Merz ernennt Beauftragte für jüdisches Leben und Israel | Jüdische Allgemeine

CDU/CSU

Merz ernennt Beauftragte für jüdisches Leben und Israel

Daniela Ludwig ist nun die Beauftragte für das jüdische Leben in Deutschland und für die Beziehungen zum Staat Israel der Unionsfraktion Foto: picture alliance / Flashpic

CDU und CSU im Bundestag wollen die Beziehungen zur jüdischen Gemeinschaft und zum Staat Israel ausbauen. Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) ernannte die Rosenheimer CSU-Abgeordnete Daniela Ludwig zur »Beauftragten für das jüdische Leben in Deutschland und für die Beziehungen zum Staat Israel«, wie die Fraktion am Dienstag mitteilte.

Die Union reagiert damit nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen auf die Zuspitzung der außenpolitischen Lage und zunehmende Übergriffe auf Jüdinnen und Juden in Deutschland. »Die Union will ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen und untermauern, dass sie fest an der Seite Israels steht«, hieß es in einer Mitteilung Ludwigs.

Die Abgeordnete sprach von einer »großen Ehre und hohen Verpflichtung«. Sie nehme das Amt mit großer Demut an. »Ich weiß um die Herausforderung, der ich mich stelle, denn nach dem brutalen Überfall der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober letzten Jahres wissen wir, wozu blinder Hass führen kann.« Es sei ihr ein tiefes Bedürfnis, Jüdinnen und Juden ein klares Zeichen zu senden: »Ihr seid hier in Deutschland willkommen, Ihr seid sicher bei uns, und wir wollen, dass alle Geiseln endlich wieder gesund nach Hause kommen.«

»Kein Nährboden für Antisemitismus«

»Nie wieder« dürfe niemals nur inflationäre Floskel sein, mahnte Ludwig. »Wir müssen alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass Antisemitismus bei uns und auch anderswo auf der Welt keinen Nährboden findet.« Wenn an Universitäten unter dem Deckmantel demokratischer Demonstrationen Israelhass verbreitet werde, dann gehe das alle etwas an. »Und wenn antisemitische Parolen durch Berlin rollen, dann heißt es, wehret den Anfängen!«

Ludwig ist aktives Mitglied im Beirat des Vorstandes Freundeskreis Yad Vashem Deutschland. Die 48-Jährige ist Juristin, seit 2002 Mitglied des Bundestages und war von 2019 bis 2021 Drogenbeauftragte der Bundesregierung.

Lagebild Antisemitismus

Verbindungen über ideologische Grenzen hinweg

Eine »verstärkte Sichtbarkeit« des Judenhasses wird registriert

 27.05.2024

Umfrage

Hälfte der Deutschen gegen Palästina-Anerkennung

Der Anteil derer, die zustimmen würden, ist jedoch hoch

 27.05.2024

Verfassungsschutz

Warnung vor KI-generierten antisemitischen Bildern

Der digitale Raum ist für die Verbreitung antisemitischer Vorstellungen immer bedeutsamer geworden

 27.05.2024

Interview

»Eine einzige Katastrophe«

50 Jahre PLO: Historiker und Publizist Michael Wolffsohn zur Geschichte und aktuellen Situation der palästinensischen »Befreiungsbewegung«

von Detlef David Kauschke  27.05.2024

Interview

Wie Katar die Idee einer liberalen Bildung zerstören will

Charles Asher Small über israelfeindliche Proteste an US-Universitäten, die Rolle der Muslimbruderschaft und die Folgen für die jüdische Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  27.05.2024

TU Berlin

Uffa Jensen wird Antisemitismusbeauftragter

»Wir als Universität wollen ein sicherer Ort zum Studieren, Forschen, Arbeiten und Austausch sein«, sagte TU-Präsidentin Rauch

 27.05.2024

Berlin

»Deutschland wird einen israelischen Ministerpräsidenten nicht verhaften«

Der frühere Außenminister Fischer kritisiert IStGH-Chefankläger Khan

 27.05.2024

Berlin

Hamas wollte Anschläge in Deutschland verüben

Welche Anschlagsziele hatten die Terroristen im Visier?

 27.05.2024

Thüringen

Dämpfer für Höcke-AfD bei Landratswahlen

Für die rechtsextremistische Partei bleibt der große Sieg aus

von David Hutzler, Simone Rothe, Stefan Hantzschmann  27.05.2024