Neunzehnhundertvierundachtzig (1956) — oder doch 2020?

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15.08.2020

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Neunzehnhundertvierundachtzig, der Film zu 2020 „Neunzehnhundertvierundachtzig (Originaltitel: 1984) ist ein in Schwarzweiß gedrehter britischer  Science-Fiction-Film von Michael Anderson aus dem Jahr 1956. Es handelt sich hierbei um die dritte Filmadaption des gleichnamigen Romans von George Orwell.“ So die deutsche Wikipedia, die ganz vergisst, darauf hinzuweisen, dass der Autor nicht unbedingt nur der gefeierte Literat war, als den der Mainstream ihn heute sieht. George Orwell war über seine Verbindungen zum britischen Geheimdienst in die langfristigen Planungen der Mächte des Hintergrunds eingeweiht, die ihm die Vorlage für sein Buch lieferten. 1984 ist in den fünfziger und sechziger Jahren dreimal von der britischen BBC und dem amerikanischen CBS verfilmt worden. Diese Version ist deutsch synchronisiert. Natürlich hat sie nicht den Schwung und ultimativen Drive moderner Hollywood-Adaptionen, die im Multicolor-Breitbandformat, untermalt mit Dolby Surround, ganz anders rüberkommen. Man muss also schon etwas Fantasie mitbringen, zumal der Regisseur dieses Streifens ein relativ gemächliches Tempo angeschlagen und ein paar Stellen um das kalte Grauen kastriert hat, das der Roman beim Leser hinterlässt. Dennoch lohnt sich das Anschauen, das immer verbunden sein sollte mit der Frage, woher George Orwell die Glaskugel hatte, die ihm die uns jetzt unmittelbar drohende Zukunft so präzise vorausgesagt hat. Außerdem nicht ganz uninteressant, warum Hollywood sich des Themas, das ja nun nicht mehr ganz neu ist, nicht längst auf seine spezielle Weise angenommen hat. Dieses Schicksal teilt dieser Stoff übrigens mit seinem Bruder, der „Schönen neuen Welt“ von Aldous Huxley. Auch Huxley war einer der klandestinen Planer der Zukunft, die er als Literat beschrieb. Auch hier hat Hollywood – trotz des danach schreienden Stoffs – nicht angebissen. 2008 wurde zwar eine Neuverfilmung unter Regie von Ridley Scott mit Leonardo DiCaprio angekündigt, die jedoch dann doch nicht realisiert wurde und einem Interview mit Scott von 2012 zufolge „eventuell ganz im Sand verlaufen wird, da sie sehr schwer umsetzbar“ sei und „vielleicht lieber ein Buch bleiben sollte“. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Ich denke mir: Es gibt inzwischen genug Predictive Programming. „Man“ will uns wohl gleich mit der Realität überraschen. http://mothersriaurobindo.de/ Wenn jemand Austausch sucht: https://discord.gg/C2eXzKP
Eine andere, wohl bekanntere Version gibt es mit John Hurt und Richard Burton, leider nur auf english:

1984~DRAMA- FULL’MOVIE’English’1984 HD ||John Hurt, Richard Burton, Suzanna Hamilton

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Ein Kommentar zu “Neunzehnhundertvierundachtzig (1956) — oder doch 2020?

  1. Vor ein paar Tagen habe ich mir den schwarz-weiß-Film noch einmal angesehen (Ich kannte ihn aus den Endfnzigern) und war erschüttert, daß ich so einiges aus dem Film nicht mehr auf dem Schirm hatte. Stimmt, das Buch ist noch etwas gravierender und es gab damals viele Diskussionen darüber. Wurde als Utopie abgetan. Nein, war es für mich nicht, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon die Abgründe von Meschen kennen lernen mußte und sie nicht in Frage stellte.
    Nein, noch haben wir nicht 1984, aber vieles ist bereits eingeführt. Wenn ich mir dann die Aussagen von zwei geistig gestörten verblödeten Politschranzen vor kurzem ins Gedächtnis zurück rufe, „Wir wollen es so, wie in China“, dann wissen wir wohin unsere Reise geht. Und bei diesen verkommenen und seelenlosen Figuren, die wir in Berlin und einigen Landtagen rumlaufen haben, werden die es exakt so anstreben, wie es im Film gezeigt und im Buch bechrieben wird.
    Danke für den Link, ich werde mir den eingefügten Film in einer ruhigen Stunde zu Gemte führen und hoffe, daß ich danach schlafen kann. Der andere hat mich schon aufgewühlt!

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