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Schauspieler (72) in Berliner Klinik: Die Hoenig-Odyssee: Welche OPs er hinter sich hat - und was noch ansteht
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Der Schauspieler Heinz Hoenig spielte unter anderem im 80er-Jahre-Erfolg «Das Boot» mit.
Henning Kaiser/dpa Der Schauspieler Heinz Hoenig spielte unter anderem im 80er-Jahre-Erfolg «Das Boot» mit.

Seit mittlerweile zwei Wochen liegt Schauspieler Heinz Hoenig (72) in einer Berliner Klinik. Eine bakterielle Entzündung soll in seinem Körper schwere Schäden angerichtet haben. Zwei Eingriffe hat er bereits hinter sich, doch eine Operation an der Aorta steht noch aus.

30. April: Mit Rettungshubschrauber in Klinik - Not-OP

Am 30. April bringt ein Rettungshubschrauber Heinz Hoenig in eine Klinik in Berlin. Grund sei ein akutes Herzproblem, so sein Management. Weitere Angaben zum Gesundheitszustand macht das Management namens Siegelring zu diesem Zeitpunkt nicht. Später wird bekannt: Eine bakterielle Entzündung hat einen Stent beschädigt, der Hoenig 2012 eingesetzt worden war. Außerdem hat er ein Loch in der Speiseröhre.

Stents gehören zum Standard in der Behandlung von verengten Arterien. Die kleinen Edelstahlröhrchen sollen die empfindlichen Gefäßwände aufrecht halten, nachdem Ärzte sie mit einem Ballonkatheter geweitet haben. Klassische Stents bleiben dauerhaft im Gefäß und wachsen allmählich in die Gefäßwand ein.

Im Rahmen einer Not-OP wird Hoenigs Stent notdürftig ausgewechselt. Das Problem: Das hält nicht auf Dauer, seine komplette Aorta müsse ausgetauscht werden, berichtet Ehefrau Annika Kärsten-Hoenig.

5. Mai: Hoenig liegt im Koma

Heinz Hoenig liegt im künstlichen Koma auf der Intensivstation und kämpft ums Überleben. „Wortwörtlich. Ich weiß, dass mein Heinzi unwahrscheinlich stark ist. Doch jetzt führt er den Kampf seines Lebens“, sagt Annika Kärsten-Hoenig der „Bild am Sonntag“.

Hoenigs Management teilt mit, es stehe „sehr kritisch“ um den Schauspieler, „da er mit einem akuten Herzproblem auf der Intensivstation liegt“.

6. Mai: Hoenig wacht langsam auf

„Heinz ist dabei aufzuwachen“, berichtet seine Frau Annika Kärsten-Hoenig gegenüber "Bild.de" .  Hoenig soll während des Erwachens aus dem künstlichen Koma auf sie reagiert und erste Worte gesprochen haben. „Ich stand heute früh an seinem Bett und habe mit ihm gesprochen“, sagt Kärsten-Hoenig. „Er nickt und hat die Augen auf. Ich habe zu ihm gesagt: 'Es tut mir leid, Heinz, dass ich so furchtbar aussehe.' Da hat er gelacht und mich angestrahlt und langsam gesagt: 'Du bist für mich die schönste Frau auf der ganzen Welt.'“  

13. Mai: Speiseröhren-OP

Ein mehrstündiger Eingriff verläuft erfolgreich, wie sein Management noch am selben Tag mitteilt. Die bakterielle Entzündung am Stent habe auch ein Loch an der Speiseröhre hervorgerufen. Ärzte sollen das Organ nun entfernt haben.

Ohne Speiseröhre muss Hoenig zunächst über eine Sonde ernährt werden – für mindestens neun Monate, wie Ehefrau Annika gegenüber RTL berichtet. In einer weiteren OP könnte die fehlende Speiseröhre dann aus Teilen des Magens oder Dickdarms nachgebildet werden.

Diese Eingriffe stehen noch aus:

1. Operation der Aorta

„Seine komplette Aorta muss ausgewechselt werden“, erklärt Hoenigs Ehefrau bereits am 5. Mai der „Bild am Sonntag“. Die Aorta, auch Hauptschlagader genannt, ist die größte Schlagader. Sie transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den gesamten Körper. Im Fall von Hoenig sei sie entzündet.

Laut Deutschem Herzzentrum an der Charité (DHZC) muss während einer Operation an der Aorta der Blutfluss umgeleitet werden. Hierfür wird eine Herz-Lungen-Maschine benötigt, die die Pumpfunktion des Herzens übernimmt und sicherstellt, dass lebenswichtige Organe weiterhin mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden.  

Was genau bei der Operation gemacht wird, hängt davon ab, welche Segmente der Hauptschlagader betroffen sind. Das ist im Fall von Hoenig derzeit nicht bekannt. Laut Angaben seiner Frau gegenüber „Bild“ dauert der Eingriff zwischen acht und zehn Stunden und sei lebensgefährlich.

Wann Hoenig operiert wird, ist im Moment ebenfalls noch nicht bekannt. Das hinge von seiner körperlichen Verfassung ab. Sein Management schreibt, dass das Ärzteteam noch in Beratungen stecke, wie der Schauspieler bestmöglich behandelt werden könne.

2. Speiseröhre ersetzen

Wie Ehefrau Annika berichtet, soll ihr Mann nach dem Entfernen seiner Speiseröhren zunächst neun Monate lang künstlich ernährt werden. Dann könnte eine weitere große OP folgen: Ärzte können die fehlende Speiseröhre aus anderen Teilen des Körpers nachbilden.

Zum einen kann der Magen so weit hochgezogen werden, dass aus dem oberen Abschnitt eine neue Speiseröhre geformt wird. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Magen groß genug ist. Werden Patienten zunächst mehrere Monate von einer Sonde ernährt, kann er sich in der Folge verkleinern. Er ist dann möglicherweise nicht mehr groß genug, um einen Teil davon in eine Speiseröhre umzuformen.

Dann besteht die Möglichkeit, aus einem Stück Dickdarm die Speiseröhre nachzubilden. Der Dickdarm misst bei einem erwachsenen Menschen zwischen einem und 1,5 Meter. Um eine Speiseröhre daraus zu formen, müssten etwa 30 Zentimeter entfernt werden. Allerdings bleiben Patienten auch mit einer derart wiederhergestellten Speiseröhre beeinträchtigt. Lesen Sie hier mehr dazu.  

Kann sich Heinz Hoenig die Eingriffe leisten?

Wie genau es für den Schauspieler weitergeht und wie sich sein Genesungsprozess nach den Operationen gestaltet, könnte auch von der finanziellen Lage des 72-Jährigen abhängen. Zuletzt war bekannt geworden, dass Hoenig nicht krankenversichert ist. Seine Management berichtete: „Aufgrund von fehlenden Aufträgen konnte Herr Hoenig schlussendlich die Krankenkassenbeiträge nicht mehr begleichen. Da er durch verschiedene Aufträge unterschiedlich versichert war, musste zunächst erst mal festgestellt werden, bei welcher Krankenkasse er zuletzt versichert war. Da Herr Hoenig über 55 Jahre alt ist, erschwerte auch das den Prozess, wieder in der Krankenkasse aufgenommen zu werden.“

Hoenigs Familie hatte daher einen Spendenaufruf gestartet, um die OP-Kosten zu decken. Derzeit sind rund 160.000 Euro zusammengekommen (Stand: 16. Mai 2024). Ein Eingriff an der Aorta könnte bis zu 100.000 Euro kosten.

ajo/cs/dpa
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