Palmen, Bambus und Bier: Neue Bar will Bahnhofsviertel beleben
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Palmen, Bambus und Bier: Wie eine neue Bar das Bahnhofsviertel beleben will

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Der François-Mitterrand-Platz in Frankfurt hat jetzt eine Oase gegen den Durst. Die Bar „Box“ will das Viertel beleben – wie genau, verrät das dreiköpfige Team.

Frankfurt – Weder gibt es im Frankfurter Bahnhofsviertel einen Strand, noch gibt es Pandas. Was es gibt, sind hohe chinesische Hanfpalmen, riesigen Bambus, wuchernde Grünlilien, Sonnenschirme, Tische, Bänke und vor allem jede Menge Getränke mit Sommerfeeling. „Box“ heißt die neue Bar auf dem François-Mitterrand-Platz an der Mainzer Landstraße Ecke Niddastraße. Wie aus dem Nichts bringt sie Farbe und Stimmung auf den sonst so trostlosen Platz, der von 12 immergrünen Magnolien umrahmt ist, die zaghaft einige Blüten in Richtung des noblen Container-Kiosks mit Holzterrasse öffnen.

„Das sieht doch gleich ganz anders aus“, sagt Babak Farahani (41), nachdem er mit Marc Frantz (51) zwei riesige schwarze Schirme auf dem gleißend hellen Platz aufgespannt hat. In den drei Kühlschränken warten Softdrinks, Bier, Ebbelwei, Wein und Sekt auf die, die kommen mögen, um zu chillen und auf die umliegenden Hochhäuser zu blicken. „Soft opening“ nennen sie den ersten Aufbau. Am Sonntag, wenn der zweite Flohmarkt der Initiative „Auf ins Viertel“ von 12 Uhr bis 18 Uhr an 50 Tischen zum Stöbern, Feilschen und Staunen lockt, geht es richtig los.

Standort der Bar verbindet Frankfurter Westend mit Bahnhofsviertel

Seit einem Jahr träumen Farahani, Frantz und ihr Partner Alexander Zochowski davon, den so tristen Platz zu beleben. Das, was sie am Wiesenhüttenplatz mit dem Eden, das sie vor drei Jahren eröffnet haben, bereits geschafft haben, wollen sie auch hier verwirklichen. „Einen Ort schaffen, an dem sich alle wohlfühlen, sich erholen und miteinander ins Gespräch kommen können“, so Farahani. „Das Westend ist gleich gegenüber vom Platz hinter der Mainzer Landstraße. Es wäre toll, wenn sich hier am Seitentor zum Bahnhofsviertel die Leute aus den Banken rundum, Menschen aus dem Westend und die Nachbarschaft aus dem Viertel vermischen, sich austauschen und Spaß haben“, hofft Frantz.

Trister François-Mitterrand-Platz soll bunt werden

Dass der 2650 Quadratmeter große ehemalige Blittersdorfplatz, der einst aus Wiese und Büschen bestand und vor 15 Jahren komplett umgebaut, seinen heutigen Namen des ehemaligen Französischen Staatspräsidenten und Ehrenbürgers der Stadt Frankfurt bekommen hat, solange unbelebt war, ist schwer nachzuvollziehen. Schon bei der Planung des Umbaus war er vorgesehen für kleine Gastronomien und Veranstaltungen, die es aber bisher nicht gab. Gemeinsam mit dem Holiday Inn, das direkt am Platz liegt, dem Stadtmarketing, dem Regionalrat, dem Ortsbeirat, dem Koordinierungsbüro Bahnhofsviertel, dem Schutzmann vor Ort und der Offensiven Sozialarbeit Sicherheit Intervention (Ossip) haben sie diskutiert und ihren Traum der Bar weiterentwickelt.

Babak Farahani und Marc Frantz an ihrer Bar Box, die Grün und Leben auf den tristen Mitterand-Platz bringt.
Babak Farahani und Marc Frantz an ihrer Bar Box, die Grün und Leben auf den tristen Mitterand-Platz bringt. © schramek

Nach einigem Hin und Her mit den Ämtern haben sie „plötzlich ganz schnell das OK bekommen“, erzählen die motivierten Macher mit strahlenden Augen. Sie machen eine Aufbau-Pause auf der Bank und blicken sich um. Beim Blick auf den Turm der Bundesbank direkt gegenüber kommen Gedanken an die Batman-Filme der 1980er Jahre auf. „Irgendwann springt das Batman raus und trinkt einen Aperol Spritz mit uns“, sagt Frantz augenzwinkernd.

Auf der Speisekarten stehen hessische Tapas

Auch hungern müsste Batman nicht, denn der Küchenchef vom Restaurant Francis des Hotels, Dominiik Arold, hat schon Ideen für Fingerfood. „Ab nächster Woche wird es an der Box eine Art regionale Tapas geben. Roggenstullen mit Handkäs-Tatar, irgendetwas mit Äpfeln und Überraschungen aus der Ernte der Gemüseheldinnen, von denen wir unser Gemüse beziehen“, verrät er. Bis dahin gibt es Chips und Cracker zu Bier und Wein, wenn der kleine Hunger kommt. „Beim Flohmarkt am Sonntag geht es richtig los und wir hoffen, dass es sich dann rumspricht, dass wir ab nächster Woche von Dienstag bis Freitag täglich ab 15 Uhr hier sind bis mindestens 20 oder 21 Uhr“, sagt Farahani. Wenn es gut läuft, wollen sie auch am Wochenende öffnen. Am Sonntag sind sie mittendrin beim Flohmarkt, bei dem es wieder Live-Musik gibt, Eiscreme, Pommes und an der Bar Box jede Menge Drinks zwischen Palmen und Bambus. (Sabine Schramek)

Versteckt in einem Frankfurter Hinterhof im Westend hat eine neue Gastronomie eröffnet. Das Backyard by Sunny Side Up ist eine kulinarische Hinterhof-Oase mitten in der Stadt.

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