Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre
Fast 30 Jahre nachdem Tobe Hooper mit „Blutgericht in Texas“ ein Meisterwerk des Horror-Kinos schuf, produzierte „Pearl Harbor“-Regisseur Michael Bay dieses Remake. „Leatherface“ bekommt erneut kreischende Teenies vor die Kettensäge.
Originaltitel
The Texas Chainsaw Massacre
Regie
Dauer
98 Min.
Kinostart
01.01.2004
Genre
FSK
18
Produktionsland
Cast & Crew
Erin
Morgan
Pepper
Andy
Kemper
Thomas „Leatherface” Hewitt
Sheriff Hoyt
Jedidiah
Henrietta
Erzähler
Luda May
Miss Moppel
Tramperin
Old Monty
Redaktionskritik
Knapp 30 Jahre ist es her, dass Tobe Hooper mit "Blutgericht in Texas" ein Meisterwerk des Terror-Kinos schuf. Jetzt wirft Produzent Michael Bay dem berüchtigten Leatherface erneut einen Trupp Teenager vor die Kettensäge.
Horrorfans und nörglerische Filmkritiker sprachen von einem Sakrileg, als bekannt wurde, dass Tobe Hoopers "Blutgericht in Texas" aus dem Jahr 1974 neu verfilmt werden würde. Und das auch noch mit Krawall-Regisseur Michael Bay ("Bad Boys II") als Produzenten. Was für eine Unverschämtheit! Jetzt, wo "Texas Chainsaw Massacre" in den USA gelaufen ist, legen die Einspielergebnisse von über 73 Millionen Dollar den Schluss nahe, dass die 9,2 Millionen Dollar billige Kult-Schocker-Adaption den Nerv der Fangemeinde getroffen hat. Nur die Kritiker nörgeln noch immer. Dabei folgt der Plot akribisch dem Verlauf des Originals.<p>
Hochsommer 1973. Fünf Jugendliche gurken mit ihrem klapprigen Kleinbus durch das texanische Hinterland. Als sie eine übel zugerichtete, verstörte Anhalterin mitnehmen, beginnt für Erin (Jessica Biel) und ihre Clique ein tödlicher Albtraum. In dem nahe gelegenen Haus finden sie nämlich keine Hilfe, sondern Leatherface, einen blutrünstigen Hünen mitsamt Gesichtsmaske aus Menschenhaut und rotierender Kettensäge. Erins Lover Kemper und dessen Kumpel Andy fallen schnell dem Maniac zum Opfer, der verzweifelte Rest hofft auf den Beistand des Sheriffs (R. Lee Ermey). Ein fataler Fehler.<p>
Dass Regisseur Marcus Nispel inhaltlich Tobe Hoopers Vorlage reproduziert, ist keine Überraschung. Dass es ihm gelingt, trotz des Einsatzes moderner Hochglanzoptik beim Zuschauer einen Psychoterror zu erzeugen, der den Schreckensvisionen des Originals kaum nachsteht, schon eher. Abgesehen davon, dass 70er-Jahre-Kids kaum der sexy-muskulösen MTV-Körperästhetik entsprachen und dass bei einem Kameraschwenk über Leichenteile der Kopf des Internet-Filmbiz-Gurus Harry Knowles auftaucht, ist Nispels Film gänzlich humorfrei. <p>
Stattdessen macht seine hektisch entfesselte Kamera sowie sein beängstigend authentisch agierendes Opfer-Ensemble das panische Gefühl der Ausweglosigkeit regelrecht spürbar. Popkulturgerecht ergänzt mit derben Splattereffekten und der Fokussierung auf Horror-Ikone Leatherface, gelingt Nispel die zeitgemäße Umsetzung des Ur-Schockers aus den 70ern. Puristen mag diese konzeptionelle Verquickung vergraulen. Terrorphile Filmfans, die im dunklen Kinosaal das schonungslose Grauen suchen, kommen indes endlich mal wieder auf ihre Kosten.<p>
<b>Fazit: Nichts für schwache Nerven! Ultra-fieser Horrortrip, der einen trotz Werbeästhetik paralysiert</b>
Community-Kritiken zu Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre