Inflation und Krise 1923: Soziale Auswirkungen in Waldeck

Bad Arolsen(pm). In der Bibliothek Brehm Stiftung im Residenzschloss Bad Arolsen werden Milliarden aufbewahrt. Das hört sich gut an, hat aber zwei kleine Haken. Die Währung ist „Mark“ und es handelt sich um Not- bzw. Inflationsgeld aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, das in mehreren Alben gesammelt wurde. Auch wenn man damit nichts mehr kaufen kann, so sind diese Geldscheine alles andere als wertlos. Sie erzählen Geschichte(n). In seinem Vortrag wird der Historiker und Leiter des Wolfgang Bonhage Museums Korbach, Dr. Arnulf Scriba, die Gründe für die wirtschaftliche Depression und die Ausgabe des Notgeldes darstellen und dabei auch einen Bezug zu Waldeck herstellen. Als die Reichsbank auf dem Höhepunkt der Inflation im November 1923 als höchsten Wert einen Geldschein über 100 Billionen Mark (100.000.000.000.000 M) drucken ließ, hatte das Geld im Deutschen Reich seinen Zweck als Zahlungsmittel bereits verloren. In ganz Deutschland florierte der Tauschhandel. Gleichzeitig waren die Ersparnisse von Millionen Menschen entwertet, die Versorgungslage der Bevölkerung hatte sich dramatisch verschlechtert. Für den überwiegenden Teil der Deutschen waren die Inflation sowie ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen ein traumatisches Erlebnis. Auch Waldeck blieb von den Folgen der Inflation nicht verschont. Der Vortrag gibt einen Einblick, wie sich die rasante Geldentwertung in den dramatischen Sommer- und Herbstmonaten 1923 im hiesigen ländlichen Raum ausgewirkt hat.

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