Sicherheits-Tipp vom Geheimdienst: Warum Sie Ihr Handy regelmäßig ausschalten sollten
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Sicherheits-Tipp vom Geheimdienst: Warum Sie Ihr Handy regelmäßig ausschalten sollten

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Im Alltag geht es heute kaum noch ohne Handy. Allerdings birgt das laut US-Geheimdienst auch massive Gefahren. Doch man kann diese verringern.

Frankfurt – Das Handy öfters mal ausschalten – was nach einem gut gemeinten Rat aus der Verhaltenstherapie klingt, ist tatsächlich vor allem ein Sicherheitshinweis des US-Geheimdienstes NSA (National Security Agency). So simpel die Maßnahme auch ist, so effektiv ist sie auch gegen Hacker-Angriffe, lautet der Rat aus den USA.

Oftmals unbemerkter Zugriff aufs Handy: NSA warnt vor Datenklau auf dem Smartphone

Tatsächlich hat sich das regelmäßige „Rebooten“, wie das Ein- und Ausschalten von Geräten in der Fachsprache genannt wird, als effektivstes Werkzeug des Datenschutzes herausgestellt. Das geht aus dem Leitfaden des Geheimdienstes, dem „NSA Mobile Device Best Practice“ hervor. Darin hat ein Team aus Sicherheitsexpertinnen und -experten mehrere Maßnahmen zusammengetragen.

Dass Whatsapp nicht der beste Ort ist, um sensible Daten zu besprechen, dürfte mittlerweile vielen bekannt sein. Auch dass Pop-Up-Nachrichten oder unbekannte Links nur mit Bedacht angeklickt werden sollte, um Cyber-Kriminellen nicht den Weg zu privaten Informationen oder dem Bankkonto zu ebnen, ist nichts Neues. Doch oftmals fangen sich Nutzerinnen und Nutzer mittlerweile Malware ein, ohne irgendetwas getan oder angeklickt zu haben.

Eine Person liegt auf der Couch und nutzt ihr Handy. (Symbolfoto)
Überall dabei: Sogar beim Schlafen ist das Smartphone nicht weit weg. Der US-Geheimdienst rät jedoch, das Handy regelmäßig auszuschalten, um sich zu schützen. (Symbolfoto) © William Perugini/Imago

NSA warnt vor „Zero-Click-Angriffen“: Das einfachste Mittel wirkt am Besten

Sogenannte Zero-Click-Angriffe sollen gezielt die hohen Sicherheitsstandards von Googles Android und Apples iOs umgehen und schädliche Softwares direkt im Arbeitsspeicher des Geräts platzieren. Wer sein Handy dauerhaft eingeschaltet lässt, macht es den Cyber-Kriminellen einfach: Denn sind sie einmal „drin“, können sie ungestört auf Daten zugreifen. Doch wie sich laut NSA gezeigt hat, können diese Art von Angriffe „Reboots“ nicht überstehen.

Daher gehe es beim NSA-Leitfaden auch „darum, diesen böswilligen Akteurinnen und Akteuren Kosten aufzubürden“, wie Neal Ziring, technischer Direktor der Cybersicherheitsdirektion der NSA gegenüber USA Today erklärte. Es kostet Hacker Zeit und Geld, ständig neue Malware zu entwickeln, um wiederholt Zugang zu den Handys von Nutzerinnen und Nutzern zu erhalten.

Risiken von bislang noch größtenteils unbekannten Maß birgt auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Softwarefirmen sind besorgt, dass sie zu mehr Cyberangriffen führen könnte.

„Soft Reset“: Regelmäßig Handy ausschalten, um sich zu schützen

Daher empfiehlt der US-Geheimdienst, das Handy mindestens einmal pro Woche auszuschalten. Ein solcher „Soft Reset“ führt dazu, dass das Betriebssystem vollständig heruntergefahren, alle laufenden Programme beendet und die WLAN- und SIM-Verbindungen getrennt werden, wie die Technik-Experten von chip.de erläutern. Dadurch wirke ein solcher „Soft Reset“ sogar deutlich effektiver als Sicherheits-Apps und regelmäßige Updates.

  • Wie oft das Smartphone ausschalten? Mindestens einmal in der Woche.
  • Wie lange sollte das Handy ausgeschaltet sein? Mindestens für eine Minute.
  • Wann ist dafür ein guter Zeitpunkt? Vor dem Schlafengehen, Nachts oder während das Handy lädt.

Durch das Ausschalten wird der Arbeitsspeicher regelmäßig gereinigt und somit auch von potenzieller Schadsoftware befreit. Auch der Akku profitiert von dieser Maßnahme – wie chip.de berichtet, verlängert das regelmäßige Ausschalten die Lebensdauer der Handy-Batterie. Positiver Nebeneffekt: Ist das Handy aus, hat man auch automatisch mehr Zeit für Freunde und Familie.

Betrugsgefahr lauert derweil in vielen Lebenslagen. Zuletzt warnte auch die Deutsche Rentenversicherung vor einer fiesen Betrugsmasche: Kriminelle hatten täuschend echte Briefe in Umlauf gebracht und auch telefonisch versucht, an private Daten von Rentnerinnen und Rentner zu kommen. (rku)

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