Wagenknecht-Partei in Thüringen im Umfrage-Hoch – AfD rutscht ab
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Umfrage-Triumph für BSW in Thüringen: Kann Wagenknecht die AfD im Osten verhindern?

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In Thüringen kann sich das Bündnis Sahra Wagenknecht laut einer Umfrage weiter steigern. Bei der Linken und der AfD steht leichtes Minus zu Buche.

Erfurt – Wenige Monate vor der Landtagswahl in Thüringen sieht eine Umfrage das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) aus dem Stand bei einer Zustimmung von 16 Prozent. Im Vergleich zu einer vorangegangenen Befragung des Instituts Insa für die Funke-Mediengruppe in Thüringen vom März legt das BSW damit nach Angaben vom Mittwoch (1. Mai) um drei Punkte zu. Stärkste Partei bleibt die AfD mit 30 Prozent. Allerdings muss die Partei, deren Landes- und Fraktionschef Björn Höcke sich zurzeit vor Gericht zu verantworten hat, ein Minus von einem Prozent hinnehmen.

Die CDU von Landes- und Fraktionschef Mario Voigt wird bei 20 Prozent verortet – auch hier ein Minus von einem Prozentpunkt. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow, der derzeit eine Minderheitsregierung mit SPD und Grünen anführt, kommt auf 16 Prozent bei einem Minus von zwei Punkten. Die SPD wird bei sieben Prozent gesehen und kann sich um einen Punkt verbessern. Die Werte von Grünen und FDP liegen unverändert bei fünf und zwei Prozent.

Umfrage zur Thüringen-Wahl in der Übersicht

Wahlumfrage zur Landtagswahl in Thüringen von INSAStand 1. Mai
AfD30 % (-1)
CDU20 % (-1)
BSW16 % (+3)
LINKE16 % (-2)
SPD7 % (+1)
Grüne5 % (±0)
FDP2 % (±0)
Sonstige4 % (±0)

Landtagswahl in Thüringen im September

Die Landtagswahl in Thüringen findet am 1. September zeitgleich mit Sachsen satt, drei Wochen später folgt Brandenburg. Die Regierungsbildung bliebe nach den Umfragewerten weiterhin äußerst diffizil.

Auch bei der Europawahl rechnet sich das BSW gute Chancen aus.
Auch bei der Europawahl rechnet sich das BSW gute Chancen aus. © Guido Schiefer/Imago

Eine rechnerische Mehrheit hätte, wenn die Ergebnisse wie in der Umfrage wären, eine Koalition aus CDU, BSW, SPD und Grünen – diese Parteien würden zusammen auf 48 Prozent kommen. Auch ein Bündnis aus CDU, BSW und Linken hätte mit 52 Prozent eine Mehrheit. Allerdings gilt eine solche Konstellation aber politisch als nicht machbar, weil die CDU Koalitionen mit der Linken und mit der AfD ausschließt. 

Regierung Ramelow mit Minderheitsregierung

Die BSW-Vorsitzende Wagenknecht hatte in der Vergangenheit eine Zusammenarbeit mit der Rechtsaußen-Partei AfD in Sachfragen nicht kategorisch ausgeschlossen. Sie betonte, dass es ihr nur darum gehe, „ob eine Forderung richtig oder falsch ist“. Auch eine Kooperation mit anderen Parteien sei denkbar, „sicher auch mit der CDU“, so Wagenknecht.

Für die INSA-Erhebung wurden im Auftrag der Zeitungen Thüringer Allgemeine, Ostthüringer Zeitung und Thüringische Landeszeitung vom 22. bis zum 29. April online 1000 wahlberechtigte Thüringerinnen und Thüringer befragt.

Ministerpräsident Ramelow tritt zur Wahl noch einmal an. Aktuell leitet er eine Minderheitsregierung bestehend aus Linken, SPD und Grünen, die jedoch im Parlament ohne eigene Mehrheit und ohne festen Unterstützungspartner auskommen muss. In der Vergangenheit konnte die Opposition trotz des Widerstands der Regierung Gesetze durchsetzen. Mehrheiten für Initiativen der CDU oder FDP wurden dabei durch die Stimmen der AfD erreicht. (skr/afp/dpa)

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