Wurzen - Die 10+ schönsten Sehenswürdigkeiten

Wurzen – Die schönsten Sehenswürdigkeiten

Marktplatz mit Ringelnatzbrunnen

Am östlichen Hochufer der Vereinigten Mulde, nur rund 30 km von Leipzig entfernt, liegt die Große Kreisstadt Wurzen. Sie gehört zu den ältesten Städten in Sachsen und feierte 2011 ihr 1050-jähriges Bestehen.

Bekannt ist Wurzen vor allem als Geburtsort des berühmten Dichters Joachim Ringelnatz, weshalb die Stadt heute den Beinnamen Ringelnatzstadt trägt. Ihm ist ein eigener Kunstpfad gewidmet. Der Ringelnatzpfad führt dich auf 13 Stationen entlang an wichtigen Sehenswürdigkeiten, vor allem in der historischen Altstadt. An jedem Standort findest du eine Stele und einen Vers aus dem umfangreichen Werk des Dichters.

Ringelnatz Stele
Ringelnatz Stele

Aber auch abseits des Pfades kannst du einige interessante Orte entdecken.

Wir haben die Stadt auf eigene Faust erkundet und möchten dir in diesem Beitrag die schönsten Sehenswürdigkeiten in Wurzen vorstellen.

Schloss Wurzen

Beginnen möchten wir mit dem Schloss Wurzen, das im Gegensatz zur weit verbreiteten damaligen Bauweise nicht als Burg- und Verteidigungsanlage, sondern von Beginn an als Schlossbau geplant wurde.

Schloss Wurzen

Zwischen 1491 – 1497 im spätgotischen Stil mit Elementen aus der Frührenaissance gebaut, diente es als Bischofsresidenz für den Meißener Bischof Johann VI. von Saalhausen.

Besonders ins Auge stechen die beiden Rundtürme, die im Laufe der Zeit mehrfach abbrannten, aber immer wieder aufgebaut wurden.

Heute befindet sich in dem gut erhaltenen Residenzschloss ein Hotel (mehr Infos*) und ein Restaurant. Auch als Zweigstelle des Standesamts Wurzen wird es genutzt.

Dom St. Marien

Direkt neben dem Schloss befindet sich der Dom St. Marien. Die Kollegiatstiftskirche wurde 1114 von Bischof Herwig von Meißen eingeweiht und gehört damit zu den ältesten Gebäuden der Stadt.

Dom St. Marien

1470 wurden große Teile der Kirche bei einem verheerenden Brand zerstört. Nach dem Wiederaufbau ließ Bischof Johann VI. von Saalhausen das Gebäude 1503 um den Westchor und 2 Jahre später um 2 Joche an den Ostchor erweitern. Durch den Bau des benachbarten Schlosses ein paar Jahre zuvor wurde die Kirche zudem zum Dom.

Im Laufe der Jahre wurde der Dom mehrfach umgebaut, bevor er 1932 seine heutige Gestalt bekam. Besonders auffällig sind die beiden 42 m hohen Türme, die das Stadtbild prägen und von vielen Orten aus zu sehen sind.

Blick auf die Dom Türme
Blick auf die Türme

Im Dom finden neben den Gottesdiensten (von Frühjahr bis Herbst) auch verschiedene Veranstaltungen und Konzerte statt.


Exkurs: Durch Wurzen führt der Lutherweg, auch wenn Martin Luther selbst die Stadt nie besucht hat.

Der Dom ist etwas ganz besonderes, denn hier fanden schon 1542 evangelische Gottesdienste statt, obwohl die katholischen Bischöfe noch bis 1582 im Wurzener Schloss lebten. Luther ist im Dom sehr präsent und auch vor dem Gebäude ist er gegenwärtig. Hier findest du den Lutherbrunnen.,

Lutherbrunnen vor Dom St. Marien

Im Übrigen führt auch der Jakobspilgerweg durch Wurzen.

Kulturhistorisches Museum

Auf dem Weg zum Marktplatz kommst du am Kulturhistorischem Museum vorbei.

Kulturhistorisches Museum Wurzen

Das Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute Gebäude gehört zu den schönsten Renaissancehäusern der Stadt und zeigt neben den Ausstellungsstücken der Stadtgeschichte auch die Ausstellung zu Leben und Werk von Joachim Ringelnatz.

Eintritt: 4 € pro Person (freier Eintritt bis 16 Jahre)

Marktplatz

Auf dem Marktplatz findet jeden Mittwoch der Wochenmarkt statt. Außerdem ist er Austragungsort verschiedener Veranstaltungen, wie z. B. vom Weihnachtsmarkt.

Besonders sehenswert hier sind die schönen, restaurierten Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert und der Ringelnatzbrunnen, der zum 100. Geburtstag von Ringelnatz errichtet wurde.

Marktplatz Wurzen mit Ringelnatzbrunnen
Altes Rathaus & Ringelnatzbrunnen
Laternen auf Marktplatz Wurzen

Stadtkirche St. Wenceslai

Die Stadtkirche St. Wenceslai blickt auf eine bewegende Vergangenheit zurück und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.

Stadtkirche St. Wenceslai

Als in der DDR die Mittel zur Instandsetzung fehlten, entschloss man sich zu einem umstrittenen Schritt und zog eine Mauer zwischen Altarraum und Kirchenschiff. Im Altarraum wurde eine fußbodenbeheizte Winterkirche erschaffen, in der seit 1989 Gottesdienste (von Herbst bis Frühjahr) stattfinden.

Das Highlight ist der 54 m hohe Kirchturm, in dem sich der Glockenstuhl, die Türmer-Wohnung und die Turm-Uhr befinden. Jeden Sonntag (oder nach vorheriger Vereinbarung) kann der Turm besichtigt werden. Von oben hat man zudem einen tollen Ausblick auf die Stadt und das Wurzener Land.

Kleiner Tipp: Schaue dir auf jeden Fall die vor der Kirche stehende Bank an.

Kursächsische Postmeilensäule

In unmittelbarer Nähe zur St. Wenceslai Kirche befindet sich die Kursächsische Postmeilensäule von 1724.

Postmeilensäule

Ursprünglich gab es 3 Postmeilensäulen in Wurzen. Diese Distanzsäulen dienten früher der Navigation, in dem sie die Entfernungen und Gehzeiten verschiedener Orte bis auf eine Achtelstunde genau angaben.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie entfernt und zerstört. Das es nun wieder eine Postmeilensäule in Wurzen gibt, ist einem glücklichen Zufall zu verdanken. Ende der 70-er Jahre fand man bei Arbeiten im Schlosspark von Machern Überreste einer Säule. Diese wurde daraufhin rekonstruiert und steht seitdem bei der Kirche.

Ringelnatz Geburtshaus

Das Ringelnatz Geburtshaus gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Wurzen.

Im Jahre 1883 kam hier der berühmte Dichter und Maler Joachim Ringelnatz, mit bürgerlichen Namen Hans Gustav Bötticher, zur Welt.

Das Gebäude selbst ist eher unscheinbar. An den „berühmtesten Sohn Wurzens“ erinnert eine Gedenktafel am Haus.

Aktuell wird das Ringelnatzhaus umfassend saniert. Es soll eine Gedenk-, Begegnungs- und Forschungsstätte entstehen mit einem Garten, in dem Veranstaltungen und Lesungen stattfinden sollen.

Kursächsisches Posttor

Das Kursächsische Posttor ist ein Überbleibsel aus vergangener Zeit.

Posttor

1734 gebaut, diente es als Ausfahrt für die 1696 eingerichtete „kursächsische Posthalterei“.

Pesthäuschen

Das 1687 über den Massengräbern der Pestopfer errichtete Pesthäuschen befindet sich in einer kleinen Parkanlage auf einem ehemaligen Friedhof und soll an die vielen Opfer der Pest von 1607 erinnern. Damals starben 1.450 der 5.000 Einwohner.

Pesthäuschen

Im Inneren befindet sich ein lebensgroßer Steinkruzifix.

Kriegerdenkmal

Ebenfalls in der Parkanlage befindet sich das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg erinnern soll.

Kriegerdenkmal

Es zeigt die schwedische Rot-Kreuz-Schwester Elsa Brändström, die einem sterbenden Soldaten die Hand hält. Bei dem Soldaten soll es sich den deutschen Kriegsgefangenen Rudolf handeln. Er starb an Typhus. Elsa soll in ihn verliebt gewesen sein.

Das Denkmal wurde 1930 eingeweiht.

Bismarkturm

Etwas außerhalb von Wurzen findest du den Bismarkturm im Naturschutzgebiet Wachtelberg-Mühlbachtal.

Bismarkturm

Schon 1911 wurde der Wachtelberg unter Naturschutz gestellt. Damit gehört er hierzulande zu den ältesten Naturschutzgebieten für Pflanzen. Besonders beliebt ist dieses Ausflugsziel im Frühjahr, wenn die „Echte Kuhschelle“ (auch bekannt als Osterblume) blüht, denn der Wachtelberg ist der am weitesten im Osten gelegene Standort dieser Pflanze in Mitteldeutschland.

Ebenfalls sehenswert ist der knapp 20 Meter hohe Bismarkturm, von dem man eine tolle Sicht über die Stadt und das Muldental hat. Leider hat der Turm nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet, weshalb wir ihn nicht besichtigen konnten. Im Inneren befindet sich eine Fotoausstellung über die Erbauung des Turmes und die Pflanzenwelt.

Bismarkturm Aussicht
von unten ist die Aussicht nicht ganz so spekakulär

Eintritt: 1 € pro Person (Kinder zwischen 6 – 14 Jahren 0,50 €)

Das waren die schönsten Sehenswürdigkeiten in Wurzen. Wir hoffen, dass der ein oder andere interessante Ort für dich dabei ist. Kennst du weitere Sehenswürdigkeiten? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.


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Maria Michel

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