Annalena Baerbock in BILD Putin will keinen Frieden, er will erobern

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Mai 2022 bei ihrem Besuch in Bucha, Schauplatz von Kriegsverbrechen
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Mai 2022 bei ihrem Besuch in Bucha, Schauplatz von KriegsverbrechenFoto: NICOLAS GARCIA/AFP, Giorgos Moutafis

731 Tage Bombenalarm. 731 Tage Schulunterricht im Keller. 731 schlaflose Nächte, weil der Bruder, die Tochter an der Front ist.

Seit zwei Jahren führt Putins Russland Krieg gegen die Ukraine. Es gibt keinen Menschen in der Ukraine, der nicht will, dass der Krieg endet. Dass die Sirene still bleibt, dass die Mütter und Väter von der Front heimkehren. Dass die Kinder wieder auf dem Pausenhof spielen können.

Und wir tun alles dafür, dass diese Hoffnung endlich wahr wird. Auch indem wir Waffen liefern, damit die Ukraine sich verteidigen kann.

Zwei Wochen vor Beginn der Invasion informierte sich Baerbock im Donbass über die Lage an der Frontlinie
Zwei Wochen vor Beginn der Invasion informierte sich Baerbock im Donbass über die Lage an der FrontlinieFoto: picture alliance/dpa

Wer behauptet, dass Waffenlieferungen den Krieg verlängern, spielt Putin in die Hände. Denn es ist eine Lüge zu sagen, dass der Westen die Ukraine von Verhandlungen abhält.

Fakt ist: Seit 731 Tagen arbeiten wir unermüdlich mit unseren internationalen Partnern daran, dass es in der Ukraine endlich wieder Frieden gibt.

Fakt ist auch: Bereits im März 2022 verhandelte die Ukraine in Istanbul mit Russland und war zu Zugeständnissen bereit. Natürlich war die Grundlage, dass Russland seine Truppen zurückzieht.

Baerbock mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) in Kiew (September 2023)
Baerbock mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) in Kiew (September 2023)Foto: IMAGO/photothek

Doch statt eines Rückzugs kam Butscha. Menschen, die mit verbundenen Händen vor ihren Häusern erschossen wurden. Vergewaltigte Frauen.

Putin will keine Verhandlungen

Russland entführte Kinder aus der Ukraine nach Russland. Und im Winter bombardierte Russland ukrainische Kraftwerke, damit die Menschen in Dunkelheit und Kälte leben müssen.

Von Anfang an bombardiert Putins Armee Wohngebiete, wie hier in Borodianka 50 Kilometer vor Kiew (April 2022)
Von Anfang an bombardiert Putins Armee Wohngebiete, wie hier in Borodianka 50 Kilometer vor Kiew (April 2022)Foto: Efrem Lukatsky/dpa

So erschütternd es ist: Putin will keine Verhandlungen. Er will keinen Frieden - er will „Eroberungen“. Das sagt er selbst.

Und während er nach außen seinen brutalen Angriffskrieg weiterführt, unterdrückt Putin in Russland jeden Widerspruch. Alexej Nawalny ließ er vor den Augen der Welt sterben. Und nun nimmt er russische Jugendliche fest, die Blumen für Nawalny niederlegen.

Symbol der Barbarei: Die Hand einer getöteten Frau in Butscha
Symbol der Barbarei: Die Hand einer getöteten Frau in ButschaFoto: BILD

Junge Menschen, die das Gleiche wollen wie alle Menschen in der Ukraine: endlich wieder in Freiheit und Frieden leben.

Für sie alle rufen wir Putin auf: Lassen Sie die ukrainischen Kinder frei. Ziehen Sie Ihre Truppen zurück. Beenden Sie diesen Krieg. Dann wäre morgen Frieden. Und die ganze Welt könnte endlich wieder aufatmen.

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