OFDb - Doom Asylum (1988) - Eine Kritik von Leimbacher-Mario
Review

Wie ein Unfall...


„Doom Asylum“ ist eine Splatter-Slasher-Komödie aus den ausklingenden 80ern, in der es sich ein totgeglaubter Anwalt nach einem Unfall in einer stillgelegten Heilanstalt gemütlich macht. Dabei sieht er aus wie eine Mischung aus Leatherface, einer Pizza Margherita und einem mittelmäßigen Halloweenkostüm. Als dann 10 Jahre (!) später ein paar Teenager und eine Rockband das verlassene Anwesen beehren, setzt das entstellte, unglücklich verliebte „Monster“ zum großen Schnetzeln an, mit allem was das rostende Hospiz hergibt...

Was für ein Fest! „Doom Asylum“ ist so sonnig wie selbstironisch, so blutig wie augenzwinkernd, so trashig wie selbstbewusst. Eine vollkommen überzogene Slasherparodie, der man keine ihrer Unzulänglichkeiten übel nehmen kann. Spätestens wenn dem späteren „Sex and the City“-Star Kristin Davis mit einer Kreissäge der Kiefer gespaltet wird, ist das geneigte Publikum in Ekstase. Und beim hysterischen Lachen der Chef-Punkerin erst... HA HA HA!!! „Doom Asylum“ hat gefühlt allen Beteiligten viel Spaß gemacht (selbst wenn einige bis heute nie über ihre Auftritte gesprochen haben) und der Antagonist ist nicht nur heimlich der absolute Star. Mit Sprüchen irgendwo zwischen Freddy Krueger und Pinhead. Nicht nur das taghelle Setting fühlt sich erfrischend anti Gewohnheiten an. Sondern auch die deutliche Ironie und Übertriebenheit waren zu dieser Zeit noch lange nicht Gang und Gebe. Zudem sind einige der Babes (zum Teil Penthouse-Regulars!) pures Eyecandy und zum Glück nahezu den ganzen Film in Bikinis gekleidet. Warum auch immer. Uns soll's freuen. „Doom Asylum“ ist ein kindlicher Goreclown, bei dem man im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen aus den Videotheken damals nie das Gefühl hat, dass hier nach der Kohle geguckt wurde. Zumindest nicht ausschließlich. Talent oder Kreativität sind (außer bei den Maskenbildern) zwar ebenfalls Fehlanzeige, aber für eine kurze, saftige Affäre und (lange Zeit rare) Entdeckung taugt dieses Planschbecken der (meist bewussten) Peinlichkeiten immer. Richtig schlimm fand ich eigentlich nur die vielen zwischengeschnittenen Ausschnitte aus alten Schwarz-Weiß-Filme um die Lauflänge auszudehnen (trotzdem locker unter 80 Minuten) und die „Musik“ der Anarchogirlband, die mich wirklich hat denken lassen, dass mein Soundsystem oder die Tonspur kaputt sind. Das war eine Qual. Der Rest hat mich als „Good Bad Movie“ exzellent unterhalten. 

Fazit: bescheuert und mit Spaß dabei... „Doom Asylum“ ist wirklich herrlich schlecht. Unfassbarer Quatsch. Mit Sauce. Viel Sauce. Eine etwas in Vergessenheit geratene Trashperle. Das wussten alle Beteiligten damals auch schon. Und machten das Beste draus. Schlimm und schön. Als ob Scooby Doo auf John Waters trifft und der mal Bock auf Splatter hat. Wahnsinnig! 

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