Experte erklärt das richtige Verhalten mit dem Wolf
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Vortrag in Putlitz

Aug' in Aug' mit dem Wolf: Thomas Frost erklärt das richtige Verhalten

Putlitz / Lesedauer: 2 min

Für Thomas Frost ist klar: Der Wolf ist das „Schlüsseltier“ im Wald und alle anderen, auch die Menschen, haben sich an ihn anzupassen. So erklärte er sich in Putlitz.
Veröffentlicht:08.05.2024, 20:00

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Thomas Frost geht davon aus, dass der Wolf „das Schlüsseltier im Wald“ sei und alle anderen sich ihm unterzuordnen und an ihn anzupassen hätten, auch der Mensch. Dafür gab er auf der Veranstaltung zahlreiche Hinweise, wer unter welchen Umständen im Wald vom Wolf bedroht sei und wie man sich zu verhalten habe. Denn er will „die Gesellschaft über den Wolf aufklären“. Dafür nennt er sich „Wolfspädagoge“, was zwar wirke wie ein offizieller Titel, aber keiner sei, wie er selbst erklärt. 

Tipps für Begegnungen mit dem Wolf

Gefährdet seien laut Frost Menschen, die sich statt auf zwei Beinen auf dem Boden bewegen, beispielsweise beim Sammeln von Pilzen. Oder Menschen, die sich zu schnell bewegen und deren Pulsschlag sich beschleunigt, das merke der „dem Menschen überlegene“ Wolf.

Oder Kinder, wenn sie kleiner als der Wolf seien. Babys und kleine Hunde sollte man auf den Arm nehmen. Man müsse ruhig stehenbleiben, sich groß machen und dürfe nicht weglaufen. Dann werde der Wolf langsam um einen herumgehen und in diesem Fall sollte man sich selbst mitdrehen und langsam weggehen.

„Hundertprozentiger Wolfsschutz ist möglich“

„Es gibt effektiven Herdenschutz, der zu 100 Prozent vor Wölfen schützt“, meint Frost. Er habe dafür einen Zaun entwickelt, der unter starken Strom gesetzt werden müsse, der aber nicht ausreiche: Der Weidetierhalter könne nicht nur auf der Couch liegen, sondern müsse „drei- bis viermal am Tag für zwei bis drei Stunden“ bei den Weidetieren wie Schafen oder Pferden sein. „Und auch mal bei ihnen schlafen.“

Vortrag von Thomas Frost im Putlitzer Herrenhaus, ausnahmsweise ohne einen seiner Wolfshunde.
Vortrag von Thomas Frost im Putlitzer Herrenhaus, ausnahmsweise ohne einen seiner Wolfshunde. (Foto: Stefen Niemeyer)

Frost will „öffentlichem Druck“ erzeugen

Ein Prinzip von Frost ist die Provokation. Sie verschafft ihm Aufmerksamkeit, die lenkt die Menschen auf seine Facebook-Seite, wo er Videos postet und über seine Wolfswanderungen informiert. Das Ziel: „Druck auf die Weidetierhalter“ und die Politiker, damit sie „irgendwann einsehen“, bei ihm „das Wissen“ abzuholen: „Allein kann ich gar nichts machen. Mit euch kann ich ganz viel in Bewegung versetzen.“ Bei seinem Facebook-Video am Montagabend waren 30 Zuschauer. Bis zur Massenbewegung ist es noch ein weiter Weg. Frost will ihn gehen, wie er deutlich macht.

Frost will in die Politik

Bei den Kommunalwahlen am 9. Juni kandidiert Frost als Einzelkandidat in seinem Wohnort Mestlin sowie für den Kreistag von Ludwigslust-Parchim. Würde er gewählt, will er den Parteien, „die sich exzessiv gegen den Wolf aussprechen, etwas entgegensetzen“. Bei der Kreistagswahl 2019 hatte er als Kandidat der SPD 89 Stimmen erhalten, das waren 0,26 Prozent.