Psychisches Kapital: US-Mitarbeitende haben ein "dickeres Fell" als polnische - Expat News
Ad
Psychisches Kapital
© AdobeStock

Psychisches Kapital: US-Mitarbeitende haben ein „dickeres Fell“ als polnische

Psychisches Kapital (PsyCap) von Arbeitnehmenden variiert nicht nur von Land zu Land, sondern wirkt sich auch direkt auf die Performance von Mitarbeitenden aus. Laut Forschenden der polnischen Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften in Warschau, unter der Leitung von Aleksandra Penza, kommen Amerikanerinnen und Amerikaner  besser mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz zurecht. Die entsprechende Studie hat ergeben, dass Personen mit hohem psychologischem Kapital im Vergleich zu Personen mit niedrigem PsyCap bei negativen Ereignissen am Arbeitsplatz weniger negative Emotionen haben. Diese Erkenntnisse haben wichtige Implikationen für Personalchefinnen, um die internen Organisationsrichtlinien auf die spezifischen Bedürfnisse und Merkmale der Mitarbeitenden zuzuschneiden. Darüber hinaus scheint die Stärkung der psychologischen Ressourcen der Mitarbeitenden eine der wichtigsten Methoden zum Schutz vor den negativen Folgen von Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zu sein, wie der intensiven Digitalisierung und der zunehmenden sozialen Isolation durch Telearbeit.

Keine Auswirkungen auf das Arbeitsengagement

Wissenschaftlerin Alexandra Penza hatte für ihre Studie (hier zum Download) 748 Teilnehmende aus Polen und den USA rekrutiert, die in Unternehmen und Verwaltungseinheiten beschäftigt waren. Jeder füllte fünf Fragebögen aus, in denen das Arbeitsengagement, das Psychisches Kapital (PsyCap), positive und negative arbeitsbezogene Emotionen sowie die jüngsten positiven und negativen Arbeitsereignisse ermittelt wurde. Länderübergreifend zeigte sich, dass Personen mit hohem psychologischem Kapital im Vergleich zu Personen mit niedrigem PsyCap bei negativen Ereignissen am Arbeitsplatz weniger negative Emotionen haben. Das wirke sich jedoch nicht auf ihr Arbeitsengagement aus.

Eine getrennte Analyse der Daten für die Stichproben der polnischen und nordamerikanischen Arbeitnehmenden zeigt jedoch signifikante Unterschiede in diesen Beziehungen. PsyCap dient nur bei nordamerikanischen Arbeitnehmenden als Puffer zwischen einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld und dem Arbeitsengagement. Bei den polnischen Teilnehmenden fungiere PsyCap dagegen als Reservoir positiver Ressourcen, das die Abhängigkeit des Arbeitsengagements von positiven Emotionen, die aus positiven Arbeitsereignissen resultieren, verringere. Mit anderen Worten: US-Amerikaner haben ein „dickeres Fell“.

Positive Führung wirkt sich auf Psychisches Kapital aus

Ähnliche Studien zum Thema psychische Resilienz am Arbeitsplatz befassen sich beispielsweise mit der Auswirkung von psychischem Kapital in Kombination mit Positive Leadership (PL), die als Indikatoren für persönliche Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz diskutiert werden. PsyCap wird aus den Aspekten Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Resilienz und Optimismus gebildet und hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit. Darüber hinaus wird Resilienz als Immunsystem der Seele betrachtet, das Menschen und Organisationen in Krisensituationen unterstützt und ihnen hilft, besser mit Veränderungen und Belastungen umzugehen.