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FOCUS-MONEY | Nr. 20 (2024)
PORTFOLIO-MIX : „Rebalancing“ nicht vergessen
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Mittwoch, 08.05.2024, 11:40

Das Family Office HQ Trust zeigt mit einer Rückrechnung, wie wichtig eine regelmäßige Anpassung der Depotaufteilung ist

Große Differenz

Vernachlässigen Anleger die kontinuierliche Adjustierung ihrer ursprünglich angepeilten Depotaufteilung, schwankt die Aktienquote aufgrund von Kursveränderungen deutlich stärker als geplant

In aller Regel legen Anleger beim Aufbau von Wertpapierdepots gewisse prozentuale Anteile fest, die auf die verschiedenen Anlageklassen entfallen sollen. Diese Aufteilung soll ihrer Risikotoleranz und ihren Renditeerwartungen gerecht werden – und sich am besten in der Praxis bereits bewährt haben. Für viele stellt sich zum Beispiel ein 60/40-Portfolio als ideal heraus, also 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. Es ist simpel einzurichten, die Aktien bringen den Löwenteil der Erträge in Form von Kursgewinnen und Dividenden und die Zinspapiere steuern stetige Erträge sowie Stabilität bei – und sturmerprobt ist dieser Mix obendrein.

Wenn nun die Aktien wie erhofft zulegen und die Renten gleichzeitig ihren Wert behalten, weniger steigen oder sogar fallen, erhöht sich der prozentuale Anteil der Aktien im Depot über den geplanten Anteil, während jener der Anleihen sinkt (das Gleiche kann natürlich auch in die Gegenrichtung passieren). Viele Anleger verzichten allerdings darauf, regelmäßig die ursprünglich angestrebten Relationen wieder herzustellen.

HQ Trust, das Family-Office der Industriellenfamilie Harald Quandt aus Bad Homburg, hat berechnet, wie sich ein Unterlassen des Rebalancings konkret auf die Wertentwicklung und das Risikoniveau auswirkt. Dazu haben die Experten die globalen Indizes MSCI All Country World für Aktien sowie den Bloomberg Global Aggregate für Anleihen von Anfang 2000 bis April 2024 betrachtet.

„Beim Anleger, der seine Quoten nicht verändert, lag das jährliche Plus bei 4,3 Prozent. Aus 100000 Euro wären in diesem Fall 280000 Euro geworden. Der Investor, der jährlich rebalanciert, kam auf einen Zuwachs von 4,7 Prozent pro Jahr. Aus 100000 Euro wären dann 306000 Euro geworden“, heißt es in der Studie.

Noch wesentlich deutlicher fiel der Unterschied beim Risikoniveau des Portfolios aus: Ohne Rebalancing bewegte sich die Aktienquote zwischen 32 und 70 Prozent statt der angepeilten 60 Prozent. Bei jährlicher Anpassung schwankte die Quote unterjährig zwar auch, allerdings nur zwischen 46 und 66 Prozent (siehe Chart oben).

HQ Trust rät Anlegern allerdings, nicht öfter als einmal pro Jahr die anfänglichen Quoten wieder herzustellen: „Mit Blick auf die deutlich höheren Gebühren hätte sich ein häufigeres Rebalancing nicht gelohnt.“ Ein weiterer Rat: „Ob bei dieser Betrachtung am Ende Aktien oder Anleihen die etwas bessere Rendite erzielt haben, hängt vom Zeitraum der Berechnung ab und ist gar nicht so relevant. Anleger sollten eher darauf achten, dass ihre Risikobudgets nicht massiv überoder unterschritten werden.“

 KÖ

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