezu verlagsfrisch. Abbildung

1143 Ptolemaeus, Claudius. Cosmographia. Codex urbinas latinus 277. Faksimile, Kommentar und Dokumentation. 2 Bände und 1 Mappe. 60 x 44 cm bzw. 34 x 24 cm. Überaus reich blindgeprägtes dunkelbraunes

OKalbsleder (kaum berieben) über schweren, kantigen Holzdeckeln mit großem goldgeprägtem Deckelornament 2 Messingschließen und 10 großen, durchbrochenen, geschmiedeten und mit Buckeln versehenen, an Rundkopfnägeln befestigten Messingbeschlägen; OHalbleder mit goldgeprägtem Rücken- und VDeckeltitel auf Leinenbezug; OPappmappe. Zürich, Belser, 1983.

2.200

Eines von 500 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 550) des Ptolemaeus-Atlas‘ aus der Biblioteca Apostolica Vaticana, prachtvoll faksimiliert und in hochkarätigem Blattgold gehöht und außergewöhnlich schön gebunden. Die Cosmographia, eine Darstellung der ganzen bekannten Welt war von dem aus Alexandria stammenden Astronom, Mathematiker und Geographen Claudius Ptolemäus im zweiten nachchristlichen Jahrhundert verfasst worden. Sie verzeichne t mehr als 8000 Orte, die in der diesem Faksimile zugrunde liegenden Handschrift visuell in Karten dargestellt wurden. Der Kommentarband enthält zahlreiche Essays: Die Cosmographia des Claudius Ptolemäus. Codex urbinas latinus 277. Eine Einführung. Hrsg. von Arthur Dürst. 1983. - Codices e Vaticanis selecti quam simillime expressi iussu Jioannis Pauli PP II consilio et opera curatorum Bibliothecae Vaticanae, Volumen LXXX. – Nrur unwesentliche Gebrauchsspuren, sehr schönes Exemplar. Abbildung

1144 Retz, Franz von. Von wundersamen Begebenheiten. Defensorium inviolatae virginitatis beatae Mariae. National Library of Ireland Ms 32,513. Faksimile und Kommentar. 40 Bl. mit 37 Miniaturen; 272 S. OSamt und OBroschur in OKunstleder-Kassette. (Simbach am Inn, Müller und Schindler, 2007).

300

Eines von 800 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 830 Ex.) der für den Verkauf bestimmten, einmalig verlegten Ausgabe. Ziel des Faksimiles ist es, anhand von Beispielen spätmittelalterlicher Typologie die praktische Möglichkeit und Denkbarkeit der Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria nachzuweisen. Auch gleichwertige Altarbilder aus der Kunstgeschichte werden behandelt. – Je ein blindgeprägter Exlibrisstempel im Vorsatz, ansonsten ein tadelloses Exemplar.

1145 Sala, Pierre. Sala Petit Livre d‘Amour. Das Kleine Buch der Liebe des Pierre Sala. Faksimile in Gold und Farben und Kommentar, zus. 2 Bände. 13,5 x 10 cm. OHalbleder mit RVergoldung und samtenen Deckelbezügen in goldgeprägter Lederkasette mit 6 Eisenringen (dieser minimal berieben) bzw. OPappband mit goldgeprägtem LederRSchild in OPappschuber (dieser minimal berieben). Luzern, Faksimile-Verlag, 1994.

150

Eines von 980 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 1060). – Tadellos.

289 Faksimiles
1142

1146 Das Salzburger Perikopenbuch. Clm 15713 der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Faksimile. 1 Band. 37 x 29 cm und 41 x 32 cm. Rotes OZiegenleder mit Blindfileten, 12 Elfenbein-Replikaten auf dem Vorderdeckel und 2 Metallschließen in OPlexiglas-Schuber (leicht angestaubt, mit montiertem Klebeschild). Luzern, Faksimile Verlag, 1997.

800

Eines von 180 nummierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit Elfenbein-Replikaten auf dem Vorderdeckel (Gesamtauflage: 480). Die ursprünglichen Elfenbeintäfelchen, die in den Vorderdeckel des mit rotem Leder überzogenen Bucheinbandes eingelassen wurden, stammen höchstwahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert und kommen entweder aus Südfrankreich oder Nordspanien. Das Salzburger Perikopenbuch ist ein prachtvolles Beispiel für die ottonische Buchkunst, die an die karolingische Buchmalerei nahtlos anknüpft. Es entstand um 1020 in Salzburg oder Regensburg, sehr wahrscheinlich für den Salzburger Erzbischof Hartwig. Die äußerst üppig ausgestattete Handschrift mit zahlreichen Miniaturen, Prunk- und Goldinitialen kann als Gegenstück zum Perikopenbuch Heinrichs II. gesehen werden, welches ebenfalls zu den bedeutendsten Bilderhandschriften europäischer Buchkunst zählt. – Nahezu neuwertig. Ohne Kommentarband. Abbildungen

1147 Die Savoy Hours. Ms. 390 der Beineke Rare Book & Manuscript Library der Yale University in New Haven. 20,5 x 15 cm. Überaus reich goldgeprägtes OLeder mit Steh- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt in OLeinenkassette in OLederschuber.

Luzern, Quaternio, 2017.

1.200

Die Savoy Hours sind um 1335 in Paris entstanden, Auftraggeberin war Blanche von Burgund, Enkelin König Ludwigs IX. Die heute noch erhalten 26 Blätter sind mit 50 Miniaturen ausgestattet.

Tragischerweise verbrannte 1904 in Turin das umfangreiche Stundenbuch, bereits im Laufe der Jahrhunderte waren verschiedene Einzelblätter entfernt und die Handschrift stark beschnitten worden. Im Jahre 1910 wurde durch Zufall in der Kathedrale von Portsmouth ein Teil der Handschrift wiederentdeckt. Dieses Fragment überliefert heute noch die Schönheit der Savoy Hours. – Nahezu verlagsfrisch. Abbildung

1148 Status du Thoison. Statuten des Ordens vom Goldenen Vlies, Biblioteca del Instituto de Valencia de Don Juan in Madrid. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. 32,5 x 21 cm. OLeder (bekratzt, künstlich beschabt) mit goldgeprägtem RSchild in dunkelblauer OSamtkassette (berieben und mit vereinzelten Druckspuren) mit RVergoldung und goldener metallischer Vignette mit Emailleeinsätzen bzw. OLeinen. (Valencia, Scriptorium, 1998).

600

Eines von 600 Exemplaren, hier ohne Nummer und Druckvermerk. Der Orden vom Goldenen Vlies, gegründet im 15. Jahrundert, ist bis

290
Faksimiles
1146 1146
291 Faksimiles 1147

Faksimiles

heute vor allem mit den Herzögen von Burgund und dem Hause Habsburg verbunden. Der hier faksimilierte Codex vereint die Statuten des Ordens aus dem 16. Jahrhundert. Vermutlich wurde die Handschrift von Simon Bening illuminiert. – Wohlerhalten. Abbildung

1149 Das Volkacher Salbuch herausgegeben von Klaus Arnold und Ute Feuerbach. 2 Bände. Faksimile und Kommentarband. 31 x 21 cm. OPappbände in OPappschuber. Stadt Volkach 2009. - Tadellos.

292
150 1148

Register

A

Abel, Caspar 132

Abele von Lilienberg, Matthias

553

Adler-Trumpf 412

Agpeya 1021a

Algerien 30

Allgemeines Reise-Archiv 1

Altdorfer, Albrecht 1073

Amberg, József 26

Amoenitates literariae 590

Amon, Anton 189

Angelis suis 1015

Angkor Wat 49

Anquetil, Louis-Pierre 491

Anrep-Elmpt, Reinhold Graf 34

Anti-Hitler-Karikaturen 540

Antiphonale-Blatt 1006

Anville, Jean Baptiste

Bourguignon de 2

Apotheker-Rezeptbuch 301

Archenholz, Johann Wilhelm von 190

Architektur-Album 1074

Argenville, Antoine Joseph

Dezallier de 372

Aringhi, Paolo 1075

Arnaud de Ronsil, Georges 302

Arndt, Johann 1040-1041

Asakir-i Mansûre-i

Muhammediyye 1033

Äthiopische Gebetbuch 1021

Aufzeichnungen einer Patriotin

133

Auschwitz 542

Aventinus, Johannes 134

Avicenna 1004

Avis Aux Israelites 541

B

Bachmann, Johann Friedrich 191

Baedeker, Karl 68-74, 192-193

Bailey, Nathan 591

Bairei, Kôno 422-423

Barbara, Joseph van de H. 585

Barbault, Jean 1076

Bartholin, Thomas 303

Batty, Robert 136

Bauer, Fritz 554

Bauernfeind, Carl Maximilian von 414

Baumgarten, Siegmund Jacob 3

Baumgärtner, Karl Heinrich 304

Bayrischen Truppen 513

Beaurain, Jean de 75

Beauvau, Henri de 4

Beck, Johann Adam 555

Beck, Johann Jodocus 481

Beehr, Matthias Johann 137

Beger, Lorenz 194

Behr, Georg Heinrich 76

Bellin, Jacques Nicolas 77

Bene Florentinus 1013

Berckenrode, Balthasar Florisz van 78

Berga, Wolfgang Ernst von 402

Berhandtsky, Placidus 79

Beringer, Johannes

Bartholomäus Adam 305

Berlin und seine Bauten 195

Bespannungs-Abteilung 196

Beta 197

Biblia germanica 1036-1039

Biblia Pauperum 1128

Biedermeier Kassette 1077

Blanc, Charles 1078

Blankaart, Steven 306-307

Boccaccio, Giovanni 1129

Bodenehr, Gabriel 80

Boerschel, Ernst 198

Böhler, Otto 524

Böhme, Jacob 535

Bohn, Heinrich 308

Boissard, Jean Jacques 1079

Bontekoe, Cornelis 309

Borelli, Giovanni Alfonso 310

Botanical Magazine 373

Bourdais, Sébastian 199

Bourgoing, Jean de 597

Bowdich, T. Edward 27

Brambilla, Giovanni Alessandro 311

Bramsen, Ludvig Ernst 473

Brasilien 35

Braun, Georg 1130

Breuninger, Friedrich Wilhelm 138

Brué, Adrien-Hubert 37

Brunner, Andreas 139

Brünninghausen, Hermann Joseph 312

Buddha Ushnisha 459

Buffon, G. L. L. de 374-376

Bühne und Brettl 525

Bülow, Adam Heinrich Dietrich von 510

Burgh, A. 526

Burgsdorf, Friedrich August

Ludwig von 403

Burman, Pieter 556

Burmeister, Hermann 356

Burrows, C. B. 51

Büsching, Anton Friedrich 5-6, 200-201

Büttner, Christoph Gottlieb 313

Carracci, Annibale 1080

Catesby, Mark 377

Chambers, Ephraim 357

Chanlaire, Pierre-Grégoire 82

Chinesische Kaiserbilder der Qing-Dynastie 424

Chinesische Schmetterlinge 425

Chinesisches Rollbild 426

Chiolich von Loewensberg, Karl 511

Christus in der Vorhölle 1011

Chronica Ditmari 153

Chung, Lo Kuan 427

Clavarinus, Petrus 1043

Clüver, Philipp 7

Cochelet, Charles 28

Comité International d’Auschwitz 542

Conring, Hermann 557

Cook, James 8-9

Corpus juris Saxonici 558

Costantini, Angelo 527

Costumes de la Suisse 503-504

Cotton, Charles 588

Crevecoeur, Michel-Guillaume

Jean de 40

Crissé, Turpin de 512

Cuccioni, Tommaso 505

Cuzzianti, Antonio Leon 1020

D

Dalberg, Johann Friedrich Hugo von 1081

Dalin, Olof 83

Danckerts, Justus 39

Darier, Hugues 559

Darstellung der Königl.

Bayrischen Truppen 513

Decker, Carl von 514

Defensorium inviolatae

virginitatis beatae Mariae 1132

Delaporte, Joseph 10

Delsenbach, Adam 1082

Die Graphischen Künste. 599

Dielhelm, Johann Hermann 140

Ditmari-Chronik 153

Dolmetsch, Heinrich 1083

Dresser, Henry Eeles 378

Drury, Drew 379

Duhamel du Monceau, Henri Louis 415

Duméril, André Marie Constant 358

Dunhuang Bi Hua Xuan 428

Duval, Pierre 41

Eckhart, Johann Gottlieb 404

Eckhel, Joseph 474

Eglises principales de l’Europe 1084

Eichhorn, Ernst Alfred 142

Einstein, Carl 600

Elfenbein-Globus mit Sonnenuhr 11

Elwe, Jan Berend 143

Engelbrecht, Martin 202

Engelhus, Dietrich 12

Erath, Anton Ulrich von 144

Ernst Ludwig, Landgraf von Hessen-Darmstadt 145

Estors, Johann Georg 467

Evangelistar aus St. Peter 1133

Exerzir-Reglement für die Kavallerie 203

F

Fäh, Adolf 592

Falk, Tilman 1085

Fallmerayer, Jacob Philipp 85

Familienchronik-Bilderalbum

1085a

Fioravanti, Leonardo 314

Firdousi, Abu l-Qasim 429-430

Flamsteed, John 13

Fleming, Hans Friedrich von 405

Fontana, Felice 315

Fossilien 380

Frank, Gustav 204

Franklin, Benjamin 42

Franzetti, Agapito 109

Freud, Sigmund 316

Fried, Alfred H. 543

Friedrich II., der Große 205

Friex, Eugène-Henri 86

Froelich, Erasmus 52

Fröhner, Wilhelm 1086

Fuchs, Eduard 544

Fukisho Hikiho 431

G Gallaccini, Teofilo 1087

Gallus, Gottfried Traugott 206

Gamy, Marguerite 416

Garengeot, Jacob Crescent 317

Garsault, François Alexandre Pierre de 381, 593

Gaspari, Adam Christian 14

Geissler, Christian Gottfried

Heinrich 501

Geissler, Robert 146

Caldcleugh, Alexander 38

Calvin, Johannes 1042

Candidus, Petrus 1131

Cappi, Jean 81

Carl von Preussen 217

Carpentier, Henri 598

Dyke, Daniel 1045

E

Ebel, Johann Gottfried 84 Eckartshausen, Karl von 536

Eckhart, Johann Georg von 141

Gericke, F. K. G. 406

Gerritsz, Hessel 87

Gervaise, Nicolas 53

Giesebrecht, Ludwig 147

Girard, Jean Pierre F. 1088

Gneist, Heinrich Rudolph 560

293 Register
C

Goldast von Haiminsfeld, Melchior 561

Goltzius, Hubert 475

Gomes, Bernardino Barros 88

Görges, Wilhelm 148

Gotendorf, Alfred N. 594

Graevius, Johann Georg 1018

Grote-Hasenbalg, Werner 601

Grotius, Hugo 562

Gruber, Johann Daniel 149

Guercino 1089

Guru Nanak 432

Güssefeld, Franz Ludwig 150

H

Hablizl, Carl Ludwig 90

Habsburg, Otto von 545

Hagek z Liboczan, Wacslaw 91

Hagen, Gottlieb von 563

Hallberg-Broich, Theodor 54

Halle, Johann Samuel 382

Haller, Albert von 318-319

Halmen, Pet 528-530

Hamilton, Robert 320

Hansteen, Christopher 359

Harris, Moses 383

Hartknoch, Christoph 207

Hassel, Georg 15

Havestadt, Christian 208

HAWIE 321

Hayn, Hugo 594

Hecker, August Friedrich 384

Hederich, Benjamin 16

Heermann, Johann 1046

Heider, Daniel 564

Heister, Lorenz 322

Hellwig, Johann Christian

Ludwig 586

Henckel, Joachim Friedrich 323

Herbarium 385

Herden, Eitel Friedrich von 565

Herrera y Tordesillas, Antoine de 43

Hessling, Egon 602

Heyden, Christian 1090

Heydenreich, Christian August

Heinrich 151

Heymann, Ignaz 92

Hiroshige, Ando Ichiryusai 433-435

Hirsch, Karl Christian 152

Histoire d‘amour sans paroles 1134

Historia Martisburgica 153

Hitler-Karikaturen 540

Hoffmann, Christian Gottfried 566

Hokusai, Katsushika 436-438

Holbein, Hans 1091

Homann, Johann Baptist 17, 44, 55, 93-95, 154

Hondius, Hendrik 1092

Horae Beatae Mariae Virginis 1008

Hornius, Georgius 56

Hornung Petit, Charles 96

Hospinian, Rudolph 1047

Hufeland, Christoph Wilhelm 325-333

Hufeland, Friedrich 334

Humboldt, Alexander von 18

Hüne, Albert 155

Hüter, Carl Christoph 324

I

Indische Prozessionen 57

Indopersische Miniaturen 439440

Israelites Avis 541

J

Jaillot, Alexis-Hubert 156

Janin de Combe-Blanche, Jean 335

Japanische Berufe 441

Japanisches

Ornamentvorlagenbuch 442

Jiddische Salonmusik 482

Job, Johann Georg 537

Jobert, Louis 476

Jode der Ältere, Pieter de 1093

Johann Gottfried II., Bischof von Würzburg 1048

Joly, Claude 1049-1050

Jomini, Antoine Henri de 89

Juan de Jesus Maria 1051

Justi, Johann Heinrich Gottlob von 417, 567

Justi, Karl Wilhelm 1052

K

Kaempfer, Engelbert 58

Keihô, Takada 443

Khunrath, Conrad 336

Kißling, Johann 1053

Klügel, Georg Simon 360

Knorr, Georg Wolfgang 1094

Konfuzianische Philosophen 444

Königliche Ahnentafel 468

Konstantinopel 97

Koranhandschrift 1035

Koromandel, Crescentius 492

Kostüm-Leporello 507

Krantz, Albert 157

Kreußler, Heinrich Gottlieb 158

Kühnlin, J. H. 98

Kulissenbild 1095

Kunisada, Utagawa 445

Kuniyoshi, Utagawa 446

Kurth, Julius 447

Küttner, Carl Gottlob 99

Kwiatkowski, Pjotr 1054

La Condamine, Charles Marie de 45

La Rocheguilhen, Anne de 19

La Serve, François Guillaume de 361

La Vallée 159

Lackbilder 483

Lasteyrie, Charles Philibert de 1096

Le Bas, Philippe 160

Le Bret, Johann Friedrich 100-101

Le Rouge, Georges-Louis 46

Ledermüller, Martin Frobenius

386

Lehmann, Christoph 161

Leischner, Carl Ferdinand 538

Lektionar zu den Festen der Heiligen 1135

Leth, Hendrik de 102

Leuckfeld, Johann Georg 1096a

Liber Librorum 595

Liber Scivias 1136

Lilienthal, Michael 477

Lindenberg, Paul 209

Linné, Carl von 387

Lisle, Guillaume de 103

Little, Stephen 448

London Panorama 104

Loos, Philipp Werner 1097

Lorich, Reinhard 568

Loysel, J. B. 1098

Ludewig, Johann Peter 162. 210

Lund, Johann 484

Luther, Martin 1044

Magister cum discipulis 1002

Magnen, Jean Chrysostome 337

Mai-Feier-Fest-Album 493

Malo, Charles 211

Malpighi, Marcello 338

Manby, George William 418

Manga 449

Marherr, Philipp Ambrosius 362

Maria Lactans 1010

Marienleben 1005

Mariotte, Edmé 363

Marokko 30

Marolois, Samuel 1099

Marshall, John 47

Martin, Robert Montgomery 59

Mask, The 531

Maurer, Felix 364

Mayer, Wilhelm Benjamin 532

May-Junius 1001

Mechel, Chretien von 478

Medizin 339

Melchior Mattsperger 1055

Melchisedek 1007

Melissantes 20

Mellin, August Wilhelm Graf von 407

Mensuralbum 494

Mercator, Gerhard 1137-1138

Merian, Maria Sibylla 1139

Michailowitsch, Nikolai 105

Mila, Wilhelm 212

Mind, Gottfried 1100

Miraeus, Aubertus 1056

Miscellanea Physico-MedicoMathematica 340

Missale temporis 1014

Mittelalterliches Hausbuch 1140

Montag, Eugen 1057

Montalembert, Marc René de 516

Moses 1003

Müller, Heinrich 1058

Müller, Johann 1059

Murawiew, Nikolai 60

Murri, Vincenzo 1060

Musterblaetter 213

N

Nachtigal, Gustav 31

Naturforscher, Der 388

Naumann, Johann Friedrich 389

Nerreter, David 1061

Newe Testament Deutzsch 1039

Nicolai, Friedrich 214

Niebuhr, Carsten 21

Nietner, Theodor II. 390

Nihon no chizo 450

Nipponseifu kankei-sha 451

Norr, Erhardt 341

Nuovo dizionario istorico 106 O

Ocha no uchi „Hiru na“ 452

Oesterley, Georg Heinrich 163

Oetter, Samuel Wilhelm 479

Oldenburger, Philipp Andreas 569

Ortelius, Abraham 164, 215

Pacino de Bonaguida 1141

Paine, Thomas 571

Panciroli, Guido 1101

Paneth, Philipp 216

Paris (Photoalbum) 107

Parmentier, Antoine Auguste 464

Patriotische Schriften 570

Peithner von Lichtenfels, J. T. A. 365

Perret, Jacques 1102

Petersen, Johann Wilhelm 1063

Pforr, Franz 1103

Photoalbum 413

Piranesi, Giovanni Battista 1104

Pizan, Christine de 1142

Pluche, Noël Antoine 391

294 Register
L
M
P

Pluntke, Rudolf Bernhard 546

Potsdam 217

Praxes geometricae 366

Preissler, Johann Daniel 1105

Preußen 218

Probst, Johann Friedrich 108, 165-170, 219-220

Prokop, Otto 342

Propagandistisches Zeitungskonvolut 547

Psalterium latino-batavice

1004a

Ptolemaeus, Claudius 1143

Pürckenstein, Burckhard von 367

Pütter, Johann Stephan 572

Q

Qi Baishi 453

Qing-Dynastie 424

R

Raimund, Ferdinand 533

Rang, Florens Christian 548

Rango, Ludwig Fr. von 221

Rank, Otto 343

Rationsmarken 549

Raynal, Guillaume-Thomas 573

Reber, Franz 1106

Reisebeschreibungen 22

Reland, Adrian 61

Relation de l‘inauguration

solemnelle 110

Retz, Franz von 1144

Riccius, Christian Gottlieb 469

Richter, Otto Friedrich von 62

Riesser, Gabriel 485

Rimpler, Georg 517

Rinaldi, Francesco 111

Rink, Eucharius Gottlieb 508

Robert de Vaugondy, Gilles 112

Roberts, David 32

Rockstroh, Heinrich 392

Rocoles, Jean-Baptiste 495

Roger-Miles, M.L. 603

Rom 113-114, 1107

Rondelet, Guillaume 344

Rösel von Rosenhof, August

Johann 393-395

Rosenberg, Johann Georg 222

Rosenzweig, Franz 486

Rosinius, Johannes 1108

Rouargue, Adolphe 115

Rousseau, Jean-Jacques 1109

Rudloff, Friedrich August 171

Rudolphi, J. A. 470

Ruga, Pietro 116

Rugendas d. Ä., Georg Philipp

1110

S Sachs, Salomo 223

Sachsen, Moritz Graf von 518

Sala y Abarca, Francisco Ventura 519

Sala, Pierre 1145

Saltarino 496

Salzburger Perikopenbuch 1146

Sammlung außerlesener Gebether 1019

Sammlung der besten

Reisebeschreibungen 22

Sanctus Antonius 1009

Sandrart, Joachim von 1111

Sankt Petersburg 117

Sanson, Guillaume 63

Sassi, Moriz 33

Savoy Hours, Die 1147

Schaarschmidt, Samuel 345

Schaitberger, Joseph 1064

Schambogen, Johann Christoph 574

Scharf, Christoph Barthold 172

Schedel, Hartmann 1022-1032

Scheffer, Johannes 1112

Scheffer, Melchior u. a. 1065

Schenk, Pieter 173

Schiffsspeisekarten 465

Schilter, Johann 575

Schinkel, Karl Friedrich 1113

Schlegel, Johann Heinrich 118

Schliemann, Heinrich 1114

Schlotke, Ferdinand 1114a

Schmauß, Johann Jacob 119, 576

Schmettau, Samuel 224

Schmetterlinge 425

Schmutzler, Emil 604

Schoenbeck, Richard 408

Schöpf, Gregor 174

Schramm, Carl Christian 419

Schreber, D. G. 417

Schreber, D. G. 417

Schultes, Johann Adolph von 175

Schultze, Leonhard 396

Schwab, Gustav 120

Schwarz, Christian 397

Scott, David 420

Segner, Johann Andreas 368

Semon, Richard 398

Serizawa, Keisuke 454

Seutter, Matthäus

121-123, 176, 225

Seyfart, Johann Friedrich 520

Seyfried, Johannes 1115

Shunga Nishiki-e 455

Shunkei, Mori 456

Simon, Gustav 346

Simond, Louis 124

Simonis, Philipp 177

Sitte, Camillo 1116

Sleidanus, Johannes 1066-1067

Smith, Adam 577

SMS Bremen 36

Souvenirs du lac Léman 125

Spanheim, Ezechiel 480

Spector, Johanna 550

Springer, Robert 226

Stahl, Georg Ernst 347-348

Status du Thoison 1148

Statutenbuch 1016

Steinabreibungen 457

Stern, Itzig Feitel 487

Strahlheim, C. 227

Struve, Burkhard Gotthelf

178-179, 578

Struve, Georg Adam 579-580

Struve, Wilhelm 421

Stundenbuchkalender 1012

Subsidium chorale 1068

Sugamo-Gefängnis 458

Sulpicius, Severus 23

Sulzer, Friedrich Gabriel 399

Sutherland, Thomas 409

Széchenyi, Béla 64 T

Tafelband mit 78 Kupfern 515

Tavernier, Jean-Baptiste 126

Teller, Johann Friedrich 539

Tetzen-Lunds, Chr. 605

Teutsche Kriegs-Canzley 521

Theophilus à Sancto Alberto 1069

Thoma, Hans 534

Thon, Christian Friedrich

Gottlieb, 464

Thüngen, C. E. v. 410

Tielke, Johann Gottlieb 522

Tissot, Samuel Auguste 349

Toshikata, Mizuno 460

Toyokuni I, Utagawa 461

Trevisano, Michele 1017

Tyroff, Konrad 472

Ughi, Lodovico 127

Ukiyo-e 462

Ullmann, Johann Erdmann 180

Urbino, Raffael da 1117

Urlsperger, Samuel 48, 181

Uzanne, Octave 497

Valesi, Francesco, Antonio

Francesco Gori 1118

Vambéry, Hermann 65

Vanel, Charles de 498

Verband der Deutschen Juden

488

Verstegan, Richard 1119

Vigevano, Giuseppe 1120

Visbia Gothorum 128

Visconti, Ennio Quirino 1121

Visscher, Claes Jansz 182

Vitruvius Pollio, Marcus 1122

Vlaanderen, André 551

Voigt, Johann Heinrich 369

Volkacher Salbuch 1149

Volkmar, Johann Tobias 129

Vollständige so wohl historischals theologische Nachricht 1070

Vollständiges Diarium, alles dessen, was vor, in und nach 183

W

Wabst, Christian Gottlob 184

Wafá al Buzjani 370

Walters, Johann Gottlieb 350

Walton, Izaak 587-588

Warg, Christina 466

Was wollen wir kochen? 589

Watson, Robert 130

Weber in Zürich, A. & M. 506

Weber, Max 66

Wegner, Armin T. 552

Weidenfeld, Christian Franz 1071

Weidler, Johann Friedrich 371

Weigel, Christoph 509

Weimarisches Gesangbuch 1072

Weislinger, Johann Nikolaus 499-500

Werff, Adrian van der 1123

Wetzler, Johann Evangelist 351

Wiedeburg, Friedrich 185

Wilke, Johann Georg 186

Willich, Friedrich Christoph 581

Willyams, Cooper 24

Winckelmann, Johann Joachim 1124

Winckelmann, Johann Just 187

Wissel, Friedrich von 523

Wissenschaft des Judenthums

490

Wolf, Johann 400-401

Woyt, Johann Jacob 352-354

Wreech, Curt Friedrich von 131

Y Z

Yung, Philipp 489

Yusuf Prophet 1034

Zanotti, Giampietro Cavazzoni 1125

Zapf, Hermann 596

Zauner, Judas Thaddäus 582

Zaupser, Andreas Dominikus 583

Zeichenalbum 1126

Zeiller, Martin 188

Zeitschrift für die Wissenschaft des Judenthums 490

Zhao Yong 463

Ziegenhorn, Christoph Georg von 584

Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von 25

Zilotti, Domenico Bernardo 1127

Zincke, Georg Heinrich 411

Zittau 135

Zuchold, Ernst Amadeus 67

Zwinger, Theodor 355

295 Register
U
V

VERSTEIGERUNGS-BEDINGUNGEN

1. Die Bassenge Buchauktionen GbR, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.

2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt.

4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.

5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.

6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).

7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an