Traunreut: Demonstration der Vielfalt und des hohen Niveaus
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Mariella Posch, unterrichtet von Barbara Sprüderer, begeisterte beim Jahreskonzert der Musikschule Traunwalchen ebenso wie die übrigen Mitwirkenden. (Foto: Dieter Roth)

Demonstration der Vielfalt und des hohen Niveaus

Traunreut – Das Jahreskonzert der Musikschule Traunwalchen entfaltete sich als eine grandiose Demonstration der Vielfalt und des hohen Niveaus musikalischer Ausbildung an der Schule. In einer beeindruckenden Bandbreite von Solodarbietungen bis hin zu umfangreichen Ensembles wurden verschiedenste Musikstile meisterhaft präsentiert. Der Höhepunkt des Jahreskonzerts der Musikschule Traunwalchen war zweifellos die feierliche Ehrung der Preisträger und des Absolventen Denis Jafarov.


Zu den Geehrten zählten die Preisträger des Wettbewerbs »Jugend musiziert«, darunter Jasmin Müller, Helena Chen, Franziska Alickmann, Anny Wang, Mariella Bosch und Leon Graß. Jeder hatte in seinen jeweiligen Kategorien außergewöhnliche musikalische Leistungen gezeigt. Des Weiteren wurde Denis Jafarov geehrt, der im März die höchstmögliche Prüfung D3 in München erfolgreich absolviert hatte. Nach der Ehrung zeigten die geehrten Schüler ihr eindrucksvolles Können mit extrem anspruchsvollen Konzertstücken.

Eröffnet wurde das Konzert jedoch von der Jungmusik Traunreut unter der Leitung von Thomas Baur. Ihr Beitrag, die Filmmusik zu »The A-Team«, bestach durch eine komplexe Rhythmik, die sie sehr sauber und souverän intonierten. Der homogene Gesamtklang zeugte von einer tiefen musikalischen Abstimmung und einem hervorragenden Verständnis für dynamische Nuancen.

Das Klarinettentrio mit Oliver Richter, Elias Karban und Hannah Drickl beeindruckte mit »Mazel Tov«, einem lebendigen Klezmerstück. Die Performance steigerte sich gekonnt in Tempo und Intensität, gipfelte in einem spritzigen Schlusston und demonstrierte die freudige Tanzqualität der Klezmermusik.

Das Weltmusik-Ensemble, geführt von Sigrid Gerlach, bot unterschiedliche Klangwelten. Ein verträumter Tango von Richard Galliano und eine energiegeladene Tarantella wurden mit einer Präzision und Emotionalität gespielt, die die charakteristischen Eigenschaften jedes Stücks perfekt einfingen. David Romanu, Klara Schuhböck, Christian Bauer, Michael Richard und Letizia Ghimici demonstrierten beeindruckende Versiertheit in ihren Interpretationen.

Darauf begeisterte Simon Tremmel am Akkordeon mit dem »Langschottischen«. Seine Performance zeichnete sich durch eine ausdrucksstarke und souveräne Darbietung aus.

Besonders berührend waren die Darbietungen von Johanna Heisler und Mariella Posch, die am Hackbrett und an der Gitarre den Neukirchner Boarischen spielten. Dieser erste gemeinsame, öffentliche Auftritt war ein Zeugnis der tief verwurzelten Volksmusiktradition an der Musikschule. Musikschullehrerin Regina Strasser hatte das Duo offensichtlich für den Auftritt sehr gut vorbereitet. Die Pianistinnen Laura Stempfle-Pacheco und Regina Hahn entführten das Publikum mit Stücken wie der verträumten Filmmusik von Ludovico Einaudi und einem präzisen Bach Präludium. Das Klavierduo mit Josepha Mannhardt und Lena Kretzschmar begeisterte mit einer fesselnden Interpretation von »Die Moldau«.

Felicitas Appel an der Querflöte und Lisa Braun am Altsaxophon bewiesen ihre außergewöhnlichen musikalischen Talente. Felicitas bot ein beschwingtes und poppiges Arrangement, während Lisa Braun mit der Aria von Eugen Bozza eine tiefgründige und technisch versierte Performance darbot.

Emilia Ewald beeindruckte auf der Blockflöte mit dem berühmten »Czardas« von Monti. Ihre Darbietung war ein Beweis dafür, dass die Blockflöte als virtuoses Soloinstrument weit mehr zu bieten hat, als oft angenommen wird. Seppi Zenz zeigte auf der diatonischen Harmonika, wie vielseitig und kraftvoll dieses Instrument sein kann. Zusammen mit seinem Lehrer Andi Niedermeier  bot er eine dynamische Darbietung, die fast orchestral wirkte.

Julian Kießling meisterte das äußerst anspruchsvolle »Concertino da Camera pour Saxophone, Allegro con moto« von Jacques Ibert. Seine Darbietung war geprägt von technischer Brillanz und einer tiefen musikalischen Ausdruckskraft, die durch die begleitende Pianistin Barbara Gruber noch verstärkt wurde.

Preisträger Leon Graß präsentierte den »Katzenjammer Blues« an der Gitarre, ein Stück, das sowohl technisches Geschick, als auch ein tiefes musikalisches Verständnis erfordert. Unter der Anleitung seiner Lehrerin Barbara Sprüderer zeigte er eine reife musikalische Ausdrucksform, die ihm eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb in Kempten einbrachte.

Mariella Bosch, ebenfalls Preisträgerin, interpretierte eine der anspruchsvollen Etüden von Leo Brouwer, die durch ihre rhythmische Komplexität und dissonanten Akkorde besticht. Jasmin Müller und Helena Chen beeindruckten mit Oskar Riedings »Schlummerlied« in einer exquisit abgestimmten Darbietung für Violine und Klavier.

Franziska Alickmann am Cello und Anny Wang am Klavier brillierten bei der von Thomas Hartmann komponierten Sonate für Cello und Klavier, 4. Satz Presto. Die dynamische Rhythmik und kraftvollen Akkorde, harmonisch abgemischt, überzeugten das Publikum vollends und führten zu kräftigem Applaus.

Denis Jafarov, der frischgebackene Absolvent der D3-Prüfung, führte ein Allegro von Antonín Dvorák vor. Seine reife Interpretation jedes Tons, die große Tonführung und die technische Raffinesse waren beeindruckend.

Das junge Kammerensemble unter der Leitung von Charlotte Lang brachte das Konzert in D-Dur für Gitarre von Antonio Vivaldi zur Aufführung. Die Solistin Anna Mannhardt spielte mit einer Professionalität, die den barocken Stil Vivaldis perfekt einfing. Das Ensemble zeigte eine exquisite Abstimmung der Instrumente, wobei die Gitarre stets klar hervor trat. Die Musiker im Kammerensemble unter Leitung von Charlotte Lang: Maria Gröbner, Jasmin Müller, Franziska Alickmann, Clara Wimmer, Thomas Hartmann.

Der krönende Abschluss des Konzerts wurde von der Band pop.com unter Thomas Schnabel gesetzt. Mit »Californication« von den Red Hot Chili Peppers lieferten sie eine Performance, die durch musikalische Exzellenz und eine mitreißende Bühnenpräsenz überzeugte. Die Bandmitglieder sind Florian Stembal, Tobias Kremer, Carola Lauber, Dimitri Bär, Daniel Bär, Manuel Kießling, Fanni Jetzfellner, Natalia Grajlich und Lukas Sigmeth. fb

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