- 10-Finger-Schreiben: Brauche ich das?
- Auch ohne 10-Finger-System schneller tippen
- 10-Finger-Schreiben: So bringt ihr es euch selbst bei
- Die Grundstellung beim 10-Finger-Schreiben: Welcher Finger für welche Taste?
- Wie lernt man das 10-Finger-Schreiben?
- Weitere kostenlose Websites und Dienste zum Üben
- Fazit
Lange Zeit galt: Wer schnell tippen will, der muss das Zehn-Finger-System beherrschen. Anfang 2016 veröffentlichten Forscher der Aalto Universität in Helsinki jedoch eine Studie, die klar gezeigt hat, dass Menschen auch sehr schnell tippen können, ohne alle zehn Finger einzusetzen. Heißt das jetzt, dass das Zehn-Finger-System Unsinn ist? Nein, denn wie so oft ist die Wahrheit ein wenig komplexer.
10-Finger-Schreiben: Brauche ich das?
Es stimmt, dass viele Menschen auch ohne Zehn-Finger-System so schnell schreiben, dass der limitierende Faktor nicht die Tippgeschwindigkeit ist, sondern die eigenen Gedanken. Diese Menschen würden wenig bis gar nicht davon profitieren, sich an das Zehn-Finger-Schreiben zu gewöhnen. Allerdings wissen wir aus der finnischen Studie, dass diese Menschen einige Dinge verinnerlicht haben, die üblicherweise auch im Rahmen von Zehn-Finger-Schreibkursen gelehrt werden.
Sie verwenden zwar nicht alle zehn Finger, haben sich aber dennoch angewöhnt, möglichst selten auf die Tastatur zu schauen. Das bedeutet, dass sie einigermaßen gut einschätzen können, wo sich die Finger in Relation zum nächsten Buchstaben befinden. Dazu ist es wiederum notwendig, die Hände zwischen der Eingabe einzelner Taster in derselben Position zu halten.
Auch ohne 10-Finger-System schneller tippen
Wenn ihr gerne eure Schreibgeschwindigkeit verbessern würdet, aber keine Lust habt, das Zehn-Finger-System zu erlernen, solltet ihr wenigstens versuchen, beim Schreiben nicht auf die Tastatur zu schauen. Dazu sei zunächst angemerkt, dass ihr eure Hände beim Tippen nicht ablegen dürft. Stattdessen sollten sie über dem Keyboard schweben. Beim Betätigen der Tasten sollten sich nicht eure Hände, sondern eure Finger bewegen.
In vielen Schreibkursen müssen sich die Teilnehmer ein Handtuch über Hände und Tastatur legen. So sollt ihr euch abtrainieren, auf die Tasten zu schauen. Eine Alternative wäre die Anschaffung einer Tastatur ohne Beschriftungen auf den Tasten. Wirklich notwendig ist das zwar nicht, dafür wirkt es aber ziemlich cool. Allerdings auch erst, wenn ihr wirklich blind tippen könnt.
10-Finger-Schreiben: So bringt ihr es euch selbst bei
Wenn ihr wirklich langsam schreibt, könnt ihr euch überlegen, ob ihr nicht vielleicht doch das gute alte Zehn-Finger-System erlernen wollt. Denn offensichtlich ist eure eigene Methode nicht wirklich effektiv. Außerdem würdet ihr davon profitieren, dass es eine ganze Reihe praktischer Lernhilfen gibt, die euch dabei unterstützen können.
Also: Wie funktioniert das Zehn-Finger-Schreiben denn jetzt? Bei dem System nutzt ihr, wie der Name bereits andeutet, alle zehn Finger zum Schreiben. Dank den Hervorhebungen auf den Buchstaben F und J auf eurer Tastatur findet ihr ohne hinzuschauen immer wieder zurück auf die Ausgangsposition.
Die Grundstellung beim 10-Finger-Schreiben: Welcher Finger für welche Taste?
- Kleiner Finger links: Q A Y < 1 2 ^
- Ringfinger links: W S X 3
- Mittelfinger links: E D C 4
- Zeigefinger links: R F V T G B 5 6
- Daumen links: Leertaste
- Kleiner Finger rechts: P Ö – Ü Ä ß ´ + #
- Ringfinger rechts: O L . 0
- Mittelfinger rechts: I K , 9
- Zeigefinger rechts: Z H N U J M 7 8
- Daumen rechts: Leertaste
Wie lernt man das 10-Finger-Schreiben?
Am einfachsten lernt ihr das Zehn-Finger-System, indem ihr jeden Tag etwas Zeit für ein entsprechendes Lernprogramm aufwendet. Ein guter Kandidat wäre beispielsweise Tipp10. Das kostenlose Tool gibt es als Web-App sowie für Windows, macOS und Linux. Bei der Web-Version ist eine Anmeldung erforderlich, bei den Desktop-Apps allerdings nicht. In Tipp10 stehen euch reihenweise Übungen zur Auswahl, mit denen ihr nach und nach euer Tippen verbessern könnt. Außerdem könnt ihr euch detaillierte Statistiken zu eurem Fortschritt anschauen. Wer hingegen eine Web-App sucht, bei der er sich nicht anmelden muss, der kann sich alternativ dazu auch schreibtrainer-online.de anschauen.
Weitere kostenlose Websites und Dienste zum Üben
Ein weiteres hilfreiches Tool ist die Tippenakademie. Der webbasierte Schreibtrainer ist in deutscher Sprache gehalten und bietet ein umfangreiches Lernprogramm, um das Zehn-Finger-Schreiben zu erlernen. Praktischerweise könnt ihr hier nicht nur festlegen, ob ihr eine Windows- oder Mac-Tastatur nutzt, sondern auch zwischen dem deutschen, dem schweizerischen und dem US-amerikanischen sowie dem englischen Tastaturlayout auswählen.
Etwas spaßiger geht es im Typingclub zu. Hier werden zwischen klassischen Tippübungen auch immer wieder Spiele angeboten, bei denen eure Tippgeschwindigkeit gefragt ist. Ebenfalls unterhaltsam ist das Onlinelernspiel von typery.io. Hier lernst du das Zehn-Finger-System, indem du eine Comicfigur durch eine Art Jump-and-Run-Szenario bugsierst und die dabei auftauchenden Buchstaben mit der entsprechenden Taste bekämpfst. Ein anderes Lernspiel dieser Art ist Tommy Q: Zombie Defender. Wie der Name bereits andeutet, werden eure Tippfähigkeiten hier gefragt, um euch gegen eine Horde Zombies zur Wehr zu setzen.
Fazit
Wer ohne Zehn-Finger-System ein ordentliches Tempo auf der Tastatur vorlegt, der braucht an seiner Handhaltung im Grunde auch nichts verändern. Alle anderen profitieren aber durchaus davon, dass sie ihre Handhaltung überdenken und mit den ständigen Blicken auf das Keyboard aufhören. Wenn ihr in der Hinsicht sowieso merkliche Defizite habt, kann es nicht schaden, mit dem Zehn-Finger-Schreiben anzufangen. Zumal euch einige wirklich gute Lernhilfen und Tipptrainer zur Verfügung stehen.
Letztes Update des Artikels: 13. Mai 2024
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