Charakterisierung Lady Macbeth
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Lady Macbeth

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Die Teilnehmerin der Hoheit

Lady Macbeth ist die Ehefrau des Protagonisten Macbeth und somit die Frau eines einflussreichen schottischen Adligen, der gute Beziehungen zum Königshof unterhält und das königliche Heer anführt. Deshalb ist sie dem König und seinem Gefolge nicht unbekannt und genießt zu Beginn des Dramas ein hohes Ansehen in der Gesellschaft.

Hinter der Fassade der vornehmen und angesehenen Hofdame ist sie jedoch geradezu besessen von egoistischen Motiven. Sobald sie von der Prophezeiung erfährt, die auf Macbeth als künftigen König hindeutet, kennt sie nur noch ein Ziel: Macbeth die Königskrone zu sichern, notfalls auch auf gewaltsamem Wege. Zum einen kann die Haltung als Loyalität gegenüber ihrem Ehemann verstanden werden, zum anderen spielen sicherlich auch eigennützige Pläne in ihre Gedankengänge hinein. Denn wenn Macbeth König wird, kann sie den Platz der Monarchin an seiner Seite einnehmen und selbst „Teilnehmerin der Hoheit“ (S.21) werden.

Ehrgeiz und Skrupellosigkeit

Lady Macbeths Ehrgeiz, die Königsherrschaft für ihre Familie zu sichern, ist zu Beginn des Dramas sogar größer als der ihres Ehemannes. Ihn hält sie für zu zaudernd, zu gutmütig und zu rechtsgläubig, um ein gewaltsames Vorgehen zu wagen (vgl. S.21f.). Sie selbst ist in dieser Beziehung völlig skrupellos und will Macbeth den nötigen Mut dazu einflößen, den schottischen König Duncan zu ermorden (vgl. S.22).

Noch bevor Lady Macbeth ihren Mann überredet, schwört sie sich selbst darauf ein, ihren Mordgedanken von nun an ungezügelten Lauf zu lassen. Sie will nicht von Mitleid oder Bedenken über die Rechtmäßigkeit ihres Vorgehens ausgebremst werden: „Kommt, Geister […] füllt mich vom Wirbel bis zur Zeh‘, randvoll mit wilder Grausamkeit! verdickt mein Blut; sperrt jeden Weg und Eingang dem Erbarmen, dass kein grimmen Vorsatz lähmt; noch friedlich hemmt vom Mord die Hand!“ (S.23).

Die intrigante Lady Macbeth ist intelligent genug, um selbstständig Pläne für die Ermordung Duncans zu entwickeln. Daher versichert sie ihrem Ehemann, er könne sich in der Planung gänzlich auf sie verlassen (vgl. S.24). Außerdem schärft sie ihm ein, sich so harmlos und unschuldig wie möglich zu verhalten. Als Macbeth sich nach reiflicher Übe...

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