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Astronomie

Stärkster Sonnensturm seit 2005 bringt Polarlichter bis nach Deutschland

Von mb/dpa

vor 5 Tagen

Burda

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Auf einen Blick

  • Derzeit brodelt es auf der Sonne. Sie hat mehrere Sonnenstürme Richtung Erde geschickt.
  • Bis in südliche Breiten war das seltene Himmelsspektakel zu beobachten.

Leuchtendes Magenta, irisierendes Grün und schillerndes Türkis: In der Nacht zu Samstag färbten in mehreren Regionen Deutschlands Polarlichter den Himmel in bunten Farben. Auch am Samstagabend erwarten Astronomen Polarlichter über Deutschland. Je nördlicher man sei, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, sie zu erblicken, sagte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg am Freitag. Es gebe natürlich keine Garantie, dass man etwas sehe - es bestehe aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit.

Ursache sind Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Bereits in den vergangenen Tagen seien mehrere Sonnenstürme, sogenannte Koronale Massenauswürfe (CME), Richtung Erde beobachtet worden, sagte Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen. „Einen extrem starken Sturm, der zu Ausfällen von Stromnetzen und anderem führen kann, hat es jedoch nicht gegeben“, beruhigt er.

Stärkster Sonnensturm seit 2005

Die Ursprungsregion der Sonnenstürme - ein großer Sonnenfleckcluster - wandere auf der Sonne durch die Sonnendrehung von der Erde weg, sagte Bothmer, «sodass wir aus der Schusslinie geraten».

Der Sonnenfleckcluster sei etwa 16-mal so groß wie der Durchmesser der Erde, teilten Experten der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Die Betreiber von wichtiger Infrastruktur in den USA seien benachrichtigt worden. Es sei das erste Mal seit 2005, dass eine derart hohe Warnstufe für einen geomagnetischen Sonnensturm ausgegeben worden sei, sagte Shawn Dahl von der NOAA. „Das ist ziemlich außergewöhnlich, ein sehr seltenes Vorkommnis.“ Unter anderem aufgrund der weiten Entfernung der Sonne zur Erde gebe es bei der Vorhersage aber auch immer einen sehr hohen Unsicherheitsgrad.

Mit diesem Trick kann man Polarlichter sichtbar machen

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Die Sonne durchlebt einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum Hunderte. Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums. Immer wieder waren daher in den vergangenen Monaten Polarlichter auch über Deutschland zu sehen.

Mit einem Trick kann man das Naturphänomen unter Umständen sichtbar machen: „Normalerweise reicht es, ein Handy auf die Fensterbank zu legen“, hatte Liefke Ende März erklärt. Dann müsse man so lange belichten, wie es geht. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig. „Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus“, so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist.

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