Der Mann, der Tim Mälzer im Hintergrund zur Seite steht – Rolling Pin

Der Mann, der Tim Mälzer im Hintergrund zur Seite steht

Wie es Tim Mälzer vor fast 20 Jahren aus dem Burnout geschafft hat? Mit seinem damals neuen Manager Oliver Wirtz Brito. Das ist der Mann hinter dem TV-Star.
Mai 20, 2024 | Fotos: privat

„Und dann gibt es noch diesen Teil, der mir sehr unangenehm ist. Ich habe übermäßig viel getrunken“, hat der bekannte und beliebte Fernsehkoch Tim Mälzer einst in der Vox-Show „Der Vertretungslehrer“ verraten. 

Er hat von seinem Burnout im Jahr 2006 gesprochen. Noch nie davon gehört? Kein Wunder, denn es wurde damals alles dafür getan, dass dies aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurde. Daran hatte auch sein Manager Oliver Wirtz Brito seinen Anteil. Denn als Wirtz Brito begann, mit Mälzer zusammenzuarbeiten, hat er gemerkt: “Der kann nicht mehr”. 

Tim Mälzer entschied sich für eine dreimonatige Auszeit, Oliver Wirtz Brito half dem Spitzenkoch erst mal dabei, alles zu organisieren.

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Oliver Wirtz Brito und Tim Mälzer bei einer gemeinsamen Reise nach Japan.

 

„Und dann gibt es noch diesen Teil, der mir sehr unangenehm ist. Ich habe übermäßig viel getrunken“, hat der bekannte und beliebte Fernsehkoch Tim Mälzer einst in der Vox-Show „Der Vertretungslehrer“ verraten. 

Er hat von seinem Burnout im Jahr 2006 gesprochen. Noch nie davon gehört? Kein Wunder, denn es wurde damals alles dafür getan, dass dies aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurde. Daran hatte auch sein Manager Oliver Wirtz Brito seinen Anteil. Denn als Wirtz Brito begann, mit Mälzer zusammenzuarbeiten, hat er gemerkt: “Der kann nicht mehr”. 

Tim Mälzer entschied sich für eine dreimonatige Auszeit, Oliver Wirtz Brito half dem Spitzenkoch erst mal dabei, alles zu organisieren.

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Oliver Wirtz Brito und Tim Mälzer bei einer gemeinsamen Reise nach Japan.

Oliver Wirtz Brito ist Geschäftsführer der Sundance Communications GmbH – einer Agentur für Künstler:innen-Management. Unter seinen Klienten befinden sich Koch-Größen wie Alexander Herrmann, Tim Mälzer oder Let’s Dance Juror Jorge González, für die er sich mit seinem Team tagtäglich einsetzt. 

Wer ist der Mann, der hinter dem Erfolg von Tim Mälzer und Co. steht? Wir haben mit ihm gesprochen: 

Wie man ein Unternehmen wie die Sundance Communications gründet? Zu Beginn war die Agentur ursprünglich ein Musiklabel und hieß bei der Gründung 1998 „Sundance Music“.

Über den weiteren Vorgang erzählt Oliver Wirtz Brito:

“Wir sind dann mit der Zeit eine Management-Agentur für Musicalkünstler:innen geworden und nachdem ich auch für eine Agentur für Marken-Management gearbeitet hatte, habe ich mich ab 2002 auf das allgemeine Künstlermanagement spezialisiert.

Dann kam 2006 Tim Mälzer auf mich zu, den ich damals schon ein paar Jahre kannte. Er wollte sich von seinem Management trennen und hat mich gefragt, ob ich ihn bei seiner Karriere unterstützen möchte. So bin ich da eigentlich reingerutscht.”

Nach und nach stießen weitere Künstler wie Jorge González als Klienten zur Agentur, Wirtz Brito war es jedoch stets wichtig, eine Agentur-Boutique zu bleiben, um sich bestens auf die einzelnen Klienten konzentrieren zu können. 

Worauf der gebürtige Niedersachse ebenfalls besonders Acht gibt: “Wir wollen nicht mehrere ähnliche Persönlichkeiten nebeneinander betreuen, um keine Konkurrenz zu schaffen. Für kurze Zeit haben wir mit Steffen Henssler gearbeitet, aber er und Tim waren sich zu ähnlich – da sind Interessenkonflikte entstanden, darum haben wir das einvernehmlich wieder beendet. Alexander Herrmann hingegen hat zwei Michelin Sterne und ist ein ganz anderer Typ als Tim, darum lässt es sich gut vereinbaren, beide Spitzenköche zu vertreten.”

Tim wurde klar, dass er nicht mehr fit genug war, um diesen Zirkus mitzumachen
– Oliver Wirtz Brito half Tim Mälzer aus dem Burnout

Als Mälzer 2006 zu Sundance Communications kam, befand er sich im Burnout.

Zu dieser Zeit lief täglich „Schmeckt nicht, gibt’s nicht“, ein sehr arbeitsintensives Format – da wurden in Blöcken mehrere Folgen an einem Tag gedreht. Parallel arbeitete er an einigen weiteren Projekten und musste überall 100 Prozent abliefern.

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Tim Mälzer zu seinen „Schmeckt nicht, gibt’s nicht“-Zeiten.

Dass der Körper einem so hohen Druck nicht standhalten kann, bemerkte Wirtz Brito recht schnell:

“Tim wurde klar, dass er nicht mehr fit genug war, um diesen Zirkus mitzumachen. Er wollte da raus. Wir haben gemeinsam entschieden, ihn aus allen Formaten und Projekten rauszunehmen, was ihm zunächst aber auch schwer fiel. Da steckte ja auch sein ganzes Herzblut drin. Tim hat sich auch sehr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich gefühlt. Das hat ihm wirklich Sorgen bereitet. Doch es hat zum Glück alles ohne Kündigungswelle geklappt.

Drei Monate lang lebte er abgeschottet und regenerierte sich. Der Sender und die Produktionsfirma haben alle so perfekt mitgemacht, dass keiner in der Außenwelt etwas mitbekam,” erklärt der heute 60-Jährige. 

Mälzer hat dann mit seinem Team und Wirtz Brito nach den drei Monaten Auszeit an einer Strategie gearbeitet, wie seine Zukunft als TV-Koch aussehen soll. Auch die Idee zur Bullerei und viele Projekte, die wir heute kennen und lieben, entwickelte Mälzer in dieser prägenden Zeit.

Wer Tim Mälzer aus dem TV kennt, weiß: Der nimmt kein Blatt vor den Mund.

Wie kann man sich eine Zusammenarbeit mit dem “Küchenbullen” vorstellen? Ist Tim Mälzer wirklich so, wie er sich gibt, oder war sein Auftreten eine Idee des Managements?

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Provokant, lustig und einfach frei Schnauze: Tim Mälzer

“So etwas würde sich Tim nie vorschreiben lassen. Es gibt oft das Bild vom Manager als Strippenzieher im Hintergrund, aber das ist Nonsens. Tim ist einer der spontansten und authentischsten Künstler, die ich kenne. Als Manager habe ich auch gar nicht den Anspruch den Künstler zu formen, das tut jeder in seinem Entwicklungsprozess selbst.

Meine Aufgabe ist es nur, darauf zu achten, dass in diesem Prozess auch eine Personenmarke entsteht. Ich fühle mich geehrt, dass mir jemand die Beratung seiner Karriere anvertraut. Dabei formen wir uns in der Zusammenarbeit gegenseitig und profitieren voneinander,” sagt Wirtz Brito.

Mit einem Lachen fügt er hinzu: “Ich fluche nun beispielsweise mehr und er benutzt plötzlich Begriffe wie „intrinsische Motivation“ – wobei letzteren hat er wohl eher aus seinem privaten Umfeld (lacht). 

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Der Mann hinter Tim Mälzers Erfolg: Oliver Wirtz Brito

Kitchen Impossible

Vielen ist Mälzer besonders aus TV-Formaten wie „Kitchen Impossible“ ein Begriff. Die Sendung hat eine große Fangemeinde und befindet sich momentan schon in der neunten Staffel.

Gleich wie man “Wetten, dass..?” mit Thomas Gottschalk verbunden hat, identifiziert man Kitchen Impossible heute mit Tim Mälzer.

Doch wie kam es zur Idee dieser einzigartigen, herausfordernden und äußerst unterhaltsamen Sendung? 

Auch das hat uns Wirtz Brito verraten:

“Das Publikum hatte Tim durch seine alten Shows immer als eine Art „Kochkasper“ gesehen, der viel und schnell redet und auch mal Kartoffelpüree aus der Tüte mit anmischt. Davon wollte er wegkommen, wir wollten zeigen, was er für ein fantastischer Koch ist. Das haben wir zuerst mit „Tim Mälzer kocht!“ im Ersten gezeigt und dann kam mit „Kitchen Impossible“ das perfekte Format dafür.

Tim sagt immer, er funktioniert am besten spontan – darum war es wichtig, dass er in der Show immer wieder überrascht wird und dann als Improvisationstalent das Beste draus macht. Es geht sogar soweit, dass auch mein Team und ich nicht in die Challenges eingeweiht werden, damit Tim keine Infos aus uns herauskitzeln kann oder wir uns versehentlich verplappern. Als wir der Produktionsfirma die Anforderungen von Tim erklärt hatten, kamen sie mit dem Konzept für die Sendung.

Zuerst dachten Tim und ich: ‘Was für ein öder Titel’. Wir fanden den Namen damals zu nah dran an der Filmreihe „Mission: Impossible“ mit Tom Cruise. Aber uns ist auch nichts Besseres eingefallen – so hat sich der Name bewährt. Außerdem beschreibt er wirklich sehr gut, was die Zuschauer erwartet.“

Zu Beginn waren die Zahlen gar nicht berauschend, doch der damalige Programmchef von VOX, Kai Sturm, hatte aufgrund der wachsenden Fan-Gemeinde im Laufe der Folge an das Format geglaubt und eine ganze Staffel in Auftrag gegeben.

Viele Folgen und Auszeichnungen später müssen wir sagen: Zum Glück! Es hat sich gelohnt. 

Momentan wird die 10. Jubiläumsstaffel produziert. Sie wird ganz besonders und ganz anders als das Format das man bisher kannte. Wirtz gibt einen kleinen Spoiler:  “Es wird krachen und Mälzer besonders herausfordern.” 

Na, darauf sind wir besonders gespannt.

Denn Herausforderung, Krachen undMälzer sind drei Zutaten, die ein unterhaltsames Fernseherlebnis garantieren. 

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