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What a feeling: Neues Tourismuskonzept setzt aufs Freiburg-Gefühl Tourismus | 18.05.2024 | Lars Bargmann

Ein Bild von Freiburg Urban und naturnah: Genau mit dieser Mischung will Freiburg sich künftig noch besser im Städtetourismus positionieren.

Mit dem Oberbegriff Freiburg-Gefühl und dem zentralen Profil Natur & Aktiv will die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) künftig die Einzigartigkeit Freiburgs im Städtetourismus herausstellen. Der Tourismus spielt wirtschaftlich eine zunehmend große Rolle: Nach einer Erhebung der dwif-Consulting GmbH haben Touristen im Jahr 2022 in Freiburger Betrieben 812 Millionen Euro umgesetzt.

„Freiburg hat durch die Verbindung von Stadt und Natur, eine ausgezeichnete Infrastruktur sowie eine urbane agile Szene in diesem Bereich enormes Potenzial“, sagte die FWTM-Abteilungsleiterin für den Tourismus, Franziska Pankow, bei der Vorstellung des neuen Tourismuskonzepts. Die Stärkung dieses Marktsegments in Verbindung mit Kulinarik und Kultur könne auch für mehr Auslastung in den Hotels, vor allem in den umsatzschwachen Monaten sorgen.

Unter dem Oberthema „Freiburg-Gefühl“ bilden die klassischen Stadt-Themen „Kultur und Kulinarik“ zen­trale Säulen der Themenarchitektur des zweiten Tourismuskonzepts. Neu hinzu kommt das Thema „Workation“ (Kunstwort aus Work und Vacation), das den Trend der Verbindung von Arbeit mit Urlaub beschreibt.

Fünf Jahre nach dem ersten Tourismuskonzept hat die FWTM das Konzept im vergangenen Jahr in enger Abstimmung mit einer Gruppe aus dem Tourismusbeirat der FWTM, den touristischen Leistungsträgern und den städtischen Dezernaten und Gesellschaften grundlegend überarbeitet. „Auch das zweite Tourismuskonzept wird touristische Infrastrukturmaßnahmen enthalten, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung oder Dritten umgesetzt werden“, sagte Bürgermeister Stefan Breiter.

„Sämtliche Analysen und Studien zeigen, dass die Kombination aus Stadt und stadtnaher Natur die Destination Freiburg in besonderem Maße ausmacht und damit ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Großstädten darstellt“, sagte FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme. Als zentrales Profil­thema wurde daher „Natur & Aktiv“ festgelegt. Die Positionierung liegt auf dem Stadterlebnis, das in Freiburg unkompliziert mit Natur- und Aktiv-Erlebnissen kombiniert werden kann. Eine primäre Profilierung als Outdoor- oder Natur-Destination ist aber nicht vorgesehen.

Für einen Besuch in Freiburg wurden drei wesentliche Reiseanlässe analysiert: Leisure (Freizeittourismus), MICE (Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions – Geschäftsreisetourismus) und Gesundheit (medizinisch motivierte Reisen). Dem Geschäftsreisetourismus kommt im fortgeschriebenen Tourismuskonzept dabei eine bedeutende Rolle mit großem Potenzial zu.

„Das Tourismuskonzept bildet nicht nur eine gute Grundlage für die qualitätsorientierte Weiterentwicklung des Tourismus in Freiburg, sondern auch für die notwendige Steigerung der Bettenauslastung und Wertschöpfung“, kommentierte Christoph Glück, Vorsit­zender Dehoga Freiburg-Stadt.

Nach der dwif-Studie haben die Übernachtungsgäste für 343 Millionen und die Tagesgäste für knapp 470 Millionen Euro Umsatz gesorgt. Mehr als 13.000 Menschen in Freiburg würden wesentliche Teile ihres Einkommens mittlerweile durch den Tourismus beziehen. Auch die Rathausschatulle wird durch die Touristen gefüllt: Fast 74 Millionen Euro haben die Experten an Grund- und Gewerbesteuern, an Betten- und Zweitwohnungssteuern und Kurtaxen errechnet. 2023 feierte Freiburg mit 2,12 Millionen Über­nachtungen – allein in Betrieben mit mehr als zehn Betten – einen neuen Rekord.

Foto: © Neithard Schleieri