Microsoft: Ehemaliger Blizzard-Produzent erwartet weiteres Blutbad und rollende Köpfe

Microsoft: Ehemaliger Blizzard-Produzent erwartet weiteres Blutbad und rollende Köpfe

Microsoft hat einige Studios geschlossen, während Game-Abos stagnieren. Der ehemalige Blizzard-Manager sieht darauf aufbauend ein weiteres Blutbad kommen. Doch auch andere Unternehmen müssen umdenken.

Microsoft: Ehemaliger Blizzard-Produzent erwartet weiteres Blutbad und rollende Köpfe

Die Videospielindustrie befindet sich im Wandel. In den vergangenen Monaten kam es zu Massenentlassungen und etlichen Studioschließungen. Damit ist längst nicht Schluss, wie die jüngste Vergangenheit zeigt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie Leute, die in der Branche aktiv sind, die Situation betrachten.

Einer von ihnen ist Mark Kern, der 1997 bei Blizzard Entertainment anheuerte und später Führungspositionen übernahm. Er war Associate-Producer von “Starcraft”, Produzent von “Diablo 2” und Team-Lead von “World of Warcraft”. Nach seinem Weggang im Jahr 2005 blieb er der Branche treu. Wie also wertet ein langjähriger Manager die aktuelle Situation?

80 Milliarden US-Dollar und 40 Studios führten nicht zum erwarteten Erfolg

Kern reagierte in einem viel beachteten Tweet auf die jüngste Ankündigung von Square Enix. Der japanische Publisher möchte die eigenen Geschäftstätigkeiten auf dem Videospielmarkt erheblich umstrukturieren und auf Multiplattform-Veröffentlichungen umschwenken. Seine Einschätzung beginnt Kern entsprechend mit den Worten: “Die gesamte Konsolenindustrie ist angeschlagen.”

Der weitere Tweet-Verlauf zeichnet ein ziemlich düsteres Bild, das sich vorrangig auf Microsoft bezieht. Hier erwartet Kern ein „weiteres Blutbad”, da die 80 Milliarden US-Dollar, die in Übernahmen investiert wurden, und der Zuwachs auf 40 Studios nicht den erhofften Erfolg zeigten. Das Bestreben, damit den Xbox Game Pass wachsen zu lassen, sei gescheitert.

Xbox-Präsidentin Sarah Bond hatte während eines kürzlich geführten Interviews sichtlich Probleme, die Schließung von Tango Gameworks, Arkane Austin und weiterer Studios zu begründen. Auch bei anderen Fragen blieb sie recht vage. Schon zuvor hatten viele Leute den Eindruck, dass die Entscheidungen für die Xbox-Sparte mittlerweile in höheren Etagen getroffen werden.

Ähnlich klingt die Einschätzung von Kern. Er glaubt, dass Microsoft die Xbox-Führung umstrukturieren möchte. So sei zu erwarten, dass Xbox-Manager in den „Ruhestand“ gehen und “aus dem Unternehmen gedrängt werden”, während das “Desaster immer größer wird” und “Köpfe rollen”.

Spiele auf allen Plattformen schneller als erwartet

Ebenfalls glaubt Kern, dass die Multiplattform-Strategie schneller vorangetrieben wird: “Alle gehen auf mehrere Plattformen, während die Verkaufszahlen weiter sinken. Microsoft wird seine Spiele auf jede Plattform bringen, schneller und in größerer Menge. Nichts wird heilig sein, um diese Dollar zurückzuverdienen.”

Auf mehrere Unternehmen bezogen ergänzte der einstige Blizzard-Manager, dass Publisher versuchen werden, die Einnahmen zu stärken. Dazu gehören “Mikrotransaktionen, vor allem für Game Pass, Origin und andere Abo-Dienste dieser Art”.

EA hatte bereits über Werbung gesprochen. Und sie “werden jeden Stein auf der Suche nach Dollar umdrehen”, so Kern weiter. Der Druck werde erheblich sein.

“Es wird bei AAA- und Konsolenspielen noch viel hässlicher werden, bevor es besser wird“, so die weitere Prognose. Er rät Spielern dazu, mit ihrem Geldbeutel einen Einfluss auf die aktuelle Entwicklung zu nehmen.

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Ein deutlicher Wandel steht demnach bevor, sofern Kern recht behält. Auch wenn sich einige Angaben mit den Einschätzungen anderer Branchenbeobachter decken, bleibt es jedoch eine persönliche Sicht auf die Dinge.

Schon in den vergangenen Jahren sorgte Kern mehrfach mit kontroversen Äußerungen für Aufsehen. Er kritisierte etwa das Startmenü von „Starfield“, das laut seiner Sicht für eine überhastete Entwicklung oder ein wenig motiviertes Team sprechen würde. Bethesdas Pete Hines reagierte mit einer scharfen Antwort.

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